1904 / 10 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Jan 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Großhandelspreise vou Getreide au auf{erdeutscheu Vörseupläten für die Woche vom 4. bis 9. Januar 1904 nebst entsprechenden Angaben füx die Vorwoche. Zusammengestellt im Kaiserlihen Statistischßen Amt. 1000 kg in Mark. (Preise für greifbare Ware, soweit nit etwas anderes bemerkt.)

Woche| Da-

R 5 Wten.

Noggen, Pesler Bode « « «o oa «ao 119,36| 118,50 Weizen, a e o ao o aao ed 153,47 152 60 Baer, Unge L o n e Mea a) 103,16| 102,30 E aae oa d 138,12| 138,11 : Budapest. Noaggen, Mittelware L 10010) LON 44 Weizen, G A 136,07| 133,25 alen! ä E E 95,06} 95,05 E A e Se Ea 95,49| 95,48 Odessa.

Roggen, 71 DE E Ke s ev ela 8288| 84,77 Weizen, Ulka, 75 bis 76 kg das pl. . .. . . .| 115,55) 115,96

s Riga. vagen, L V 2g d ov 0900 g Weizen, N 123/45 12446 Rande Paris.

n ; i Weizen lieferbare Ware des laufenden Monats ( 192/88 N

Antwerpen.

c G LOD44 V0 S2 E S Ua r 2% 137,87 S s 37,87| 137,87 Bombay, Club weiß... .. . . « «| 136,90| 135,84

Weizen

Kansas . A

Amsterdam. ç Asow- G 400 064 000 5 06 Roggen { E D a e c 118 37 Wei Odefssa- 124/97 eizen ) amer fanisher Winter- . ¿ e ; i 3 135,56

London. a. Produktenbörse (Mark Lane).

Weizen { Öenolisch wos E 137,96 135,03

b. Gazette averages,.

Weizen 124,33} 12 s englishes Getreide, 33| 123,03 ce | iteleado de 106 Mfettorten Y 11248 111417 D Liverpool. : D e E Gs s 144,04| 138,27 russischer . s ö 138,41| 136,40

Nord Duluth m : arter Kansas L Weizen } Manitoba Nr. T L A E s es Kurrachee, weiß . ta E D

Nu WERELT «s Hafer ¡ L “e e

erie As Sas # Chicago.

S cs cel L20105

e » o, e o 8 0E . e o mw. Y e o E En o e... S E e ee &. C

e o e 0 S

Weizen, Lieferungswar E os ae 134,35| 130,48 E LS898F 121,97

September L e Oie Neu York.

A e e R oe E | Lieferungsware \ Aa E

Buenos Aires. Weizen, Dur(hschnittsware, ab Bord Rosario. . . 1 108,69] 106,91.

Bemerkungen.

E Imperial Quarter ist für Weizen an der Londoner Produktien- bôrse = 504 Pfund engl. gerechnet; für die aus r A an 196 Marktorten des Königreichs ermittelten Durchschnittspreise für cinheimisches Getreide (Gazette averages) ift 1 Impexial Quarter Weizen = 480, Hafer = 312, Gerste = 400 Pfund eñgl. angeseßt. 1 Bushel Weizen = 60 Pfund engl.; 1 Pfund engl. = 453,6 g; 1 Last HKoggen = 2100, Weizen = 2400 kg.

Bei der Umrechnung der Preise in Reichswährung sind die aus den einzelnen Tagesangaben im „Reichsanzeiger“ ermittelten wöcentlichen Dur(hschnittswechselkurse an der Berliner Börse zu Grunde gelegt, und zwar für Wien und Budapest die Kurse auf Wien, für London und Liverpool die Kurse auf London, für Chicago und Neu Vork die Kurse auf Neu Vork, für Odessa und Riga die Kurse auf St. Petersburg, für Paris, Antwerpen und Amsterdam die Kurse E abe Preise in Buenos Aires unter Berücksichtigung der

Deutscher Reichstag. 9. Sißung vom 12. Januar 1904. 2 Uhr. Ueber den Anfang der Sißung wurde in d stri Nummer d. Bl. berichtet. iat E

Darauf überweist das Haus auf Vorschlag des Präsidenten die Uebersichten der Neichsausgaben und -Einnahmen

für 1901 und 1902 sowie die allgemeine Rehnung für | ) 1 | aber stattgefunden durch die Gesetzgebung der leßten Jahrzehnte, durch

1899 der NRechnungskommission.

Jn der ersten Beratung der Uebersichten der Ein- nahmen und Ausgaben der afrikanishen und australishen Schuygebiete für 1900 und des Schuß- gebiets Kia utshou für 1901 bemerkt der

Abg. Dr. Bachem (Zentr.): Ih möchte bei dieser ersten

Qofuna 4 Ché c L: Z R : Lesung nur kurz auf die großen Etatsübershreitungen und |!

außeretatémäßigen Ausgaben hinweisen, die in den Etats unserer Schutzgebiete vorgekommen sind. Im Etat von Kamerun finden ih bei den fortlaufenden Ausgaben Etatsüberschreitungen von nit weniger als 486 000 A Bei den sachlichen und gemischten Ausgaben betragen die Uebershreitungen gegenüber dem Efatsfoll allein

60%. Bei der Ausführung der öffentlihen Arbeiten belaufen |

sich die Etatsübershreitungen auf 186/000 A ge b i

ch die je M Mh. genüber einem Gtatéfoll von 420 000 Æ. Aehnliche Etatsüberschreitungen sind vorgekommen in ten Etats von Togo und Südwestafrika. Bei

4./9. | gegen JFanuar| Vor- 1904 woche

Ma C C LZONU 424,09 S B a ee L as 131,79 13179

145,92| 144,83 137,24] 137,34 | 10621 136,06| 135,93 134,19| 133,59 141,22| 139,21 128,78| 127,07 120,94| 118,74 1 93,05| 91,40

«e l 146,98) 143,98 « | 139,31| 135,12 . «1 134,03| 129,28

kommen. Unsere Finanzlage wäre niht annähernd so s{lech

später um 50 bis 6009/6 überschritten werden.

kommission.

hebt der

fassung in den Stand zu setzen.

