1882 / 231 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Oct 1882 18:00:01 GMT) scan diff

Der General-Lieutenant von Verd Direktor dcs Allgemeinen x

dienstlihen Angelcaenheiten Dr. Lehmann in Wissek, Dr.

ossenheim.

Jn einzelnen Exemplaren der Sonnabendnummer des E u. St.-A. ist in tem Artikel über die Schlußstein- zur Eröffnung des oberen Nezekanals

beim Umbrechen die 12. Zeile fortgelassen worden. Dieselbe lautet: (Fünf Dampfer waren bestimmt, die Festtheilnehmer

egung

dur den . . .) Bromberger Kanal und ihrem Ziele zuzuführen.

Kiel wurde h Jungenbriggs „Undine“ und Werst, um mit der Abrüstung

_ Württemberg. König und die Köni hier angekommen und

zu beginnen. Stuttgart,

auf die Einladung

Residenz\schlosse abgestiegen. Heute ist der König von Griechen- land zum Besuche des Königlichen Hofes nah Friedrichshafen Königin bei der Herzogin Wera

abgegangen, während die Wohnung genommen hat.

__ Oesterreich-Ungarn. Ür st Nikolaus von Mont ier nah Cettinje abgereist.

Triest, 1. Oktober. (W. T. B.) verlief in bester Ordnung.

dirt. Beim Abbrennen des beleuchteten Barke

Fekel-Falussy ift als Königli schen worden. ea, weiteren Nuhestöru | des Jnnern at störungen vorgekommen

der Regierung

ohne Verzug zu bewerkstelligen. Belgien.

A frikareisen

worden.

Großbritannien und Jrland. tember. (Allg. Corr.) meinderaths der Cit

gestellt werden, dem General Wolf eley nah

aus Egypten eine Glückwunschadresse in einer werthvollen

chse 1 Seymour einen Ehren- degen zu überreichen und leßterem gleichzeitig das Ehren;

Zu Ehren beider Com- der

goldenen Büchse und dem Admiral

bürgerreht der Cily zu verleihen. mandeure foll auch ein Bankeit in mit einem Kostenaufwande von - 2000 veranstaltet werden. Wolseley ist bereits scit Kriege Ehrenbürger der Stadt London. verlautete gestern nästen Montag Egypten zu verlassen. fih indeß als völlig unbegründet. nit eher verlassen, als bis die dringendsten der Lösung harren, Fragen, welche mit den der Zurückziehung eines Theiles der britischen Reorganisati on der egyptishen Armee im stehen, erledigt worden find.

«Fn der bevorstehenden Konferenz der

Bischöfe Englands, welhe am 29. d. in unter dem Vorsiß des Kardinals Manning stattfinden soll wird eine wichtige Diskussion über die Thunlichkeit der Grün: dung eines neuen Erzbischofssißes für den Norden Englands

in Preston erwartet. Eine im Auswärti

L en Amte eingegange britishen Generalkonsu E Vans

s in Tan

aufgetreten sei. Der öffentlihe G selbst und in Marot i wünschen übrig. Dublin, 30. September. Lawson hat heute die Freil mitgliedes Gray verfügt,

(W. T. B.)

Journal“ verhaftet worden war.

ankreih. Paris, 30, Sept é Der r der g

Paris eingetroffen.

_ Marseille, 30. September. mit dem Messageriedampfer tishe Flüchtlinge nah bat 1. Oktober. (W. T. B.) a

(W. T. B.

eine Besichtigung der H

sodann im Piräus Station zu machen.

Tunis, 30. September. (W.

Se Bu lasse D ibe eung begnadigt 1s verlasse. Derselbe hat sich i

nah Sizilien eingeschifft. M 0A 9. D

Italien. Rom, 2. September. soeben veröffentlichte Ausgabe-Etat d wovon 198 600 660 Lire Saule LO, „auf

n ire effektive Aus von 7 297 034 Lire f elite

248

bleibt noch diejenige in 19 Armee-Corps: do

nächsten Jahre mit der Ausstellun T aedred Corps begonnen. Die das nächste Jahr vorge dung von 20 neuen Artillerie-Regimenter gaden ; Vermehrung der in 4 artillerie:Compognien bis auf

chlagenen Reformen sind Batterien innerhalb der

, 30. September. (Kl. Ztg.) Die Fregatte „Nio be heute in Danzig außer Dienst gestellt. „Musquito“ gingen an die

: , 30. September. gin von Griechenland sind gestern

Wien, 30. Seplember. enegro ist gestern Abends von

L Das gestrige See- fest in der Bucht von Muggia vor dem Ausstellungsplaße erli Die Volkshymne und andere pa- triotishe Weisen wurden vorgetragen und stürmisch applau- Feuerwerks platte ein auf einer ; zum Leuchtkugelwerfen bestimmter Mörser, wodur zwei Personen an den Füßen {wer verleßt wurden. Pest, 30. September. (W. T. B.) Der Ministerial-Rath

cher Kommissar na reßburg entsendet und mit weitgehenden Vollmacten L

2. Oktober. (W. T. B.) Auch gestern sind keine

| an die Behörden der Stadt einen strengen Erlaß gerichtet, in welchem er dieselben auffordert, U n

( entsendeten Kommissar auf das Wirksamste zu unterstüßen und die Durchführung der Anordnungen desselben

Brüssel, 30. September. (W. T. B.) Der de Stanley ist heute vom König empfangen

d, London, 29, Sep? In der nächsten Sipung des Ge- y von London wird der Antrag

gerüchtweise, Wolseley hätte beschlossen, am Das Gerücht erweist Der General wird Egypten Fragen, welche

Zusammenhange

[onsu t ger dementirt die jüngste Meldung der „Times“, daß in Tanger die Cholera Seis

( esundheitszustand da- fo im Allgemeinen lasse nichts zu

assung des Parlaments- 1 ] i der am 15. August d. eines Artikels in dem von Gray herausgegebenen

Republik ist heute Abend

„Erymanthe“ weitere 489 egyp- Alexandrien “zurliägekehrt. B er arine-Mini t den Kommandanten des Levontegeschwaders, er miral Conrad, angewiesen, auf der „Gallissonnière“ sofort äfen Syriens vorzunehmen und

