1853 / 178 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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gaben überschreiten würde, über den dadurch gebildeten Ueberschuß von Seiten der Regierung niht ohue Zustimmung der Landstände werde ver- fügt werden. t 5 Indem diese Erklärung und Zusicherung hierdurh ausgesprocheu wird, wird die zweite Kammer der Landstände darin die Anerkennung derjenigen vertrauensvollen Eröffnung finden , welche in dereu , die allgemeine Erklä- rung über den Staatshaushalt und die Steuerbewilliguugen betresfeuden Schreiben vom 28sten v. M. mit Befriedigung entgegengenommen wor-

Den M.” 4h Diese Mittheilung wurde von der Kammer mit Genugthuung

entgegengenommen und dieselbe dur einstimmigen Beschluß den landständischen Akten einverleibt. | 2 98

_— Jn der Sizung der Bundesversammlung vom 28, Juli mate der Oesterreichische Gesandke abermals eine vertrau- liche Mittheilung bezüglich der orieutalischen Frage. Der bayeri}e Gesandte zeigte sodann die Zustimmung emer Regierung zur Un- terstüßung der statistischen Arbeiken des Freiherrn von Reden, und der hannoversche die seitens seiner Regierung erfolgte Publication des Bundesbeschlusses in Betreff des hohen Adels der Familie Bentinck an. Hierauf wurde der Antrag über provisorische Ausf= stellung eines technischen Hilfsbüreaus der Militaircommijjion sUr die Bundesfestungen zur Abstimmung gebracht, ohne daß man jedoch in dieser Sißung über den Gegenstand schon {lüssig geworden wáre. Der Reclamationsaus\{huß berichtete über das Gesuch des germanischen Nationalmuseums in Nürnberg und soll das Unter= nehmen der Berücksichtigung der Regierungen empfohlen werden. Endlich legte der Militairausschuß sein Gutachten bezüglich der Titel vor, unter welchen militgirische Reclamationen zu liquidiren sind.

Dem Hofrath und Professor O. Gervinus in Heidelberg ist durch Staatsministerialerlaß das Recht, an der dortigen Uni= versität Vorlesungen zu halten, entzogen worden. -

Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich hat am 2. Juli im Schlosse Weilburg zu Baden bei Sr. K. K. Hoheit Herrn Erzherzog Albrecht in Begleitung Der sämmtlichen Mitglieder der a. h. Kaiserlichen Familie einen Besuch abgestattet, und kehrte Abends nach Schönbrunn wieder zurü. : e

Der FZM. und Chef des General - Quartiermeisterstabes, Freiherr Heinrih von Heß is am 206. Juli mit Suite nach Olmühz abgereist, um dem Vernehmen nach die Vorbereitungen für das große militairische Uebungslager, welches in der Umgebung ge- {lagen wird, zu treffen. j

Die Wiener Zeitung vom 26. Juli veröffentlicht einen Hirtenbrief des Erzbischofs von Mailand, der sich über die Beru- fung dieses Kirchenfürsten nah Wien und das mit dem päpstlichen Stuhl abzuschließende Konkordat äußert, Unter Anderem heißt es in diesem Briefe: |

„Einträchtig hiermit (wir selbs vermochten uus davon zu überzeugen) spricht sich auch die Gesinuung der weisesten und erfahrensten Staatsmänner und hohen Würdenträger aus; es verlangt es die Villigkeit,, es verlangt es das eigene Jnteresse des Staats, daß den gerechtfertigten Anforderungen der Kirche ihr Recht widerfahre, daß ste gelöst werde aus jenen Bauden, die eins in der Absicht ersonneu wurden, Mißbräuche zu verhindern, sich aber in der Praris nur als hinderlich für das Gute herausstellten, da feine andere als die mütterliche Haud der Kirche je im Stande sein kaun, gewisse Krebsschäden der Gesellschaft zu heilen; soll aber dieje wohlthätige Hand ihr heilsames Werk vollbringen können, so muß sie auc) in erfor- derlicher Freiheit walten dürfen.“ x E.

