T A Wes s
die Zeit sei jezt zu kurz, um auf die Sache selbs ein- ugehen; die Gründe, welche die Regierung gegen den hier ge- aßten Beschluß vorgebracht, erschienen so wenig ftichhaltig, daß er sih und seinen Freunden vorbehalte, auf dem nächsten ordentlichen Landtage auf den Gegenftand zurückzukommen. Damit waren die Verhandlungen des außerordentlichen Pro- vinzial-Landtages erledigt. Nach einer Pause erschien der Ober- Präsident von Leipziger, begleitet vom Vize-Landtagsmarschall Brüning und verlas folgende Schlufrede : Hottgeehrte Herren!
Mit dem soeben rolliogenen Wakblakte ift die Aufgabe des zu einer außerorden!liben Siturg berufenen Provinzial-Landtags erfüllt und ih bege mit Ihnen die Erwartung, daß durch die von Ihren aectroffzne Wabl der provinzialständiften Verwaltung eine tüdbtige, im Geiste des bochverdienten Vorgängers im Amte schaffende Kraft zugefübrt werden wird.
Die \&were Prüfung, die Gott der Herr in dem gestern erfolgten Tode Sr- Königlichen Hobeit des Prinzen Carl über Se. Majestät unsern Aliergnädigsten Kaiser und König und das ganze Königliche Haus verbängt hat, wird in der Provinz Hannover ehrfurchtêvolle innige Theilnahme finden.
Im Allerhöwsten Auftrage Sr. Majestät des Kaisers und Königs {ließe id den außerordentli hen hannoverishen Provinzial-Landtag.
Graf Münster brate das Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König aus, in welches die Versammelten drei- mal einstimmten.
Bayern. München, 21. Januar. (Allg. Ztg.) Die Staatsz-Ministerien des Jnnern und der Finanzen haben unterm gestrigen Tage an die Kreisregierungen und die Distriftsverwaltungs- und Gemeindebehörden einen Erlaß gerichtet, durch welchen, „um einen allgemeinen Ueber- blick über den durch die jüngsten Uebershwemmungen verursahten Schaden, sowie um Anhaltspunkte dafür zu gewinnen, in wieweit den Betroffenen von Seite des Staates Beihülfe zu leisten ist“, eingehende Erhebungen angeordnet werden. Dieselben sind in den beschädigten Gemeinden durch von den Gemeindebehörden ung:säumt zu bildende Kommis- sionen vorzunehmen, und werden hierzu die näheren Anord- nungen und Formulare erlassen. Die Kreisregierungen haben die Resultate dieser Erhebungen, soweit sie die Schäden an Gebäuden betreffen, spätestens bis 15. f. Mts. vorzulegen und die Schaden: rh:bungéliste für Grundstücke, Saaten, Früdte, Vieh x. so s{nell als mdglih folgen zu laßen.
Sefsen. Darmstadt, 22. Januar. (Darmst. Zta.) Der Großherzog und die Prinzessinnen Victoria und Elisabeth sind heute Vormittag nicht, wie als bevorstehend aemeldet, nach Berlin abgereist, da in Folge des Ablebens Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Carl von Preußen alle für die silberne Hoczeitsfeier des Kronprinzlicen Paares geplanten Fesilihkeiten abgesagt worden sind.
— 22. Januar, (W. T. B.) Aus Anlaß des Ablebens des Prinzen Carl von Preußen if bis zum 2. k. M. Hof- trauer angeordnet. 4
Meck&lenburg. Schwerin, 21. Januar. (Meck&l. Anz.) Auf Allerhöchsten Befehl legt der Großherzogliche Hof wegen des heute erfclgten Ablebens des Prinzen Carl von Preußen heute eine vierwöchige Trauer an.
Sachfen-Weimar:Eisenach. Weimar, 22. Januar. (Thür. Corr.) Die Nachricht von dem Tode des Prinzen Carl von Preußen ist gest-rn Nachmittag am Großherzoglichen Hofe eingetroffen und hat dort, wie auch in den weiteren Kreisen der Bevölkerung, lebhafteste Theilnahme erweckt. Am Großherzoglichen Hofe wird von heute ab auf vier Wochen Trauer angelegt.
Oesterreich-Ungarn. Wien, 22. Januar. (W., T. B.) Aus Aniaß des Ablebens des Prinzen Carl von Preußen ist vom 23. d. bis einschl. 30. d. Hostrauer angeordnet. Die „Wiener Abendposi“ weist auf den s{hmerzlihen Verluft hin, welchen das preußische Königehaus durch den Tod des Prinzen Carl getroffen hat, und sagt, die Theilnahme an diesem Trauerfalle in Orsterreih ist eine ebenso herzlihe wie all: gemeine.
— Die „Volitis@e Correspondenz“ meldet, daß der russische Minister des Auêwärtizen, von Giers, und der Fürst Lo- banoff für den 24. d. M. zu einem Hofdiner geladen seien. Die erwartete Unfkunfl des Ministers von Giers habe einen furzen Aufschub dadur erlitten, daß der Minister einen Eifsenbahnans&luß versäumt habe. Die ruisishen Gesandten in Bukarest und in München sind zur Vegrüßurg des Mi- nisters von Giers hier eingetroffen.
— Der Sprachenausschuß des Neichsraths hat den Antrag Wurmbrand, betreffend die Regelung des Ge- braucks der lanveéüblihen Sprachen unter Festhaltung der deut- schen Sp-:ache als Staatssprache abgelehnt. Der Ausschuß be- ichloß, beim Plenum den Uebergang zur Tagesordnung zu beantragen und wählte Madeyski zum Berichterstatter. Vom Minister - Präsidenten war vorher erklärt worden, daß er seine am 2. April 1881 abgegebene bezüglihe Erklärung ihrem ganzen Jnhalte nach aufreàt erhalte.
— 23. Januar. (W. T. B.) Wie das „Fremdenblatt“ erfährt, sollen sih der Erzherzog Karl Ludwig und eine Deputation des österreiinschen Dragoner-Regimerts, dessen Jn- haber der verewigte Prinz Carl war, zur Leichenfeier nach Berlin begeben.
