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Dessen zu Urkunde k aben wir diese Ausfer!igung junter unserer Unter-
\chrift ertheilt,
Lauenburg, den tcu 1853, Die ständische Kommission für den Chausseebau im lauenburger Kreise, Mit dieser Obligation sind 12 Zins- Coupons von Nr. 1 bis 12 mit gleicher Unterschrift ausgegeben, deren Rückgabe bei: früherer Einlösung des Kapitals mit der Schuldverschreibung erfolgt. Zins-CEoupon
zu der Kreis-Obligation des lauenburger Kreises O ies e C De ¿616 Thaler Courant 3
(die Zinscoupons werden für jedes Halbjahr besouders ausgefertigt.)
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Aulaber diescs empfängt in der Zeit vom 26sten Juni bis 2ten Juli E Datee 18 E bis 3ten Jauuar 18 ) gegen Rückgabe diefcs Coupons an halbjährlichen Zinsen bei der Kreis-Kommu- nalkasse in Lauenburg «..-- Thaler Silbergroschen,
Die innerhalb vier Jahren nah der Fälligkeit, vom Schluß des be- treffenden Halbjahres gerechnet, nicht abgehobenen Zinfen verfallen der Chausseebau - Kasse. Gesey vom 31, März 1838, §. 2. Nr, 5. (Vesepy- Sammlung pag 249.)
Lauenburg, den ten 18..
Die ständishe Kommission sür den Chausseebau im lauenburger Kreise. Berlin, den 19, Juli, Jhre Majestäten der König und die Königin von Bayern sind nah Hamburg gereist,
Berlin, den 19, Juli, | Se. Königliche Hoheit ver Prinz von Preußen ist nah dem Rhein abgereist.
Ministerium für Fandel, Gewerbe und öffentliche rbeiten.
Dem Mechaniker Brückenhaus zu Aachen i unter dem 45, Juli 1853 ‘ein Patent E | auf eine Tuchpresse in der durch Zeichnung und Beschrei- bung ‘nachgewiesenen Verbindung und ohne Jemand in
der Benußung einzelner bekannter Theile zu beschränken, auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.
De Lan t Mm Ul f, s
Nathdem die berlin-braunsberger elektro-magnetische Telegra- vhenlinie bis Köbnigsberg i, Pr. fortgeführt worden T AdirD Die Telegraphen=-Station an leßterem Drt mit Genehmigung Sr Of= cellenz des Herrn Ministers für Hantel 1c. vom 20sten d. M. ab dem Publikum zur Benußung übergeben.
Die Bedingungen , unter welchen Privat - Depeschen augenom- men und befördert werden, finden sich in vem Reglement für den telegraphischen Verkehr vom 17. Februar ‘v, I.
Berlin, den 16. Juli 1853. E
Königliche Telegraphen - Direction, In Vertretung: Gottbrecht.
Angekommen: Der General - Major und Inspecteur der 2ten Ingenieur=Inspection From, von Bréslau. E
Der General - Major und Juspecteur der 4ten Artillerie - In- spection En cke, von Coblenz. 2
Abgeretsst+ Se. Excellenz der Staats - Minister für H andel
Gewerbe und öffentliche Arbeiten, von der Heydt, nah West= alen. | Se. “Excellenz der Staats = und Ftnanz -= Minister von Bodels@{h win gh, nach Erfurt. as “ “Der General - Post - Direktor S chnückêrt nah der Provinz Westfalen.
ps Direktor im Ministerium für Handel, Gewerbe und ösfent- lie Arbeiten, Mellin, nah Westfalen.