Der Erzbischof gedenkt ferner der Mission des katholischen Oesterreichs für die Pacification und Wiederherstellung der DOrd= nung“, und daß si in vielen österreichischen Provinzen die Kirche bereits in den ihr schon vor dem Concordat zugestandenen Freihei- ten befinde. Die Repräsentanten des lombardisch - venetianischen Episkopats hâtten inständigst gebeten, diese Konzessionen ohne Ver-= zógerung, auch in den italienishen Provinzen zur Geltung zu brin= gen. Der Erzbischof sucht. nun zu beweisen, daß der italienische Klerus dessen würdig sei, und mahnt schließlich, sich auf das Kon- fordat vorzubereiten. „Einer der erschntesten und kostbarsten diefer Vortheile ist die Erleichterung der Uebung in der kindlihen, erge=- bensten Unterwürfigkeit unter das Oberhaupt der Kirche, den Stell- vertreter Christi.“

In der Sitzung des \ch{chweizerischen Ständeraths vom 27. Juli war an der Tagesordnung : Kredit von 200,000 Fr. für den Aushau der Festungswerke zu Bellinzona und am Luzieu- steig, Die Kommission beantragt Bewilligung; Arnold und Keiser bekämpfen den Antrag, Ersterer aus dem Grunde, weil die Schweiz nicht stark genug fei , einem Angriff von außen allein zu widerste- hen, Dêxr Kredit wurde jedoch bewilligt. Hierauf fam es zur Berathung über das Preßgeseß von Bern. Nach dreistündiger Er= dvrterung wurde die Ordnungsmotion von Oberst Kurz aus Bern, den Gegenstand zur Berichterstattung an den Bundesrath zurück- E en, mit 21 gegen 19 Stimmen angenommen, Am r N geda, in Bern die Konferenz der Kantone, welche

ebalten ilitair = Capitulationen mit Neapel betheiligt sind, jo wenig Prers und Solothurn s\chickten keine Abgeordnete, eben an beschloß Dee A ans eingeladene Bundesrath vertreten, Gesuch um Aubebans Lee bei der Bundesversammlung mit dem g des Werbverbots einzukommen. Die Regie-

rung von Bern wurde beauftragt, dieses Gesuch in einem Me mo- rial zu begründen, worin die Befürchtung auszusprechen wäre, daß bei fortdauerndem Verbot der Werbung der König von Neapel sich veranlaßt schen würde, den Capitulationsvertrag als einseitig auf gehoben und sich daher au seinerseits der vertragsmäßigen Ver= pflichtungen gegen die s{weizeris{en Militairs in seinen Diensten entbunden zu erklären, Der Zeitpunkt, wann dieser Gegenstand vor die Bundesversammlung gebracht werden soll, ist weiterer Ber= ständigung vorbehalten. f

Se. Heiligkeit der Papst ist wieder völlig hergestellt. Am 18. Juli ging er zu Fuß über die dem antiken Pons Senatorius an- gehängte neue Eisenbrücke, am 19, Juli besuchte er die Via Appia, auf der er ebenfalls eine lange Strecke zu Fuß zurüklegte. Die Aufgra- bung der Via Appia ist bis zum dreizehnten Meilenstein bei Bovilla nun so gut wie beendigt. Die Regierung hat für die Arbeit nur die mäßige Summe von 18,000 Scudi verausgabt. Die elektro- magnetische Telegraphen=Linie, welche den Kirchenstaat mit Toscana und der Lombardei verbinden soll, ist kaum theilweise vollendet, und schon wird sie hier und dort böswillig beschädigt oder vielmehr zerstört. Ein Edikt des Kardinal - Staatssecretairs Antonelli vom 19. Juli bestimmt für künftige Fälle die Strafen für die Beschä- diger. Auch dem Publikum sollen die Korrespondenzen mittelst des Telegraphen verstattet werden.

