1883 / 14 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 16 Jan 1883 18:00:01 GMT) scan diff

Gewerbe und Handel.

Der Verwaltungêrath des Börsen-Handels-Vereins hat bescblossen, der bevorstehenden ordentlihen Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 12 °/9 vorzuscblagen.

Der Aufsihtérath der Börsen-Kommissionsbank hat die Dividende für das Geschäftsjahr 1882 auf 7 9/9 normirt und wird e bevorstehenden Generalversammlung eine entsprehende Vorlage machen.

In der gestrigen außerordentlichen Seneraivetsamming der Curhavener Cisenbahn-, Dampfscbiff- und Hafenbau- Aktiengesellschaft wurde einstimmig die Liquidation der Gesell- saft besdlossen und zum alleinigen Liquidator mit dem Rechte der Kooptation der Korvettenkapitän a D. O. H. Olberg bestellt.

Verkehrs-Anstalten.

Auf den prevßishen Staatsbahnen sind die dur die Hocbfluthen des Rheins und seiner Nebenflüsse gestörten Ver - bindungen nunmehr sämmtlich wieder eröffnet.

Triest, 15. Januar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Ettoro* ist heute Abend mit der ostindisch-chinesishen Ueberland- post aus Alexandrien hier eingetroffen.

Plymouth, 15. Januar. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Silesia“ ift hier angekommen.

New- York, 15. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer der National -Damvfscwiffs- Compagnie (C. Messingscbe Linie) „Spain“, der Dampfer des Norddeutschen Llovd „Neckar“ und der Hambu1ger Postdampfer „Wieland“ sind hier eingetroffen.

Berlin, 16. Januar 1883.

Justus Olshausen +.

Aw leßten Tage des vergangenen Jahres umstand in einem Hause der Lüßowstraße ein großer Kreis von Ge- lehrten und Staatsbeamten den Sarg eines Mannes, der, mit hervorragenden Gaben ausgestattet, als politisher und wissen- \chastliher Mann, a!s Universitätslehrer und Staatsbeamter im langjährigen Dienst des Staates und der Wissenschaft eine den höchsten Gütern der Nation gewidmete, segensreiche Thätigkeit entfaltet hat. Justus Olshausen ist zur ewigen Heimath eingegangen. Jhm war das seltene Glü beschieden, in vollkommener, fast jugendlicher Klarheit und Frische des Geistes, in jener bewunderungswürdigen Harmonie alles Denkens, Wollens und Könnens, welche stets den eigen- artigen Zauber seiner Persönlichkeit bildete und dem Beobachter wie die verkörperte Vollendung aller praktischen Philofophie erschien, sein 82jähriges Leben bis zu einem ruhigen, seligen Ende auszulebcn. Requiescat in pace!

Geboren am 9. Mai 1800 zu Hohenfelde in Holstein, widmete er s{ch in Kiel, Berlin und Paris dem Studium der orientalishen Sprachen, wurde 1823 außer- ordentlicher, 1830 ordentliher Professor derselben an der Universität Kiel und blieb in dieser Stellung bis 1848. Als Kurator derselben Universität wurde er in jenem Fahre von der Stadt Kiel in die Landeëversamn:lung und von dieser zu ihrem Vize-Präsidenten, sowie zum Chef des s{hleswig- holsteinishen Sanitäts-Kollegiums gewählt. Fm Fahre 1852 von der dänischen Reaierung seines Amtes entseßt, wurde er auf seinen Antrag und auf die warme Empfehlung Alexander von Humboldts in den preußishen Etaatsdienst als Over-Bibliothekar und Professor der orientalishen Sprachen in Königéberg aufgenommen. „Ew. Königl-che Majestät werden“ so heißt es in dem Empfehlungsschreiben, welches A. von Humboldt bei diefer Veranlafsuna an König FriedriÞ Wilhelm I. richtete „huldreicft verzeiben, wenn

orê der U Königsbera, wegen seiner allgemein anerkannten Gele und nach dem Rufe seines vortrefflichen, fried'amen Cha- raïtcrs zum Bibliothekar vorgesclagen worden ift, zu unter- stüßen wage. Jch habe denselben 5 Jahre in P

ih die allerunterthänigste Bittschrist des Professors Jußus Oléhausen aus Kiel, der von dem Senat niversnität ohrsamfeit

aris, als ih mit ibm in der Ecole des Langaes. unter dem berühmten Silvestre

S Gs n tanns S2 mi Ca LS de Sacy persish lerne, beobachten können... . Es wäre für die

Wissenschaît und den akademischen Unterricht ein Verlust, wenn eine so hervorragende Kraft, wie Olshausen ist, lange

._. Mödtte er doch als ein so verdienfst- ng dur)

brach liegen müßte . . voller Orientalist, in unserem Vaterlande eine Stellung Königliche Gnade finden können“. So urtheilte über Dis hausen einer der Besten seiner Zeit. Fünf Fahre verb Oléhausen in gedeißliher Wirksamkeit in Könlusberg. e 1858 erfolate seine Berufung als vortragender Rath im Kultus8- Ministerium na Berlin, wo ihn die Akademie dec Wisen- schaften 1860 zu ihrem ordentlicen Mitalicde erwählte, Nach: dem er 16 Jahre lang seinen Posten bekleidet und seinen im Tod ihm vor Kurzem vorausgegangenen Nachfolger Goeppert mit wohlwollendem Entgegenkommen, welches dieser in der Blüthe der Jahre dabingeraffte edle Mann bi sein Ende ihm mit treuer Anhängli®keit und he Freundschaît dankte, in scin Amt eingeführt hatte, trat er 1874 in den wohlverdienten Ruhestand. Mehr als j

