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Scchema A. Vierprozentige Prioritäts-Obligation
der Kiel-Eckernförde-Flensburger Eisenbahn-Gesellschaft. Emission vom Jahre 1883.
E Mark.
Inhaber dieser Obligation hat auf Höhe von .…...... Mark Antheil an dem in Gemäßheit des umstehend abgedruckten Aller- höôsten Privilegiums emittirten Kapitale von 800 000 Mark Priori- täts - Obligationen der Kiel - Eckernförde - Flensburger Eisenbahn-
Gesellschaft. Miel De. A a i m4 1883. Die Kiel-Eckernförde-Flensburger Cisenbahn-Gesells({aft. Der Aufsichtsrath. Die Direktion. N. N. N. N. (Trockener (Facsimilirt.) (Facsimilirt.) Stempel.) Kontrole Fol...
N. N. (im Original.) Dieser Obligation sind 20 Zinscoupons für 10 Jahre vom T0 D N A; beigefügt.
Serie I... ter Zinscoupon zur Vierprozentigen M ESEAR S BLSNT 0 er Kiel - Eckernförde- Flensburger Eisenbahn-
S _ Gesellschaft E Ems e vom Jahre 1883. s P e i M . . - bat Inhaber Dieses vom. ….....….. ab bei S unserer Gesellschaftskasse zu erheben. ms Ktel M M0 1883. S Die Kiel-Eernförde-Flensburger Eisenbahn-Gesellschaft. V Der Aufsichtsrath. Die Direktion. e N N. N N: (Trockener (Facsimilirt.) (Facsimilirt.) Stempel.) Ausgefertigt. Kontrole Fol.
Schema C.
Talon
zu der
Vierprozentigen Prioritäts-Obligation R Jahre 1883, N E der Kiel-Eckernförde-Flensburger Eisenbahn- Gesellschaft e 438 Mark.
Inhaber empfängt gegen diesen Talon nah Maßgabe des §. 3 des Privilegiums vom . .ten........ bei unserer Ges: llscbafts- Kasse die . . te Serie der Zinscoupons zur obigen Prioritäts-Obli- gation der Kiel-Ekernförde-Flensburger Eisenbahn-Gesellschaft.
Kiel e. A 1883,
Die Kiel-Eckernförde-Flensburger Eisenbahn-Gesellschaft.
(Tio&enet Der Aufsichtsrath. Die Direktion. Stempel.) N. N. N. N. (Facsimilirt.) (Facsimilirt.) Ausgefertigt. Kontrole Fol. .…..
Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.
Am Gymnasium zu Leobschüß ist der ordentliche Lehrer Dr. Paul Uhdolph zum Oberlehrer befördert worden.
Justiz-Ministerium.
Der Rechtsanwalt Vogel zu Zinten ist zum Notar im Bezirk des Over: Landesgerichts zu Königsberg mit Anweisung seines Wohnsißes in Zinten,
der Rechi1sanwalt Wellenkamp in Osnabrück zu- gleih zum Notar im Bezirk des Landgerichts zu Osnabrück, mit Anweisung seines Wohnsißes in Osnabrück, und
der Rechtsanwalt Schrop zu Hoerde vom 1. Februar d. J ab zum Notar im Bezirk des Ober-Landesgerichts zu s mit Anweisung seines Wohnsißes in Hoerde, ernannt worden.
Ministerium der öffentlihen Arbeiten.
Dem Regierungs- und Baurath Porsch is} die Stelle des Direktors d«s Königlichen Eiseubahn:Betriebsamtes zu Franksurt a. M. verlichen.
Versetzt ist: der Eisenbahn-Direktor Foerster, bisher in Stettin, als Mitglied an die Königliche Eisenbahn-Direktion zu Elberfeld.
Dem Regierungs-Raih Landgrebe, bisher Direktor des Königlichen Eisenbahn - Betriebsamts (Direktionsbezirk Bromberg) in Stettin, ist die Stelle des Direktors des König- E Eisenbahn: Betriebsamts (Stettin-Berlin) daselbst über- ragen.
Die Nummer 3 der Geseß-Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter
Nr. 8909: das Gesetz, betreffend die Abänderung des Hannoverschen Geseßes vom 30. Juni 1842 über das Ver- fahren in Gemeinheitstheilungs- und Verkoppelungssachen. Vom 17. Januar 1883.
Berlin, den 2. Februar 1883,
Königliches Gesez-Sammlungs-Amit. Didden.
Bekanntmachung.
Die in Gemäßheit der Bekanntmahung vom 27. März 1878 (Centralblatt für das Deutsche Reih S. 160) am Schlusse des laufenden Wintersemesters an der hiesigen Thier- arzneishule abzuhaltende thierärztlihe Fachprüfung beginnt am 10. März d. Js., die Meldungen zu dieser Prüfung haben bis spätestens zum 5. desselben Monats bei dem unterzeichneten Direktor zu erfolgcn.
Hannover, den 1. Februar 1883.
Der Direktor der Königlichen Thierarzneischule. Dr. Dammann.
Jn der heutigen Handelsregister- Beilage wird Nr. 5 der Zeichenr egister: Bekanntmachungen veröffentlicht.
Nicchkamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 2. Februar. Se. Majestät der Kaiser und König nehmen im Laufe des heutigen Vormittags die Vorträge der Hofmarshälle und später den des Chefs des Civil: Kabinets, Wirklihen Geheimrath von Wilmowski entgegen.
— JZhre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin begaben Sich getern Vormittag mit dem 10-Uhrzuge nach Potsdam, tatteten Jhrer Königlichen Hoheit der Herzogin Wilhelm von Medcklenburg einen Gratulationsbesuch ab und kehrten Nach- mittags gegen 3 Uhr hierher zurü.
Jhre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin empfi ‘a um 5 Uhr die Fürstin Haßhfeldt, die Fürstin Lich: nowsky, Prinzessin Philipp von Croy, sowie die Gräfin Bencken- Bri : E sodann die Prinzessinnen Radziwill und Alma
arolath.
— Die vereinigten Aus\{hüsse des Bundesraths für das Seewesen, für Handel und Verkehr, für Justizwesen und für die Verfassung traten heute zu einer Sißung zusammen.
— Der Schlußbericht über die gestrige Sißung des Reichstages befindet sih in der Ersten Beilage.
Sachsen. Dresden, 1. Februar. (Dr. J.) Jhre Königlichen Majestäten sind heute Vormittag nah Leipzig abgereist und Nachmittags 11/2 Uhr daselbst ein- getroffen. Jhre Maj:stäten wurden auf dem Bahnhofe von den Spizen der Militär-, Reichs-, Königlichen und städtischen Behörden ehrfurhtsvoll begrüßt und fuhren direkt nah dem „Krystallpalast“, in dessen Räumen heute Nachmittag die 4. deutsheVerbands-Kochkunstausstellung des deut- shen Gastwirthsverban des eröffnet wird.
. Leipzig, 1. Februar. (Dr. J.) Die am heutigen Nach- mittag in den Räumen des hiesigen „Krystallpalastes“ zu er- öffnende 4, deutsche Verbands-Kochkunstausstellung des deutschen Gastwirthsverbandes ließ bereits in den gestrigen Avbend- stunden eine ziemlihe Vollständigkeit (bekanntl:ch eine Seltenheit bei allen größeren Ausstellungen) erkennen. Alles in Allem ist das sih dem Besucher entrollende Bild ein effektvolles, ja imposantes, und es ist nur zu bedauern, daß diese Ausstellung blos eine viertäzige Dauer hat und angesichts der Beschaffenheit der in der kulinarischen Ab hei- lung vertretenen Objekte nur haben kann. Jm ehemaligen großen oder rothen Saale bieten sich dem Beschauer die Objekte der Meißner Porzellanmanufaktur in reizenden Mustern, sowie die verschiedenen Tafelaufsäße und Geräthe ver- schiedener anderer Firmen dar; im großen Krystalltheatersaale stehen die reizenden Schöpfungen auf kulinarishem Gebiete, im veuen Wintergarten sind die verschiedenen Maschinen und Geräthe u. st. w. untergebracht, und so reiht sich eine fesselnde Gruppe an die andere, um in der Gemeinsamfkeit ein großes harmonishes Ganzes darzustellen. Man sagt nicht zu viel mit der Behauptung, daß Leipzig k:um jemals zuvor eine in ihrer Eigenartigkeit so großartige Ausstellung aufgenommen hat.
Baden. Kaxlsruhe, 1. Februar. (W. T. B.) Der Großherzog und die Großherzogin sind heute Mittag von Berlin wohlbehalten wieder hier eingetroffen.
__— (Schwäb. M.) Auch in diesem Jahre hat die Steuer- direktion eine Uebersicht zunächst darüber veröffentliht, wie sih die Ergebnisse der direkten Steuern in den 20 größeren Städten des Großherzogthums (über 4000 Einwohner) im Verhältniß zu dem Gesamwt:euerergebnß stellten. Hiernach entriditen diese Städte, welhe rund 20 Proz. der Einwohner- zahl des Landes darstellen, einen Steuerbetrag von 31 Proz. mit etwas über 3,2 Millionen. Am geringsten ist, wie dies in der Natur der Sache liegt, der Prozentsaß der Grundsteuer, 4,88 Proz., am höchsten das der Kapitalrentensteuer mit 62,80 Proz. des Gesammtertrags. Dazwischen liegen die Häusersteuer mit 37,41 und die Erwerbsieuer mit 59,12 Proz. Diese Zusammen- stellung ist auch nah der Richtung interessant, daß sie einer- seits als Beleg dient für das Recht der Städte bezüglich ihrer größeren Vertretung in der Kammer und anderseits zeigt, wie stark jede Erhöhung der Kapitalrentensteuer und Erwerbsteuer gerade in den Städten wirken muß. Für die Bewohner der Städte fällt die Ecwerbsteuer mit 4 468 F am stärksten auf den Ein- zelnen, für das ganze Land ist es die Grundsteuer 2 M 64 pèr Kopf. — Jn den nicht der Städteordnung unterstehenden Städten des Landes hat im Jahr 1882 der Bedarf an Um- lagen und Auflagen auf den Bücgernußen im Ganzen 409 755 6 weniger betragen als im Vorjahr. Mit ganz ge- ringen Ausnahmen haben sih auch in sämmtlichen Orten über 4000 Einwohner alle Steuerkapitalien vermehrt, auch in der Residenz Karlsruhe ist die Verringerung des Steuerfußes wesentlich darauf zurückzuführen, daß das Steuerkataster sh bedeutend erhöht hat.
