Beschwerden gégên solhe Verfügungen -des Vorstands sind an den Mirie für Landwirtschaft, D zu richten, welcher endgültig darüber entscheidet.
Ueber die Anstellung und Sa ihrer Beamten be- stimmt die Landwirtschaftskammer selbständig ohne Mitwirkung der Aufsichtsbehörde.“ f
Auf Grund des § 2 der Allerhöchsten Verordnung, be- treffend die Errichtung von M I meen, vom 3. August 1895 (G.-S. S. 363) wird die Genehmigung zur Aenderung der Satzungen in der vorstehend aufgeführten Weise hierdurch erteilt. j |
Berlin, den 25. November 1903.
Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Jn Vertretung: Sterneberg.
Bekanntmachung.
Die Landw irtschaftskammer für den Regierungs- bezirk Cassel hat in ihrer am 9. und 10. März 1903 statt- gehabten neunten Vollversammlung folgende Aenderungen threr Satzungen en
„L. bei §5 am Schluß zuzuseßen: N
Nach § 11 des Gesehes vom 30. Juni 1894 haben die Mitglieder der Landwirtschaftskammer sechs Jahre im Amt
u verbleiben. Diese sechsjährige Wahlperiode hat mit dem
age, für den das betreffende Mitglied gewählt wird, zu
beginnen. | ;
Demzufolge haben die neu zu wählenden Mitglieder ihr Mandat ohne Rücksiht auf den Zeitpunkt der Wahl erst nach Ablauf der Zeit zu übernehmen, für welhe die aus- scheidenden Mitglieder gewählt sind.
TI. in Ä 13 den leßten Absaß umzuändern in:
n Betreff der Dienstvergehen der Beamten finden die Vorschriften des Geseyes vom 21. Zuli 1852 (G.-S. S. 465) mit der Maßgabe Anwendung, daß die Befugnis zur Ver- hängung von Geldbußen dem Vorstande der Landwirtschafts- kammer gegen deren Beamten in demselben Umfange bei-
elegt wird, wie sie nah §Z 19 l. 5 des Gesetzes den
rovinzialbehörden gegenüber den ihnen untergeordneten Beamten zusteht. Beschwerden gegen solhe Verhängungen des Vorstands sind an den Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten zu rihten, welher endgültig darüber entscheidet.
Ueber die Anstellung und Entlassung ihrer Beamten bestimmt die Landwirtschaftskammer selbständig ohne Mit- wirkung der Aufsichtsbehörde.“
Diese Saßungsänderungen werden auf Grund des § 2 der Allerhöchsten Verordnung, betreffend die Errichtung von Landwirtschaftskammern, vom 3. August 1895 (G.-S. S. 363) hiermit genehmigt.
Berlin, den 25. November 19083.
Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Jn Vertretung : Sterneberg.
Die Oberförsterstelle Rehberg im Regierungsbezirk Marienwerder is zum 1. A 1904 anderweit zu beseßen.
Ministerium der öffentlihen Arbeiten.
Bekanntmachung.
Auf Grund der dur Artikel IIT der Allerhöchsten Kon- zessionsurkunde vom 4. Dezember 1901 mir erteilten Ermächti- gung wird die Frisi; wel@he der Kerkerbachbahn-Aktien-
esellshaft für die Vollendung und Jnbetriebnahme der Bahnstrecke von Heckholzhausen nah Hintermeilingen mit einer Rollbahn R Lahr gesezt ist, zufolge eines be- gründeten Antrags der Gesellschaft, bis zum 1. Juli 1905 verlängert.
Berlin, den 26. November 1903. Der Minister der öffentlihen Ardeiten. Budde.
Evangelischer Oberkirchenrak.
__ Der bisherige Gerichtsassessor Dr. Büren in Magdeburg ist zum Konsistorialassessor ernannt und dem Königlichen Konsistorium der Provinz Ostpreußen überwiesen worden.
Nichtamtliches.
Deutsches Neich.
Preußen. Berlin, 30. November.
Seine Majestät der- Kaiser und König empfingen gestern mittag um 1 Uhr den Reichskanzler und Präsidenten des Staatsministeriums Grafen von Bülow, alsdann den Bot- schafter in Washington Freiherrn Speck von Sternburg.
Heute empfingen Seine Majestät den Staatssekretär des Auswärtigen Amts Freiherrn von Richthofen, den Gesandten von Waldthaujen, den Legationssekretär Kracker von Shwarßzenfeldt, nahmen sodann den Vortrag des Chefs des Zivilkabinetts entgegen und empfingen Nachmittags den General à la suite von Loewenfeld.
In der am 28. November unter dem Vorsiß des Staats- ministers, Staatssekretärs des Jnnern Dr. Grafen von R ee abgehaltenen Plenarsißung des
undesrats wurde den Ausschußberichten über die Vorlage wegen § 12 Abs. 3 des Gesegzes, betreffend die Schlachtvich- und Fleischbeshau, vom 83. Juni 1900, und über den Entwurf
des Etats für die Verwaltung des Reichsheeres auf das Rech- nungsjahr 1904 die Zustimmung erteilt. |
Heute versammelte sih der Bundesrat wieder zu einer Plenar-
igung, vorhey ieten es an uß für e aaa und.
igten uhje für Rechnungswesen und: für Handel
und Verk hr Sigungen ab. | eit f 9 dies
Y
F
Das Königliche Staatsministerium trat heute unter dem Vorsiß seines Präsidenten Grafen von Bülow zu einer Sigzung zujammen, | i
omänen und Forsten
i es von der Universität zu relegieren.