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andere Auszeihnung, die ibm während feiner laufbahn zu Theil wurde, erfüllte ihn das Nllerböd {reiben zu seinem fünfzigjährizen Dienstjub 3 mit den Gefühlen inniaster 4

4. November 18 ; arts: ; ; + Nr ck 4e Dankbarkeit Seit scinem Rücktritt von den Geschäften

U Matten d Cl aan Cr vos 4 S ABYI : -. S 05 Fry A e+ früherer Jahre mit jugendlihem Eifer wieder aufnehn

er unablässig thätig. vis ihn in der Nacht des 9./10. D ember plößlib ein Unwohlsein überfiel, dessen Hartnäckigkeit die leßten Kräfte seines Körpers erlagen. Er verschied in der Nat des 27. Dezember um 11/2 Uhr, umstanden von kten Seinigen.

Olshausen vereinigte solhe geistige Fähigkeiten in sich, welche einzeln zuweilen, vereint gewiß nur äußerfi jelten vor-

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für praftisce

Verdienste um die Wissen Genauigkeit in Allem und Jede lider Treue und Prôzifton,

niß von ungewöhn- - Ez 1 finn und bebutiame,

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2 ine naito A s L n a2 gts 09 Y a ela ae Î E d E: alles verbunden mit einem ganz unaewöhnlihen Umfang sach- « T dls dg Ui 5412 zl: . J - liden und iprawlicen Wijjens befähigte ihn zur Behandlung r 5 torinf Ira! ceo 5 ; hoî r è if Do Pl der schwieriaften Probleme, denen er besonders auf dem Ge- 2 É Z É iun 9 Gitorant g C L 5 E S biet der Sprache und Literatur der Hedräer und Perser na- A G 2 Crt ittori11! r Mohiopmt - Co aut f gin Seine Entzifferuna der Pehlewi -Legenden auf den S 20 r Zailanidon-CAntn 142) 46 or Mrt A Mürzen der Sasaniden-Könige (1843) ift der Ausgangspunkt einer Loe) E Ten Gitera T aecworden (ck ine Er- er reden numiémati@en ZUerajur geworden. tine - - d Ie T (1Q=A T0 t. C CGtTA, I Härung der Psfalmen (1853) ift ein flassisces Werk Ï 5: ba oen dig F! rf .. in Gor - hr io

von bleibendem Werth und fein Lehrbuch der hebräischen (e E A 1QL at ç l N I L i g S Sprae (1861), das seitdem dur Bzarbeitungen in

verschiedenen Sprachen eine weite Verbreitung gefunden hat, darf mit Recht als eine in der Geschichte der orientalischen Sprachwissenshaft Epoche mach?: de Leistung bezeihnet wer- den. Es ist äußerst charakteristisch für Olshausens Scharfblick, mit dem er jede Erscheinung auf dem weiten Felde wissen- \chaftliher Arbeit verfolgte, 1ür die Vorurtheilslosigkeit, mit der er jede Anregung und Belehrung, von welcher Seite sie auch kommen mochte, annahm und berüdcksihtigte, daß gerade er es mar, der für eine bis dahin in Deutschland mißachtete, ja vielfah gelästerte Wissenschaft, das Studium der assyrischen Keilschrift, zuer st seine Stimme erjob. (1865.)

Daß der Verstorbene für den preußishen Ministerial- dienst gewonnen wurde, is der Jnitiative des Staats- Ministers von Bethmann-Hollweg zu danken. Er trat am 15. Dezember 1858 in das Ministerium ein und wurde durch Patent vom 25. November 1868 zum Geheimen Ober-Regie- rungs: Rath ernannt. Seit jener Zeit widmete er sich seinem Amt, einem der s{chwierigsten und wichtigsten in unserer Unterrichtsverwaltuna, der Bearbeitung der Angelegen- heiten aller preußishen Universitäten, mit dem ganzen Aufwand seiner Kraft und Zeit, mit liebevollem Eingehen in die geringsten Details der Geschäfte, sine ira ac studio. Olshausen war nicht ein Mann der Lerdenschaft, rascher Ent- sc{lüsse und stürmishen Handelns; seine Stärke war. ih selbst in allen Lebenslagen in ruhiger Festigkeit gleih zu bleiben. Was er that, entsprang der stets klaren Quelle ruhiger, streng logischer, nur mit Thatsachen rechnender Ueber- leaung. Was aus seiner Feder hervorging, war gewissen- haft vorbereitet, systematisch angelegt, klar ausaeführt und sein Stil war cin Abbild der völligen Reinheit, Klarheit und Harmonie seines ganzen Wesens. Ein erklärter Geaner jedes Parteitreibens in der Politik wie im gewöhnlichen Leben, hatte er für jede Ansicht ein offenes Ohr und die volle Bereitwilligkeit, ihr gerecht zu werden, und nachhsidtig und versöhnlih war auch dann noch sein Urtheil, wenn feine besten Ji tentionen von gegnerisher Seite durhkreuzt wur-

den. Was ihn aver ganz besonders zum Staatsveamten qualifizirte, war jener gesunde Takt, der in s{wierigen Verhältnissen instinktiv das Richtige trifft, der unter

der an und für si höchsten Ziele unmögliG machen, die gegebenen Mittel klug verwendend stets den besten und kürzesten Weg zu dem höÿsten jeweilig erreihbaren Ziel glüdcklich herauszu- finden weiß.

