1926 / 67 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Mar 1926 18:00:01 GMT) scan diff

für die Erwerbslosen nicht tragen; das kann nur ein vorüber- ehender Zustand sein. Die Sozialpolitik wird durch die Arbeits- sosigkeit gefährdet. Bei der Kreditgewährung müssen wix dahin kommen, daß der Zins nicht höher ist, als der Betrieb ihn heraus- wirtschaften kann, sonst geht ein Stück der Substanz nach dem anderen verloren. Die Reichsbank hätte stärker auf den neu einwirken können, als die Währung stabilisiert wurde. as ift niht geschehen, und wir mußten noch monatelang 200 vH Wucher- zinjen in Gold an die Bankeu zahlen. Noch' heute haben wir einen Wucherzins. Dex Staat muß mit der Herabdrückung des Zinsfußes vorangehen. Die Steueraufwertung wird keine wirkliche Er- Ileihterung bringen. Die Regierung muß den rihtigen Zeitpunkt erfennen, um die produktive Substanz dem deutschen Volk zu er- halten. Rund 50 vH der produktiven Stände müssen über 100 vH an Steuern zahlen, d. h. sie müssen sie aus der Substanz zahlen. Es us ein Geseh gena werden, daß der Steuerzahler das echt hat, sobald ihm nihts weiter bleibt als ein bestimmtes Existenz- minimum, mit der Steuerzahklung SQUURONN, und das Finanzamt muß die Beweislast haben, daß das xistenzminimum noch nicht erreicht ist. Die Belastung des deutschen Volkes mit Stenern muß Patiid genau lm Verhältnis zum Vermögen festgestellt werden. Fs genügt nicht, zu sagen, daß der Franzose soundso viel, der Engländer so viel und der Deutsche nur so viel an Steuern zahlt, ondexrn das muß im Verhältnis zum Vermögen gegenenlt werden, Dex arme Deutsche kann nicht so viel Steuern bezahlen wie der reiche Engländer. Zinsfuß und Steuern verhindern die Bildung neuen Kapitals und verteuern unsere Ware, Von dieser Klammer müssen wir loskommen. Aber der Finanzminister muß die Steuern herauspressen, um die Reparationen zahlen zu könuen, Dazu Tommt, daß die Reichsbank ihre eigene Politik treibt. Dex Staat dient niht mehr dem eigenen Volke, sondern zerfleischt es, um an das Ausland zu zahlen. g

Abg. von Raumer (D, Vp.) empfiehlt die Vereinigung des Ministeriums der Wirtschaft und der Landwirtschaft. Das läge gerade im Fnteresse der Landwirtschoft, die die Grundlage unserer Wirtschaft sei. Es sei für die Landwirtschaft von großer Bedeutung, wenn sie ln den kommenden {weren Fahren alle produktiven Wirtschaftskreise zur Seite habe. Eine künstliche Sa der Kaufkrast, die Erhöhung der Löhne, sei ein untauglihes Mittel. Um den inneren Markt in Ordnung zu bringen, sei die Schaffung Cap ager Werte notwendig. Die Handel8vertragspolitik des Neiches sei in unserer Lage kein Vergnügen, und es séî Pes ob andere mehr erreicht hätten. Sicher sei, daß eine Reihe von Händelsverträgen eine twwesentlihe Förderung dex R gebracht hätten, Die Meistbegünstigung habe natürlih nur Zwe , wenn sie gegenseitig sei. Leider ständen verschiedene Staaten, die ih für die Metistbegünstigung ausgesprochen hätten, noch auf dem Boden eines ganz schikanöfen Zollsystems. Die FJuternationale Wirtschafts tonserenz müffe hier Wandel schaffen. Von der Verständigung dex Eisenindustrie sei eine Beseitigung des Zustands zu erwarten, daß die eisenverarbeitende Fndustrie eisenshaffender Ländex s{hlechter stehe als die eisenverarbeitende Fndustrie von Ländern, die kein Eisen schaften. Einer Seukung dex Zölle müsse die Rationali- sierung der Schwerindustrie vocangehen. Der Rednex begrüßt die Ausführungen des Ministers, der die Lage der deutshen Wirtschaft klar und objektiv angefaßt habe. Die Finanzierung der deutschen Ausfuhx sei in Deutschland eine Notwendigkeit. Es sei ner do durh Arbeitsgelegenheiten zu schaffen, als Millionen von Arbeits» losen zu unterstüßen. Die Grundgedanken dex ea dex Ge- werkshaften über die deutschen Gegentvärtsaufgaben setien erfreulich. Die Denkschrift zeige, daß der Gedanke dex Busammenarbell in der Produktion immer mehr Play greife.

Darauf wird die Beratung des Haushalts des Wirtschafts- ministeriuums abgebrochen.

Das Haus erledigt noch den Haushalt des Reichs8- tags. Berichterstatter Abg. Tauba del (Soz.) exklärt, daß der Gedanke einer Kollektivunfallversiherung für die Reichstags- abgeordueten erwogen werde.

Das Haus vertagt sich.

Sonnabend 12 Uhx: Wirtschaftsministerium,

Schluß 7s Uhr.

Preußischer Landtag.

145, Sißung vom 19, März 1926, vormitiags 11 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger ®.)

„Auf der Tagesordnung steht zunächst die Fortseßung der zweiten Beratung des Haushalts des Ministeriums

es Fnnerxn.

Abg. Casper (Komnm.) verweist auf den Fall des von den Franzosen inhastierten und im Mainzer französischen Gefängnis sißenden Deutschen Schärer, dex in- der französischen Haft ein tod- Iranker Mann geworden sei. Schärer sei von deutschen Polizisten an die Franzofen abgeliefert worden. (Hört, hört! bei den Kommu- nisten.) Schärer fes angeblich gegenübex den französishen Sol- daten antimilitaristishe Propaganda getrieben haben. Ex wurde auf die Denungiation von drei deutschen Polizisten hin zu eiuem Jahr Gefängnis verurteilt, Der Redner fragt den Minister Seve- ring, was gegen diese deutschen Denunzianten veranlaßt sei, die die Reichsverfassung verleßten, nah der es verboten i daß deutsche been Organe Deutsche an eine ausländishe Behörde aus- liefern. Weiter weist der Redner die rehtsradikale Heßze gegen den Roten Frontkämpferbund zurück, von der mindestens der Polizei- präsident von Berlin, Grzelinsti/ nicht unbeeinflußt sei.