Laut Meldung d
am 24. November in San Domingo eingetroffen, am
dort nah San Juan de Portorico und gestern von dort nach |
St. Thomas in See gegangen. ;
S. „Gazelle“ ist am 2. und S. M. S. am 27. November in St. Thomas angekommen. . M. S. „Hertha“ ist am 27, November in Schanghai eingetroffen.
S. M. „Panther“
_… Hessen.
Den Landständen is heute der Entwurf des Stäats- voranschlags für 1904 mit einer Denkschrift des Finanz- ministeriums zugegangen. Jn dieser wird, wie, einer Meldung des „W. “T. B.“ zufolge, die „Darmstädter Zeitung“ hervorhebt, eine Wendung zum Bésseren festgestellt. Der Gesamtvoranschlag balanciert mit 76 71217435 4 „Die Haupteinnahmen konnten mit rund 2,8 Millione#! Mark mehr als im laufenden Jahre eingestellt werden. Die Mittel zur Deckung des Defizits für den ersten Teil des Voranschlags (Verwaltung) mit rund 1,3 Million Mark sollen dem Vermögen entnommen werden. s 1905 bleibt ein Vermögensrest von 400 000 #& Der
ehlbetrag in der Verwaltung des laufenden Jahres konnte infolge strengster Sparsamkeit von rund 2,3 Millionen Mark auf 1,3 Million Mark’ herabgemindert werden. Zur Daun des Fehlbetrags der Rechnung für 1902 brauchen nur run 160 000 6 gegen vorgesehene 670 000 4 aus dem Ver- mögen entnommen zu werden. Jm diesmaligen Vermögens- etat befinden sih u. a. an Forderungen 5 380 900 # für Eisenbahnzwecke, 1588000 M für Erweiterungsneubauten im Geschäftsbereih des Ministeriums des Jnnern, 4347 000 6 in dem des JZustizministeriums, 439 460 /6 in dem des Finanz- ministeriums, 312 903 A für Anlegung neuer Grundbücher. “An Stelle des verstorbenen Bischofs Brück ist der Dom- kapitular, Professor Dr. Georges Kirstein zum Bischof von Mainz gewählt worden. |
Oefterreih-Ungarn.
In Wien veranstalteten am Sonnabend, wie „W. T. B.“ berichtet, italienische und slavishe Studenten vor der Universität und dem Parlament eine Kundgebung, um dadur dem Wunsche nah Errichtung nationaler Universitäten Ausdruck zu geben. Die deutsh-nationale Studenten- schaft veranstaltete eine Gegenkundgebung. Bei dem E der beiden Parteien wurden neun Studenten verhastet.
Der akademische Senat der Universität in Lemberg hatte beschlossen, aht ruthenishe Hörer e “nas des Rektors, Paters Fijalek, im Hörsaal der Fs en
iese t- cheidung ist vom österreichishen Unterrichtsminister bestätigt worden.
Die vorgestrige Sigina des ungarischen Abgeordneten- hauses dauerte 94 Stunden. ährend dieser Zeit haben? die Obstruktionisten viele Anträge gestellt, über die abgejtimmt worden ist. Gleichzeitig verlangten fie wiederholt Unterbrehung der Sitzung, die gemäß der Ea vór jeder Abstimmung gewährt werden muß. Der Abs. Polonyit verlas im Namen von 87 Oppositionellen ein Mißtrauensvotum gegen den Präsidenten Perczel, der an-
eblih die Hausordnung im Interesse der Regierungspartei anwende.
er Ministerpräsident Graf T isza erklärte in Entgegnung auf ver- schiedene Bemerkungen, daß er die Vereinbarung der Parteien über die Hau8ordnung wohl seinerzeit angenommen, jedo |chon damals, als noch alle Welt sih in Jllusionen über die maßvolle Haltung der Oppositionsparteien bewegte, Bedenken geäußert habe; das derzeitige Vorgehen bilde leider nur eine zutreffende Rechtfertigung seiner damaligen Befürchtungen. (Stürmischer Beifall, Händeklat]schen rets.) Graf Khuen-Hedervary nahm Bezug auf eine Bemerkung Polonyis und legte die Einzelheiten der seinerzeit mit der Opposition geführten Verhandlung dar. Er habe die Ueberzeugung gewonnen," daß mit den friedlihen Mitteln, die er versu%t, im Parlament die Ordnung nicht herzustellen sei; deshalb sei er entschlossen, seinen Nach- folger, der die verfassungsmäßige Ordnung — mit welchen Mitteln auch immer — herstellen werde, mit Leib und Seele zu unterstüßen. (Stürmischer Beifall und Händeklatschen rets.)
Heute empfing der Ministerpräsident Graf Tisza eine Abordnung seiner Wähler; er sagte dabei, daß die Lösung der Militärfrage, die er vorschlage, tatsächlich die Gemüter beruhige und daß nur ein kleiner Bruchteil des Abgeordneten- hauses derselben widerstrebe. Graf Tisza. fuhr dann fort: „Obgleih ih es sehr bedauern werde, wenn jeßt, wo ich stärkere Kampfesmittel anwenden muß, dieser kleine Bruch- teil bei ernsteren, sons von patriotisher Einsicht erfüllten Elementen der Opposition Unterstüßung fände und auch diese ih auf den Boden des politishen Nihilismus stellen würden, so würde mich dies dennoch auf dem Wege, den ih einmal betreten habe, nicht weiter beirren.“
Großbritanuien und Jrlaund.