T. B.) Der Jtaliener

(Allg. Ztg.) Der es Kriegs-Mi-

gegenüber dem legtjähri oe s Tus 4 Li eßtjährigen Etat, wel Plus die erstjährige Quote der für die Sertequeganiiation Lo willigten Mehrausgaben repräsentirt. Die Formation der Armee wird {hon im elung der Cadres für zwei weitere FaUupisgll sten vom Kriegs-Minister für folgende: Bil-

bestehenden 10 ;¡Formirung der Gebirgs-Artilleci in 2Bri-

Regimentern formirten Festungs- 60; Bildung eines Pontonnier-

y du Vernois,

Kriegs-Departements, hat sich in nah Danzig begeben. 9 Als Aerzte haben di Vernon ha eten

ejang in Fulda, Dr. Cohn in Srenisutt a. M., Dr. Staffel in Wiesbaden, Dr. Thisgen in

den Speisekanal

Die Schiffs-

Der des Königs im

Der

Der Minister

seiner Rückkehr

Guildhall Pfd. Sterl. dem Aschanti- In Kairo

w

O

fu

riegsgerichten,

Armee und derx qs

in

katholischen Newcastle

Depesche des | Z

M

Der Richter

«F. wegen „Freemans

(W. T, B.) wieder in

) Heute sind

(H

t ä

Ad-

worden , daß dessen heute

La 436 360 Lire,

auf

T.

Ein Es

Artillerie, für Straßen, Eisenbahnen u. befestigungen, 1 900 000 Lire lie 7 920 000 Lire für Sperrung der Alpenpässe und ähn- 22 700 000 Lire, Die mungsschäden und

sind noch immer höchst trostlofe, die Detai A schütternde. Die dst trostlose, die Details, zum Theil er- rege.

Minister aus der Rekruten für das I, Armee-Corps suspendirt

nas use NEboot „Odessa“ 1 den Engländern für Egypte - beitern hier M Ver e F splter ea ec 1) pater der Hafenkommandant und die Polizei an Bord der „Odessa“ begaben und die Arbeiter reklamirten, ver- weigerte der Schiffskapitän deren Pforte angedroht habe, daß verbannt werden sollten.

ist eine Vermittelung dahin gelungen,

Abend ans Land geseßt und unter Wa l inhastirt werden sollen, um e gestellt, aber nit

ihrer Jdentität in Freiheit geseht zu werden. Jn F i wurden die Arbeiter dann lctita olke Jn Folge dessen

Beamten der englishen Botschaft aus i - währung schast ausgeschift und unter Ge- gebracht.

Schaßverwaliun Rechnung ver unifizirten Pfund für Rechnung der nahme gelangt.

hier angeko

Lieutenant Adye rung bei

(W. T. B.) Wie die Kupferwaaren

da der bisherige

Explosion einer Seemine statt, nach zwei Offiziere und vier und aht Soldaten verwundet wurden.

der Medaillen und Anerke steller wird, einer amtlichen Bekanntmachung zufolge, am

über die Presse entstammen nicht der

E welche den Ministern der Justiz und des öffentlichen rihts zur Begutachtung zuging. Nach der T sollte die Censur schon nach der ersten Verwarnung eintreten. Tolstoi fand die ganze Sache fertig vor, lihkeit Milderungen eintreten lassen.

des Prinzen Oskar, mehrerer Minister, der Präsidenten der

beiden Abtheilungen des Neichêtaaes 2. Weihrede L L der Uni:

burg;

Ljunggren, dem König den Dank der Univer ität da entwidelte darauf in einer längeren Rede das Verhältni Kunst zur allgemeinen Kultur. saale des Akademischen Vereins ein elwa 50 Herren eingeladen waren. brachte bei der Tafel das Hoh auf König erwiderte mit einem Hoch auf die Universität Lund,

Durch die heute stattgefundenen Ergänzu ngswahlklen zum Landsthing nicht geändert worden.

Der Betrag, um welchen einigten Staaten im

dauerte etwa Witterung einen befriedigenden Verlauf.

den,

regiments; provisorishe Fecmirung der 2. Genie-Sapyzur- Regimenter in 38 Compagnien Sappeurs, 4 Slseniuie, nad 6 A Rin; Verstärkung der Cadres und des Effektivs innerhalb der Jnfanterie- und Kavallerie-Regimenter (zum Zwedcke erleichterter Formirung der beiden neuen Armee- Corps im Nothfalle); Formirung der 72 Alpen-Compagnien in 20 Bataillone und 6 Regimenter ; Beginn der Bildung von reitenden Batterien und Verpflegungs-Compagnien ; definitive Organisirung der Landwehr und des Landsturmes (milizia mobile und territoriale), Für alle genannten Reformen muß die Erhöhung oes ordentlihen Etats auffommen. Der außer- ordentliche Etat im Betrage von 43 716 666 Lire mit einem Plus von 151/, Millionen gegenüber dem laufenden Jahre, hat die durch verschiedene Spezialgeseße erforderten Mehr- ausgaben zu decken. Etwa 81/z Millionen follen im Jahre 1883 verausgabt werden für Fabrikation von Gewehren und Karabinern, 3 930 000 Lire für Mobilisirungsmittel, Repara- turen und Transportmittel, 100 000 Lire für die Waffen- fabrik in Terni, 3 950 000 Lire für den Damm im Golfe von Spezia und für die Befestigungen in und um demselben, 1 900 000 Lire für Anschaffung und Transport von Artillerie- Material, 31/, Millionen für Armirung der Befestigungen und Festungs-Artillerie, 2 700 000 Lire für {were Küsten- 4 680 000 Lire für Kasernirung, 400 000 Lire s. w., 3 400 000 Lire für Küsten- für die Befestigung von Rom, Vertheidigungsarbeiten. Disponibel bleiben Nachrichten über die Ueber\{chw :-Gefahren

noch i chwem- in Oberitalien

e. Die öffentliche Wohlthätigkeit ift im ganzen Lande Wie die „tali Militare“ meldet, s der Kriegs: sicht auf die Katastrophe die Einberufung

/ (W. T. B) ist aus Egypten mit 110

Türkei. Konstantinopel, 1. Oktober.

