1904 / 23 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 27 Jan 1904 18:00:01 GMT) scan diff

im Interesse des großen gemeinsamen Lebens diese Differenzen nicht weiter auszudehnen, sondern zu suchen, was uns eint, nicht was uns trennt. Dann werden wir segensreih wirken zum Wohle des Vater-

landes. Darauf wird ein Schlußantrag angenommen und der größte Teil des Etats der Budgetkommission überwiesen.

Schluß gegen 31/4 Uhr. Nächste Sißung:

12 Uhr. feuchengeseß.)

Freitag, (Kleinere Vorlagen, Ausführungsgesey zum Reichs-

Parl amentarische Nachrichten.

‘Dem Hause der Abgeordneten ist nahstehevder Ent- wurf eines Geseßes zur Abänderung des Gesehes, betreffend die ärztlihen Ehrengerichte, das Umlage: vom

Let Und. die Kasen dexr AergtelammerN, 25. November 1899 nebst Begründung zugegangen: Einziger Artikel.

Die 88 46 und 49 des Gesetzes, betreffend die ärztlihen Ehren- gerihte, das Umlagereckt und die Kassen der- Aerztekammern, vom erhalten nachstehende

25. November 1899 (Geseßsamml. S. 565) Fassung: 8 46.

Für das ehrengerihtlihe Verfahren werden nur bare Auslagen in

Ansatz gebracht.

er Betrag der entstandenen Kosten ist von dem Vo1sitenden des

Ehrengerichts festzuseßen. Die Festsetzung ist vollsireckbar.

Der Angeschuldigte hat die Kosten zu tragen, wenn er zur Strafe

verurteilt wird.

Wenn ein Angesch"ldigter nur in Ansehung eines Teiles der ihm zur Last gelegten standeéwidrigen Handlungen verurteilt wird, durhch die Verhandlung der übrigen Fälle aber besondere Kosten entstanden

sind, so ist er von deren Tragung zu entbinden. # 5 "D lata

Ist ein Verfahren durch eine wider besseres Wissen gemachte

oder auf grober Fahrlässigkeit beruhende Anzeige veranlaßt worden,

so kann das CGhrengeriht dem Anzeigenden, nachdem derselbe gehört

worden ist, die im Verfahren erwachsenen Kosten auferlegen. Gegen

die Entscheidung des Chrengerichts findet binnen einem Monat die

B

Beschwerde an den Ehrengerichtshof statt |A |

Kosten, welche weder dem Angeschuldigten ncckch dem Anzetgenden

auferlegt sind, oder von dem Verpflichteten nicht eingezogen werden

fönnen, fallen der Kasse der Aerztekammer zur Last. Dieselbe haftet

den Zeugen und Sächverständigen für die ihnen zukommende Ent- schädigung in gleichem Umfange, wie in Straffachen die Staatskasse. Bei weiter Entfernung des Aufenthaltsortes der geladenen Personen ist denselben auf Verlangen ein Sus zu geben.

úFede Aerztekammer ist befugt, von den wahkberechtigten Rerzten des Kammerbezirkes einen von ihr feskzuseßenden jährlihen Beitrag zur Deckung ihres Kafsenbedarfs zu erheben.

Durch die ehrengerichtlihe Entziehung dcs Wahlrechts wird die Beitragspflicht nicht berührt.

Approbierte Aerzte, welbe weder eine ärztlihe Praxis noch eine andere auf der ärztlichen Wissenschaft beruhende gewinnbringende Tätigkeit ausüben, find von der Beitragspflicht befreit, sofern sie dem Vorstand der Aerztekammer eine entsprechende s\chriftliche Erklärung abgeben. Die Befreiung tritt mit Ablauf des Vêonats ein, in weldem die Erklärung an den Vorstand der Aerztekammer gelangt. Bei Be- anftandyngen der Erklärung entscheidet der Oberpxräfident.

Während der Dauer der Befreiung ruht das Wahlrecht und die Wählbarkeit zur Aerztekammer.

Aerzte, welhe der abgegebenen Erklärung zuwider eine ärztliche

Praxis oder cine derselben gleichaestellte Tätigkeit 49 Abs. 3) aus- |

üben oder es unterlassen, von ihrer Wiederaufnaßme dem Verstand der Aerztekammer binnen zwei Wochen Anzeige zu machen, haben neben dem hbinterzogenen Beitrage auf Beschluß des Vorslands das Vier- bis Zehnfahhe des Jahresbeîitrages an die Kasse der Aerzte- fammer zu entrihten. Zuglei kann ihnen durch Beschluß des Vor-

äußere Gesundheitspolizei bekannt, daß am 9. Dezember v. J. der leßte Fall von Beulen pest in Alexan drien (Aegypten) vor- gekommen ist. (Vergl. „Reichsanz.“ vom 18. Juni v. I., Nr. 141.)

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und JIndustrie“.)

Frankreich und Nicaragua.

Handelsabkommen zwishen beiden Ländern. Das zwischen Frankreih und Nicaragua unter tem 27. Januar 1902 ab- geschlossene Handelsabkommen is ratifiziert und die Ratifikations- urkunden sind in Paris am 3. September 1903 ausgetauscht worden.

(Journal officiel de la République Frangçaise.)

Aufgabe der Gründung eines belgishen Syndikats für Brasilkaffee.

Die belgishe Handelskammer in Antwerpen - hat sich in der Sigung vom 10. November 1903 gegen die Bildung eines belgischen Syndikates für Brasilkaffee ausgesprochen und ihre Geschäftsstelle er- sucht, dem belgishen Minister der auswärtigen Angelegenheiten der ihr über die Lage des Kaffecs in Brasilien eine Denkschrift über- mittelt latte, einen begründeten Bericht in diesem Sinne zu erstatten.

(Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Antwerpen.)

Griechenland.

Anmeldung von Waren beim Schiffseingang. Nach dem griehishen Geseße vom 19./31. März 1843, betreffend Organi- fation der Zollämter des Königreichs, ist das Aus\chiffen von Gegen- ständen aus dem Schiffe erst gestattet, wenn der Sanitätöbehörde die vorgeschriebene Anmeldung aller im Schiffe enthaltenen Waren über- geben worden ift. |

In der Anmeldung müssen die Waren nach Menge und Art auf- geführt sein, einschließlich derjenigen, welhe die Matro}en etwa für eigene Rechnung mit sich führen. Ueber die Waren, welhe Reisende in ibrem Gepäck haben, ebenso über die Lebensmittel und Borräte des Schiffes muß der Kapitän gleichzeitig mit der Anmeldung be- sondere Verzeichnisse übergeben. i l

Nach der Uebergabe der Verzeichnisse können die Kapitäne diese Lebensmittel und Vorräte ganz oder zum Teil gegen Zahlung des Eingangszolls ausladen.