Berlín, 19, Juli. Se, Majestät der König haben Aller= MediEE eruht: dem Geheimen Regierungs -Rath Del brück die rlaubniß zur Anlegung des von Sr. Majestät dem Könige von Bayern ihm verliehenen Komthurkreuzes des Verdienst - Ordens vom heiligen Michael, dem Geheimen Regierungs - Rath a. D. und Kammerherrn Freiherrn von Coels v, d, Bruegghen O Aachen, zur Anlegung des ihm verliehenen -Johanniter- (Malteser-) rdens, so wie dem bei der General-Jnspection des Thüringer
Zoll- und Handels - Vereins angestellten Fürstlich |{chwarzburg- sondershausenschen Regierungsrath S hr e ck, zur Anlegung des ihm verliehenen Ritterkreuzes erster Klasse des Großherzoglich #sachsen- weimarfchen Falken-Ordens zu ertheilen, 1
Nichtamtliches. Berlin, den 19, Juli.
— Gestern Abend 7 Uhr begaben Sich Jhre Majestäten der Kö nig und die Königin nebst Ihrer Majestät der Königin von Bayern von Potsdam aus nach Charlottenburg, während Se, Majestät der König von Bayern Sich schon eine Stunde früher nach Berlin begeben hatte und von Da zu gleicher Zeit nach Charlottenburg kamen, wojelbst die Allerhöchsten Herrschaften fo wie auch Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen, den Abend zu= brachten. Jhre Majestäten der König uud die Köuigin blieben zur Nacht in Charlottenburg, die hohen Gäste begaben Sich nach dem Schlosse in Berlin. i Heute bei der Wiederkehr des Sterbetages der hochseligen Königin Luise besuchten Jhre Majestäten der König und die Königin rebst den zur Zeit hier anwesenden Mitgliedern der Königlichen Familie die Gruft im Mausoleum und begingen daselbsi die GBe- dächtnißfeier in stiller Andacht.
Um 1 Uhr traten Se. Majestät der König die Reise uach der Provinz Westfalen an, und Jhre Majestät die Königin begaben Sich nach Sanssouci zurück.
— Se. Excellenz der kommandirende General in den Marken, von- Wrangel, it, von Woldenberg kommend, am 18. . Juli Nachmittag nach Berlin durch Stettin gereist. Se. Excellenz ver- weilte nur kurze Zeit daselbst an dem Grabe seines Sohnes.
— Se. Excellenz der kommandirende General des Il Armee Corps, General der Infanterie von Grabow hat am 19. Juli seine dreimonatliche Urlaubsreise nach dem Bade Kissingen angetreten. In ¡einer Abwesenheit leitet die Geschäfte des General-Kommandos der erste Kommandant von Stettin, General-Lieutenant vou Hagen Excellenz. —
— “Am 158. Juli, früh 55: Uhr, kam -das Königl. preuß. Post Dampfschiff „v. Nagler“ auf feiner Fahrt von der Insel Rügen mit dem General=-Pojtdirektor Herrn Shmüdckert am Bord hierher zurück und Leßterer begab sich sofort per Eisenbahn nach Berlin.
— Die herzoglihe Staats\chulden-Verwaltung von Anhalt - Deßau=Cöthen veröffentlicht in einer Beilage zum „Staats=-An- zeiger“ ein Verzeichniß der im Rechnungsjahre 1852 — 53 zurück= gezahlten Kapitalien. Die verzinsliche Staatsschuld betrug pro 1802 bis 1863: 2,2412017 Nthlr. 15 Sgr. 8 Vs., und beträgt gegenwärtig noh: 1,9C9,731 Rthlr. 12 Sgr. 4 Pf., während fich dieselbe im Jahre 1846 auf 4,223,506 „Rthir. 46 Sgr. 41 _Pf{. be-= lief. Die sährlichen Zinsên der Staatsschuld betragen pro 1853 bis ‘1854: 62,500 Rthlc. gegen 148,372 Rthlr. im Jahre 4846. Die unverzinsliche Staatsschuld in Kassenscheinen beträgt 500,000 Rthlr. Der Etat pro 1846—47 betrug in Einnahme 390,000 Rthlr., in Ausgabe 420,000 Rthlr.; die etatsmäßige Einnahme, so Wie die Ausgabe für die Periode vom 1. Juli 1853 bis dahin 1854 \{ließ! mit 483,627 Rthlr., wovon 100,000 Rthlr. zur Staats-Schulden- Tilgung bestimmt sind.