Die Arbeiter wurden anfangs an weil sie ohne Pässe seien. Als

( Auslieferung, weil die die Arbeiter ausgewiesen resp. Den Bemühungen Lord Dufferins daß die Arbeiter heute

morgen früh nach Feststellung im Beisein eines Bequemlichkeit im Polizei-Ministerium unter-

Nah dem Monatsbericht der

N europäischen

sind 1 065 000 egyptishe Pfund für Schuld und 185 000 egyptische privilegirten Schuld zux Ein-

(W. T. B.) Baker Pascha ist gestern men Und vom Khedive in Audienz aa er Chef dís englischen Generalstabs, General- G u aa a A L G un der Regie- ) ng der “Details für die zeitweili

kkupation Egyptens als Beirath zu dienen. Os

Nußland und Fn Zeit ah rsburg, 1. Oktober. „eue Zeit“ erfährt, hat die zur Prü- ng des Zolls auf die Einfuhr von rohem ers lpfe1 en im Finanz - Ministerium eingesezte Kom- ission sich en Ne Es ib Zolls ausgesprochen, Zoll zur Entwickelung der Kupferi i

Rußland vollständig ausreichend sei. Me Gestern fand auf der Popowka ü

B: Dftobexz;,

orben.

Nowgorod“ die wodurch dem Vernehmen Matrosen getödtet und ein Beamter Moskau, 1. Oktober. (W. T. B.) Die Vertheilung nnungen an die Aus-

Oktober stattfinden. 1. DOftober. (W.

C

L, B.) Die Um mungen et 1 l Fnitiative des jeßigen inisters, Grafen Tolstoi, sondern derjenigen Gaiatieta Si

im Mai mit einer weit \{ärferen Vorlage auftrat, Ö Unter- Vorlage Jgnatieffs

hat aber nah Mög-

Schweden und Norwegen.

Lund, 27. Sept amb. Corr.) Zun wurde das Per, 6 i

hiesige neue Universi-

tsgebäude feierlihst in Gegenwärt des Königs und

) eingeweiht. ic hielt der Prokanzler der Universität, Bischof Steae alsdann brachte der Rektor der Universität, Professor

Nachmittags fand im Fest- Festmahl statt, zu welchen Professor Ljunggren den König aus, Der

Dänemark. Kopenhagen, 30. September, (W. T. B.)

ndsthing ist das Stärkeverhältniß

der Parteien im

Amerika, New-York, 30. September. (W. T die Staatsschuld Pee Ver: September abgenommen hat, wird

26 Millionen Dollars angegeben.

Afrika. Egypten. Kairo, 30. September.

j W, B.) Die heutige Truppenrevue (

vor dem Khedive zwei Stunden und nahm troß der lat Eine große Anzahl Schauspiel bei, s noch aht Personen verhaftet wor:

eborener wohnte dem militärischen ind neuerdin En

niht aufs Gröbste

werden. große grundlegende Maßloseste bekämpft, tage die Norddeutsche selben Parteien, welhe Seitens der Regierung geforderte welche hatten gedenk

der Anerkennung für Bismar{8 große Politik, manche sogar, di

nicht Tonsequent in der extremsten Richtung L N in “i warmes. Aber die Lichtpartien in ihrer Darstellun t die Folie, auf welcher die gewaltiger üben sollten, Schrecken des jüngsten Gerichtes besten Falle dahin : Staatsmann auf dem Gebiete folut unfähig für die Leitung der inneren

unfehlbar halten; wir haben manche feiner i und bescheiden uns in für ihn g Res Lana unabänderlich feststehenden Thatsachen Herzen durchweg beizupfliten. . . . der Mann sein soll, ein Reiß mit \chweißen, fördern, sein welche

Politik war die Schöpfung der Ci een A wir wurde ein bereits mit den ZIinzelslaaten vereinbarter Entwurf präsentirt, fie hatten ‘iti- siren, zu amendiren, zu fanktioniren. e gegen die gewaltige That dessen, Se und rer Souverânetät erzielte, der eine unmittelbar vom Volke gewä von den Einzelstaaten absolut unabhängige Nationalvertretung du ohne deren Zustimmung kein Gesetz erlassen, S kein Pfennig verausgabt werden darf, e irang s g (perfassungöwerkes, das leit, welwe sch alsbald in der Einheit von Münze, Maß und 6 s „Mi h x s. 1 C Hes wicht, in der Beseitigung des Papiergeld\{windels der es O Be ader N ear nun voler Rechtseinheit 1 ingen von emtnenter Bedeutung berrlich entwickelten ! wer für innere Politik unfähig ift, biite 1

noch so berechtigt erscheinenden

daß der verklausulirte Jnhalt der Versailler Verträge

würde, Alldeutshland nationalpolitish ini s S zum Range des mächtigsten Tes eas ai nus Dis die Seite a in die eißen wollte, alle Regieru PRLON itlaatais ngen des Partikulari2mus, der fortan zu bannen. fondern durch den Genius C Ae einanes, um den uns die er Versicherung der Herren v absolut unfähig E véidagt ea

er auf finanziellem Gebiete die das junge Reich krankte Defizitwesen ein Ziel

Subsistenzbeiträgen der Helfer der Einzelstaaten wesentlich fester anzog ?

formen von 1879 wie man immer wolle; find Zweckmäßigkeitsfragen, über welche die Meinungen we

andergehen mögen, tisber Sett n U entsheidende Moment liegt auf nationalpoli-

gefördert haben sollen. GerüŸtweise verlautet

einem Bündel Heu, welches auf dem Bahnhofe Dynamit gefunden worten sei. Eine Bestätigung dieses Ge- rüchts liegt indeß noch nicht vor. Die zur Prüfung der Anklagen wider die Rebellen niedergeseßte Spezialkom- mission beginnt ihre Arbeiten heute. Die Nükehr der Garde-Brigade na England ist nunmehr für den 30. k. M. festgeseßt, das hier zurückbleibende O ffk upations- corps soll aus 10 000 Mann bestehen. Die Eisenbahn-

verbindung zwishen Alerandrien i ; vollständig wieder hergeseilt. n „Und Kairo ist

daß in lagerte

Zeitungsf\timmen.

