1903 / 261 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 Nov 1903 18:00:01 GMT) scan diff

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“90. Inf. Regi., Gr. v. Tattenba i akademie, Herzog Christoph in Bayern Königliche Hohe t, Fommandiert zur Eguitationsanstalt, beide im 1. Schweren Reiter- regt. Prinz Karl von Bayern, Ritter v. Poschinger, kommandiert zur Gguitationsanstalt, im 1. Ulan. Regt. Kaiser ilhelm II. Köôni von Preußen, Georg Fuhr. Kreß v. Kreßenstein, kommandie

x Éqguitationsanstalt, im 1. Chev. Regt. Kaiser Nikolaus von Ruß- and, zu überzähl. Oberleutnants; die R Frhr. v. Maugtenheim gen. Bechtolsheim, Frhr. v. echmann im Infanterieleibregiment, Donle im 1. Infanterieregiment König, Strähuber, C hristenn, Leuthner, Obermayer im 2. Inf. Regt. Kronprinz, Göller, Knauth, Edler v. Germers-

heim im 5. Inf. Regt. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, Ritter

v. Hilger ‘im 21. Inf. Regt., S

Horn; zu überzähl. Ud.; die Fahnenjunker: Weber, Pöller, nteroffiziere im 2. Schweren Reiterregt. Erzherzog Franz Ferdinand

von Oesterrei)-Este, Amberger im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig

Ferdinand; Frhr. v. Perfall im 4. Inf. Negt. König Wilhelm

von Württemberg, zu Fähnrichen.

Patente ihres Dienstgrades verliehen: den Majoren: Huller, Adjutant bei der 1. Div., v. Heydenaber, Adjutant bei ter 2. Div., Do bei der Insp. der Technisden Institute, kommandiert zur

önigl. preuß. Art. Prüfungskommission, außeretatsmäß. militärisches

Mitglied des Bayerische! Senats beim Neichsmilitärgericht; den

Hauptleuten und Komp. Chefs: Frhr. v. Stengel des

Juf. Leibregiments, v. Baligand des 2. óInf. Negts. Kron-

prinz; Eberhard des 3. Inf. Regts. Prinz Karl von

Bayern, Piengiss des 6. Inf. Regts. Kaiser“ Wilhelm, König

von Preußen, Dörr des 8. Inf. Negts. Großherzog Friedri von

Baden, Küster, Vogt des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig, Murel,

Haßler des 11. Inf. Regts. von der Tann, Harrach des 12. Inf. egts. Prinz Arnulf, Zenker des 16. Inf. Negts. Großherzog

Ferdinand von Toskana, Lampel des 19. I Negts. König Viktor

Emanuel IIL. von Ftalien ; den Hauptleuten : Sonntag, Battr. Chef

im 1. Seldart. Regt. Prinz-Regent Luitpold, Hofmann, Direktions-

Assist. bei der Gewehrfabrik. Hohenberger, Major z- D., Stabsoffizier

beim Bezirksklommando 1 München, Fus, Major z. D., Kommandeur

des Landw. Bezirks Landau, Pracher, Major z. D., militärischer Vor- stand der Militärlehrschmiede, der Charakter als Oberstlt.,

Grimm, Hauptm. z. D. und Bezirksoffizier beim Bezirkskommando

Kempten (Meldeamt Lindau), Alt, Hauptm. z. D. und Bezirks-

offizier beim Bezirkskommando Ludwigshafen, Frhr. v. Schacky auf

Schönfeld, Rittm- z. D., Bezirksoffizier und Pferdevormusterungs-

fommissar beim Bezirkskommando Rosenheim, der Charakter als

Major, verliehen.

Nichtamtliches. Deutsches Neid.

Preußen. Berlin, 5. November.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute wgs der Fahrt von Wiesbaden nah Wolfsgarten den Vortrag des Reichskanzlers Grafen von Bülow.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin besuchten estern vormittag die Lungenheilstätte in Belzig und kehrten ittags nah dem Neuen Palais zurü.

Der Bundesrat versammelte sih heute zu einer Plenar- sizung. Vorher hielten der Ausshuß für Justizwesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen Sihungen.

Nach der im Reichs-Versicherungsamt gefertigten E O welche auf den Mitteilungen der Vorstände er N und der zugelassenen Kasseneinrich- tungen beruht, betrug die Zahl der seit dem 1. Januar 1891 bis einshließlich 30. September 1903 von den 31 Versicherungsanstalten und den 9 vorhandenen Kasseneinrich- tungen bewilligten Jnvalidenrenten (S8 9, Absaß 2, und 10 des Jnvaliditäts- und Altersversicherungsgesehes und 15 Absaß 2 des Jnvalidenversicherungsgeseßes) . 994 774. Davon sind infolge Todes oder Auswanderung

des Berechtigten, Wiedererlangung der Erwerbs- fähigkeit, Bezugs von Unfallrenten oder aus anderen Den Dea a a A of sodaß am 1. Oktober 19083 liefen .

gegen am 1. Juli 1903.

Die Zahl der während desselben Zeitraums be- willigten Ultersrenten (§8 9 Absay 4 des Jn- voliditäts- und Altersverstherungsgeseßes und 15 a M des Jnvalidenversicherungsgeseßes) betrug

avon sind infolge Todes oder Auswanderung des Berechtigten oder aus anderen Gründen weg- N s G E ce e N sodaß am 1. Oktober 19083 liefen . . ; gegen am 1. Juli 19083.

Fnvalidenrenten gemäß § 16 des Jnvaliden- versicherungsgeseßes (Krankenrenten) wurden seit dem 1. Januar 1900 bewillgt Davon sind infolge Todes, Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit oder aus anderen Gründen i S S sodaß am 1. Oktober 1903 liefen .

gegen am 1. Zuli 1903. L Beitragserftattung en find bis zum 30. September 1903 bewilligt : j ) a. an weiblihe Versicherte, die n R Ehe getreten

sind, 973 631,

350 161, “T6 622 404

412 096.