Olshaufen arbeitete die längste Zeit unter dem Minister von VMühler. Man konnte es oft aus seinem Munde hören, daß er für die hohen Eigenschaften seines Chefs, die Lauter- keit seiner Gesinnung, seinen unermüdlichen Pflichteifer und seine hohe Geschäftskenntniß, schließlich für seine Objektivität, mit der er fahlihen Erwägungen jeder Art stets zugänglich Ein durch

Uniständen, welche die Erreichung

war, die unbedingtesie Hochachtung hege. : politishe Meinungsverschiedenheit niemals - getrübtes, zwi-

schen Minister und Rath bestehendes Verhältniß gegen- seitigen Vertrauens erklärt es, daß Olsh2usen zu jeder Zeit den Universitätsinteressen die gewissenhafteste, sorgsamste Pflege zuwenden fonnte, uno man darf es als sein bleibendes Verdienst in Anspruch nehmen, daß er den blühenden Zustand, in dem er die Universitäten bei seinem Amtsantritt vorfand, niht allein erhalten, sondern mit glücklichzm Erfolge weiter entwickelt hat. Und wer dies Verdienst in seinem ganzen Umfange würdigen will, darf nicht vergessen, daß in jener Zeit der größte Th-:il der Finanzkrast unseres Landes für die Reorganisation des Heeres und das Bestehen der großen Kämpfe, durch welhz Deutschland geeinigt ist, heran- gezogen werden mußte, daß also, wenn es troßdem gelang, unser höchstes Unterrichtswesen einer solchen Blüthe entgegen- zuführen, dies allein durch die umfihtigste Verwendung der vorhandenen Mittel, dur die bewährte Kunst altpreußischer Verwaltung: mit geringen Mitteln Großes zu leisten, möglich geworden ift.

Das Loos des Verstorbenen war ein sDönes: ein an Arbeit und Arbeitëefrüchten geseanetes Leben, die edelster Freuden des Familienglücks, die Freundshaît und Verehrung weiter Kreise, ein ruhiges Ende in hohem, dur fkörperlidze Leiden nit getrübtem Greisenalter. Wie er an der Entwickelung der politischen

Verhältnisse in feinem engeren Heimathlande Sleëwig- Holstein

den regasten Antheil cenommen, so verfolgte er, scit dem die deutsde Geicbichtz andere Bahnen eingeshlagen, mit der leb- baftesten Theilnahme und jugendlicher Begeisterung den Auf- s{wung Preußens, die Wiedergeturt des Deutschen Reiches und j-d? Phafe seiner scitherigen Entwidelung. Möge es dem Vaterlande nie an so!chen Patrioten, dem Staate nie an

solhen Beamten, der Wissenschaft nie an sol§en Gelehrten

fehlen!

N é eE R L : s U E s E Verein für Geshichte der Mark Brandenburg ck A Cr - Q T (Ry tall lr I V 4+ Sißung vom 109. Januar 1883. Der Gymnasßallehrer Dr. Bolte E ie S 3 a des Drs : ck M E S % L seßte seinen Vortrag über -das Drama in der Mark Brandenburg A L 4 od N CGLoHeen F D L a 2a Ma Av i E während des 16. Jabrbunderts fort und gab zunäacbst Nacwrickt über 9 + : L - an AT 26+. En A a don C . zwei von ibm benutte Handschriften von Komödien aus den JIahrer G S -QQ e t. 4 f nd 1589. el! D ite Vio on A L S 15 L K 4 L t “S C 2

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namigen Kurfürsten, nibt unterstüßt wurde, entsagte er \ch{ließli gegen Geldzablung dem Bisthum 1604. Karl von Lothringen wurde vom Kaiser anerkannt, nachdem er den Erzherzog Leopold von Oesterrei zum Coadjutor angenommen und das Stift katholisirt. Der Archiv-Rath Friedländer mat: einige vorläufize Mittbeilungen über die von ihm begonnenen Studien zur Herausgabe der mit dem Jahre 1289 beginnenden Ac a nationis Germanicae der Universität Bologna und erwäbnte unter den vorkommenden märfisben Studen- ten einige Mitglieder der Familie von Krödber und den bekannten Gloßfator des Sacbsenspiegels, Iohann von Buch, der seine bereits im Jahre 1305 zu Bologna gewonnene Kenntniß des römischen Rechts in die Mark brachte.