Jn einem Artikel der „National-Zeitung“ Deuts 1 eut) M- land und England“ beschrieben finden wir Colaenks Güte Zu lange find die Engländer gewohnt gewesen, auf uns Deutsche als eine zerrissene, in sich uneinige Nation, deren Streitkräfte sie stets in irgend einer Form gegen die nöthigen Subsidien zur Ver- fügung haben würden, herabzuschauen, um uns nach unserer Einigun glei als ein ihnen ebenbürtiges Volk auch in der politischen Stel. lung anzuerkennen. Als praktisde Männer und Freunde ter Frei- beit ? und S-lbständigkeit , nahmen sie nicht thöricht, wie die Franzosen, unsere Einigung zum Vorwand eines Krieges oder nur der Feindseligkeit, aber mit einigem Verdruß renen sie sowohl mit der Steigerung unserer Industrie und unseres S wie mit der Zunahme unserer Macht. Vierzig Jahre lang at man in England bei den Banketten am Waterlootase der ent- scheidenden Hülfe, die Blücher Wellington brachte, gar ait oder in jenem herablassenden Tone gedacht, worin man au die Thaten der Naffauer und Hannoveraner in Englands Solde rübrate. Gern hätte die englishe Regierung im Krimkriege das preußische Heer in ähn- liher Weise benußt, und wir begreifen vouftändig das leise Unbe eines fo stolzen und egoistishen Volkes, wie es die Engländer sind daß diese Bveiten und Zustände verschwunden. j Wohl ist uns England an Reichthum und Kulturfülle noch gerade so „Voraus, wie feine Weltstellung der unsrigen noch Überlegen ist, aber mit Recht sicht es in Deutschland einen Mitbewerber und Konkurrenten auf dem Weltmarkte und in der Weltherrschaft : nicht in dem Sinne, daß wir ein ger- E Volks U aber in dem dur{ch unsere Volks- ra egründete i i mitspretden. 4 g n Verlangen in der Welt ein Wort Die „S@lesische Zeitung“ \chreibt : Es kam der zwanzigste Jahrestag der Beru un i ins Ministerium. Obgleich die Feier ame Ee wenig üblich ist, so war diesmal die gesammte Oppositionspresse auch diejenige, welche fonft selbst die höchsten vaterländischen Festtage zu ignoriren pflegt tarin einig, diesem zwanziasten Jahrestag BViêmarcksher Amtsführung mehr oder weniger jsolenne Artikel zu weihen. Und wunderbarer Zufall! in allen diesen Artikeln e Se e E S alle liefen in einen und d in aus, und derselbe Refrain d i ie ge- sammte oppositionelle Wahlagitation. | A Ry Selbstverständlich p pag uo genug, dem Volksbewußtsein zu nate zu treten. Bismarcks weltae i Bedeutung mußte anerkannt, seine auswärtige Politik ho Die Organe derselben Parteien, welche einst Bismarcks That, die Dur{kämpfung der Heeresreform, aufs | derselben Parteien, welche im MNeichs- Bundesverfafsung abgelehnt hatren, der- gegen die zur Begleichung des Konflikts Indemnität geslimmt hatten, : deutsche Reichsverfassung abgelehnt dieser Parteien, sie hatten unein- Vergangenheit meist do ein Wort

hagen

nach 1870 auch die OIE Organe ihrer eigenen

t waren doch nur düsteren Schatten ihre Wirkung nur um so sie - glichen dem Goldgrvude, auf dem die „gemalt sind. Der Refrain ging im ist ein geschickter und entshlofsener der auêëwärtigen Politik, aber ift ab- nfähi i eren Angelegenheiten Wir zählen niht zu denen, die den Fürsten Bismarck für bekämpft zur Zeit anzuerkennen, ohne ihnen im Aber daß Fürst Bismarck nur Blut und Eisen zusammenzu- friedliche Entwickelung zu Politik nicht befähigt absurdeste Behauptung, aufzustellen vermochte. zu unterscheiden und zählen wir nur

Bismark

sehr wesentlihen Dingen, die

nicht Da Tür soll, erahten wir doch als die „Unser klägliher Parteijammer . . Indeß versuchen auch wir

seine gedeihliche

die innere

diejenigen Akte in den Bereich der inneren Politik itwi C AAIT , zu denen Mitwirkung der parlamentarischen Körperschaften bedurfte. Bua

war es also die Durhführung der Heeresorganisati A N liche Austrag des aus Heeresorganisation und der fried

Zunächst

ibr erwachsenen konstitutionellen Konfliktes ? N „Ul p (V, Die nächste sciner Thaten auf dem Gebiete innerer nationaler Bundesverfassung. Den Herren im Vertretern der

Was bedeuten alle ihre Thaten

i 1 der die Zustimmung der deutschen Freien Städte zum Verzicht auf einen großen Theil

1, feine Steuer auferlegt, was bedeuten sie gegen die bereits alle die Keime ent-

und in zahllosen anderen

) Uns deucht, das nit zu leisten vermocht. Wer war es, der, unbeirrt dur alle Einwände, hellen Blickes vorauss\ab,

Doch gehen wir weiter.

l im Fl Reiches Europas emporzuführen ? “Nus neueste Zeit hinein ïennt, weiß, was cs C eit Jahr- Elend über unser Vaterland B, E durch „Blut und Eisen ist das eseben, und die selbstverleugnungsvolle L haikraft Welt beneidet, der aber nach Opposition für innere Politik

die inncre Politik. Wer war es, lte herrshenden Mißstände, an denen , zu überwinden verstanden hat, der dem seßte und das Reich thatsächlih von den Einzelstaaten emanzipirte, es sogar zum machte und dadur. das nationale Band Denke man über die handelêpolitischen Re- ESupzall und Freihandel

t ausein-

Nicht

Und nun tiefer hinein in

wilche die Weiterverbreitung des Bahnhofsbrandes

große

er das muß anerkannt werden ift der

Wurf zu einem wesentliwen Theile bereits gelungen. Und

r ehigter Kopf, der

iter, Wer war es

etwa cin für innere Angelegenheiten un- innen kürzester

Frist den Gedanken verwirk-

lichte, daß die ohne große staatliche Prärogative gar nit denkéaren

enbahnen nur der Gesammt

Se e dienstbar scin

sein müsen a

S mit positiven Maßnahmen

bereits vor zwei konkrete, entwürfe

heit, nicht dem Finanzinteresse

sollen und darum Eigenthum des Staates en? Wer war es, fragen wir weiter, der es, der Erste Staatsmännern der Welt, unternahm, an die soziale

heranzutreten, der den Reichstag

tief in das Leben eingreifende Gesetz- gestellt hat, deren Grundideen {hon bei der ersten Be-