Oesterreich - Ungarn. Wien, 31. Januar. Das „Prager Abendblatt“ resumirt die Maßaahwen, welche die Re- gierung bchufs Reorganisation der Handels- und Gewerbekammern zu treffen gesonnen ist. Danach wird jede Handelskammer in 3 S-ktionen eingetheilt, die Handels- sektion, die Gewerbes-ktion und die Montansektion. Die dritte Sektion kann dort, wo der Bergbau nicht in bedeutenderem Maße betrieben wird, auch von einer anderen in dem be- treffenden Kammerbezirke vorherrschenden großen Jndustrie ge- bildet werden. Eine wesentlihe Abänderung bildet die ver- schiedene Ve:theilung der Mitgliederzahl auf die ein- zelnen Sektionen und Wahlkörper; in jede Sektion wählen je drei Wahlkörper immer eine bestimmte An- zahl von wirklichen Kammermitgliedern. Den ersten Wahl- förper bilden in allen Sektionen Diejenigen, welche eine landesfürstlihe Erwerbsteuer (bei Bi: rgbautreibenden eine Maßen- gebühr) von mindestens 100 Fl. jährlih entricten. Auch für den zweiten Wahlkörper ist ein Census festgeseßt; in den driiten gehören sodann alle übrigen Wah.berehtigten. — Eine weitere Neuerung ist die, daß die nicht unmittelbar bei der Wahlkommission persönlih abgegebenen Stimmzettel bei dem Gemeindeamte des Standortes der Unternehmung abzugeben sind, welches dieselben in Städten mit eigenen Statuten unmittelbar an die Wahlkomniission, sonst aber an die betref- fende Bezirkshauptmannschaft übermittelt. Die mit Umgehung dieses Weges unmittelbar an die Wahlkommission éingesen- deten Stimmzettel haben keine Gültigkeit.
Pest, 1. Februar. (W. T. B.) Der Ausweis der ungarischen Staatskassen im vierten Quartal 1882 eraab eine Totaleinnahme von 86 838 801 Fl. 87 Kr., stelt sih mithin gegen das betreffende Quartal 1881 um ö 681 639 Fl. 55 Kr. günstiger. Die Totalausgaben pro viertes Quartal 1882 betrugen 72 188 384 Fl. 32 Kr., mithin gegen das gleiche Quartal 1881 1874870 Fl. 12 Kr. mehr. Der Uebershuß im vierten Quartal nellt sich somit auf 14 650 417 Fl. 55 Kr. Das Totalergebniß pro 1882 beziffert sih auf 294325 717 Fl. 65 Kr. Einnahmen und 315 558 962 Fl. 20 Kr. Ausgaben. Der Ausfall beträgt somit 21 233 244 Fl. 54 Kr. Vergleicht man die lehteren mit dem präl1minirten Defizit von 30 974 418 Fl. 42 Kr., so stellt sich das Kassa- ergebniß um 9 741 173 Fl. 87 Kr. günstiger.
Agram, 1. Februar. (W. T. B.) Die Landesregierung hat 10 Studirenden der hiesigen Universität die ihnen wegen Absendung einer Beileidsadresse bei Gelegenheit des Todes Gambetta’s entzogenen Stipendien wieder gewährt, nahdem dieselben wegen ihrer Uebereilung ihr Bedauern aus- gesprochen hatten.
Belgien. Brüssel, 29. Januar. (Köln. Ztg.) Nath dem Wahlgeseß ist in den Senat wählbar nur sol ein Staatsbürger, der mindestens 40 Jahre alt ist und wenigstens 2100 Fr. direkte Steuern zahlt. Jett liegt den Kammern ein Gesegentwurf vor, der die ständigen Auss{hüsse der Provinzial- räthe beauftragen soll, außer der Liste der Wählbaren inner- halb der Provinz auch noch eine Ergänzungsliste der Höchst- besteuerten aufzustellen, die nah Art. 56 der Staatsverfassung für den Fall, daß keine den vollen Cenjus zahlende Staats bürger vorhanden sind, zur Wählbarkeit zugelassen werden dürfen; jedoch soll die Zahl derselben nur 10 sein, was als genügend ekachtet wird. Die Centralsektion der Zweiten Kammer hat diese Gesegvorlage ohne Einwendung einstimmig gutgeheißen.
Frankreih. Paris, 31. Januar. (Fr. Corr.) Herr Fallières hat die Aufgabe, ein neues Ministerium zu bilden oder vielmehr den Rumpf des Ministeriums Duclerc zu ergänzen, nur mit Widerstreben angenommen. Als die Note der „Agence Havas“, von der der Präsident der Re- publik wie die Minister erst durch die Blätter Kunde erhielten, den Kompromiß, den die Minister mit der Kommission für das Prätendentengeseß abgeschlossen hatten, Seitens des Herrn Duclerc verworfen hatte, gaben die Minister die Entlassung. Herr Grévoy forderte nun Hrn. Fallières auf, die Leitung der Geschäfte zu übernehmea. Mehrere Stunden be- mühte ih der Präsident, ihn zur Annahme zu bewegen, aber vergeblich. Darauf wurde Hr. Ferry berufen, aber dieser lehnte entschieden ab und trat der Ansicht des Präsidenten bei, daß nur Hr. Fallières geeignet sei, den Vorsiß im Kabinet zu übernehmen. Der Ueberredung des Hrn. Ferry gelang es endlih den Widerstand des Hrn. Fallières zu besiegen.