__ Der gescäftsführende Auës{uß der Hygiene-Ausftellung bâlt den 1. Mai als den Eröffrungêtag feft. Die Vorarbeiten sind in bestem Fortgange. Das AusftellungEgebäude erbält einen Hauptraum von ungefähr 100 m im Quadrat; ibm {ließen fi drei weitere Haben ron 10 und 20 m Weite an. Der Gesammt-Fläcben- raum des Gebäudes bat einen Inhalt von ca. 12000 qm. Die Ueberdabung des Gebäudes wird dur 23 fleinere und 1 rei auê- gebildete Kuppelkorstruktion gebildet. Die Façaden erbalten mebrere ge\cbmadckvoll dekorirte Portale und mit der großen Kuppel in Ver- birdung ein in mätbtigen Dimensionen gebaltenes Hauptportal. Das Material, aus welcbem das Auëftellungsgebäude besteben wird, ift durbgebends Stein, Eisen und Glas, so daß Feuersicherheit in voll« kommenstem Maße geboten ift. °

St. Petersburg, 15. Ianuar. (W. T. B.) Na weiteren Meldungen aus Berditscbeff kam das Feuer im dortigen Cirkus, Abends 95 Ubr, gegen den Scbluß der eben stattfindenden Vorstel- iung, zum Ausbruch und wurde dur die Abktrennung eines Feuer- werks herbeigeführt, wobei der Vorhang in Brand gerieth. Das Feuer crgrif ras Decken und Wände; die Zuschauer, gegen 800 Per-

jonen zöôblend, fürzten der Ausgangsthür zu und preZten \i gegen die sich nur nach Innen söffnende Ausgangsêtbür; die vorbandenen beiden Seitentbüren waren vernagelt und kornten nit geöffnet werden. Als es gelang, die Thüre zu öffnen, sab man eiren ganzen Haufen von den Flammen er-

griffener Menschen. Die Feuermehr traf etwa eine halbe Stunde nach Auëbruc des Feuers auf dem Brandplate ein, das Löschen des Feueréê war aber unmögli, da das Waßer in den Waßserfäfsern und in den S(bläucben gefror. Die im Ortbesterraum befindliben Musi- kanten waren die erften Ovfer der Feuersbrunst; die Gesammtzabl der ums Leben gekommenen Personen bat noch nit festgestellt werden kênnen, foll aber die Zahl von 150 übersteigen. Viele der im Hause befindliben Personen retteten sib dur Herausspringen aus den Fen- stern. Das Cirkusgebäâude, die Pferde und die Garderobe bat das Feuer vollständig verzehrt.

Victoria-Tbeater. Se. Königlike Hokeit der Prirz Wil- belm und Ibre Königlide Hokbeit die Prinzessin Friedrib Carl be- ebrten gestern wiederum die Vorstellung des Autstattunatstücks „Frau Venuë* mit Ihrem Vesuc und verweilten tis zum Schlusse derselben.

thaus. Auf dem Pregramm des morgigen Srmpbonie- die „Eroica* von Beethoven.

Literarische Neuigkeiten und periodisheSchriften. Cas - , , - .. m A . & . e, .

__ Gesundheit, Zeitsbrift für öffentlibe unt private Hygieine. Nr. 23 Inhalt: Originalarbeiten: Virkauf des Fleisbes von ge- fallenen und franken Thieren, von Prof. Reclam. Die Samariter- Vereine. Uebersicbten: Hospitäler für arsteckende Kranke. Bee

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sprebungen_ neuer Schriften: Die Kanalisation der Stadt Bremer- bafen. Das Obr in gesunden und kranken Tagen, von Dr. Ludwig

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Lowe. Die Milt&#prüfungëtwretbceden. Ueber Bere

Krarkbeiten. Die fkörverliten Grundlagen der Geistcéftörungen.

Die Erscböpfung8zustände dcs Gebirns. Entsceidungen des ReicbEgericbtes: Trichinen. Feuilleton: Hol:cementdäcer. Ver- fchicdenes.

Selbstverwaltung. Nr. 1. Jnhalt: Ueber Zer- stückelungen von Grundfstücken und Gütern aller Art (Parzellirungen, Dismembratioren). Höbere Entscceidungen: Cbaufseemäßiger Auê- bau einer als Kcmmunikationëweg benußten Trift. Zuständigkeit der Generalkommiftion, über die Deffentlicbkeit eines Weges Bestim- mung zu treffcn. Anlegung neuer Wege. Schankangelegenheiten (Verbot der Fortsetzung eines obne Erlaubniß begonnenen Gewerbes

Perförlidbe Betheiligun nt r inlezung der

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vorfteber. stube. Erdsticb.

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Forftliwe Blätter. 1. Heft: Januar. Inhalt: 1. Auf- âtze: Waldwertbbterebnung bei Unterstellung ungleider Zinéfüße für die vers@icdenen Branden der Einnabmen und Auëgaben. Von Dr. Ed. Hever. Zusatz zu vorstebendem Artikel. Von B. Boraggreve. Ein lettes Wort an Hrn. v. d. Kcttenburg, betreffend: Auffor- stunatbestrebur Son Quaet-Faëlem. II. Büderanzeigen. ITI ittbe ¡€ Preufen. I. Geometecr-Eramien der Forst- fandida bung s Forsietats im Abgeordnetenbau!e. Berichte übe ‘cactenêwertbe Arbeiten auf dem Gebiete der Naturwissenscaften: Vergleicbende Anatomie des afssimilatorischen Gerxekßeivstems der Pflanzen. Ueber die Anpflanzung von Reben auf urbar gemachtem Waldboden. Ueber den Einfluß des Lichts auf die Tranésriration der Pflanzen. Zur Aufforftun 6 Von B, Borggreve. Die dieëjäbrigen Parforce-Jagden zu Hannover. Bitte um lebende Forfünsekten. Vorlesungen an der Forftakademie Mürden. Personalien (Preußen)

S[lustrirte Berliner WowbHenscrift „Der Bär“, Nr. 16 9. Jahrgangs. Inhalt: „Was wird sie thun?" Novelle von A. Rinbart (Fortsetzung). Profefsor Dr. Ernft Curtius (mit Portràä Z1 innerung an Ludwig Devrients 50 jährigen Todesta i in ra. Vor fün ren. Die O omn E ¿fa als Auguït

F. von Brun-

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B das neue 5 vom Jabre 1700. Kaiser Wil- belms Könialic& Berliner Adrcf stellu erliner Straßen A0 Fragefaîten In

Nedacteur: Riedel.