1903 passteren in erster und zweiter Lesung unverändert.

Wort gemeldet, das Wort sei ihm aber nicht erteilt worden. gemeldet, und der Schriftführer hat es leider versäumt.

sich rechtzeitig gemeldet hat.

ift, E mae s ae e bg. Richter: r find alle Menschen, aber wenn Int

verlegt find, ist es do möglih, die Nummer der L A O Uebereinstimmung mit dem Hause wieder aufzunehmen. Präsident Graf von Ballestrem: Gewiß ist das möglih, und Pt ma E mg a, s würde ih keinen Widerspruch

eben. age vor, da que Gegensiand e err Kaempf noch seine- Bemerkung zu g. Singer (Soz.): Ich widerspreche selbstverständli i bitte aber dann, die Diskussion über den pee L E E öffnen, damit auch Herrn Kaempf geantwortet werden kann.

Der Präsident eröffnet nunmehr n 8 die Diskussi über die Denkschrift l hr nochmals die Diskussion

Abg. Kaempf: Ich knüpfe nur an die in der Denkschrift mit- getente Tatsache an, daß in der ersten Hälfte des Faro 1808 ee T etrag von 290 Millionen Mark 3 prozentiger Neichsanleihe bei der Reichsbank, der Seehandlung und 25 Banken zum Kurse von 914/10 92/0 begeben ist mit der Verpflichtung, den ganzen Betrag mit 92 9/9 zur Subskription öffentli aufzulegen. Es sind dafür 13 750 Millionen gezeichnet worden. Wäre in dieser folossalen Ziffer der Begehr des deb liche W nah 3 prozentiger Neichsanleihe ausgedrüt, so hätte eine er- eblihe Kurssteigerung stattfinden müssen, aber der Kurs hat ih zunächst nur mühsam über den Emisfionskurs gesteigert, ist dann am 18. Mai unter den Emissionskurs gekommen und hat allmählich die rüdckschreitende Bewegung fortgeseßt bis zum niedrigsten Stand von 89,20%/gam 15. Sep- tember. Erst allmählich hat dann eine Kursänderung stattgefunden aber auch heute ist der Kurs noch # °/o unter dem Emissionskurs. Wenn man bedenkt, daß die deute Neichsanleihe unter allen Staats- papieren eine der sichersten ift, fo sind die lebhaften Diskussionen über diesen Mißerfolg erklärlich. Man hat sich nun auch über die Mittel unterhalten, die nôtig sind, um der Wiederholung dieser “Vor- fommnisse vorzubeugen. Man hat die Frage aufgeworfen, ob cs nicht vorteilhafter sei, statt plôßlicher Auflegung sehr großer Beträge all- mählich im Laufe des Jahres die Beträge freihändig zu begeben ; man hat erörtert, wie es zu maden sei, der deutshen Neihs- anleihe beim Publikum zu größerer Beliebtheit zu ver- helfen; man hat Zeithandel und Befreiung von der Umsay- steuer vorgeschlagen. Man hat auch darauf hingewiesen, daß auch die Staatsinstitute dieser Bemühung unter die Arme greifen könnten. Auch die Neichss{aßverwaltung hat sih mit diesen Fragen beschäftigt und erfreuliherweise auf das sachverständige Urteil von Männern der Praxis zurügegriffen; wenigstens haben solche Beratungen statt- gefunden oder sollen noch stattfinden. Soll aber das Uebel bei der Wurzel angegriffen werden, so muß die wirtshaftlihe Geseßgebung der leßten zehn Jahre gründlich revidiert werden. Wir find in Deutsch- land, so hôrt man oft, noch nicht reih genug, und dieser Ausspruch ist wahr. Die wöchentlihen Ausweise der Reichsbank sind dafür Beweis genug. Je mehr wir auf unseren Hauptkapitalsstock angewiesen sind, auf die Intelligenz und Tatkraft unserer gewerbetätigen Bevölkerung, um fo mehr rückt an die Geseßgebung die Verpflichtung heran, alle Hilfs-

NBofrioht e c cir: C zu A die Befriedigung der wirtschaftlihen Bedürfnisse des deutschen Volkes

»v l of t C , o O ; Ä ? S B fat

erleichtert, niht aber erschwert werde. Cine derartige Erihwerung hat a 5 n P - p) f. E D 3 , ,

das Börsengeseß und die BYörsensteuerge|eßgebung, die mit den Wert-

nicht besteten fann. Es wäre dafür zu forgen, daß die Ausführ 170 geschäftlicher Trahsaktionen sih an tenjenigen Stellen konzentriert an

» » f Ç. (¿27 L viliA R L & i dds “et i denen sie den geringsten Schwierigkeiten begegnet und an denen sie die

Stellen sind die Börsen. Erschweren Sie den deutshen Börsenverkehr

| dann wendet ih das inläntische Kapital von den Börsen al und acht

: ç K A dal Ÿ s : \ ins Ausland. Je mehr Kapitalien an einem Punkte zusammenströmen um so mehr vird der Kredit für alle Teile verstärkt. Wir h itten

zt arfo Nüvio tin f 125 Œ- \ eine starke Börse in ten 1880 er Jahren. Durch das neue Börsengesch

und die Börsensteuer sind aber die Berliner Börse und andere Börsen T - E L A E : Z Pans Mi b A6 T 1E zu lokalen Geldmärften herabgesunken. Die Emission der leßten

5 î ei ctto if t §7 - | Neichsanleihe hat weiten Kreisen die Augen darüber geöffnet und wie

