1882 / 250 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Oct 1882 18:00:01 GMT) scan diff

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dem Jahre 1866 verstanden, is allerdings ein Unglüc gewesen, aber ein wesentlih von ihm felbst vershuldetes Unglück, das in der Folge längst wettgemacht, überreihlih ausgeglichen worden sein soll Die Ziele des leitenden Staatsmannes waren von liberalen Parteien ja im Voraus bezeihnet und so sorg- fältig vorbereitet worden, daß das Verdienst ihrer Erreichung und Verwirkliwung für ein zum Mindesten getheiltes an- gesehen werden darf. Die Differenzen, welche übrig blieben, waren im Grunde genommen Differenzen der Methode, und gerade in dieser Rücksicht meint der Liberalismus eine Belehrbarkeit und eine Uneigez1nüßigkeit bewiesen zu haben, welche die höchste Anerkennung verdiene. Der in den Jahren 1867 bis 1877 gemeinsam zurück- elegte Weg werde ja an allen wichtigeren Stationen durch Opfer ezeichnet, welche die damalige parlamentarishe Mehrheit dem Be- gründer der deutschen Reichseinheit brachte und die in der neueren Geschichte ihres Gleichen nicht haben sollen Die Haupt- fache soll aber gewesen sein, daß die liberalen Mitkämpfer des Kanzlers nichts für sich verlangten, daß sie ausnahmlos die Gebenden, niemals die Empfangenden gewesen. Von einer direkten Theilnahme der parlamentarischen Mehrheit an der Regierung (wie sie sich in jedem anderen Tonstitutionellen Staate von selb} verstanden hätte) ist ja seit dem Jahre 1867 im Ernste niht mehr die Rede gewesen. So vollständig ließ man sich an dem immerhin bescheidenen Einfluß enügen, welcen die liberale Mehrheit auf den Gang der Entwike- Tina übte, daß die Frage nah der Zusammenseßung der Regierung ar nicht aufgeworfen, der naheliegende und in der Natur der Sache - Pee tete Wunsch nach einer Heranziehung der parlamentarischen Führer zu den Geschäften niemals zur Bedingung fernerer liberaler Unterstüßung der Regierungépolitik gemacht die saure Arbeit des Tages vielmehr ohne Aussicht auf entsprehenden Lohn verrichtet Nahezu widerspruchslos durfte der anerkannte Führer der nationalliberalen Partei vor einer Versammlung seiner Gesinnungs- genossen aussprechen, daß seine Partei den Anspru auf ein parla- mentarisches Parteiregiment niemals geftellt habe und daß er eine ae, welche diesen Anspruch ernystlich erhebe, überhaupt nicht kenne. enig später wurde der nämliche Gedanke von einem hochgeachteten liberalen Staatsmann des deutschen Südens in einer bemerkens- werthen Flugschrift ausführlich erörtert und eine Schilderung des deutschen Parteiwesens entworfen, welche zu der Schlußfolgerung elangte, „daß die Unanwendbarkeit des parlamentarischen Regierungê- ystems von der Mehrheit Derjenigen, welche in parlamentarischen ZEn E gemacht haben . . . stillschweigend zugegeben worden sei,“ :

Dem gegenüber wirft der Verfasser die Frage auf: „hat diese angebliche Wandlung und Ausreifung der die große gebildete Mittel- klasse der Nation repräsentirenden Parteien wirklich und in dem be- haupteten Umfange stattgefunden ?* und äußert sich dazu u. A. wie folgt: „Länger als ein Jahrzehnt ließ man die eigentlich entscheidende frage, die Frage nah der Grenze der parlamentarischen Macht- Ire: unberührt, weil dieselbe nicht praktisch wurde Eine

eile ist es mit diesem Verzicht auf eine prinzipielle Auseinander- seßung gegangen. Wie es den Anschein hat, wird es damit aber nicht weiter gehen. Gerade in jüngster Zeit ist zu Zweifeln daran, daß in Erkenntniß und politisher Taktfestigkeit unserer Libe- ralen der gerühmte große Fortschritt wirklich gemacht worden, überreichlichhe Veranlassung dagewesen. In denselben Tagen, welche Zeugen eines Bankerotts der parlamentarischen Regierungs- weise gewesen find, wie die Welt ihn kaum jemals erlebt hat, ist die Nothwendigkeit einer Uebernahme der Regierung durch die Führer der liberalen Mehrheit von zweien unserer liberalen Fraktionen direkt verkündet, solche Verkündigung von der dritten, politish wichtigsten Fraktion dadurch gut geheißen worden, daß dieselbe Namens des „Gemeinsamen“ der liberalen Parteien in Wahlkompromisse gewilligt hat, welche nur wiederholt zu werden brauchen, damit unser Partei- wesen in Zustände zurücsinkt, von denen noch vor Kurzem behauptet wurde, sie scien Dank den „großen“ seit dem Jahre 1866 ge- machten Fortschritten für alle Zukunft unmöglich geworden. Aufs Neue so hat es den Anschein find wir vor Fragen gestellt, von denen es hieß, sie seien gegenstandslos ge- worden, weil sie von Niemand mehr aufgeworfen würden. Der Verzicht auf die Forderungen der Doktrin und das Be- kenntniß, daß die Er ive Regierungsweise in Preußen und Deuts{land unmöglich sei, haben aufgehört, die Crkennungszeichen derjenigen Elemente zu sein, welche in der Befestigung der Institu- tionen des Reichs ihre Aufgabe sahen. Geht es in der bisherigen Weise weiter, so erscheint eine beständige Verschärfung der Gegensätze unvermeidlich und die Herstellung einer Mittelpartei, welche bisber an praktischen Schwierigkeiten scheiterte, droht zu einer moralischen Unmöglichkeit zu werden. Möglih sind diese Jrrungen aber nur dadurch geworden, daß das Verhältniß der libe- ralen Parteien zu der parlamentarishen Doktrin troß wiederholt dazu genommener Anläufe niemals vollständig ins Klare Ge worden ist und daß man auch da, wo der Verzicht auf dieses System aufrichtig gemeint war, niht den Muth besaß, aus demselben die nöthigen Konsequenzen zu ziehen. Nur die klare Stn der Gründe, die die Verwirklichung des parlamentarischen Systems în Deutschland für alle Zeit unmöglih machen, nur der feste Ents{luß, diese Erkenntniß în die politische Praxis zu über- seßen und gewisse aus den Tagen der theoretischen Geltung dieses Systems herübergenommene Fiktionen des Parlamentarismus aufzu-

eben, kann der Verwirrung ein Ende machen, welche der Zusammen- fassung der zu einander gehörigen Elemente und einer den realen

nteressen entsprechenden Parteibildung hindernd im Wege steht“.