Menn die Lebenêmiitel und Vorräte der Schiffe nicht so, wie in den Verzeichnissen angegeben, oder in größerer Menge vorgefunden werden, oder wenn in diesen Verzeichnissen Waren mitaufgeführt sind, so wird eine Geldstrafe in Höhe des vierfachen Zollbetrages auferlegt.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschle sten.

An der Ruhr find am 26. d. M. geftellt 19 363, nicht reht- zeitig gestellt Teine Wagen. i

In Oberschlesien find am 25. d. M. gestellt 5976, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Neber Verdingung von 3 929 000 kg Mineralschmieröl für die Eisenbahnverwaltung ist den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin Mitteilung zugegangen. Näheres ist im Verkehrsbureau der Korporation, Neue Friedrichstraße 54 1, zu erfahren.

Veber die geplante Gründung eines Stahlwerksverbandes liegen nahstebende Berichte vor: Wie die „Rheinish-Westfälische Zeitung“ meldet, wurde in der gestrigen Sitzung der hinsichtlih des Stahlwerkétverbandes geeinigten Gruppe der rheinisch-westfälischen Stahlwerke eine absolute Einigung in der Q uotenfrage erzielt.

Nach einer dem „W. T. B.“ übermittelten Meldung der , Kölnischen

| Volkszeitung“ haben die Beratungen, welche in Düsseldorf zwischen den | verscbiedenen Parteien der rheinish-westfälischen Cifenwerke in Sachen

stands für die Zukunft der Anspruch auf Befreiung vorübergehend |

oder dauernd entzogen werden. Als Ausübung oder Wiederaufnahme der Praxis gilt ait die ärztliche Hilfeleistung in Notfällen. S 49 a.

Der Jahresbeitrag ist in der Regel für alle verpflichteten Aerzte des Kammerbezirkes in gleicher Höhe festzuseßen. Mit Nüccksiht auf besondere Verhältatsse können Ermäßigungen nah gleihmäßig abge- \stuften Säteen für einen Teil der Acrzte festgeseßt werden

Zu Beschlüssen der Aerztefkammer, durh welche die Aufbringung der Beiträge unter Zugrundelegung eines anderen Beitragsfußes, ins- besondere der staatlih veranlagten Einkoanmenfteuer, bestimmt wich, ist eine Mehrheit von zwei Diitteilen der an der Abstimmung teil- nehmenden Mitglieder erforderläch; in der Einladung ift auf diese Be- stimmung binzuweisen.

Der Beschluß der Aerztekammer über die Höhe der Beitrags und über die Festsetzung bes Beitragsfußes bedarf der Genehmigung des Oberpräsidenten, welche von dem Vorstande der Aerztekammer nachzu- suchen ift.

Die Einziehung der Beiträae erfolgt, soweit letztere nicht freiwillig gezahlt werden, im Wege des Verwaltungêzwangsverfahrens.

Gegen die Heranzichung zu den Beiträgen der Aerztelawunern (8 49 Ab[. 1 und 5) steht dem Verpflichteten binnen einem Monat vom Tage der Benachrichtigum «b der Einspruch an den Vorstand der Aerztekaenmer und gegen dessen Entscheidung binnen einer weiteren Frift von cinem Monat die Berufung an den Oberpräsidenten zu, welcher endgültig entscheidet.

Ueber die Niedershlagung Vorstand der Aerztekammer.

einzelner Beiträge entscheidet der

Statiftik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Berlin sind die Bautischler (Einsezer) in eine Lohn- bewegung eingetreten. In einer gestern abend von etwa tausend Arbeitern besuchten Versammlung wurde, der . Voss. Ztg.“ zufolge, beschlossen, den festgeseßten Tarif beute, Mittwoch, früh den Meistern auf jeder Arbeits\stelle durch den Vertrauensmann zur Unterschrift vor- zulegen. Das Ergebnis ist dem Bureau zu melden, und die Ver- handlungen der Meister am Freitag find abzuwarten; die Arbeit ist nicht eher niederzulegen, als bis die Kommission mit den Unter- nehmern verhandelt hat.

Ueber die Lage in Crimmitschau nach dem Ausstand wird der „Leipzioer Zeitung“ von dort berichtet, daß in den Crimmitschauer Terxtilfabriken jeßt wieder 5340 Personen arbeiten, nämlich 4844 Sachsen, 303 nichtsächsishe Deutshe und 193 Ausländer. Beim Ausbruch des Streiks beschäftigten die Fabriken 7503 Arbeiter und Arbeiterinnen, es sind also jeßt noch 2163 Personen arbeitslos. Am Sonnabend trafen wieder 72 Arbeitswillige ein: 64 Frauen und 8 Männer, sämtlich aus Galizien. Sie wurden angesihts einer großen Volksmenge in Wagen vom Bahnhof abgeholt, ohne daß es zu Zwischenfällen kam. Im Laufe der Woche sollen, wie verlautet, noch 150 fommen. Diese Leute müssen eingestellt werden, da sie feste kontraktlihe Zusicherung haben. (Vgl. Nr. 18 d. Bl.)

Gesundheitswesen, Tierkraukheiten und Absperrungs- maßregeln. Spanien.

Der Generalinspektor des äußeren Gesundheitswesens in Madrid macht im Hinblick auf die Vorschriften des Reglements über die

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|

Verkehr 10 000 Stück Aktien verkauft. ringer Zahl vertreten. schieden, obwohl Berufs\pekulanten einige bevorzugte Werte in die Höhe seßten, fobald eine bessere Stimmung zu Tage trat. Sie wurden von der Absicht geleitet, die Börse von dem drückenden Ein- 0s zu befreien, den troy des billigen _Geldstandes das Fehlen speku-

des Stahlwerksverbandes geftern stattgefunden haben, abermals zu feinem greifbaren Ergebnis geführt, da drei Werke auf Forterungen bestehen, die die Versammlung nicht billigen wollte. Es werde nun bis zum d. Februar, an welhem Tage in Cöln die Entscheidung ge- troffen werden soll, unter der Hand versucht werden, eine Verständi- gung zu erzielen. Die Mehrzahl der Vertreter habe die Ansicht ge- äußert, daß eine Verlängerung des Träger- und Halbzeugverbandes angebracht erscheine.