93 Wetterleuhten gewirkt, Dieser Vorgang ist eine Mahnung, das Börsengeseß und das Börsensteuergeseyß gründlich zu revidieren,

dem leßteren ist die Etatsübershreitung für das Eisenbahn- und Telegraphenwesen über eine und eine halbe Million. Auch im Etat von Ostafrika sind nit unerhebliche Glatber[Greitnnaeg vorge- 1, Un , wie sie gegenwärtig ist, wenn wir nicht gerade bei den Kolonialetats as diese großen Ucberschreitungen gehabt hätten. Die einmal beschlossenen Kolonialetats sollten auch innegehalten werden. Jch will dem gegen- wärtigen Reichs\haßsekretär keinen Vorwurf machen, aber ih hoffe, neue Besen kehren gut, und hier muß gründlich ausgekehrt werden. Der neue Staatssekretär follte in der Nechnungskommission ret kräftig auf diesen Uebelstand hingewiesen werden, damit Wandel eintritt. Abg. Dasbach (Zentr.): Jh halte dafür, daß die Nechnungs- kommission wie bisher diese Prüfung sih angelegen sein ließ; die Mitglieder der Budgetkommissson möchten vielleicht für diefe Aufgabe weniger geeignet sein. Wenn s{chon eine Abänderung Plah greifen soll, dann muß eben energischer vorgegangen werden; es darf nicht bei {harfen Worten bleiben, sondern es müssen Taten folgen, es muß die Genehmigung zu Ueberschreitungen verwêigert werden. Dann wird auch die Verwaltung ein Einsehen haben. Hat aber die Kommission von vornherein die Ueberzeugung, daß das Plenum naher dod) alles genehmigt, fo wird sie niht mit der Arbeitsfreudiakeit arbeiten, die sie beseelen muß, wenn sie threr Aufgabe gerecht werden soll. Die ungeheueren Zahlen, die uns vorgetragen sind, und die noh sehr ver- mehrt werden können, beweisen, daß hier eine ofene Wunde in der Finanzwirtshaft des Reichs vorliegt. Es dürfen nicht einzelne Titel

Die Vorlage geht darauf ebenfalls an die Rechnungs-

: Bei der ersten Beratung der entsprehenden Ueber- sihten der Shußgebiete für die Jahre 1901 und 1902

Abg. Dr. Bachem hervor, daß au hier die Verhältni

v A AE J , ) Verhältnisse gan ähnlich liegen, und bittet die NRechnungskommission, die Uebersichten vor den allgemeinen Rechnungen zu erledigen, damit sie zeitig genug an das Haus gelangen, um dieses noch zur endgültigen Beschluß-

Die Beratung der Denkschrift über die Ausführun der seit 1875 erlassenen Anleihegeseße wird ohne Debut erledigt, der Geseßentwurf, betreffend die Kontrolle des Reichshaushalts, des Landeshaushalts von Elsaß- Lothringen und des Haushalts der Schußgebiete für

Abg. Kaempf (fr. Volksp.) meldet sich mehrmals zur Geschäfts- ordnung zum Work, ohne daß der Präsident es soglei) L er erhält dann das Wort und bemerkt, er habe sich zur Beratung der Denkschrift über die Ausführung der Anleihegeseßze rechtzeitig zum

__Prâsident Graf von Ballestrem: Ich bedaure sehr, daß mi diese Wortmeldung nit zux Kenntnis gebracht ist, e bâtte ¿s s Wort erteilt. Jeßt ist es leider zu spät. Ich kann Ihnen das Wort niht mehr erteilen. (Abg. Richter ruft: Wozu sind denn die Schriftführer da?) Bet mir persönlich hat sih der Abgeordnete nicht

Abg. Nichter (fr. Volksp.) zur Geschäftsordnung: Herr Präsiden

Sie würden in große Verlegenheit kommen, É ih Lth bei Ihnen selbst melden wollte. Es ist doch Vorschrift, daß eine Wort- meldung beim Schriftführer genügt. Wenn der Schriftführer das nit weitermeldet, kann es doch unmöglih der Redner entgelten, der

Präsident Graf von Ballestrem: Das ist alles ihtic auch Schriftführer sind Menschen, und ¿S Bai ame Mia, e Menschliches passieren. Ich kann zu einem Gegenstand, der erledigt

Staatssekretär des Reichsshazamts Dr. Freiherr von Stengel:

Meine Herren! Ich hatte eigentlich nicht beabsichtigt, zu den Ausführungen des Herrn Vorredners das Wort zu ergreifen. Erst die Schlußworte, mit denen er seine Nede beendete, geben mir aber doch Veranlassung zu einigen wenigen Bemerkungen.

Ich muß ohne weiteres anerkennen, daß der Verlauf der Emission der leßten Reichsanleihe allerdings ein unerwünschter gewcsen ist, wenn ih auch nicht einstimmen kann in die Art und Weise der Kritik, wie fle in den leßten Worten von seiten des Herrn Vorredners geübt worden ist. Für so bedenklch kann ich doch die Vor- gänge vom vorigen Frühjahr und Sommer, wie sie sich hinsichtlich der jüngsten deutshen Reichsanleihe abgewickelt haben, nit halten. ŒEs ist ja: rihtig, es hat im Anfang bei der Begebung der Neichs- anleihe eine ganz exorbitante Ueberzeihnung stattgefunden. Daraufhin erfolgte in Bâlde eine allmählihe Abbröckelung der Kurse, und auch hinterher bis zum heutigen Tage haben sich die Kurse bis zum Emissionskurs nicht wieder gehoben. Daß damit au mancherlei Ver- luste, namentli in den Kreisen verbunden waren, welche die Papiere nicht zu halten vermochten, das liegt in der Natur der Sache. Persönlich trifft mich ja in Ansehung jener Vorgänge nicht die mindeste Verantwortung: ich war damals mit der Leitung der Neichsschat- verwaltung bekanntlih noch nicht befaßt. Aber eben deshalb ist es mir noch am chesten möglich, ein freies und unbefangenes Wort über diese Dinge zu sprehen, und da kann ih nur sagen: nach meiner Ueberzeugung würde auch beim Einshlagen eines anderen Verfahrens beim Einschlagen anderer Wege, als sie gegangen worden sind, vor aussichtlich das Endergebnis kein wesentlih anderes gewesen sein.

