1882 / 280 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 28 Nov 1882 18:00:01 GMT) scan diff

und Blieb die Kauflust eine vorherrschende. Tanteure, welhe noch im Besiß von Vorräthen sind, halten nah wie vor auf bobe For- derungen, und gelingt es ihnen au, mit denselben zu reussiren, da viel Begehr vorhanden ist. Händler, die noch etwas abzugeben hatten, haben in leßter Zeit fast alles, und zum größten Theil nah Bayern verkauft. In den kleineren Hopfendistrikten der Provinz fanden vereinzelte Abschlüsse statt, wofür meift Platspekulanten Abnehmer waren. Die baye- rif en und böhmischen Käufer sind bereits abgereist und was jetzt für diese Gegenden gekauft wird, gescbieht auss{ließlich für Kommissionäre. Brauer haben ebenfalls einige Posten gekauft und verbältnißmäßig hoch bezahlt, jedo können größere Abs{lü}sse niht zu Stande kom- men, da die Bestände sehr gelihtet sind. Zu Spekulationszwecken wird jeßt fast gar nichts gekauft, da man {on die jetzigen Preise zu hoch und für Spekulation gefahrdrohend hält. In den Notirungen ist keine Aenderung zu konfiatiren und stellen sich die Men preise von 380—460 H pro 50 kg. Für 1881er Hopfen läßt si der nominelle Preis von 250—280 M angeben.

London, 27. November. (W. T. B.) Vei der am 25. stattgehabten Wollauktion waren Preise unverändert.

Verkehrs-Anstalten.

New - York, 27, November. (W. T. B.) Der Dampfer des norddeutschen Lloyd „Donau“ ist hier eingetroffen.

Berlin, 28. November 1882.

Nachweisung über die Anzahl der in den Handelskammer-Bezirken vorhandenen,

sowie der zu den Wahlen der drei leßten Jahre erschienenen wahlberechtigten Handel- und Gewerbetreibenden.

Anzahl der Sn

Prozenten.

Handelskammer.

chnitt der 3

Durchf\ Jahre in

Prozenten. Wahl- berech- | Wähler. tigten.

66 6 9,09 65 5 7,69 61 6 9:84 24 | 12/97

180 18 | 10,00 : 49 | 22/07 23 8,24

35 | 11/07 13 4/11 66 | 33/00 14 7:00 47 | 93/50 7:87 9 2:90 16 5/21

Theil genommen im

1880 Braunsberg 1881 1882 1879 Insterburg 1880 1881 1880 Thorn 1881 1882 1879 Sorau 1880 1881 1879 Cottbus 1880 1881

Frankfurt a. O. 1880 1881

1878

Swinemünde 1879 1881

1880/1

Stralsund 1881/2 1882/3

1879

Posen 1880 1881

1879

Bromberg 1880 1881

1880

S@weidnitz 1881 1882

1879

Breslau 1880

57 15,83 14 3,95 18 20,00 26. 4 83,338 40 46,51 255 13 5,10 254 65 | 25,59 259 33 955 959 969 352 333 300 940 866 924 2719 2764 1881 2806 1879 410 Hirs(berg i. /Schl. 1880 - 404 1881 || 404 1879 j 158 Landeshut i. /Scchl. 1880 155 1881 || - 163 1879 191 Lauban 1880 176 1881 || 187 1879 395 Liegniy 1880 404 1881 || 407 1879 220 Grünberg 1880 221 1881 216 1879 226 Sagan 1880 219 1881 215 1880 2429 Hallle a./S. 1881 « 2442 1882 2653 1879 512 Erfurt 1880 527 1881 470 1879 319 Mühlhausen i. /Th. 1880 319 1881 330 34 1879 607 Nordhausen 1880 610 57 1881 667 35 1879 L. f} 36 Halberstadt 1880 1063 1881 1190 3 1879 334 31 Flentdburg 1880 367 17 1881 375 13 1879 529 34 Kiel 1880 508 29 1881 532 14 1879 2608 156 Harnover 1880 2798 221 1881 2786 9 1879 359 9 Goslar 1880 350 15 1881 366 s 1879 667 30 Lürzcburg 1880 674 26 1881 609 35 1880 665 44 Harburg 1881 S0 51 18482 671 1) Verd:n 1881 T46 40

i (ueber die Wablbetbeiligung n heren Q ten ben CDICA e

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| 1879 | : 6,00 | | | | | |

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Handelskammer.

Anzahl der

Wahl- berech- tigten.

Wähler.

In

Prozenten.

haben

An der Wahl genommen im nitt der 3

Jahre in Prozenten,

Theil

Durch

Osnabrück

Hagen i. W.

Münster i. W.

Dortmund

Lüdenscheid (Kr. Altena)

Wiesbaden Limkurg a. d. Lahn

Dillenburg Frankfurt a./M.

Mülheim a. /Rh.

Düsseldorf

Müulbeim a. d. N.