Nach einer Meldung der „Preß-Affsociation“ wurde am Sonnabendnachmittag im Auswärtigen Amt ein Kabinettsrat abgehalten, der von 3 bis 5 Uhr gedauert habe. Der Landwirtschaftsminister Lord Onslow habe in einem Privattelegramm die Sißung als wichtig und unerwartet bezeichnet. Man brauche „aber niht anzunehmen, daß dies auf eine Krisis oder einen besonders C Vorfall in den inneren oder äußeren Angelegenheiten hin- deute. Der „Daily Telegraph“ berichtet hierzu: Die Tat- sache, daß in der leßten Woche zwei Sißungen des Kabinetts unmittelbar nah einander abgehalten worden sind und ih länger als sonst ausdehnten, hat zu allerlei Gerüchten An- laß gegeben. Dem gegenüber möge bestätigt werden, daß das Kabinett . sich nur mit der Erledigung laufender Geschäfte be- faßt hat und die Gerüchte, daß eine baldige Auflösung des Parlaments beabsichtigt sei, durhaus unbegründet sind.
Frankreich. Der ehemalige Hauptmann Dreyfus hat dem Kriegs- minister, General A2 d r6 ein Gesu y Um Revision des ge a ihn durchgeführten Prozesses eingereiht; dieser hat die Akten, die
|: das Revisionsgesuh begründen jollen, dem Justizminister Vallé“ art der
stellt, “ der“ fie einer Prang unterzog und darauf der im ustizministerium bestehenden Revistonskommission Uberwies, die über die Zulässigkeit der Revision zu befinden hat. E R dee M O. Zone L s d
Das Revisionsgesu es eren Hauplmanns Dreyfus am 26. d. M. an das Iuftiuminlfterium gelano Gewisse an ihm auf- gezählte Tatsahen sollen -den Jnhalt des Aktenstüdes bestätigen, das
T. B." isi S. M. S. „Falke“ | der Kr
‘den’ Aufstand liefeëxn.
Ne H M N v
triegänin r Andres schon vorher derd ilt} __ Währen er Wene dio! Jaurès ‘hatte der Kriegsminister seine \Y “ang die Akten persdulich ù prüfen. Vie ad Bes Iustimio gelangten gel s des Krie dg as dürten ziemlich wiegender Art sein, da sie den ersteren Ee sie der an E ugen, Dee dn Tdiveitea ; y
noch n ekannt gegeben. estoweniget. t daß Audró ‘in den Aktenstücken des Krie sminif ms Dol
außerdem die Spuren von Machenschaften entde abe, ‘d man s\ich in den Jahren 1897 oder 1898 im Kr Srl bediente, um Schriftstülke oder wichtige Tatsachen \zu | verheim- lichen, und das er endlih von dem früheren Archivar Gübelin be deutsame Enthüllungen erhalten habe. In der nächsten, am Mittwoch E ita Sigzung wird die Revisionskommission von den thr vom ustizminister zugegangenen Dokumenten Kenntnis nehmen. — Na den Angaben gewisser Persönlichkeiten unterzog der Kriegsminister Andrá das Dreyfusdossier einer prüfung um in feiner Eigenschaft al Armee« hef die gegen einige in die TOOUARe e verwickelte Difujere ers hobenen LU/Quigungen auf ihre Wahrheit hin zu unteisuchen, Unter gewissen Vorbehalten wird behauptet, daß Andró in dh ges heimen Dossier, das allein dem Krieg8geriht in Rennes unterbreitet wurde, zwei Sqhriftstücke entdeckt haben solle, die er deutli\ als gelt erkannt habe, und zwar derart, daß sie notwendigerwise estiminend zur Verurteilung von Dreyfus beitragen mußten. Aufßkr- dem seien gewisse Dokumente, welche die Unschuld von Dreyfus darleg konnten, dem Kriegsgeriht niht mitgeteilt " worden. Schließlich \ noch eine Zeugenauss\age, die auf die Entscheidung des Kriegsgerichts. in Rennes Einfluß üben konnte, infolge Beeinflussung von anderer Seite und von einer interessierten Persönlich eit abgegeben worden, Dies wären unter allem Vorbehalt die neuen Tatsachen, die in dem
vom Kriegsminister Andró dem Justizminister Valls zugestellten -
Bericht erwähnt seien.
Falls in der Deputiertenkammer eine JFnterpellation über die Dreyfus-Affäre eingebraht werden sollte, wird die Regierung, wie dic „Agence Havas“ erfährt, die Vertagung derselben bis zu dem Zeitpunkt, in welchem die Revisions: kommission gesprochen haben wird, verlangen, damit si das Parlament nicht in die Angelegenheit ‘einmische, der die Re- gierung rein gerichtlihen Charakter zu bewahren beabsichtigt.
In der vorgestrigen Sißung der Deputiertenkammer wurde u. a. der Etat für die {önen Künste beraten, wobei der Deputierte Déjeante die Beseitigung des Kreuzes vom Giebel des Pantheons verlangte. Der Unterrichtsminister Chaumis bekämpfte diesen An- trag, der dann mit 322 gegen 213 Stimmen abgelehnt wurde.
Bei der gestern in Lannion (Departement Côtes du Nord) vorgenommenen Ersaßwahl eines Mitgliedes der De- nee wurde Marquis de Rosembo (Royalist) gewählt.
Rußland.
