1903 / 284 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 03 Dec 1903 18:00:01 GMT) scan diff

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E a4 Dinkelsbühl Biberach . C Villingen

Nostock .

D Braunschweig . Altenburg . . «+ + « Mülhausen i. E... . « Bemerkungen. Ein liegender Stri (—) in den Spa

e «T «Tk æ L T UVUTm A 48

Nr. 96 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus- egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 2. Dezember, hat folgenden Inhalt: Wettbewerb für ein neues Gerichtshaus mit efängnis in Mainz. Vermischtes: Wettbewerb zur Erlangung von Ses e G fg G D. R tus: fünftlerishe Ausgestaltung de eaterplaßzes z en der - Guerits otel Bellevue in Dresden. Wettbewerb um Ent-

brüde und dem Refe fl höhere \tädtishe Mädchenshule in Pasewalk.

würfe für die Bücherschau.

Literatur.

Die deutshe Freihandelspartei zur eit ihrer Blüte von el dolf Grambow. Jena, Gustav Fischer, 1903. (Preis 7,50 4) Das Buch ist eine der wertvollsten Erscheinungen, die bisher in der Conradshen Sammlung von Hallenser Seminax- arbeiten veröffentliht worden . sind. Der Wert liegt vornehmlih darin, daß der Verfasser an der “Hand der dokumentarish belegten historishen Entwickelung das Unwissenschaftliche der weitverbreiteten Benennung der deutshen Freihändler als „Manhesterpartei auf- deckt. Man hatte bisher die gegenwärtig in einem Kreise von Nolkswirten und Politikern herrshende radikal freihändlerische Strömung als eine niht nur geistesverwandte , sondern geradezu

eistesgleihe Fortseßung der Bestrebungen des _»Kongresses deutscher Nolkswirte“ betrachtet; es ist Grambows Verdienst, den Unterschied zwischen beiden gründlich flargestellt zu haben. Der Verfasser weist nah, wie, namentlih zu Beginn ihres Auftretens die deutsche Frei- handelspartei die berechtigte, selbst notwendige Reaktion gegen das damals herrschende System s\taatliher Bevormundung gewe|en ist. Man denke nur an Be eentenagen, wie sie im Gewerbewesen nach anfänglich höherer Freiheit wieder eingeführt waren, wie sie im Bergbau schon lange bestanden, man denke an die Erschwerung der Gründung von Aktiengesellschaften, die Einengung des ganzen, immer mächtiger sich entwickelnden Kreditverkehrs und vieles andere - mehr, und man wird selbst die zu weit gehenden Forderungen der deutschen Freihandelspartei verständlih finden, zumal sie vielfah bewußt radikal auftrat, um, indem sie viel forderte, wenigstens etwas zu er- reichen. Dabei verkennt Grambow nicht, daß die Partei nicht selten, namentli in ihrer späteren Zeit, über das Zie hinaus\hoß. Die Partei hatte sih praktis ch e Ziele gesteckt und verlor von ihrer Cxistenzs berechtigung um fo mehr, je mehr von jenen sie erreihte; denn nur ein Teil ihrer Vertreter wußte späterhin Maß zu halten, der frei- bändlerishe Dofktrinarismus, der \{rankenlose Fndividualismus, der einzelnen Vertretern auch früher {hon nicht gefehlt hatte, gewann mehr und mehr an Boden, wie sih das beispielsweise besonders deutlih in der Ablehnung der staatlichen Arbeiterfürsorge zeigte. Dieser Doktrinarismus führte zur Spaltung innerhalb der. Partei und brate seine Vertreter \{ließlich zur prinzipiellen Opposition egen die herrschende Wirtschaftspolitik, die dem Wesen der alten Freibandelöparte fremd war. Diese s _Entwickelung hat der erfasser an der Hand der Berichte über die Tagungen des „Kons- gresses deutsher Volkswirte“ in sehr flarer und objeftiver Weise dar- gestellt, sodaß das Werk als ein Gewinn für unsere Kenntnis dieser Verhältnisse anerkannt werden darf.

Volkswirt\chaftspolitik. Von Dr. van der Borght, Geheimem Regierungsrat und vortragendem Rat im Reichsamt des Innern. In der Sammlung Göschen (Leipzig, G. I. Göschens Verlag), deren Einzelbändhen 80 - kosten, ist kürzlih die „Wirt- \chaftspolitik“ von Dr. van der Borght erschienen, einem berufenen Nationalökonomen, der es verstanden hat, auf dem engen Raum von 142 Rleinoktavseiten das umfassende Gebiet in klarer und anziehender Weise dem Laien näher zu bringen. Bevölkerungs-, Arbeiterschuß-, Wohl- fahrts-, Boden-, Eigentumspolitik, Bergbau-, Gewerbe- und Handels- politik und anderes werden kurz, aber treffend dargestellt. In der „Bodenpolitik“ kommt zwar der moderne städtische „Bodenpolitiker nicht auf seine Rehnung, was aber an der etwas inie Been Auf- fassung des Wortes „Bodenpolitik“, die heute im Schwang st, liegt, nit an dem Verfasser, der überall ganz objektiv und nur berihtend ih verhält. Jn der Gewerbepolitik wird der Dee abgelehnt, dafür aber glei in den ersten Abschnitten des MWerkchens die Fachunterrichtspolitik empfohlên, was davon Zeugnis ablegt, daß der Verfasser auf die persönliche Ausbildung der produk- tiven Kräfte das Hauptgewicht legt. L

Leben um . Leben. Roman von Dietrich Theden. Berlin, Verlag von Alfred Schall (Verein der Bücherfreunde). 4 (M Ein Mordprozeß, der mit der Verurteilung eines igen auf Grund eines Indizienbeweises {ließt macht den wesentlichen Fnhalt dieses Romans aus. Der Unschu di e endet auch sein Leben îm Kerker und zwar gerade da, als der wirklihe Mörder entdeckt und jener der Freiheit zurückgegeben werden soll. Der Sachverhalt ist niht . unwahrscheinlich gescildert, die Charafteristif aber im wesent- lien so herfömmlich uñúd das Psychologische troy der Me ge- \hickten Darstellungsweise so wenig vertieft, da das Buch vom literarishen Standpunkt faum höher bewertet werden fann als einer der durchs{chnittlichen Kriminalromane. Unter diesen Umständen muß es avffallen, daß der „Verein der Bücherfreunde“ das Buch für wertvoll genug erahtet hat, es unter seine Veröffentlihungen au zunehmen.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

- Gesundheitsstand und Gang-der Volkskrankheiten.

Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts*, Nr. 48 4 “g e 2, Dezember 1903.) Pest. Aegypten. Vom 14. bis 20. November sind weder neue Er- Frankungen noch Todesfälle an der Pest zur Anzeige gekommen.

11.10 10,50 12,10 13,00 11,8

13,00 12,80

11,70 11.80 12.80

11,90

12,00 14,50

Die verkaufte Menge with auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf vo

berg 3,

Noch: 10,80 11,60 11,00 12.25

3,90 1,80 13,50 13,00 12,20.

11,40 12,00 12,20 13,00 12,00 12,90

afer. 9/20

11,85 11,10 12/25 14,00 12,00 14,00 13,00 12,40 12,20 12.40 12 10 12,40 13,20 12,30 12,60 12,50 12,80 13,00 14,00 18:20 i

11,20 12,10 11,20 12,40 14 00 , 12,00 300 15,00

13,40 80 13,20 500- 12,60 15 12,40 70 12,20 43 12,60 721 13,20 37 12,40 960 13,00 850 12,80 y

14,00

10,80 11,35 10 90 12 10 13,50 11,80 13,10 : 12,80 12,00

11,40 11,80 12,00 13,00 11,60 12,00 12 50 13,00 15,50

——

9

|

British-Ostin dien. Während der am 10. November ab- gelaufenen Woche find innerhalb der Präsidentschaft Bombay u. a. zur Anzeige gelangt 58 Erkrankungen (und 56 Todesfälle) an der Pest in der Stadt Bombay, 7 (6) im Stadt- und Hafen- ebiet von Karachi, 38 (37) im Hafengebiet von Broach, 9513 (446) im Stadt- und Hafengebiet von Bhavnagar. Brit ish-Südafrika. In der Kapkolonie sind nach dem Ausweise für die leßte Oktoberwoche Pellaue bei Menschen nicht vorgekommen; jedo wurden in Port Elizabeth und in Knysna noch pestkranke Nagetiere gefunden. O Queensland. In Brisbane ist am 10. Oktober ein Kind an der Pest gestorben ; au sollen dort zu jener Zeit pestkranke Ratten in größerer Anzahl gefangen worden sein.

Cholera.

Türkei. Nah dem Wochenausweise Nr. 35 vom 16. November über den Stand dèr Cholera in Syrien, Palästina und Mesopotamien sind daselbst weitere 116 Erkrankungen (und 114 Todesfälle) an der Cholera zur Anzeige gelangt, davon entfielen 76 (80) auf Anah, 11 G auf Antiochia, 7 (9) auf-Tripolis, 6 (9) auf Biredjik, 5 (5) auf Urfa, 4 (4) auf Haiffa und 7 (5) auf 2 andere Ortschasten, in Damaskus und Aleppo sind Cholera- fälle niht gemeldet worden.

Potcken.

Türkei. In Smyrna kamen während der Monate September und Oktober (a. St.) 266 und 142, zusammen 408 Todesfälle an den Pocken zur Anzeige. Seit Beginn der Epidemie im Juni d. I. find daselbst 695 Personen an den Pocken gestorben.

Verschiedene Krankheiten.

Polen: Glasgow eten 3, Warschau (Krankenhäuser) 1 Todesfälle; London (Kränkenhäuser) 5, New York 2, Paris 6, St. Petersburg 9, Warfchau (Krankenhäuser) 10 Erkrankungen; Varizellen: Budapest 72, New York 44, St. Petersburg 45,

rag 9, Stockholm 3, Wien 119 Erkrankungen; Rückfallfieber:

t. Petersburg 26 Erkrankungen ; Brechdurchfall: Nürnberg 4 Todesfälle; Hamburg 4, Nürnberg 6 Eikrankungen; RNot- lauf: Moskau 5, St. Petersburg 6 Todesfälle; Nürn- Budapest 29, Christiania 5, Edinburg 59, Kopen- hagen 13, Warschau (Krankenhäuser) 8, Wien 32 Erkrankungen; epidemishe Ohrspeicheldrüsenentzündung: Wien 47 Er- franfungen; Influenza: Berlin 3, London (Krankenhäuser) 9, Moskau 4, New York 1, St. Petersburg 9 Todesfälle; Nürnberg 9, Kopenhagen 34, Paris 4, Stockholm 10, Warschau (Krankenhäuser) 8, Wien 7 Erkrankungen; Keuchhusten: Magdeburg 3, Liverpool 9, London (Krankenhäuser) 13, New York 5, St. Petersburg 8, Warschau (Krankenhäuser) 5 Todesfälle; Neg.- Bezirke Marienwerder 7, Schleswig 79, Hamburg 8, Budapest 18, Kopenhagen 38, New York 17, Wien 25 Er- krankungen; Lungenentzündung: Reg.-Bez. Posen und Nürnberg je 5 Todesfälle; Reg.-Bez. Schleswig 39, Nürnberg 6 Erkrankungen; kfontagióse Augenentzündung: Reg.-Bez. Arnsberg 4, Nürn- berg 9, Wien 7 Erkrankungen; Krebs: Altona 4, Berlin 27 Todesfälle ; Ankylostomiasis: Reg.-Bez. Arnsberg 171 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutshen Berichtsorte 1886/95: 1,15 9/0): in Bamberg, Bielefeld,