Pest, 22. Januar. (W. T. B) Das Unterhaus nahm bei der Berathung der Petitionen des ungarischen Kuratklerus gegen fonfessionelle Swulen und gegen die Einführung der Civilehe einstimmig den Antrag des Ausschusses an, di? Petitionen theils den Fachausshüßfsen, theils der Regierung zu überweisen. Alsdann begann das
aus die Berathung der Jnterpellation des Tapolczaer Lahlbezirks um Aufhebung der Juden-:Eman- zipation. Der Referent betonte, daß an ge- wissen Prinzipien in einem Rechtsstaate niht gerüttelt werden dürfe. Ein jolches Prinzip sei die Gleichberehtigung aller Bürger. FJstoczy begründete unter Ausfällen gegen die Juden den Beschlußantrag, die Regierung anzuweisen, eine Vorlage über die Revision des Emanzipationsgeseges einzubringen. Die Fortsetzung der Debatte wurd: \{hließlich auf morgen ver- tagt. Auf den Antrag des Minister-Präsidenten Tisza wird die morgige Sizung so lange dauern, bis diese Frage er- ledigt sein wird. d
Belgien. Brüssel, 22. Januar. (W. T. B.) Wegen
des Todes des Prinzen Carl von Preußen legte der Hof bis zum 31. d. M. Trauer an.
Frankreih. Paris, 22. Januar. (W. T. B.) Die Neg1ierung bält die Geseßentwürfe über eventuelle Thronprätendenten und wegen Abänderung des Prefßgesetßes aufrecht. Jn parlamentarischen Kreisen glaubt man, daß dieselbe nur gc- neigt sein werde, ein Amendement anzunehmen, nah welhem die ausgewiesenen Mitglieder früherer Regentenfamilien Frank- reis ihren Rang und ihre politishen Rechte verlieren tollen. Die Rechte, die radikale Linke und die äußerste Linke sind entshlossen, die Regierungsvorlagen aktzulehnen ; die „Union
Maßnahmen gegen
républicaine“ soll eine Transaftion wünshen. Dem „Paris“ zufolge durchzogen in der vergangenen
Nacht Patrouillen das Quartier Elysée, weil man das Anschlagen eines legitimistishen Manifestes oder anarchistishe
Versuche befürchtete. Außer dem „Paris“ erwähnt kein an- deres Journal derartiges.
Der „Temps“ ermahnt die Deputirten dringend, nit unter dem Eindruck eines unüberlegten Alarins, welcher dem Wohle des Staates unzuträglih sei, antiliberale Geseße zu votiren; es würde eine verabsheuung2würdige Politik sein, sich aus einer vorübergehenden Verlegenheit zu retten dadur, das R die Freiheit verleugnet, welhe das Prinzip der Re- publik ift.
Der Präsident des linken Centrums des Senats, Wad- dington, äukterte sich dahin, daß die Republik von Nie- mandem bedroht sei und nur ihre eigenen Fehler zu fürchten habe. „Wir wollen die konstitutionelle und liberale Republik behaupten, sowohl gegen eventuelle Unternehmungen, als auch gegen die gegenwärtigen revolutionären Angriffe.“
Jn der Deputirtenkammer interpellirte heute der bonapartistishe Deputirte Cuneo d’Ornano die Regierung wegen der Entfernung der Ansc;läge des Manifestes des Prinzen Napoleon und warf den Richtern eine Verleßung des Preßgeseßes vom Jahre 1881 vor. Der Justiz-Minister erwiderte: der Richter habe, indem er vollständig unabhängig handelte, das Verfahren des Prinzen Napoleon als ein Ver- brechen gekennzeihnet; daher falle dies unter das Strafgesetz und nicht unter das Preßgeseß vom Jahre 1881. Schließlich wurde die einfahe Tagesordnung mit 400 gegen 88 Stimmen angenommen.
Die Kaiserin Eugenie, welhe heute Morgen in Calais gelandet war, ist Abends hier eingetroffen.
Die dem A ppelau peuple angebörenden Deputirten haben bes{lossen, drei aus ihrer Mitte sollten ihre Mandate niederleaen und alsdann der Prinz Napoleon als Kandidat aufgestellt werden, möge derselbe freigesprohen oder auêge- wiesen werden.
Spanien. Madrid, 22. Januar. (W. T. B.) Die Berichterstattung der Zolldirektion über den Han- delsveitrag mit Deutschland ist vertagt worden.
Der „Correspondencia“ zufolge wird der Finanz-M i- nister Pelayo Cuesta hinsihtlich der Behandlung der Frage der Handelsverträge seinem Vorgänger folgen.
— 22 Januar. (W. T. B.) Jn der Kammer der Deputirten erklärte der Finanz-Minister auf eine an ihn gerichtete Anfrage: er habe die sofortige Einlösung der Coupons der dreiprozentigen fkonsolidirten Schuld, welche bei den spanishen Finanzkommissionen für das Ausland prä- sentirt werden würden, angeordnet.
Ftalien. Rom, 22. Januar. (W. T. W.) Der König hat dem Kaiser Wilhelm aus Anlaß des Ablebens des Prinzen Carl von Preußen sein herzlihes Beileid telegraphish autgeip-ochen.
Vor dem Zuchtpolizeigericht begann heute die Ver- handlung gegen Valeriani, welher am 28. v. M. gegen den Wagen des österrcichish-ungarishen Botschafters beim päpftliven Stuhle einen Stein geworfen hatte. Der Angeklagte Valeriani behauptete, daß er den ersten besten Stein, den er gefunden, gegen den ihm entgegenkommenden Wagen geworfen, daß er aus Noth und Elend gehandelt und nicht gewußt habe, daß der Wagen, gegen den er den Stein geworfen, dem öster- reichish-ungarishen Botschafter gehöre. Durh acht Zeugen wurde bestätigt, daß das Vorleben des Angeklagten ein tadel- freies si. Vom Gericht wurde, der Einwendungen der Ver- theidigung ungeachtet, beschlossen, die Mitglieder des öster- reihishen Botschastspersonals zur persönlihen Vernehmung nit vorzuladen, vielmehr nur die vor dem Untersuhungs- rihter im Botschaftspalais erstatteten Aussagen derselben zur Verlesung zu bringen. —.
Venedig, 22. Januar. (W. T. B.) Der russische Minister von Giers beabsihhtigt, seine Reise nah Wien morgen fortzuseßen.
Nufßland und Polen. St. Petersburg, 23. Fa2- nuar. (W. T. B.) Anläëlih des Ablebens des Prinzen Carl von Preußen ist eine ‘zehntägige Hoftrauer an: geordnet.
Dänemark. Kopenhagen, 22. Januar. (W. T.B.) Der König ersuchte heute den deutschen Gesandten von Phi- lipsborn, dem Kaiser Wilhelm sein tieistes Beileid an- läßlih des Ablebens des Prinzen Carl zu übermitteln.