Der am Sonnabend über das Befinden der Kaiserin ausgegebene Bericht lautet nah einer Meldung des „W. T. B.“ aus Skierniewice:
Am Freitagabend betrug die Temperatur 37,3 °, der Puls 64, am Sonnabendmorgen die Temperatur 36,8 2. Die Nacht verbrachte die Kaiserin gut. Der lokale Entzündungsprozeß verläuft normal.
Schweiz. In der vom Ständerat zur Beratung des Nüdckaufs der
Jura-Simplonbahn und des Q aner rags mit ‘Italien
eingeseßten Kommission haben, ‘wie „W. T. aus Bern er- fährt, zwei L gegen die Genehmigung dieses Vertrags gestimmt.
wei andere Mitglieder sind ebénfalls gegen den Abschluß des Vertrags, aben aber ihre Stimme noh nit in viesem Sinne abgegeben. Vier Mit- glieder beantragen die Genehmigung des Vertiags. Da si ihnen noch ein Mitglied anschließen wird, das in der legten Sißung nicht zugegen war, beantragt also die Mehrheit der Komniission die Ratifikation. Für den Fall der Annahme des Vertrags mit Italten empfiehlt dann die Kommission den Nückkauf der Jura-Simplonbahn zur Genehmigung.
Türkei.
Aus Konstantinopel wird dem „Wiener K. K. Telegr.- Korresp.-Bureau“ berichtet: Die Kritik, die an der Antwort der Pforte auf die Note Oesterreih-Ungarns und Rußlands, betreffend die Reformforderungen, bezüglich der darin enthaltenen D geübt wird, werde dort als nicht gerechtfertigt angesehen. Diese Vorbehalte seien zu erwarten gewesen uhd würden die Dur{hführung der Reformen nicht stören. Diese werde baldigst beginnen, da die teils shon ausgearbeiteten, teils in Ausarbeitung befindlihen Einzelheiten ‘und die Personalfragen bereits beraten würden. Es werde festgestellt, daß die über- einstimmende ernste Des und Sprache der übrigen vier Botschafter in Konstantinopel zur Annahme der Reform- forderungen seitens der ior wesentlih beigetragen. habe. Ueber eine angebliche Oppositión der Albanesen gegén die neun Reformpunkte lägen weder bei der Pforte noch bei den Bot- schaften Meldungen vor.
Der „Frankfurter Zeitung“ wird unterm 28. d. M. aus Konstantinopel gemeldet, in diplomatischen Kreisen glaube man, daß die Ententemächte den ersten Punkt des Mürzsteger Pro- gramms, die Ernennung eines österreichish-ungarishen und eines russishen Gehilfen für Mazedonien bereits in der nächsten Woche verwirklichen werden, weil dann um so leichter die Diskussion über den zweiten Punkt, welche die Pforte sich vorbehielt, verlaufen werde und es den Ententemächten haupt: Oa darauf ankomme, eine Basis für die Durchführung es Neformprogramms zu lGalsen. Die Ententemächte beab- sichtigten, gleich hierbei dem Sultan einen Akt des Entgegen- kommens zu zeigen, der seiner shwierigen Lage gerecht werde und seine Empfindlichkeit schone, indem sie ihre Kandidaten zur Genehmigung unterbreiten.
Der bulgarishe Exarh überreihte dem Groß- wesir ein Ggposs, in dem er Beschwerde über die gere! en Bischöfe führt, “weil sie die - bul- gar Bevölkerung zu dem Uebertritt zum Patriarchat ur Me, ittel zu le beipen und zu zwingen suchten un Perde von den Lokalbehörden unterstüßt würden. Der Großwefsir erklärte, dies entspreche keinéswegs den Jn- tentionen der Pforte, und versprah, das Exposé allen Walis zu übersenden und die nötigen Befehle zu: erlassen. , Jn den Dörfern der Umgebung/ von Prizrend erschien kfürzlih, wie das genannte Wiener Bureau weiter berichtet, ein in L Diensten stehender Mann namens Toma Pil owit\ und su dem er vérsprach, die serbis Mrg wer eine von Waffen festzustellen. Einige Tage später erschienen nämli Gendarmeriedetahéments, die lle ervéhre tel giecten, Der österr eihish-ungarishe und der russishe Konsul in Prizrend legten gegen das Treiben dieses. Agent provocateur grad s bei dem Wali von Uesküb Einspruch ein und ver- langten die Zurückgabe der Waffen, die auch erfolgte.
veMausergewehre für
tetiums Dokiments von mehr als zweifelhafter Glaubwürdigkeit gefundên babe, tag N
| j sihergestellten Einnahmen
| Armee, der MerreiGiG-ungart e
te die serbische B Rega Cn: bewegen, in- Tätigkeit bejreckte, den' A :
f
Rumänien.