Saarbrüdcken

1880

1881

1880 1881

1882 1879 1880 1881 1879 1880 1381

1879

1880 \ 1881 | 1882 ! 1880 1881 1882 1880 1881 1882 1879

Stolberg b. Aalen 1880

1881 | 1880 1881 | 1882 1879 | 1880 4 1881 | 1879 1880 { 1881 1879 | 1880 1881 | 1879 1880 | 1881 1879 180 | 1881

ron

851 1507 1133 1168 1168 1168 1088 1148 1152

715

T14

705

923 955 955 576 557 558 465 465 465 330 330 330 187 200 212 758 1137 1176 980 980 980 687 575 720 157 211 201 249 181 321 1037 1021 1244 360 490 37D 135 199 201 492 493 527 1134 1142 1153 270 270 270 322 344 349 268 264 257 1757 1750 1746 1322 876 1362 807 853 850 1102 1148 1180 1037 1159 1058 653 634 665 991 1036 1312 622 639 593 597 611 615 656 622 650 336 330 340 339 346 350 352 355 348 126 125 122 164 164 154 450 440 440 961 385 981 562 558 578

(T 384 254

78

32

59

58

51

42 163 105 154

72

61

82

56

26

32

10

6

52

22

20

89

12

13

13

25

29

29

71 121

66 160

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79

35

82

69

11

17

20

37

61

80

59

27

13

5

12

13

93

23

28

84

27

25

49

20

9

26

6

36

16

11

11 438 148

85

83 131

84 111

21 50 27

von 10—=20% = 13,

über 20% = 11

8,98 25,48 22,41

6,68

2,83

5,05

5,33

4,44

3,65 22,80 14,71 21,84

7,80

6,39

8,98

9,72

4,67

9,73

2,15

1,29 11,18

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3,86 9,89 32,39 27,01 3,74 8,96 4,67

Mithin haben an den Wahlen Theil genommen: unter Wakhlberechtigten bei 15 Handelskammern 5—10% = 30,

E

In der oberen Galerie des Lihthofs Hat, wie bereits mitgetheilt das Kunstgewerbe-Museum soeben eine Ausstellung japa- nischer und chinesis{her Gewebe und Stickereien arrangirt die im Hinblick auf die geaenwärtig vorgeführte Sammlung japa- nisher Malereien und zum Theil als dankenswerthe Ergänzung der- selben ein doppeltes Interesse gewinnt. Da die Stoffsammlung des Ce, die durch den Ankauf der von Brandtschen Kollektion und dur eine Reibe anderweiter glücktliher Erwerbungen gerade auf dem hier in Betracht kommenden Gebiet mit den erlesensten Säßen aus- gestattet ist, ihre Besißstücke, um sie nah Möglichkeit gegen den schädigenden Einfluß von Licht und Luft zu \{üten, stets nur in beschränkter Auswahl und auf nicht allzu lange Zei bffentlih zur Schau stellen kann, so wird sich \{werlih so bald wieder auch weiteren Kreisen des Publikums eine glei günstige Ge- legenheit bieten, die Textilkunst Ostasiens in ihren vorzüglichsten Gr- zeugnissen kennen zu lernen. Die zur Ausstellung gewählten Stücke sind durhweg solche, die mit höchster künstlerischer Vollendung zugleich einen ungewöhnlichen materiellen Werth verbinden. Der größten Prawt gesellt sid dabei eine nit geringere Mannigfaltigkeit der künstlerishen Erfindung sowohl wie der zur Verwendung gelangten Techniken des Webens und Stickens. Eine ansehnliche Reihe voll- ständiger fürstlicher Prahtgewänder aus Seiden-, Brokat- und Sammet- stoffen, die theils durch kurstvolle Musterung, theils durch reiche Seidenstickerei, theils durch eine Vereinigung gewebter und gestickter Ornamente verziert sind, lenkt in erster Linie die Blicke auf sich. Noch stattlicher aber ist die Zahl der unverarbeiteten

Gewebe und Stickereien in bald großer und \{chwungvoller, bald zier-

[ich feiner Zeichnung der Muster und in dem denkbar reisten Wechsel der durcb die Farbenzusammenstellung erzielten maleris{en Effekte. Fn linearen Dessins, in Blumen und Vögeln und in allerhand phan- tastischem Figurenwerk erschöpft sich „hier die ganze Fülle chinesi\{- japanischer Ornamentik, während gleichzeitig in der Wahl und Verx- bindung der Farbentöne eine geradezu erstaunliche Kühnheit und Sicherheit dekorativen Geshmacks zu Tage tritt. Neben Stücken, die an fkeckder Farbenlust kaum zu übertreffen {ind, fehlt es indeß keineêwegs an solhen, die eine ruhig gesättigte Pracht der Wirkung durch größtmöglicve Einfacheit der Mittel zu erreichen suchen. Hervorzuheben ist in dieser Hinsicht unter den Geweben vor allem eine Kollektion kostbarer Goldbrofkate, bei denen der in den einfarbigen Secidenfond cingewirkte, goldig s{himmernde Drache, das chcinesishe Wappenthier, als beliebtes Motiv der Ornamentirung mehrfab wiederkehrt. Besondere Beacbtung verdienen ferner zwei breite Streifen mit in Seide eingewebten Blüthenbüschen und zwi- schen iknen einherstolzirendem Hühnervolk, die von den Stoffen zu den Sliereien überleiten. Unter den leßteren begegnen wir einer ganzen Reihe jener japanischen bildartigen Kompositionen, die in \chlanken Bawbusftauden und fknospenden Blüthenzweigen die anmuthigfte Grazie der Zeichnung, in lebendig bewegten Vö- geln jeder Art die feinste Schärfe charakteristiscer Beobachtung bekunden. Sie sind die glänzendsten Beweise einer einzig dastehenden Meisterschaft, die mit möglich geringem Apparat die größte dekora- tive Wirkung erzeugt. Fast noch bewundernswerther aber erscheint das unvergleicliche Geschick, mit welchem in einigen anderen Arbeiten durch fein berechnete Kombination der verschiedensten Behandlungs- weisen in bem eigentliben Muster sowohl wie in dem Fond desselben Figuren und Pflanzen, Wolken und Ornamente gegeneinander abgeseßt

sind, so daß ein bewegter Wechsel reizvoller und durchaus eigenartiger Effekte erzielt wird. \ L genartig