In den nacfolgenden Kapiteln der Broschüre versucht dann der Verfasser: 1) die äußeren und inneren Gründe, welhe die Möglich- keit ciner parlamentarischen Regierungsweise für Gegenwart und Zu- kunft aussclicßen, zusammenzufassen ; 2) das Verhältniß der einzelnen Fraktionen zu dieser Forderung zu bezeihnen und 3) die \sih aus dieser Betrachtung ergebenden Konsequenzen zu ziehen.

Land- und Forstwirthschaft.

Den leßten amtlichen Berichteu über die Ernte und den Stand der Staaten in Oesterreid und Ungarn um die Mitte dieses Monats entnehmen wir folgende Angaben: In Oesterreich wurden in manchen Gebirgsgegenden noch Reste der Getreideernte eingeführt, in anderen wurde dies durch den Regen verhindert und blieben dieselben dem Verderben preisgegeben. Die Maisernte war bereits allgemein tm Zuge, da auf das volle Ausreifen in vielen Fällen niht mehr gerechnet wurde. Die Qualität der Maisernte wird demnach wvoraussihtlichb in den Alpenländern viel zu wünschen übrig lassen. Jn Südtirol i|st sehr viel Mais ganz zu Grunde gegangen, da derselbe zum großen Theile auf dem Jnundationsterrain gebaut war. In den übrigen Alpenländern sowie in den Karst-Ländern dürften die quantitativen Ergebnisse Mittelernten entsprehen. Die Ernte der Kartoffeln und Rüben wurde fortgeseyt, aber noch keineswegs beendet, ja es wird in manchen Gegenden besorgt, daß sie wegen der großen Boden- näfse, welche die Abfuhr verhindert, nicht vor Anfang des Winters werde beendet werden können. Die Kartoffelernte dürfte mit Aus- nahme S(blesiens und Ober-Oesterreichs mit gut mittleren Ernten überall mehr oder weniger weit unter dem Mittel bleiben, meisten- theils wegen des großen Antheiles fauler Knollen, in manchen Fällen aber, wo dies niht der Fall war, wegen der geringen Entwickelung derselben. Die Erate der Zuckerrüben befriedigt in Beziehung as Quantität allgemein sehr, mitunter au in iehung auf Qua- lität ; meistentheils aber wird die Qualität nur als „mittelmäßig“ bezeichnet. Proppelrbben sind ebenfalls gut gediehen, beson- ders aber das Kovfkraut, dessen Stand, beziehungêswese Ecnte in Séblesien, Nieder-Oesterreih und Vorarlberg außerordentlih gerühmt wird. Die Grummeternte (theils zweite, theils dritte Mahd) konnte noch immer nicht beendet werden, und ist davon in der Berichts-

sehr viel gänzli verdorben. Der H erbstklee liefert mei-

ls cine gute Mahd, welche aber bisher in den seltensten

llen au werden konnte. Was die Hopfenernte anbe- angt, A rd selbe im Auschaer Gebiete Böhmens als eine Mittel- ernte inet. Für das näbste Jahr ift cine Ausdehnung {des

Hopfenbaues zu erwarten, weil, die diesjährigen Exportpreise sehr günstig waren. Die Weinlese war im Allgemeinen im Zuge, wenn nit, wie in Südtirol und Dalmatien, {hon größtentheils be- endet; dagegen hatte sie in Mähren sowie auch in Vorarlberg kaum begonnen. Die quantitativen Ergebnisse der Lese befriedigen größten- theils, so daß dieselben in den verschiedenen Ländern als „gut mittel“ und „gut“ bezeihnet werden können. Die Qualität aber wird voraus- fichtli viel zu wünschen übrig lassen, da man si ziemli allgemein dur das starke Faulen der Trauben genöthigt sah, die Lese vorzu- nehmen, ohne die vollkommen entfprechende Reife abzuwarten. Die blauen Trauben hatten von diesem Uebelstande weniger zu leiden als die weißen, daher für den Rothwein bezügli der Qualität bessere Aussichten bestehen als für Weißwein. Die Kastanien sind in Süd-Tirol gut gerathen. Die Oliven in Dalmatien hingegen lassen nur eine {lechte Ernte erwarten. Der Anbau der Winter- saaten konnte noch immer nicht entspre{end vorschreiten, nur im böhmischen Binnenbeckten so_wie im Wiener Becken und in den Hügel- ländern Nieder- und Ober-Desterreihs wurde wenigstens die Roggen- saat und in der Bukowina auch die Weizensaat größtentheils beendet. Dagegen wurde in Steiermark und in vielen Gegenden Galiziens und in manchen Gegenden Böhmens bisher noch äußerst wenig angebaut, und werden daher vielseitig Besorgnisse gehegt, daß der Herbstanbau niht in dem normalen Umfange werde durchgeführt werden können.