Der Vbelgishen „ZJndevendance zusolge. wird; Ihre K. Hoheit die Erzherzogin Maria Henrietta den 20. August, gegen 11 Uhr Morgens, zu Verviers eintreffen, „wo sie. von Sr. Majestät dem Könige und Sr. Königlichen Hoheit dem Herzog von Brabant empfangen werden wird. Bei ihrem Eintressen zu Brüssel wird vie Königliche Familie von allen Civil- und Militair= behörden begrüßt werden, wobei der Bürgermeister von Brüssel den Willkommengruß aussprechen wird. Die bürgerliche Trauung wird Tags darauf um 1 Uhr Nachmittags im Palast gefeiert, wobei der Bürgermeister C. de Brouckere fungiren wird. Am 22. 115 Uhr Morgens wird die religiöse Trauung in der Gudula - Kathedrale statthaben, wobei der Kardinal =- Erzbischof von Mechelu unter Assistenz aller Bischöfe des Landes offiziren wird,

Se, Majestät der Kaissr dar Franzo fen empsing am 27. Juli im Palaste zu Saint-Cloud das Notifications-Séhrei- ben, worin Se. Königl. Hoheit der Großherzog Karl Alexander von Sachsen - Weimar den Tod seines Vaters, des Großherzogs Karl Friedrich Königl. Hoheit anzeigt. Der Kaiser legt wegen die ses Todesfalles auf sechs Tage Trauer an.

Der arie Monteur nt 29, Zuli. meldet in feinem nihtamtlihen Theile, daß die beklagenswerthen Vorfälle an der Pyrenáengränze die französishe und die spanische Regierung be= wogen haben, das streitige Gebiet provisorisch für neutral zu er- flären, bis die Rechtsfrage durch beiderseitige Bevollmächtigte, welche sih dorthin zu begeben haben, entschieden scin wird. Von französischer Seite ind der bevollmächtigte Minister Baron Gros und der Brigade = General Callier mit der Leitung der Unterhand lungen beauftragt worden.

-— c Dor Sipung, dés Pr1ti Gen. Unterhaus es am 26. Juli wurden die Comité=-Berathungen über die ostindishe Bill forbgesebt; Herr Phillmore - heautragte : die Aufnahme einer neuen Klausel, wonach die Richter bei jeder Präsidentschaft einen Gerichtshof bilden sollen, ver die Kompetenz hätte, alle Streitfra- gen zwischen der ostindischen Regierung und eingebornen Fürften, die nicht Unterthanen der britishen Krone sind, zu entschèiden, vorbehaltlich einer Appellation an den Geheimen Rath in England, als letzte Instanz. Er bemerkte zur Unterstüßung seines Antrages, daß hon Pitt und neuerdings wieder Sir R. Peel die Errichtung eines solchen Tribunals beabsichtigt hätten, und daß sich das Be- dürfniß niemals lebhafter fühlbar gemacht habe, als jeßt, wo die ostindische Compagnie ihr an sich jedem Rechtsbegriff widerstreiten des Privilegium, in eigener Sache zu richten, oft auf die grau- \amste Weise benußez; er erinnere nur an die Gewaltsamkeiten des Directoriums gegen die Radscha’s von Sattara und Kurg, gegen den Nisam und gegen den König von Aude. Die Compagnie übe eine heuclerische Scheinjustiz und sollte wenigstens die Offenheit des einstigen Dey's von Algier haben, Der auf die Beschwerde eines von den VPirateu Gemißhandelten erwiedert habe: „Siehst du nicht, daß mein Volk eine Räuberbaude ist, uud daß ih ihr Hauptmann bin?“ Herr Lowe, Secretair des ostindischen Controlamtes (des Ministeriums für Ostindien) spra sich jedoh gegen den Antrag aus, weil ein Schiedsgericht nur zwischen Mächten, die einander gleihständen, möglich sei; dazu komme noch das Bedenken, daß die vorgeschlagenen Richter mit den Sitten und Bräuchen des Lan- des nit bekannt sein dürften, Sir W. Hogg, einer der ojlin- dischen Directoren, erklärte die Behauptungen des Herrn Phillmore für boshafte Ausfälle und behauptete seinerseits, die Compagnie habe stets die gerechtesten Urtheile gefällt, Der Antrag wurde hierauf verworfen, ebenso ein anderer, von Herrn Bright aus- gehender, daß der Direktorenhof und die ostindische Controle ihre Sihungen in einem und demselben Gebäude halten sollten. Ange- nommen wurde dagegen, mit 116 gegen 29 Stimmen, ein Amen-

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i oxrn Vernon Smith, welches eine Erhöhung des dement De S rässventei des ostindischen Kontrolamtes beantragte. Hiermit war diese Comité-Berathung zu Ende und die dritte Lesung

ver Bill wurde auf nächsten Freitag angeseßt.