, Abg. Barteld- Hannover (Dem.) weist die deutshnationale Kritik an dex Tätigkeit des Jnnenministers S vering als „lenden- lahm“ zurück. Man beginne allmählih auch auf der Rechten den Wert Severings anzuerkennen. So habe der deutschvolksparteiliche gu rer Dr. von Campe auf dem leßten Parteitag der Deutschen zolkspartei Severing das beste Zeugnis ausgestellt und erklärt,

„es wäre gut, wenn irx ein halbes Duzend solher Männer in der *

Deutschen Volkspartei hätten!“ (Heiterkeit.) Bezüglih der Ein- tellung der Beamten zur Republik habe der Reichsminister des Innern Dr. Külz mit seinen prägnanten Programmpunkten einen großen Sieg davongetragen. (Zurufe rechts: Derzeitiger Republikaner!) Es ist selbstverständlich, daß die Beamten der Republik zum Staate stehen müssen. (Sehr richtig! links.) Der Staat der Ene 1st alles andere als duldsam gewesen. (Sehr wahr! links.) ie deutsche Republik darf nicht in die Seer des Untertanenstaates verfallen. Daß die Beamten der Republik die Fahne der Republik achten und ehren müssen, hat auch der Vertreter der Wir chaft- lichen Vereinigung, der Abgeordnete Schwenk-Oberhausen, an- ' erkannt. Bei Furüehweisung derx deutschnationalen Angriffe auf die Landratspoliti] des Ministers Severing erkennt der Redner dank- bar an, daß im Gegensaß zur Personalpolitik des alten Staates zeßt Landräte in die A kämen, die die Belange des Volkes aus eigener Erfahrung verste en, und daß mit dem System ebrochen würde, daß Landräte aus Ostdeutshland in Westdeutschland ins Amt kämen. Die Schlagwortpolitik der nationalen Verbände ist heute die Fortseßung ns Schlagwortpolitik der alten Konser-

' vativen, die in dem Geschrei „Siegreih woll'n wir Frankreich s{hlagen“ kraß zum Ausdruck kommt. Das find jene Kreise, die der wahren und ernsten Politik unseres Volkes die allergrößten Schwie- rigkeiten bereiten und so, national Frleden, keine zuverlässige Politik, sondern eine ungeheuer verderbliche treiben. (Lebhafte Zu- stimmung links, Zwischenrufe rechts.) Wenn der Reichspräsident unter dem Meer „von shwarz-rot-goldeten Fahnen in einigen ; Aue in Köln einziehen wird, dann wird das dazu beitragen, die Fahne der Republit zu festigen. Man treibt keine volksversohnende olitif, wenn man' sich niht auf den Boden der Tatsachen stellt, daß Schwarz-rot-gold die Fahne des Staates ist. (Zuruf rechts: Der- : geltige Fahne des derzeitigen Staates! Kanarienvogel!) Zur Frage * der Fürstenabfindung verweist dex Redner daränt daß nah dem

E : ) Mit Ausnahme der dur Sperrdruck hervorgehobenen Reden der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben sind.

kolossalen Ergebnis des Volksbégehrens die Dinge sich allein weiter entwiceln würden. Dieses Ergebnis des Volksbegehrens würde einen starken Druck auf den Reichstag ausüben. Der Rechten sei das Ergebnis des Volksbegehrens unbequem. Aber als 1918 es sch darum handelte, den alten Staat zu verteidigen, hätten sich jene Kreise verkrohen. (Lärm rets.) Her Redner zitiert aus einem Artikel der reht8gerihteten Zeitschrift „Die Werksgemeinschaft“ Stellen, die sih au die Fürstenabfindung beziehen und sih für eine Abfindung einjeyen. Dort ist davon die Rede, daß die Fürsten durch Sparsamkeit sich ein Vermögen erworben häiten, das man ihnen nicht vorenthalten dürfe. (Gelächter links.) Außerdem ist dort das Wort zitiert: „Besiß verpflihtet.“ Wenn die Fürsten dieses Wort recht verstanden hätten und wirkli die Väter des Volkes wären, als die sie hingestellt würden, hätten sie dem Volke in dex gegen- wärtigen Notzeit wenigstens einen nennenswerten Teil ihres so- enannten Vermögens zur Trans gestellt. (Sehr rihtig!) Zum chluß betont der Redner, daß Ministex ardt das. Vertrauen der demokratishen Partei besiße. (Zuruf rechts: Ste werden noch Regierungsrat bei Severing!)

Minister des Junern Severing: Gestatten Sie mix noh eine ganz kurze Bemerkung zu den Ausführungen des Herrn Ab- geordneten Kasper. Zu dem Kreuznachex Spionagefsall möchte ih durch die Beantwortung der Großen Anfrage Nr. 105 Stellung nehmen.

Jn der Naht zum 12. 7, 1925 gegen 1 Uhr beobachteten zwei Polizeibetriebsassistenten in Bad Kreuznach auf dex Nahebrücke zwei junge Leute, die Pakete trugen, Die Beamten glaubten, Diebe vor sich zu haben. Sie führten die beiden Leute, weil sie sih nicht auszuweisen vermochten, zur Wache. Hier stellte es sih heraus, daß die Pakete Flugschriften in französisher und arabisher Sprache enthielten. Die Beamten vermuteten, daß diese Schristen aus einer französischen Verkaufsstelle odex Post gestohlen seien und be- nachrihtigten die französishe Gendarmerie, die die Leute festnahm. (Lachen und Zurufe bei den Kommunisten.) Sie sind von einem französishen Gericht mit 3 und 1 Fahr Gefängnis bestraft worden.

Die Polizeibeamten handelten zunächst richtig, indem sie die beiden Leute wegen Diebstahlsverdahts zur Polizeiwache brachten, denn sie konnten sih über ihre Persönlichkeit niht ausweisen.

Nachdem sih die Beamten iedoh davon überzeugt hatten, daß in den Paketen Flugschriften enthalten waren, die nur dann einen Wert hatten, wenn sie verteilt wurden, wax der Diebstahlsverdacht niht mehx begründet. Ein« Verteilung der Druekschriften wax nicht festgestellt worden. Die Sistierten hatten also nux dadur gefehlt, daß sie entgegen dex Vorschrift der Besazungsbehörde keinen Aus- weis bei sich führten. Sie häiten {hon jeßt entlassen, äußersten- falls aber am nächsten Morgen dem Amtsrichter oder Polizeiver- walter vorgeführt werden müssen.

Die Beamten durften sich unter Umgehung ihrer Vorgeseßten nit unmittelbar an die Besaßungsbehörde wenden, (Sehr richtig!)