Afrika. Egypten. Kairo, 22. Januar. (W. T. B.) Der Khedive hat dem früheren französishen Controleur Brédif den Medschidje-Orden erster Klase verliehen.
Zeitungsstimmen.
_„Glasers Annalen für Gewerbe und Bau- wesen“ schreiben :
Wir können es uns nicht versagen, an dieser Stelle einen kleinen Rückblick über die Gestaltung des Etsengeschäftes im verflossenen Jahr vorautzushickden. Im Allgemeinen kann m n die Nachfrage als eine ziemliÞh rege im abgelaufenen Jahr bezeihnen und während des größten Theils des Jahres waren die Eisen- und Stahlwerke an- gestrengt beschäftigt. Im Anfange des Jahres 1882 standen die Preise ziemli auf demselben Niveau wie beute, stiegen nach einer kleinen Absbwähung im Frübjabr dem zunehmenden Bedarf analog langsam, aber stetig, und erreichten in der Mitte des Sommers ibren Höhepunkt. Gine fieberhafte Bewegung war in keiner Weise wahrzunehmen, vielmehr trug die Befferung ein ganz gesundes Gepräge. Nach längerem Stillstand trat dann wieder eine rückweichende Ten- denz ein, die bis beute angehalten hat, ohne jedoch heftig zu werden, und die Lage des Marktes wesentlib zu beeinflufen. In den leßten Wochen des Jahres ist wieder ein Stillstand in der Rük- bewegung bemerklih. Die Rohmaterialien sind fester, die Walzeisen- preise sind kürzlih niht weiter gewiben, Stahlschienen behaupten in den letzten zwei Monaten denselben Saß von 155—157 A4 Im Ganzen genommen nabm die Entwickelung im bingeshwundenen Jahre für die Eisenindustrie einen ruhigen und günftizen Verlauf. Alle Zweige blieben den größten Theil des Jahres flott beschäftigt, dazu
waren aub die Preise wieder nach langer Zeit lohnend, so daß der Betrieb der Eisenhütten turbweg pro 1282 ein befriedigendes ren- tables Resultat aufweisen wird. Zumcl waren es die deutschen Babnen, wel&e den Stienenwerken, Fabriken für Oberbaumatrial und Waggonfabriken ganz bedeutende Aufträge zuwiesen und indirekt den Cisenwerken dadur Beschäftigung zusicberten; aub für die nächste
eit stehen von dieser Seite wieder erbeblide Aufträge in Auësi&t.
8 ift wobl als zweifellos zu betradten, daß der bisherige bedeutende Bedarf ter deutsden Babnen nit rur ni&t abnebmen, sondern mit der Erweiterung des Sctienenneßes noch wacbsen und der deutschen Eisenindustrie eine aute und dauernde Absatguelle bieten wird. — In den letten zwei Jahren ist die Befserung ftetig, wenn auc langsam mit zeitweilizen S&wankungen fortgeschritten und können wir rit umktin, das abgelaufene Jahr, troy zeitweiliger Schwankungen, als ein befriedigendes zu bezeinen.
— Dem „Centralblatt für den deutschen Holz pater (Stuttgart) wird aus Stockholm, 10. Januar, ge- meldet :
Bei Beginn des neuen Jahres dürfte ein Rückblick auf S&wedens Holzhandel im Jahre 1882 am Platze sein. Vor allem fällt die enorme Produktion von gescrittenem und gebobeltem Holze auf welce im Zeitraume von 12 Monaten die vorjährige Produktion um nabezu 100 000 Standards überragten. (Ein Standard Sw@lagkolz ist aleid 150 und ein dto. Scnittbolz glei 165 engl. Kubikfuß).
Nat verläfliden Nachrichten wird sie bei der Eröffnung der Sciffabrt in 1883 404 704 Standards8 gegen 356 252 Standards in 1882 betragen. In Folge der immensen Autfuhr im vergangenen Iabre haben die Preise gegen Schluß der Saison einen nicht unbe- deutenden Absblag erfabren. Die Importeure, wel%e im Hinblick auf einen lebhaften Geschäftêgang — eine Vorausseßung, welche nur zum Theile in Enaland und Frankrei eintraf — große Einkäufe gematt, fönnen fb glüdlid pvreiien, daß die Fradtverbältnifse weiterem Ervort Einbalt geboten, fonft wären die Preise vorauësictlich so gesunken, daß finanzielle Scbwoierinkeiten nit ausgeblieben wären. .
— Der „Düsseldorfer Anzeiger“ behandelt in einem Artikel die Frage „Vertheuern Zölle das Leben?“ und fübrt dabei u. A. Folgendes aus:
Die freibändlerishe Theorie, daß der bei der Eirfubr einer Waare erhobene Zoll den Detailpreis derselben steigere, läßt fh am besten kei den Waaren prüfen, die im Inlande gar nicht erzeugt, sondern lediglih vom Auslande eingeführt werden. Keine inländische Konkurrenz kann bier den Preis des auélärdischen Produktes beeirflussen; vielmehr wird der Detailpreis einer folben Waare allein dur die Kon- furrenz der Kaufleute unter einander und dur das Bestreben der Detailbändler geregelt, einen möglibst hohen Gewinn zu erzieler. Die Waare wird an jedem Orie gerade zu einem so boben Preise verkauft werden, als die Detailhändler, obne ihren Absaß zu \{chä- digen, bei ibrer Kundschaft durbseten können. ;
Wenn die Möalichkeit irgend vorhanden wäre, den Zoll auf den Detailpreis einer solhen Waare zu \ch{lagen, so würde es sicher bier geschehen.
Das Petroleum ift eine sol&e Waare, die blos auf dem Wege der Einfuhr na Deutschland kommt und bei der ein Zollsaß von 6 M pro 100 kg erboben wird. Wie gestalten fb nun die Detati- preise des Petroleums, und ifi eine Einwirkung des Zolles auf die- selben nabweisßbar ?
Die vor Kurzem von dem Verein „Konkordia*® veröffentlibte bot sorgfältige und eingebende Statistik der Detailpreise versttie- dener Artikel des tägliven Verbraubs gestattet, auf diese Fragen eine bestimmte Antwort zu geben; wir finden în dieser Veröffent- lihung die Petroleum-Detailpreise für den 1. Juli d. I. in 526 Orten verzeichnet. . S
Der Artikel s&ließt dann folgendermaß?n :
Das Ergebniß dieser verdienstvollen statiftis%en Aufnakbme der Konkeordia ift für die von den Freihändlern unablässig gepredigte Lehre von der Vertbeuerung des Petroleums dur den Zoll verni- tend. Wir haben gesehen, daß îin den regellosen, dur die willfkür- liden Normirungen des Händlergewinns bestimmten lokalen Preis- unterschieden h nicht einmal die Differenzen der Frach!kosten naÞ- weisen laffen; no& weniger aber wird es den Angaben dieser Sta- tistik gegenüber Jemandem einfallen können, den Eirfluß des Zoll- sates auf die Festsetzung der [okalen Petroleumpreise zu behaupten.