253 456, —T6SGTL 161 379

29 651.

15 999,

e LOOEn 18 262

j egen b. an versicherte Personen, die dur einen Unfall dauernd erwerbs- uúñfähig im Sinne des Jnvaliden- versiherungsgeseßes geworden sind,

j / gegen

. an die Hinterbliebenen von Ver- sicherten i ¿222018

E 1230769 : 1189 261

1 747 B 1 535,

geg zusammen gegen

bis zum 30. Juni 1903.

, kommandiert zur Kri hz

ofmann im 2. Feldart. Regt.

Am 3; d, M. ist in Terlan in Tirol, wo er während

eines Urlaubs ‘in Begleitung seiner Familie Erholung suchte, der Kaiserlihe Gesandte in Calumbien Dr. Lührsen im 66. Lebensjahre plößlich verstorben. ,

Geboren zu Hamburg am 1. April 1838, widmete er sich nah beendetem Studium der Rechte von 1861 bis 1869 in seiner Vaterstadt der Ausübung der Advokatur. Jm März 1869 trat er in den Konsulatsdienst des Norddeutschen Bundes ein; er wurde zunächst mit der fommissarishen Verwaltung des Konsulats in Smyrna beauftragt und im Oktober desselben Jahres zum Konjul' in Smyrna ernannt. Auf diesem Posten berblieb er bis März 1873, wo seine Ernennung zum General- konsul des Reichs in Lima unter gleichzeitiger Be laubigung als Geschäftsträger bei den Republiken Peru und Ecuador er- folgte. Jm Juli 1879 wurde er zur Disposition gestellt, erhielt aber * hon nach Sahresfrift eine Einberufung ur Beschäftigung in - die handelspolitische Abteilung es Auswärtigen Amts. Jm Juni 1883 wurde er Generalkonsul in Schanghai, im Februar 1886 General- konsul in Odessa. Jm'Mai 1893 zum Ministerresidenten in Bogotá ernannt, wurde er im Februar 1900 durch Verleihung des Titels und Ranges eines außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers ausgezeihnet. Beim Krönungs- und Ordensfeste 1902 wurde ihm der Stern zum Noten Adlerorden zweiter Klasse mit Eichenlaub verliehen.

Der Dahingeschiedene, der 34 Fahre dem auswärtigen Dienste angehörte, hat sich in den ihm übertragenen Stellungen oft unter Jm E Verhältnissen durch anerkennenswerte Leistungen hervorgetan. Mit dem Auswärtigen Amt trauert um seinen Heimgang ein großer Kreis von Freunden des Lührsenshen Hauses, die sh der Verstorbene durch seine liebenswürdige N an den verschiedenen Stätten seines Auslandsdien})tes erworben hat.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrat, Großherzoglich hessishe Geheime Stattsrat Krug von Nidda ist hier an- gekommen.

Die Regierungsreferentare Dr. jur. Lehmann aus Gumbinnen, von der Hagen aus Frankfurt a. O., Cardinal von Widdern aus Aachen, Dr. jur. Höpker aus Liegniß, Dr. jur. von Engel aus Cassel und Dr. jur. Nasse aus Koblenz haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Dhetis“ gestern von Wusung nah Tsingtau in See gegangen.

S. M. S. „Möwe“ ist gestern in Hongkong eingetroffen.

Der Korvettenkapitän Gudewill hat das Kommando von S. M. S. „Habicht“ und der Kapitänleutnant Kopp das Kommando von S. M. S. „Wolf“ am 83. November in Kamerun übernommen.

Der Dampfer „Köni transport für die Schi fe der ostasiatishen Station, Transportführer: Kapit tnant Freiherr von Meerscheidt- P 6 am 3. November in Suez eingetroffen und

at gestern die Reise nah Aden fortgeseßt.

Der Dampfer „S eydlig“ mit dem Transport der von den Schiffen der ostasiatishen Station abgelösten Offiziere und Mannschaften, Transportführer: Leutnant zur See Jürst, ist am 3. November in Aden angekommen und hat an demselben Tage die Reise über Suez nach Port Said fortgeseßt:

_ Posen, 4. November. Jm N des Kaiser S fand heute, wie „W. D. B.“* meldet, die Fröffnungsfeier der hiesigen Königlichen Akademie statt. Es waren zu ihr eingetroffen der Minister der geist: lichen 2c. Angelegenheiten Dr. Studt, der Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Conrad, als Vertreter des Reichskanzlers, die Rektoren der Universitäten Berlin und Breslau, Freiherr von Richthofen und Rosanes, sowie ‘der Oberpräsident von Schlesien Graf von Zedliß-Trüßschler. Anwesend waren ferner dér Oberpräsident von Posen von Waldow, sowie die Spißen der Zivil-, Militär- und Kommunalbehörden und Vertreter der evangelischen und katholischen Geistlichkeit. Die Feier wurde durch Gejang eröffnet, worauf der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Studt folgende An- waE hielt: M

_ Zum zweiten Male prangen die stattlihen Hallen des Kaiser Friediih-Museums, bevor sie ibrér eigentlichen Bestimmung beiebea werden, in herrlihem Festshmuck. Jn den unvergeßlichen Septembertagen des Borjahreés galt ‘es, unferm erlauchten Herrscher- paar den Willkommensgruß ecarzubringen. Einem andern Zweck ‘ist der heutige Tag geweiht. Zur ersten akademischen Feier, welche die Geschichte ter Stadt Posen zu verzeichnen hat, zur festli@en Er- öffnung der dur Allerhöchste Ordre vom 28. August d. J. errichteten Königlichen Akademie haben sich hier Vertreter der Previnz und der Provinzialhauptstadt, der staatlichen wie kirhlihen und kommunalen Behörden sowie unseres Heeres und der en Berufsstände im Verein mit den Mitgliedern des neuen a ademishen Lehrkörpers eingefunden. Ich heiße Sie alle auf das herzlihste willkommen und danke Ihnen für die Betätigun Jhres Interesses an einem Werke, welches einen bedeutungsvollen Abschnitt in der kulturellen Entwickelung der Provinz zu bilden bestimmt ist.