In Ungarn hat der Herbstanbau wohl in Folge der häu- figen Regen Verspätungen erlitten, doch ist derselbe ungeachtet dessen an vielen Stellen s{ön aufgegangen. Die Mais- und Kar- toffelernte ist an vielen Orten mit ungleichen Resultaten beendet worden ; dieselbe ist zumeist „unter mittel“ bis „\{lecht“ ausgefallen. Eine Ausnahme hiervon bildet der südliche Theil Unter-Ungarns und mehrere Komitate jenseits des Königssteiges, wo beide Hackfrüchte mittlere, an mehreren Orten gute bis ansgezeichnete Ergebnisse ge- liefert haben. Die Weinlese hat in Folge Fäulniß der Trauben an manchen Orten früher als gewöhnlih begonnen und hat in allen diesen Fällen, namentlich hinsichtlih der Qualität, nicht befriedigt. Das Grummet ist an vielen Orten verdorben. Die Rübe hat im Allgemeinen cine befriedigende Ecnte ergeben.

Gewerbe und Sandel.

In der Generalversammlung der Harpener Bergbau- Aktiengesellschaft .wurde die Vertheilung einer Dividende von 2 9% beschlossen. Nach der Bilanz betragen die liquiden Aktivbestände 673 290 M, denen 503 538 6 an Verbindlichkeiten gegenüberstehen. Der Reservefonds beläuft sih nach der ‘diesjährigen Zuschreibung auf 635 657 M Die Gesanemtabschreibungen beziffern sich auf 4 690 156 M4.

Der Emdener Heringsfang der Gegenwart ist in vielfacher Hinsicht seit dem Jahre 1872 reformirt worden. Früher bediente man sih dazu der Buisen, großer, langsamer ein- oder zwei- mastiger Fahrzeuge und sogenannter „Jegno“, etwas schneller segelnder Fahrzeuge. Als 1856 eine Anzahl dieser Schiffe verbrannte, ruhte der Heringsfang von Emden, bekanntli der einzigen Stadt, von welcher durch deutshe Schiffe Heringsfang auf offener See be- trieben wurde, bis 1872, in welchem Jahre Hr. W. von Sreeden, damals Reichstagsabgeordneter und jeßt Herausgeber der „Hansa“, Zeitschrift für Scewesen, cine Aktiengesellschaft für Heringsfang mit dem neuen Modellschiff, dem n LOgger “, bildete. Während der Fang der Emdener Buisen in den 36 Betriebs- jahren von 1821—1856 dur{schnittlich jährlih 176 t an Hering und Laberdan ergab, wurden in dem Zeitraume von 1872—1881, alfo in 10 Betriebsjahren, im Durchschnitt pro anno 466 t, d. h. mehr als 23 Mal so viel als durch die alten Buisen, erzielt. Außerdem ist mit einigen Loggern zur Winterzeit dem Frischfishfang obgelegen und sind dur{s{nittlich in 3 Wintern je 205 t frischer Fische (Schell- fische, Schollen, Kabeljau, Weißling, Tarbuts u. #. w.) gefangen worden, welche pro Tonne natürlich einen weit höheren Werth reprä- sentiren als eine Tonne Hering.

Verkehrs-Anstalten.

Salzburg, 23. Oktober. (W. T. B.) Oberhalb Bischofs- hofens im Salzthal-Tunnel rissen sich heute Morgen 20 Waggons von einem Cisenbahnzuge los und rollten mit ungeheuerer Geschwindigkeit über die Gefälle durch die Station Bischofshofen gegen St. Johann zurück, woselbst mehrere Waggons in die Salza stürzten ; ein den Zug begleitender Beamter wurde ver- wundet. Der Bahnverkehr ift unterbrochen.

Triest, 23. Oktober. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Austria“ ist heute Vormittag mit der ostindishen Ueberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen.

Plymouth, 23. Oktober. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Gellert.“* ist hier eingetroffen.

New-York, 23. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer der National -Dampfschiffs-Compagnie (C. Messingsche Linie) „Egypt“, der Dampfer des Norddeutscben Lloyd „Donau“ und der Hamburger Postdampfer „Bohemia“ sind hier angekommen.

Berlín, 24. Oktober 1882,

i Ra eni ist nunmehr seit heute die usfstellung japanisher Malereien aus dem Besiß des Hrn. Prof. Dr. Gierke zu Breélau eröffnet.

Die Ausstellung des Vereins Berliner Künstler. I. ua Ersatz für die in diesem Jahre ausgefallene große Kunstausstellung at, wie {hon mitgetheilt, der Verein Berliner Künstler in den Räumen [eines permanenten : Ausftellungslokals in der Kommandanten- traße (77/79) einen Cyklus von drei monatlichen Exrpositionen ver- anstaltet, deren erster mit Ende Oktober abges{lossen wird, um einer neuen Reihe von Gemälden und Bildwerken Plaß zu machen. Die erste Serie bietet nicht gerade cinzelne besondere Attractions- oder Sensationéstücke dar, enthält aber doch des Bemerkenswerthen genug und zeigt in einzelnen Stücken die moderne Malerei au der Höhe ihres Könnens. Die große Historienmalerei fommt freilid dermaßen zu kurz, pas sie auch niht durch ein einziges Werk vertreten ist; indessen sind wir in dieser Beziehung ja au dur die großen Auéstellungen am Cantianplay nicht verwöhnt. Recht bezeihnend für die ausschließlich malerish- tehnishe Richtung der modernen Kunst ist es, daß das entschieden bedeutendste Bild der Ausstellung ein Architekturstück darstellt, nämlich des Weimaraners Adolf Böhm „Galerie des Apollo im Louvre“ : ein Gemälde von ebenso ausgezeichneten malerischen Qualitäten in den Details des reichen mit vergoldetem Stuck überladenen Rococo- Interieurs, der \piegelnden Marmortiscbe, des Parquets, der Krystall- Vitrinen mit ihrem funkelnden Inhalt an ofar citen, wie an ma- thematischer Wahrheit der Perspektive und täushender Wiedergabe der Wirkungen des auffallenden und reflektirten Lichtes in allen Abtönungen. Gegen diese stupende technische Leistung tritt alles Andere umsomehr zurüd, als dieses Bild von vornherein, seinem Inhalt na, auf jeden ideellen Gehalt verzichtet, von einem solchen aber leider troy mancher Prätension auf vielen anderen auch nur wenig zu bemerken ist. Am nächsten steht ibm noch Adolf S{labit's „Scbwurgerichtsszene*, ein Bild von nit minder erstaunlichen malerischen Eigenschaften, die si mit ihrem \{roffen Naturaliëmus allerdings ganz im Einklange mit dem Gegenstande befinden, den sie dem Beschauer vorführen. In der That passen diese grellen aufdringliden Sc{laglichter recht charafkteri 9 be peinlichen Vorgange, den sie mit photographisch getreuer rheit \{ildern, und man wird dem Künstler, wofern man überhaupt die Wahl des Stoffs für ein Kunstwerk zulässig bält, auch diese Vortragëweise zugestehen müssen, zumal er nur noch einen Schritt weiter gegangen ist als ein anderer Maler moderner Strafen- und Volksscenen, den man troy seiner niedrigen Vorwürfe der höchsten Ghren für würdig gehalten hat. Daß Bilder dieser Art später ein- mal als fkultur- und zeitgeshichtliwde Schilderungen ihren relativen Werth haben werden, soll dabei durchaus nicht in Abrede gestellt sein. Gegenüber von dem labiyshen Gemälde hängt cin wegen seiner