— 1. Februar. (W. T. B.) Da der Conseils:Präsident Fallières am Erscheinen in der heutigen Sizung der De- putirtenkarimer verhindert war, so verlas der Justiz- Minister Devès die Fortseßung der Rede, in welcher Fallières am Dienstag durch Unwohlsein unterbrohen worden war. Jn derselben heißt es : Der Graf von Paris habe, als er im Jahre 1873 den Grafen Chambord anerkannt, die Prätensionen der Fa- milie Bourbon bestätigt und sich zum Erben der Re- publik erflärt; die Republik sei folgeweise berechtigt, Vorsichtsmaßregeln zu ergreifen. Die Regierung verlange keine summarishe Vertreibung der Prinzen en bloc, denn diese Maßregel würde den Charakter einer Gewaltthat tragen und Personen treffen, die gegen die Republik niht angriffs- weise zu Werke gegangen seien. Die Armee werde nicht be- droht durch eine Entscheidung, die sich auf einige Personen be- \hränke und auf andere Personen si nit erstrecken könne ; die Maßregel sei viel eher eine Schußwehr für das Eigenthum an den Graden, weil es nur Verhältmsse berühre, welche den Avance- mentsvorschriftzn Eintrag thäten. Den Fall, daß der Kongreß einen Prinzen wählen sollte, habe die jeßige Vorlckge nicht vorzusehen ; die Geseßvorlage treffe eine Vorsihtsmaßregel und erhebe nicht den Anspruch, sich einer Kundgebung des Volks- willens zu widerseßen. Devès sprah \chließlich die Ueberzeu: gung aus, daß das Land das Geseß erwarte und daß es der Kammer für die Votirung desselben dankbar sein werde. Madier de Montjau (radikal) trat für den Antrag Floquet auf sofortige Auëweisung der Prinzen ein. Die Kammer beshloß mit 396 gegen 134 Stimmen, auf die Verathung der einzelnen Artikel einzugehen. Der vormalige Polizei:-Präfekt Andrieux brachte ein Amen- dement ein, das den ersten Artikel der Vorlage zu ersetzen sucht durch einen auf die ftaatsbürgerlihen Grundrechte zu- rückgehenden Artikel, in welchem erklärt wird, daß alle Bürger gleih seien vor dem Geseg und daß sie gleihh- mäßig Anspruch hätten, zu allen Aemtern und Würden zugelassen zu werden nah Maßgabe ihrer Fähigkeiten und ohne einen anderen Unterschied als denjenigen ihrer Kräfte und Talente. Die Rede Andrieux wurde vielfah von der Linken unterbrohen. Andrieux wies die Unterbrehungen zurück und bemerkte weiter: das Land wisse nichts von dem Vorhandensein von Prätendenten ; für die Pratendenten werde erst durch die gegenwärtige Ges: ‘vorlage Reklame gemacht. Er bewundere die Prinzipien der Revolution, er liebe aber nicht die kleinen Nobespierre's und Saint Juste's, welche die blutige Geschichte parodirten. Andrieux zog später sein Amende- ment zurück, dasselbe wurde aber von dem Bonapartisten Cuneo d'Ornano wieder aufgenommen und hiecauf von der Kammer mit 351 gegen 100 Stiwmen abgelehnt. Pelletan (radikal) trat für den Floquetshen Antrag ein. Die Rede desselben führte zu Protesten Seitens der Rechten und zu wiederholten levhaften Zwischenfälen. Der Prinz von Léon sprah sein Erstaunen darüber aus, daß man in der französishen Armee einen Gener l habe finden können... (Unterbrehung.) Die Kammer verhängte die Censur gegen den Prinzen von Léon, dessen Aeußerung gegen den Kriegs- Minister gerichtet sei. Der Justiz - Minister Devès erklärte: die Frage bewege sih zwishen der Vor- lage Floquets, welcher die Ausweisung der Prinzen wolle, und zwischen der Vorlage der Regierung, welche es als genügend betrachte, daß die Befugniß, sih gegen Prätendenten zu ver- theidigen, im Gese ausgesprohen werde, ohne daß sie die Ausweisung aller Prinzen mit ihren Familien und Kindern für nothwendig erachte. Der erste Artikel der Floquetschen Vorlage wurde sodann mit 352 gegen 172 Stimmen abgelehnt; jede Vertagung dec Berathung und so- gar die Suspension der Sißung wurde gleichfalls verworfen. Der Kriegs-Minister Thibaudin erklärte, daß der Besiß der Grade von der Frage nicht berührt werde; die Prinzen ver-
löóren ihre Grade nicht, sie würden abner als Prätedenten für immer in_Disponibilität verseßt werden. Der Kriegs-Minister übernahm ‘ die formelle Ve1pflihtung, das Geseg zur Aus- Führung zu bringen und bemerkte: irgendwelher Einfluß auf die Armee sei niht zu besorgen ; die Armee sei vollständig auf hrem Posten und werde, wenn nothwendig, die Republik energish verth-idigen ; die Armee sei einig und untheilbar und werde dem Vaterlande die Treue bewahren. Der Gegenantrag Yallue's auf Streichung der Prinzen in den Cadres der Armee wurde mit 377 gegen 129 Stimmen abgelehnt.