Laut Meldung des „W. T. B.“

betrugen die Betriebs-

| einnahmen der Anato lischen Bahnen (Stammlinie, Ergänzungs- | ney und Hamidió-Ada-Bazar) insgesamt in der 2. Woche : | Fr. (weniger 32 483

104 571 1, Januar 238 918 Fr. (weniger 18 980 Fr.).

Wien, 26. Januar. (W. T. B.) Eine Mitteilung der K. Ferdinand-Nordbahn besagt: Die Verwaltung .der Kaiser Ferdinand-Nordbahn hatte mit Rücksicht darauf, daß das Reinergebnis des Jahres 1902 unter dem Betrage von 200 Kronen für die Aktie erheblich zurückgeblieben war, auf Grund der bezüglichen Konzessions- bestimmungen beim Eisenbahnministerium um Erhöhungen einzelner Positionen des Gütertarifs nahgesuht. Das Eisenbahnministerium ver- tagte die Erledigung des Gesuchs bis zur Entscheidung des Schiedsgerichts in einer gleihartigen Angelegenheit. Nachdem der Schieds\pruh vor Éurzem ergangen war, genehmigte das Ministerium die erbetene Gleichstellung der Tarife für \perrige Güter, Spiritus und Zucker mit

Fr.), insgesamt feit

| dem gleichartigen gegenwärtigen Tarif der K. K. Staatsbahnen. Die

auf der Nordbahn für einige dieser Artikel bisher für den Export be- stehenden Begünstigungen bleiben so lange aufrecht, als dieselben auch von den Staatsbahnen festgehalten werden. Die übrigen Anträge der Gesellschaft, welhe fih auf Zement und auf Kohlen für Wien sowie auf Normaltarife für Güter der Klasse A und B bezogen, wurden abgelehnt.

New York, 26. Januar. (W. T. B.) Der Wert der in der Bet gangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 12 560 000 Dollaré.

Kurösberichhte von den Fondsmärkten.

Hamburg, 26 Januar. (W. L. B.) (Schluß.) Gold in Barren: oas Kilogramm 2788 Br., 2784 Gd., Silber in Barren: das Kilogramm 76,25 Br., 75,75 Sd.

Wien, 27. Januar, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Ungar. Kreditaktien 767,00, - Oesterr. Kreditaktien 673,25, Franzosen 672,50, Lombarden 83,50, Elbetalbahn 41550 ODesterreichishe Papterrente 100,65, 49% Ungarishe Goldrente 118,95, Oesterreihishe Kronen- anleihe 100,70, Unga-ishe Kronenanleihe 98,95, Marknoten 117,12 Bankverein 518,00, Länderbank 442,00, Buschtehrader Lit. ß —,—, Türkische Lose 132 50, Brüxer —,—, Alpine Montan 425 00

London, 26. Januar. (Schluß.) (W. T. B.) 22% Eg. Kons. 87/6. Plaßdiskont 3!/¿, Silber 203. Bankeingang 38 000

Pfd. Sterl. P (W. T. B.) (Schluß.) 39/9 Franz.

Paris, 26. Januar

Madrid, 26. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 37,15,

Lissabon, 26. Januar. (W T. B.) Goldagio 22

New York, 26. Januar. Ap) (W. T. B.) Der heutige zeigte keinerlei Lebhaftigkeii. Vom Auéland wurden

Neue Käufer waren nur in sehr ge-

Im übrigen war die Tendenz sehr unent-

Mente 97,67, Suezkanalaktien 4036.

er Beteiligung weiterer Kreise mahte. Diese Bemühungen hatten

Erfolg, und die Börse {loß in fester Haltung. Aktienumsaß 480000 Stix Geld auf 24 Stunden Durchschnittszinsrate 2, do. Zinsrate jj; letztes Darlehn des Tages 2, Wechsel auf Lonvon (60 Tage) 4,83,10, Cable Transfers 4,86,05, Silber, Commercial Bars Bt

Tendenz für Geld: Leicht. (W. D B.) Wechfel auf

Rio de Janeiro, 26. Januar. London 125/16. / Buenos Ai res, 26. Januar. (W. T. B.) Goldagio 127 97

Kursberichte von den Warenmärkten.

Produkteumarkt. Berlin, den 27. Januar. Die amtlig ermittelten Preise waren (per 1000 kg) in Mark: Weiz, märkisher 160,00—16250 ab Bahn, Normalgewicht 756 g 1660 bis 166,25 Abnahme im Mai, do. 168—167,75 Abnahme im Jy mit 2 46 Mehr- oder Minderwert. Still.

Roggen, märkisher 126,50—127,00 ab Bahn, Normalgewigt 712 g 134,75—135—134,75 Abnahme im Mat, do. 136,75 1 nahme im Juli mit 1,50 4 Mehr- oder Minderwert. Behauptet,

Hafer, pommerscher, märkisher, mecklenburger, preußishe posener, {lesisher feiner 138—154, pommerscher, märkischer, medley, burger, preußischer, posener, le her mittel 129-137, pommersder, märkischer, mecklenburger, preußischer, posener, s{lesischer geringer 124—128, Normalgewicht 450 g 126,590 Abnahme im Mai, do. 1290 Abnahme im Juli mit 2 4 Mehr- oder Minderwert. Matt.

Mais, La Plata 110,00—112,00 frei Wagen, amerikan. Mixed 116,50—117,50 frei Wagen. Nuhig.

Weizenmehl (p. 100 kg) Nr. 00 20,25—22,50. Still, Roggenmehl (per 100 kg) Nr. 0 u. 1 16,10—17,50. Malt, RNübbl (p. 100 kg) mtt Faß 46,20 Brief Abnahme in laufenden Monat, do. 46,20 Brief Abnahme im Maî, do. 469 Geld Abnahme im Oktober. Geschäftslos.