rathung allgemeine Anerkennung fanden? Es is damit eine Baha

erschlossen, auf welcher

die gesammte Kulturwelt zum Segen der

Menschheit vorwärts dringen muß und wird, der Bahnbrecher aber

# und bleibt darum doch für inn Ta zu denken wagt, verdient

iberalen“! : E Und nun last not least, die

der den ganzen Schwindel vom Ï mit einem Schlage Autorität

hinwegstäubte des Kaisers

ere Politik absolut unfähig. Wer nicht den Namen eines „wahrhaft

Krone des Ganzen. Wer war es, parlamentarischen Parteiregiment und gleichzeitig die monarcische

weit über den Buchstaben der Verfassung

erhob, indem er die große Kaiserlihe Botschaft vom 17. November

ton Fahres und den Allerhöchsten A Jade brte? Die moralische

Jahres

Erlaß vom 4. Januar dieses Wirkung war, troß der

Opposition, welche beiden Kundgebungen von vornherein entgegentrat,

eine so gewaltige,

Parteiregiment gar nichts anderes übrig blieb,

daß den Shwärmern für ein parlamentarisches

als ihre alten

Nelleitäten rundweg zu verleugnen ; Die „Kölnische ZEitung“ bringt in ihrer Nummer vom 30. September unter der Ueberschrift „Das Programm

der Regierung in Preußen“ einen Leitartikel,

also lautet: Man weiß, teuer des Einkommens von den Liberal Regierung hierbei die Mithülfe d es thr hon, nicht im Biele, Liberale in ihren Mein wenn sie in unzweideutiger,

hon lange unshwer gewesen, dieselbe 2 sondern in den Mitteln gingen Meinungen auseinander. nißfrag auf das wirklich erkannte Bedürfniß

dessen Schluß

daß eine Steuererleichterung für die untern Stufen

en angestrebt wird, und wenn die er Liberalen gewollt hätte, so wäre zu erhalten. Aber Regierung und Diese Bedürfnißfrage,

beschränkter Form gestellt wird, dürfte vom Landtage bejaht werden.

Eine gerechie Vertheilung

der Einkommensteuer in Mus

witide die untersten Einkommen entlasten, ohne die höchsten unbillig

zu drücken oder gar die Kapitals

bildung einzuschränken. Das wird

ernstlih von gar niemand bestritten werden können.

Wir werden also voraussichtlih mit hocfliegenden grundsäßlichen Geseßeévorlagen M O E auch e chst ni ) ht werden, fondern in Änlehnung an da e l nas m Leer - durchführen Es wäre das sehr wohl mögli; und ein solches Regierungs- frihtig zu begrüßen, weil ieden frankhaft aufgeregtes die im Grunde von allen

ohne grundsäßlihe Umstürzung

fönnen.

programm wäre auch aus dem Grunde au es in unser übermäßig und bereits ent} politishes Leben Ruhe und Stetigkeit,

Seiten ersehnt wird, zurückbrächt Die

obahtung : M viele derselben

Handelskammer zu T

Me

geurtheilt, daß derselbe

Nachtheil sei, der Grenzbezirk vielmehr Vortheil davon geh Be A der Grenze gelegene polnishe Mühlen, deren Absaßt- fönnten jeßt nicht

babe, C gebiet der benabbarte deutsche

„Börsen-Zeitung“ Prüfung der Handelskammerberichte wiederholt gemachte Be-

unsere Steuerreform

e.

in ren MgOnEnes R E u ngunst der Geschäftslage Klage führen und die Zollreform dajur Inu R machen, in den Spezialberichten über einzelne Geschôfts- branchen aber eine günstigere Beurtheilung durhblicken lassen und sogar dem neuen Zolltarif eine bessernde Wirkung zugestehen. So finden si beispielsweise in dem allgemeinen Theile des Berichts der orn verschiedene Klagen gegenüber der neuen Wirthschaftspolitik, dagegen begegnet man an anderen Stellen entgegen- geseßten Bemerkungen. Ueber den Getreidezoll und den damit verbundenen fol u. A. wird in einem Spezialberit über Mükhlenfabrikate für die dortige Müllerei von E geha

Strich gewesen,

gut Mehl nach Preußen s{icken, und so habe eine Konkurrenz ih

Ende gefunden, genehm fühlbar gemacht habe.

die sich früher durch zu billige Preise oft recht unan- Sehr beacbtenswerth if auch das Zu-

geständniß, daß der Holzzoll nur bei einigen Artikeln deutscherseit

habe bezahlt werden müssen, während derselbe ü eingehenden Waaren, wie Rundholz und dünne Mauerlatten, von den

Importeuren getragen werde.

In dem Handelskammerberiht für das Lennegebiet des Kreises Altena und für den Kreis Olpe wird gemeldet, daß der Geschäfts- gang der Hammerwerke während des Jahres 1881 im Allgemeinen recht flott gewesen, und daß dies hauptsächlich auf den günstigen Ein- fluß der Dollgeseßgebung zurüzuführen sei. Schwarzblechfabrikation betrifft, so habe die oduf in England hindernd auf die gesunde Entwickelung der heimischen Den ruinösen Preisen Englands gegenüber habe der Schutzzoll seinen guten Einfluß geübt, so daß der englische Im- port wieder etwas abgenommen habe. Der Bericht fügt linzu: „Wir konstatiren, daß Konsum und Produktion sih wesentlih gehoben haben und die Arbeit im Allgemeinen eine lohnende geworden ift, und wir konstatiren ferner, daß ohne die Aenderung in der deutschen Wirth- \chaftspolitik das Erliegen mincher einheimischen Industrie unaus-

Industrie eingewirkt.

bleiblih gewesen wäre,“

Der Verband deutscher Baugewerksmeister hat be- kanntlih ohne Debatte einstimmig auf Antrag des früheren Reichstags8abgeordneten für Hamburg, Bauer, in einer Ne» solution Stellung zu den im Frühjahr in Magdeburg vom deutshen Handwerkerbunde gefaßten Beschlüssen genommen. Diese nun vorliegende Resolution lautet nach der „Nord-

deutshen Allgemeinen

„Entgegen der pessimistishen Auffassung, welche in den eîn- \{blägigen Beschlüssen des allgemeinen deut)sden Handwerkertages zu Magdeburg vom Jahre 1882 sich kundgiebt, hält es der Delegirtentag des Verbandes deutscher ¡Baugewerksmeister für geboten, ohne oppo- sitionelle Hintergedanken und mit dem ernsten Vorsay einer ehrlichen Probe, mit der Bildung von Innungen auf Grund des Gefeßes vom fordert die Verbandêmitglieder auf,

Jnébesondere empfiehlt der Dele-

18, Juli 1881 vorzugehen, und in diesem Sinne thätig zu sein. girtentag, sowohl bei Abfassung

sorgsame Erfüllung der den Innungen durÞ das Gefeß zugewiesenen Aufgaben Bedacht darauf zu nehmen, daß die neuen Innungen recht bald in die Lage geseßzt werden, auf die Verleihung der dur den 8. 101 der Gewerbeordnung, vor Allem der unter Nr. 2 in Aussicht gestellten gewerberechtlihen Befugnisse Anspruch erheben zu können.