agen, Heilbronn, Königéhütte, A i. E., Mülheim a. d. R.,

otsdam, Fürth, Solingen Erkrankungen wurden gemeldet in

reslau 48, in den Reg.-Bezirken Aachen 160, Arnsberg 127, Aurich 105, Düsseldorf 116, Erfurt 137, Hildesheim 106, Posen 126, in Nürnberg 9%, Hamburg 33, Budapest 87, New York 155, Paris 80, St. Petersburg 105, Prag 54, Wien 93; detgl. an Scharlach (1886/99: 0,91 9/6): in Heilbronn, Gera, Odessa -—— Erkrankungen kamen zur Anzeige in Berlin 25, in den Reg.-Bezirken Arnsberg 115, Pen 75, in Nürnberg 28, Hamburg 34, Budapest 68, Edinburg 27, Kopenhagen 47, London (Krankenhäuser) 192, New York 104, Paris 45, St. Petersburg 52, Wien 35; desgl. an Diphtherie und Krupp (1886/95: 4,27 9/0): in Beuthen, Erfurt, Oberhausen, Ludwigshafen Erkankungen wurden emeldet in Berlin 51, Breslau 21, îin den Reg.-Bezirken Arns- era 91, Düsseldorf 139, in Nürnberg 25, Hamburg 34, Buda- est 65, Christiania 10, Kopenhagen 26, London (Krankenhäuser) 115, New York 352, Paris 52, St. Petersburg 62, Warschau (Kranken- Men 13, Wien 109; ferner wurden Erkrankungen an Unter- eibstyphus angezeigt in Berlin 5, London (Krankenhäuser) 42, New York 93, 48, St. Petersburg 63, Warschau (Kranken-

häuser) 17.

Paris

Ftalien.

Die italienishe Regierung hat die für Herkünfte von Smyrna angeordneten Quarantänemaßregeln wieder auf- gehoben. (Vergl. „Reichsanz.“ vom 30. September d. I., Nr. 230.)

9

Bloemfontein, 2. Dezember. (W. T. B.) Hier ist eine NVeterinärkonferenz zusammengetreten. Unter den Delegierten befinden sh der Geheime Medizinalrat, Professor Dr. Koch, der deutshe Generalkonsul in Kapstadt, Regierungsrat von Lindequist und der Veterinärrat N ickmann, der Sachyerständige für Viehzucht und Veterinärwesen in Windhuk (Deutsh-Südwestafrika).

Handel und Gewerbe,

Bei den Tur naa: tes der Reichsbank wurden im Monat November abgerechnet: 2430 188 000 M4

Î

95. 11.

28. 11. 28. 11. 25. 11.

1. 12. 25. 11, 25. 11. 24. 11. 28. 11. 28. 11.

11,60

13,20 12,61 12,49 12,00 11,90 12,13 12,92 11,85 13,00

3 540 11,80 1 056 13,20 6 140 12,28

187 12,49 830 11,86 509 11,98 8711 12,08 480 12,97 11 580 12,06

10 359 12,18 500

134 14,89 13,86 | 26.11.

lle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Dur{schnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. en für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nit vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den leßten sechs Spalten, daß entsprehender Bericht sehlt.

Nach der Wochenüberstcht der Reihsbank vom 30. November betrugen (+ und im Vergleich zur Vorwoche):

Aktiva: 1903 1902 1901 Metallbestand (der d. bb. blen M a gem deutschen Gelde und eno inBarren oder aus- ländishen Münzen, das Kilogr. fein zu 2784 6 berechnet)

Bestand an Reichs- kassensheinen .

Bestand an Noten anderer Banken .

Bestand an Wechseln

Bestand an Lombard- forderungen

Bestand an Effekten

Bestand an sonstigen Aktiven . .

878 215 000 | 921 039 000 (— 32 677 000)| (— 27 265 000)

95 950 000 | 23 397 009 (— 675 000)| (— 623 000)

8 652 000 12 169/000

(—. 7 352 000)|) (+4 594 000)} (+41 673 000) 921 986 000 840 419 000 | 864 174.000

(++ 24 005 000)| (+ 51 255 000)| (+ 19 709 000)

63 846000 | 60768000 | 65 438000 (+ 8521 000)| (4+ 3 425 000)| (4- 5 803 000)

99 707 000 | 191189 000 | 110413 000 (4+ 7 214 000)| (4+ 77 505 000)| (4 17 660 000)

82 179 000 82 557 000 84 462 000 (+4- 2 822 000}| . (— 875 000)| (— 3 909 000)

898 942 000 (— 35 380 000)

25 304 000 (— 1 352 000)

8 999 000

Passiva: das Grundkapital

der Reservefonds

der Betcag der um- laufenden Noten .

die sonstigen LrE [e igen Verbind-

ihkeiten

die sonstigen Passiva 36 937 000 31 504 000 39 940 000 (4+ 613 000)| (4+ 1 182 000) | (-+ 736 000) Der Metallbestand überschreitet die Ziffer des Vorjahres unx 20,7 Mill. Mark, der Wechselbestand geht um 81,5 Mill. Mark über die vorjährige Ziffer hinaus, die Lombard- und Wechselanlage ist um 84,6 Mill. Mark höher als im Vorjahre, die Girogelder betragen

24,7 Mill. Mark weniger als im Vorjahre.