— Dem „Deutschen Tageblatt“ wird aus dem Königreih Sachsen berichtet :
Eine Zustimmung2adresse zu dem von der Reichêregierung seit vier Jahren rerheißenen Reformwerke auf dem Gebiete der Kranken- versicherung hat auf Grund seiner reichen Erfahrungen der Dresdener allgemeine Krankenkassen» und Lebenêversicberungs- verein an den Reichêtag abgesendet. Dieselbe ist eingehend motivirt und hauptsätlih dadurch veranlaßt worden, daß an den Reichstag Petitionen zablreiher Krankenunterstügzungskafsen bald aus diesen, bald aus jenen Motiven abgesendet worden sind, welche sib gegen reih8gesezlide Regelung des Krankenversicberungs- wesens rihten. Daß gerade der genannte Verein vorzüglih berufen ist, Nch in der s{webenden Frage zu äußern, dürfte wobl daraus er- bellen, daß er allein innerbalb der leßten zehn Iahre (er besteht seit zwanzig Jahren und zählt 6000 Mitglieder), ungefähr 200 000 #Æ baares Kranfkengeld, 40000 Æ Sterbegelder und 5500 Æ an Beis bülfen zur Gesundheitzvpflege gewährte, so daß er also binlänglih Gelegenheit batte, praftiswe Ecfahrungen zu machen und sicheres statistishes Material zu erlangen.
Heichôstags - Angelegenheiten.
Die XI]. Kommission des Reichstags zur Vorberathung des von dem Abg. ron Wedell-Malchow eingebrabhten Gesetzentwurfs wegen Abänderung des Gesetzes, betreffend die Erhebung von Rei bs stemvelabgaben, vom 1. Juli 1881 (R. G. Bl. S. 185), bat fich wie folgt konstituirt: Graf von Hompes%, Vorsitender ; Büsing, Stellvertreter des Vorsitenden ; Fürst von Hatfeldt-Trachen- berg, Striftführer ; Dr. Mever (Halle), Stellvertreter des Scbrift- fübrers ; Dr. Arnold, Graf von Ballestrem, Beisert, Graf Droste zu Vischering, von Grand-Ry, Dr. por mann, Hermes (Parbim), Frei- berr Horneck von Weinheim, Mobr, Oechelbäuser, Shlutow, Sonne- mann, Traeager, Graf von Waldburg-Zeil, Dr. Weber, von Wedell- Malchow, Freiherr von Wöllwarth.
Der Etat für das Königlih preußische Reihs-Militär- Kontingent und die in die preußisbe Verwaltung übernommenen Kontingente anderer Bundeëstaaten auf das Etattjahr 1883/84 beziffert die Einnabmen der Militärverwaltung für Recbnung der Bundesstaaten mit Ausfluß von Bayern mit 3507 232 Das ift um 661843 Æ mehr als der Etat pro 1882/83. Ein Mebr erscheint hier in den Titeln „Erlöse aus dem Verkauf entbebrliber oder unbraubbarer Grundftücke, Materialien, Utensilien und sonstiger Gegenstände“ mit 657 988 Æ, und „verscbie- dene Einnahmen 2c “ mit 26 009 4, ein Weniger in Titel „Miethen, Pachtgelder und sonstige Erträge“ mit 22 145
Der Etat pro 1884/85 sett diese Einnahmen mit 2 876 001 #, also mit 631 231 Æ weniger an, als der Etat pro 1883/84.
Die Einnahmen der Militärverwaltung für Rewnung der Ge- sammtheit aller Bundesstaaten sind im Etat für 1883/84 mit 182270 A (— 6039 Æ) in Ansaß gevraht, im Etat pro 1884/85 mit 173 780 A, also mit §490 M weniger.
Die fortdauernden Au2gaben im Etat für 1883/84 betragen 264 302 915 4A (+ 900041 46). Die Abweichungen gegen den vorigen Etat finden si in folgenden Kapiteln und zwar ein Mehr bei „Militär-Kassenwesen* mit 1320 #, „Militär-Jntendanturen“ mit 57100 M, „Generalstab und Landeëvermessung8wesen“ mit 15 000 M, „Geldverpflegung der Truppen“ mit 5283 K, „Natural- vervflegung®“ mit 650264 4, „Ankauf der Remontepferde“ mit 5198 M4, „Reisekosten und Tagegelder, Vorspann- und Tranéportkoften“
mit 170 000 #, „Militär-Erziehungs- und Bildungswesen“ mit
M, „Militär-Gefängnißwesen®“ mit 573 4, „Artillerie- und 15 Senmwesen mit 490598 #; „Tehnisbe Institute der Artillerie“ mit 1515 #, -Bau und Unterbaltuna1 der Festungen“ mit 16 690 Æ, und „Wohnung®geldzusbüfe“ mit 9577 i Etn Weniger wei}en fol zende Kapitel auf: „Kriegs-Minifterium _mit T50 Æ, „Gouver- neure, Kommandanten und Plaßmajore* mit 369 , «Bekleidung u d Aufrüstung der Truppen“ mit 24050 4. „Garnifonverwaltungs- und Serviêwesen* mit 171133 4, „Militär-Medizinalwesen“ mit 41 329 #, «Verpflegung der Ersaz- und Reserve-Mannscba'ten“ mit 3090009 Æ und „Verwaltung der Remontedepots“ mit 450 L L Die fortdauernden Ausgaben beziffern fdb im Etat für 1884/85 auf 264 956 539 Æ, mithin um 653624 Æ# mebr als im Etat für 1883/84. Ein Mebr figurirt bier in folgenden Kapiteln: „Militär- Kcsenwesen* mit 1320 Æ, „Naturalverpflegung“ mit 517 782 M, -efleiduna und Ausrüstung der Truppen“ mit 24 635 M, *Militär-Medizinalwesen® mit 12 486 M, -Verpflegung der Ersaß- und Reservemannscbaften“ mit 42980 #, Militär-Erziebung2- und :sdungéwesen“ mit 75971 Æ, „Militär-Gefängnißwefen mit 16 §26 4 und „Artillerie- und Waffenwesen® mit 2250 Ein MWoniger gegen den Etat für 1883/84 zeigen die Kapitel Seldrer- pfl-aung der Truppen“ mit 2957 #, „Garnifonverwaltungê-_ und Scroiéwesen“ mit 32579 #4 und „Wobnungsgeldzusbs}se“ mit 4890 4 Die einmaligen Ausgaben in dem Etat für 1883/84 sind mit 7951 224 M in ele ge (+ 2879 196 M gegen den Etat für 1882/83). Ein Mebr findet sid bier in folgenden Titeln: Geldvervflegung zur Gewähruna von Zulagen an die Vifitere, KB-amten 2c. in der Garnison Kebl“ mit 11049 #; „zur Er- neuerung des Oberbaues der Militär-Sifenbabn, als erste Rate mit 49000 ; „Neubau eines Train-Depots, einsbließlid der Utensilien-Eraänzung, für das Garde-Corv3 bei Berlin, ¿w-ite Rate“ mit 455000 #; „Neubau und Utensilien - Ergänzung cir 25 Kasernements nebst Zubehör für das Garde- Scügen-Bataillon in Li-zterfelde, fünfte Rate“ mit 325 000 4; „Erweiterunz des Baraen- Kcsernements auf dem Artillerie-Scbießplate bei Jüterbog, erfte Rate“ mit 200090 M; „Neubau eines Train-Depots, zweite Rate“ mit 185 000,4; „Neutau und Ausstattung einer evangeliscwen Garnisoukirche in Spandau, erste Rate“ (zur Projektbearbeitung) mit 16000 M; „Erweiterung des Garnison-Ererzierplat es in Spandau 48100 A; 9:eubau eine2 Dienstwohngebäudes für den fommandirenden General des V. Armee-Corps in Posen, 1. Rate (zur Projektbearbeitung) 90 900 A; Neubau eines Wohnkasernements fur eine Abtbeilung re:cender Artillerie in Sagan, zweite Rate, 150 000 M; Neubau von S :xllungen für das Train-Bataillon Nr. 6 in Breëlau erst: Nate, 1210009 #; Neubau eines Kasernements nebst Zubehör „und Utene fi ten-Ergänjung für ein Bataillon Infanterie in Glas 150 000 M; N: ubau und Ausstattung einer evangelisen Garnifonftrbe in Neisse, erse Rate (zur Projektbearbeitunz) 10 000 M; Neu und Utensilien- Erzänzung eines Kasernements sur etne Abtheilung Feld-Artillerie in M inster, erste Rate, 200009 #4; Neubau bezw. Neuzinribtunz von Kasernen für etwa 450 Mann und von Stalüunzen für etwa 180 Pferde in Trier, erste Rate, 33 000 M 13) Erweiterung der Pferdeställe, einsbließlid Utensilienbesaftung im Baratenlager auf dem Artillerie-SHießvlaze bei Wahn bei (2n un: 432 Stände 160063 Æ 14) Neußerstellunz von 3 S vizßstine den bet Hadersleben, sowie Erwerbung des hierzu benötbigten Ter- rains erste Rate (zum Terrainerwerb) 24964 #4 15) Erweiterungs- bau und Ütensi'tenergänzung des Baraken-Kafernements auf dem Artillerie - Scießplay bei Griesheim, erste Rate, 100 009 16) Neubau und Utensilienergänzunz des _Kasernements nebst Zubehör für zwei Escadrons in_ Mainz, zweite, Rate, 10) 000 A 17) Neueinlegunz von 17 Stießftäanden [ur E Gar» niion Mainz und Umbau ron 5 alten Standen daselbit 136 099 M 18) Erweiterung des Garnisonlazareths in Brandenburg 2. H. ein- (& lieilid für vermehrten Utenfiltenbedarf, dritte Rate ; 40 009 E'4 19) Neubau und Auëstattung eines Garnifonlazareths in Braun- \&veig, fünfte und legte Rate, 10 090 # 20) Neubau und Ausstattung eires Garnisonlazareth# in Cassel, zweite Rate, 60000 Æ 2!) Neubau urd Autstattung eines Garnisonlazareth3 in Beuthen D./S., zweite R=-te, 20 009 A 22) Neubau und Auëstattung etnes Garni'onlazaretbS in Haderéleben, erste Rate, 600009 4, 23) Ecweiterung des Garni!on- Lz aretbs in Wittenberg 40000 #, 24) Erweiterung des Garnison- lazareths in Lübeck, erste Rate, 40000 X, 25) Neubau und Aus- stattung cines Garnisonlazareths in Rudolstadt, erîte Rate (zur Grundstückzerwerbung und zu den Vorarbeiten “0000 A, 26) zu aréferen Neu- und Retabli}sementébauten auf den Remontedepots 123 090 Æ, 27) Verlegung der Kriegësbule in Ecfurt nah Glogau urd Neubau eines Krieg2schuletablifsements daf-lktst, zweite Rate, 150000 4, 28) zur Erweiterung der Militär-Turn- analt in Berlin, erste Rate, 75000 #, 29) zum Bau eirer Lehrshmiede nebst Kasernement in Hannover, erste Rate, 100 000 f; 30) Neubau cines Dienstgebäudes für das Artillerie- Depot in Königsberg 135 000 #4, 31) zum Auêtau]sH bezw. zur In- standiezung der im Gebrau der Armee befindliwen Gewehre, !owie ¡ur Bewaffnung der nit mit Gewehren versehenen Mannftasten der Fußtruppen mit Revolvern, erste Rate, 1 699 090 A, 32) An- lezung einer Eisenbabn für Pferdebetrieb auf dem Schießplate der Ar- tilierie-PrüfungKommission 83 009 Æ, 33) Neubau eines Komman- dantengebäudes in Elogau 800090 Æ C : Die einmaligen Ausgaben in dem Etat für 1554/5 belaufen fi auf 5891942 A Siz betragen demnaÞ um 13592532 M we- nizer, als die in dem Etat für 1883/34 in Ansaß _gebraten eins maligen Ausgaben, welche, wie oben angegeben, mit 7251224 Æ in den Etat eingestellt sind.
Gewerbe und Handel. E Der Cours für die jeßt bier zablbaren österreichisc Silbercouponsé ift heute auf 1:0 # für 109 Fl. öôîterr. Silber erabaeset den. y Wien, 25, Quar, (W. T. B.) Die Einnabmen der Karl- Ludwigsbahn (gesammtes Net) betrugen in der Zeit vom 11. Sis ¡un 20. Sanuar 232 §80 FL., ergaben mithin gegen die entsprewende Zeit des Vorjahres eine Mindereianahme von 1323 Fl. Die Ein nahmen des alten Netzes betrugen in der Zeit vom 11. bis zum 20. Januar 186 817 FLl., ergaben mithin gegen die entspreWende Zeit des Vorjahres eine Mindereinnabme von 1353 Fl. Verkehrs-Anstalten. Plymoutb, 22. Januar. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Gellert“ ift hier eingetroffen,
a:
Berlin, 23. Januar 1883.