Fcch mache darauf ausmerksam, daß zu gleicher Zeit ganz ähnliche Erscheinungen auf dem Geldmarkt und mit den Kursen erstklassiger Papiere anderwärts zutage traten. (Sehr richtig ! rechts.) Ich erinnere bier an die Kursbewegung in der französishen Nente, in Ansehung der englishen Konsols und namentlich in Ansehung eines Papiers, das ja ziemli gleichzeitig zur Ausgabe gelangt ist, auch denselben Typus hat, die dreiprozentige Transvaalanleißhe. Wenn Sie diese Kurs- bewegungen miteinander, vom April bis in den Oktober v. J. hinein vergleichen, so werden Sie wahrnehmen, daß fie nahezu kongruente gewesen sind, nur mit dem Unterschied, daß speziell bei der Transvaal- anleihe der Kursunterschied zu Ungunsten der Besißer noch weit \{limmer war wie bei unserer Reichsanleihe. Die Transvaalanleihe, die im April emittiert worden ift, weist eine Kursdifferenz nah unten zwischen April und Oktober von über 30%/0 auf, während bei der .Reichsanleihe die bezüglihe Differenz zwischen dem Emissionskurs und dem Oktoberkurs noch erheblih hinter 29/6 zurückbleibt.

Nun möchte ih gleihwohl nicht bestreiten, daß wohl Mittel aus- findig gemacht werden können, um eine nahhaltigere Kurshaltung nah stattgehabter Emission zu verbürgen. Die Erwägungen in dieser Richtung sind auch im Schoß der Reichsregierung eingeleitet worden, und es hat, wie auch der Herr Vorredner {hon hervorgehoben hat, die Einvernahme von Sachverständigen stattgefunden. Was geschehen kann, um eine günstigere Abroickelung künftiger Emissionsgeshäfte zu verbürgen, das oll gesehen; nur möchte ih bitten, die Erwartungen in dieser Beziehung nicht zu hoh zu spannen. Auch auf diesem Ge- biete find es eben die Geseße von Angebot und Nachfrage, um die wir niht herumkommen können.

Mas aber besonders wichtig ist und besonders schwer ins Gewicht

fällt bei der Ausgabe neuer Reichsanleihen wie auch von Staatsanleihen, das ist vor allem die Wahl des richtigen Zeitpunkts der Be- gebung, und da muß ih allerdings hervorheben, daß in dieser Hinsicht die Reichsverwaltung ih in einer nicht ganz günstigen Lage befindet jedenfalls in einer minder günstigen, als dies beispielsweise beim preußischen Staat der Fall ist. Es hängt dies damit zusammen, daß wir überhaupt nicht in der Lage sind, mit einer größeren Anleihe an den Markt zu kommen, solange niht der Etat von seiten des Neichs- tags beschlossen vor uns liegt. Dann aber ist in der Regel es kommen ja auch Ausnahmen vor die günstigste Jahreszeit für die Begebung von Anleihen {hon vorüber. Wir kommen dann in den Monat April hinein, und erfahrungsmäßig pflegen in den meisten Fahren vom Frühjahr an die Kurse etwas flauer si zu geftalten. Es tritt eher eine Abbröckelung der Kurse ein, während in den Winter- monaten, speziell von Januar bis März, die Jahreszeit für die Be- gebung folher Anleihen am günstigsten zu sein pflegt. Es wird nun zu erwägen sein, ob nicht Mittel und Wege aus- findig zu machen wären, welche auch der Reichsverwaltung in dieser Beziehung eine freiere Bewegung gestatten, und ih glaube und hoffe daß ih Gelegenheit habe, in einem späteren Stadium auf diesen Punkt noch ausführlicher zurückzukommen.

Abg. Dr. Arendt (Rp.): Ich hatte nicht erwa )

Abg. Kaempf, als Vertreter des 1. Berliner E Cs bei biete Gelegenheit das hohe Lied von der Börse anstimmen und einen Sturmlauf gegen das Börsengesc inszenieren würde. Ich glaube wir werden warten fönnen, bis die Vorlage eingegangen ift, um dazu Stellung zu nehmen, um dann ausführlih die Borzüge und Nachteile

quellen zu öffnen und alle Hilfémittel zur Verfügung zu stellen, auf daß |

papieren in einem Zusammenhange steht, wie er inniger gar

toe o GAorhot t é 9 b x . größte Rechtssicherheit und die vorteilhaftesten Bedingungen findet. Diese |

der gegenwärtigen Börsengeseßgebung zu prüfen. Aber ih glaube daß die Einseitigkeit, mit der der Herr Abg. Kaempf diesen Fragen nachgeht, bereits dur die sahlihen Ausführungen des Herrn Staats- sekrelärs ihre Widerlegung gefunden hat. Die von dem Abg. Kaempf charafterisierte Bewegung der Kurse würde gegen das Börsengeseßz nur dann etwas beweisen können, wenn cs ih um eine allgemeine Wertbewegung auf dem internationalen Markt gehandelt hätte. Die englishen und anderen Papiere find ebenso zurückgegangen wie die un}rigen, wie der Herr Staatsf\ekretär das {on ausgeführt hat. Es ift meiner Meinung nah nur eine Ausnugung zufälliger Umstände zu besonderen Zwecken, wenn man diese Erscheinungen zu einem Sturmlauf gegen unsere bestehende Börsengeseßgebung benußt. Damit könnte «man vielleicht in Handelskammern und in Versamm- lungen von Kaufmannschaftsyvertretern eine Wirkung erzielen aber nit hier. Uns muß Herr Kaempf {on mit anderen Argu- menten kommen. Ih möchte feststellen, daß die Auffassungen, die er für seine Person und für seine Partei hier zum Ausdru gebracht hat auf unserer Seite den lebhafteiten Widerspruch finden. Soweil das