Der Bazar zum Besten des Lazarus- Krankenhauses, der auch diesmal wieder im vorderen Saale des Architektenhauses arrangirt ist, hat heute Vormittag seine Pforten geöffnet. Zu den ersten Besuherinnen gehörte die Gräfin Hake, die im Auftrage

hrer Majestät der Kaiserin erschien, um zahlreibe Einkäufe zu machen. Ihre Majestät geruhte zu gleicher Zeit eine Summe für die Zwecke des Krankenhauses zu übersenden. Auch Se. Majeftät der Kaiser hatten namhafte Einkäufe befohlen, Das Krankenhaus, zu dessen Besten der Bazar veran- staltet, ist vor nunmehr 17 Jahren von Pastor Boegehold ins Leben gerufen worden. Die kleinen Verkältnifse, in denen die allein aus der ristlihen Liebe entstandene Anstalt wirkte, mußten 1871 in Folge des Krieges wesentlich erweitert werden, und das Krankenhaus konnte zu jener Zeit 500 Verwundeten eine Stätte liebevoller Pflege werden. Zur Zeit besißt das Lazaruskrankenhaus 120 Betten, von denen ein Dritlel für unheilbare Schwindsüchtige und Krebskranke bestimmt sind. 1200 Kranke mit insgesammt 40 000 Verpflegungstagen haben im leßten Jahre Aufnahme in der Anstalt gefunden.

Bredow, 28, November. (W. T. B,) Der Chef der Ad- miralität von Sto\ch vollzog heute Mittag im Austrage der i- nesisben Regierung in Gegenwart des chinesisben Gesandten und der Spigen der Civil- und Militärbehörden die Taufe der für die chi- nesishe Regierung auf der Werft des Vulkan erbauten Panzer - kTorvette „Chen Yuen“. Der Stapelliauf ging glücklih von Statten. Ein zahlreiches Publikum wohnte der Feierlichkeit bei.

Cöôln, 28, November. (W. T. B.) Der Rbein steigt nob bedeutend; der Wasserstand betrug beute Vormittag 10 Uhr 930 em. Nur die Mosel fällt; von allenthalben wèrden Betricbs- stôörungen gemeldet. Das Negenwetter dauert fort.

Frankfurt a. M., 28. November. (W. T. B.) Der Main, welcher im Laufe des gestrigen Tages bis auf 628 em gestiegen war, ist seit Mitternadt wieder auf 610 ecm gefallen und fällt langsam weiter, Auf den Strecken der Ludwigsbahn ift der Verkehr zwischen Frankfurt-Mainz, Frankfurt-Worms und Frankfurt-Mannheim wegen Yebershwemmung der Geleise cingestelit.

Wiesbaden, 28. November. (W. T. B.) Der Verkehr “auf der Taunusbahn ist heute gänzlih unterbrochen, da auc die Streckde Höchst-Frankfurt a. M. überschwemmt ist, Bei Rüdes- beim beträgt die Höhe des Wasserstandes jett 636 ecm; das Wasser steigt langsamer. Der Ne ckar ist oacfallen.

Dresden, 28. November. (W. T. B.) Dtr Wasserstand der Elbe beträgt hier 270 ecm, in Leitmeriy 322 ecm; das Steigen dauert fort.

Mainz, 28. November. (W. T. B.) Das Wasser hat den böcbsten Stand dieses Jahrhunderts erreiht; der gesammte Bahn- verkehr ift eingestellt; die Post für Pakete, Geldsendungen und Nach- nahmesendungen ift ges{lossen. Das Wasser hat den Bahndamm überschritten, Nacbts wurde in Gartenfeld Sturm geläutet. Der telegraphishe Verkehr ist sehr beteutend.

London, 27. Ncvember. (W, T. B.) In Aberdeenshire ift cine Eisenbahnbrücke, als gerade ein Eisenbahnzug die- selbe passirte, zusammengebrochen. 5 Personen wurden getödtet und 11 s{hwer verwundet.

Concerthaus. Auf dem Programm des morgigen Symphonlie- Concerts stehen u. A. die C-dur-Symphonie (Nr. 1) von Beethoven, der Trauermarsh aus der „Götterdämmerung®* und das Parsifal- Vorspiel von Richard Wagner.

Nedacteur: Niedel. Verlag der Expedition (Kessel), Druck: W. Glaner. Fünf Beilagen (einschließli Börsen-Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reihs-Auzeiger und Königlih Preußischen Staats-Auzeiger.

„ié 280.

Berlin, Dienstag, den 28. November

Nichtkamfklices.