Von der heutigen Eröffnungsfeier \{chweift unser Blick um ein Jahrtausenò zurü in die Vergangenheit. Wir sehen deutsche Missionare, Ordensbrüder und Weltgeistliche, das Christentum, seine Kultur und Gesittung_ in diesen Gegenden verbreitend; später sind es deutsche Bauern, Kaufleute und Handwerker, von den polnischen Königen ins Land gerufen, um als Vorbild zu dienen in Fleiß, Kunst- C und Ordnung. Als dann vor mehr als hundert Jahren iese Lande vereint würden mit den westlihen Nachbargebieten, um für alle Zeit einen unlöslichen Bestandteil der mächtig aufslrebenden Monarchie zu bilden, haben Preußens Herrsher bedeutende Mittel aufgewandt, um Landwirtschaft, Handel und Gewerbe zu heben, und was gelben ist und noch ge chieht unter der Regierung Seiner Majestät unseres Allergnädigsten Kaisers und Königs, das zeigt ein Sang durh die Straßen dieser aufblühenden Stadt. Lie leßten Jahrzehnte weisen in hiesiger Provinz und im benachbarten West- preußen zahlreihe Spuren: der âtigkeit auf, welche die“ Köntgliche Staatsregierung entfaltet hat, um auf den verschiedensten Ver- wdltung gebieten die deutsche Kulturarbeit durchzuführen Dabei ist der Gedanke, eine! dert Stätte des Gei]1teslebens in der be- deutendsten Stadt unserer Ostmark- zu ertihten, niemals" aus dem Auge veroren 208 6 Pos ad Wesipreuß

(lzulange: {hon hatten Posen u eslpreußen, die einzigen Provinzen, die noch nicht im Besiße eines àkademischen Bildun g,

zentrums waren, einen regeren produktiven Anteil an der reichen

Albert“ mit dem Ablösungs-_

nationalen Kultur des deutshen Volkes- und Geisteslebens vermissen lassen. Selbst ‘in Köntgsberg hatte die ehrwürdige Albertina oft \{chmer;lih zu empfinden, daß eine weite hohschullose Fläche fie vom Herzen deutscher Kultur trennte, noh weit mehr aber hatten die deutshen Ostmarken die wissenschaftlichen und künstlerishen Anregungen zu entbehren, welche anderwärts von hohen Schulen ausgingen und die ihre natürlihe Rückwirkung auf das gesamte wirtschaftliche Leben, auf Handel, Gewerbe und Verkehr ausübten.

Die neue Hochschule stellt keine Universität im eigentlichen Sinne dar, sie ist nicht bestimmt für die Heranbildung der akademischen Jugend, sie soll vielmehr den verschiedensten Berufs\tänden und Geistes- Sie ist also berechnet auf alle Gebildeten und fann nur gedeiben, wenn diese mit Ueberwindung jeden Kastengeistes ihr zustrômen. Dem deutschen Geistesleben soll die Hochschule dienen ; indem sie das tut, wird sie die Interessen der Gesamtheit der Be- völkerung, also auch derjenigen fördern, welhe jeßt noh abseits stehen, aber hoffentlich bald erkennen werden, daß es ein Friedenswerk ist, welches hier nunmehr in Wirksamkeit treten foll.

Dieser Kennzeihnung seines Charakters jen L ih die Erwartung

bedürfnifsen dienen.

an, daß es den Mitgliedern des akademischen Lehrkörpers gelingen möge, unter zielbewußter Förderung der saßungsmäßigen Aufgaben ihres wichtigen Lehrerberufs die erhabenen Intentionen des Königlich-n Schirmkberrn der Akademie zur Geltung zu bringen. Ich begrüße Sie mit den besten Wünschen für eine fruhtbringende Lehrtätigkeit, welche das in Ihre Hand gelegte Samenkorn zu einer fgendreiden Bildungsstätte ausgestalten möge, nah dem leuhtenden Vorbilde unserer deutshen Hochschulen. Endlich ist es mir ‘cine angenehme Pflicht, allen Behörden, welche die vorbereitenden Schritte der Unter- rihtsverwaltung mit größter Bereitwilligkeit gefördert haben, meinen aufrichtigen Dank abzustatten und denselben die Fürsorge für die neue Anstalt ans Herz zu legen.

Nach dem bisherigen Verlaufe der von weiten Kreisen des Vater- [andes mit lebhafter Anteilnahme begleiteten Vorbereitungen - eröffnet sih ein hoffnungsreicher Ausblick in die Zukunft der neuen Hochscbule.. Bei Ueberreichung ihrer Saßungen gene ih ihr die Worte als Leit- stern auf den Weg, welche die Straßburger Kaiser Wilhelm- Universität trägt und durch welche sie getragen wird: „Litteris et patriae“. Jn diesem Sinne verbreite sich ihr Erfolg und Segen über unsere Ost- mark. Das walte Gott! :

Hierauf hielt der Rektor der Akademie, Professor Kühne- mann die Festrede.

Der Redner knüpfte daran an, daß Herder und Kant aus dem Osten hervorgegangen seien, und wies nach, daß gerade Herder die universelle Wissenschaft nicht aus der deutshen Vorliebe für das Fremde, sondern aus dem Geiste vorurteilsfreier, gerechter deutsher Wifsen- scha]tlichkeit heraus gepflegt habe. Die Aufgabe der Akademie solle sein, im Sinne Herders deutshe Wissenschaft zu fördern und zu pflegen, und es olle diese Akademie cine Schule für das Leben sein. Die Akademie wolle jedem e:nsten Mann, der aus seiner Berufs- tätigkeit heraus nach Vervollkommnung seines Wissens strebe, Gelegen- heit dazu geben. Standesunterschiede könne es dabei nicht geben. Aufgabe der Akademie müsse es sein, im Sinne der grofien preußischen Unterrichtspolitik zu wirken und das vaterländishe Bewußtsein zu erhalten, Der Redner \{loß: Wir wollen unsere Arbeit in den: Dienst des lebendigen Gottes stellen.