Marktpreise nach Ermittelungen dez Königlichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Der Doppelztc. für: Weizen, gute Sortef) 16,25 A; 1621 M Weizen, Mittelsorte}) 16,17 M4; 16,13 4 Weizen, geringe Sorte) 16,09 Æ; 16,056 A Roggen, gute SorteÞ) 12,75 #4; 12,73 4 Moggen, Mittelsorte?) Sorte) 12,67 M; 12,65 4 Futtergerste, gute Sorte*) 13,80 %; 12,80 A G erste, Mittelsorte*) 12,70 4; 11,70 M

uttergerste, geringe Sorte*) 11,60 M; 10,70 A Hafer, gute Sorte *) 15,50 4; 1450 A Hafer, Mittelsorte*) 14,40 s, 13,50 A Hafer, geringe Sorte *) 13,49 M4; 12,50 (6 Rit troh 3,82 4; 3,50 4 Heu 7,00 4; 4,60 A Erbsen, gelbe, zum Kochen 40,00 4; 28,00 A Speisebohnen, weiße 50,00 4; 26,00 A Linsen 60,00 4; 20,00 A Kartoffeln 7,00 4; 5,00 A Mindfleish von der Keule 1 kg 1,80 A; 1,20 M dito Bauchfleish 1 kg 1,40 4; 1,10 X Schweinefleisch 1 kg 1,60 X; 1,00 A RKalbfleisch 1 kg 1,80 4; 1,20 A Hammel fleisch 1 kg 1,80 Æ; 1,10 A Butter 1 kg- 2,60 M; 2,00 AM Eier 60 Stück 5,00 4; 3,00 (4 Karpfen 1 kg 2,40 X; 1,20 —- Male 1 kg 2,80 M; 1,40 A Zander 1 kg 3,00 #; 1,20 A -—— Hechte 1 kg 2,40 M; 1,20 A Barsche 1 kg 1,80 M; 0,80 A Sdlete 1 kg 3,00 A; 1,40 A Bleie 1 kg 1,40; 0,80 4 e Krebse 60 Stüd 15,00 M; 3,00 M.

4+) Ab Bahn. *) Frei Wagen und ab Bahn.

Berlin, 26. Januar.

Magdeburg, 27. Januar. (W.T. B.) Zuckerberiht. Korr zucker 889% ohne Sack 7,75—7,874, Nachprodukte 75 %/ ohn Sa 5,70—5,80. Stimmung: Ruhig. Brotraffinade 1 ohne F 17,75. Kristallzucker T mit Sack 17,70. Gemahlene Raffinade mi Sa 17,70. Gem. Melis mit Sack 17,20. Stimmung: Schwa, Rohzucker 1. Produkt Cransito f. a. B. Hambura Januar 15,50 Gd, 15,70 Br., —,— bez, Februar 15,60 Gd., 15,70 Br., —,— bej, Mat 16,25 Gd., 16,30 Br., —,— be¿., August 1665 Gd., 16,70 Yr, u bez, Oktober-Dezember 17,10 Gd, 17,20 Br, —,— bej Ruhig.

& ôln, 26. Januar. (W. T. B.) Rüböl Toko 51,00, Mai 49,0. _ Bremen, 26 Januar. (W. T. B.) (Sch(lußberiht.) Schmal, Höher. Loko, Tubs und Firkins 374, Doppeleimer 384, {wimmend Aprillieferung Tubs und Firkins —, Doppeleimer —, Sped. Stetig. Shert loko —, Short clear —, Januarabladung —; extra lang —. Kaffee. Nuhig. Baumwolle. Anziehend. Upland middl,

lofo 77} S. (W. T. B.)

Hamburg, 26. Januar. Standard wohite loko 7,90.

Hamburg, 27. Januar. (W. T. B.) Kaffee. (Vormittagé- beriht.) Good average Santos März 383 Gd, Mai 394 Gd, Joli 40 Gd., September 41 Gd. Stetig. Zuckermarkt. (‘Unfangsberiht.) Mübenrohzucker 1. Produkt Basis 88 9% Rende ment neue Usance frei an Bord Hamburg Januar 15,50, Mär 1585, Mai 16,20, August 16,65, Oktober 17,10, Dezember 17,16.

Stetig. (W. T. B.) Raps August 11,35 Et,

Budapest, 26. Januar. 11,45 Br.

(W. T. B.) 9869/9 Javazucker loko Rübenrohzucker loko stetig, 7 b,

Petroleum. Nuhig,

London, 26 Januar. matt, 8 h. 9 d. Verkäufer. 84 d. Wert.

London, 26 Januar. (W. T. B.) (Sch{luß:) Chile-Kupfer 56, für 3 Monat 553. Behauptet:

Liverpool, 26. Januar. (W. T. B.) Baumwolle. Umsaß: 6000 B,, davon für Spekulation und Export 1000 B. Tenden;: Ruhig. Amerikanische good ordinary Lieferungen: Stetig. Januar 8,04— 8,05, Januar-Februar 8,03, Februar-Vèärz 8,02, März-April 8,01—8,02, April-Mai 7,99—8,00, Mai-Juni 7,98—7,99, Junt-Zuli 7,96, Juli-August 7,92—7,93, August-September 7,75, September Oktober 7,16 d.

_ Manchester, 26. Januar. (W. T. B.) (Die Ziffern in Klammern beziehen sich auf die Notierungen vom 22. d. M) 20r Water courante Qualität 10 (93), 30r Water courante Qualiläl 108/s (103/3), 30r Water bessere Qualität 114(104), 32r Mock courante Qualität 11/; (107/s5), 40r Mule gewöhnlihe Qualität 1183 Ch 40r Medio Wilkinson 124 (12), 32r Warpcops Lees 11/3 (11%), 36r Warpcop# Rowland 11/5 (11}), 36r Warpcops Wellington 114 (113/s), 40r Double courante Qualität 123 (124), 60r Double courante Qualität 15/s (154), 22r 116 yards aus 32r/46r 240 (236). Tendenz: Steigend.

Glasgow, 26. Januar. (W. &. B.) (S@luß.) Roheisen

L. Mixed numbers warrants unnotiert. Middlesborough Paris, 26. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzudcker

ruhig, 8809/6 neue Kondition 21{—214. Weißer Zucker behauptet, Nr. 3 für 100 kg Januar 244, Februar 24/4, Mai-August 25 Oktober-Januar 26*/s.

Amsterdam, 26. Januar. (W. T. B.) Jaya-Kaffee good ordinary 31. Bancazinn 764. _ Antwerpen, 26. Januar. (W. T. B.) Petroleum. NRaffi- niertes Type weiß loko 22 bez. Br.,, do. Januar 22 Br., do Februar 224 Br., .do. März 224 Br. Ruhig. Schmal anuar 90,50.