wirkli künstlerishen Auffassung und poetishen Stimmung ungleih erfreulicheres und dabei malerisch mindestens ebenso tüchtiges Werk: „Festvorbereitung“ von M. Grönvold, Nonnen darstellend, welche das Innere einer alten düsteren Kapelle mit den frishen, bunten Gaben des Lenzes {müdcken. Das Interieur ist cine ebenso achtbare Leistung der Architekturmalerei, wie das Figürliche, die Reihe der trefflich indivi- dualisirten frommen Schwestern, und das Stillleben der Blumen und Geräthe von hervorragendem Können zeigen und der Vielseitigkeit des Künstlers ein glänzendes Zeugniß ausstellen. Dieses Bild leitet uns zum Genre über, welches auch diesmal am zahlreihsten vertreten ist. Im größten Format präsentiren sich Ed. von Gebhardts „Klosterschüler", ohne jedoch durch besonders \ympathiscbe oder tref- fende Charakterisirung die Erwartungen, die die große Tafel erregt, recht zu erfüllen; cs hat den Anschein, als ob das Werk nur fo ge- legentlih, angeregt dur ein paar passende Modelle, entstanden wäre, Das gerade Gegentheil zu der morosen wuhtigen, breiten und räum- lich ausgedehnten Vortragsweise des Vorgenannten bilden die humor- vollen kleinen Bildchen von L. Harburger, dem talentvollen Zeichner der „Fliegenden Blätter“ und des „Schalk“: „Der Dorfarzt“ und „Stillleben“, die den Beschauer in die behaglichste Stimmung ver- seßen. Als vortreffliher Beobachter des Volkslebens und -Charakters bekundet sih der in München lebende Scbwede Hellquist in seinem sinnigen Gemälde „Bismarck oder Moltke“, und ungemein anheimelnd wirkt aub, niht weit davon, Lindenschmidts Tleines, sich durch distinguirte Farbengebung auszeichnendesg Bild „In Gedanken“ : eine s{chône vornehme Dame in altdeutscher Tracht, mit ihrem Kinde neben ih, in einem prächtigen Re- naissance-Zimmer, sinnend zum Fenster hinausblicktend. Zu Blume's «lustigem Tanz am Bord“ eines Ozean-Dampfers bildet die hinter der ‘Wand des kleineren Saales stampfende Maschine (deren Lärm der ruhigen Betrachtung der Kunstwerke nicht immer förderlich ift) cine frappant stimmungsvolle Begleitung. R. Jordan, der Maler der Leiden und Freuden des Seemanns, hat unter dem Titel „Zuflucht“ ein neues Bild geschaffen, welches alle Vorzüge dieses liebenswürdigen Meisters zeigt und der Sympathie auch Derjenigen sicher ist, welche senti- mentalen Regungen abhold sind. Recht unwahr und süßlich nimmt L dagegen Stryowsky's „Zigeunerin“ aus, ein Werk, das den früher o hochgeshäßten Jdealisten des polnischen Volkslebens auf entschiedenen Abwegen ins Affektirte und Gezierte zeigt. Breitbah endlich bietet mit seiner „Kartenlegerin“ einen beliebten dankbaren Stoff in neuer anmuthender Form. Das Porträt ift dur Gräf, Crola, Stauffer aus Bern und Alma Tadema ret gut ver- treten. Die Bildnisse der beiden Erstgenannten zeigen eine entschieden vornehmere, auch das Seelische der Persönlichkeit erfassende Vor- trag8weise als die beiden Porträts von Stauffer, welche mehr die realistise Wahrheit der äußeren Erscheinung betonen. Von den beiden Bildnissen, welhe Alma Tadema hergesandt hat, zeigt das eine den Schauspieler Ludwig Barnay, als Marcus An- tonius zum Volke redend, in der berühmten Scene an der Leiche des „Julius Cäsar“ in Shakespeare's gleibnamigem Drama, das andere den Kapellmeister Hans Richter, früher in Wien, gegenwärtig in London, wo er sih um die Popularisirung der deutschen Musik viele Verdienste erworben hat. Das leßtere Bild is außer- ordentlih frisch und lebenstreu und frei von der marmor- glatten Manier des Künstlers, die in dem Barnayswen Kopfe mit seiner wachsartigen JInkarnation störend hervortritt. Nichts weiter als ein, ganz abgesehen von dem bedenklicen Zeichenfehler in der perspektivishen Verkürzung des linken Oberschenkels auch dur unangenehmen grauen Fleischton abstoßender Nakt-Akt ist Fedor Enkes sogenannte „Ariadne“. Den rechten Gegensatz zu dieser unerfreulichen Schöpfung muß man sich erst in einem der abgelegensten Räume suchen, wo, ganz versteckt, uns aus winzigem Rahmen ein unschuldiges Kinderköpfhen mit \o reizenden Aeuglein anlacht, wie sie voll- endeter selten gemalt worden sind. Hiergegen nimmt si, troß aller Schönheit, \elb Gustav Richters Studienkopf einer Dame, welche an ein Fenster lehnt, durch das der Mond sein grünlihes Licht wirft, etroas theatralish und um der magischen Farbeneffekte gesucht aus. Sehr groß ist die Zahl der Landschaften. Auf diesem Ge- biet excellirt namentli der Wiener v. Lichtenfels mit einer großen, dramatisch bewegten Schöpfung, dann aber auch als Hochgebirgs\childerer Carl Ludwig (Schloß Enn im Etschthal), v. Kameke (Gletscherbah und Engelhardt. Ferner sind zu nennen! als Maler des Orients Erust Körner (Nillandschaft), Douzette (diesmal nit nur mit einer seiner unübertroffenen Mondscheinkandschaften, sondern auch ciner treffliten Waldlandschaft), H. Wrage (Morsumkliff auf Sylt), Lutteroth (mit zwei italienishen Ansichten), Scön- leber (mit einem \stimmungsvollen Prohlingödilde zus Schwaben), Hoffmann von Fallersleben (Winterabend in Thüringen), Frhr. von Gleichen-Rufwurm (Abend am Meere), Pflugradt E einer Serie vortreffliber romantisirender Tuscbzeihnungen). Auf dem Spangen- bergshen Gemälde des Forums von Pompeji merkt man an der mangelnden Luftperspektive zu sehr die nachträglide Aus- führung nach einer Aquarellstudie, eine Eigenschaft, die dieses Bild ; auch mit der Salimann'shen sehr breit und \kizzen- hat gehaltenen Ansiht des Hafens von Valparaiso theilt. Als Thiermaler is endli noch zu nennen Hallat (Rückkehr vom Pferdemarkt) und als Meister des Stilllebens Ren6 Grönland.