Preußische Klasfenlotterie. (Ohne Gewähr.) Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 167. Königli® preußischer Klassenlotter1e fielen : 3 Gewinne von 15000 # auf Nr. 29 752. 68981. 94 741. J 3 Gewinne von 6000 # auf Nr. 12 897. 15 206. 65 008. 43 Gewinne von 3000 4 auf Nr. 1626. 2926. 3296. 6100. 6425. 8850. 9945. 10179. 10801. 11120. 11 349. 17 148. 17 234. W575. 23510. 24959. 25498. 28 398. 29 697, 30 967. 32 294. 32820. 33122. 38 439, 35 039. 39 121. 41169. 41437. 43710. 48683. 52672. 53 869. 57 308. 68 705. 70554. 70701. 73310. 78 220. 79 239. 80123. 87417. 87555. 92177. T 54 Gewinne von 1500 #4 auf Nr. 1632. 2987. 3539. 4810. 4904. 7949. 8299, 9189. 10090. 12268. 12 341. 14934. 20 795. 22786. 23571. 23687. 28 107. 30145.
44 689. 47400. 47907. 48376. 48625. 49 108. 50805. 54983 55259. 55343 56758. 58 502. 59 455. 66 619. 67419 68532. 70167. 70909. 73 078. 74 833. 75 364. 76089 77906. 84585. 84759. 85 393. 89 071, 90 148. 94 156. 7
82 Gewinne von 550 Æ# auf Nr. 197. 351. 3822. 4384 5437. 6072. 6982. 7230. 7806. 11816, 12109.
12 283. 12624. 13 504. 13688. 15 898. 17 987. 19 241. 19876. 20122. 23996. 24587. 26 557. 26 867, 31 555,
32 507. 34273. 34281. 36454. 36597. 37688. 38 617. 39 800. 40 067. 40876 41254. 41687. 42038. 42723. 44 896. 46 583. 47498. 47895. 48363. 48 906.
42 921. 5. 48 363. 48 90 50 085. 52095. 52568. 53776. 54665. 55225. 56 279. 56 539. 56 866. 61 736. 64526. 65287. 65 359. 69 165.
71161. 75536. 78860. 79306. 79310. 79431. 79 743. 83640. 83915. 86097. 87874. 88675. 90233. 90 293. 90 525. 91 370. 91636. 93265. 93685. 94241. 94 694. 94713.
Bei dem Königlien Eifenbabn-Betrie Berlin (Direktionsbezirk Bromberg), Dit
of sind gegenwärti mebrere Stations - Aspirantenitellen fur Militär-Anwärter frei, für welde Stellen z. Z. Anwärter fehlen. Bewerber, welbe im Besitz des Civilverseraunasbeins und gewillt sind, b dem Königlicen Eisenbahn-Güter-Erpeditions- biw. Stationedienst zu widmen, können sib bei der genannten Bebörde unter Einreicbung des Cirilvzrsorgungssceins und der übrigen Militär- vaviere sowie eines selbstzeschriebenen Lebenslaufs melden. Au sind Bremferstellen von derselben Bebörde an civilversorgung#beretigte Militär Anwärter zu vergeten und können fi etwaige Bewerber da- far unter Einreibung der vorbemerften Papiere aleibfalls bei der- selben melden.
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t, das der Jerusalemverein vorgestern Abend , empfing dur die Kunde von dem Hinswbeiden Sr.
oheit des Prinzen Carl eine traurige Weihe. _Ibre t li:6 dur den Oter-Hofprediger D. Kögel dem Verein n Gruß entbieten und dein Bedauern Autdruck geben, dai Ste ¿mal dem Feste fern bleiben müsse, aber das Werk des Verein e in Ihrer Seele geschrieben, und Sie werde aud ferner desselben eingeden? sein, nidt nur unz def guten Zweckes willen, fordern au um das Andenken des in Gott ruhenden Königs Friedri& Wilbelm 19, zu ebren. Das weibevolle Fest selbst nabm mit dem Gesang des Liedes „Wacbet auf, ruft uns die Stimme“ seinen Anfang. Als- dann erstattete Hofvredizer D. Strauß den Berit. Das ospital, 28 MWaisenhaas das 120
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as L L Kindern Aufnahme gewätrt, das Ausfäzig-naïxl, in dem 15 Unglücllive der treuen Pflege der dort sezentrci® wirkenden Diakonifsinnen thetlbatig reerden, die von 20 Kindern besubte deuts - evangeliscbe arfenbaus mit seinen £8 Betten u. }. w., ne alle find Beweise, daß der Verein nit verzeblid gewirkt. Aber aub nad einer anderen Richtung bin hat der Verein fördernden Œins- sus auSgeübt. Angetrieten dur die Kultur verbreitende LTtatigteit 2r Christen, baben aub die Moßamedaner sid aufzerart und de- reits begonnen, selbst für das von ibnen so verabtete weibliche Ger ilt Stulen zu aründen. Leider hat der Verein nicht alle Auê- aaben von den laufenden Einnahmen deckea fönnen; den 90 00 A Einnabmen standen 23000 M Ausgaben gegenüber. Die Festyredizt hatte Pastor Pank aus Leivzig „übernommen ; nab im pra dann Piarrec Baarts, der früher in Beirut thatig gewesen und der somit aus einem reiben Schaß eigener Erfabrungen icöpfen fonnte. Zum S&luß betrat Ober-Hofprediger D. Kögel die Kanzel, um, = ährerd die Gemeinde sd von den Plägen erbob, das Hinsei- den Sr. ®%öntglichen Hobeit des Prinzen Carl zu verkünden und die Versammlung mit einem Gebet zu s{ließen.