Der Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Conrad hielt sodann folgende Ansprache:

Der Reichskanzler habe den größten Wert darauf gelegt, sein Interesse an der Gründung der Akademie zum Ausdruck zu Tala en. Er habe ihn, den Redner, deshalb hierher gesandt, um dem MNektor und dem Kurator . sowie dem Lehrkörper der Akademie seine herz- listen Glückwünshe auszusprehen zur Eröffnung der Hoch- schule. Als der Reichskanzler in seiner bekannten Nede im A geordnetenhause im Januar Been Jahres die Grundsäye der von ihm zu befolgenden Politik in den östlihen Landesteilen dargelegt, habe er neben den wirtschaftlihen Maßnahmen namentlich die Notwendigkeit der Hebung des deutschen Kulturlebens im Osten hervorgehoben und damals gesagt, wo dem Deutschen Kunst und Wissenschaft fehle, da verkümmere er. Es sei ja richtig, daß die Ost- marten, die Provinzen Westpreußen und Pesen, im Gegensaß zu ihren Nachbarprovinzen der Zentralbildungsstätte bisher entbeh1ten. Die deutsd)e Bevölkerung ‘der Grenzmarkén habe diesen Mangel an geistiger Anregung oft \{chmerzlih empfunden. Mancher hábe jeine Wohnstätte anderswo gesucht, wo er diesen den Deutschen eigen- tümlihen Drang nach Bildung und geistiger Beschäftigung leiter befriedigen könne. Aber jet leuchte auch den östlichen Landesteilen die Morgensonne einer besseren Zukunft. Der Reichskanzler habe ins- besondere die Gründung dicser Afademie mit dem größten Interesse: lroß der zablreih sih ergebenden Schwierigkeiten gefördert, und er begrüße jeyt i au A Befriedigung die Eröffnung dieser Stätte zur Pflege der Wis enschaft im Herzen der Provinz Posen. „Der Reichskanzler hat mir", fuhr der Redner fort, « „den ebren- vollen Auftrag erteilt, Ihnen, Herr Rektor, uyd dem akademischen Lehrkörper seine herzlichsten Wünsche zu Lherhringen, [Be eine frohs-

emute, erfolgreiche Tätigkeit auf allen Gebieten des- Wissens. Der Reichskanzler hat mih aber auch beauftragt, die Provinz und Stadt Posen daran zu erinnern, daß sie fortan einen Hort idealer Bedeutung in ihrer Mitte berge, den sie hegen und pflegen solle. Die Akademie kann ja in ihrer Cigenart mit einem fest Pbegrenzten - Kreis von Zuhörern nicht rehnen; sie wendet sich an das große bildung- suchende Publikum; aber nur dann, wenn dieses jeßt die in reichem Maße dargebotene Gelegenheit zur Förderung und Erweiterung seiner Kenntnisse gern und eifrig benußt, nur dann wind die Akademie er- \prießlih wirken können und das ihr gesteckte Ziel erreihen, Möchten diese Wünsche und Hoffnungen, die ter Reichskanzler für die Akademie hegt, in reihstem Maße und bis in die fernste Zukunft sich. erfüllen! Das wünsche ih von ganzem Herzen.

Hierauf brachte der Oberpräsident von Waldow. der Akademie in seiner Eigenschaft als Kurator seine Glück- und Gat dar und begrüßte sie namens der deutschen Gesellschaft für Kunst und* Wissenschaft, die stolz darauf sei, die Vorläuferin der Akademie zu sein. Es folgten Be- grüßungsansprachen des Nefktors der Berliner Universität

reiherrn von Richth ofen, des Rektors der Breslauer Uni- versität N osanes und des Rektors der Technischen Hochschule in Charlottenburg Hettner. Nach weiterer Begrüßung durch den Landcshauptmann Dr. von Dziembowski namens der Provinz brachte der Erste Bürgermeister Dr. Wilms die Glückwünsche der Stadt Posen dar. Die Feier {loß mit einem vom Rektor Kühne- mann ausgebrachhten Hoh auf Seine Majestät. den Kaiser, in das die Anwesenden begeistert einstimmtéèn. “Nach der Eröffnungsfeier fand ein Festmahl statt. Einen Trinkspruch auf Seine Majestät den Kaiser brachte der Oberpräsident von Waldow aus, Ferner trank der Minister der geistlichen 2c. A Os Dr. Studt auf das Ge- deih.n der neuen Akademie und auf alle Behörden, die ihrer Begründung so lebhaftes Interesse. entgegèngebracht

ätten. Professor Le ann verlas ein Telegramm

eines früheren Schülers, Seiner Königlichen Hoheit

es Prinzen Eitel-Friedrich, tet der Akademie Glück wünschte. Zuleßt ergriff der frühere Oberpräsident der Zedlit und Ehrenbürger der Stadt von Zedli a E das Wort, um dem druck zu geben, da zu friedlihen und lassen möge.

An Seine Majestät den Kaiser wurde ein Kanne i telegramm, an den Reichskanzler Grafen von Bülow ein -

osen Graf b n unsche Aus- der Geist der Wissenschaft das Land» versöhnlichen Verhältnissen. gelangen

Begrüßungstelegramm abgesandt.

w0 * Gersdorf

Î nah Sybillenort begeben.