— 1. Februar, Abends 10 Uhr 30 Min. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer beschloß mit 282 gegen 115 Stim- men, in Permanenz versammelt zu bleiben, bis eine voll- ständige Abstimmung vorliege. Delafosse bekämpfte die Vorlage der Regierung. Cuneo d’Ornano brachte ein neues Amendement en, das in veränderter Gestalt das Amendement Andrieux enthält ; dasselbe wurde mit 289 gegen 56 Stimmen abgelehnt. Hierauf begründete Cassagnac ein neues Amendement. :
— 92. Februar, 12 Uhr 30 Min. früh. (W. T. B.) Deputirtenkammer. Das Amendement Cassagnacs wurde abgelehnt und hierauf die 3 Artikel der Regierungsvorlage, welhe die Prinzen für unfähig zur Ausübung von Wahl- Funktionen und zur Bekleidung von Aemtern im Civil- und Militárdienste erklären und die Regierung zur eventuellen Ausweisung der Prinzen ermächticen, nah einander ange- nommen. Anatole Deforge gab Namens einiger Mitglieder der äußersten Linken die Gründe an, weshalb sie nit für die Vorlage stimmen würden, und forderte Diejenigen, die früher verbannt gewesen seien, auf, jezt nicht selbst an der ‘Verbannung Anderer theilzunehmen. Die Annahme der ganzen Vorlage erfolgte mit 373 gegen 163 Stimmen. Die Sizung {loß um Mitternaht. Die Kammer vertagte sich bis zum Donnerstag.
Italien. Rom, 1. Februar. (W. T. W.) Dem „Moniteur de Rome“ zufolge würden die polnischen Bischöfe in dem nächsten, Ende d. M. abzuhaltenden Con- {istorium präkonisirt werden.
Türkei. Konstantinopel, 1. Februar. (W. T. B.) Der österreichishe Botschaster von Calice hat der Pforte in einer Note neuerdings die Wiederaufnahme der Verhandlun- gen wegen des Eisenbahnanschlusses vorgeshlagen. — Gutem Vernehmen nach hätte Lord Granv lle erklärt, die Zu- lassung Rumäniens, Serbiens und Bulgariens zu der Donaukonferenz werde erfolgen, sobald die Konferenz beshlossen habe, sie einzuladen. Dem diesseitigen Botschafter in London, Musurus Pascha, ist Seitens des englischen Aus- wärtigen Amtes die Versicherung ertheilt worden, daß sih die Konferenz ausschließlich mit der Donaufrage beschäftigen Werde.
Nusßland und Polen. St. Petersburg, 1. Fe- bruar. (W. T. B.) Man nimmt an, daß eine der ersten Amtshandlungen des zurückgekehrten Ministers der Auswärti- gen Angelegenh-:iten, Herrn von Giers, nah dem erfolgten Beriht an Se. Majestät den Kaiser, eine diplomatische Aeußerung über seine Begegnung mit den Leitern der Aus- wärtigen Angelegenheiten in Berlin, Rom und Wien sein werde. Diese Aeußerung, die wohl die Form eines Run d- Fchreibens an unsere Botschafter und Gesandten haben dürfte, wird der gewonnenen Uebereinstimmung in wichtigen Fragen wie der allgemeinen Friedenszuversiht Ausdruck geben.
— 1. Februar. (W. T. B.) Der „Gol os“ berichtet, daß eine pezialkonferenz bei dem Präsidenten des Reichsraths stattgefunden habe, welche sih mit der Frage des Kauk asus-Transitverkehrs beschästigte, Die schließliche Abstimmung hätte nichts entschieden, da sich eben so viele Stimmen für die Beibehaltung des Transitverkehrs unter Er- hebung des Zolls nah Maßgabe des vom Finanz-Minister er- Fatteten Gutachtens auc sprachen wie für das vollständige Verbot des Transports ausländischer Waaren über Transkau- kasien nah Persien und von Persien nah Europa.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 1. Februar. (W. T. B) Zum Mitglied der egyptischen Ent- fchädigungskommission ist für Shweden und Norwegen der norwegische Delegirte zu den egyptischen internationalen Gerichtshöfen, Borchgrevink, ernannt worden.
Dänemark. Kopenhagen, 30. Januar. Wie man den „Hamb. Nachr.“ telegraphirt, hat das Landsthing heute die Biersteuer endgiltig angenommen.
Amerika. Washington, 1. Februar. (W. T. B.) Die Schuld der Vereinigten Staaten hat im vergan- genen Monat um 13 640 000 Doll. abgenommen. Jm Staats- Taße befanden sih ult. Januar 318 790 000 Doll.
Zeitungsftimmen.