— “Die érste Ttürbessishe Ständéekammer bat! in ihrer offentlichèn Sißung am 18, Juli sich ‘mit der Berathung des Stémpelgeseßes beschäftigt. Außer den in der zweiten Kammer genehmigten Abänderungen sind auch noch einige von dem Aus\{huß ver ersten Kammer weiter vorgeschlagene Abänderungen und Zusäße angenommen worden, |
— Die königl. s\ächsi\chen Majestäten trafen am 16ten Juli mit dem gewöhnlichen Abendzug im Bahnhofe zu Augsburg ein, Nach einem etwa _halbstündigen Aufenthalt trennte sich das königliche Paar, indem Se, Majestät mittelst Extrazug die Richtung nach Jmmenstadt eins{hlng, während Jhre Majestät die Königin mit dem nach München abgehenden Zug die Reise dahin fortseßte, von wo aus die hohe Frau sich Abends noch nah Possenhofen zu begeben beabsichtigte, woselbst Ihre königl. Hoheit die Herzogin Max in Baiern, Schwester Ihrer Majestät, gegenwärtig den Som- mersiß genommen. Se. Majestät der König von Sachsen is auf seinem Ausflug nah den Hochlanden von dem königl, sächsischen General v. Reinhard begleitet.
— Am 41414. Juli, Abends 97 Uhr, sind Se. Majestät der Kaiser vonOesterreickch von Allerhöchstihrer Reise nah Mähren, Jhre KK. Hoheiten Frau Erzherzogin Sophie und Herr Erzherzog Karl Ludwig von Höhstihrer Reise nah Berlin und Dresden, end- lih Se. KK. Hoheit Herr Erzherzog Frauz Karl und Franz Ludwig, KK. Hoheit, von Höchstihrer Reise nah Brünn mit einem Sepa- ratzuge der Nordbahn in Wien eingetroffen.
— Se. Königliche Hoheit der Vitisa von Nemours und Ge- mahlin, dann Se, Hoheit der Herzog August von Sachsen-Koburg- Gotha sammt Gemahlin -sind am 46, Juli aus Dürrenkrut in
Wien angekommen, um bei Jhren KK. Hoheiten Frauen Erzher=
zoginnen Maria Dorothea und Mara Hema enen, Gegendese abzustatten und reisten Abends wieder nah Dürreakrut zurü Vit — Der Minister Ritter von Baumgartner wird am 17. Juli von seinem Urlaube zurückkehren und danu Die oberste Leitun; der beiden Ministerien des Handels und der Finanzeu, so wie die Amts= “cdZcie im hohen Reichsrathe wieder übernehmen, geshäste im hoh / L De Gau Létuimacu Dsteli ( — Jn Folge der von Herrn FML, Grafen von Leiningen gestell= ten Forderungen hat die Pforte noch vor der Abreise desselben 2: Millionen Pigster erlegt, um die verschiedenen Ansprüche aus= zugleichen. Dieses Geld besindet sich in der Internuutiaturskasse und wurde zum Theile au {on seiner Bestimmung zugeführt, _— Das eidgenössische Budget sür das Zahr 1854, dessen Berathung der Ständerath in Bern am 19, Juli begonnen, zeigt an Einnahmen 13,468,900 Frces., an Ausgaben _ 43,309,000 Ot, somit einen Einnahme - Neberschuß von 168,900 Gr. Die Brutto- Einnahme der Gränzzölle beträgt 5,200,000 ör. die Brutto= Einnahme der Postverwaltung 7,300,000 Fr, Unter den Aus- gaben befinden sich folgende bemerkenswerthe Posten : Allge- meine Verwaltung, nämlich Nationalrath, Ständerath, Bundes- rath, Bundeskanzlei und Pensionen 268,990 Jr., politisches De- partement 541,000 Fr, Departement des Juneru 19,500 Fr., Mi= litairdepartement 141,000 