Preußen. Berlin, 28. November. Jm weiteren Verlaufe der gestrigen (8) Sißzung des Hauses der Abgeordneten seßte das Haus die zweite Berathung des Entwurfs des Staatshaushalts-Etats sür 1883/84 mit der Berathung des Etats der Forstverwaltung fort.

Nach dem Abg. Büchtemann ergriff der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten Dr. Lucius das Wort:

Meine Herren! Auf die Gefahr hin, theilweise bereits Gesagtes zu wiederholen, will ih versuchen, den Cinwürfen, die von der linken Seite des Hauses bezüglih der Forstverwaltung und der Gestaltung ihres Etats gemaht worden sind, zu begegnen. Vorweg möchte ich abcr an das anknüpfen, was der Herr Redner, welcher soeben ge- sproden hat, bezügli der Wirkungen des Zolltariss gesagt hat.

Meine Herren, dur den Zolltarif von 1879 werden verscbicdene Holzprodukte in verschiedener Weise mit Zollsäßen belegt, beziehungs- weise ganz freigelassen. Es bleibt von jeder Verzollung frei Nr. 13 des Zolltarifs, Position a.., Brennholz, Neisig xc., also nach wie vor vollständig frei. Aus der Diskussion scheidet also die Position des Brenunßholzes vollständig aus, die doch wohl von der wesentlichsten Bedeutung für den kleinen Mann, für den Brennholzkonsumenten sein wird, Es folgt dann die Position b, Über Holzbocke und Gerberlohe. Auch diese Position wird nit bemängelt, sie ift nicht wieder zur Diskussion gestellt und es is von keiner Seite an- geregt worden, eine Aenderung des damals beschlossenen Zollsaßes herbeizuführen. Ich glaube also auch auf diese Säße hier nit weiter eingehen zu sollen. f

Die Positionen, von denen ih neulih gesprochen habe und die für unsere gesammte Forstwirthscbaft von großer Bedeutung find, sind die zunächst folgenden, nämlich 13e. Nr. 1 und 2,

Bau- und Nußtholz, roh oder bloß mit der Axt vorgearbeitet, 10

per 100 kg und zweitens :

gesägt oder auf anderem Wege vorgearbeitet oder zerklcinert; Faß-

dauben und ähnlide Säg- oder Schnittwaaren, auch unges{hälte

Korbweiden und Reifenstäbe, welche mit einem Zollsaß von 25 - pro 109 kg belegt sind. Um diese beiden Positionen dreht sich unsere ganze Berathung, und diese {ind auch diejenigen, die wir überhaupt hier lediglich zu diskutiren haben. Ich habe in meinen neulichen Ausführungen darauf hinge- wiesen, daß die Zollsäße für diese beiden Positionen ohne Wirkung gewesen seien, während die nun nachfolgenden Zollsäte d., e., f. u. #st w. für Holzfabrikate, Tischlerwaaren, Four- niere u. }. w., welhe mit 3 bis 6 A: belegt sind, sih sehr wirksam erwiesen haben dur eine wahrnehmbare Verminde- rung der Einfuhr. Wenn ich also gesagt habe, die Zolliätze von 10 4 und 25 S haben nicht gewirkt für eine Steigerung der Holz- preise, so folgere ih daraus, die Zollsäte haben deshalb nicht ge- wirft, weil sie zu niedrig sind. Das ift die Argumentation. Ich befinde mich also keineëwegs in cinem Widerspru, wenn ih in einem Athem sage, die Forslprodukte bedürfen eines erlöhten Schutzes, und zuglei sage, die bisher eingeführten Schußzzollsäte genügen nit, sondern die Argumentation geht ja gerade dahin, wie es auch in erschöpfender Weise auf der Versammlung der Forsileute in Co- burg geschehen is, auêezuführen, daß diese Zollsäße nit genügen ; ferner, daß, da sie einmal vorhanden sind, da folglid für das Holz handelnde Publikum dieselben Belästigungen mit der Zollabfertigung vorhanden sind, ob niedriger oder höberer Zollsaßt, so haben die Tech- niker meines Erachtens zutreffend gefolgert : wenn wir tie Holzzölle haben, so soll man sie so gestalten, daß sie in wirklich wirksamer Weise als Schuß dienen können. Sie haben in unwiderlegbarer Weise darauf hingewiesen, daß das Einströmen des fremden Holzes seit 1860 begonnen, fi von Jahr zu Jahr mit geringen Unterbrehungen gesteigert hat. Es ist ferner angeführt worden, daß eine wesentliche Verminderung des Imports nicht zu erwarten steht, weil das Ausland mit seiner devastirenden Wirthschaft seine uners{öpflicden Vorräthe nab wie vor verschleudert zu Preisen, die geradezu unbegreiflich sind, die fast niht mehr betragen, als bei uns das Holz allein an Werbungçskosten verursaht. Da meine ich, wenn es \sich um cin Produkt handelt, wa keineswegs auss{ließlid im Staatsbesiz erzeugt wird, sondern was, wie ih mir {on neulih erlaubt habe mit statislishen Zablen zu begründen, mehr als zur Hälfte im Privatbesiß und wiederum bier niht im Großprivatbesitz, sondern im Besiß von Kommunen, von Tleinen Gemeinden, von kleinen Privaten sich befindet, daß es sich bier ret eigentlich um einen Artikel handelt, der zu einem Schuß schon seiner naturgemäß geringen Rentabilität na berechtigt ist. Er istes um fo mehr, weil ih fann ja in der That hierin nur bereits Gesagtes wicder- holen eben die Holzerzeugung in den bodenärmsten Landestheilen stattfindet. Also ih glaube, es handelt si hier im allereigensten Sinne um den Schuh cines besonders bedrängten Produktionszweiges und kleiner Jnteressentenshaften. Wenn auch der kleine Mann nicht Holzbesiper ist, so ist er do vielfach Holzarbeiter, der seinen ganzen Zahreslohn im Walde verdient, und insofern allerdings au Inter- essent. J werde nun später nazuweisen versuchen, daß gerade au die Steigerung der Arbeitslöhne, etwas, was man als unerwünscht nit bezeichnen kann, auch einen wesentlichen Theil mit daran hat, daß unsere Reinerträge aus den Staatsforsten nicht in dem Maße gestiegen sind wie die Bruttoerträge.