Nach Mitteilung des preußishen Justizminisiers hat dieser den Oberstaatsanwalt în Frankfurt a, M. zum Bericht aufgefordert, nah dessen Eingang ex über das strafrehtlich zu Veranlassende entscheiden wird. Bis zum Abschluß dieser Erörterungen muß die Entscheidung über die im Dienstaufsihtswege zu trefsenden Maß- nahmen ausgeseßt werden. (Abg. Kasper: Fnzwischen verrecken die beiden Leute!) Hoffentlich nicht, hoffentlih ist diese Befürchtung unbegründet. (Zurufe von den Kommunisten.)

Ih möchte nun mit ein paar Worten auf die weiteren Aus- führungen des Herrn Abgeordneten Kasper eingehen, die in einem gewissen Zusammenhang zu Bemerkungen standen, die der Herr Ab- geordnete Graf von Garnier in seiner leßten Rede gemacht hat. Der Herr Graf von Garnier hat mir direkt anempfohlen, gegen Organi- sationen, wie sie der Rote Frontkämpferbund darstellt, anders vor- zugehen als gegen die ertrem rehtsgerihteten Vert ände, und das damit begründet, daß die Parole der rechts gerihteten Organisationen sei: „O Deutschland hoch in Chren!1“, während die Devise des Roten Frontkämpferbundes laute: „Hoh Sowjetrußland!" Jch muß sagen, Herr Graf von Garnier hat sich mit diesen Be- merkungen die Sache sehr leiht gemaht. Es gibt auh rech1s ge- rihtete Organisationen, die niht O Deutshland hoh in Ehren! singen, sondern: „Nieder mit der Judenrepublik!“, und die, abgesehen von diesen Gesängen, eine Politik treiben, die wirklich niht im Interesse Deutschlands liegt. Jch bin Polizeiminister und nicht Justizminister. Jh bin vor allen Dingen auch niht Justiz- minister im Reih. Wenn den Herren von der Deutschnationalen Volkspartei daran liegt, eine Plattform zu einer verschieden» artigen Behandlung dex einzelnen Verbände zu schaffen, dann mögen sie sich gefälligst an ihre Fraktion im Reichstag wenden, die die Jnitiative dazu zu ergreifen hätte, daß von Reichs wegen einzelne Organisationen gestattet, toleriert, vielleiht sogar ge- fördert, und daß von Reichs wegen andere Organisationen unterdrückt werden. Solange ih aber nur Polizeiminister bin und keine gesebhgeberishen Maßnahmen von mix aus erlassenkann,solangewexdeich aufdemBoden der bestehenden Geseße alle Organisationen gleihmäßig behandeln. (Sehr richtig! links.)

Es ist nämlich gar kein Unterschied in der Kampfesart, in der Art des Auftretens in der Oeffentlichkeit, aber auch nicht in der Nervosität der einzelnen Wehrverbände zwischen der äußersten Nechten und der äußersten Linken. Jch glaube, ist kann Jhnen das am besten an zwei Zeitungsstimmen beweisen. Sie werden mir zugeben, daß diese beiden Zeitungsstimmen eine froppante Aehnlichkeit aufweisen. Vor etwa 14 Tagen schrieb das „Deutsche Tageblatt", eine Zeitung, die dem Herrn Abgeordneten Wulle nahestehen soll. folgendes:

Wir haben vor Wochen bereits von den Bestrebungen der Reichsregierung Kenntnis gegeben, die nationalen Wehr- verbände aufzulösen, um gewissen auh in Genf be- sprochenen Wünschen der Locarnesen im feindlihen Ausland zu entsprechen.

Das schrieb das „Deutsche Tageblatt“; es befürhtete eine Auflösung der rechts gerihteten Organisationen und insbesondere des Stahl- belms. Die „Rote Fahne“ vom 16. d. M. schreibt folgendes:

Wir haben in unserer Sonntagnummer an die Neichsregierung wie an die preußische Regierung die Frage gerichtet, ob si die in den nächsten Tagen zusammentretende Konferenz der Minister- präsidenten mit dem VerbotdesRoten Frontkämpfer- bundes beschäftigen wird oder nicht.

Auf seiten der rechtsgerihteten Organisationen die Sorge, daß die Neichsbregierung auf Grund der Abmachungen in Locarno zu einec Auflösung des Stahlhelm, Jungdeutshen Orden, Werwolf usw. kommen fönnte, auf der anderen Seite die Besorgnis, daß die preußishe Staatsregierung zur Auflösung des Frontkämpferbundes gedrängt werden könnte.

Aus meiner Einschäßung aller dieser Organisationen habe i nie ein Hehl gemaht. Jh wünschte dringend, daß ste sih selbst