Der Besucher der Ausftellung des Künstlervereins findet sona, wenn auch nicht des Sensationellen und der großen monumentalen Kunst Angehörenden, so do des Interessanten und Anregenden genug. Und da der Verein au seinen im altdeutshen Renaiffancestil aufs Reicbste ges{chmückten Festsaal eine Sehenswürdigkeit an sih dem Publikum als Restaurationsraum geöffnet hat, so dürfte es den Ausstellungen um \o weniger an Zuspruch fehlen, als {hon die näcbste, am 1. November beginnende Serie das was der ersten vielleiht hier und da fehlt, durch bedeutende, bereits eingetroffene Kunstwerke zu ersetzen verspricht.

Hamburg, 24. Oktober. (W. T. B.) Das Erxpceditions- \chiff „Germania“, welhes im Sommer von hier nach Kin- gawa, Kumberlandsund, abging, um daselbst die deutsche Expedition zur Beobachtung des Nordpols zu landen, ist gestern glücklich in der Elbe eingetroffen. Die „Germania“ traf am 10. August in Kingawa ein und trat am 6. September die Rückreise an. Bei Abgang derselben war die Beabachtungsstation vollständig eingerichtet, die Häuser fertig gestellt, und Alles befand si in der vorzüglichsten Ordnung, so daß die Beobachtungen beginnen konnten.

St. Petersburg, 23. Oktober. (W. T. B.) Die Feuers#- brunst in den Gromowschen Holzniederlagen brach Morgens um 3 Uhr aus und war ttoy aller Anstrengungen der Löschmannschaften bis Abends 7 Uhr noch nicht gelöst. Seitens der Behörden find Vorsichtsmaßregeln getroffen, um ciner Weiterverbreitung des Brandes vorzubeugen.

24, Oktober. (W. T. B Des Feuers in den Gromow* {hen Holzniederlagen ift man erst in der vergangenen Nacht g 1 Uhr vollständig Herr geworden. Der Schaden wird auf 24 Mill Rubel gelGäut. ie Gromowschen Holzniederlagen \ind mit einer halben Million in der Ersten russishen Feuerversicherungsgesell schaft, mit einer Drittelmillion in der Gegenseitigen Feuerversicherung#- se ellschaft und au bei englischen Versicherungögesell schaften ver- ichert,

Concerthaus. In dem morgigen Symphonie - Concert kommt die 4. Symphonie von Beethoven sowie. u. a. das Parsifal- Vorspiel von Richard Wagner zur Aufführung.

Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließli 2 Börsen-Beilagen).

E rste Beilage Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 24 Oft

zum Deutschen Reichs-

¿ 290.

182,

Deutsches Neis. Literarische Neuigkeiten und

Weltpost. 14, Heft. Inhalt: Lo [ätt i E M und L E D Der Bemer t A erländer. i i und quer durch Nordamerika. * rey e e po werkers. 6.

: : / ch der in der Zeit vom 1. Januar bis 15. Oktober 1882 de ebalk des deutsch

S ollgebiets mi Steuervergütung abgefertigten Hollgebiets mit dem An

Zuckermengen. 1) spruch auf Zoll-

Menge des abgefertigten Zudckers.

Aller übrige harte Zuter, sowie alle weißen, trockenen Zucker in Krystall-, Krümel- form von mindestens 98 9/9 Polarisation (Nr. 471 des statistischen

Waarenverzeichnisses)

Kandiszucker und Zucker

in weißen, vollen, harte (Nr. 470 des stati Waarenverzeichnisses)

Rohzucker von mindestens 88 2/0 Polarisation (Nr. 472 des statistischen Waarenverzeichnisses)

Staaten, und Mehl

Verwaltungs-

Bezirke

der Milch dur

in : in der Zeit | der Zeit kenden Milch 1, Januar bis 1, Januar bis 1. Januar bis

Provinz Oftpreußen . Westpreußen .