Der Herr Abgeordnete hat dann ferner geglaubt, einen Wider- spruch nachweisen zu können in den jeßigen Ausführungen der Ne- gierung gegen die früheren, die si wesentli darauf begründet hätten, daß man von einer Aenderung der Ciscnbahntarife eine wesentliche Besserung erwarten könnte. Diese Ausführungen von damals sind

ür die damaligen Verhältnisse vollkommen zutreffend gewesen. Es st dabei nur das zu bedenken, daß wir in unserer ganzen Tarispolitik ja do nur die inländischen Tarife beherrschen und nicht die autländishen. Wir schen uns nach wie vor gegenüber der andern Tarifpolitik des Auslandes, welches bekannt- lih Refaktien giebt bis zu Beträgen, wo man kaum noch begreift, wo überhaupt der Selbsikoflenbetrieböpreis erworben wird. Also wenn wir au im Inland durch die Verftaatlibung der Eisenbahnen eine wesentlih günstigere Position gewonnen haken, wenn auc die früheren gegründeten Bescwerden über die Differentialtarife für Holz und Getreide bis zu einem gewissen Maße abgestellt sind, so bleibt doch koch immer das, daß aud bei den jet eingeführten Staffel- tarifen, wobei für längere Strecken ermäßigte Sätze gegen die kürzeren berechnet werden, diese Sätze doch immer iu erhöhterem Maße dem Auélande zu Gute kommen als unserem Lande, weil gerade die aus- ländischen Produkte in der Negel die längeren Strecken zurückzulegen haben. olglih genieft das Auêkland den Vortheil der Refaktien, lus den Vortheil der Staffeltarife, die ih meinerseits an si voll- ändig rationell und begründet erahten muß.

Nun find wir aber auch ferner nicht in der Lage, autländishe Produlie zu höheren Preisen zu fahren wie inländishe. Es ift ja

fannt, baß in dieser Bezichung unkündbare Staatéverträge bestehen, dietem Auslande zusichern, daß scine Produkte, Güicr und Personen, genau so verfrahtet werden, wie die inländischen ; wir befinden uns turchaus nicht in der Lage, auf diesem Gebiete durch cine Veränderung der enbahntarise eine Remedur eintreten zu lassen; also sind auc die Eisenbahntarifverhältnisse nit als Gegenargumente anzuführen, son- dern im Gegentheil, weil wir uns dur cine veränderte Eisenbahn-

tarifpolitik nicht helfen können, fo sind wir darauf angewiesen, diese billigsten Rohprodukte anderweit zu {üßen, und das können wir lediglich durch Erhöhung der betreffenden niederen Zollsäte.

Meine Herren, es is in den bisherigen Ausführungen wieder- holt darauf hingewiesen worden, daß die Brutto-Cinnahme aus den Forsten in den leßten 30 Jahren gestiegen seien, daß aber nicht in demselben Maße die Netto-Grträge gestiegen seien. Das ist vollkom- men zutreffend, und ih werde versuchen zu begründen, warum das so ist. Die MReinerträge sind, wie wiederholt {on hier angeführt ift, seit 1835 bis 1865 mit Ausnahme dcs Jahres 1848 ununterbrochen im Steigen geblieben, wie Sie dies aus den Tabellen ersehen können, die dem amtlichen Hagen-Donnerschhen Werke über die forstlichen Verhältnisse Preußens angehängt sind und welche allerdings als amt- li und zuverlässig gelten können. Die Reinerträge sind gestiegen von 3,23 6 bis auf 10,01 Æ pro Hektar und Jahr. Seit 1865, also seit dem Moment, wo die früheren Holzzölle wegfielen, wo außerdem das preußische Staats3gebiet erweitert wourde dur den Hinzutritt ver- schiedener neuer Provinzen, sind die Reinerträge gefallen, sie sind gefallen (mit Ausnahme der sogenannten Gründerjahre, von 1873 bis 1876) regel- mäßig bis zum Jahre 1879/80. Seitdem find fie wieder gestiegen. Hier fällt das Steigen wiederum mit dem Eintritt des Schußzolles zusammen. Seitdem sind fie gestiegen in den letzten zwei Jahren wiederum auf 9,67 #6 und 10,05 4, um etwa 5 C00 000 im Ganzen. E Steigen ift sierlih nicht zurückzuführen auf diese niedrigen Zollsäße, sondern hier zeigt sich allerdings, meines Erachtens, ein Steigen der Forsleinnahmen lediglich der allgemeine wirths{aftlihe Aufschwuna, der im ganzen Lande stattge- funden hat seit 2 Jahren. In der begrenzten Beziehung glaube i allerdings, daß gerade die Forsteinnahmen, die Rohholzeinnahmen mit als sicwerer Barometer gelten können für das Steigen und Fallen wirthschaftliher Verhältnisse der Nation. Die geringen Zollsätze haben dabei sicherlih nicht erheblich mitgespielt, Hätte ein kon- stantes Steigen, wie es bis 1865 stattgefunden bat, weiter stattgefunden, so würden wir uns jeßt auf einem Neinertrag von 143 6. pro Hektar befinden, oder wir würden im Gefamnitertrag ‘ein Plus yon 115 Millionen Mark für den ganzen Staat haben.