_Am- Sonnabend wurde in Bukarest die ordentliche agung der geseÿ gebenden Körperschaften mit einer om König verlesenen Botschaft eröffnet, in der es, nach áner Meldung des „W. T. B.“‘, heißt:
Die Beziehungen Rumäniens zu allen Staaten seien fortdauernd 'jje besten, und dur seine kluge Haltung habe Rumänien zur Auf- ‘echterhaltung des riedens beigetragen, einem Ziel, das von den Froßmächten ohne PUReO verfolgt werde. „Das im Jahre 1901 begonnene, drei Jahre hindur beharrlich verfolgte Fnanzsystem Hat seine wohltätigen Früchte getragen. Die “Regelung der Ausgaben nach den wirklihen und tatsächlich : brahie als Erfolg die Abwendung “iner der ie finanziellen Krisen und als weiteren (rfolg das Wiederausleben des Kredits und die Erzielung von Ueber- hüssen in drei Jahren. Mit Hilfe dieser Uebershüsse können wir
I ir die dur die Entwickelung und den Fortschritt des Landes notwendig
wordenen Bedürfnisse des Landes vorsorgen, ohne wie einst zu arlehen unsere Zufluht nehmen zu müssen. Der Voranschlag für | die Finanzperiode 1904/05 is wie der des laufenden Finanzjahres uf der Grundlage eines Uebershusses aufgebaut. Der Voranschlag * vigt eine gewisse Mo was darauf zurüczuführen ist, | ein beträhtliher Teil der Einnahmen und Ausgaben, ‘le bisher nur in den Budgets der Gemeinden erschienen, in das Budget des Staats übernommen wurde, wie auh Ran daß das Anwachsen gewisser Einnahmeposten des Budgets eine Vermehrung "jer Auéëgaben nach sih zog.“ Die Botschaft errvähnt dann den zu- finftigen Zolltarif und spriht die Hoffnung aus, daß dieser pleichzeitig zur Entwicktelung der Wohlhabenheit NRumäniens ‘und “jur Entwickelung der internationalen Handelsbeziehungen in be- ' friedigender mei beitragen werde. Sie stellt fest, daß das Eisenbahnwesen, die Schiffahrt und die Binnen- und Sees häfen wie auch Pee ane A baten Aufshwoung nehmen, und findigt u. a. die Einbringung einer Borlage zur Hebung der natio- | malen Industrie, ferner einer Novelle zum Börsengeseß und einer Borlage, betreffend die Neuorganisation der Landgemeinden, an. Die Botschaft stellt weiter den Fortschritt des öffentlichen Unterrichts fest ind ließt: „Die Armee, der mächtige Hort des Landes, iber die 1h mit treuer Liebe wache, macht von Jahr zu Jahr mnunterbrohene Fortschritte. Die günstige Lage der Finanzen hat gesiattet, den Effeltivbestand der Armee zu erhöhen. Bei den biesjährigen Herbstmanövern hat si von neuem ezeigt, daß das Land auf seine Armee vertrauen kann. Die wichtigen Erfolge, welhe Ihrer patriotischen erleuhteten Tätigkeit zu danken sind, hat mich, meine herren, in dem Glauben bestärkt, daß Sie in voller Harmonie während dieser Session alle Jhre Bemühungen darauf richten werden, die ortentwickelung und Kräftigung des Staates zu fördern, wodur Sie 4 von neuem das Recht auf die Dankbarkeit der Nation erwerben.“ — 2ahlreihe Stellen der Rede des Königs wurden mit begeistertem Beifall aufgenommen.
In Constanta und Tultsha wurde am Sonnabend die %. Wiederkehr des Jahrestags der Einverleibung der Dobrudsha in das Königreich Rumänien mit großer Feierlichkeit begangen und im erstgenannten Orte gleichzeitig die neue Wasserleitung in Betrieb genommen. Der Minister- präsident St urdza hielt in Constanßa eine Rede, in der er auf die Anregung hinwies, die der König stets der nationalen Arbeit gebe, die sich so mächtig in dem Fort- shritt der Dobrudsha zeige, einer Provinz, die auf immer unzertrennlih mit dem Mutterlande Rumänien verbunden fei. Bei einem sih anschließenden Bankett brachte der Minister- präsident einen Trinkspruch auf den Fa und die rumänische onsul in Constanÿa im Namen des Konsularkorps einen Trinkspruch auf Rumänien und den Präfekten Barnaz aus. Der Ministerpräfident Stur dza dankte und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Entwickelung Rumäniens den Jnteressen der Zivilisation und des Friedens dienen werde. Er trank auf das Wohl des Kaisers Franz Joseph und auf das sämtliher anderen Staatsoberhäupter. — Der König Karol richtete von Sinaia aus an den Ministerpräsidenten Stur dza folgendes Telegramm : Ih habe mit besonderer Freude die feczlithen Glüdckwünsdhe empfangen, die Sie s die Bezirke, Städte und Gemeinden meiner hönen Provinz jen eits der Donau aus Las der 25. Jahreswende der Vereinigung der Dobrudsha mit Rumänien an mich gerichtet haben. Ih bitte Sie, allen meinen herzlihen Dank für die tiefgefühlten Wünsche sowie für die Beweise der Treue aus- ¡judrüden, die mir an diesem denkwürdigen, Tage erneuert wurden, an dem vor einem Vierteljahrhundert ich und meine viel- geliebte Armee den Fuß auf das Gebiet der Dobrudscha geseht haben die dur das Blut unserer Helden für immer mit dem önigreih Rumänien vereint ist. _Karol. Dieses Telegramm wurde vom Ministerpräsidenten ver- lesen und mit jubelnden Zurufen aufgenommen.
Das Amtsblatt veröffentliht ein Dekret, durh welches eine permanente Kommission für die Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an den Unabhängiakeits- krieg von 1877/78 eingeseßt und der Prinz-Thron- folger zum Präsidenten derselben ernannt wird.
Bulgarien.