Die „Kölnische Zeitung“ sagt in einer Betrachtung Über die Verwaltungsreform:Entwürfe :
Das i} unseres Bedünkens hinsihtlich der gegenwärtigen von Puttkamershen Verwaltungsgeseßze die entscheidende Hauptsache, daß für jede etwanige Shwächung der unabhängigen Verwaltungsgerichts- barkeit auf der Stufe der Bezirksbehörde eine dieselbe nah Bedarf aufwiegende Verstärkung derselben bei der obersten Instanz gewonnen werde. Im Sinne dieses Grundsaßes is es also zuglei Aufgabe, die besagte Shwähung in der Bezirkéinstanz nit größer zu maden, als sie um des Zweckes der wirklich wünschens- werthen Vereinfachung willen in der That etwa unvermeidlich sein mag. Dieser Gesichtspunkt ist denn auch in der betreffenden Kom- mission {on gleich zu Anfang ihrer Berathungen geltend gemadbt worden. . .,, Weit wichtiger aber als die Bezirksinstanz ist für uns die Stellung und der Zuständigkeitsumfang der höchsten Instanz, also des Ober - Verwaltungagerichts. . . . Unter diesen Umständen halten wir dafür, daß der \hroffe Widersprubd Guneists vom 15. d. M. doch fkeineswegs für die gänzliche Verwerfung der Puttkamershen Vorlagen den Ausschlag geben wird, Wenn nur dafür gesorgt wird, daß die Rechtésicherheit der Staatsbürger gegen Beamtenwillkür und die Gesezmäßigkeit der Tecialtungsführung durch die höchste Instanz der Verwaltungs- gerihtsbarkeit auf jen Fall \chließlich ge{ütt werden kann, so wird die Vereinfachung in der Organisation und in dem Verfahren der Mittelinstanz, welhe angebli der Hauptzweck der Puttkamerschen
e! ist, auch unseren Freunden unbedenklich, ja willkommen sein en.
— Die „Berliner Politishen Nachrichten“ {reiben :
Die Bestrebungen um Hebung und Förderung des deutschen Grports haben unter den deutschen Landsleuten in den Vereinigten
Staaten einen freudiaen Widerhall gefunden, und ein gealteter Kaufmann aus St. Louis, der von den angesehensten gescäftlichen und von offizellen Kreisen empfohlen wird, ist nach Deutschland ge- fommen, um hier Verbindungen in der Textil-, Kon- feftion- und Lurusbranhe anzuknüpfen, und Agentu- ren im Westen Amerikas dafür zu errihten. Die deut- \{en Erporteure haben bisher mehr oder weniger bei der Ausfuhr nah den Vereinigten Staaten sih auf New-York beschränkt und den Westen vernatblässigt, während der leßtere ein geeigneteres Absaßfeld für die deutsche Industrie sein dürfte. Wir brauchen nit erst darauf hinzuweisen, daß dieser Westen etwa den dritten Theil des ganzen Areals der Vereinigten Staaten ausmacht und bemerken, daß gerade von den Behörden und den Geschäftsleuten von St. Louis der direkte Import dabin sehr begünstigt werden würde.
— „Steins deutsche Correspondenz“ schreibt über das Geschäftsergebniß der Sparkassen im Königreih Sachsen :
Ohne Zweifel gewähren die Geschäftsergebnisse der Sparkassen einen ziemlich sicheren Anhalt dafür, wie \ih in den unteren Klassen die Erwerbsverhältnisse gestaltet haven, denn diese sind es doch haupt- \säcblich, welce in die Sparkassen ihre Ersparnifsezeinlegen. Aus dem Königreiche Sabsen liegen uns nun amtliche Zusammenstellungen der Einlagen und Rückzahlungen sämmtlicher Sparkassen für die Zeit vom 1. Januar bis 30, November 1882 vor. Jn dieser Zeit erfolgten 863 887 Einzahlungen im Betrage von 82056 646 4A 80 \Z (mehr gegen den gleichen Zeitraum 1881 : 5 232 020 4) und 555 800 Rük- zahlungen im Betrage von 80197481 M 30 &HZ (mehr gegen 1881 : 2182075 M). Es hat sich also in den ersten elf Monaten 1882 der Uebershuß der Einzahlungen über die Rückzahlungen um 3 049 945 M böber gestellt als 1881, d. h. der in diesem Zeitraum mehr als im Vorjahre ersparte Betrag beziffert sich über 3 Millionen Mark. Ein solches Ergebniß is um so erfreuliber, als gerade aus dem Königreihe Sacbsen die demokratische und extrem freibändlerische Presse wohl in Folge ihrer intimen Füblung mit den dortigen Sozial- demokraten, stets beflissen ist, Über die Erwerbsverhältnisse der Arbeiter die ungünstigsten Nachrichten zu verbreiten. Eine hauptsächlich auf die soge- nannten kleinen Leute zurückzuführende Mehrersparniß von über 3 Mill. Mark in 11 Monaten beweist, daß deren Verhältnisse sich erheblich gebessert haben müssen, und indirekt, daß der 1882 beobachtete fort- gesetzte Aufschwung aller gewerbliben Unternehmungen nicht nur den An sondern auch dem Arbeiterstande zu Gute gekommen ein muß.
& ea Im „Berliner Tageblatt“ finden wir folgende otiz:
Die Einzahlungen bei der städtis{hen Sparkasse nehmen einen ganz gewaltigen Umfang an. Während die Spareinlagen sich zu Be- ginn des vorigen Jahres auf 36 Millionen Mark bezifferten, be- trugen dieselben zu Ende des Jahres rund 42 Millionen, fo daß im Laufe des Jahres 1882 \echs Millionen mehr eingezahlt, als abge- hoben worden sind Die Einzahlungen im Januar dieses Jahres betrugen rund 1 900000 Æ#, während nur 600 000 (A abgehoben wurden. Die Arbeiten bei der Sparkasse häufen sich in einem solchen o daß sie von dem jeßigen Personal kaum mehr bewältigt wer-
en können.