In analoger Weise bat die Preisbewegung stattgefunden, reduzirt auf das Festmeterholz. Das Festmeterbolz hat 1835 3,64 4. ge- Tostet, ist perpetuell gestiegen ohne Rückgänge bis 1865 auf 6,31 M, es ist von da ab gesunken bis 1879/20 auf 5,79 4 Seit 1880 zeigt fich wiederum ein geringer Aufs{wung auf 5,99 A, beziehungsweise in dem leßten Jahre mit einem kleinen Abscblag auf 5,81 A4

Dieselben Bewegungen zeigen auch die Reinertragsprozente, d. h. das Verbältniß der Netto-Einnahme gegen die Brutto- Einnahme. Vis zum Jahre 1865 waren die Netto- Einnahmen gegen die Brutto - Einnahmen gestiegen bis zu 64,6 9/9, während sie seitdem gefallen sind bis auf 41,67%. Es ift nun diesen Thatsachen gegenüber darauf hingewiesen worden, daß es die nächftliegende Frage sci, ob, wenn die Reinertragéprozente gefallen, während die Bruttoerträge gestiegen sind, das nicht an der theuren Verwaltung liege, ob es nicht möglich sei, die Verwaltung billiger zu machen und dadur die Neinerträge zu steigern. Meine Herren, das it eine Frage, die die Verwaltung selbs gewiß am aller Lebhaftesten und sorlwährerd beschäftigt, die fie keinen Tag aus den Augen verliert. Jch glaube aber dem gegenüber doch thatsächlich Folgendes anführen zu sollen, welchcs es sogar niht ungünstig er- scheinen läßt, daß die Nettoerträge niht noch erheblicher gesunken sind als wie es thatsählich der Fall gewcsen ist. Es haben in den lebten 20 Jahren doch erhbeblide Gehaltsaufbesserungen statt-

nden müssen für die Forstbeamtcn wie für alle anderen Beamten- lassen. Die Gehaltsaufbesserungen haben si nur in den allermäßig- sten Grenzen bewegt und sind nur jeßt kaum für das obere und untere Personal knapp ausreichend, fodoß eher eine Steigerung als eine Verminderung derselben angemessen und zu befürworten erscheint. Die Gehälter der Förster \ind auf die Säge von 840 bis 1080 4 normirt worden, die Gehälter der Oberförster beginnen mit dem Minimalgehalt von 1800 ÆA und erreichen ibr Maximum mit 3300 46 Wenn Sie \sich vergegenwärtigen, daß diese Herren eine vollständig akademisbe Bildung crwerben müssen, daß sie ein Gymnasium oder eine Realscbule I. Ordnung absolvirt haben müssen, daß sie eine Vor- bereitung8zeit von 7 bis 8 Jahren durchzumachen baben, also erst Anfang der dreißiger Jahre definitive Anstellung erreichen, so werden Sie mir bereitwillig zugeben, daß, aud im Verhältniß zu der verant- wortlichen Stellung, in der sie sich später befinden, ein Minimalgebalt von 600 Tblen. oder 1800 „« faum als ausreicend zu betraten scin wird, und daß es viel näkber licgt ih will nicht sagen das Maximum zu sieigern, aber wenigstens tas Minimalgehalt in Einklang p bringen mit den Gehaltéklassen anderer Beamtenkategorien. Dasselbe ist nahwcitbar in Bezug auf die Gehaltssätze der Forslmeister. Die Forstmeister haben den Rang der Räthe vierter Klasse, haben durch- aus dieselbe Stellung, dieselben sozialen Ansprüche werden an sie ge- macht, dieselben Ansprüche können sie berechtigter Weise an das Leben stellen in Bezug auf die Erziehung ihrer Kinder u. \. w. Trotzdem befinden sie sih doc zur Zeit in ihrem Durchschnittägehalt 300 M niedriger, wie die Rätbe vierter Klasse und ia ihrem Anfonzsgehalt stehen sie sogar um 600 M hinter denselben betreffenden Rathékate- orien zurück. Jh glaube, daß die hier angeführten Thatsachen jedez- alls das darthun, daß Ersparnisse an Gebältern und dergleichen hier kaum mögli sein werden, Eine weitere Belaflung des Etats, die auch die Reinerträge herabseßt, ist darin zu finden, daß eine Reihe von Dienstetablissements erforderlich gewesen sind und noch sind, die gleibfalls wieder in den Ausgaben figuriren und die Reineinnahmen also heratseßen. Aus den lehten Etats werden Sie ersehen, daß noch etwa 74 Oberförstereien fehlen und 450 Försteretablifsements. Auch bei diesen Anlagen handelt es sich um dienstliche Bedürfnisse im aller engsten Sinne und in dieser Beziehung hat allerdings der 4 tritt der A T mebr Auégaben gcbract weil in diesen, besonders in Hessen, es den Dienstetablissements für die Oberförster und Unterförfter fast gänzlich gefehlt hat, so daß sie meist erft haben beschafft werden müssen.