_— Die „Madrider Zeitung“ enthält ein Dekret, das allen

Kolonialbeamten, die sih_in Spanien oder in einem anderen Lande befinden, sich auf ihre Posten zu verfügen befiehlt. Eine Ausnahme wird nur mit den Mitgliedern der Deputirtenkammer gemaht. Zu Valencia ist der Deputirte Moron aus unbekannten* Gründen verhaftet worden.

E Aus einem an den dänischen Justizminister erstatteten Berichte der außerordentlichen Gesundheits-Kommission geht hervor, daß dieselbe bereits vorbereitende Schritte gethan hat, um norwe- gische und \{chwedische Aerzte nah Kopenhagen zu ziehen.

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Die norwegischen Staatsräthe Vogt und Petersen haben sich, einer Königlichen Resolution vom Sten d. zufolge, im Sep= | tember in Stockholm einzusinden, um dort in den Staatsrath ein- | zutreten. Zu derselben Zeit werden die Staatsräthe Erichsen und | chen Regierung eintreten, |

Bretteville als Mitglieder der norwegif und zwar so, daß Staatsrath Erichsen das Marine =-- und Brette= ville das Finanz- und Zoll-Departement übernimmt. : In Uebereinstimmung mit einem Beschlusse des Storthings wird in Christiansand eine Seemannsschule errihtet werden. Der \chwedi\{che Commandeur=-Capitain Ch. A. Virain ist zum Contre-Admiral ernanut.

- Fhre Majestät die Königin von Griechenland ist am 17. Juli Abends zehn Uhr am Bord des Dampfers „Othon“ im Piräeus angekommen.

Alexandrien, Mittwoch, 20. Juli. (Tel. Dep. d. C. B.) Die ágyptische Flotte mit 9500 Mann Landtruppen am Bord ijt ausgelaufen.

Gewerbve- und Handels-Nachrichten. Kondoner Getreide-Markt. Den 25. Juli. Die Zufuhren von fremdem Weizen während der Woche, endigend am 23. d. M., bestan- deu iu 770 Qr. von Danzig, 1370 Qr. von Stettin, 1100 Qr. vou Stralsund, 900 Qr. von Wolgast, 560 Qr. von Rostock, 564 Qr. von Hamburg, 250 Qr._ von Harlingen, 2228 Qu. von Berdiansk, 9105 Qr.

von Odessa, 1414 Qr. von Jbrail, 1400 Qr. von Galaß, 850 Qr. von |

Constantinopel, ‘1800 Qr. von Salonica, 4420 Qr. von Triest und 138 Qr. von Oporto; zusammen 26,969 Qr. I _ Die Weizen - Zufuhren an der Küste vom Mittel- und Schwarzen

Meere betrugen in verflossener Woche 96 Ladungen; davon waren 957 | 1 42 später verkauft, und die nachstehende Quautitäten |

{chou {wimmend, E E 97 blieben disponibel : 3220 Qr. Berdiansk, 14,440 Qr.

Ghirfa, 11,580 Qr. poln. Odessa, 1400 Qr. Bessarabia, 2100 Qr. Ga- las, S0 QU Sbrart, 6900 Ur. Agypt., 1400 Ur, hart Marianopel,

970 Qr. hart Galag, 1460 Qr. hart Cyprischer, Die Frage für diese |

Weizen sowohl für England als den Kontineut hält au, Zufuhren sindeu eben \o rasch ihre Verwendung, als sie eintreffen, und bewilligte man in den jüngsten acht Tagen bis 2 Sh. Avance pr, Qr. gegen vorleßte Woche, obgleich Irland sich ganz passiv verhält und die Einfuhr -Verordnung der französischen Regierung ihren Einfluß auch noch nicht geltend gemacht hat. Die höchsten Notirungen dieser Weizen waren bis zum Sonnabend: für

volu, Odessa 45 Sh., Marianopel 50 Sh., Ghirka und Taganrog 46 Sh. | 6 P. E 6 P, Gala 46 Sh., Jbrail 44 Sh., Rumelia 41 C |