Sécich3tags- Angelegenheiten.
Im 1. Oppelner Wahlbezirk (Creuzburg-Rosenberg) ift für den Kammerherrn von Aulock, welcher sein Mandat niedergelegt hat, der Erbprinz Christian Kraft Hohenlohe zu Sla- wenßziß — konservativ — mit 7483 Stimmen gegen von Reiners- dorf-Paczenski auf Stradam — freikonservativ — mit 2936 Stimmen zum Mitgliede des Reichstags gewählt worden. Die Gesammtzahl der abgegebenen Stimmen betrug 10 434.
Landtags- Angelegenheiten.
Dem Hause der Abgeordneten ist nachfolgender Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Beshaffung von Mitteln für die Erweiterung, Vervollständigung und bessere Aus- rüstung des Staatseisenbahnneßzes und die Betheili- gung des Staates bei dem Bau einer Eisenbahn von Zajonskowo nach Löbau, vorgelegt worden :
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c. verordnen, unter Zustimmung beider Häuser des Landtags der Monar(ie, was folgt: 4
Die Staatsregierung wird ermächtigt : T, zur Herstellung von Eisenbahnen und der durch dieselbe bedingten Vermehrung des Fuhrparkes der Staatsbahnen, und zwar: a, zum Bau einer Eisenbahn : 1) von Lauenburg nach Oldesloe die Summe von... 9600000 M 2) von Deuy nach Kalk die Summe E 20000 7 3) von Praust über Zuckau nach
Carthaus die Summe von . . 3290000 „ 4) von Bromberg nah Fordon die
S s 384 000 „ 5) von Gnesen nach Nakel die
Si O #4880000, 6) von Bentschen nah Meseriß die
Simeon e OIGOOO! 7 7) von Mittelsteine bis zur Landes-
grenze in der Richtung auf
Ottendorf die Summe von . . 1080000 ,„
8) von Quedlinburg über Suderode nah Ballenstedt die Summe O O00000 9) von Münster über Rheda nah Lippstadt ‘die Summe von . . 83980000 „ 10) von Hemer nah Jserlohn die S 625 000 „ 11) von Lennep über Kreb8öge nah Dahlerau die Summe von. . 1270000 , 12) von Solingen über Wald und Gräfrath nach Vohwinkel die Cu 13) von Aprath nach Wülfrath die C i 14) von Kirchen nach Freudenberg bie Sue E, 15) von Altenhundem nah Schmal- “ Lenberg die Summe von. . . 16) von Hilchenbach über Erndte- brück nach Laasphe mit Abzwei- gung von Erndtebrück oder einem anderen geeigneten Punkte der La nach Raumland die E N 17) von Altenkirhen nach Au die Gia O 18) von Grünebach nach Daaden die Gun E 19) von Wengerohr nach Wittlich die Summe von. .. . b. zur Beschaffung von Be- triebsmitteln : die Summe von. .
2840000 , 490000 „ 1580000 „ 1570000 „
7 300 000 „ 3 000009 „ 750000 ,„ 300 000 „
7030000 „ # zusammen 34 203 000
IT. zur Gewährung einer unverzinslirhen, nit rüdahlbaren Beihülfe an die Marienburg-Mlawkaer Eisenbahngesellschaft zu den Baukosten einer Eisenbahn
von Zajonskowo nah Löbau: E e é
III. zur Anlage des zweiten Geleises auf den nastehend bezeihneten Strecken und zu den dadurch bedingten Ergänzungen und Geleisveränderungen auf
den Bahnhöfen : 1) Unna-Bönen die Summe von . 255 000 A 2) Werdohl-Plettenberg die Summe l 360000 „ zusammen
E IV. zu nachftehenden Bauausführungen: 1) für die Umgestaltung und Er- weiterung des Bahnhofes Steglitz ee 2) für die Umgestaltung und Erwei- terung des Bahnhofes Wildpark ee... . 3) für die Erweiterung, Umgestal- tung und bessere Verbindung der Gruben und Hüttenanschlüsse, sowie der Babnböfe im rheinish- westfälishen Industriebezirke die E 4) für die Herstellung eines Ge- sbäftsgebäudes für die König- lide CEisenbahndirektion zu Bromberg die Summe von .
38200 „
615006 „
422 000 „
355 000 „
6 160 000 „
2500000 ,
Zusammen 9437 000
V. zur Beschaffung von Betriebsmitteln für die be- reits bestehenden beziehungsweise im Bau begriffenen
i Bahnen :
die Summee von A VI. zur Fertigstellung und Abwicklung von Bauaus- führungen im Bereich des rheinishen Eisenbahn-
: unternehmens :
e VII, zur Deckung der Mehrkosten für den Bau der
: Bahn von Cölbe nah Laasphe :
die Summe von —
4845 000 „
6 837 000
Insgesammt 76 125 200 M zu verwenden.