auflösten. (Zuruf bei der Deutsnalionalen Volksparie!: Auch das Meichsbanner?) Dann wäre auch für die Tätigkeit des Neichs- banners kein Raum mehr, wenn die rechtsgerihteten und extrem linkêgerichteten Organisationen sich aufgelöst hätten. Jch glaube, Sie werdén es mir nachfühlen, wenn ih sage, daß ih gerade als Polizete minister ein dringendes Interesse daran habe, daß die durch die Existenz und die Tätigkeit der Wehrorganisationen geübte ob gewollt oder nicht gewollt —, aber tatsählich eintretende Beunruhigung der Oeffentlichkeit endlih einmal aufhört. Aber ih sehe auf keiner Seite, daß an eine Abrüstungskonferenz gedacht wird. (Heiterkeit.) Jh sehe erst recht nit, daß irgendeiner eine solche Abrüstungëkonferenz eines beriefe. (Zurufe rechts.) Wenn es darauf ankäme, wenn man ent- scheiden müßte, wem die Priorität auf diesem Gebiete zukänie, dann würde ih zu dieser Frage so Stellung nehmen: diejenigen, die zuerst Wehrorganisationen ins Leben gerufen haben, die hätten au zuerst die Verpflichtung, sie abzubauen. (Große Heiterkeit. Lebhafte Zurufe. Beifall links.) Das wären nicht die Herren vont NReichsbanner und dem Noten Frontkämpferbund. (Andauernde lebe hafte Zurufe.) Meine Herren, das, was im Jahre 1919 mit der Errihtung der Einwohnerwehren geschaffen wurde, das war nicht etwa (wiederholte lebhafte Zurufe) nein, nein, das hat nichts mehr damit zu tun der Privatinitiative von Privatpersonen überlassen, sondern das alles geshah nicht nur unter Duldung, sondern auf Vnitiative der Reichsregierung und der preußishen Staatsregierung» Als dann aber unsere Heeresstärke festgestellt war, als wir wußten, mit wieviel Mannschaften wir ein Heer aufrehterhalten könnten, als wir wußten, ungefähr wenigstens, wie wir unsere Polizei auf- stellen konnten, als durch Bestimmungen in Spa die Organe des Neichs und der einzelnen Länder zur Aufrehterhaltung der öffent- lihen Ruhe und Ordnung festgelegt waren, in dem Augenblick war für Selbstshuhorganisationen kein Raum mehr. Und, meine Herren von der rechten Seite, jeßt haben Sie selbst wohl eingesehen, daß die damals unter dem Namen „Selbstshußorganisationen“ ins Leben gerufenen Verbände nicht zum Selbstshuÿy, überhaupt nichk zum Schuße der Bevölkerung und der Einrichtungen der Länder bei» getragen haben (Zuruf: Noske denkt darüber anders!) nein, Noske hat in den Jahren nah 1920 nie anders darüber gedaht —, sondern daß die Selbstshuborganisationen heute ih wiederhole das, was ih früher {hon gesagt habe ein Ferment der Beunruhigung ge- worden sind. Meine Herren, im Ausschuß habe ich Ihnen schon gesagt, daß Sie jeßt den Zauberlehrling zitieren können: „Die ih rief, die Geister, werd ih nun nit los“. Sie haben den Stahl- helm, den Verband der nationalgesinnten Offiziere, einen ähnlichen Soldatenbund, den Werwolf, den Wikingbund ins Leben gerufen, und nun dürfen Sie sich niht wundern, daß die anderen die Antwort auf diese Gründungen und auf die Tätigkeit der rechtêgerichteten Wehrverbände erteilen, indem sie nämlih ähnliche Verbände ins Leben rufen, „Die ih rief, die Geister, werd? ih nun nicht los! Die Herren von der Kommunistischen Partei und die Mitglieder des Roten Frontkämpferbundes waren Ihre (nach rets) gelehrigen Schüler. (Zuruf: Und Ihré politishen Kinder! Große Heiterkeit.) Darüber rede ich mit Ihnen nicht! (Erneute große Heiterkeib und Zuruf: Ueber so etwas shweigt man!) Herr Abg. Beuers mann, Sie sind hon eher einer Erörterung darüber wert, (Stürmische Heiterkeit.) Ihnen sage ih folgendes: Ich habe damals nicht von den Kommunisten als meinen politischen Kindern _ge- sprochen, sondern von „politischen Kindern" \{lechthin, deren Torheik darin bestand, daß sie ihre Revolution ankündigten und nichts taten, während die Herren von der Rehten ih meine nicht die politische Partei der Deutschnationalen, sondern die Leute in den retêgerihs teten Wehrverbänden den Mund hielten und Revolution machten, (Große Heiterkeit, Abg. Beuermann: Das stimmt aber nicht ganz; Sie brauchen nux an Sachsen zu denken!) Was war in Sachsen? Der Hölz-Aufstand war im Jahre 1920! (Abg. Beuer maun; An Sachsen und Thüringen!) —- Was war in Thüringen? Das3 war im Jahre 1923! Meine Herren, Sie müssen Geschichte studieren! (Stürmische Heiterkeit!) E Ä No einmal: heute sind Fhnen die linksgerichteten Ors ganisationen sehr unangenchm. Aber i wiederhole: das, was der Rote Frontkämpferbund heute zu Jhrem i Leid wesen vor den Toren Berlins oder in der Provinz aufführk, ist nihts anderes als ein Abklatsh der militärischen Uebungeu, die seit Jahren von den rechtsgerihteten Organisationen veranstaltet worden sind, (Lebhafte Zurufe rets.) Ich möchte den Herren vom Roten Frontkämpserbund und den Herren vom Stahlhelm folgendes sagen, (Zurufe rechts: Reichsbanner nicht vergessen! Heiterkeit.) Das Reichsbanner hat mi gar niht um eine Stellungnahme ersucht. (Erneute Heiterkeit.) Das „Deutsche Tageblatt“ und die „Rote Fahne“, also die Sachwalterin des Stahl- helms und die Sahwalterin der roten Frontkämpfer, wollen Auskunft von mir haben, wie es mit der Auflösung des Stahlhelms einerseits und des Noten Frontkämpferbundes andererseits steht. (Erneute Zu- rufe rechté.) Das Reichsbanner kommt nicht in Frage. (Sehr richtig! lin?s.) Das Reichsbanner hat ein viel besseres Gewissen, Also ih möhte Ihnen folgendes sagen, meine Herren. Ich denke nit daran, den Stahlhelm oder den Werwolf oder den Wikingbund aufzulösen, solange sich diese Organisationen auf dem Boden der Ge- seplihkeit bewegen. Soweit und wo das nit geschieht, da wird natüclih nicht gefackeli. So ist in diesen Tagen eine Ortsgruppe des Wikingbundes in der Provinz Schleswig-Holstein aufgelöst worden. Aber wenn das Aufrüsten so weiter geht, wenn sih die Wehrverbände in ihren Organisationen und in den ihnen nahestehenden Organen gegenseitig aufputshen, wenn wie hier in der „Berliner Vörsen- zeitung“ unter der Ueberschrift „Fünf Minuten vor Zwölf“ ein Herr von Arnim-Criewen zu neuen Rüstungen der rechtsgerichteten Organi- sationen aufruft, und wenn die Antwort der Linksverbände auf eine weitere und erhöhte Tätigkeit ihrer Exerzitien usw. hinauskommkt, dann, meine Herren, dürfen Sie sich niht wundern, wenn dieses fori- geseßte Treiben, wenn diese fortgeseßte Beunruhigung der Oeffentlich» Feit chließlih zu geseßgeberischen Maßnahmen führt, die dem Treiben aller Wehrorganisationen radikal ein Ende macht. (Sehr richtig! links. Nufe rets: Auh dem Reichsbanner!) Nein, ich habe die Voraussetzungen genannt: wenn es so weiter geht, wenn sich die Ver- bände so aufputschen, wie es in diesem Zeitungsartikel zum Ausdruck fommt, wenn die Ratschläge dieser Zeitungen Nachahtung in den Organisationen, bei den Mitgliedern der Organisationen finden, dann wird das die ganz unausbleiblihe Folge sein. Und das stelle ih heute hon fest: dann, meine Herren, dürfen Sie die Reichsregierung, die preußische Staatsregierung nicht dafür verantwortlich machen, sondern den Mangel an Disziplin der Organisationen und der einzelnen Mit- glieder, die es einfa nicht über sih bringen, unbeschadet dex politischen

list, soll die Spezial

paris. 100 Fres. 1479 1483 | 1499 1503

zum Deutschen Reichs

Ir. 67.