Börsengescß in einer Art und Weise Anwendung gefunden hat, bie geg „Treu und Glauben verstößt, wird sich niemand seiner Reform widersezen, und insoweit sind die Klagen berechtigt. Aber

» o8 14 A

unberechtigt, wegen zeitweiser Umstände auf dem Geldmarkt, um Urteil der öffentlihen Weeinung zu verwirren, an den Grund- ipien bes deutscken Börsengesezes zu rütteln. :

_Ubg. Pr. S emler (nl): Ich möchte dem Herrn Vorredner für meine J ‘rson erwidern, daß ich im ganzen Deutschen Reiche wie hier im Deutschen Neichstage eine ganz verkehrte Auffassung über das ge- funden habe, was man Börse nennt, Man ist sehr geneigt, zu fagen : die Börse ist ein Giftbaum. Vom Herrn Neichsschapsekretär ist s{chon sehr rihtig ausgeführt worden, daß auch in anteren Ländern Kurs- shwankung n yorgelommen sind. Fn6besondere paßt der Vergleich mit England nicht unbedingt, Zu keiner Zeit {ist die Depression, au

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Geldwert anbelangt, in England so groß gewesen wie jeßt.

as den V 7 Niemals 1

st eine Revision des Börsengeseßes mehr angezeigt gewesen 1g gerade jeßt, wo in England eine solche Depression auch bei den

taatlich garantierten Anleihen besteht. Wenn Lreu und Glauben

zrsenverkehr wiederhergestellt find, dann wird auch jeder kleine

J Br

zankiec sich wieder in die Börse wagen, der auch scin Teil dazu

M citragen fann, um die Neichsanleihe zu sichern. Jch kann nur an-

rfennen, daß die Ausführungen des Abg. Kaempf im wesentlichen das

ie A TAT s Richtige getroffen haben. )

bg. Dove (fr. Vgg.): Wir nehmen für uns in Anspruch,

hier leziglich als Vertreter des allgemeinen Interesses angesehen zu : Das kann uns nit hindern, daß wir unsere Erfahrungen ïe betreffen, zux Geltung bringen,

denn gerade das Börsengeseß ist eine rage, die das ganze Bolk angeht. Fch möchte den Hexrn Reichsschaßsekretär fragen, wann wir

M die Vorlagen, betreffend das Börsengeseß und die HBörsensteuer,

zu erwarten haben. Gerade der jeßige Augenblick is nach meiner

M Meinung

e

wo sie das nationale Intere!

Depression, die als eine Folge des südafrikanischen Kriegsabenteuers N aufzufassen ist. Der jeßige Zustand der Börse ist nur durch die

Börsengeseßgebung hervorgerufen worden. Aber das Gute hat

M wenigstens die ganze Bewegung, daß uns einmal lar gemacht ist, vichtiges Instrument für das ganze nationale Befinden die Bôrse isl. Wir handeln hierbei nicht vom_ Standpunkt ciner Jnteressenvertretung oder eines einzelnen Wahlkreises, wie Herr Arendt Die Gesetesänderung ist notwendig, damit wieder das Ver- hergestellt wird, das bis dahin im deutschen Handelsleben herrschte. Darüber werden wir uns bei den Vorlagen felbst unter- halten, aber wir mussen do jede Erscheinung benugen, um daraus ¡merksam zu machen, wie dringend die Reform ist. Ich bitte die

aus

Regierung, niht zu lange damit zu warten. / da Abg. Dr. Spahn (Zentr.): Herr Dove spricht vom nationalen

“V

nteresse. Was ist aber nationales Interesse? Ich nehme an, daß es das Staatéinteresse ist und nicht das Interesse unserer Börse. Der Zu- tand ohne Börsengeseß war \{limmer als der jeßige. Ich gebe zu, daß in unserem Börsengeseß und Börsensteuergeseß einzelne Härten vorliegen, aber es ist’ nicht rihtlig, daß die Börse so {wer unter dem Gesetz leidet. Fch muß mit aller Entschiedenheit Vorwürfe gegen das Reich8gericht zurücckweisen. Das Reichsgericht hat in allen seinen Gr- tenntnissen nichts getan, was den Grundsaz von Treu und Glauben erschüttern könnte. Es hat nur getan, was rihtig war, und erklärt, daß der Gesetzgeber sagen wollte, daß bestimmte Geschäfte nichtig sind. Abg. Dr. Arendt: Fch habe mih_ nit persönlich gegen Herrn Kaempf ausgesprochen, wenn ih ihn als Vertreter des Handels ansah, und es ist au alte parlamentarische Uebung, _ die Abgeordneten als Vertreter des MWahlkreises zu bezeihnen. Der Hinweis auf die öffent- lie Stellung eines Kollegen ist nicht verlezend. Die Stellung des Herrn Kaempf bei den Aeltesten der Kaufmannschaft ist keine private, sondern eine öffentliche, und sie anzuführen hat durchaus nichts Kränkendes. Jh begrüße die Ausführungen des Abg. Spahn, da sie mit meinen Anschauungen übereinstimmen. Es hat mir selbstverständlich fern- gelegen, das Neichsgeriht anzugreifen; es hat nur pflihtmäßig die uslegung und Handhabung der Geseße zu überwachen, aber wenn die Anwendung der Gesetze dahin führt, daß Treu und Glauben niht Fen die Gesetze geändert werden. Aber das

ind unerhebliche Nebenumstände des großen Börsengeseßes, doch fhórt, mit diesen Neben-

umständen einen Sturmlauf gegen das ganze Geseß und, dessen gute Grundlagen herbeizuführen. Ich habe schon in der vorigen Session \ 2Zwecke beantragt, daß die fehlenden Straf-

en bleiben, so

wünsche ih die Aenderung, damit man au

eine Revision zu dem T

hestimmungen für die Umgehung des Termingefchäfts hinzugefügt

werden.