150 000 000 (unverändert)

40 500 000 (unverändert) | (unverändert) | (unverändert)

1277 591 000 | 1 248 010 000 | 1221 233 000 (4+ 35 432 000)| (+ 29 865 000)|(+ 42 046 000)

150 000 000 (unverändert) 47 587 000

150 000 000 (unverändert) 44 639 000

613 597 000 (+ 67 505 000)

629 419 000 (—29 734 000)

588 848 000 (—37 567 000)

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie*.)

Kohlenversorgung Berlins in den Monaten Fanuar bis Oktober 1902 und 1903.

a. Zufuhr an den Eisenbahnstationen und Häfen innerhalb des Weichbildes von Berlin (abzüglich des Verjands). 1902 1903 t b

Steinkohlen, Koks und Briketts: englische 310 264

amerikanische e: R 1 o

oberslesische 866 384 nieder|chlesi|che .. . . 180207 Zusammen . . .'1518 303

Braunkohlen und Briketts: böhmische 17 553

preuß. ( .._ 763 045 u. sächs. | Kohlen... 6 683 8 009

Zusammen . : .. 787 281 822 337 b. Zufuhr an den Eisenbahnstationen und Den au halb des Weichbildes von Berlin (abzüglih des ersands Steinkohlen, Koks und Briketts: i 79 417 80 705

* 62 420 79 979 988 246

603 862 547 129 98 141 84 979

844 828 793 038

309 857

150 754

7476 881 470 219 143

T 568 700

13 256 801 072

er-

sächsische

obers e. Ns

nieder\chlesi]|he . . ._. Zusammen . . .

Braunkohlen und Briketts: böhmische 11 655 preuß. ._. 230 942 u. sähs. \ Kohlen . 7 589

Zusammen . . . 250 186

12315 270 842 15 341

298 498.

Mien n aper von Steinkohlen und Koks in den Monaten Januar bis Oktober 1902 und 1903. : | 1902 1903 c Mengen von je 10 Tonnes Nuhrbezirk 4 099 441 4 629 879 Oberschlesien . 1 412 649 1 458 182 Zusammen . . . 6 512090 6 088 061. Der Versand hat somit gegenüber dem Vorjahre um 10,4 ®%» 488- genommen, | h

i - Wagengestellung in den Monaten Januar bis Oktober 1902 und 1903. hlenbezirk . 601 009 6420 29 rfohlenbez DC2 Sa ner Koblenbezink -. 139 801 148311 Niederschlesischer Kol lenbezirk* 274623 293276 Braunkohlengruben in den Eisenbahndirektions- ; bezirken Mágdèburg, Halle a. S. und Erfurt 938 234 1 006 895

Zusammen. . . 1953 667 2 090 564.

Gegenüber dem Vorjahre ergibt \ich somit eine Zunahme im Saatrkoblenbezirk um 6,89%, im Aachener Kohlenbezirk um 6,1 9/0, im Niederschlesishen Kohlenbezirk um 6,8 9/6, in den Eisenbahn- direktionsbezirken Magdeburg, Halle a. S. und Erfurt um 7,3 9/9.

Die russishe Konservenindustrie.

Die Fabrikation von Blechbüchsenkonserven ist in Rußland nur noch wenig entwickelt. Den ersten Plaß in der russishen Konserven- industrie, bei der es si vielfah um kleine Betriebe handelt, die ihr Absatzgebiet im nächsten Umkreise finden, nimmt die Herstellung von

ischkonserven ein, mit der sich etwa 40 Fabriken beschäftigen. Der Drt der Produktion wurde im Jahre 1900 auf 750 000 Nbl. geshägt, wobei ein Engrospreis von 45—90 Kop. für das Kilogramm brutto zu Grunde gelegt war. Fabriken bestehen in St. Petersburg, Reval, Archangel, Riga, Mitau, Odessa, Otschakow, Balaklawa, Kertsch, Rostow a. D., Kisljahn, Astrachan.

An Gemüse sind hauptsächlich Erbsen- und Bohnenkonserven zu nennen, die in- großer Menge in und um Poretschje bei RNostow im Gouvernement Bacoslaw hergestellt werden. abriken von Gemüse- konserven finden sich ferner im Moskauer und im Tulaer Gouvernement.

Von immer wachsender Bedeutung i die Herstellung von Tomatenkonserven. Die bedeutendsten Fabriken befinden sich in Simferopol und gehören der Moskauer Gesellshaft Einem, die jähr- lih etwa 40 000 Pud zu Purse verarbeitet, der gleichfalls in Moskau domizilierten Gesellshaft Äbrikossow und den ina Konstantinow und Korkunow. QDaneben werden Tomatenkonserven in Odessa und in kleinerem Maßstabe auch in Kiew und Poltawa hergestellt.

Obstkonserven werden hauptsächlich in der Krim fabriziert. Hauptproduzenten sind die bereits genannten Firmen Cinem, Abri- fossow, Konstantinow und Korkunow. Für Aprikosen und Pfirsiche fommt au die Umgegend von Temir Chan Schura in Betracht.

(Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in St. Petersburg.)

Außenhandel Griechenlands im Jahre 1901.

Nach der nunmehr erschienenen Jahresstatistik des auswärtigen Gans Griechenlands im Fahre 1901 gestaltet sich ein Verglei er Ein- und Ausfuhr (Spezialhandel) für die Jahre 1900 und 1901,

wie folgt : ‘8 Einfuhr

1900 1901

Ausfuhr 1901 1900 Wert in Drachmen Aen

mittel . . 56688375 58377992 69268246 62576 165 Nohstoffe . 27359202 28864393 23637953 22832731 Fabrikate . 40881435 47755741 9 333 887 8114 403 Sonstige

Waren . 6 457 336 5 508 084 498 785 470 519 Zusammen . 131386 348 140506 210 102738871 93 993 818.