Seine Majestät der Deutsche Kaiser hat, wie „W. T. a A uus Sofia meldet, zur Linderung der Not der aus Maze- donien nah Bulgarien geflüchteten Frauen und Kinder eine Gabe von 2000 Fr. gespendet, nachdem solhe Zuwendungen auch vom Sultan, von er Kaiserin-Mutter von Rußland und vom Kaiser ranz Joseph gemacht worden sind. Die Spende des Kaisers
ilhelm sei durch einen Brief der Prinzessin Clementine von oburg veranlaßt worden, in dem um einen Beitrag zur Unterstühung der Notleidenden gebeten worden jet. / Vie die „Frankfurter Zeitung“ aus Sofia con drängt die russishe Regierung neuerdings auf die Regelung der o N inelltih en Okkupationsschuld, die etwa 30 Millionen Francs betrage. Die Auszahlung habe nah dem Uebereinkommen von 1898 in diesem Jahre beginnen sollen jei aber auf Ersuchen des Kabinetts Danew bis 1906 verschoben worden. Die Regierung in Sofia ver- handele mit der russishen über cinen weiteren Aufschub und andere Erleichterungen.
Schweden und Norwegen.
In der vorgestrigen Sitzung des norwegis warnte, wie Ns T. Bes aus Christian a fie nsterprä ident - vor Bestrebungen, die
e ‘die Landesverteidigung herabiusepen, da diese eine ‘Ubenöbedingung für die Nation sei. Er hob
vendigkeit Hervor, die Verteidigung des nördlichen Norwegens zu Nganisieten; Der Vorsißende des Budgetausschusses betonte, daß, wenn nit eine Herabsetzung der Ausgaben für die Landeóverteidigung vorge- ommen würde, man éine der Landesverteidigung feindliche Bewegung her- borrufen werde. Die Finanzen müßten in gute Ordnung au mit Rüsicht auf die - Landesverteidigung gebraht werden. Denn was lelfe es, “wenn man gerüstet dastehe und die Rüstung allzu rüdend wäre !
en Storthings berihtet, der
den
Ausgaben ] “vor dem
auch die. Not V einem Zusammenstoß mit der Polizei,“ die: blank 10g. Mehrere
Amerika.
In den Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Dominikanischen tepublif sind, wie das „Reutershe Bureau“ aus San Domingo vom 28. d. M. berichtet, neuerdings Schwierigkeiten eingetreten. Eine New Yorker Meliorationsgesellshaft, die in San Do- mingo an verschiedenen Unternehmungen beteiligt ist, steht seit mehreren Jahren mit der Regierung der Republik in Untea- handlungen über die Befriedigung threr Ansprüche in Höhe von 5 Millionen Dollars. Jm Januar dieses Jahres führten diese Verhandlungen zur Einseßung eines Schieds- gerihts, für das der Präsident Wos-y-Gil seiner Zeit Schiedsrichter zur Vertretung der Jnteressen San Domingos ernannte, während die anderen Mitglieder dieses Schieds- gerihts die Vereinigten Staaten vertraten. Augenscheinlich weigert sich aber die nêue chat der Republik, die von dem rüferen Präsidenten Wos -y- Gil in dieser Angelegenheit unternommenen Schritte anzuerkennen. * Der Geschäfsts- träger der Vereinigten Staaten in San Domingo, Powell, lehnte es nun ab, die provisorishe Regierung anzuerkennen, erhob Einspruch gegen die von ihr veranlaßte Abberufun der von Wos - y - Gil eingeseßten Schiedsrichter un hält daran fest, daß das Schiedsgeriht durchaus den Bestimmungen des Protokolls gemäß zusammengeseßt sei. Das- selbe müsse sih daher mit dem Falle auch weiter beschäftigen, und seine Entscheidung müsse endgültig sein. Auch der fran- osishe und der v Jt Gesandte erhoben gegen die Ver- tagung der provisorishen Regierung Widerspruch, in der zwar die shwebende Schuld anerkannt wird, die anderen Forde- rungen dagegen nicht geregelt werden. | |
Der in Washington eingetroffene columb i\ che Spezial- gesandte Ats überbringt den Vorschlag, Columbien solle. den
ereinigten Staaten alle im Herranvertrage vorgesehenen Kanal- konzessionen kostenfrei überlassen. Reyes erklärt, die unglück- lichen politishen Ruhestörungen, welhe die einzige Ursache der Auflösung des Vertrages seien, hätten aufgehört; Columbien wünsche den Kanal, und er komme, um zu sehen, welche Be- dingungen die Vereinigten Staaten annehmen würden.
Nach einer Meldung des genannten Bureaus wird aus Panama telegraphiert: Die aus Buenaventura dort ankommenden Dampfer berichten, sie seien gezwungen ge- wesen, sih die Klarierungssheine vom britishen Konsul zu beschaffen oder ohne diese Papiere abzufahren, da die colum- oishen Behörden ihre Ausfolgung verweigerten.
Asien.
Nach einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ aus
Tientsin übergibt der bisherige Militäragent Rußlands für Nordchina, General Wogack, die Geschäfte an jeinen am Areas aus St. Petersburg eingetroffenen Nachfolger, den apitän Ogordnikoff, und tritt dann am Dienstag die Rückreise nah St. Petersburg über Port Arthur an.
Aus Taschitschao wird ein heftiger Zusammenstoß wishen Russen und Chunchusen gemeldet; bei dem- {elben sind 4 Russen gefallen, 9 Gemeine und 1 Offizier wurden shwer verwundet. .