Damit ist die Denkschrift erledigt.

Es folgt eine Interpellation der Abgg. Trimborn, Dr. Hige, Gröber und Genossen (Zentr.), betreffend die Regelung der Nechtsverhältnisse der Berufsvereine bezw. Errichtung von Arbeitskammern. Auf die Frage des Präsidenten, ob und wann der Reichskanzler die

Interpellation beantworten wolle, erklärt der

Staatssekretär des Jnnern, Staatsminister Dr. Graf

von Posadowsky-Wehner:

Der Herr Reichskanzler ift bereit, die Interpellation zu beant- worten. Ich werde im Laufe der nächsten 14 Tage dem Herrn Prä- sidenten mitteilen, an welchem Tage der Herr Reichskanzler diese

Interpellation beantworten kann.

Präsident Graf von Ballestrem: Nach dieser Erklärung fällt

dieser Gegenstand der Tagesordnung für heute weg.

Zur Verlesung gelangt darauf folgende Interpellation

ber Abag. Auer und Genossen (Soz.):

„Was gedenkt der Herr Neichskanzler zu tun, um die unter den Bergleuten Deutschlands stark grassierende und bereits in das Heer eingedrungene W urmkrankheit wirksamer zu bekämpfen?"

Auf die Frage des Präsidenten erklärt der Staats- sekretär des Fnnern, Staatsminister Dr. Graf von Poja- dowsky-Wehner sih zur sofortigen Beantwortung der

t-

Interpellation bereit.

Zur Begründung der Interpellation erhält das Wort der

Abg. Sachse (Soz.): Wenn seinerzeit unser denselben Gegens stand betreffender Antrag nicht durch die Schuld des Zentrums zu Falle gekommen wäre, so hâtte die Regierung sicherlich Beranlassung genommen, mehr zu tun, als bisher geschehen ist. Die Zechen- verwaltungen hatten sehr viel Geld zur Verfügung, um die Seuche einzudämmen, sie nahmen aber das Geld aus Knappschaftsmitteln, zu

F

denen au die Arbeiter beitragen, und verwendeten sie zu Baracken- bauten und anderen Dingen. Unter diesen Umständen ist die Krank- heit zu einer absoluten Volksfeuche geworden, die niht nur die Bergs- arbeiter, fondern die ganze Bevölkerung bedroht. Die Reichsregierung müßte Mittel bereit stellen, um der Seuche Einhalt zu tun. Da dies

°

bis jetzt nicht geschehen ist, so fragen wir sie, was sie nun zu tun

gedentt. Wan hat die Krankheit fogar bebördlicherseits untershäßt. Die Berginspektoren tun 9, als sei es gar nicht der Rede wert, darüber zu sprehen, und dabei sind manche Zechen bis zu 70 9/9 von der Wurmkrankheit durhseuht. Im Nukhrrevier waren die Krankenhäuser

in den Sommermonaten so überfüllt, day n Arbeiterkreisen cine große Erregung entstand. Das zur Bekämpfung des Wurms angewandte Mittel ist schädlich und gefährlich; es wird nämlich ein ähnliches Mittel wie zur Abtreibung des Bandwurms angewandt. Auch die Methode der Untersuhung war mangelhaît, es müßten Vorbeugungsmaßregeln er- griffen werden. Es ist im Anfang vorgekommen, daß die Aerzte eine falsche Diagnose gestellt haben : die cinen erklärten Wurmkranke für

wirkli@ krank, während andere Aerzte die Kranken für ge}und

klärten. Die Beschwerden und Klagen der Arbeiter sind 1m Anfang niht genügend beachtet worden ; namentlich hat die Eingabe des alten Bergarbeiterverbandes nicht die gebührende Berücksichtigung gefunden. Daß die Krankheit eine so große Ausbreitung hat gewinnen können, ist eine Folge der Nachlässigleit und Pflichtvergessenheit der Aufsichts-

organe. Haben doch durstige Bergarbeiter ich genötigt gesehen, ver- unreinigtes Nieselwasser zu trinken. Auf der anderen Seite wird

gegen die kranken Bergarbeiter mit größter Härte versahren

Kranken und die 1folge der Krankheit invalide gewordenen Arbeiter | follten niht aus Knappschaftsmitteln, sondern auf Staatskosten

und auf Kosten der Unternehmer unterstützt werden. Auf ieden Pie |

Fall hat die Aufsichtsbehörde nicht ih1e Schuldigkeit getan. Krankenhäuser im Ruhrgebiet sind unmer noch überfüllt, und

sind Hunderte und Tausende von Kranken vorhanden, aber nur 20 ?/o der Bergleute sind untersucht. Würden sie untersucht, so würden sich noch viel mehr Wurmkranke finden. Es müssen wissenschaftliche Kräste ausgebildet werden, um der Krankheit zu begegnen. Die Berieselung |

geseßten Wurmeier gela deshalb, da sie n frankheit, selbst wenn sie

Wie denkt die Negierung möchte ih warnen, können. Hoffentlich Arbeiter nicht durch

foll fich als gef darüber? Davor, weil sonst die s{chlagenden wird die Negierung thre Pfli die Wurmkrankheit woeiter gef

ährlich erwiesen haben. die Berieselung ganz einzu Wetter überhandnehmen cht tun, damit die chädigt werden.