Berlin: Verlag der Erpedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Sechs Beilagen (cins&lieslich Börsen-Beilage), anßerdem die Gewinnliste der vom Junvalidendank veran- laßten Lotterie zum Besten militärisher Hülfsbedürsftiger-

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

N 14,

Berlin, Dienstag, den 16, Januar

13,

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 16. Januar. Jm weiteren Verlaufe der gestrigen (21.) Sigung des Hauses der Abgeordneten wurde die erste und zweite Be- rathung des Geseßzentwurfs, betr. die Bewilligung von Staatsmitteln zur Beseitigung der im Stromgebiete des Nheines durch die Hohwassfer herbeigeführten Verheerungen fortgesczt. Nach dem Abg. Berger (Witten) ergriff der V'ze-Präsident tes Staats- Ministeriums von Puttkamer das Wort:

Meine Herren, es ist ein caraftteriftiswes Merkmal fast aller großen Nothstandédebatten, daß die Berathung fi nit ausschließli um die Mittel dreht, welhe angewendet werden müsen, um den traurigen Folzen eines foelhen Notbstandes nah Möglichkeit Abbülfe zu sckchafen, sondern daß sie au in der Regel mitbegreift die Frage der Quelle dieses Notbstandes und die Frage der dauernden Ver- stovfung dieser Quelle. Der Herr Abgeordnete Dr. Hammadcber bat am Swluß fteinec Ausführungen auf dieses Gebiet einige Blicke ge- worfen und ih mödte am Eingang dessen, was ic die Ebre babe, dem bohen Haufe vorzutragen, im allgemeinen mib mit dem Stand- punkte cinverstanden erklären, den er in dieser Beziebung entwickelt bat. &FH glaube au: ub

ng , daß wir vergebens danach suben werden \{wemmungçsnotbstand ter Rheinprovinz, von welchem

diesem Iabre beimgesubt worden ift, und welcer tros aller Abhülfe fo sdwere Folgen binterlafsen wird, daß wir vergebens tanach suden werden die Ursate dieser S%äden aufzudeckten und denselben dur menscklide Kräfte dauernd Abbülfe zu gewäbren. Der Abgeordnete Hammater kat vollkommen richtig bervorgeboben, daß die eigenthüm-

lite flimatisde und meteorologi!che Konstellation dieses 1 die cigentliche Ursache der Uebersbwemmung gewesen ift. Der Rbein b bekanntli den ganzen Sommer über cinen ganz ungewöhnlichen Waf stand und Howasser gehabt. Die Regengüfle, welhe Wocwen und Mon lang niederaingen, baben das Erdreih dergestalt durtränkt, daß es zur Aufnabme und Absorbirung weiterer Wasermaßen unfähig wurde und a!s später in den Höhen der Berge die ungewöhnlichen Scbneemaîen fielen daß da eine ungewöhnlice und im ganzen Jabrbuntert unerhörte Hotfluth entstand, das ift begreifli und unvermeidlid. Wenn an- gereat worden ist, den allgemeinen Ursaten naczugeben, welce in großen Stromgebieten solche Nothstände herbeizuführen geeignet sind, fo weiß i®, daß au {on im Reich8tage ein ähnlicher Gedanke auf- getauckt ist. Ih meine, wir müssen den Verhandlungen, wel(e sid daran fnüvfen möthten, von vornherein mit einer gewissen Resignatior

entgegensehen. Meiner Ueberzeuguug nad ist es in der That sebr \ckwer, da, wo es sich um vielleicht Jahrbunderte alte Verbältniße bandeclt i{ will nur erinnern an die leider seit langer Zeit statt- indende Entwaldung, die obne Zweifel ein wesentlides Element der Uebers{wemmung bildet ih fage, diesen Verkältnissen gegenüber ist cs wer, im Rabmen einer parlamentarishen Ver- bandlun eine Ansic&t oder einen Standpunki auszu-

Ih mill mi wenigstens in diesem Augenklick dessen

sprecben. ih will nur, und i glaube, ich darf das thun, dar- ie

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auf binweisen, daß in unserem Vaterlande man s{werlich derartige

Quellen des Notbftantes in größerem Umfange wird nachweijen igft À

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können. Ib glaukte, es ist wenigstens das größte Berdienst unserer Staats- und Kommuneverwaltung der Rhbeingegend, daß systematisd der Eniwaldung vorgebeugt wird, und daß ic glaube, ih werde darauf naGber noch zu sprechen kommen die Wiederbewaldung

oriucéweise der armen Eifelgegenden seit 39 oder 40 Jahren unaus- geset sich der Fürsorge aller Verwaltung2zweig ;

Meine Herren, ic m2ette bitten, alle diese Gesichi2punïte aus der beutiger h i und uns nur zu be»

Cie s] E Diékusfion vollkommen auszusccider

l ! scâftigen mit der Vorlage, welbe in dem von ter Regierung für tis aohnalto5n M oto : C L, t rior T A. vy otra p ritig gehaltenen Rabinen die Mittel für unsere {wer betroffenen

Mitbürger an dem Rheine zur Verfügung stelit.