Rotterdam, 26. Januar. (B. T. B.) Die heutige hier durch die Niederländische Handelsgesell l abgehaltene Auktion über 40 140 Ballen Java- und 83 Kisten Java- und 214 Kisten Padang- faffee ist wie folgt abgelaufen: Es wurden angeboten (Taxe bezw. Ablauf in Cent): 214 Kisten Evans West-Ind. Bereit. 41-66 bezw. 54, 83 Kisten Java West-Jnd. Bereit. 35—38 bezw. 434, 379 Ballen do. do. 234—50 bezw. 26}—564, 622 Ballen do, Preangt!

braun bis hohgelb 44—55 bezw. §534, 3771 Ballen do. Tagal N bis 41 bezw. 394—414, 2506 Ballen do. Panaroekan 32—35 bezw. s

12,71 6; 12,69 Æ Roggen, geringe F

bis 35, 3958 Ballen do. Probolingo 30—31} bezw. 293—314 9669 Ballen do. Malang 30#—31 bezw. 30}—32, 2000 Ballen do. Tenger 304—31 bezw. 31— 312, 505 Ballen do. Bangil 304 bezw. 30}-—3082, 2988 Ballen do. Madioen 28{—30 bezw. 283—29}, 2640 Ballen do. Pekalongan 297—30# bezw. 30—31F, 1593 Ballen do. Samarang 97 bezw. 26—261, ¡3632 Ballen do Liberia 20—26 bezw. 22}3—271, 2037 Ballen do. Ordinär und Triage 11—15 bezw. 182—17, 426 Ballen beschädigt und Divers bezw. —.

Rott erdam, 26. Januar. (W. T. B.) Die heute dur die Niederländishe Handelsgesellshaft abgehaltene Kaffeeauk tion eröffnete für Nr. 1 zu 312—32 Fl., Nr. 2 31, Nr. 3 31, Nr: 4 31— 31}, Nr. 6 31— 31}, Nr. 7 31]—314, Nr. 9 304, Nr. 10 30 bis 304, Nr. 11 30}—30#, Nr. 12 304, Nr. 13. 294, Nr. 16 34}—344, Nr. 17 35, Nr. 19 34—344 Fl.

New Vork, 26. Januar. (W. T. B.) (S@hluß.) Baum- wollepreis in New York 15,25, do. für Lieferung Mai 15,30,

do. für Lieferung Juli 15,42 Baumwollepreis in New Orleans 15/16, Petroleura Standard white in New York 9,10, do. do. in Phi- ladelphia 9,05, do. Nefined (in Cases) 11,80. do. Credit Balances at Dil City 1,85, Schmalz Western steam 7,70, do. Nokbe u. Brothers 7,60, Getreidesra%t na Liverpool 1!/s, Kaffee fair Rio Nr. 7 83, do. Mio Nr. 7 Februar 7,70 do. do. April 8,00, Zuler 2", Zinn 28,30—28,60, Kupfer 12,75.

Die Nr. 15 der Zeitschrift „Handel und Gewerbe" (Carl Heymanns Verlag, Berlin W.) bringt u. a. folgenden Inhalt: Ah- grenzung des Handwerks (Barmen, Regierung in Düsseldorf). Handelskammern im Auétland (Worms). Deutsche Handelskammer in Brüssel (Worms). Handelshochs{hule in Berlin (preußischer

ndelêminister, preußischer Unterrichtsminister). Fraht für Spiritus, der zur Lenaturierung mit besonderen Denaturierungs- mitteln bestimmt i} (Halberstadt, Kiel, Posen). Fracht für Papier Verschiedene). Mangel an Zehnmarkstücken (Staatssekretär des Reichs[haßamts, Mainz, Mannheim). Gesetz über den Versiche- rungévertrag (Kommission des Deutschen Handelstags ; Centralverband Deutscher Industrieller). Anlagen für 1903—1904. Entwurf eines Gesetzes, betreffend Kaufmannsgerichte.

Theater und Musik,

Königliches Schauspielhaus.

Drei Fastnachtsstücklein brahte das Königliche Schauspielhaus gestern zur Aufführung, denn als solches darf man auch, ohne es seinem dichterishen Wert nah herabzuseßen, das Meisterwerk oli ères bezeihnen, das ben Mittelpunkt der Aufführung bildete: hat do kaum ein Dichter die im großen Masken\ptiel des Lebens vor- fommenden Typen fo verallgemeinerungsfähig gestaltet wie er. In der „Schule der Ehemänner“, die in Ludwig Fuldas neuer, sorgsamer und gewandter Uebersetzung zum ersten Male hier gegeben wurde, ist es der geprellte, selbstgefällige, alternde Liebhaber, der zur Zielsheibe des Wites auserkoren ist, der Narr, der in seinem Weisheité- dünkel gar nicht merkt, daß überlegene Weiberlist ihn fogar zum Uebeéboten seines Nebenbublers macht. Diese köstliße Figur des Sganarell fand in Herrn Vollmer einen geradezu idealen Vertreter ; Mienen, Bewegung und Sprahe waren so völlig im Geiste der Rolle und im Sinne des Dichters gehalten, und dabei so fern von jeder Uebertreibung, daß man s{chlechthin von einer Meister- leistung sprechen kann. Anmut und Klugheit vereinigten sich in der von Fräulein Arnstädt - dargestellten Isabella, zur Vollkommenheit fehlte ihr nur ein wexig mehr von jener übermütigen Laune, die ihr Antrieb und Fähigkeit verleiht, ihr keckes Doppelspiel siegreih durch-

uführen. Fräulein von Mayburg (Leonore), die Herren Zeisler Ae Boetther (Valer) und Hergzer (Ergast) bewährten ih ebenfalls in ihren Aufgaben. Minder gut war Fräulein Sperr in der Zofenrole am Platze, die Pplastisher hervor-

treten müßte, als das gestern geshah. Den Abend hatte eine eigene fleíne Dichtung von Fulda, (Lage Schönheit* betitelt, eröffnet, ein artiges Maskenspiel in gefälliger, gereimter Ve1ssprache. Cin Mädchen von allgemein anerkannter und gepriesener Schönheit empfindet die nur ihren äußeren Vorzügen geltenden Huldigungen als lästig. Auf einem Maskenfest beschließt se, nur durch ibren Geist zu glänzen,“ und es gelingt hr au, den Mann, den fie lebt, durch ihr Gespräh zu fesseln. Als8 er aber ihr Gesicht zu sehen verlangt, gibt fie fich für häßlih aus. Er läßt sch dennoch nit abs{recken, beteuert ihr seine Liebe und ist zum Scbluß nicht enttäuscht, die Schönheit mit in den Kauf genommen zu haben. Fräulein Poppe und Herr Chrislians sprachen die wohlklingenden und feinzuge|pißten Verse mit Verstand und Empfindung. Die dritte und leßte Gabe war Rudolf Presbers „Herbstzauber“, über dessen poetischen Inhalt unlängst gelegentlih einer Wohltätigkeitsvorstellung im Neuen Königlichen Operntheater berichtet wurde. Die feinen Stimmungsreize und der Humor dieser im mondbeschienenen Park sich abfpielenden Pierrot- und Colombinenszene kamen bei dem vortrefflihen Spiel Fräulein Arnstädts, der Herren Boettcher und Staegemann und bei der hül schen Ausstattung voll zur Geltung.