Staatssekretär des Jnnern , Staatsminister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:

erren! Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß die werksbezirke einen so ernsten [haft und Technik die un- sorgen, daß alles geschieht, vendig und nüßlich ist, und e Privatzechen kein Opfer die Wissenschaft Es wird Ihnen interessant sein, | Bundesstaaten rxr Handelsminister wird über die Entwidelung FIch werde also zunächst das Material chtpreußischen Bundesregierungen

lostoma) zu erscheinen mir Wurmfkrankheit innerhalb der Berg Charakter angenommen hat, daß Wissen erpflictung haben, dafür zu was zur Bekämpfung dieser Krankheit noti daß namentlich sowohl die fiskalischen wie di um alle die Maßregeln zu ergreifen,

Meine Herren, zweifelhaft

betreffend die

| gestellt werde. zweitens nichi ausführbar. Es ist nicht notwendig, weil die Einzel- staaten, die hier in Frage kommen, im vollen Besiß sowohl des ärztlichen schaftlichen Institute find, um die Krankheit er ärztlicher Wissenschaft zu bekämpfen. Es er auß nicht ausführbar, weil die Berghoheit nicht in den Händen des Reichs, sondern ein Recht der Einzelstaaten ist. Die Wurmkrankheit ist eine Krankheit, die nur in den Bergwerken unter und deshalb sind auch nur die Einzelstaaten, die die Berghoheit beherrshen, in der Lage, diesen Kampf wirksam

scheuen dürfen, und Technik für notwendig befinden. zunächst zu erfahren, wie außerhalb Preußens gestaltet haben. Der He dann seinerseits nähere Verhältnisse in Preußen. mitteilen, welches mir von den ni mitgeteilt ift.

Was zunächst Bayern betrifft, Fall und im Oktober v. I. auf ciner Grube

von Wurmkrankheit festgestellt worden. vorzubeugen, ist die Beschäftigurg von wurm- t; ferner ist die ärztliche Unter- Bergarbeiter ange- r der Annahme ärztlich Wurmkrankheit besteht, Diejenigen, welche .als gesund e beschäftigt

| der günstigste für die Vornahme ‘derartiger Reformen. M Mas in England die gegenwärtige wirtschaftliche Lage kennzeihnet,

: ( 6. i G E Saa ist, wie {on der Herr Vorredner ausgesührt hat, dte allgemeine sich die Verhältnisse in de i C

Personals wie der wissen

Mitteilungen machen mit allen Mitteln modern

so find vor etwa 4 Fahren ein in der Pfalz zwei einer Ver-

Bergleuten vorkommt,

breitung der Krankheit Wer den Ausfüh kranken Arbeitern unter Tage untersag suchung der seit 1902 von au ordnet. Neuanziehende Bergarbeiter werden vo untersucht und dürfen, falls ein Verdach in Bergwerken nicht bef befunden werden, werden zunächst und beobachtet.

In Sachsen sind bis jeßt vier mittelt. Die betroffenen Arbeiter hatten Gruben gearbeitet. zur Bekämpfung de Seit Juni v. J. w feit 1901 aus verdächtigen Reviere arbeiter, und von denen, die „an Orten“ 99 Gr. C. beschäftigt sind, 15 °/o ärztlih untersucht. tember v. I. ist dies auch für die Pri Steinkohlenreviers angeordnet un seit dem 1. Januar 1901 aus verdä gen Bergreviere sind nur eine geringe Zahl

8wärts zugezogenen geheuere Menge von zu die Organe besitzt. Reich wirklih den emp Ausführung doch nur w

cchäftigt werden. längere Zeit über Tag

Fälle von Wurmkrankheit er, zuvor sämtlih in westfälischen Vorbereitungen

Reich zu übernehmen. Eingehende Ermittelungen und r Seuche sind vorbereitet. erden auf fiskalischen Steinkohlengruben n zugezogenen und zuziehenden Berg- mit einer Temperatur über Seit dem Sep- Zwickauer und d auf alle Bergleute *aus- chtigen Revieren

yatgruben des jeßt die Wurmkrankhe

gedehnt, welche zugezogen sind. In die übri von Arbeitern aus Westfalen eingew Nach Feststellung de auch die ehemaligen Mitar Reinigung und Entleerung betrauten Personen unterfu Ferner ist eine Bergpolizei auf denjenigen Gruben, die haben, 5 9/6 der Beleg Bergarbeiter, w Westfalen oder nah de werken beschäftigt waren, vom 28. November 1903 au liches Zeugnis nit angelegt werden. Nach den bisherigen Erhebun fürhtung vor, daß Gruben in Sa

zu drücken. Ve von Wurmkrankheit wurden beiter der Erkrankten, sowie die mit der der Abortkübel auf den betreffenden Gruben cht, aber frei von Wurmeiern gefunden. vorschrift in Vorbereitung, nah welcher mit Wurmeiern behastete Arbeiter be- schaft unter Tage untersuht werden Fanuar 1900 in Rheinland- {hen Berg-

r vier

ele nah dem 1. m 1. Januar 1895 in außerdeut dürfen nach einer bergpolizeilihen Verfügung f sächsischen Bergwerken obne ein ärzt-

liegt kein Grund zu der Be- sen als verseucht anzusehen find. Auch in Elsaß-Lothringen sind neuerdings, und zwar aus- Westfalen zugezogenen Beamten und Arbeitern sieben Fälle von Wurmkrankheit durch Auf den übrigen Stein- saß. Lothringen, für welche, ebenso wie für die lizeilihe Verordnungen zur Bekämvfung findet ein Anlegen von

{ließlich bei neu aus eines Steinkohlenbergwerks, ärztliche Untersuchung foblenbergwerken in El erstgenannte Grube, bergpo der Wurmkrankheit getroffen wo

festgestellt worden. i vertagt dieje

Nest der Ta

ngen nicht zur Entwickelung und erzeugen icht zu Larven ausgewachsen find, keine neue Wurm- als Eier in den menshlihen Körper ge-

Die für die Armee angeordneten Maßnahmen, alle auf Wurm- frankheit verdächtigen eingestellten Leute genau auf Wurm (Anchy- untersuchen und gegebenenfalls ärztlih zu behandeln, ausreichend, soweit die gesundheitlichen Berhältnisse in der Armee von der MWurmkrankheit berührt werden.

i komme nun zu den Ausführungen des Herrn Norredners. Er hat verlangt, daß die Bekämpfung der Wurmkrankheit in die Hände des Reichs gelegt und untex die Bestimmungen des Bekämpfung gemeingefährlicher Seuchen, Das ist meines Erachtens erstens nicht notwendig und

rungen des Herrn Vorredners aufmerksam gefolgt ist, wird sih überzeugt haben, daß es sih hierbei um eine folch un- treffenden Einzelmaßregeln handeln muß, um diesen Kampf wirksam zu führen, daß dafür das Neich gar nicht Das können nur die Einzelstaaten, und wenn das fohlenen Weg gehen sollte, so könnte es die ieder dur die Einzelstaaten bewirken.