Die Beteiligung der wichtigsten Länder an dieser Handelsbewegung wird, wie folgt, angegeben : Einfuhr Ausfuhr 1900 1901 1900 1901 Wert in Drachmen

Großbritannien . 27 165974 31161353 39 344652 28 852 042 Nußland . . . 32480059 31140 888 729 988 730 281 Oesterreih-

Ungarn . . . 15252766 17193426 8258791 8777660 Franca .. . 12296 523 14229557 6888916 9216673

eutschland . 12375826 12255342 10061045 7252529 Türkei 10634171 11623606 3626876 5 478654 Stalien .... 582202 5638212 4201274 4218242 Belgien . . . . 3144280 3487217 8342739 6 703923 Ver. Staaten von

Amerika. . . 3617853 2906760 7525096 5 747099 Rumänien... 597192 2284 904' 493707 1523811 Niederlande 10583566 1148506 6816859 99535 307.

Im nachstehenden geben wir eine Zufammenstellung derjenigen Waren, deren Ein- oder Ausfuhr im Jahre 1901 die Wertsumme von 1 Million Drachmen erreiht hat. Die Zahlen geben die Werte in Drachmen an ; diejenigen für 1900 sind in Klammern beigefügt:

E infuhr: Pferde 1203 800 (1 118 650) getrocknete rohe Hâute 1481 383 (1 077 202) Grüne und frisch gesalzene rohe Häute 2 261 060 (2 311 653) Gefalzene oder gepökelte Fische 1221 182 (1361 996) Kabeljau, Stockfish und geräucherte Meeräschen 1166 363 Q 211 180) Shwämme 1 313 100 (1 493 160) Weizen und Mengkocn 33 960 251 (32 877 673) Anderes Getreide 1 397 923 Cn 163) Reis 1837871 (1642631) Kaffee 2605 027

2 748 585) Tannen- und Fichtenholz 5 371 990 (4232 060) Balken von Tannen- und Fichtenholz 1 595 900 (1 731 200) Stein- kohlen 9 663 345 (9 685 679) Petroleum 1 181 642 (1 313 364) Eisen in einfahen Stangen (wie Schienen), in Platten jeder Größe zu Bau- und anderen Zwecken 1573 734 (1 010 990) Zudcker aller Art 3 159 976 (2 569 526) Ungebleichte, niht besonders genannte baumwollene Gewebe mit 36 Fäden in Kette und Schuß auf 5 qmm 1/254 373 (790 786) Gebleihte, nit besonders genannte, baum- wollene Gewebe 1748 983 (1 272 880) Baumwollene Gewebe aus gefärbtem Garn hergestellt oder bedruckt 3 360 000 (2 363 475) Gewebe aus Wolle im Gewicht von mehr als 350 bis 750 g auf 1 qm Gewebefläche 1 131 360 (1091 890) Gewebe aus Wolle mit Kette oder Einschlag ganz oder zum großen Teil aus Baumwolle im Gewichte von mehr als 200 g auf 1 gm 1 393 705 (1029 270) Röhren aus Eisen sowie Träger aus T-Eisen und in anderen Formen 1401 615 (882 492) Waren aus Schmiedeeisen, unpoliert, nicht (B77 geg del gesliffen, weder gefirnißt noch vergoldet 1066 570

Ausfuhr: Rohe Häute, frisch oder getrocknet 1533 725 (2 060311) Schwämme 1430640 (884960) Korinthen 40 807 269 (52 553 327) Feigen 3 151 476 (2 429 868) Tabak in Blättern 4 100 827 (3 523 890) Olivenöl 4619 952 (2 337 941 Valonea 2 116 070 (1 619 101) Silberhaltiges Blei 10 869 76

(8 815 170) Manganeisenerz 3 077 216 (3 919 328) Roteisenstein 758 080 (2 347 680) Zinkerz (Galmei) 2 983 856 (3 454 276) Ta 800) ässern 1 874 043 (4777 066) Goldmünzen 2 236 080 Die Beteiligung Deutschlands an der Ein- und Ausfuhr des Jahres 1901 (und 1900) erreihte bei den wichtigeren Waren die folgenden Wertsummen in Drachmen :

__ Einfuhr aus Deutschland: Grüne und frisch gesalzene rohe Häute 264 038 (293 584) Steinkohlen 634 452 (701) Eisen in einfachen Stangen (wie Schienen), in Platten jeder Größe zu Bau- und anderen Zwecken 292704 (179 180) Draht aus Eisen und Stahl, Kupfer und anderen unedlen Metallen 498 908 (216 971) Ricinusöl 167 414 (65 113) Chinin 167 360 (108 Ga Ceresin 151 021 (104 426) Aeykali 126 269 (180 835) Gefärbte baum- wollene Gewebe, wie Drill u. dgl. 237200 (265376) Gewebe

aus Wolle im Gewichte von mehr als 350 bis 750 g auf 1 qm Gewebeflächhe 106 460 (130 ol Gewebe aus Wolle mit Kette oder

inshlag ganz oder zum großen Teil aus Baumwolle im Gewichte von mehr als 200 g auf m Gewebefläche 104 731 (67 837) Saiten aus Sehnen, Agavegespinste und Gegenstände aus Amianth 412 600 (269 240) Röhren aus Eisen, T-Träger und andere Träger

aus Eisen 800 521 (263 656) Waren aus Schmiedeeisen, unpoliert, nicht mit Schmirgel abgerieben, weder gefirnißt noch vergoldet, 461 637 (310 835) Desgl. poliert, mit Schmirgel abgerieben, vers goldet, galvanisiert 125 708 (150 936) ee und Schrauben 158 120 (92836) Motoren, Dampfkessel, Maschinenteile, Be- wässerungsmaschinen 171 343 (88 N Nähmaschinen 113 400 (42 400) Hângeschlösser aller Art, e e sowie mit Bronze ver- Me ürslösser 135 068 (120 176) Waren aus Messing oder

ronze, ziseliert, versilbert, vergoldet oder emailliert 113 775 (125 500) Telephone, Mikrophone, elektrishe Klingeln, Telegraphenapparate n Sa s 428 720 (74 320) Lampen aller Art 161 296

Ausfuhr nah Deutschland: Korinthen 5 567 351 (9 177 220 Feigen 58 908 (14 N Zabak in Blättern 185 274 (139 577) Mehl 71397 (4140) Olivenöl 46 849 (5080) Valonea 132 572 (93 038) Zinkerz (Galmei) 784 320 (79 120) Wein in Fässern 205 195 (224 222). (Commerce de la Grèce avec les Pays Etrangers.)