Im Neuen Königlihen Operntheater wind morgen, Donnerstag, „Carmen“, Oper in vier Akten von Georges Bizet, mit Fräulein Rothauser in der Titelrclle gegeben. Im übrigen lautet die Beseßung: Micaëla: Frau Herzog; Don José: Herr Sommer; Eécamillo: Herr Bertram. Im vierten Akt tanzt Fräulein Dell’Era. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert.

Im Residenztheater wird der Direktor Lautenburg zum Besten der durch das furchtbhare Brandunglück Heimgesuchten Be- wohner von Aalesund im Laufe der nächsten Wcche eine Wohl- tätigkeitsvorstellung veranstalten, deren Ertrag den Hilfsbedürf- tigen ungesäumt zufließen soll. Zur Aufführung gelangt Ibsens Schauspiel „Die Wildente“, in dem Frau Else Lehmann mit Er- laubnis der Direktion des Deutschen Theaters die Gina spielen wird.

Morgen, Donnerstag, Abends 74 Uhr, veranstaltet Herr Bern- hard Irrgang in der Heil igkre uzkirhe das nächsle Orgel- konzert unter Mitwirkung von Frau Charlotte Kimpel (Sopran),

räulein Lisa Goedecke (Alt) und Fräulein Helene Fürst (Violine). er Eintritt ist frei.

Der Generalintendant der Königliben Schauspiele begibt sih morgen in dienstlichen Angelegenheiten für einige Tage nah Süddeutshland und Wiesbaden. Die Sprechst unde fällt tnfolge- dessen aus; etwaige Wünsche find bei der Yerwaltungédirektion zur Sprache zu bringen.

Mannigfaltiges. Berlin, den 27. Januar 1904.

Zu Gunsten der Deutschen Kriegervereinein Südwest- afrifa, deren Mitglieder \sämtlich Haus und Hof verlafsen mußten und zum Kampf gegen die Hereros einberufen sind, hat der Vorstand des Péeukifden Landes-Kriegerverbandes nach- chenden Auf ruf an seine Mitglieder erlassen: N

In Deutsh-Südwestafrika kämpfen unsere deutshen Brüder, unter ihnen unsere zur Fahne einberufenen Kriegervereinskameraden,

Verzweiflungskampf gegen tausendfah überlegene Horden gut be- waffneter rebellisher Eingeborenen. Seine Majestät der Kaiser

t sofort die nôtigen Hilfötruppen entsendet, aber shwere Sorge lastet auf uns, was bis dahin aus den hart bedrängten Kameraden und ihren Familien werden wird. Viele Kameraden haben bereits b und Gut verloren, manche werden hr Leben für Kaiser und Reih hingeben müssen. So ist bereits mit unter den ersten unser hohverdienter Kamerad, der Borsißende R Kriegervereins Windhuk, Leutnant d. R. der | ußtruppe ; eaanund Boysen, im Kampfe gegen die Hereros bei Okahandja

en.

Kameraden, wie wir immer ein Herz zeigten für Bedrängte, so werden wir jeßt unsere deutshen Brüder und Kameraden im fernen Afrika nicht im Stiche lassen. A j

Wir bitten für fie um Gaben, die jeder nah seinen Verhältnissen gern geben wird, und ersuchen die Kameraden, etwaige Beiträge an den Vorstand des Preußischen Landes-Kriegerverbandes, welhem durch Kyffhäuserbeshluß die Kriegervereine tn Deutsh-Südwestafrika bis auf weiteres angeschlossen worden sind, einzusenden. Auch die kleinste Gabe ist willkommen. :

Wir werden in der „Parole“ über die von den Deutschen Krieger- vereinen eingegangenen Gelder quittieren, L vorläufig hier deponieren und, sobald die Zeit gekommen, eine möglichst {nelle und sahgemäße Verwendung veranlassen. E

__ Wie im verflossenen Sommer für die durch Hochwasser geshä- digten Kameraden in Schlesien die Beiträge verwendet worden sind, fo follen auch dieêmal die von den Kriegervereinen gesamraelten Gelder auêschließlich für die Mitglieder der Kriegervereine Südwestafrikas Verwendung finden.

Berlin, den 23. Januar 1904.

Der Vorstand des Preußischen Landes-Kriegerverbandes von Spit, General der Infanterie z. D., Vorsißender.

__ Eine siebente Koch- und Haushaltungs\ch{chule eröffnet der Zweigverein Berlin des Vaterländischen Frauenvereins demnächst in den Parterreräumen des Grundstücks Fehrbelliner Straße 38, unweit der Brunnen- und Anklamer Straße. Dadurch soll einem in der dortigen Gegend fühlbaren Mangel abgeholfen werden. Gleich den zur Zeit bestehenden sech8s8 Koh- und Haus- haltungsshulen, die sich Eisenaher Straße 119, Bandelstraße 17, Simeonstraße 27, Metzer Straße 38, Waldema1straße 14, Kreuz- berastraße (7 befinden, sollen in dieser neuen Schule \{chul- entlassene junge Mädchen in einem \sechs- bezw. zwölfmonatigen Kursus in allen Zweigen des Haushalts, insbesondere im Kochen, im Einkauf der Nahrungêmittel, in der Behandlung der Wäsche usw. ausgebildet werden. Die Kosten der Ausbildung sind äußerst gering. Es wird ein einmaliges Eintrittsgeld von 3 #6 und wöchentlich 1 M. Lehrgeld erhoben Neben der Ausbildung erhalten die jungen Mätchen freies Mittagessen, au} werden ihnen die zum Gebrauch erforderli@en Schürzen geliefert. Gute Schülerinnen, die den Kursus regelmäßig besuht haben, erhalten am Schluß ein Sparkassenbuch mit Einlage als Prämie. Die in den Schulen zubereiteten Speisen werden an Ort und Stelle in sauberen Räumen an gedeckten Tischen an weiblihe Personen ohne Unterschied des Standes zum Preise von 35 4 für die Portion, im Wochenabonnement für 30 4 verabfolat. Die Schulen wirken dana auch in dieser Hinsicht segensreih, da sie weiblihen Personen, die mit ihrem Einkommen sparsam umgehen müssen, sowie armen Familien Gelegenheit bieten, für einen geringen Preis ein kräftiges, \chmadck- haftes Mittagessen zu erhalten. Durch Zuwendungen hochherziger Gönner sind die Schulen in den Stand geseßt, in besonderen Fällen sowohl eine beschränkte Anzahl von Schülerinnen zu ermäßigten Preisen oder auch vnentgeltlich auszubilden, als auch einigen bedürftigen Personen Freiportionen zu verabfolgen. Die Leitung sämt- liher Schulen untersteht der Vorsitzenden des Vereins, Frau Geheimrat Uhles; für die in der Fehrbelliner Straße 38 zu errihtende Schule hat Frau Polizeipräsident von Borries das Amt einer Ehrenvorsteherin übernommen, während Frau Polizeimajor Nau zur Vorsteherin und Fräulein Friedheim zu ibrer Stellvertreterin bestellt ist. Eine An- zahl von Ehrendamen stehen den Genannten zur Seite.