Ï

Wiesbaden, 4. November. Seine Mazestät der Kaiser von Nußland traf gestern E, O 4/9 Uhr, wie T. B.“ meldet, in egleitung Jhrer Königlichen Hoheiten bes Großherzogs von. Hessen und des Prinzen Heinrich von Preußen hier ein und wurde am ahnhofe, eine Ehrenkompagnie des Füsilierregiments von de Os Nr. 80 aufgestelt war, von Seiner Majestät dem Kaiser Wilhelm empfangen. Die Majestäten begrüßten Sich auf das Fefe M Nach der Vor- stellung der beiderseitigen Gefolge schritten Allerhöchstdieselben die Front der Ehrenkompagnie ab, nahmen deren Parade- marsh entgegen und fuhren sodann unter Eskorte einer Eskadron des Husarenregiments Kaiser Nikolaus I1. von Rußland (Wekfälisches) Nr. 8 1in das Schloß, wo um 5 Uhr Galatafel stattfand. Nach der Tafel hielten die Majestäten Cercle ab. Gegen 7 Uhr begaben Sich Allerhöchstdieselben nah dem ‘del ae Zur Aufführung elangte als zweite Festvor L. „Oberon“ in der Miesbadener Bearbeitung. Nach der Vorstellung fuhren Aller- höô stdieselben durch die Spalier bildenden Truppen zum A wo Sie die Front der Ehrenkompagnie des Kaiser Alexander-Gardegrenadierregiments Nr. 1 abschritten. Die Majestäten nahmen sodann herzlichen Abschied voneinander. Um 101/34 Uhr erfolgte unter dem Hurra der Mannschaften die Abreise Seiner Majestät des Kaisers von Rußland nah Wolfsberg. Sachsen.

Seine Majestät der König und Seine Königliche Hoheit der Kronprinz haben sich gestern nachmittag von Dresden Die Rückkehr Seiner Majestät von M. erfolgen. in-Witwe ist am Dienstag- er in Dresden eingetroffen.

dort wird am 11. d. M. erfol Jhre Majestät die Köni( nahmittag, von Sybillenort wie

Hessen. Jn der vergangenen Nacht gegen Volkszeitung“ zufolge, der Bischof von folge eines Schlagan alles verschieden.

Mecklenburg-Schwerin.

Jhre Majestät die Königin Wilhelmina und Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich der Niederlande sind, dem „W. T. B.“ zufolge, heute vormittag 81/2 Uhr von Schwerin nah Wandsbeck abgereist.

1

1. Uhr ist, der „Köln. Mainz Dr. Brü in-

Oesterreich-Ungarn.

Im niederösterreichischen Landtage wurde gestern, wie „V. T. B.“ berichtet, ein dringlicher Antrag des Abg. Steiner eingebraht, der die möglichst beshleunigte Vorlegung eines Geseßentwurfes über die Regelung des Obduktionswesens an den Reichsrat verlangt. Der Antragsteller erklärte, es handle s\{ch niht um ein feindlihes Vorgehen gegen die Wissenschaft oder den Aerztestand, sondern um die gesezlihe Regelung des Obduktionswesens, da durch die bestehenden Verordnungen ein Mißbrauch nicht verhindert werde. Nach kurzer, aber lebhafter Debatte wurden die Dringlichkeit und der Antrag selbst inhaltlich an- genommen. Der Landtag feßzte darauf die Spezialdebatte über die Reform der Geschäftsordnung fort und nahm die gesamte ge- änderte Geshäftsordnung, einschließli des Auss{liehungeparagraphen, mit der Abänderung an, daß der Antrag auf Ausschließung nur vom Landmarschall gestellt - werden könne, worauf der Antrag dem Disziplinarausshusse zugewiesen werden müsse, der dann ohne weiteren Aypell an den Landtag über die Ausschließung beschließe. Das Haus nahm ferner die Abänderung der Landesordnung an, die durch den an- enommenen Aut schließungsparagraphen der Geschäftsordnung er- forderlich geworden ist. _ ; j

Bei Beginn der gestrigen Sißung des ungarischen, Unter- hauses beantragte der Abg. Szederken yi im Namen seiner Fraks tion, das Haus möge die Demission des Grafen Apponyi nit zur Kenntnis nehmen und ihn ersuchen, dieselbe zurückzuziehen. Der Abg. Kossuth drückte dem Grafen Apponyi feinen Dank aus für die unparteiische Handhabung der Hausordnung und erklärte, seine Partei werde aus staatsre{htlicen Gründen nicht für einen Präsidenten stimmen, der sih von dualistischen Gründen leiten lasse. Der Abg. Daranyt (Volkspartei) beantragte, die Demission des Grafen Apponyi auf die Tagesordnung zu seßen, da die Gründe für sie nicht aufgeflärt seien und ein äußerer Druck ausgeübt worden zu sein heine. Der Abg. Baron Daniel sprach im Namen der liberalen Partei dem Grafen Apponyi als Präsidenten seinen Dank aus, erklärte jedo, er seße voraus, daß objeftive, wohlüberlegte Gründe diesen zur Demission bewogen hätten, und stelle daher den Antrag, den Rücktritt des Grafen Apponyi unter dem Ausdruck des Bedauerns zur Kenntnis zu nehmen und ihm die Anerkennung des Hauses auszusprechen. Der Abg. Rakovszky (flerikale Volkspartei erklärte, falls der Nachfolger des Grafen Apponyi nicht dieselben Prinzipien der Geschäftsführung anwenden, sondern Willküralte begehen sollte, werde- eine entschiedene Abwehr von seiten der Opposition nicht ausbleiben. An der Debatte über den Antrag des Abg. Szederkenyi beteiligten sih noch_ die Abgg. Ugron und Hollo. Nach zweistündiger Debatte erschien Graf Apponyi im ESizungssaale und wurde stürmish be- grüßt. Er ersuchte, seine Demission als definitiv zu betrachten, da er zu tief in die politishe Kontrover|e yerwickelt worden sei und sih daher niht mehr als geeignet erahten könne, das Präsidium zu führen. Am Ministertish war niemand erschienen, da die neuen Minister der Gepflogenheit gemäß erst nah der Verlesung des König- lihen Handschreibens an das Unterhaus in den Sigungsfaal eintreten. Die Opposition hatte dies durch gewaltsame Verschleppung der Debatte bis 124 Uhr verhindert. Nach einer Pause betrat der Ministerpräsident Graf Tisza mit den Mitgliedern des neuen Kabinetts den Sigzungssaal. Die rehte Seite des Hauses brach in stürmische Beitallörufe aus und empfing das Kabinett mit leb- haften, \ympathischen Kundgebungen. Graf Tisza hielt in der Hand das Königliche Handschreiben über seine Ernennung und beantragte dessen Verlesung. Die Opposition verlangte unter ungeheurem Lärm die GaU etn der Debatte über die Penston des Grafen Ap- ponyi. Ein Schriftführer verlas unter stürmischem Widerspruch der Opposition das Königliche Handschreiben. Graf Tisz a ergri darauf das Wort und sagte, er werde seine Programmrede halten, so ld das aus seine Ruhe wiedererlangt haben werde. Inmitten des unge- euren Lärms blieben die weiteren Worte des Ministerpräsidenten unverständlih. Der Abg. Rakovszky erkläite, der Präsident habe die Freiheiten des Pauses verlegt. Der Ab ° klagte sich darüber, daß die Debatte über die Demission des Grafen Apponyi nicht beendigt worden sei; das Königliche Hand, schreiben sei unter Verlegung der L Pra verlesen. Hierauf. erklärte Graf Tisza, nah der bestehenden Praxis des Hauses könne die Debatte immer unterbrochen werden zur Verlesung eines Aller- höchsten Handschreibens. Er hoffe, daß im ungarischen Unterhause diese Gepflogenheit slets werde beibehalten und ein Handschreiben des Königs stets mit der {huldigen Ehrfurcht angehört werden. Der Abg. Kossuth forderte hierauf den Präsidenten des Hauses. auf,