Frankreich und Vereinigte Staaten von Amerika.

Ablauf der Rat ifikationsfrist des Handelsvertrages. Die Natifikationsfrist für dey französis: amerikanischen Handelsvertrag, welche am 24. September 1902 erstmalig ablief, war um ein Jahr, d. h. bis zum 24. September 1903, verlängert worden. Da diese Frist nunmehr endgültig abgelaufen ift, fo sind die Vertragsver- handlungen als gescheitert anzusehen.

Vereinigte Staaten von Amerika.

Zolltarifentsheidungen. Unterkleider aus leinenem und baumwollenem sogenannten Netgewebe mit gewirkten

Bündchen an den Aermeln und Hosenbeinen sind als Unterzeug jeder

Art, ganz oder teilweise auf der Strickmaschine usw. hergestellt, na S 319 des Tarifs zu verzollen. R S Kirschen und grüne Mandeln, in Salzwasser ein- elegt, in großen oder kleinen Behältnissen eingehend, sind nah r. 559 der Freiliste zum Tarif zollfrei zu lassen.

Große Stücke von Verpackungsmaterial, welhes zum Verpacken von Wollenballen e hat und nah dem Oeffnen der- selben gewöhnlich fettig und \chmußig ist sowie Stücke von Kartoffel-, Kohlen- und dergleichen Säcken, welche als Abfall nur noch zur Her- stellung von POP Ns dienen können, find nah § 632 der Freiliste zum Tarif zollfrei zu lassen.

Dekorierte Porzellanvasen, mit Bronze verziert, leßtere dem Werte nah den Hauptbestandteil bildend, find nicht als Porzellan- waren nah § 95 oder 96 des Tarifs, sondern nah § 193 ebenda als Waren, anderweit niht genannt, teilweise aus Metall mit 45 v. H. des Werts zu verzollen.

Federhalter aus in der Masse {warz gefärbtem Glas mit Federn aus dursihtigem oder weißem Glas mit geriefelter Spite, zusammen zu einem Stück verschmolzen, find als anderweit nicht ge- nannte Glaswaren nach Nr. 112 des Tarifs mit 45 v. H. des Werts zu verzollen.

Marmor in zu Säulen vorgerihteten, nur roh be- hauenen Blöcken ist niht als Fabrikat aus Marmór nah § 115 des Tarifs, sondern als Marmor in Blöcken, roh, nah Ÿ 114 ebenda mit 0,65 Dollar für 1 Kubikfuß zu verzollen, da der Wortlaut des leßteren Paragraphen die anders als rechteckig geformten rohen Blôcke nicht aus|chließt

Puppen, Puppenhüte und Puppenkleider aus Karton - papier gestanzt und auf lithographishem Wege bedruckt, sind nicht als lithographishe Druckfachen, sondern als Spielzeug nah § 418 des Tarifs mit 35 v. H. des Werts zu verzollen. (Treasgury Decisions under tarif etc. laws.)

Peru.

ZulGlag auf die Einfuhrzölle. Durch Gesey vom 28. September d. I. ist auf die über den Hafen von Callao zur Einfuhr gelangenden Waren ein Zollzuschlag von 1 v. H. gelegt worden. Der Ertrag dieses Zuschlags dient zur Bestreitung der Kosten des Baues eines Nationaltheaters in Lima.

In welcher Weise nunmehr die Erhebung des Einfuhrzolles er- folgt, zeigt das folgende Beispiel :

Zollbetrag

Soles

Coatings und Amotapes, Nr. 24 des Tarifs, Nohgewicht in Kisten 100 kg à 80 Centavos = 80 Soles Wert, Sollfaß 40 0: D De eris. q oe 8 v. 4 Zollzuschlag (auf 32,00 Sol) . ... U O (zur Bestreitung der Kosten der Wafsserleitungsanlage in Cala) .

1 v. H. Zollzushlag (zur Bestreitung der Kosten des Baues eines Nationaltheaters in Lima) 6 zusammen .

32,00 2,56

0,32

0,32 35,20.

Einfuhr von Nähmaschinen und Fahrrädern nach Bolivien und Peru.

Im Ans{luß an die früher über die Einfuhr von Nähmaschinen und Fahrrädern nah Mittel- und Südamerika gebrahten Mitteilungen fei noch ergänzend bemerkt, daß neben den früher genannten Import- häusern zum Vertrieb von Nähmaschinen die Firmen Juan Bucha- mente y Cie., Joss F. Portugal, Noman Alvareda, E. W. Gibfon in Arequipa (Peru) sowie F. Cusicanqui & Cia., Fedco Gerdes & Cie, Fed. G. Enlert, Manuel Schwab, Augusto G. Hauchart, Bollo hos in La Paz (Bolivien) und von Peren die Firmen F. Cusicanqui & Cia., Aramayo & Eia. in La Paz als geeignet zu empfehlen wären. (Nah Berichten der Kaiserlichen Konsulate in Arequipa und La Paz.)

Venezuela.