Zweite Beilage

Verlin, Sonnabend, den 20. März

anzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

1926

(Fortseßung aus der Ersten Beilage.)

abzuhalten. Fn Berlin habe das Volksbegehren ein Resultat ge- braht, aus dem si ergebe, daß außer den sämtlihen- kommus- nistischen und sozialdemokratishen Wählern auch die Wähler der demokratischen und ter Zentrumspartei und darüber hinaus no einige hunderttausend Anhänger der Volkëpartei und der Deutsch- nationalen sich an dem Volksbegehren S hätten. Diese Tats fing beweise, daß die Fürstenparteien einer L ewegung gegenühber- jtünden, die sie niht mehr in Fesseln shlagen könnten. Die mon- archistische Bewegung habe eine entscheidende Schlacht. verloren. Was durch die Gelder des Großkapitals und dem Propaganda- apparat der monarcistischen Organisationen in vielen Fahren er- reicht Worden wäre, sei zum großen Teil dur die eleinentare Volksbewegung hinweggeshwemmt wovden Wie auch nun der ortgang der Dinge fein möge, die chemaligen deutschen Fürsten tünden vor den Augen der Millionen-Massen auch ihver bisherigen [nhänger gebrandmarkt mit dem Makel, daß sie in einer Zeit des tiessten Elends vom’ Volke ungeheuerliche Forderungen erhoben

hätten. Hierauf vertagte si der Auëscchuß. Der Volkswirtschaftliche Ausschuß des

Meichs tags nahm gestern den Antrag auf Bewilligung von Reichs- - eldern L die von den Berufs\tänden agaécgründete- Getreide- |

yandelsgesell\schaft an. Zur definitiven Beschlußfassung muß die Angelegenheit jedoch noch dem Hauptausschuß zugehen. Der An- trag wegen: eines von der Regierung zu entwerfenden Geseßentwurfes über. ein Getreidemonopol verbleibt zur weiteren Behandlung im

Volkswirtschaftlichen Ausschuß.

…__— Der Woh nungsaus\chuß des Neichstags führte în seiner gestrigen Sißuno. die Generaldebaite über den Gesehentwurf gur Aeùuderung des Mieterschubgeseß es zu Ende. Abg, ölleïn (Komm) verwarf unter allgemeinen Beschuldigungen des ausbesißes jede Lockerung der L wangswirtschaft. Die Abgg. r. Steiniger (D, Nat.) und Lu@cke (Wirtschafil. Vereinig.) führten ebenso wie die biéhericen Redner der Mehrheit aus, daß es an der“ Zeit sei, das Mieterschubgeseß einer Revision zu unterziehen. In der nächsten Sihung, die für den 23, Par in Aussicht genommen î le. Sp eratung beginnen. Dazu lieat neben anderen Ab- anderungsanträgen ein Anttag der Wirtschaftlihen Vereinigung vor, R wesentliche ‘Vereinfachung des ganzen Mietershußgesekes vor- \{hlägt. 4 Q . TZ Im Bildungsaus\ch{chuß des Reichstags wurde

gestern die ‘erste- Lesung Led Gesebes zum Schuße der Jugend gégen Smn und Schund\chriften zum Abschluß ge- bracht. Im § 7 sicht die Regierungsvorlage vor, daß die von den be- tréffenden Verbänden im e 1923 aufgestellte Vste der Schund- }\chriften nah einer Nachprüfung durch die Oberprüfstelle als gültig ate usehen ist, Dem widersprah, laut Bericht des Nachrichtenbüros des WBereins deutscher Zeitungsverleger, der Abg, Dr. Löwenstein Soz.), der auch von anderer Seite Unterstühung fand. Abg.

r. Elsa Maß (D. Vp.) betonte, daß diese Schundliste der be- treffenden Verbände aller Nichtungen ein wertvolles Material dar- stelle, und \chlug vor, die inzwischen überholte Liste von 1923 dur die neue von 1925 zu erseßen. Sie sah in der Ueberprüfung durch die Oberprüfstelle cine genügende Sicherung. Abg. Nheinlän der Be wollte in -der Liste nur ein wertvolles Material sehen, das aber nicht ohne weiteres als Grundlage für ein \trafrechtliches Ver- fahren gelten könne. Abg, Dr, Mumm (D. Nat.) {lug vor, die Gntscheidung dis zur zweiten Lesung zu verschiebèn. Darauf wurde der Saß der Regierungsvorlage mit F Stimmenmehrheit ge- A en. Die êrsté Lesung des Gesetzes is damit zum Abschluß ge- racht. - Es wird vor der zweiten Lesung eine Stellungnahme Sr Reichsregierung erwartet. Der Aus\cuß erledigte danach Petitionen verschiedener, Art. ___— Im Winzeraus\chuß des Reichstags wurde gestern der leßte Punkt des Arbeitsprogramms, die Absabförderung, erörterb. Bei der Verschiedenartigkeit der: Verhältnisse zeitigte die Aussprache eine ganze Reihe von Vorschlägen und Anregungen. Man war. sich darin einig, daß mehr als bisher eine in erster Linie von Weinbau und WéinHandel zu tragende großzügire Propaganda ein- sesen müsse. Weiter sollen auch die Verkaufsorganisationen der Winzer gefördert werden. Beschlüsse würden noch nicht gefaßt.

Der “Aeltestenraëï_ des Preußischen Landtags hielt gestern erneut eine Sikung zur Besprechung der Ges Häfts- lage ab, Am Montag soll die Plenarsibung ausfallen, da die Minister im Rheinland sein werden. Bei der Beratung des Haushalts des Staatsministeriums foll die Nedezeit auf 1% Stunde verlängert werden, damit Gelegenheit gegeben ist, auch die Genfer Ereignisse mitzubesprechen. Am Mittwoch soll nach Abschluß der Beratangen des Haushalts des Staatsministeriums der Wohlfahrtshaushalt zur Beratung gestellt werden, der Forsthaushalt \oll erst nach Ostern zur Beratung kommen.

Haudel und Gewerbe, Berlin. den 20. März 1926. Telegravhitche Auszahlung.