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Ueber den Unteraang der „Cimbria“ find dem „Hamb. Corr.“ vom 22 d. M. von der Direktion der Hamburg-Amerikanis@en Padcket- fabrt-Aktiengesellsbaft die folgenden Mittheilungen zugegangen:
Zur Zeit, alt die „Cimbria ' bei Borkum von dem engliscen Dampvf- \bif „Sultan* angerannt nnd zum Sinken gebracbt wurde, berr]ck@te ein didbter Nebel. Der verbängnißvolle Zusammenitos erfolgte um 2È Ubr in der Naht vom Donnerstag auf Freitag. Am Bord der „Cimbria* waren, den Wetterzerbältnitten entsprechend, alle Bor- sibtêmaßregeln in autgedehntestem Maße getroffen. / _ Der Nebel hatte sib erst um 15 Uhr verdidbtet, und von diesem Zeitpunkt an war die Fahrgesbwindigkeit der „Cimbria“® vornitiger- weise bereits auf die balbe Mascbinenkraft verringert worden. r Kapitän, der I. Offizier, sowie aud ter von Hamburg mitgenommene Havre-Lootse befanden sid unausze?eßt auf ter Kommandobrüdle und der IV. Offizier auf seinem Posten beim Steuerruder. Es wurden fortwährend in den fürzesten Zwischenräumen Signale mit der Lamp?» vfeife geacben. In der Maswine stand, in Folge vom Kapitän ertbeilter Ordre, der wabthabende Maschinist an der Mastinenum- steuerung bereit, um jeden Augenblick die etwa plöglid „von der Kommandebrüde telegraphisch übermittelten Drdres unverzugit aus- führen ju fênnen.
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an wurde die Faßrgeschwindigkeit des Stiffes no nd die Masvhirnenkraît auf „langsam“ gestellt und
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gleichzeitig gelothet. Als man von der eCimbria“ aus dur den Nebel die Lichter des anderen Dampfers erblidte, wurde die, Ma- schine sofort gestoppt unter beständiger Wiederbolung der Signale mit der Dambvfvfeife. Gleibzeitiz wurde das Steuer hart Bacivor gelegt, do vergingen kaum einige Minuten bis der andere Damp er mit cinem scharfen Bug die Seite der „Cimbria“ dur@vodrie. Ederso ienell und plögli wie der englishe Dampfer n der „Ctm? bria* unbeilvoll genähert, war derselbe aud wieder ver]4wunken nd nur einer der Offiziere glaubt, nabdem er bereits im Waner
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d T - “wam, auf furze Zeit einmal noc die Lichter des andern Dampfers rblickt zu baben. E a. : Die Rafermenge, welde sid dur die in der Seite der eCim- bria2* entstandene Oeffnung sofort nach dem Zusammenitoß in das Innere des Sviffes ergoß, war so gewaltig, daß der Karvitän, die Betbrlichfeit der Sacblage ricbtig erfattend, soglei den Befebl ers theilte, fämmtlite Boote fkiar zu machen. VDffiziere und Mann- ibaften, die alle an ibren Posten geeilt waren, hatten inde5 faum die erste Hand an die Boote legen können, als vermutblid in Folge der 12 Steuerbordfeite plöglih überströmenden gewaltigen Maler: menge die „Cimbria* sib sofort na der Steuerbordseite bin über- leate, wodur, da diese Neigung si mit der ankbaltend einstrômen- den Wassermaïse von Sekunde zu Sekunde vermehrte, das Auê- sbreinzen der an Steuerbordseite efindlihen vier großen Rete tunatboote ersdwerte und die Autshwingung der an Badkbord- reite befintlicen gleiben Zabl Boote unmögli mate. Dennod aclana es dem thatfräftigen und faltblütigen Eingreifen der Offiziere und Mannschaften, die 4 an Steuerbordseite befindliben Boote flott ¿u maden, wenn es aud leider ni&t verhindert werden konnte, daß das eríte flotte Boot kenterte. — Da die „Cimbria“ sib immer medr nab Steuerbord überneigte, flühteten die fast chne Ausnahme mit Rettunasgürtel versebenen Passagiere begreiflicberweise alle na dee boben Seite des Swifes und gelang es angesits dieses Umstandes bedauerliderweise nur bei Wenigen und ¡war dur die Anwendung ?ärverlider Gewalt, sie von dort in die an Steuerbord!eite befind- ichen Boote zu bewegen. i ;
E das Verhalten der Besaßung betrifft, so kann man es ni&t treffender zusammenfafsen, als wenn man die folgenden That- sacen anführt: s
1e apitän Hansen zuleßt auf seinem Posten auf der Kommando: brüde geseben und bis zur Stunde vermißt; der I. uber ar gea bis zum leßten Augenblide in aufopfernditer Welle in a Erfüllung des Rettungêwerkes tbätig, zählt bis jeßt : zu ct Vermißten. 11. Offizier Sprutb, nabdem er, als ]@©on
36 420. 38 600. 38958. 40053, 43 232. 43 373. 43 949.
das Wasser die Steuerbordseite der „Cimbria* überfluthete, noch
mit dem Beil in der Hand thätig war, durd Lösung von Holztbeiler den Passagieren \chwimmende Hülfzmittel zu afen, wurde von den Untergangéstrudel des Scbifes unter Waffer gezogen und erreidbte, nabdem er wieder an die Oberfläbe gekommen, s{wimmend eins der Rettungsböte. Der 111. Offizier Hevdorn blieb auf dem Verdeck, bis das Stif in den Wogen vrersbwand und trieb auf sbwimmen- den Holztbeilen, bis er von einem Boote aufeenommen wurde Der IV. Offizier, Voß, wid nibt von dem untergebenden S%ife, bis ihn die Wellen davontrugen und aub ihm war es möali, E Lis in die Nähe eines Bootes ¡u schwimmen, in welcbem er - nabme fand. , L
Außer den 39 Seretteten, weldbe gestern in Curbaven landeten, sind 17 Personen von einem Segelschif aufgefunden und beute in Bremerhaven gelandet worden. Unter E 17 Personen befindet f nur ein Mann, der zur Besaßung gedortke. e
E Von den zur Aufsubung der übrigen Bôte der „Cimbria“ auê- gesandten Dampfschiffe sind bie zur Stunde feine Nagtrihten etn-* getroffen.