Erhöhung von Einfuhrzöllen. Durch Verfügung vom 28. September d. I. hat der Präsident der Republik den Eingangs- zoll für fertige Zündhölzer aller Art von 1,25 Bolivar (Nr. 352 des Zolltarifs) auf 2,50 Bolivares für 1 kg erhöht.

Zolltarifierung von Waren. Laut Verfügung des Präsi- denten der Republik vom 5. Oktober d. J. sind eiserne Stam Sat zum A von e eis (1 Kistenbändern bei der SUNS r nah der 2. Klasse des Tarifs (10 Centimos für 1 kg) zu verzollen. :

Neuseeland.

Aoleepu un für Waren nicht britishen Ursprungs. Das epräfertiantendauns und der Geseßgebende Rat von Neuseeland haben mit großer Mehrheit ein Geseß angenommen, durch welches die ôlle auf eine größere Anzahl Waren erhöht oder auf bisher zollfreie aren Zölle gelegt werden. Diese Zollerhöhungen beziehen sih in- dessen nicht auf dergleihen Waren britishen Ursprungs.

Nach dem Gese wird der Zoll auf ausländishen Zement ver- A E nachstehende Artikel ausländisher Fabrikation um die

e er :

Korbroaren, Fahrräder, Stiefel, Kerzen, Wagen, . Porzellanwaren, Uhren, Tauwerk, Cremor tartari, irdenes eshirr, Steingut, Spielzeug, Geuerwalen, Fische in Büchsen, Möbel, Glas, Glaswaren, Metallkurzwaren, Eisenwaren, Hopfen, Nägel, Lampen, Klaviere, Tapeten, Papier, plattierte Waren und Pumpen. .

Für fo gende bisher zollfreie Waren ist ein Zoll von 20 v. H. vom Wert E. Fahrradteile, Gasmaschinen, Oelmaschinen, Gummischuhe, Eisen- und Stahldraht, Bleche, Bolzen, Stangeneisen, Druckpapier, Eisenbahn- und traßenbahnscienen, Segeltuch, Lein-

wand, leichtes Segeltuch, ärztliche und zahnärztlihe Instrumente, Der Zoll auf Tee aus britishen Besißzungen kommt in Wegfall. |

Das Gesetz, welches sofort in Kraft getreten ist, sieht den Ab- {luß von Gegenseitigkeitsverträgen mit solhen Ländern vor, die neuseeländishen Erzeugnissen Vergünstigungen gewähren. (Nach der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“.)

China und Japan.

Handelsvertrag zwischen beiden Ländern. Der am 9. Oktober 1903 zu Schanghai unterzeichnete Handelsvertrag zwischen China und Japan enthält u. a. folgende Bestimmungen: ; Die Zölle, Zuschlagzölle, Likinabgabe und Verbrauchsabgaben sollen auf derselben Grundlage erhoben werden, wie sie mit den anderen Staaten vereinbart ist. Das Recht, den Yangtse zwischen Zishang und Tschungking zu befahren, soll Japan zustehen, und es sollen keine dieserhalb von chinesischen Untertanen erhobenen Ein- sprüche beachtet werden. Japanishe Untertanen dürfen, unabhängig von den Grenzen der offenen E nach zuvoriger Anzeige beim Sgectide Seezollamt die chinesischen Binnengewässer befahren. Genof enschaftsunternehmungen von Chinesen und Japanern e den Bestimmungen des british-japanischen Vertrages unterliegen. Chinesishe Nachahmungen iatanitber Erzeugnisse sollen. keinen Markén- oder Fs genießen. Allen Verö E auf- reizenden Charakters, mögen fie in chinesischer oder japanisher Sprache gedruckt sein, soll der Schuß des Verlagsrehts versagt sein. egen des Guellden Münzsystems enthält der Vertrag dieselbe Bestimmung wie der britishe Vertrag. Der Vertrag enthält Bestimmungen über die Einkheitlichkeit von Gewicht und Maß. Die zur Zeit geltenden Vorschriften über die Binnenschiffahrt sollen ergänzt werden. In Betreff des Handels gilt die Meistbegünstigun S Peking soll nah Zurückziehung der Gesandtshaftswachen, Tichang cha in der Pro- vinz Hunan. innerhalb sechs Monate vom Tage der Auswechselung der Ratifikationsurkunden ab, Mukden und Takung-kou fofort nah diesem Zeitpunkt dem fremden Handel geöffnet werden. Die Gerichtsbarkeit der Ausländer soll ‘(wie im britisch - chinesishen Vertrag) nah Ver- besserung der Geseße in China aufgehoben werden. Die uswechselung der Natifikationsurkunden des Vertrags soll zu Peking innerhalb sechs tp nah der Unterzeihnung stattfinden. (The Japan Weekly

ali.

Verlauf der japanischen Landesausstellung in Osaka 1903.