abzudanken, des Unterhauses geschlossen worden war,

Er

Hollo

Sitzung, in der Graf Tisza sein Programm wies auf die \{chwere, andauernde lamentarisGen Arbeiten hin und führte aus, yunkt dieser G habe der Widerstand gegen höhung des Rekruten L gebildet. Später Schichten der ffentlichen

gefordert worden, doc sei die gesamte Nation einig,

zwischen der Krone und mehr bezügli}h der gemeinsamen Armee so daß gehofft werden könne, Die Herstellung normaler um so - notwendiger, nationalen Wirtschastspolitik angelangt

Geltendmachung des Ungartums“ bedeutende Reformen

parlamentarischer

und Ohnmacht verurteilen. für die unveränderte Annahme der treten. Die Regierung werte bemüht sein,

die industriellen Interessen im gerechten Verhältnis würden. Der Ministerpräsident erörterte dann noch die Regierung hinsitlih ‘der einzelnen Ressorts. Sra en Zi chy kurz den oppositionellen Standpunkt der Nolkspartei entwickelt hatte, wurde die Sitzung geschlossen. Die liberale Partei hat einstimmig für den sidenten des Unterhauses Desider

gestellt.

Großbritannien und Jrland. „W. T. B.“ berichtet, in einer auch mehrere tausend

geisterte Kundgebung bereitet. ; Fraukreich.

Die Devutiertenkammer nahm gestern, meldet, die Beratung des Bud gets des Fnnern wieder auf. Depu antragte die Streichung der Kredite Ministerpräsident Combes erklärte, keit für die Regierung, die aus der frage mache. Die Kredite wurden darauf bewilligt und das Budget des Bei der dann folgenden Beratung des

Beziehung einer Kritik, sprach Geistliche die Gehalts|perre in h langte, daß den Geistlihen das Recht zustehen müsse, als Wähler zu erfüllen und die Religion în der halb derselben zu wperteidigen. trat für einen Abänderungéantrag N Kultusbudgets verlangt. Der Ministerpräsident dieser Abänderungsantrag fönne nit auf dem

gelehnt und das Kultusbudget genehmigt.

; Infolge der Weigerung der eiñigung des Senats, mit den heitsgruppen gierungsentwurf hinausgehenden Neform

Ueber den Verlauf dieser teilung ausgegeben worden,

die zumeist durch das Nousseau veranlaßte einigung des ( l habe, daß der Unterrichtsminijter 1n der heute im

Regierung befürworten werde. der Generaldebatte die einzelnen Gruppen gierung verhandeln würden, schiedenen Artikel des Entwurfs es, daß man sih vorläufig mit alloux begnügen und unkte des Entwurfs vertagen werde. Der Gemeinderat von Paris i ordnung bezüglich des Vorgehens der Polizei am und des Eindringens in die Tagesordnung an, in der die Rechte über der Stadtpolizei geltend gemacht ordnung, wonach 1 so lange Zeit abgebrochen werden follten, Spitze stehe, wurde abgelehnt.

Ftalien.

mit

werden.