Den Verthcidigern der Vorlage von dieser Bank aus ist ibre Aufgabe dur die heutige Diékussion niÿt gerade sehr erscwert. Die sämmtlichen Redner baben si rit dem Gedanken der Vorlage einverstanden erklärt und der einzige Einwand, der entgegengebalten ist, den mo&te id in ein Wort zusammenfassen, daß nämlich an-

gezweifelt worden ist, ob die Regierung genug fordern und ob nit dur den weiteren Gang der Dinge die Regierung in die Noth- wendigkeit verseßt werden wird, der beutigen Forderung eine Nach- orderung folgen zu lassen. Ferner kat der Herr Abgeordnete Dr. Hammacer den Punkt berührt, ob nit derjenige Theil der Vor-

ge, weldier, wenn i fo sagen darf, à fonds perdn zur Verfügung gestellt werden soll § 2 zu gering bemcîsen jei und erhöht werden müsse. Jb werde mir erlauben auf diese beiden Purkte mi ¿u besGränken und den Nachweis zu versuchen, daß das bohe Haus mciner Auffassung na& am besten thun wird, es bei der Vorlage, wie sie Ihnen geboten wird, einfach

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_ZH zu belafsen und mit mir zu boffen, daß bier in der That auéreidende Mittel zu den der Natur der Sacbe nah beschränkten Zwecken der Vorlage geboten sind. J will ¿unädît, weil das ja wesentlib mit in diesen Gedanken ganz bincin- gebört, nit unterlassen, dem boben Hause einen Ueberblick der Sum- men zu geben, wel&e {on beute ditponibel sind einschließli dessen, was bercits verausgabt ist, wobei ich selbstiverständlih die Privat- \pehden mit bineinnebme. Denn i glaube in der That, daß es ein

durbaus gesunder Gedanke der Staatsregierung und der Volks- vertretung ütt, in den von ibnen gebotenen Mitteln niemals so weit

¿u geben, daß diese humane und cthishe Quelle der Hülfe verstopft oder überflüssig gemact wird; im Gegentheil, ih habe die Meirung, alles, was der Staat thut, soll, abgesehen von anderen Zwecken, aub gerade den Zwcck haken, die christlihe und bumane Mitbülfe aus den Kreisen der durch die Gnade der gött- liden Vorsehung verschont gebliebenen Landestheile ihren Mitbürgern gegenüber anzuregen. Das ist denn auch in hohem und erfreulihem Maße geshehen. Der Herr Obervräsident der Rheinprovinz bat die Güte gchabt, mir ncch in leßter Stunde cine Uebersicht dessen zu gewähren, wa3 bei ihm und bei den anderen betheiligten Staats- behörden id rene alles dasjenige ab, was aewissermaßen annonym im Kreise der Gemeindeverwalturg und der Privatkreise zusammen- gebradt ist sondern was bei ibm und dem von ibm präsidirten Zentralcomité der Rbeinprevinz und bei den betreffenden Regierungs- präfidien Koblenz, Trier, Düsseldorf und Köln zusammengeflossen Ut, und das ift denn deth beute {on eine Summe von 1 200 000, wo allerdings die rom Neich gewäkrte und für die Rheinprovinz in Höhe von 80 090 Æ prâliminirte dem Oberpräsidenten zur Verfügung gestellte Summe mit eingérebnet ist. Von dieser Summe ist heute noch bei dem Herrn Oberpräsidenten di2ponibel die Summe von 536 000 A Ich nehme an, und das fann man ja von der Umsicht unserer dortigen Vezirks- und Provinzialbebörden erwarten, daß hierin ein glückliches Symptom dafür liegt, daß tie augenblicklie Noth, der Abhülfe ge- schafft werden mußte, denn do nit mehr so groß sein kann, wie sie vielfah noch als bestehend befürhtet wird. Jch nehme an, daß tie betreffenden Geneindebebörden, wenn der Frost, Hunger, Wohnungs#- notb, Mangel an Kleidunasstücken, Feuerungsmaterial irgendwo noch beute so groß wäre, daß fie in der That als eine brennende und im bôödsten Srade besorgnißerregende betrahtet werden müßte, denn an diese reilich vorbandenen Fonds appellirt hätten und ih \{chöpfe darau3 die trostreide Hcffnung, daß wir in der That, was den augenblicklichen Notbstand einer bungernden und fricrenden Bevölkerung betrifft, daß

wir da doH über ten Kulmination&vunkt der Not5 binaus sind und ib boffe, daß die Bebörden der Rkeinvrovinz ch wie bisber der nötbigen Für!orge und Weiskcit in der Vertheilung der vecrbandenen Mittel befleizigen. Hierzu, meine Herren, ko:nmt die rom preutiscen Staat bereits à fonds perdu bergegebenen Summe von 50000 G

: 8 L Q G r ata Para i und die von mir in dieser Vorlage erbetene Summe von 3 Millioren

Mark. Hierzu kommt ferner tie von den Prorinzialftänden der Rheinprovinz bewilliate Summe von 1 Million Mark, welde zu ver- {iedenen wirthschaftliven Zwecken, tbeils obne Verpflibtung der Rüctzewökr, theils zu sebr billigen Amortisationstedingungen als Darleben für Kreise und Gemeinden bewilligt sind. Hierzu® ergiebt ic, daß n R iindli& ét