Wie der „Russishen Telegraphenagentur“ aus, Tsin- wen-dao berichtet wird, sollen dort Truppen des chinesischen Generals Mah erschienen sein, welche friedliche Chinesendörfer plündern, die Nähe europäischer Truppen aber meiden. Es verloutet auch, daß sich Boxer gezeigt Hätten, und daß. die chinesishe Regierung Chun AET en, die den regulären Truppen beitreten, volle Amnestie verheiße. j /
Der Gouverneur von Sulschhou Jnshou erhielt, einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ aus Sanne? zufolge, den Befehl, nah Peking eine auserlesene Mand})chu- truppe zu shicken, die sih an der Eskortierung der Kaiserin- Witwe auf einer von ihr geplanten Reise nah dem Westen beteiligen soll. , ;
Das chinesishe Blatt „Sinwenbao“ berichtet: Tibet, das bisher zu China in einem Lehnsverhältnis gestanden habe, fönne nun der Schauplaß großer Wirren werden. Um diesen vorzubeugen, sei es ratsam, Tibet entweder China einzuverleiben oder für unabhängig zu erklären oder für den internationalen Handel zu öffnen. i
Aus Tokio wird der „Agence Havas“ gemeldet, die Ver- handlungen zwishen Japan und Rußland seien seit etwa 10 Tagen wegen der Krankheit der Kaiserin von Ruß- land, die der Kaiser nit verlasse, unterbrochen. Diese Verzögerung errege die öffentlihe Meinung, die eine rasche Lösung fordere.
Afrika.
- Wie die „Times“ aus Tanger meldet, reichte der marokkanische. Kriegsminister El Menebhi ein Entlassungs- esuch ein, das der Sultan genehmigt habe; zugleich habe der Sultan gestattet, daß El Menebhi eine Pilgerfahrt nah Mekka antrete. Das Entlassungsgesuch sei E zurü- uführen, daß El Menebhi seit einiger Zeit von den Hof- beamten angefeindet werde. i
Der Befehlshaber der eingeborenen ett Truppen, Oberst Aurosseau, der sich in Tunis in selbstmörderischer Absicht schwer verleßte, ist ge|torben.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Rittergutsbesißer, Kammerherr von Kessel, Mit- glied des Herrenhaus es, ist, nah einer Meldung des „W. T. B.“, am Sonnabend gestorben.
Statistik und Volkswirtschaft.
“Zur Arbeiterbewegung. __ In Bordeaux versuchten, wie „W. T. B.* ‘meld ständigen Hafenarbeiter (vgl. Nr. 280 d. Bl.) am tadthause Kundgebungen zu veranstalten. Hierb
die aus- onnabend ei kam’ es
en O E & einen Êl bédsälben Bureaus : n Lyon veranstalteten nah-einem Lelegramm De Aen ureau gestern „gend mehrere tausend Arbeiter und Augene Tite nah einer Versammlung -in der Arbeitsbörse eine
ebung gegen die Stellenvermittler. Ein Gendarmerie- sergeant wurde verwundet! ein Kohlenkleinhändler wurde von einem Dein den ein Polizeibeamter abgab, getroffen und starb
traßenkund-
Kunft und Wissenschaft.
Nat einer durch „W. T. B.“ übermittelten Nachricht der „Frank- urter Nachri@ten“ (Intelligenzblatt) teilte in der am Sonnabend in rankfürt a. M. abgehaltenen wissenschaftlihen Sihung der enckenbérgischen naturwissenschaftlihen Gesell wart der Vorsitzende Dr. Knoblauh mit, dO Ihre Majestät die Kaiserin soeben auf Wunsch Seiner Majestät des Kaisers das Protek-. torat über die Gesellschaft übernommen habe. Der Vorsißende ver- las ‘die Kaiserlihe Kabincttsordre vom 23. November und ein Schreiben aus dem Kabinett Ihrer Majestät der Kaiserin, das mit Begeisterung aufgenommen wurte.
Land- und Forftwirtschaft.
Ueber die Ernte und den Stand der landwirtschaft- lihen Arbeiten wird der „Schweizerishen Landwirtschaftlichen Keitschrift“ aus der Zentralshweiz unterm 23. November geschrieben : Mit dem 17. d. M. is nach längerer regnerisher oder nebligec Witterung Schneefall bis in die tiefen Talschaften eingetreten und hat der Herbstweide ein jähes Ende bereitet. Drei Jahre nah einander hat die Einstellung des Viehes nun fast am gleihen Tage stattgefunden. In früheren Jahren war die Herbstweide oft hon mit Anfang No- vember zu Ende, obwohl noch tiefer abgeäht wurde. Heuer war Herbst-
ras in Hülle und Fülle vorhanden, Reife shadeten ihm niht gerade tank und das genügend ernährte Vieh blieb ordentlich ergiebig im Milch- ertrage. Die Heustôcke konnten geshontwerden. Nun klagt man aber vielfach über starken Milchausfall seit Vornahme der Heufütterung. Aeckec und Herbstsaaten konnten im Oktober noch bestellt und ausgefütrt werden, wo man fleißig drauf und dran ging. Bis gegen Mitte Ok- tober wars zu trockden für. genannte Arbeiten und mit Beginn des November wurde es zu naß. Kohl und Rüben gaben reiche Er- träge, wie selten, und geben nun ein gutes Uebergangsfutter zur Heu- fütterung. aht (s Hackfrüchte lohnten den Anbau wieder einmal ordentlih. — Das Spätobst reifte lange nicht aus und noch um Martinstag wurden Aepfel und Birnen gesammelt. Es kam fo viel Spätobst ins Angebot, daß der Preis für späte Mostbirnen fast auf den höchsten Teilersbirnpreis zurükging, d. h. 11 bis 114 Fr. für 100 kg. Wer zeitig verkaufte erlöste 12—124 Fr. Aepfel wurden bei der geringeren Ernte und den hohèn Preisen Weg ge und so kommen beute noch verhältnismäßig viel auf die Märkte. Die Düngung der Wiesen ist größtenteils ausgeführt, was gut ist, denn seit Martini haben wir sehr ungünstig Wetter für alle weiteren Herbst- und Vorwinterarbeiten. Schnee, Sturm und Regen wechseln einander ab oder treiben ihr unfreundlihes Spiel miteinander fort. Troß dem beträchtlichen Fallen des Wintermilchs preises halten sih die Preise guten Nuß-, Jung- und Schlachtvichs auf bisheriger Höhe. Die Liegenschaftspreise eigen auch nicht Neigung zum Sinken. Das Erntejahr 1903 darf im a E noh zu den besseren Mitteljahren gezählt werden und die Landwirte, die nicht übermäßig hohe Ansprüche machen, werden mit ihm zufrieden sein.