Wie der „Tribuna“

Verdachte steht, anarchisti sche Bestrebungen zu Bei einer bei ihm vorgenommenen Haussuchung reiche Briefe und Zeitungen, aber kein wichtiges

erklärt, er habe sich früher auch in dort einen Monat im gewiesen worden. Der s : den apostolischen Präfektcn für Kamerun, Vieter. Niederlande. Das Schiedsgericht im „W. T. B.“ mitgeteilt wird, Die Denkschrift Venezuelas 1 lieferung nah dem festgeseßten Termin, Parteien zu den Akten genommen. Belgiens eröffnete die Reihe der, Ausführungen über die Zuständigkeit gerichtshofes, der nur über die Bolleinnahmen entscheiden solle. T der Grundlage der Gleichberechtigung

wurde,

gewiesen hätten. Der Einwand, - daß Venezueia e der Ansprüche der Mächte gewilligt shón vor

Einvernehmen bezüglich der Forderungen

Nachdem die Sizun : ohne daß der Ministe rpräsident Graf Tisza seine Programmirede ge-

schaft in Caracas erzielt. Dex Redner bestritt,

es werde Beruhigung eintre Berhältnisse

als man bei einem Wendepunkte der inter- sei, der eine Stellungnahme Ungarns erfordere. Man dürfé es nicht durch Störung des verfassungs-

mäßigen Gleihgewihts der öffentlihen Gewalten zu Untätigkeit Graf Tisza erklärte weiter, er werde Ausgleichsyorlagen i daß bei den handlungen über die Handelsverträge die landwirtschaftlihen und berüdsichtigt Politik der Nachdem noch Graf

Der Deputierte Allard ein, der die Aufhebung des Combes erflärte, sei unzeitzeemäß und unlogisch. Die Frage Wege der Budgetberatung gelöst werden, und zu ihrer Lösung seien vorbereitende. Maßnahmen erforderlich, Der Ab- änderungsantrag wurde hierauf mit 312 gegen 205 Stimmen ab-

Senats ausgesprochen, dabei A

Wa

balten hatte, hielt- das Oberhaus um 4 Uhr Naqmittags eine entwidelte.

Störung der par- den Ausgangs-

die Er-

! u cite ei i. elen einung die ungarishe Kommando|prache : daß sie die Er-

füllung dieses Wunsches nicht unter Aufopferung der Harmonie der Nation fordern dürfe. Es würden nun-

in der.

vorgeschlagen,

ten. set

ein- Ver-

klerikfalen

osten des Prä- Perczel und für den Posten des Vizepräsidenten Emerich JFakabffy als Kandidaten auf-

Chamberlain hielt gestern in Birmingham, wie großen Versammlung, an der Arbeiter teilnahmen, eine Rede, die si auf den Grundlinien seiner früheren Reden bewegte. Bei der Eröffnung der Versammlung wurde Chamberlain eine be-

wie ¿W. T. B,“ Ministeriums des Der Deputierte Forrette (Nationalist) be- für die geheimen Fonds. die Kredite seien eine Notwendig- Annahme eine Vertrauens- mit 314 gegen 225 Stimmen Metinisteriums des ‘Innern genehmigt. Kultusbudgets unterzog der Deputierte Abbé Gayraud die Politik der Negierung in - religiöser i besonders dagegen aus, daß gegen Anwendung gebracht werde, und ver- ihre Pflichten Kirche und außer- (Soz.

republikanishen Ver- Vertretern der Mehr- der Kammer bezüglih einer über den Re- des Mittelschul- unterrihts zu verhandeln, begab sih eine Abordnung der demokratischen Linken des Senats zum Ministerpräsidenten Combes, um die hierdurch geschaffene Lage zu erörtern. Unterredung ist keine amtlihe Mit- doch verlautet in parlamentarischen Kreisen, daß der Ministerpräsident zwar sein Bedauern über Eingreifen scines Voxgängers Waldeck- Weigerung der republifanishen Ver- crklärt enat be- ginnenden Debatte über die Aufhebung des Gesetzes Falloux und die Reform des Mittelshulunterrihts den Entwurf der Man glaube, daß während der Re- um eine Einigung über die ver- zu erzielen. Mehrfach A der Aufhebung des Ge

sodann die Debatie über die weiteren

beriet gestern eine Tages- i 29. v. M. Arbeitsbörse und nahm eine der Stadt Paris gegen- Eine Tages- alle Beziehungen zur Polizeipräfektur auf als Lépine an ihrer

aus Mailand gemeldet wird, ist daselbst vorgestern ein Mann verhaftet worden, der unter dem

verfolgen. seien zahl- Schriftstück vorgefunden wordcn. Bei seinem Verhör habe der Verhaftete Gibraltar aufgehalten, sei Gefängnis gewesen und dann @aus-

Pap st empfing gestern, wie „W. T. B.“ berichtet,

aag nahm gestern, wie dem eine Sihungen wieder auf. tcoy der Eins mit Zustimmung der Der Vertreter Plaidoyers miî

"des Schhieds- Verteilung von 30 Proz. der Die Verteilung müsse auf erfolgen, Blockademächte einen Anspruch auf Vorzugsrechte a ra

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der kriegerishen Maßnahmen . in eine diplomatishe Regelung ae nos be, sei unbegründet, denn

endigung der Feindseligkeiten habe aserg ein - ß

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Ertrag der Zölle ein aus\{hließlihes Pfandobjekt für die S der Blockademächte bilde, und daß die Ausgaben ür die kriegerishen Maßnahmen diesen Mächten ein Vorrecht ver- liehen,„da diese Ausgaben von Venezuela bereits bezahlt seien, und begründete dann ausführlich die Forderung der Wassergesellshaft in Caracas im Betrage von 10565 149 Bolivares. Jm weiteren Verlaufe der Sißung beantragte der (rain e Vertreter Clunet, der Gerich!shof wolle erklären, daß England, Deutsch- 1nd Jtalien kein Recht auf. eine Vorzugsbehandlung be- O der Eingangszölle hätten und daß E Ein- nahmen im Verhältnis der Beträge der von den Mächten an- erkannten strittigen Moreeunges zu verteilen seien. Er be- antragte ferner, die lockademächte zu den Kosten des Schieds- gerichtsverfahrens zu verurteilen, und erklärte, die Blockade- mächte hätten auf ihre eigene Gefahr und ohne Auftrag von seiten anderer Mächte gehandelt.

Amerika.