Die „Wiesbaden

Wiederholt is {on bemerkt worden, daß die Handelskammern sich in ihren Iahreêberichten fast aués{ließlich für die Verstaat- lihung der Eisenbahnen aussprewen. So lesen wir neuerdings wieder in dem Jahresbericht der Handelékammer des Kreises Solingen: Die Umwandlung des bergish-märkischen Eisenbahnurternehmens, womit die Verstaatlihung des über die Provinz Westfalen ausgebrei- hohe Freude ver- ursaht, weil dur die nunmehr eingetretene staatliche Verwaltung der Bahnen eine einheitlicbe Leitung derselben unter Auss{luß jeglicer Privatinteressen lediglih zum öffentlihen Wohle und zum Vortheile des Verkehrs ermögliht worden und weil zu hoffen sei, daß jeßt au zauptverkehrslinien gelegenen Vi Bahnen gebaut würden, selbst wenn deren Rentabilität für die erfte

teten Eisenbahnneßzes vollend

in den entfernter von den

Zeit ihres Bestehens nicht mit

für die im Ueberflu

Was die Weiß- un die große Ueberproduktio

Zeitung“:

der Innungsstatuten, als auch dur

er Zeitung“ schreibt:

ct worden, habe

istrikt

Sicherheit zu erwarten stehe.

erinnert an die bei

Verfügung vom 24. September 1882, betreffend die Registrirung der Strasvollstreckungskosten. Erkenntniß des Reichsgerihts vom 32. Semer 1881. Erkenntniß des Reichs8gerihts vom 13. Mai 1882.

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Centralblatt für das Deutshe Reih. Nr. 39,

Inhalt: Zoll- und Steuerw Polizeiwesen : Ausweisung von

e Befugniß einer Zollstelle. usländern aus dem Reichsgebiete.

Fustiz-Ministerial-Blatt. Nr. 35. Inhalt: Allgemeine

Statistische Nachrichten. s Æi’¿Das soeben ausgegebene Augustheft der Monatshefte des KaiserlihenStatistishen Amts enthält außer den auf den betreffenden Monat bezüglichen handels- und preisstatiftischen Nachweisen noch folgende Arbeiten: 1) eine auf den Veredelungs- Verkehr der Staaten des deutschen Zollgebiets mit dem Auslande bezüglide Nachweisung ; 2) eine Statistik der Schiffsunfälle an der deutshen Küste im Jahre 1881; 3) eine solhe der Ver- unglücckungen deutscher Seeschiffe in den Jahren 1880 und 1881; 4) einen Nachweis über die Ergebnisse der RNekruten-Prü- fungen im (Ersaß-) Jahre 1881/82.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. . München, 29. September. (Allg. Ztg.) Heute begann die diesjährige Plenarversammlung der historischen Kom- mission. Die Sitzungen werden voraussichtlich am Montag zu Ende gehen. Gegenwärtig sind: aus Berlin: Geh. Ober-Regierungs- Rath und General-Direktor der preußischen Staatsarchive von Sybel, Geh. Regierungë-Rath Wait, Prof. Wattenbah, Prof. Weizsäker ; aus Erlangen: Prof. von Hegel ; aus Halle: Prof. Dümmler; aus München: Geheim-Rath von Giesebreht, Sekretär der Kommission und Stellvertreter des Vorstandes, Prof, von Klukhohn, der Bor- stand des Königlichen allgemeinen Reich8archivs Geheim-Rath von Löher, der Geh. Haus- und Staatéarchivar, Geh. Hofrath Nockinger ; aus S(leswig: der Klosterprobst Frhr. von Liliencron ; aus Straß- burg: Prof. Baumgarten; aus Würzburg: Prof. von Wegele; aus Oesterreich: der Präsident der K. K. Akademie zu Wien und Direktor des Geh. Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Geheim-Rath Ritter von Arneth, und aus der Schweiz: von Wyß, Präsident der geschichtsforschenden Gesellschaft der Schweiz.

Land- und Forstwirthschaft.

Stettin, 22. September. (D. Landw. Presse.) Der zweite Heuschnitt ist meist gut beendet, und die Kartoffelernte hat bereits erheblihe Fortschrilte gemaht. Auf allen {weren und niedrig gelegenen Silpet hört man über die Ernte dieser Frucht sehr klagenz besser lauten die Berichte von höher gelegenen Feldern und dem \ogenannten Kartoffelboden, aber auch hier sollen in unserer Provinz die Knollen meist klein sein und die Quantität gegen die reiche vorjährige Ernte erheblich zurückbleiben. In Ostpreußen da- gegen fällt, wie bei meist allen Getreidearten, au die Ernte der Kartoffeln sehr befriedigend aus. Man hatte dort im Sommer län- gere Zeit wärmeres, trockencres Wetter als in den westlichen Distrikten. tralsund, 18. September. (Erntebericht d. Landw, P: esse.) Die Getreideernte in Neuvorpommern und Rügen ist nun- mehr als beendigt anzusehen. Anhaltende nasse Witterung während derselben hat die Erntearbeiten niht nur unendlich verzögert, sondern au der Qualität des Getreides mehr oder minder erheblich Abbruch gethan, und die Erwartungen, welche unsere Landleute im Mai, Junt, Juli an ihre Ernte knüpften, haben sich höchstens in Betreff des quantitativen Ertrages erfüllt. Weizen - zeigt vielfa Auswuchs und greift sih meistens klamm; das Korn ist aber voll und s{ön, mit Ausnahme von wenigen Partien, welche mit Rost befallen waren. Brand kommt kaum vor. Das efffektive Gewicht befriedigt im Allge- meinen und variirt zwischen 77-87 Pfd. per alten Scheffel. Roggen fällt in diesem Jzhre nicht so s{hön aus, wie im vorigen; das Korn ist klein, rauh, und sind auswuchsfreie Sorten selten zu finden. Feucht ist das meiste. Das natürlibe Gewicht übersteigt selten 78 Pfd. und bewegt sich gewöhnlich zwischen 74 und 77 Pfd. Gerste und Hafer hatten am meisten unter Regen zu leiden, und ihre Farbe ist daher gelb und {mutig grau geworden. Schließlich wurde Alles noch bei troŒenem Wetter „geborgen, aber klamme Posten kommen sehr häufig vor. Es wird noch zu wenig angeboten, um ein maß- gebendes Urtheil abgeben zu können ; aber soviel sich bis jeßt ersehen läßt, werden wir in Gerste käum auf gute Brauwaare renen können, und weißer Hafer dürfte sich s{werlich in größeren Partien finden lassen. Erbsen sollen theils ein gutes, theils ein mittelmäßiges, Wicken im Allgemeinen ein befriedigendes Resultat ergeben. Wiesenheu, erster Schnitt, ist allgemein gut bis vorzüglich ausgefallen, und der zweite Schnitt vetsprach nah den leßten Be- rihten ebenfalls ein zufriedenstellendes Grgebniß. Ueber Kleeheu hört man sehr verschiedene Aeußerungen, aber das Gesammtresultat dürfte auc hierin ein gutes zu nennen sein. Kartoffeln haben leider infolge des Regens außerordentlich gelitten, und wênn auch hie und da der Schaden nicht hoch veranschlagt wird, so ist es doch wohl zweifellos, daß wir im Ganzen eine recht mittelmäßige Ernte dieser Frucht zu erwarten haben, da die Knollen vielfah angefault und theilweise auch in der Entwickelung zurückgeblieben sind.