Der deutsche Verein für den Schuß des gewerblichen CEigentums wird seine nächste Monatsversammlung am 28. Januar, Abends 8 Ubr, im Saale des Kaiserlihen Patentamts, Luisenstr. 34, abhalten. Der Rechtsanwalt Julius Magnus, Berlin, wird über „das Photographiereht und seine Neform* \prehen. Der Eintritt ist frei. R

Bor dem Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preußishen Staaten hält morgen, Abends 6 Uhr, der Geheime Regierungsrat, Professor Dr. L. Wittmack in der Land- wirtschaftlichen Hochschule einen Vortrag mit Lichtbildern: „Von Berlin nach Syrakus. Güâärtnerishe und landwirtschaftliche Neise- erinnerungen“ (1. Teil: Garda-See, Florenz und Nom). Gäste,

I

auch Damen, sind willkommen.

Für die Tombola des am Sonnabend in der Philharmonie statifindenden Ballfestes des Vereins „Berliner Presse“ sind u. a. als Spenden eingegangen: Werke von Professor Herter, Kuhnert, Wywiaréki, Max Schlichting, Professor Manthe, Theodor Johannsen, Funghans, Enfield, den Schwestern Cramer. Hamburg, Professor Hugo Vogel, Kraamann, Stecher, Michael Adam, Gebr. Fleege; ferner Gaben von den Verlagéfirmen Sauerwald, Hansa, Cotta, Union-Stuttgart, S. Fischer, Costenoble, Fleisel u. Co., J. Weber-

Leipzig. Die Herstellung der Fahnenplakate und Wandtafeln hat der Maler Jareßky übernommen, Der Billettverkauf i} bereits, ge- \{lossen. y

Neber die zu Gunsten der durch Feuer {wer heimgesuhten Stadt Aalesund ins Werk geseßte Hilfétätigkeit liegen heute folgende Telegramme des „W. T. B.“ vor:

Aalefund, 26. Januar. Unmittelbar nah dem heute mittag erfelaten Eintreffen des deutshen Kreuzers „Prinz Heinrich* begaben fih Vertreter der städtisGen Behörden an Bord. Eine Anzahl Decken wurden an Land gebracht und unter großem An- drang verteilt. Die Stadt Bergen hat sich erboten, mehrere hundert Kinder aufzunehmen.

Christiania, 26. Januar. Von dem Amtmann Kjelland in Aalesund lief im Justizdepartement ein Telegramm ein, in dem es heißt, die Aerztefrage sei jeßt geordnet. Wachmannschaft werde als unnôtig angesehen; wenn morgen das nötige Material und Zimmerleute einträfen, würden Baracken errichtet werden. Die Beitragslisten der hiesigen Zeitungen für Aalesund weisen bis heute mittag den Betrag von 40 000 Kronen auf. Die Blätter in Christiania und den übrigen Städten fordern die Bewohner auf, aus Anlaß des morgigen Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm allgemein zu flaggen. Die Kom- munalbehörden in Drontheim und Drammen haben beschlossen, auf allen öffentlihen Gebäuden zu flaggen.

Bremen, 26. Januar. Der für Aalesund bestimmte Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Weimar®" ist heute früh 8 Uhr, durh Nebel verzögert, vor Bergen eingetroffen und hat nah Auf- nahme eines Lotsen sofort die Reise nah Aalesund fortgeseßt, wo die Ankunft Abends zu erwarten ist. : :

Hamburg, 27. Januar. Das für Aalesund bestimmte Hilfs- \chiff „Phönicia“ meldet aus Utsire, daß das Eintreffen vor Aalesund heute früh zu erwarten und E unterwegs alles vorbereitet worden set, sodaß nach der Ankunft sofort mit der Aufnahme, der Bekleidung und der Verpflegung der Notleidenden begonnen werden fönne. An Bord der „Phönicia* sind inzwischen zwei große Ho)pitäler, eines für Frauen und Kinder und eines für Männer mit zusammen 104 Betten hergestellt worden.

Frankfurt a. M., 26. Januar. (W. T. B.) Die „Frank- furter Zeitung“ meldet aus New York, daß die zur Untersuchung des Brandes des JIroquois-Theaters ernannten Geschworenen in Chicago die Theaterbesißer, viele Angestellte sowie die Spiyen der städtishen Behörden, darunter auch den Mayor Harrison, in An- kflagezustand erien hätten. Die Anklage laute auf fahrlässige Tötung. (Vergl. Nr. 1 d. Bl.)

Kaiserslautern, 26. Januar. (W. T. B.) Die „Pfälzische Presse“ meldet, daß die kürzlih in Wachenheim (Pfalz) verstorbene Gutsbesißerin L. H. Wolf 600000 M zu wohltätigen Zwecken vermacht hat. E

Marseille, 26. Januar. (W. T. B.) Der Postdampfer aus Japan und Ostindien ist heute früh hier eingetroffen mit einer Ab- ordnung Ge VEr Studenten, die von den Vizekönigen von Hankau und Wutschang entsandt sind. Diese Studenten, im ganzen etwa 40, werden fich unter Führung ihrer Lehrer zum Teil nah Brüssel begeben, um dort Studien im Handel, in der In- dustrie, im Bergfah, Eisenbahnwesen und inter- nationalen Necht zu machen; ein anderer Teil der Studenten begibt sich nach Berlin und nach St. Petersburg zu mili- tärishen Studien.