3 P., letzteres für den Kontinent pr. Qr. S

Die Zufuhren von Weizen aus Essex und Kent waren heute früh be- deutender, als seit langer Zeit. Kent- war zu Preisen von heute vor acht Tagen gut verkäuflich, und einige Partieen Cssex- holten zu Anfange des Marktes 1 Sh. pr. Qr. Erhöhung; später aber ließ die Frage etwas

nach und ein Theil blieb bis zuleßt unverkauft. Der Begehr für fremden | Weizen war beschränkt, aber unsere Noltrungen wurden vollkommen be- | hauptet. Mehl findet weniger flotien Abzug als am Freitage, und sein | Werth i} unverändert. In \{chwimmenden Ladungen wurde wenig ge- | macht, es ließ sich etwas williger kaufen. Für Gerste erhält sich reger | Begehr zu den Preiseu der leßten Woche. Jm Preise von Bohnen uud |

Erbsen keine Veränderung. Hafer geht langsam vou der Hand zu einer Eruiedrigung vou ca. 6 Pce, pr. Qr. : s Getreide-Einfuhx in voriger Woche.

er 5A E: | |

| Engl. a7 4a 76s 4287 1292 Schvtt. ¿4 44 49 44 2042 )

Leinsaamen.

RNappsaamen.

Sand... &

G 19 40880] | V. d. öôstl. Di-

| 1552| V. d. nördl, Di- | illi rate | 791 1 |

123 6928) 1085) + 4109] 2:

A pes

Ausländ 23569 15245| | 9770/4830 4916 128712478512

_ Mehl-Einfuhr iu voriger Woche: Engl. 1650 S, Fäfs.. irländ. S,, von den östl. Distrikten 5280 S,, von den nördl. Distrikt 1447 S, von auswärts 800 S,, 6194 F.

Den 27. Juli. Die Zufuhren vou fr ‘ei j Montag groß, 13,820 Qr. L TLiO Qu. "Bie S R ac L e 430 S. 2510 Mehl, von englischem dagegen mäßig. Der heuti e M. rft war s{chwach besucht und der Umsa nur klein. Preise für Meize blieben unverändert, Eigner hielten auf frühere Preise. Som e al treide bei stillem Geschäft ebenfalls behauptet. eht

Stockholm , 22. Juli. Das Kommerz- Kollegium macht heute be- fannt, daß in Folge eingegangener offizieller Berichte über vorgefommene Cholerafälle in Stettin und in Nykjöbing (auf Falster) die bciden ge- naunten Plätze als von der Cholera angesteckt, die übrigen Häfen auf der Zusel ad hingegen, wie auch Swinemünde, als verdächtig anzu- sehen stnd. |

Nußlands Handel mit Europa. Der Handelsverkehr Ruß- lauds hat sich in den leßten drei Jahren , so weit die Berichte gehen, nicht sonderlich gehoben. Es betrug nämlih den Werthen nach: :

Die Ausfuhr Die Einfuhr | Silberrubel. Silberrubel. 1849 96,246,655 96,088,587 1850 92,642,444 796,136,822 1851 108 737,612 97,394,457 Der gesammte Handelsverkehr betrug also im Jahre 1849 192% Mill, 1851 201 Mill, er hat sich also in zwei Jahren nur um 4 Prozent ver- mehrt. Die Ausfuhr ist übrigens fo ziemlich stationair geblieben. Die Ausfuhren Rußlands bestehen fast noch immer aus denselben Produkten, die chemals die Hansen von den baltischen Küsten gehelt, nämlich: 1849 1850 1854 Pud 2,987,833 2,723,933 23,042,422 - 4,681,501 4,307,618 83,018,780

| L 3,376,512 83,313,837 2,998,438 E 493,360 477,899 507,330 S ch afw olle - 60 1.636 617,062 479,074 Schweinborsten 7 88,363 83,398 74,075 Eifen - 696,280 757,956 793,054 Kp N 2 83,998 144 975 110,905 Leinck und Hanfsaat .…... Tschetw 1,2288095 411112323 41,095 448 Holzwaaren, Werth in Silberrubel 3,115,694 2,797,57 3,919,263 Rohe Häute - - 964,668 1,055,256 833,693 Juchten - 941,009 41,052,829 1,288,124 Getreide S - 18,551,032 419,207,188 19,393,281