Gewerbe und Handel. „Leipziger Ztg." theilt folgende weiteren Berichte von der Messe mit: Französische undenglishe Tülle und Spiten. Dieser Markt {eint si infolge der israelitishen Feiertage sehr in die Länge zu zichen, und sind bedeutende Einkäufer in diesem Artikel, speziell aus Rußland, mit ihrer Ankunft avisirt. Die Spitzen, \o- wohl in Baumwolle, wie in Seide, sind noch immer sta:k begehrt, und stellte si, hauptsäcblich von Ausländern, sehr große Nachfrage ein. Spitzen, bandartige Streifen aus seinem Leinenzwirn, Baumwollengarne, Seide, entweder mit der Nadel gefertigt oder geflöppelt, befanden sid in reicher Auswahl auf dem Markte, namentlich französishe, niederländishe, \{chweizeris{e, besonders aber sehr s{öne aus dem sächsishen Erzgebirge; «der Abe satz in letzteren gestaltete sh günstiger als in den erstgenannten Besonders zeichnet sich das Schneeberger und Annaberger Prcedukt aus, welches jeßt sämmtlihe Märkte beherrs{t und insbesondere seinen Weg nach Nord- und Süd-Europa findet. Die böhmische Spitzenindustrie ist in großer Auswahl vertreten. Im Allgemeinen konnte der Absatz in Spitzen befriedigen. Von den Plauenschen Stickereien waren sehr \{öne Muster zugeführt und begegneten solche bester Aufnahme. Das Geschäft in denselben nahm große Dimen- sionen an und wurden namhafte Ordres ertheilt. Ja Teppichen war das Geschäft als ein ziemli befriedigendes zu bezei&nen. Die Auswahl ist bedeutend, neben guten deutshen Fabrikaten wurden bevorzugt Fußteppihe aus den Niederlanden, französishe der ver- \ciedensten Art, sowie inr türkishen Gesbmack in London in jeder Größe verfertigte. Läuferstoffe, wie sie hauptsäbliÞh Gera und Münchenbernbdo:f fabriziren, fanden ziemlich reihen Absay. Die K eppicbfabrikation in Deutschland, von welcher si ausgezeichnete Produkte auf der Messe befinden, hat einen bedeutenden Aufshwung enommen.

G Breslau, 30. September. (W. T. B.) Die heutige General- versammlurg der Aktionäre der Oberschlesischen Eisenbahn besbloß einstimmig, die Aufnahme einer Prioritätsan cike von 8 Millionen Mark behufs Beschaffung von Betriebsmitteln zu ge- nehmigen. Die ausscheidenden Verwaltungsraths-Mitglieder wurden wiedergewählt. : Frankfurt a. M,, 1. Oktober. (Oelberiht von Wirth & Co.)

Im amerikanisben Petroleummarkt ist wieder ein Umslag ein- etreten. Die Preise zogen plöglich an und sind seitdem bei äußerst ebbaftem Umsay fortwährend gestiegen. Den Anlaß gab der be- rühmte Cherry Grove Distrilt, welher seit einigen Monaten im amerikanischen Petroleummarkt die größte Rolle spielt, Wie es scheint, hat dieser Distrikt doch nit den enormen Werth, den man ibm beilegte, denn es wird gemeldet, daß Quellen, die ursprüng- li 300 Faß und mehr pro Tag lieferten, jeßt {on auf 75 Faß täglich zurückgegangen sind und daß andere neue Boh- rungen vollständig trocken blieben. Man erwartete eine bedeutende

Die

mit 86 Cts. per Faß notirt, Raffinirtes kostet 7} Cts. per Gollone. Mineral-Schmieröle (Lubricating Oils) find feft und zeigen ebenfalls steigende Tendenz. Bei der bevorstehenden kalten Jahres- zeit ist starke Nachfrage nah Winterölen vorhandea; die Ele richten \sich nach Gravity & cold test. In Mineral-Cylinder-Delen wird ein eohaes GERN gema, sowohl für den inländischen Konsum, als für den Export. i; Wien, 1. Oktober. (W. T. B.) Bis gestern Abend 10 Uhr waren 901 129 Loose der Gesellschaft des Rothen Kreuzes gezeichnet. Die größeren Zeichnungen dürften ganz bedeutend reduzirt werden. L London, 30. September. (W. T. B.) Bei der gestrigen Wollauktion waren Preise unverändert. ; : Glasgow, 30. Septe-nber. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sih auf 626 100 Tons gegen 590 100 Tons im vorg Jahre. Z der im Betriebe befindlichen ochófen 107 gegen 120 im vorigen Jahre. : 9 Bukarest, 30. September. (W. T. B.) Heute Nachmittag fand die ordentlihe und außerordentlihe Generalversammlung der rumänischen Cisenbahngesellschaft hierselbst statt. Es waren 722 449 Aktien vertreten. Die Liquidirung und Auf-

lösung der Gesellshaft wurde einstimmig beschlossen. Für die nit umgetaushten Stammaktien werden 69 F. in Gold per 190 M, für die niht umgetaushten Stamm-Prioritätsaktien 133!/3 A. in Gold Zum Liquidator ist einstimmig Kalin-

per 100 4 nominal gezahlt. dero gewählt worden.