Es liegt aber auch nicht die geringste Veranlassung vor, die finanzielle Last, die den Zechen und den Einzelstaaten obliegt, auf das Fh glaube, aus den Mitteilungen, die ih die Ehre hatte, Ihnen hier vorzutragen für Preußen wird nöch der Herr Handelsminister die nôtige Auskunft erteilen —, geht hervor, daß in den Einzelstaaten außerhalb Preußens alles geschieht, was zur Bekämpfung der Seuche notwendig ist, und daß man der Sache dort die vollste Aufmerksamkeit widmet.

Meine Herren, ih möchte zum Schluß noch eine Bemerkung machen. Der Herr Vorredner hat den Verdaht ausgesprochen, daß it von einzelnen Zehen dazu benußt wüÜürdee um die Freizügigkeit zu beschränken, um die Arbeiter in gewinn- süchtiger Absicht an ihren Arbeitsplay zu fesseln und die Löhne Fch meine, der beteiligten Zechen v auch die Verpflichtung,

wenn man eine so schwere, die Ehre

erlezende Behauptung aufstellt, hat man dafür einen unbedingt \{lüffigen Beroeis rihtig! rechts.) Wenn eine Zeche wirklich wäre das ein Maß ehrclofer Gesinnung, meines Erachtens lichkeit verdiente.

den \chärfsffen Tadel in der Oeffents

(Sehr richtig!) Aber es ist bis jeßt auch nicht die Spur eines Beweises für jene Behauptung erbracht worden, und ih glaube, daß man gerade, ih versichert hat

wegen der Wurmkran

wenn man wie der Herr Vorredner für dazu beitragen will, die Aufregung, die

fheit unter der Bergarbeiterbevölterung besteht, zu beruhigen, einen solhen Verdachi nicht ausfprechen sollte (fehr richtig! rechts), zu erbringen. Nationalliberalen.)

Nachdem noch der preußishe Minister für Handel und Gewerbe Möller das 3 moraen nachgetragen werden wird, beschließt das Haus auf Antrag des Aba. S inger die Besprechung der Interpellation, t diese jedoch, da es 53/4 Uhr geworden ist, nebjt dem gesordnung auf Mittwoch 1 Uhr,

ohne gleizeitig den bündigen, flaren Beweis dafür (Sehr rihtig! und Bravo! rechts und bei den

Wort zu einer Rede genommen, die

A

bezirken nicht statt. Betracht kommenden Bundeëstaaten, Sachsen- sind Fälle von Wurmkrankheit noch

Bergleuten aus anderen In den übrigen in Weimar, -Meiningen, Reuß i. nit zur Kenntnis gelangt. Meine Herren, was nun die Kriegsminister folgendes Schreiben

Armee anlangt, so hat mir der Herr | Dr. Adolf Lobe, vom 30. Dezember 1903 zugehen berausgegeben bearbeitete und verme Holzschnitt, f 9,50 M oder Instituts in

Schon vor der diesjährigen Einstellung der Rekruten is dur Medizinalabteilung, an alle Sanitäts- Aufmerksamkeit aller untersuchenden

eine vom Kriegsministerium, ämter ergangene Verfügung die Militärärzte auf etwa wurmkrauke Rekruten gelenkt worden. sämter angewiesen, alle dur Lazarett- Medizinals- Bis jeßt sind darauf bei eingestellten Rekruten zmar 33 aus dem Bezirk des VII. Armee- aus dem rbeinis{-westfälischen | gringen, Kreis Leute sind behandelt; Blutarmut als | Weiter ist bekannt geword ijährigen Dienstzeit gesund ¡rer Untersuhung vor

on Wurms-

zeitig sind sämtliche Sanität beobahtung fest abteilung des Krieg8ministeriums zu melden. 40 Fälle von Wurmkrankheit Jahrganges hierher gemeldet, und 16., je einer aus dem Bezirk des Von diesen 40 stammen 39 Kohlenrevier, 1 aus Lo Diedenhofen. Sämtliche wurmkrank befundenen bisher mußten sechs Leute davon wegen bochgradiger dienstunbrauchbar entlassen werden. bisher bei 28 nah Ableistung ihrer zwe entlassenen Reservisten gelegentlich il ihrer Tätigkeit als Bergleute der Nachweis v it Wurm (Anechylostoma) behafteten | sondern au ganz gesunde Lute | * under Gesichtsfarbe (}fogenannte wie auch nicht anders zu Wurmkrankheit bis der Kamp?

Orte ibrer Entstehüng erfolgreich

geschildert, die deutscen wirkungen dargestellt un auf dem Gebiete gedeckt und

gestellten Fälle von Wurmkrankheit der

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unserer Recht2entwickelung Kunsthistoriker l Gestaltung, u fesselnden Ueberblick über

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thringen, Zehe Burbach bei 2

Dr. Jakob Wychgrams See Ls DULVL a Le wi 2A S d S )

eiern erbraht wurde. Leute waren niht wurmkranke, meist blühender, Danach ist es zutreffend erwarten, auch die Armee vo \{ont wird und niht versont werden diese Krankheit niht am Solange das daß der Armee eine Neihe von entzogen wird.

Andererseits ist aber nach den bisherige befürchten, daß die 2 dur) die Armce in der Zivilbevöller Nach eingehenden wissenschaftlichen Unter von Person zu Person aus welchen die mit me

geführt ift.

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