Fr. Finanzdepartement 31,000 Fr., Dalu- dels- und Zolldepartement 5000 Fr., Post = und Baudepartemeut 7700 Fr., Justiz- und Polizeidepartement 33,700 Fr, Militairver= waltung 1,608,085 Fr., Zollverwaltung 3,147,000 Fr., Postyerwal= tung 7,300,000 Fr., Tele( raphenverwaltung 160,000 Fr, Der Ständerath genehmigte fast alle Ansäße und beschloß auf Fazys Antrag, den Bundsrath zur Errichtuug einer eigenen Druckerei einzuladen, um au den enormen Druck= und Lithographiekosten zu sparen, Der Nationalrath fuhr in der Berathung des Besoldungs= geseßes fort. | : “Am 46. Juli traten die beiden Räthe zu einer Bundesver= sammlung zusammen, um im Kompetenzkonslikte zwischen dem Bundesrath uud der Regierung von Vern, in Betreff der Angele= genheit des Grütlivereins zu entscheiden, Nachdem Blósch die Mei= nung ausgesprochen hatte, die Vorausseßung eines Konflifts beruhe mehr oder weniger auf einem Irrthum, da die Regierung von Bern nicht daran denke, die Behauptung aufzustellen, als sei der Gegen-= stand absolut der Kompetenz der Bundeshehörden entgegen, jondern die Frage sich nur um die Ausdehnung der Kompetenz handele, \o wurde das Büreau mit der Wahl einer Kommission begus= iragt, welhe zu untersuchen hat, ob und inwieweit ein Kompetenz = Konflikt vorhanden ci, Hierauf wurden Rüt- timann zum Präsidenten des Bundesgerichls für 1804 und Trog zum “ Vice - Präsidenten erwählt, Der Nationalrath nahm bei der Berathung des Besoldungsgejeßes einige Aenderungen vor, Der Vertrag mit der fürstlich Thurn und Taxisschen Post=- verwaltung für Auslösung der Posk von Schaffhausen wurde ge=- nehmigt, ebenso der Postvertrag mit dem deutsch = österreichischen Postverein, Im Ständerath veranlaßte die Besoldung des Ge- shäftsträgers in Wien eine längere Discussion. Derselbe bezog bis jeßt nicht mehr als 8800 Fr.z aus seiner Rehnung geht aber hervor, daß ihm nach allen Auslagen nicht mehr als 300 ffl., zum jährlichen Lebensunterhalt übrig blieben, weßhalb der Bun-= desrath den Antrag bringen wird, dem Geschäftsträger sür die lelzten drei Jahre eine Gratification von 10,000 Fr, zuzuerkennen, Nah langen Erörterungen wird der jährliche Gehalt nach dem Budgetansaß auf 12,000 Fr. festgestellt. Für das Auswanderungs- wesen wurden 20,000 Fr. beschlossen; doch darf von diesem Kredit nichts für Ctablirung einer Agentur zu VBajel verwendet werden, Ebenso behandelte der Stäuderath noch die Petitionen aus den Kan- tonen Freiburg und Waadt gegen die vom Bundesrath verfügte Aufhebung des in Freiburg eingeseßten außerordentlichen Kriegs- gerichts, Die Kommission, gestügt auf die dem Bundesrath zu- fommende Kompetenz und auf die Verfasjungswidrigkeit des Freiburger Kriegsgerichts beantragke Tagesorduung, Fazy erhebt fich gegen das Einschreiten des Bundesrathes, als einen unbefug=
j l teract Ei Spr ain ardt 9 ands i ten Einariff, in dia Kantonal -= Souverainetät und vindizirt der |
Bundes-Versammlung das ausschließliche Recht, sich einzumischen, wenn es sich um Handhabung der Kantougl-Souverainetäat handele.