Fast überall ist eine Verminderung der Volumnia sichtbar, mit Aus- nahme bei Pottasche, Kupfer, Eisen, Juchten und Getreide. Die russi- \hen Brodfrüchte, wenigstens die aus dem Süden kommen, sind noch uicht lange ein europäischer Haudelsartikel geworden, und man kann erst 41847 als die Zeit bezeichnen, wo dex ungeheure Aufschwuug im Handel eintrat. Zahlen machen dies alles viel deutlicher, weshalb wir ‘einige Zissern über die Getraide - Ausfuhren Odessa's folgen lassen. Wir gebeu die Massen ohne Unterschied der Sorten nah Tschetwert, und benzkken nur, daß die englischen Frachten zu L, die mittelländischen beinahe gänz- lich aus Weizen, die Frachten nah den nördlicben Häfen unsers Fe landes 5 aus Roggen, 7 aus Weizen bestehen. Es wurden also aus Odessa ausgeführt :

Nach England. Andern nördl. Häfen Europa's. Mittelländ. Häfen. Ts\chetw. T\chetw. Tschetw.

1844 107,839 47,345 1,279,265

1847 853,205 282,634 2,051,453

1852. : 4,141,312 388,830 1,099,557 Die Einfuhr von Rohproduktenu hat seit 1849 bis 1851 bei der Baum- wolle vou 1,554,919 Pud auf 1,312,356 Pud abgenommen. Daß wäh- rend dieser Jahre kein rechter Wohlstand geherrsht haben kann, zeigt die

| wichtige Liste der Kolonialwaaren. Es betrugen nämlich die Einfuhren beim

Zucker Kaffee Wein Pud Pud Silberrubel 1849 2,038,258 2314147 (,84195,999 4850 1,979,23 185,156 8,090,026 1851 1,829,877 228,803 7,008,635

Völlig sind die Einfuhreu stationair geblieben bei Farben, Maschineu und

Fnfstrumenten, Baumwollen- und Seidenstoffen. Gestiegen ist die Einfuhr von Leinenwaareu von 579,041 S. R. auf 962,048 S. N.; abgenommen haben die Wollenwaaren von 2,201,688 S. R. auf 1,728,894. Die ZoU- einualme hat im Jahre 1851 nahe an 600,070 S. R. oder 2 pCt. we- niger getragen als 1850. Der Ausfall traf besonders auf den europäischen Handel, wo das Minus der Zolleinnahmen auf 992,513 S. R. stieg.

x (Q A Sto)

E E O E L L rev _

Amsterdam s, 27. Juli. Rother Weizen zur Versendung zu höheren Preisen ; poln. und andere Sorten an Konsumenten; im Entre- pot: 128psd. rhein. 310 FI.; 127pfd. do. 305 FI. an der Zaan; 127pfd. best. do, 310 FI.; 128pfd. pommer. 310 FI.; 130psd. odessa. 305 FI. 130pfd. best. do. 314 FI.; in Consumiion: 128pfd. bunt. poln. 348, 350 Fl.: 4126-,- 127pfd. gering. do. 327, 328 Fl. ; 4130pfd. rhein. 329 VL; 4.27pfd. ordin. norder. 295 FI.; 127pfd. alt. gron. 295 FL, an der Zaan. Roggen sehr preishbaltend; 121 -, 123pfd. preuss. 215, 229 FL; 145-, 116psd. getrockn. 188, 190 FL.; 124pfd. burgas. 225 FI.

Kohlsamen 2 L: niedriger; auf 9 Fass gleich und im Aug. 665 Li Sépt. G7 Ly Noy,, Dez. und April 68 T Leinsaat wie früher; 412-, 113pfd. odess. 335 FI.; 105-, 406pfd. ägypt. 259 FI. Rüböl gleich und auf Lieferung nicht williger; aut 6 VVochen 371 Fl ; eff&ct. 365 a % FI.; Sept. 36% Fl; Oct. 37% a 41 Moyv. 38 a % a88 F1,; Dez. 382 a § d 4 Fl; Mai 385a 4 Fl Leinöll

“a

auf 6 Wochen 3214 FI ; effect. 314 Fl. Hanföl auf 6 VVochen 37% FL ; esfekt. 36% FI. Aus den 4. August sind zur öffentlichen Versteigerung angeschlagen:

92 Last odess. Roggen von 119, 120 Pfd.