Verdingungen im Auslande.
Oesterreih-Ungarn.
Längstens 4. Dezember 1903, 12 Uhr. Direktion der K. K. priv. Kaiser-Ferdinands. Nordbahn in Wien: Lieferung von 2000 Meter- entnern Jutefäden. Näheres bei der Maschinendirektidn (I1/2 Nord- bahnstraße 50) und beim „Reichsanzeiger“. i
4. Dezember 1903, 12 Uhr. Direktion der priv. österr. -ungar. Staats-Eisenbahngesellschaft in Wien: Lieferung von Posamenterie- waren für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1904. Näheres bei der genannten Direktion und beim „Reichsanzeiger“.
Belgien. 14. Dezember 1903, 2 Uhr. Hospices civils in Maldegem (Ostflandern): Lieferung ‘von Mehl, Fleis, Kohlen 2c. Lastenheft
20 Centimes. ) j x Näthstens. Ministère de la justice, Rue ducdle 2 in Brüssel:
Bau eines Zellengefängnisses in Forest bei Brüssel. 570 000 Franks. Sicherheitsleistung 58 C00 Franks.
Jagd.
Programm
für die im Jahre 1904 stattfindende Deutsche Geweih- ausfstellung in Berlin.
& 1. Der Vorstand jährlicher deut \cher Geweihausftellnngen wird in der Zeit vom 27. Sianas bis 14. Februar 1904 in Berlin W. — voraussihtlich wieder Voßstraße 1 — die zehnte desfallsige Ausstellung veranstalten.
2.
Zur Ausstellung gelangen Hirshgeweihe, Elh- und Damschaufeln, Rehkronen und Gemsfrickel, welhe im Laufe des Jahres 1903 von deutschen Jägern im In- und Auéëlande oder von Ausländern auf deutshen Jagdrevieren erbeutet sind. : s i
Von in häusliher Pflege aufgezogenem Wilde dürfen sie nicht herrühren. g 3
Nur der betreffende Erleger des Wildes oder der Jagdbesitzer selbst ist berechtigt, solche Trbphken 30gusteiens.
Die ausgestellten Geweihe, Gehörne und Krickel müssen \{chädelecht und Ag sein. Im Bast geschossene Geweißhe und Gehörne werden nicht pri ebensowenig solche, an denen abgeworfene oder abgebrohène Stangen: künstlich wuREE festigt find.
In jeder Kategorie erhalten die nah Maßgabe der örtlichen, flimatishen u. a. Verhältnisse besten Einzelstüle deutschen Ursprungs Ehrenpreise, deren Zuerkennung durch ein Preisgericht erfolgt, welches vom Vorstand berufen wird, und gegen dessen Aus- sprüche eine Berufung nicht Ralifinoet.
Der Aussteller hat die einzusendenden Ausftellungsgegenftände bis spätestens zum 5. Januar bei dem Königlichen Doftaavdent — Bezlin W. 9, Potsdamer Straße Es — anzumelden.
Die Anmeldung *) muß enthalten : L b S de Fes Bezeichnung der Ausstellungsgegenstände nach Art und Anzahl; b. den Namen des Erlegers; c. den Namen des Jagdbesiters: d. den Schußort **) und den Tag, an welchem das betreffende Wild erlegt ist.
: Spediteur der DeutsÞhen Geweihausstelung Walter erlin NW., Kaiserin Augusta-Allee 13, eingesandt sein. * trägt Aussteller.
der Adre| Taeschner- e Kosten des Hin- und Rücktransportes- Plazmiete wird nicht A, s Um Verwec(selungen und Vertaushungen vorzubeugen, ist jeder Ausstellungsgegenstand mit einer ar Vers ten Holz- Sver Ledertafel u B, we ebenso wie Kiste und den Namen und Wohnort des Ausstellers re{cht E “tragen foll.: :
der Aussteller erklärt. durch Unterzei des eingesandt Anmêldeformulars®) sein Cinverständris mit vorstehendem Progranun.
*) Anmelde ormulare — cfr. &8 7 und 10 — nd U It dur das Monielidhe Hofjagdaint 58 ein W. gn ae n ©__*®) mit dem Zusaß „freie Wildbahn“ bezw. „eingefrievigtes Revier e... . ha groß“, irge Wee U. E L
8. Bis se 10. Januar m ufen die Auttetauabgegennlete unter Fe:
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