Su 0 291 300 3916 819 | (südwestliches asen einschließli der n e Schwarzb. Unterherrschafst Schleswig-Holstein . : Hannover . E, Rheinland

‘Sa. Preußen

13 398 933 32 127 275 33 938 835

1462 531/14 861 464 4 783 081 36 910 356 7 368 244/41 307 079

200 353 4 485 610

15 119 899 112510816

2) 2174 361

41 682 175| 1 212 271/22 894 446

101 504! 2712 979

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Mecklenburg ; Braunschweig

Ornitholog

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220 109/ 3 617 191

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Luxemburg . G N Ueberhaupt im deutshen Zollgebiet

1) Die Nachwei und dadurch dem inl

2) 7 238 666]

sich auf diejenigen Zuckermengen, welche zum Export oder zogen worden sind, nic en gegen die leßtveröffentlichte

28 006 683, 1 568 392/29 575 075

Nachweisung bezieht ändishen Markte ent 2) Die Abweichung

883 822. 8 122488] 100 527 157 15 739 S50 I16357007

zu einer öffentlichen Niederlage _zur Ausfuhr über die Z uf einer nachträglichen Be

abgefertigt

t also auf die wirklich ollgrenze gelangten Mengen.

ichte Nachweisung beruhen a Kaiserliches S IEIOs Amt.

periodischeSchriften.

Kreu Aus dem Tagebuche eines Santo

Ses Tage und fünf Nächte in den Prärien M t Von Carl Zill. Braskilianische Sthattenbilbez Einblick E:

deutschen Frau. 1. Von J. Engell-Günther. i den Vereinigten Staaten Nordamerikas. ; ver as

4) Die Urwälder im nörd-

-

liGen Wisconsin (Forif.). Von Heinri Lemcke. Ein amerik nischer Städtegründer. KAllerlei Aufzeibnung i ¿sischen Scbulmeisters in Argentinien. 2. zleiduungen eines säsishen P Mebalt G r N g rebalt. Worre]pondenz: Aus Chile. (Walth. Redslob). Echo aus allen Welttheilen. Jllustration : tyi Milcch-Zeitung. Nr. 42. Be, lde M ch Anwärmen mittelft des O fe éer ie A L. B Sentralmolferei i in N., f E Dl SROS La n Berlin Belforter Straße Nr. 4.

General-Sefkretär Stoeckel- A i itthei Deutiland, “Berlin eckel-Insterburg. Verschiedene Mittheilungen. Pesterreiw-Ungarn. Wien. Viehmarktord . ; V A Ocfierreid- Ungarn f Rinderpest. E g eut]chland. Landwirthschaftlibe Landesaus Darmstadt. Oesterreich. Molkerei-Kollektivausstellung eas 2 Allgemeine Berichte. , Die Käse- und Butterfabrikation im Cantal ständige und ie Viefen Q “Sa E ( und ! ; Gee räthe-, Maschinen- und Baukunde. Dei fel eung) pr Sturz eines lihen Aussp

Von August Wunderlich. fer des Meeres. Literarisches

Inhalt: Ueber Konservirung iFesca’ser kontinurlih wir- lock, Betriebs-Direktor der landwirthshaftlihen Konsumrereine. Von Kontrole Über den Milchverkauf in Städten.

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1) Deicbselbeschlag, welcher beim

Pferdes sich selbstthätig 16st. 2) Vorri A8 Sie : bér Bens N ) Vorrichtung zum plötz

ummistollen. Neuerungen an Treibfei E gew! Spre{saal. ibfeilen mit gewundenem Draht.

Heu- bezw. Getreidetrocknen. Mi Ln E Fat Pons en. wle gestederte Welt. Zeitschrift für Vogelliebba ü und Händler. Herausgegeben von Dr. Karl Ruf. Mr. 43. ete S

ische Mittheilungen aus Oftfriesla Zücbi Bode N Bussard. zUGtung (Fortfeßzung). Zur Z2ücbtu Ò Bunt- es T den Ankauf der 2 Ce Raecteie Bopsigen Bunt einen: ZAuêslelungen. Bücher- und Schriftenschgu. ___ Isis, Zeitschrift für alle e Herausgegeben von Dr. Karl Ru a Zoologie : Ta S im ter, Raupen un uppen der S erli 3 A (Scbluß). Bolte Erla (Boresegün,

immer (Schluß). Kleinere Mittheilungen. Nachri 1

den Naturanstalten: Halle, Bamberg. Aus den ues v Die

Versammlung des Preußif hen botanischen Vereins. Fifcherei. Mancherlei. Tauschverkehe. (0 FILORO, 7” N

de aus. Hufeisen mit

Victoria-Butterfaß. Künstlihe Metboden zum chwirth\chaftlicher Verein. Butter-

‘land. Ein Beitrag zur Beiträge zur Practfinken-

arzer Kanarien. Aus den Ver-

naturwissenschaftlichen Liebhabereien. und Bruno Dürigen. Nr. 43, Ins

&Xerrarium (Fortsetzung). Ueber die

elbölzer fürs fältere

a) Inserate für den Deuts&en Reihs- und Königl.

Oeffentlicher Anzeiger.

. Industrielle Etablisgements, Fabriken und Grosshandel,

Verschiedene Bekanntmachuvgen,

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Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register immt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Auzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:

Berlin 8§W/,, Wilheln-Straße Nr. 32,

1, Steckbriefe und Untersnchnungs-Sachen. 2. Subbastationen, Aufgebote, Vorladungen

&

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 4. Verloeenng, Amoertisation , Zinezabluezg

u. s, w,. von öffen E

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tlichen Papieren,

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Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Jüvalidendank“, Rudolf Mosse, Haascnstei & Bagler, G. L, Daube & Co., E, Shlotte, Vüttnuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

Aunoucen-Bureaux.

teckbriefe und Untersuchungs e S6

Stebrief. Gegen den unten bes{ricbenen Bäcker Karl Reinhold Soor, am 6. Mai 1845 in Sc{lawe geboren, welcher \ich verborgen hält, ift die Unter- suhungshaft wegen Vornahme

lungen mit einer Person unter 14 84 G. 2738. 82. J. IVe.