Mit der Ausführung der unter Nr. T. a 3 bis 19 aufgeführten N erst dann vorzugehen, wenn nachstehende Bedingungen er- üllt sind:
A. Der gesammte zum Bau der Bahnen, einschließlich aller Nebenanlagen, nach Maßgabe der von dem Minister der öffentlichen Arbeiten festzustellenden Projekte erforderlibe Grund und Boden ift der Staatsregierung unentgeltlich und lastenf¿ei zum Eigenthum zu überweisen, oder die Erstattung der sämmtlichen, staatsseitig für dessen Beschaffung im Wege der freien Vereinbarung oder der Enteigung aufzuwendenden Kosten, einschließlich aller Nebenentschädigungen für Wirthschaftserschwernisse und sonstige Nachtheile, in rechtsgültiger Form zu Übernehmen und sicherzustellen. Zu den Grunderwerbskoften A nachfolgende Bahnen soll \staats\eitig ein Zushuß gewährt werden, und zwar :
a, für die Bahn zu Nr. 7 (Mittelsteine-Landes-
arenzé [Dttendors) on... 76000 MÆ b. für die Bahn zu Nr. 12 (Solingen-Vohwinkel) von . L AS80000 ck
c. für die Bahn zu Nr. 17 (Altenkirhen-Au) von 114000 „ B. Für sämmtliche vorstehend unter Nr. I. a) 3 bis 19 bezeichnete Bahnen ift die Mitbenußung der Chausseen und öffentlichen Wege, soweit dies die Aufsichtsbehörde für zulässig erachtet, seitens der daran betheiligten Interessenten unentgeltlich und ohne besondere Entschädigung für die Dauer des Bestehens und Betriebes der Bahnen zu gestatten. C. Für die unter Nr. I. a) 5, 8, 14 und 18 benannten Bahnen muß außerdem von den Interessenten zu den Baukosten ein unver- zinslicher, niht rückzahlbarer Zuschuß geleistet werden, und zwar zum
Betrage : a, bei Nr. 5 (Gnesen- Nakel) von. . . . 180 000 A b. bei Nr. 8 (Quedlinburg-e Ballenstedt) von . . 1000009 , c, bei Nr. 14 (Kirchen-Freudenberg) vn . .. . 39000 „ d. bei Nr. 18 C E 20000 ck
S2 Die Staatsregierung wird ermächtigt, zur Deckung der zu den in §. 1 unter Nr. I. vorgesehenen Bauausführungen und Beschaffungen erforderlichen Mittel von 54 203 000 (A die dem Staate zu dem vorläufig auf 3154791 Æ 51 - ermittelten Betrage zur freien Verfügung anheimgefallenen Bestände der im Y§. 6 des Gesehes, betreffend den Erwerb des Berlin- Anhaltischen Eisenbahnunternehmens für den Staat, vom 13 Mai 1882 (Ges. Samml. S. 269) be- zeichneten Fonds der Berlin-Anhaltishen Eisenbahngesellschaft mit Ausnahme : - i : a, der 42 prozentigen Prioritätsobligationen der Berlin-Anhalti- cen Eisenbahngesellschaft 11. Emission im Betrage von 5700 M, | b. der 4} prozentigen Prioritätsobligationen der Berlin-Anhalti- chen Eisenbahngesellschaft Litt. B. im Betrage von 383 400 4, zu verwenden. : Die vorbezeichneten Priorität3obligationen sind zu vernichten und an deren Stelle, sowie für den alsdann noch zu deckenden Restbetrag, desagleiben zur Deckung der für die im §. 1 unter Nr. IL, III., IV., V, VI. und VII. vorgesehenen Bauausführungen und Beschaffungen erforderlihen Mittel von höchstens 21 922 200 M. Staatsschuldverschreibungen zu varaudgainy
Wann, dur welche Stelle und in welchen Beträgen, zu welchem
Le zu welchen Bedingungen der Kündigung und zu welchen
oursen die Schuldverschreibungen verausgabt werden sollen (S. 2), bestimmt der Finanz-Minister.
Im Uebrigen kommen wegen Verwaltung und Tilgung der An- leihe, wegen Annahme derselben als pupillen- und depositalmäßige Sicherheit und wegen Verjährung der Zinn die Vorschriften des Geseßes vom 19. Dezember 1869 (Ges. Samml. S. 1197) zur Anwendung.
8. 4.
Jede Verfügung der Staatsregierung über die im §. 1 bezeich- neten Eisenbahnen (beziehungsweise Eisenbahntheile) durch Veräuße- rung bedarf zu ihrer Rechtsgültigkeit der Zustimmung beider Häuser des Landtages. i L :
Alle dieser Vorschrift entgegen einseitig getroffenen Verfügungen sind rechtsungültig.
Urkundlich 2c.
Statistische Nachrichten.
Nach Mittheilung des Statistishen Amtes der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 21. Januar bis inkl. 27. Januar cr. zur Anmeldung gekommen: 180 Ebescbließungen, 888 Lebendgeborene, 39 Todtgeborene, 556
Sterbefälle. Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Das „Handbuch der Verfassung und Verwaltung in Preußen und dem Deutschen Reih“ von Graf Hue de Grais, Königlihem Polizei-Präsidenten, welbes uns bereits bei dem Erscheinen der ersten beiden Auflagen Gelegenheit zu beifälliger Besprechung gegeben, liegt jeßt aus dem Verlage von Julius Springer in