Bei den vorgestern in den Vereinigten Staaten vor- genommenen Staats- und städtishen Wahlen wurde, wie „W. T. B.“ meldet, in New York der Tammanykandidat Mac Clellan mit einer Mehrheit von 61 414 Stimmen zum Mayor gewählt. Grant, gleihfals Tammany- fandidat, wurde mit ähnlicher timmenmehrheit zum Leiter der New Yorker Stadtkämmerei gewählt. Der RNeformkandidat und gegenwärtige Bürgermeister Seth Low hat nur in Borough Richmond gesiegt. Von den fünf New Yorker Borough-Präsidenten sind vier Demo- fraten. Das bedeutet eine große Wandlung gegen die Wahlen vor zwei Jahren, wo Seth Low in allen oroughs mit Aus- nahme des Borough Queens siegte. Jn Providence (Rhode Jsland) wurde nur ein einziger Demokrat gera der Gou- verneur Garvin; alle anderen Beamten und die Mitglieder der Legislatur sind Republikaner. JnPennsylvanien haben die Republikaner eine Mehrheit von über 200 000 Stimmen erlangt. Zum Gouverneur von Ohio wurde der repu- blikanishe Kandidat mit einer Mehrheit von über 100 000 Stimmen gewählt. Die Republikaner zählen auch auf eine große Mehrheit in der Legislatur für die Wiederwahl des Se- nators Mark Hanna. Jn Massachusetts haben die Nepu- blikaner cine Mehrheit von 37 000 Stimmen erlangt. Die Berichte aus Maryland ergeben den Sieg der Demo- fraten. Nebrasfa hat die ganze republikanische Kandidatenliste gewählt. Kentucky hat demokrat1\ch ewählt. Jn Virginia haben die Demokraten einen voll- tändigen Sieg errungen. ;

Án verschiedenen Orten in Kentucky wurden bei den Wahltumulten sieben Personen erschossen, zehn verwundet. Jn Virginien wurden zwei Personen getötet. :

Dein „Reutershen Bureau“ zufolge hat der Vizekonsul der Vereinigten Staaten in Panama Ehrman gestern telegraphiert, das columbische Kriegsschiff „Bogota“ habe die Stadt Vanama beschossen, wodur 11 Shinesen getötet worden seien. Ehrman sei angewiesen worden, gegen die Beschießung Einspruch zu erheben. i i

Dasselbe Bureau meldet ferner: Die Regierung der Vereinigten Staaten erhielt gestern früh ein Telegramm aus Panama, in dem sie ersuht wurde, die neue Re- gierung anzuerkennen. Die Behörden wüßten aber noch niht, wér die neue Negierung bilde, und hätten deshalb auf dieses Gesuch nichts veranlaßt, Sollte der Protest des. amerikanischen Vizekonsuls Ehrman gegen die Beschießung der Stadt dur das columbische Kriegsschiff niht genügen, jo solle das jeßt auf dem Wege nah Panama befindliche Kriegsschiff „Boston“ ein columbisches Kanonenboot mit Beschlag belegen. Man sei in Washington der Ansicht, daß das Bombardement von Panama, das ohne die erforderliche vorherige Notifizierung erfolgt sei, eine at der Kriegsgebräuche sei. Ferner werde nicht verheimlicht, da von geheimen Agenten eingelaufene Jnformationen auf den \chließlihen Erfolg der Aufständischen hinwiesen. Die Tat- sache, daß der eine Endpunkt der Panamaeisenbahn von Re- gierungstruppen, der andere von Aufständischen beseht sei, mache die Lage noch verwickelter. Die amerikanischen See- streitkräfte seien angewiesen, die amerikanischen Jnteressen in allen Punkten zu shüßen und alles zu tun, um Blutvergießen zu verhindern. Es bejtehe kein Zweifel, daß die Vereinigten Staaten an den Endpunkten der Panamaeisenbahn Marine- mannschaften landen würden. j

Aus Colon wird berichtet, der Präfekt und der Befehls- haber der von dem Kanonenboot „Carthagena“ gelandeten Truppen lehnten es ab, die provisorishe Regierung anzu- erkennen. Die Truppen weigerten fich, nach Savanilla zur ck- zukehren. Das Leben der in Colon bleibenden Amerikaner erscheine bedroht. Es herrshe große Erregung. Das ameri- kfanishe Kanonenboot , Nashville“ habe 50 Seesoldaten mit Munition gelandet. Das Kanonenboot „Carthagena“ sei in der Richtung nah Savanilla abgegangen.

Einem Telegramm aus Bogotá vom 2. d. M. zufolge vertagte sih der Kongreß, ohne die Beratungen über den

Panamafkanal zu beginnen.

Asien.

Die Kaiserin-Witwe hat nah einer Meldung des „Neutershen Bureaus“ ZJuantschikai beauftragt, ih nach Mukden zu begeben, um die dortige Lage zu untersuchen und, wenn möglich, eine Einigung zustande zu bringen. Juantschikai verhalte ih jedoch ablehnend, da er an dem Erfolge seiner Mission zweifele. An Stelle des bejahrten Wang-w ensshao ijt Nantung zum Präsidenten des Auswärtigen Amtes er- nannt worden. Die Ernennung sei von den esandten der Mächte mit Befriedigung aufgenommen worden. _ 4

Die „Times“ meldet aus Tokio, der Sekretär der japanischen Gesandtschaft in Sóul, Hagiwara, der e gui einer Inspektionsreise im Jalutale befinde, berichte, daß die Gerüchte über russische Truppenbewegungen in Wiju- von Japanern herrührten, die dadur ihre eigene geseßwidrige Beschlagnahme von Bau- und Floßholz verheimlihen wollten. Die russischen Soldaten in der Nachbar- haft von Wiju seien nur damit beschäftigt, die Jnteressen der Baumaterialienhändler zu \{üßen.

Afrika.

In den- Moscheen ist, wie das „Reutershe Bureau“ aus Tanger berichtet, gestern ein Brief des Sultans verlesen worden, der besagt, daß der Sultan Wotan in Fed eingetroffen sei. Wahrend des Verlesens wurde Salut ge-

schossen.

land und