— Aus Tessin vernimmt man, daß nech sortwährend Aus. weisungen von Tessinern aus der Lombardei stattfinden. — Bezüg- lich der Lostrennung der Gemeinden Puschlav und Vrujsto vom Bis= ¿hum Como hat ver Große Rath von Graubündteu nach langer und - [ebhaftex - Berathung den kleinen Rath beauftragt: i) die Trennungs =- Unterhandlungen sofort einzuleiten und zu Führen 52D: die bezüglichen Rechte Des Kautous dabei bestens zu wahrenz 3) über den Mißhrauch der Kauzel und des Beichtstuhls von Seite der Geistlichkeit Puschlavs Untersuchung zu führen und die angemessenen Schritte zu thun, — Der weitere Bau der Festung und Blockhäuser auf Luziensteig an der bsterreichischen Grenze schreiten rasch vorwärts, — Die Flücht linge haben in den lebten Jahren der Eidgenossenschaft 1,470,000
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Jr, gekostet, nicht gerechnet, was auf den Kantonen, Gemeinden, Corporationen u, \, w, lastete,. — Jn Genf sind die durch ihxe
Verfol | | aer in Toskana befannt gewordenen Eheleute Madiai ein-
— Die Abtheilungen der zweiten niederl&ändi
mer haben die Untersuchung des Geseßentwurfs K Bee N
iedenen Kirchen-Gesellschaft i i Gee
iedenen n-Gesellschasten beendigt, Wie zu erwarten war
führte dieselbe sowohl bezüglich der Verträglichkeit ves Entwurfs mit der Verfassung, als au hinsichtlich der Zwedienlichkeit der einzelnen Bestimmungen zur Darlegung {ehr abweichender Ansichten
und es wurden verschiedene Abänderungen in Vorschlag gebracht, — Die in Bezug auf die hierarhishe Frage zwischen der ‘Regierung und der römischen Kurie in der leßten Zeit gewc{selten Aktenstücke sind wahrscheinlih gedruckt am 16, Juli {hon an die Mitglieder der Kammer verabfolgt worden.
__— Die zweite französische Cirkularnote, datirt Pa - ris den 15. Juli, welche der französische Minister des Auswärti= gen, Herr Drouyu de Lhuys, in Erwiederung des zweiten rus= sischen Cirkulars vom 2, Juli an alle diplomatischen Agenten Grankreichs erlaffen hat, lautét wie folgt:
¿Mein Herr! Die neue Depesche des Grafen von Nesselrode, welche das „Journal de St. Petersbourg““ einen Tag nah der Beförderung der- selben an alle russishen Gesandtschaften veröffentlichte, hat auf die Negie- rung des Kaisers einen Eindruck hervorgebracht, welhen Se. kaiserliche eralesa mich beauftragt hat, ohne Umschweife zu Jhrer Kenntniß zu
ringen,
__ „Wir können es unr beklagen, wenu wir Nußland in einem Augen- blie, wo die Vemühungen aller Kabinette zur Herbeiführung einer be- friedigenden Lösung der gegenwärtigen Schwierigfeiten ein \o deutliches Zeuguiß für ihre Mäßigung ablegen, eine Stellung annehmen sehen, welche den Erfolg threr Unterhandlungen unsicher macht und einigen unter ihnen die Pflicht auferlegt , die Verantwortlichkeit, welche man vergehens ver- suchen möchte, auf ihre Politik zu wälzen, von sich zu weisen.
„Zch möchte nicht auf eine erschöpfte Diskussion zurückkommen; da aber der Graf von Nesselrode zur Unterstüßung der Forderungen des St. Petersburger Kabinets fortwährend die Beleidigung anführt, welche die Pforte ihm dadur angethan, daß sie die der russishen Gesandtschaft zur Zeit der ersten Regelung der heiligen Stättenfrage im Jahre 1852 gemachten Versprehungeu nicht gehalten habe, so sehe ih mich genöthigt, zu wiederholen, daß die in Folge der Sendung des Fürsten Mentschikof von dem Sultan exlassenen Firmans diefer einzigen Beschwerde jeden Bo- den genommen haben, und daß, wenn es eine Negierung giebt, welche bexehtigt erscheint, Klagen zu erheben, dies nicht die Regierung Sr. Ma- jestät des Kaisers Nikolaus ist.