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der jetin Gang kommenden 52ck erfr

beren Mitbürger jenscits des Ozeans, d iche Erträge liefern, daß unange

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auf dem Felde standen, an die Vershüttung der vorhandener unfrutbarem Sande, rielleiht aub mit Steinen, an die Ze von Eigenthum und dergleichen. Von alle dem ift bei der zweiten \ck{wemmung nur wenig verloren gegangen, und ib mödte hi salten: wix können doch in der That. wenn wir vom preuf Standpunkte aus spreben, schr dankbar ‘dafür sein, d

lange nicht so sebr beimgesudt sind, wie unsere be

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gangen îin diesen Distrikten. Alles das tellt einen Umfang dar, wie er bei uns Gott sei Dank nit stattgefunden bat. j ist anzunehmen, daß die wesentligen materiellen Beschädigun «e der Rhein hervorbringen kann, bereits bei den ersten Ue s{chwemmungen erfolgt sind, und daß bei der zweiten Uebers{wemmung es si wesentlib darum handelt, daß leider ein großer Theil der ebcn bewobnbar gemachten Wobnungen aufs Neue dem Gebrauch entzogen ist und wiederum das Bedürfniß entsteht, sie aus8zutrocknen, zu er-

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wärmen und für den mens&li@en Gebrauch wieder wohnbar zu ma@ecn. Das wird jeßt die Hauptsache fein.

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Nun baben die Beamten, welche unter dem Vorsitß des ODber- vor ctwa 10 Tagen in Koblenz getagt haden, um über

präfdenten ] : E den Umfang des Schadens und über die Mittel zur Abhülfe zu be- rathen, darauf verzichten müssen, ziffermäßig eine statistis@e Unierlage

sondern sie baben geglaubt, fiwd begnügen zu müssen mit

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einem allgemcinen Bilde unter BerülLsihtigung der Vorgänge, wie sie uns aus früheren Notbständen bekannt sind, und es ist nun die bereinstimmende Anficht dieser Herren, denen wir dow bei der Be- kanntscaît mit den lofalen Verhältnissen, die ihnen innewohnt, eine

aewise Autorität nicht absprechen können, daß eine Summe von 3 Millionen autreihen würde, um diejenigen Zweke zu erfüllen, welwe die Vorlage zu sfizziren versuht. Wenn dies, und wenn ferner erwogen wird, daß noch viele große Summen durch die

Privatmildthätigkeit aufgebradt sind, da möchte ih glauben, daß wir

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uns beser einer traurigen Perspektive in die Zukunft enthalten und vertrauentvoll gcmeinschaftlih die Summe von 3 Millionen bewilligen in der Hoffnung, daß sie für die vorgesehenen Zwedcke auêreicen wird. Anders liegt die Sace mit dem von dem Herrn Abgeordneten Dr. Hammacher angeregten Gesicht2punkt, ob es nit nothwendig fei, dic Summe von 12009000 4, welche wir à fonds perdu erbeten baben, zu vergrößern, so habe id es verstanden. Meine Herren, ib babe aus früheren amtliden Stellungen, aub einige Erfabrung in Bezug auf Nothstandedarlehne und die mit der Rückzahlung derselben ver- bundenen Scwicrigkeiten, aber vor allen Dingen, meine Herren, mêbte ih den Gesichtspunkt recht in den Vordergrund ftellen, und, wenn ih so sagen darf, in unser gemeinschaftlihes Gewissen zichen, daß man außerordentli vorsibtig sein muß in dem Ge- währen von Summen à fonds perdn, weil diese Gewährung, ins Un- gemesscne zugestanden, die moralische Kraft der Bevölkerung bricht ; es ift außerordentli nöthig, daß diejenigen, welde aus Staatëmitteln zu dem Zweck des Retablissements unterstüßt werden, sih der Ver- pflihtung bewußt bleiben, nun auch tüchtig und kräftig zu arbeiten, um für die Zukunft die Mittel zu gewinnen, damit sie diese Ver- vflidtung wieder abwälzen. Daß die Hülfe à fonds perdn bis zu einem gewissem Grade nöthig ist, erkennt die Staatsregierung voliftändig au, aber den hervorgehobenen Gesichtspunkt außer Auge zu laffen, halte id nit für ridtig und i glaube, der Herr Abgeordnete Hammacer wird das selbst nit bestreiten können. Es ist ja unzweifelhaft wabr, daß bei der Wiedereinziehung bezüglicher Darlehne sehr verschieden verfahren werden kann, die Staatsbehörden können dabei sehr große Fehler machen, sie können aber aub und ih boffe, das wird der Zall sein mit der nöthigen Vorsicht, Humani- tät und Geduld verfahren. i 4

Meine Erfahrungen auf diesem Gebiet stüßen si auf die Provinz Ostpreußen, in der ich früher die Ehre gehabt habe, amtlich zu fungiren; auch da waren, wie den Herren bekannt ist, in den Notbständen von 1867 und 1868 Darlehne an nothleidende Land- wirthe gegeben, und zwar gegen geringe Zinsen „Und mit geringer Amortisation. Ich erkenne vollkommen an, daß bei der Abwickelung dieser Sache sie wird in diesem Augenblicke wohl noch nit ganz