20. März 19, März ires Geld Brief Geld Brief Buenos-Aires . | 1 Pap.-Pes, 1653 1,657 1654 1,658 Canada [1 fanad.§ 4,18 4,19 4,18 4,19 Japan . | 1,901 1,905 1,902 1,906 ‘Koustautinopeli irf. 2,175 - 2,185 2,18 2,19

on 0 20,394 820,446 20,389 20,441 New. York. …,

1 § Mio. de Janeiro | | Milreis 0599 0,601 0,599 0,601 Uruguay. {1 Golopeso 4266 4,275 4,295 4,265 Amíterdam- v fia „Motterdam 100 Gulden 168,14 168,56 168,12 168,54 Athen. . {100 Drachm. 5,82 5,84 5,82 5,84 Biüssel u. Ant-| ; werpen 100 Fres. 16,88 16,92 16,87 16,91 Danzig. - 100 Gulden ellingfors8 . 100 finnl, A 10,554 10,594 10992 10,592 talien . .. .| 100 Lire 1684 16,88 16,86 16,90 Sugollawien 100 Dinar 7,38 7,40 7,38 7,40 Kopenhagen . . | 100 Kr. 110,16 110,44 } 109,96 110,24 Lissabon und i j i : Oporto . . | 100 Cscudo 21,270 21,326 | 21,275 21,3% Oélo. 100 Kr 9024 90,46 89,94 90,16 100 Kr. 12421 12,461 12,421

Ma. 12,461

Schweiz . . . . | 100 Fres. 80,76 80,96 | 8076 8096

Sofia 100 Leva 3,03 3,04 3,047 83,057 100 Peteten 59,11 59,25 59,13 59 27

100 Kr. 112,47 112,75 | 112,43 112,71 100Schilling| 59,15 5929 | 59,17 5931 100 000 gr. 5,676 D090 | 6,876 D,895

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Ausländiiche Geldsorten und Banknoten.

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ESngli\che: E, i 20,365 20,465 | 20,36 920,46 20,457 | 20,357 820,457

1 £u darunter 20,357 Türfiiche. . {t türk. Psd. f 217 221 | 218 £22 Belginche ; 16,92 17,00 16,83 16,91 Bulgarische éi 2,99 3.03 3,005 3,045 Däni1che 109,92 110,48 | 10972 110.28 Danziger. S 80,60 81,00 80,60 81,00 Finnitche . . « . [100 finnl. A f 105L 10,57 10,5912 10,572 Französische . . | 100 Fres. 14,95 15,03 15,13 15,21

olländi!ce « «100 Gulden | 167,83 168,67 167,78 168,62 Italieni|che:

über 10 VLire | 100 Lire 16,92 17.00 1692 17,00 Augoslawische . | 100 Dinar 7,34 7,38 7,34 7,38 Norwegi\che . .| 100 Kr. 90,02 90,48 89,86 90,32 Numäni|che :

1000 Lei und

neue 500 Lei | 100 Let ce 1.77 181

unter 500 Lei } 100 Let m 1,74 1,78 Schwedi!che „T 1IO0 Ée 112,19 112,75 E212 L12608 Séhweizer . . . | 100 Fres. 80568 80,98 | 80,60 81,05 Spanische . . . | 100 Peseten 59,05 59,35 59,05 59,35 Tschecho-flow. : 5000 Kr.. . . [100 Kr. 12,392 12,452 12,387 12,447

1 000Kr. u. dar. | 100 Fr. 12,39 12,45 12,39 12,45 Oesterreichische. | 100 Schilling | 59,03 59,33 59,085 59,385 Ungarische . [100 000 Kr. 5,84 5.88 5,84 5,88

Nach dem Geschäftsbericht der Elefktrizitäts-Akttiens- gesellschatt vormals Schucktert & Co. über das Ge- ichättéjahr vom 1. Oftober 1924 bis 30. September 1925 mußte sich die Gefellschatt au! die Erhaltung und die weitere Ausgestalturng der Unternehmungen an denen sie beteiligt ist, beihränken. Der Vorstand i{lägt vor 4vH auf die Stammaktien zu verteilen Die Gesellschaft besigt Aftien folgender Geselischatten: Beldam-Werke, ‘Maichinen- und Apparatefabrifk Aktiengesellschaft inNürnberg, Beton-Schleuderwerke, Aktiengesellschaft in Nürnberg, Continentale Gesellschaft für eleftrische Unternehmungen in Nürnberg, Fränkisches Ueberlandwerk Aftienge!ell- ichatt in Nürnberg Großfkrattwoerk Franken Aktienge!ell|chatt in Nürnberg, Hamöurgiiche Electricitäts-Werke in Hamburg, Kraftwerke West- fachsen Attiengetellihaft in Zwickau, Oesterreichi!he Siemens- Schuckert-Werke in Wien, Rheinische Elektrizitäté-Aktiengesellschatt in Mannheim, Schuckert-Betriebe Aktiengesellicha#t in München, ferner fleinere Afiienposten, Obligationen verichiedener Ge)ellscha\ten, Staatsanleiben und Schaßanweisungen. Die Kraftwerke Westsachsen Aktiengesellichaft, Zwickau, i. Sa., ist dur Vert1ag zwischen ibr und der A: G. Sächsische Weike als Ganzes mit Wirkung vom 1. Januar 1929 gegen einen Kaufpreis von 18 160000 NRM = 110 vH des Aktienkapitals von 16,5 Mill. RM auf die A. G. Sächsitche Werke übergegangen und aufgelöst.

Nach dem Jahresbericht der Commerz- und Privat- Bank -Aktiengetellichaft, Hamburg-Berltn, tür das Getchättéjahr 1925 betrug der Jahresumsay 68 343,4 Mill. -RM

egen 51 /229,2 Mill. NM im Jahre 1924. Die Einnahnien aus Zinsen, Wechiel, Sorten und Zinsscheinen betrugen 26.03 Mill. NM, aus Provisionen 23,86 Mill. RNM. Die Handlungskosten- beliefen sich auf 40,48 Mill. RM, Steuern und Abgaben auf 4,75 Milt. NM, fo daß einshließlich eines Vortrags. von 464 635. NM aus dem Vor-

„jahr ein Reingewinn von 5 124 900 NM verbleibt, den der Vorstand

vorschlägt wie folgt zu verwenden: 8 vH auf das Afticnfapital von 42 000 000 M = 3 360000 NM, Gewinnanteil für den Aufsichterat 239 360 NM, Vortrag 1 529:540 NM. ;

Dex Verbraucherprets für guten gerösteten Kaffee wurde laut Meldung des „W. T. B.“ vom Verein der Kaffee- (oprdster „Und -bändler, Siß Hamburg, am 19. d. M. für gute Sorten mit 2,90 bis 400 4, für feinste Sorten bis 4,80 M für éin Pfund fe nach Herküntt notiert, | j

London, 19. März. (W.T. B.) Die Bank von England verkäufte aús ihrem Goldbestand Barrengold im Werte von 14 000 Pfund Sterling.