Hamburg, 2. Ianuar, Abends. (W. T. B.) Heute Natb- mittaz trafen bier die 16 vom „Diamant“ geretteten F asías giere und ein Heizer der „Cimbria“ ein. Dieselben batten Rd, nabdem ibr Boot von der „Cimbria“ abgestozea, 1pater aber umgesblacen war, in die Tafezlage der aus dem Waser ragenden Masten geflücbtet, woselbst fe fch 19 Stunden tin aröfter Todetanast, erstarrt von Kälte, aufhielten, bis ein Boot vom „Diamant“ sie rettete. Viele der in dem Boote der „Cimbria* Gewesenen ertranken beim zweiten Ums(lagen, viele andere konnten sib nidt balten, fielen aus den Masten und er- tranken. Die Stilderungen dieser Augenzeugen ind Ferzierreißend. Alle loben einstimmig das Verhalten des Kapitäns und der Mann- schaften der „Cimbria“, welhe nit von ibren Posten wien und alles Menschenmögliche thaten, ie Wellen sie selbst versblangen. Sie erzählen aber aub, daß „Sultan“ deutli von den Masten aus gesehen werden a Hülfegesdret an Bord defselben gehört sein müsse, d be aber abgedamrft sel. Die Geretteten, welhe meistens hen und Alles ver- leren baben, wurden gebvfleat und t e Heimath jurück-
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ianBach zur Auffübrung. — vielleibt aus faliber Gering- : die Singakademie z. B. hat 833 aufgeführt. Wenn pâtere Arbeit des Koms
ponisten in der Anlage großartiger, in der orm _vollfom- mener sich darstellt, so bietet do aud die Iohannis- Passion so riele Scönbei ibrer Art einzige
2 s Tonwerk ist in Berlin ßung — zu Gehör gebrat
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n elbe erst einmal, und zwar im Jahre nun auch die Mattbäus-Passion als die
Wirkungen, daß man aub diesem ernsten und mädbtigen Werk eine Ezufigere Wiederbclung wünsben darf. — Die Aufführung des Oratoriums war etne ganz voriüglide, die Sdbulungx des Chors wie
Zuerst sorgfältige, die Chôre und Chorâle wurden
immer eine äußerst 1orgfa Chôre und Cbor ¿l de forreft und mit warmem MGefübl vorgetragen. chAA& 2 C 25+ A l r ck57? - Solovartien waren äbrten Kräften übertragen worden: S C é E E. C N L Frl. Helene Oberbeck erfreute îin den Sopranjoët dur
t 44 ibre belle und ebenmäßige Kiangsuäüe ina und sdbliht ‘m Nortraz, wußte sie dur edle Natürlickeit die Empfindungen der H ortrag, r M Cm, E S lr Ned ret ir- Höèrer zu wed die Altvartie sang Fr. Clara Bindbof rei wi Vorer zu weuen; die ACLArt ang Ér. E a 1 Di
[ 4 c 1e e - - fungêvoil. Das Tenor-Solo fang Hr. 2 üller-Kannberg, desen 2754 F +5 L r v. T 2172 25 n 25 b3ne und fräftize Stimme, ebenso wie sein ruhiger und gemesener d Z timme E rubi =d gen Nortcaa alles Lob verdienen. Der Baß fand în Hrn. Staudial aus ebet E E M E BES- 24 & D L Er pi E RarlSrube einen würdizen Vertreter. — Vas voldeleßie DAuë folgte Ch “S “e . -.- b : S S S s; : Rt-rF 1 rnlior Weeberrorli bis zum leßten Tone dem Werle mil ernsier Aufmertiamkeit in r ounTor Gtimmura mretideroucr Umm g : : C + Leb B 424A Am Sonntag folgte ein Woblthatiglettêconcert, in welden Graf Gézia Ziv wiederum etne itaunenèwertde zrertigteit bewies, E E E Z E u auf dem Flügel mit der linken Hand die Gr Oer L f : R Ats C. Ctrirm en Er N ch1 überwinden und dem Instrument die vounten E N entlodcken. Der Virtuose brate meist eigene Kompositionen zum DBortrage, von a E e « G. i -_ c. í aat ç .‘ amer tlid eine unazarisde Phantasie für Klavier und Violine denen name Liv Li A “e L E As , l; - - ck ntorititn eine ungewöhnlide Begabung bekundeten Unterstüpt wurde der Concertgeber tur den Profesor De. Joacim, der mit S L . - . S E Mi — L x bekannter Meisters baft eine Tartini be Sonate vortrug, und Hr.
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FToserb Waldner von der K. K. Hofcver in Wien, einen Bassisten mit wobllautender umfanzreider Stimme und treffliver Sule. Dzn Glanzvunkt des Concerts bildete die von den Grafen Zichy und dem Prof. Dr. Joacbim gemein!am vorgetragene erwähnte unga- risGe Phantasie, die unter rausbendem Beifall wiederd urde. Zum Besten des unter dem Protke rat Hrer Kaiser- lihen und Königliben Hoheil Der Kronprinzessin stehenden Lettevereins sind im Laufe dietes WWintiers mü Ten denderhaliungen arrangirt. Entgegen dem sonstigen Braue, folde Mußkauffübrungen in öffentlicen _Concertsälen abzuhalten, finden die „Lette-Abende“ in Privatzirkeln tatt. S Zu einem solden Concert hatte sich ein distinguirtes und zablreibes Publikum am Sonntag, den 21. d. Mi. in dem Musiksaale und dea anstozenden ¡ablreiden : Räumen der Privatwobrung dez in musifkaliswen Kreisen woblbetannten Bucbbändlers Eduard Blo, Königgräßerstraze 10a., versammelt. Das reich- baltige Programm bot mannigface Abwebselung, und die Anti gewährte den Zubörern melt volle Befriedigung. Unter den it- wirkenden nennen wir zuerst Hrn. De. Hans Bischoff, welber in Gemeinschaft mit Frl. Helene Geiëler Andante und Variationen für ¡wei Klaviere von R. Schumann Op. 46 meisterbaft auéfübrte (Flügel von Duvsen). Von den Gesangénummern erwähnen wir besonders das Minnesviel von Profeffor Heinr. Hofmann, welchbes (omon seine liebenéwürdige, ansprewende und fein empfundene Mus wie dur die Vorzüglidkeit der Ausführung _ (Frau Müúller- Ronneburger, Frl. Rüdcward, Hr. Iul. Sturm e Be. Wulsten) als eine der gelungenften Nummern des E bezeichnet werden kann. Die wvierbändige Begleitung am F F gel hatten der Komponist selbst und Hr. Dr. Dans h isbo übernommen. Außerdem wurden von einzelnen Künstlern un einigen funstgeübten Dilettanten noþ Solo- und Seme E führt. Der Abend bat, na der Anzabl der Anwesenden zu s{ließen,
jedenfalls dem segenêreiden Wirken des Lettevereins cinen reichlichen Beitrag zugefübrt.
Toneertbhaus. Auf dem Programm des morgigen Symphonie- eil steht die 2. Svmphbonie (D-dur) von Beet boven an (¡um ersten Male) der „Charfreitagszauber“ aus dem Bühnenweid estipiel „Parsifal“ von Richard Wagner. — Am Freitag findet ein „Wagner- Abend* ftatt.
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