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emjenigcn, was der Herr Minister r r ein paar Worte hinzuzufügen in Bezug auf di n der Gebäudesteuer na dem Gesetze binrei teserhalb noch besonderes vorzuseben scin werde. eine Herren, der Regierung, die diese Vorlage bi citeres das Vertrauen nicht versagen, g Steuergesetze, besonders des Ge

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er unter Umständen nit zu Gese woblerwogene Bestir stimmungen in dem vorliegenden F Theils der Nheinprorinz ungen! flagende Interessenten noch auf Antr gelegt worden. Gleibwoßhl babe ih {on keschlofen, die Provinzial- bebörden auh ex oficio noch auf die Frage aufmerksam zu machen und eine Erörterung derselben berbeizufübren. Inzwischen glaube ich bis dabin, daß etwa im Wege von Klagen und in Folge der von den Provinzialbebörden geführten Erörterungen eine Unzulänglichkeit der gefeßzliken Bestimmungen ic ergeben sollte, empfehlen zu sollen, irgend welde Beschlüsse nah dieser Richtung bin bier im Hause nicht ¡u, fassen. Sollte e3 fh ergeben, daß obne einen geseßlicen halb- jährigen oder gan;jährigen Erlaß der Gebäudesteuer der Noth der Betroffenen wirkli nit abzubelfen wäre, so glaube id in diesem Falle eine Vorlage auc von Seiten der Regierung in Aussicht stellen zu können ; aber ih bin heute weder in der Lage, anzunehmen, daß dieser Fall sih einstellt, no% für meine Person zu besorgen, daß in der That eine folce außerordentlite Maßregel nöthig wäre. Damit {loß die erste Berathung. Es folgte die zweite (Spezial:) Berathung. Zu §. 1, welcher lautet : Der Staatsregierung wird der Betrag von drei Millionen

Mark zur Verfügung gestellt, um an die, im Stromagebiete des

Rhbeines durch die Hotfluthben im Spätberbste des Jahres 1882

beziebungéweise im Winter 1882/83 Beschädigten nah Maßgabe

des nachgewiesenen Bedürfnisses Beihülfen zu bewilligen, insbe-

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: a. an Ane Beschädigte zur Erkaltung im Haus- und Nabrungs8- stande,

b. an Gemeinden zur Wiederberstellung ihrer beschädigten gemein- nüßigen Aulagen,

c. zur Wiederherstellung und zur nothwendigen V beshâdigten Deiche und Ufersbuzwerke und der bindung stébenden Anlagen.

bat der Abg. Dr. Neichensperger (Cöln) die Regierung drin- gend, bei der Wiederinstandsezung der schadhast gewordenen Deiche und Uferschuzwerke, wovon 8. 1 ad c, spreche, mit größter Vorsicht zu verfahren. Namentlich am Oberrhein klage man allgemein, daß man bei der Stromregulirung bis- her zu sehr das Jnteresse der Schiffahrt, und zu wenig die Üebershwemmungsgefahr berücksichtigt habe. Jn der Be- waldungsfrage sei er mit dem Abg. Berger vollständig ein- verstanden; zu seiner Freude gehe auch die Schweiz mit den Stromregulirungen und Aufforstungen jezt ernstlih vor. Endlich empfehle er dringend die Anlegung von Pumpwerken na holländishem Vorbild zur Verhütung von Grundwasser- shäden, da gerade das Grundwasser in Verbindung mit der Ho&tfluth sehr großen Schaden angerichtet habe. E

Der Abg. Biesenbah bemerkte, auch er halte die in der Vorlage gebotenen Mittel lange nicht für ausreihend. Ganz und gar ließen sih ja Uebershwemmungsschäden auch in Zu- kunst niht vermeiden, aber es müsse von Staatswegen das Möglichste geschehen, um deren Wiederkehr in dem jeßigen Umfange zu verhindern. Es dürfe nicht wieder vorkommen, daß Ortschasten in Folge der gänzlih verfehlten Anlage der Schutzwerke vernichtet würden; namentliÞch am Unter- rhein seien alle Dämme zu s{hwach und zu niedrig. Auch die in den Rhein gelegten Buhnen hätten sih meist als äußerst nachtheilig bezüglih der Uebershwemmungsgefahr er- wiesen; ihre Beseitigung sei anzustreben. Man könne die Größe des Nothstandes daraus ermessen, daß es an sich dem rheinishen Charakter widerstrebe, um Staatshülfe zu bitten, diesmal aber alle Vertreter der Rheinlande einstimmig ver- langten, daß der Staat mit seinen Mitteln eingreife. Die vorzügliche Haltung der Betroffenen habe der Minister {hon im November gerühmt ; das habe guten Eindruck am Rhein gemaccht und das Vertrauen der Bewohner in die eigene Kraft noch gehoben. Es handele sih jeßt aber darum, die Existenz Hunderttausender von fleißigen Familien in den Städten und namentlich auf dem Lande zu wahren. Die Winterfrucht sei dort allenthalben total erfroren, die Aecer seien versandet und vershlämmt. Hier thue größere Hülfe noth, als die Vorlage sie gewähre; nur in der B , die Negierung werde das bald von selbst einsehen, sowie eingedenk des Spruches „bis dat qui cito dat‘ sehe er für diesmal von einem Antrage ab, um das schleunige Zustandekommen des Entwurfes nicht

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