London, 18. März. (W. T. B.) Wochenausweis der Bank ; Abnahme im Vergleich zu dem Stande am 11, März) in Pfund Sterling : Getamt-

„reserve 24 105 000 (Zun, 9000), Notenumlauf 141 207 000 (Abn,

39 000), Barvöorrat 145 562 000 (Abn. 31/000), Wechlelbestand 76 177 000 (Bun. 1 994 006), Guthaben der Privaten 100 203 000 Abn. 2 321 000), Guthaben ‘des Staates 19 813 000.(Zun. 3 057 000), totenreserve 22713 000 (Abn. 98-000), Negierungssicherheiten

„38 020 000 (Abn. 1 275 000). Verhältnis der Reserven zu den Passiven 20,08 gegen 20,20 bH. ' D IEANERETnan 727 Millionen, i

gegen die entsprechende Woche des Vorjahres 14 Piillionen-: weniger. Paris, 18. März. (W. T. B.) Wothenausweis der Bank von Frankreich vom 18. März (in Klammern. Zu- und Ab- nahme * im Vergleich zu dem Stande am 11. März) in Francs: Gold in den Kassen 3 683 971 000 (Zun. 5000), Gold im Ausländ 1 864 321 000 (unverändert), Barvorrat in Silber 329 700 000“ (Zun. 869 000), Guthaben im Ausland 569 484 000 n: 2 229 000), vom Moratorium nicht betroffene Wechsel 3 236 909 000 (Zun. 171 086 000), gestundete Wechiel 2210 000 (Abn. 1 284 000), Vor- schüsse au! Wertpapiere 2 487 382 000 (Abn. 36 891 000), Vor- schüsse an den Staat 35 250 000 000 (Abn. ‘200 000 000), Vor- shüste an Verbündete 5 288 000 000 (Zun. 7 000 t Notenumlauf 51/698 935 000 (Abn. 252 562 Ae Schaßtzguthaben 48 651 000 (Zun. 11 595 000), Privatguthaben 2 673 314 000 (Abn. 150957 000), Kopenhagen, 18. März. (W. T. B.) Wochenäusweis der Nationalbank in Kopenhagen von 15. März (in Klammern der Stand vom 8. März) in Kronen: Goldbestand 209 193 852 (209 220 472), Silberbestand 15 385 478 (15/399 065), zuiammen 224 579 330 (224 619537), Notenumlauf 366 074 499

(382 486 887), Deckckungéverbältnis in Prozent 61,3 (—,—).

Stockholm, 18. März. (W. T. B.) Wochenaueweis der Schwedischen Reichsbank vom 16. März (in Klammern der Stand am 6. März) in Kronen: Metallvorrat 229 658 069 (229 725 799), Ergänzungénotendeckung 442 999 430 (461 059 058) davon Wechsel auf Inland 222 699 795 (237 110 066), davon Wechiel auf Ausland 72704 888 (83 810591), Notenuinlaur 468 859 279 (471 369 968), Notenreserve 115456 860 (113 092631), Girokonto- guthaben 145 535 914 (156 287 783). /

Oslo, 18. März, (W. T. B.) Wodchenauéweis der Bank von Norwegen vom 15: März (in Klammern der Stand vom

29,204 G, —,—

8. März) in 1000 Kronen: Metallbestand 147 224 (147 224) ordentl. Notenausgaberecht 250 000 (250 000), außerordentl, Notenause aberecht 25 000 (25000), aejamtes Notenausgaberecht 422 224 (422 224 , otenumiauf 324021 (325 327), Notenreserve 98 203 (96 89 1- u. 2- Kr. - Noten im Umlau? 2021 (2067), Depositen 166 31 (150 275), Vorschüsse und Wechselbestand 287 89 (283 019), Guts haben bei ausländischen Banken 90963 (90 302), Renten und Obli- gationen 12 664 (13596).

Bern, 19. März. (W.T.B.) Wochenauêweis der Swe izerf- \chen Nationalbank vom 15. März (in Klammern Zunahme und Abnahme im Vergleih zu dem Stande vom 6. Yiärz) in Franken: Metallbestand 509 849 687 (Zun. 358 121), Wecbselbestand 288 245 261 (Zun, 11 884 764), Sichtguihaben im Ausland 27 028 400 E, 14 199 600), Lombardvorshüsse 44 906-571 (Zun. 50 D

ertschriften 6 343 011 (unverändeit), L ros 22 988 970 on J TTT s Sonstige Aktiva 14587 591 (Abn. 7 978 170), T igene Gelder 92 440 e (unverändei d. ; Notenumlaut 742 718 755

n. 3 , Girodepot : un. 22910 585), Sonstige Passiva 13 658 273 (Abn. 8 686 076). N stig

Wagengestellung fürKohle, Koks und Briketts am 19. März 1926: Nuhrrevier: Gestellt 21869 Wagen.

Oberschleitsches Nevier: Gestellt —.