wird ersucht, denselben zu Untersucbungsgefängniß zu NW., abzuliefern. Berlin, Alt-M« den 20, Oktober 1882.

vor das SWhöffengeriht zur Hauptverhandlung ge- Landsberg, geboren de daselbst wohnhaft, 2 geboren den ebendaselbst wohnhaft,

n 25. Juli 1859, zulett eben- 6) Gottlieb Kaleja aus 19, Oktober 1859, bst 27) Karl Smolarek aus Groß-Lassowitz, geboren den 2. Juli 1859 zuletzt ebendaselbst wohnhaft, 28) Rochus i Radlau, geboren den 16. August 185 daselbst wohnhaft, Jo! Radlau, geboren den 11. September 1859, ebendaselbst wohnhaft, 30) Johann ch aus Rosenberg, geboren den ebendaselbst wohnhaft, aus Rosenberg, ebendajelbst aus Seichwitz, zulezt ebendajeibst wohnhaft, aus Seichwiß, geboren den 21. legt ebendaselbst wohnhaft, Seichwiy, geboren den 27. daselbst wohnhaft, Tellsrub, geboren den 24, daselbst wohnhaft, Trzebitschin, geboren den ebendaselbst wohnbaft, 37 drin, geboren den 28. Januar 1859, selbst wohnhaft, geboren den 6, März 1859, haft, 39) Peter

Bei unents{huldigtem Ausbleiben werden dieselben ch S. 472 St.-P.-D. vom Königl. zu Vffenburg ausgestellten Er-

auf Grund der na Bezirkskommando tlârung verurtbeilt wer

Lahr, den 17. Oktober 1882. Der Gericbts\cbreiber;

unzüchtiger Hand-

Marzçcejok aus 9, zuleßt eben-

verhaften und in das Wüizniowski

Berlin, Alt-Moabit 11/12 G abit 11/12 NW., Königliches Amtsgericht 1., Beschreibung: Alter 37 Jahre, Größe Haare blond, Augen braun, Nase

hann Josef Karzmarek „den 6, Februar 1859, zuleßt 31) Franz Alexander Krauje

den 9, Mai 1859, Sobainsti

33) Josef Wiecha Februar 1859, zu- 34) Anton Zwierz aus Mai 1859, zuleut eben- Respondek aus Januar 1859, zulet:t cters Warzecha aus ezember 1559, zuleßt ) Johann Kott aus Wen- zuletzt cbendas 38) Johann Tomosck aus We zuleßt ebendaselbst wohn- LWodaiok aus Wendrin, geboren den ebendaselbst Wicrau, geboren den 23.

Oeffentliche Ladung. Gegen die Webrpflicti- dor Albert Pietruska alias Gaßzmgga nersmark, geboren den 11. April 1858, zu- | 2) Oswald Alexander Karlowit, geboren den 19. Sevtember

l 3) Mathias wit, geboren den 24. Fes zuleßt ebendaselbst wohnhaft, 4) Johann aus Sternalit, geboren den 12, Mai , zuleßt ebea daselbst w aus Albrehtsdorf, geboren den 21, Fanuar 1859, zuletzt ebendasclbst wobnbaf E feld aus Albrechtsdorf, zuletzt ebendaselbst wohnhaft, narek aus Botzanowi§ß, geboren 1859, zuleßt ebendaselbst wohn aus Boyanowit, geboren de leßt ebendaselbjt wohnhaft, aus Boganowitz leßt ebendaselbit wohnhaft, aus Botyanowit, geboren leßt ebendaselbst wohnhaft

oea 1) Theo N Statur klein,

Augenbrauen dunkelblond, wöhnlich, Mund gewöhnli, Bäbne gut, Gesichtsfarbe Kleidung: dunkler Stoffanzug

Sürn \rel, ebendaselbst wohnhaft, Zarzina aus 1858, zuletzt Stanikowsky aus Krzyzanzo bruar 1858,

Zawadzki

i, geboren den ebendaselbst :

Sprache deutsch. und \{warzer breitkrämpiger Hut.

309) Lazarus

Steckbrief.

beschriebenen Hermann Carl Schülert aus Torgau, g ift, ift die Untersuchungsbaft wegen Urkunden- ung und Betruges verhängt. elben zu verhaften und zu Altona abzuliefern. Königliche

Gegen den Schuhmacher t, 6) Karl Schön- 17. SFanuar 7) Felix Bed- den 16, November zaft, 8) Peter Masum n 29. April 1859, zu- 9) Franz Mespondek ri 1859, zu- 10) Franz Wieczorek den 30. März , 11) Iobann Skaia aus eboren den 25. August 1859, zuletzt eben- 12) Johann Thomas 18, Dezember 1859, 3) Johann Wilczek Mai 1859, zulet:t 14) Johannes Maronna Februar 1859, zuletit elm Jendryschik en n Zuntes E j artin Purko 20, Oktober s Franz Skrzipvek

t 36) Johannes geboren den

l Es wird ersucht, in das Gerichtägefängniß en den 21, Oktober Staatsanwalt\{aft. Alter 26 Iabre, blank, Haare dunkel, Bart di Kleidung: grauer Anzug, runder

, geboren den 30, unkler Schnurrbart.

g 40) Franz Freier au |(warzer Hut.