Die zu Anfang August d. J. geschlossene V. japanifche Landes-

ausftellung in Osaka, die infolge Zulassung fremder Muster gleich- zeitig auch einen internationalen Charakter trug, hat die auf sie eseßten Erwartungen bei weitem übertroffen. Sie erstreckte \ih (unter vergleihsweiser Gegenüberstellung- der Ziffern für die legte usftellung in Kioto im Jahre 1895) über ein Areal von 104 876 (50 558) Tsubo*), umfaßte einen PEULRIE von 16 905 (9554) Tsubo, war von 152 362 (73 781) Ausstellern beschickt und - wurde während ihrer fünfmonatigen Dauer von 4350693 (1 136 695) Personen besucht. Sie zergliederte sich in die Abteilungen für Land- wirtschaft und Gartenbau, Forstwirtschaft, Fischerei, Bergbau und Metallindustrie, chemishe Industrie, Gewebe-Industrie und Färberei, fonstige Industrie, Maschinenbau, Erziehungs- und Gesundheits- wesen sowie Kunst und Kunstgewerbe und in eine besondere, nicht - zum Wettbewerb zugelassene, ausländische Abteilung. Finanziell hat sie allerdings weniger günstig abgeschnitten. Soweit sich bis jeßt übersehen läßt, stehen der etwa 1100000 Yen**) betragen- den Ausgabe eine kaum 200000 Yen übersteigende Einnahme gegenüber, Abgesehen von dieser pekuniären Einbuße jedoch, mit der übrigens die Regierung {von vornherein rechnete, kann die leßte Ausstellung, besonders auf. praktischem Gebiete, als ein bedeutsamer Erfolg für Japan angesehen werden, denn fie zeigte, welch große Fortschritte das Land seit seiner leßten Ausfielung in Kioto gemacht, -und bildete gleichzeitig eine sehr e s chäftlihe Empfehlung für das industrielle Japan. Auf Ge- iete des Kunstgewerbes allerdings war, obwohl die ausgestellten Objekte Zeugnis davon ablegten, daß die japanishe Kunstindustrie immer noch auf der Höhe der Zeit steht, nah allgemeinem Urteil ein in die Augen fallender Fortgang nit bemerkbar, und auch die Darbietungen auf künstlerishem Gebiete hatten sehr enttäuscht. Da- gegen bot die. Ausftellung in tehnisher Hinficht einen interessanten Einblick in die Entwickelung der japanischen Industrie, speziell auf dem Gebiete moderner Errungenschaften. Die in der Sndustrieballe vorgeführten Erzeugnisse ließen keinen Zweifel darüber, daß Japan auf dem ostasiatishen Markie als ungefährlicher Gegner niht mehr anzusehen sei. Unter den dort ausgestellten Gegenständen fand sih neben den Erzeugnissen der altjapanishen Industrie eine Fülle modern europäisher Artikel vor, wie Schirme, üte in allen denkbaren Formen, Schuhe, Stiefel, Toilettengegenstände, Baumwollenartikel, Lampen, Glatwaren, Billards, dedertoffer eer, Uhren, Bürsten aller Art, Knöpfe, europäishe Möbel, Garderoben- waren, eiferne Geldschränke, Aluminium- und Zelluloidwaren, Federn und, Federhalter, Bleistifte und andere Schreibmaterialien sowie sonstige Bedarfsartikel. Die Hoffnung der japanishen Regierung, daß die bereits in steter Zunahme begriffene Ausfuhr der billigen Industrieartikel infolge der Bt ting noch eine weitere Steigerung erfahren dürfte, heint daher niht unbegründet.

Auch die Leistungen der Maschinenbautechnik, die durch 5000 in Japan gebaute Maschinen, hauptfächlich Webstühle, Zündhölzer-, Matten-, Strumpfwirk-, Seidenkultur, Teefabrikations-, Dynamo- maschinen, Gas- und Benzinmotoren vertreten waren, verdienten volle

Anerkennung. sGaulié Gin Negsamkeit

in noch anschauliheres Bild der Regsamkeit auf technischem Gebiete ae die Halle für das Transportwesen, die irébcoRea die rasche Entwickelung des Eisenbahn- und Schiffahrtswesens vor Augen führte. Die Gesamtlänge der Eisenbahnen ist In der lezten Ausftellung von 2300 auf 5000 englishe Meilen gestiegen. Unter den 1700 Objekten dieses Gebäudes erregte vornehmlich die Ausstellung der Sanyo-Cisenbahngesellshaft (Kobe—Shimonoseki) 1 Lokomotive, 1 Koblenwagen, 1 Lea I. Klasse und 1 Schlafwagen II. Klasse besonders lebhaftes Interesse. __ Einen besonderen Beweis für die fortschreitende Technik boten die Vorführungen auf {dem Gebiete des BVildungswesens. Sie umfaßten nicht nur Gegenstände, die mit dem eigentlichen Er- ziehungswesen zusammenhängen, sondern erstreckten f zugleich auf die Gebiete der Sei J Eee, Medizin, der Photographie, des Maß- und Gewihtswesens, der Statistik und Volkswirtschaft. Unter den medizinishen Instrumenten, Barometern, Seismologischen Instrumenten, Normalwagen, europäischen Musikinstrumenten fand sich vieles, was dem japanischen Gewerbfleiße ein günstiges Zeugnis ausstellte. Besonders erwähnt zu werden verdient eine Kollektion von Orgeln und Klavieren, die in äußerer Ausstattung den besten euro- en a in Tonfülle ane guten zweitklasfigen euro- päi Instrumenten zur Seite stehen. Ergänzend sei hier noch

bemerkt, daß die in den einzelnen Ab- teilungen ausgestellten Objekte niht immer rein japanishe Fabrikate, sondern peh besonders von den Maschinen, Lokomotiven, onen- wagen häu g einzelne Teile aus dem Auslande stammten. Das lebhafteste Interesse der Ausstellung erweckte ohne Frage die ausländische Abteilung, die in bezug auf dekorative und wirkun volle Zenn als muer gelten konnte. Sie umf 6000 qm, enthielt ein Hauptgebäude sowie se 8 tialhallen und wurde von Deutschland, Groubritannien, den Verein Staaten von Amerika, Australien, Oesterrei, Portugal, Niederländisch-Indien, Sani beiti -JIndien, Frankreih, Rußland, Korea, ina und rasilien beshickt. Die von der deutshen Industrie ausgestellten enstände nahmen ungefähr zwei Drittel der 3300 qm großen Häupt ein. Besonders zahlreich hatten deutsche Mal{inenfabriken dur Ver-

*) 104 876 Tsubo = 330 500 qm.

**) 1 Yen = 2,092