Verkehrs-Anstalten. / Gotthardbahn. (Bund). Die auf den 15. Oktober in Aus- sicht genommene Eröffnung der Linie Pino-Novara muß verschoben werden. Die ungünstige Witterung der leßten Woche hat fo viele Dammrutshungen verursacht, daß mindestens ein Monat er- forderlich if, um den Schaden auszubessern.

Triest, 2. Oktober. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Venus“ ift heute Vormittag mit der oftindisch-chinesischen Ueber- landpost aus Alexandrien hier eingetroffen.

New- York, 30. September. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Cimbria“ ist hier eingetroffen.

Sanitätswesen und Quarautänewesen. Die Nummer 225 der „Berlingske Tidende“ vom 27. Septem- ber d. J. veröffentliht eine vom 26. dess. Mts. datirte Bekannt- machung des dänischen Justiz-Ministeriums, wonach wegen der in Christianssand herrshenden Pockenepidemie gegen die von dort nah Dänemark kommenden Schi ffe bis auf Weiteres die geseh- lihen Quarantänemaßregeln in Kraft gefeßt worden sind.

Berlin, 2. Oktober 1882,

Der Weinhandel und das NahrungsmittelgeseL.

Verschiedene Zeitungen haben in den leßten Wochen Notiz von Beschwerden genommen, welhe über das Nahrungsmittelgefeß *) aus den am Weinhandel betheiligten Kreisen laut geworden sind und auch bei einzelnen Handels- kammern Unterstüßung gefunden haben. Nah dem Fn- halte dec Beshwerden könnte es den Anschein ge- winnen, als ob das gedachte Gese wichtige Jnteressen in leihtfertiger Weise Preis gegeben und si vereits während der furzen Zeit seines Bestehens als ein mangelhaftes Elaborat herausgestellt hätte. Dieser Vorwurf is durhaus unbe- rechtigt.

9 Es soll kein besonderes Gewicht darauf gelegt werden, daß die gegenwärtigen Beschwerden fast auss{ließlich von Vertres tern des Handelsstandes erhoben werden, während dié deut- schen Weinproduzenten nahdrücklih für unveränderte Bei- behaltung des Nahrungsmittelgeseßes eintreten: denn der reelle Weinhändler kann kein anderes Jnteresse haben als der reelle Weinbauer. Nur die Verhältnisse des reellen Handels und Gewerbebetriebes haben aber auf Be- rücsihtigung Anspruch. i

Was nun den Jahalt der Beschwerden anlangt, so sind dieselben, soweit sie sich auf den Worllaut des Nahrungs- mittelgesetes beziehen, hauptsählih gegen den §. 10 gerichtet. 8. 10 lautet: :

„Mit Gefängniß bis zu sechs Monaten und mit Geldstrafe bis zu eintausendfünfhundert Mark oder mit einer dieser Strafen wird bestraft : i

1) wer zum Zwecke der Täushung im Handel und Verkehr Nahrungs- oder Genußmittel nahmacht oder verfälscht; :

2) wer wissentlich Nahrungs: oder Genußmittel, welche verdorben oder nahgemacht oder verfälscht sind, unter Verschweigung dieses Umstandes verkauft oder unter einer zur Täuschung geeigneten Bezeichnung feilhält.“

Die Beschwerdeführer vermissen hier eine nähere De- finition des Ausdrucks „verfälscht“ und fprehen in Anlehnung an die seiner Zeit dem Reichstage vorgelegten „Materialien zur tehnishen Begründung des Nahrungsmittelgeseßes“ die Ansicht aus, das Geseh fasse j¿ede Manipulation, durch welche dem Moste beziehungsweise dem Weine irgend ein nicht aus der Weintraube gewonnenes Produkt zugeseßt werde, als Ver- fälshung auf und verbiete ein solchergestalt hergestelltes Ge- tränk als „Wein“ zu verkaufen. : L

Selbst wenn es richtig sein sollte, daß die „Materialien“ eine solhe Auslegung zuließen, so würde man sich doch wohl vorzuschen haben, diesen Materialien eine zu große Tragweite beizumessen. Die Materialien sind seiner Zeit im Kaiserlichen Gesundheitsanit lediglih zu dem Zweck auzegearbeitet worden, um ein Bild von dem damaligen Zustande der Lebensmittel- fälshung in Deutschland zu geben und die Nothwendigkeit eines geseßgeberishen Einschreitens Jedermann vor Augen zu sühren ; am Schlusse eines jeden Abschnittes hat alsdann jene Behörde kurz resumirt, was in Bezug auf®den darin behan- delten Gegenstand vom tehnishen Standpunkte aus unter weitgéehendster Berücksichtigung des gesundheits- polizeilihen Jnteresses verlangt werden müsse. Bis zu welher Grenze diesen Forderungen vom allgemeinen geseßgeberishen Standpunkte aus nahzugeben war, haben demnächst die geseßgebenden Faktoren in dem Gesche selbst zum Ausdrucke gebracht. Die tehnishen Materialien sind mithin für die Jnterpretation des Gecsezcs nur insoweit zu berücfsihtigen, als aus dem Wortlaute des leßteren oder aus den sonstigen Verhandlungen etwas Anderes nicht zu entnehmen ift.

8. 10 lautete nun in seinem ersten, au für den zweiten Abschnitt maßgebenden Theile in dem 1878er Regierungs- entwurfe (als §8. 9) wie folgt:

Mit Gefängniß 2c. wird bestraft :

1) wer zum Zweck der Täushung im Handel und gp

Nahrungs- oder Genußmittel nahmacht oder mit dem Scheine einer besseren Beschaffenheit

2 Gefeß betreffend den Verkehr mit Nahrungtmitteln, Genuß- mitteln und LedecnSogegenftinden, vom 14, Mai 1879 Reichs-

Abnahme der Produktion, und diese Aussicht führte die Haufssebewe- gung herbei, Ünited-Certificates werden laut Kabeltelegramm eben

gesehblatt Seite 145.