Turin, 26. Januar. (W. T. B.) Die Ursache des Brandes in der Universitätsbibliothek (vgl. Nr. 22 d. Bl.) ift noch nicht festgestellt worden, doch scheint er durch Kurzshluß in der

elektrishen Leitung entstanden zu sein. Der Brand wurde am Nachmittag gelösht. Die Erregung in der Stadt war un- geheuer, es sammelte sich eine große Menschenmenge vor der

Bibliothek an. Nah Blättermeldungen sind bei dem Brande etwa 100000 Bücher verbrannt. Auch sehr wertvolle Manuskripte wurden ein Raub der Flammen, darunter arabische, koptische, türkishe und lateinishe. Die Codices der Abtei Bobbio sowie sehr seltene Sammlungen aus dem 15, Jahrhundert sind ge- rettet. Die Universität is geschlossen, da einige Hörsäle etnzustürzen drohen. Fünf Angestellte der Bibliothek verloren ihre ganze Habe. Der Vorsteher der Bibliothek büßte eine beträhtlice Summe in barem Gelde und Papieren ein, die in einem Geldschrank aufbewahrt waren; der Geldshrank der Universität dagegen ist gerettet worden.

Pittsburg, 26. Januar. (W. T. B.) Es ist keine Hoffnung vorhanden, daß die in der Grube der Harwick-Coal-Com- pany verschütteten Arbeiter, deren Zahl 184 beträgt, gerettet werden (vergl. Nr. 22 d. Bl.). Alle Rettungsversuche erwiesen si als vergeblich. Ein bei den Rettungsarbeiten Beteiligter kam heute nachmittag aus dem Schacht heraus; er berichtete, vor \pät Abends könne keine Leiche geborgen werden. Am Grunde des Schachts lägen viele durch die Explosion entseßlich verstümmelte Leichen und ab- gerissene men\schliche Gliedmaßen umher.

Wetterbericht vom 27. Januar 1904, 8 Uhr Vormittags.

B | ck4

Name der Beobachtungs- LS N | stärke, Mett S

station S8 | Wind- GEREE S

SSE rihtung | Ls E A | 740,0 [W 4\wolkig BT S | 736,7 |[SSW 7|bedeckt F 94 B | 743,5 |SSW 7hhalb bedeck | 7,2 Be | 748,3 \SW Zz3sheiter S

Ne Pt [A —— |

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Da e | 748,4 SW T7\Negen l 94 D e | 748,2 S L | 10,0 c L | 753,9 \|SSW 6/[Dunf 10,0 Ble A E | 766,8 |S 4|Dunst 3,5 Geo E a G | 760,0 |[SSW 6\Regen A D e a H | 767,6 |S 3|Nebel O0 B e e e f | 764,2 |S 4|Dunst E e | 762,7 S 4\wolfkig E09 BETHANTUND ., «0 | 752,3 |[SSO 3shalb bedeck | 7,3 D a a eis | 752,0 |S 4|wolkig | SBD GTUIDeEIaE 754,7 \/SSO 9MNegen 3,8 Skagen . | 763,8 |S 5|Dunst | 1,4 MOPENIAdet . «4 « e © «P TOOS O 3\|Dunft | 0,5 Na e 765,2 |S 4 bededckt 1,0 A 765,9 [WSW 2 bedeckt 0,5 Wisby . [768,3 |[SSW 2lbedeckt 07 DAVaranbd | 755,6 |S 2|bedeckt 5,6 U e u ins | 764,3 |S 3 heiter e r E | 764,9 \|SSO d bedeckt | 1,6 Du c | 767,7 |[SD 3\bedeckt | 3,0 Sn, 770,1 S 4 bededt | 2,3 Nügenwaldermünde | 770,8 |[SSW 2lbedeckt | 20 Neufabrwafer. | 771,0 |S 2|bedeckt [02 Mel s 770,6 |Windstille [Dunst 0e As e 769,6 [Windstille |bededt | 0,2

Sf: Deleraa | -_| | Icünster (Westf.) 767,4 |NO 1\wolkenlos | 4,0 Cen) N G O 2\wolkenlos | 4,8 O N e ed | 769,9 |S 2|bedeckt | 2,5 T 772,1 |SSW 1/[Nebel |— 10,3 Be 771,0 |S 1/bededckt | 0,6 E ea 771,3 [S J bededt | —5,A NTOUU E C cis 772,5 |SW 2 wolkenlos 5,7 n 771,6 |SO 2/bededckt 5,8 A 770,7 [O 2\Nebel 13,0 E a ed 773,4 |[SSO 1/Nebel 3,3 Prag N 772,1 \|SSW 2bedeckt | 2,4 A 774,2 |ONO 1/Nebel 2,9 E e 773,6 |S 1|Nebel 6,8 eat 774,0 |SO ___ 1 Nebel 8,6 E | 763,6 [DONO 1 sheiter 71 M e e S 767,9 |D 1|bededt 2,1 a e G 4 4 766,4 [N 3|bededckt Ea E A 768,3 [Windstille wolkenlos L O

Ein Maximum von über 774 mm liegt über Westrußland, ein Minimum von unter 737 mm nördlich von Schottland. In Deutsch- land herrscht, außer an der Nordseeküste, wo mäßige südlihe Winde weben, ruhiges, trübes, vielfach nebliges und trockenes Froftwetter.

Vorwiegend trübes Frostwetter, ohne erheblihe Niedershläge, wahr- \heinlidh. Deutsche Seewarte.

Mitteilungen des Aöronautishen Observatoriums des Königlichen Meteorologischen Instituts,

veröffentliht vom Berliner Wetterbureau. Drachenballonaufstieg vom 27. Januar 1904, 104 bis 11 Uhr Vormittags:

Station Seechöhe. ....| 40m | 200m | 500m |1000 m | | Temperatur (C M 2,7 | 4,7 | 72 | +4,55 Rel. Ct F. (0/0 74 75 80 0 Wind- ting . | SSW | SSW | SW |WNW Geshw.mps | 4,8 |6 bis 716 bis 7 | etw. 2

Wolkenfetzen zwischen 450 und 550 m 4 darüber Temperatur- e.

zunahme von 7,2 bis + 4,5 ° in 900 m H

“u

V4