Ich weise Sie ferner bin auf die Reibe von Aufgaben, die der Portvermeina unter Zustimmung der Häuser des Landtages in den etten Jahren fn erhöhtem Maße zugefallen sind: wir beschäftigen uns damit, werthlose theilweise s{chädlihe Oedländereien anzufaufen, sie aufzuforsten; alles das sind Ausgaben, die produktiv sind in einer feraen Zukunft, die aber zunä nur Ansgaben, Pflichten und Arbeiten der Verwaltung auflegen. Wir geben erhebliche Summen aus _ Förderung der Forflwegebauten, für Forsteinritungen, Charlirungen, alles das sind gleichfalls Ausgaben, die nothwendig sind, die auch in ibrer Art protukiio sind, denn es liegt auf der achen Hand, daß jeder Forstwegebau wglci eine Erschließung ift

t Terrains, von wo Absay von Holz biëeher erschwert war. r baben ferner als eine Aufgabe der Forstverwaltung in den leuten hren es betrachtet, allgemeine Lzndcckultur-Interessen zu fördern. ei Wege-Anlagen und Aufforstungen daran zu denken für die peisung der Wasserläufe zu sorgen, Anlagen von Wasserreservoirs im birae machen, den Wiesenbau zu fördern, um den o Wald F die S De geben, durch ergewinnung r Bie zu ernähren un verme und damit ihre ganze bürgerliche Existenz zu heben. All diese

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ih erst fang; und wir werden mit sehr

1882

Nußen noch viel erbeblihere Summen ausgeben können, als die jeßigen Etatstitel überhaupt aufweisen. Es ist ferner an die Forst- verwaltung die Verpflichtung in erhöhtem Maße herangetreten, au für wissenshaftlihe Zwecke thätig zu sein. J erinnere in dieser Bezichung an die Anlage der meteorologischen Stationen und an die damit verkaüpften Arbeiten, die ja nicht sehr erheblihe Sum- men erfordern, die aber immerhin aub den Ausgabe-Etat be- rühren. Endlih is für die Ausgabe der Forstverwaltung noch ein sehr erheblibes Gebiet in der Richtung offen, daß sie besser wie bisher für die Forstarbeiter-Krankenunterstüßungskase sorge, fie zu fördern und zu heben sich bestrebe. Am Harz und in Hessen finden fich derartige ältere Vereinigungen, die schr Nüßliches und Gutes leisten. Anfänge dieser Art sind in den übrigen Provinzen gemact; und fie w crden auch mit der Zeit weitergeführt werden. Jch glaube, daß das alles Zwecke find, die durchaus die Billigung der Landes- vertretung finden.

Wenn also der Naweis nicht \{wieria ift, daß sich die Summe der Ausgaben fteigern kann, daß eine Reduktion nicht sehr wahrscein- lih und nur in sehr beschränktem Maße möglich ist, so ift meines Erachtens auch der Nachweis etablirt, daß die Königliche Staats- regierung darauf bedacht sein muß, auch die Einnahmen bei der Forstverwaltung nah Möglichkeit zu steigern. Und das geschieht und ist möglich auf verschiedenste Weise.