„Es istt Thatsache, daß der Graf Nefselrode am 10. Mai d. I., na Empfang der Depeschen des russischen Gesandten in Constantinopel, sich in Gemeinschaft mit dem General Castelbajac zu einem Resultat Glü wünschte, welches er als einen glücklihen Abs{luß der heil. Stättenfrage betrachtete; Herr von Kissele} sprach sich hier in Paris gegen mi in ähnlichem Sinne aus, und überall führten die Agenten des St. Peters- burger Kabinets dieselbe Sprache.
„Die später von dem Fürsten Mentschikoff formulirten Forderungen, als der Hauptzweck seiner Mission erreicht war, als man {5n seine Ab- reise anfündigte, standen also in gar keinem Zusammenhange mit denen, deren Annahme von Seiten der Pforte er erlangt hatte; und es war also eine neue. Frage, eine größere Schwierigkeit, welhe in Constantinopel in dem Augenblicke enistand, als das einen Augenblick beunruhigte Europa von Nußland selbst aufgefordert war, sich vollständig zu beruhigen.
„Auf diese Weise durch Forderungen, auf welche ste niht gefaßt sein fonuten, überrascht, haben die Gesandten vou Frankreich, Desterreich, Groß- britannien und Preußen in Konstantinopel sich aufrihtig bestrebt, einen Bruch, dessen Folgen so verhängnißvoll werden konnten, zu verhindern. Sie haben der Pforte nicht zu einem Widerstande gerathen, der sie dein ernsthaftesten Gefahren aussezen konnte; und, indem sie einstimmig aner- faunten, daß die Forderungen Nußlands die Freiheit des Handelns und die Souverainetät des Sultans zu nahe berührten, als daß ste sich einen Nath erlauben könuten, haben sie den Ministern Sr. Hoheit allein die
Verantwortlichkeit des einzuhaltenden Verfahrens überlassen. Es hat alfo
von ihrer Seite weder irgend ein Zwang, noch irgend eine Einmischung stattgefunden, und wenn die türkische Negierung, si selbst überlassen, sich den Bedingungen, welche man ihr vorzulegen für gut fand, niht uuter- werfen wollte, so muß -ste dieselben wohl vollkommen unverträglich mit ihrer Unabhäugigkeit und ihrer Würde gefunden haben. F / f Unter solchen Koujunkturen hat der Fürst Mentschikoff Konstantinopel verlassen uud jede diplomatische Beziehung zwischen Rußland und der Pforte abgebrochen, und haben die Mächte, welche durch ihre Traditionen und ihre Interesseu verpflichtet sind, die Integrität der Pforte aufrecht zu er- halten, ihr Verfahren bestimmen müssen, : i i
„Die Regierung Sr. Kaiserlichen Majestät hat im Einverständniß mit der NMegierung ihrer britischen Majestät, die Situation für zu bedrohlich gehalten, als daß sie nicht in der Nähe beobachtet werden müßte; und die Geschwader von Frankreich und Englant erhielten bald darauf Befchl, in der Bai von Beschifka vor Anfer zu gehen, wo sie um die Mitte des Mö- nats Juni anlangten.
„Diese lediglich von der Vorsicht eingegebene Maßregel hatte nicht deu Charakter der Feindseligkeit gegen Rußland; sie war von dem Ernst der Verhältnisse gebieterish gefordert, und durch die Kriegsrüstungen, welche seit mehrerén Monaten iu Bessarabien und auf der Rhede vou Se- hastopol gemacht wurden, hinlänglich gerechtfertigt.
„Das Motiv des Bruches zwischen dem Kabinet von St. Petersburg und der Pforte war gewissermaßen verschwunden; was jeßt unversehens in Konstautinopel in Frage gestellt werden founte, das war die Existenz des türkischen Reiches selbst, und niemals wird vie Regierung: Sv. Kaiserlichen Majestät zugeben , daß so große Juteressen auf das Spiel geseßt werden, ohne fofort denjenigen Einfluß und die Mitwirkung in Anspru zu neh-
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