Die Elektrolytkupfernotierun ua igung: Me deunias mos p 29 E S F, ry

eW. T. B." am 19, März 4, am 18. März au 134,75 Æ) für 100 kg. ( E

…_ Berlin, 19. März. (W. T. B.) Preisnotierungen fürNahrungsmittel. (Durchshnittseinkaufspreise des Lebenömitteleinzelhandels für je 50 kg frei Haus Berlin gegen Kassazahkung bei Empfang der Ware. {Original« packungen.] Nottert durch öffentlih angestellte beeidete Sa: verständige der Industrie- und Handelskammer zu Berlin.) Preife in Reichsmark: Gerstengraupen, lose 17,75 bis 22,10 M, Gersten- grüße, lose 17,75 bis 18,25 Æ, Haferflocken, lose 20,50 big 21,90 M, Hafergrüge. lole 22,75 bis 23,29 M, Roggenmehl 0/L 13,90 bis 14,00 .#, Weizengrieß 23,25 bis 23,50 4, Hartgrieß 27,25 bis 28,25 M, 70 9/9 Weizenmehl 18.75 bis 21,25 #, Weizenäauszug- mehl 23,25 bis 28,75 .#, Speiscerbsen, Viktoria 18,50 bis 23,00 Speiseerbsen, kleine 15,00 bis 16,00 4, Bohnen, weiße, Perl 12,75 bis 15,25 „Æ, Langbohnen, handverlesen 17,00 bis 2625 Æ, s s fleine 17,00 bis 20,90 „&, Linsen, mittel 29,50 bis 35,00 .Æ, Linsen, große 39,00 bis 47,00 #, Kartoffelmehl 14,50" bis 18,50 4, Naffaroni, Hartgrießwaxe 48,00 bie 60,25 Æ, Mehlschnittnudeln 29,00 bis 3450 .#, Eiernudeln 46,00 bis 7250 4, Bruchreis 16,25 bis 1650 .4, Nangoon Reis. 18,50 bis 19,00 4, glasierter Tatel- reis 21,00 bis 33,00 „# Tafelreig Java 33,00 bis 49,75 4 MNinaäpfel, amerikan. 67,00 bis 8690 .4, getr. Pflaunien 90/100 in Originalkisten 41,00 bis 42,00 4, getr. Pflaumen 90/100 in Säcken 36,00 bis 36,50 Æ, entsteinte Pflaumen 90/100 in Original- kisten und Packungen 57,90 bis 62,00 4, Kal. Pflaumen 40/50 in Originalkisten 62,00 bis 65,00 4, Nosinen Caraburnu §4 Kisten 90,00 bis 68,00 f, Sultaninen Caraburnu 70,00 bis 100,00 Æ Korinthen choice 44,00 bis 51,00 4, - Mandeln, süße Bari 212,00 bis 245,00 „4, Mandeln, bittere Bari 238,00 bis 275,00 4, Zimt (Kaisia) 100,00 vis 105,00 4, Kümmel, holl. 35,00 bis 36,00 M, s{warzer Pfeffer Singapore 177,00 bis 210,00 A weißer Pfeffer Singapore 225,00 bis 250,00 Æ# NRohfaffee Brafil 200,00 bis 225,00 .Æ, Rohfaffee V tet 220,00 bis 300,00 , NRöstfaffee Brasil 240,00 bis 300,00 # Noöstkaffee Zentral amerika 300,00 bis 400,00 4, Nöstgetreide, lofe 15,50 bis 19,00 Æ Kakao, fettarm 52,00 bis 90,00 #4 Kakao, leiht entölt 90,00 bis 120,00 Æ, Tee, Souchong, gepackt 365,00 bis 405,00 .4, Tee, indi}, gepactt 413,00 bis 500,00 .#, Snlandszuckter Melis ‘29,00 bis 30,75 M; Inlands&zucker Ratfinade 30,25 biß 33,75 6, ver, Würfel 35,00 bis 36,75 .Æ, Kunsthonig 32,00 bis 33,00 X, Zuers feeup, hell, in Gimern 26,25 bis 37,50 Æ#, Speisesirup, dunkel: in ‘imern —,— dis —,— _#, Marmelade, Erdbeer, Einfru&t 88,00 bis 107,00 .Æ, Varmelade, Viertrucht 35,00 bis 40,00 .4, Pflaumen- mus in Eimern 37,50 bis 47,00 Æ, Steinsalz in Säcen 4,40 bis 4,80 4, Steinsalz in Packungen 5,40 bis 7,50 4, Siedefalz in Säten 6,00 bis 6,50 „é, Siedelalz in Pakungen 7,10 vis 8,00 4, Beatenschmalz in Tierces 85,50 bis 87,00 #, Braten|chmalz in Kübeln 86,00 bis 89,00 .Æ#, Purelard in Tierces 84,50 bis 87,00 M, Purelard in Kisten 85,00 bis 88,00 4, Speisetalg, acpackt 50,00 bis 80,00 .#, Margarine, Handelsware 1 69,00 4, [1 63,00 bis 66,00 M, Margariñe, Sveziaiware 1 82,00 bis 84,00 M, [I 69,00 ‘bis 71,00 M Meolfkereibatter La in Fässern 201,00 bis 206,00 , Molkereibutter La in Padungen 208,00 bis 213,00 .4, Molkerei butter [l a in Fässern 190,00 bis 201,00 4, Molkereibutter Ila: in Packungen 197,00 bis 207,00 .#, Auslandsbutter in Fässern 209,00 bis 217,00 4, Nuslandöbutter in Packungen 217,00 bis 224,00 4 Corneed beef 12/6 Ibs. per Kiste 52,00 bis 55,00 4, ausl. Spe, eräuchert, 8/10—12/14 —,— bis —,— M, Allgäuer Nomatour 40,00 bis 80,00 Æ, Allgäuer Stangen 54,00 bis 59,00 4, Tilsiter Käse, volltett 110,00 biè 120,00 4. echter ‘Edamer 40 9/9 108,00 bis 112,00 A, echtèr Emmenthaler 175,00' bis 180,00 4, ausl. ungez,

_ Köndeusmilch 48/16 25,00 bis 26,00 4, ausl. gez. Kondensmil

23,00 bis 30,75 „#, Speiseöl, ausgewogen 67,00 bis 74,00 M,

Berichte von auswärtigen Devisen- und Wertpapiermärkten. i

Devisen.

- Danzig, 19. März. (W. T. B.) Devifenkurle. (Alles in Danziger Gulden.) Noten: 100 Zloty Auszablung Warschau 64,67 G,, 6483 B, 100 Zloty Lokonoten 64,92 G, 65,08 B, Berlin 100 Reichsmatrknoten 123,421 G. 123,729 B. -Schecks: London B. =— Auszahlungen: Berlin telegraphische. Aus zahlung 123.321 G. 123,629 B., Amsterdam 207,54 G., 208,06 B., Zürich 99,77 G., 100,03 B. : Wien, 19. PViärz. (W. T. B.) Notierungen der Deviiens zentiale: Amsterdam 283,55, Berlin 168,67, Budapest 99,20, Kopenhagen 185,30, London 34 42, New York 7,073, Paris 25,33, ürih 136,27. Marknoten 168,38, Lirenoten 28,39, Jugo|lawi\he Noten 12,41, Tschecho - Slowaki1che Noten 20,93, Polnithe Noten —,—, Dollarnoten 706,60, Ungarische Noten 99,16 Schwedische

Noten —,—. n (W. T. B.) Notierungen der Deviiens-

Prag, 19. März. s zentrale (Durchschnittskurse): Amsterdam 13,58, Berlin 8,064,

Zürich 6,514, Oslo 722,50, Kovenhagen 885,50, London 164,574, Madrid 476,50, Matland 136?%z, New York 33,85, Paris 121/g, Stockholm 9,07 Wien 4,794, Pêearknoten 8,10, Poln. Noten 4,20.

London, 19. März (W. T. B.) Devitenkurie. Paris 136,60, New York 4,86,06, Deutschland 20,42, Belgien 121,00, Spanien 34,49 Holland 12,12,87 Jtalien —,— Schweiz 25.24, Wien 34,49

Paris, 19. Väz. (W. T. B.) Devijenkurie. Deut|chland 6,68, Bukarest 11,76, Prag 83,20, Wien 3,97, Amerika 28,09,