Es ift hier gesagt worden: es ist das Verkböltniß niht nach- gewiesen worden, in dem sich die Einnahmen aus dem Brennholz zu dem aus dem Nuzholz befinden Das ist allerdings buhmäßig nit vollständig nachzuweisen, weil bisher bei den Auktionen des Holzes Nuß- und Brennholz allerdings in den Naturallisten getrennt geführt werden, dagegen in den Verkaufslisten eine Trennung bisher nit staltgeïunden hat; sie wäre aub sehr \{wierig und weitläufig nach- träglich herzustellen. Bekanntlich sind bei der Forstverwaltung {on seit Jahren in der Wirthschaft die Naturaletats von den Geldetats vollständig getrennt und sie müssen auch getrennt bleiben. Es hat diese Einrichtung offenbar für die ganze Ordnung des Rechnungs8wesens, für die Integrität des Beamtenstandes nur nüßlih gewirkt; und ih glaube, daß man es bei dieser Einrichtung der vollständigen Trennurg ves Geld- und Kassen-Etats von dem Naturalwirthschafts-Etats auch- ferner wird bclafsen müssen, Es würde \{wierig scin und sehr viel Rech- nung8- und Schreibarbeit erfordern, wenn man versucen wollie, die ver- schiedenen Aufktionslisten nit nur na den verschiedenen Oberförstereien zu scheiden, sondern au gesondert zu berechnen, wie viel aus dem Brenn- holz eingekommen ist. Dagegen finden si doch auch in dem Donner- \chen Werk Uebersichten, - welhe die Verhältnißzahl zwischen dem Nutz- und Brepvnholz do cinigermaßen angeben und begründen. Es ist Überhaupt das Bestreben der Forsiverwaltung ganz naturgemäß darauf gerichtet, möglichst viel des Einschlages als Nutzholz und möglichst wenig als Brennholz zu verwerthen. Daß das in viel höherem Maße mögli \ein würde als es jetzt der Fall ist, das halte ih und das halten alle Forsttechniker für ausgemaht. Wir haben uns in dieser Beziehung \{chon zeitweise în günstigeren Ver- hältniß:ahlen bewegt als augenblicklich. Im Jahr 1874 betrug das Verhältniß des Nußholzes zu dem Brennholze 34 %/ des Einschlages, während es jeßt nur 28 %/% beträgt. Wenn man annimmt, eine Ge- sammtholzerzeugung in Preußen das sind Zahlen, die als zutreffend anzunebmen sind von 4 Festmetern pro Hektar im Jahr, wovon 2,9 Festmeter auf Derbholz kommen, so würde bei einer Waldfläche von 13 873 065 ha diese geringe Steigerung von 6 9% höhere Gewin- nung von Nutholz bereits ein Plus von 34 682 660 Festmetern Derb- bolz ergeben. Es ift aber eine Steigerung um 69/9 des Nußholzes im Verhältniß zum Brennholz ficher mögli, da naG Analogie der Erfahrungen, die în Nachkarstaaten gemacht sind, nah der Nußholzausbeute. wie sie sih z. B. besonders im König- rei Sachsen findet, ein sehr viel höherer Prozentsaß zu gewinnen wäre, wenn man die Möglichkeit, das Nußholz überhaupt in der Nähe abzusczen, hätte. Aus diesem Umstande, daß eine sehr viel höhere Nußzkbolzausbeute aus den nien und Privatforsten mög» lih ist, möchte ih auch den Hinweis begründen, daß jedenfalls dieses Moment angeführt werden kann gegenüber dem Einwurf, der in früheren Berathungen gemacht ift, als sei die preußische Holz- produktion zur D-2unz des eigenen Bedarfs niht genügend. Ich glaube, das Gegentheil ift der Fall, und die hicr angeführte Recbnung, die noch einer größeren Steigerung fähig ist, würde leicht ergeben, daß unser Nußholzkonsum reihlich gedeckt werden kann aus der eigenen Produktion der Staats- und Privatforsten.

Eine weitere Maßregel, um die Reineinnahmen aus den Forsten zu steigern, welde die Verwaltung in den leßten Jahren beschäftigt hat, ist gewesen, daß man von dem bisherigen Prinzip, den Einschlag lediglich lizitationsweise zu verkaufen und zu verwerthen, theilweise abgegangen ift. Es find in den leßten Jahren diè sämmtlihen Be- zirksregièrungen ermächtigt worden, auch freibändige Verkäufe vor- zunehmen. Es ist dur das lizitationsweise Ausbieten des Holzes allerdings eine sebr unparteiishe offene Verwerthung der Holz- produkte möglih. Dagegen liegt es auch in der Natur der Sache, daß der größere Holzkonsument es nicht bequem findet, in den einzelnen Oberförstereien seinen Bedarf zu suchen, sondern daß si in Folge cines lizitationsweisen Ausbietens des Holzes si mehre und mehr der Zwischenhandel entwickelt hat und der direkte Absatz verringert ist. Es ist dadurch andererseits für die Verwaltung der Impuls einiger- maßen verringert worden, sich zu bemühen, um den Absaß nah dem Bcdürfniß des Publikums zu fragen in Bezug auf die Auss arbeitung des olzes und ich versprehe mic allerdings eine günstige Wirkung davon, daß die Regierungen künftig in der Lage sind oder seit einem Jahre in der Lage sind, auch freihändig Verkäufe vorzunehmen und damit cine Steigerung des Holzabsatzes und eine bessere Verwerthung dadur zu ermöglichen. Ich glaube damit wohl nachgewiesen zu haben, daß jedenfalls es an den Bemühungen, die möglich find sür die Forstverwaltung, um cine Steigerung der Einnahmen durch cine höhere Verwerthung ihree Produkte zu erreichen, nit gefehlt hat.

Ib möchte zum S{luß noch auf eine Bemerkung des Hrn. Abg. Dirichlet, die aud beute der Hr. Abg. Büchtemann wiederholt hat, einige Worte erwidern. Der Hr. Diricblet hat darauf bingewiesen, daß die Nuuholzpreise im Osten sehr wesentlich gestiegen scien. Das ist im Brutto allerdings der Fall, ober doch auch nur zum Theil. Die Steigerung ter Uuytet preise hat in sehr verschiedener Progression in den letten

E bnten stattgefunden, wie Sie sich avch aus den amil Tabellen überzeugen können. In den 1850 bis 1859 is der Durchschnitt für Nuyholz auf 6,18 in den Jahren 1860 bis 1869 auf 9,0 und dann in den levten L hren, nämli von 1570

6 187 nur unerhe naczuwcisen, nämlih um 10,11 unbe- rechtigt, diese

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lande. ader u, (f dium nab Pete Ein das ron