Viárz 1859, zuletit ebendaselbst wohnhaft, 41) bann Sikora aus Wollentschin, geboren den 10, ¡t ebendaselbst wohnhaft, 42 aus Zembowitz, geboren den 21. 1 , zuleßt ebendaselbst wohnhaft, Bescbluß der Strafkammer des gerichts zu Oppeln vom 30. Au; verfahren eröffnet worden, weil verdächtig erscheinen : als Wehrpflichtige in der Ab- dem Eintritt in den Dienst des sichen- den Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Er- p | laubniß entweder das Bundetgebiet verlassen oder zulegt | na erceihtem militärpflihtigen Alter si außerhalb Bundesgebietes aufgehalten zu baben. zuletzt eben- | gegen §. 140 Absay 1 St.-G.-B, Termin zur Haupt-

vecdandlung ift auf den 11. Mittags 12 | Königlichen Amtsgerichts zu welchem die

¡ember 1859, zule

hann Hermainsk

D Ds vor ns i 4 r on unt Mai 1859

den Knecht Herrmann Friedri

bnow erlassene Steckbrief wird biermit erneuert Labes, den 6. Oktober 1882. z

Königliches Amts8gericht,

unterm 10. Januar 1881 aus Grunowitz, zuletzt ebendaselbst wohnhaft, aus Grunowiz, geboren den 11. ebendaselbst wobnbaft,

aus Jascbine, geboren de ebendaselbst wohnhaft,

aus Neu-Karmunkau, geboren den zuleßt in Kuyoben wohnhaft, ans Kostellitz, geboren den ebendaselbst wohnhaft, Kostellit, geboren den 27. M dajelbst wohnhaft, eboren den 2 selbst wohnhaft, geboren den 6.

\ geboren den Gustav 2 T

tav Joecks aus Königlichen gust 1852 das Haupt- dieselben hinreichend

Nr. 8882, 9130, 9131, achsichend bezeichnete

1) Weber Wilbelm Friedrich Pfeiffer, 27 Jahre

5, alt, zuleßt in Wittenweier,

2) Taglöbner Friedri Frick, 26 Jahre alt, zu- letit in Lahr,

3) Landwirth Valentin Kollmer, 27 Jahre alt,

eyt in Sulz,

alle drei zur

werden beschuldigt,

18) Iobann Kosch aus Krzyzan- t 4, Mai 1859, zuletzt ebenda- : 19) Albert Daniel aus Kudsba, b April 1859, zuletzt ebendaselbst wohn- baft, 20) Josef Kula aus Kudoba, geboren ‘den | 3, Juli 1859, zuletit ebendaselbst wobnhba Pielorz aus Kudoba,

zuletit ebendaselbst wobn aus Landsberg, let ebendaselbst wohnhaft,

Landsberg, geboren den 1, A daselbst wohnhaft,

aus Lantéêberg, geboren den 16,

Dezember

der Strafkammer des zu Kreuzburg anberaumt, genannten Personen unter der Ver- geladen werden, daß bei ihrem unentscul- uêsbleiben ihre Verurtheilung auf Grund 42 der Strafprozeßordnung autge- rung des (Civilvorsizenden der Ersay- ger Kreises vom 3. August Kreuzburg tember 1882, Königliche Staats-

den 7. Oktober 1884, Mi dem unterzeichneten Gerichte a termine scine Rechte anzumclden und die Urkunde

rorzulegen, widrigenfalls dic Kraftloserkls 11 unde erfolgen wird. Motertarung dee

Zeit in Amerika,

s als Ersatireserviften 1, Klasse MWgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden der Militärbehörde Anzeige erstattet retung gegen §8. 360° St.-G -B, en auf Anordnung des Großh.

Dienstag, den 28. November d, S.

ft, 21) Jakob | digten

eboren den 30. Juli 1859, | der na aft, 22) Heinri Lucas ezember 1859, zu- 23) Isidor Lachs aus pril 1859, zuletzt ebene Thomas Pietruska

geboren den 15. D Kommission

1882 erfolgen wird. O.-S., den 8, Sep anwalts{aft.

in baben Ue

Dieselben werd Amtsgerichts dabi

des Rosender

5K

Subhaftationen, Aufgebote, Wor- ladungen n. dergl.

[ 451 71] Aufgebot.

Auf Antrag der verwittweten S{loser Wentzel Karoline, geb. Speck, zu Frankfurt a. O., wird das ur dieselbe von der \tädtishen Sparkasse daselbft unter Nr. 24617 ausgefertigte, über den Betrag von 206,02 é. lautende Sparkassenbuch aufgeboten. . Vemnach werden Alle, wele Rebte und An- |prüche aus obenbezeihnetem Sparkassenbuche ab- leiten, aufgefordert, dieselben spätestens in dem

auf den 22. Mai 18883,

, Vormittags 11 Uhr, vor dem hiesigen Amtsgerit, derstraße 53/54 Zimmer Nr. 16, anstebenden Aufgebotstermine an- zumelden und das Sparkafsenbuch vorzulegen widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt wird.

Frankfurt a. O., den 12. Oktober 1882.

Königliches Amtsgerict. 11.

[45206] _ _ Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der Stadtsparkasse u Brom- berg Nr. 1255, ausgefertigt am 20. Mai 1857 für den Schulfonds Hamrzysko, Kreis Czarnikau, dessen Gonto ultimo 1881 einen Bestand von 110 4 2 4 hatte, ist verloren gegangen, und soll auf den Antrag des Königlichen Landraths von Boddien in Czarni?au am cortisirt werden. D :

Der unbekannte Inhaber des vorbezeichneten Svar- kafsenbuch8 wird deshalb aufgefordert, seine Recbte unter Vorlegung des Buchs spätestens im Auf- gebotstermine

den 30. Mai 1883, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Landgerihts8gebäude, Zimmer Nr. 9, anzumelden, widrigenfalls die Kraft- logerklärung des Buchs erfolgen wird.

Bromberg, den 17. Oktober 1882.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung V1,

[28308] Aufgebot.

Die Ebefrau des Maurers Bod, Sovbie, acb Müller, Baringstr. 15 zu Hannover, bat das Auf- gebot des auf den Namen der Wittwe Sopkbie Greve, Topfbändler, ausgestellten Leibkasseschcins der Stadtleibkafse zu Hannover Nr. 50693 über 175 Thlr. beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufaefordert, spätestens in dem auf Dienstag,

ttags 12 Uhr, voc nberaumten Aufgeboté-

Hannover, den 14. Juni 1882 Königliches Amtsgericht, Abthl. 14. (ges) Crnsen. ertigt :

Dezember 1859, zu-

Vormittags 9 Uhr, 25) Louis Silber aus

leßt ebendaselbst wohnhaft,

le, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.