1904 / 38 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 13 Feb 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Seine Majestät der König habewck den Anschluß: der - deutschen evangelishen Gemeinde zu Santa SE imStaate Rio Grande do Sul in Brasilien an dis-Mda E Vans kirche der älteren Provinzen der preußishen Monarchie Aller- gnädigst zu genehmigen geruht.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten. i

Dem Oberbibliothekar a. D. Dr. Nudolf Reide in Königsberg i. Px: ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.

Königliche Akademie der Künste.

Bekanntma. ch.1.n:9.

Die Genossenschaft der ordéntlichen Mitglieder der König- lihen Akademie der Künste, Sektion für Musik, Hat in den statutenmäßig am 24. Januar 1904 vollzogenen Wahlen von Mitgliedern der Akademie ]

1) den Komponisten Professor Wilhelm Berger, früher in Berlin, jeßt in Weiningen, : i 2) den Komponisten Eugen d'Albert, früher in Dresden, jeßt in Berlin, \ zu ordentlichen Mitgliedern der Akademie dér Künste gewählt.

Diese Wahlen haben nunmehr die statutenmäßig vor- geschriebene Bestätigung des vorgeordneten Herrn Ministers E geistlichen, Unterrichts- und Medizinälangelegenheiten er-

alten.

Berlin, den 9. Februar 1904.

Der Präsident der Königlihen Akademie der Künste.

H. Ende.

Personalveränderungen.

Königlich Preuftische Armee.

Offiziere, Fähnriche 2. Ernennungen, Beförderungen und Verseyzungen- Im aktiven Heere. Berlin, 11. Fe- bruar. Wegner, Königl. württemberg. Lt. a. D., bisher im Inf. Negt. König Wilhelm I. (6. Württemberg.) Nr. 124 und kommandiert zur Dienstleistung beim Niederschles. Trainbat. Nr. 5, als Lt. mit Patent vom 18. Mai 1901 im genannten Bat. angestellt.

Katholishe Militärgeistl iche.

Durch Allerhöchste Bestallung. 26 Luna. Vollmar, Militär-berpfarrer des Gardekorps und des 111. Armee- korps, Gen. Vikar des katholischen Feldpropsteiamtes, Titularbischof von Pergamon, zua katholischen Feldpropst der Armee ernannt.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Allerhöchste Patente. 27. Januar. Fos, Intend. Rat, Vorstand der Intend. der Garde-Kav. Div., der Charakter als Geheimer Kriegsrat, Strauch, geheimer expedierender Sekretär und E im Kriegêministerium, der Charakter als Nehuungsrat, verliehen.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 28. De- zember. Zum 1. April 1904 versegt: Dublanski, Geheirner Baurat, Intend. und Baurat bei dex Intend. I1. Armeekorps, zur Intend. XVII. Armeekorps, Kneisle r, Intend. und Baurat. bei der Intend. XVI1. Armeekorps, zur Intend. 11. Armeekorps,? Kahl, Baurat, Garn. Bauinsy. în Straßburg i. E. 11, în die Lokal- baubeamtenstelle Cassel I, Neumann, Baurat, Garn. Bauinsp. in Kolberg, in die Lokalbaubeamtenstelle Straßburg i. E. T1, Lattke, Baurat, Garn. Bauinsp. in“ Danzig 1, în die Lokalbaubeamten- stelle Königsberg 11, Knothe-Baehnisch, Baurat, Garn. Bauinsp. in Erfurt 1?, in die Lokalbaubeamtenstelle Breélau IL, Soenderup, Baurat, Garn. Bauinsp. in Cassel 1, in die Lokal- baubeamtenfielle Danzig 1, Rabhmlow , Baurat, Garn. Bauinsp. in Gumbinnen, in die Lokalbaubearatenstelle Magdeburg 111 (einstweilen), Fromm, Garn. Bauinsp. in Königsberg Il, in die Lokalbaubeamten- stelle Graudenz, Hallbauer, Baurat, Garn. Bauinsp. in Breélau Ik, in die Lokalbaubeamtenstele Erfuri 11, Goßner, Garn. Bauinsp. in LWck, in die Lokalbaubeamtenstele Kolberg, Wiesebaum, Garn. Bauinsp. in Magdeburg Ill, in die Lokalbaubeamtenstelle Gumbinnen. ,

18. Januar. Hellmer, Rechnungsrat, Bekleidungsamts- rendant in Königsberg, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhbe- stand versetzt.

19. Januar. Prof. Dr. Eber, Oberveterinär der Gardelandw. 2. Aufgebots (Halle a. S.), der Abschied bewilligt.

20. Januar. Neinsch, Jngen. von der Pulverfabrik bei anau, Pieper, Ingen. von der Art. Werstatt in Danzig, der harafter als Dberingen. verliehen.

23. Januar. König, Bauwart der Ostasiat. Besazungsbrig., mit einem Dienstalter vom 2. Juli 1901 als Garn. Bauwart ein- gereihßht und dem Garn. Baubeamten in Karlsruhe Il für Rastatt überwiesen. Hoppe, Bauschreiber der Ostasiat. Besaßzungsbrig., unter Ueberweisung zum Baukreise Mainz Il als Garn. Bauschreiber wieder eingereiht. Dähndcke, Wirtschaftsinsp. vom NRemontedepot Wirfig, zum 1. April 1904 auf seinen Antrag mit Pension in den Nubhejtand verseßt.

25. Januar. Kuh n, Nechnungsrat, Intend. Sekretär von der Intend. des Gardekorps, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhe- stand verseßt.

26. Januar. Zum 1. April 1904 versezt: Böhmer, Intend und Baurat bei der Intend. XVII. Armeekorps, zur Intend. VIII. Armeekorps, Roblfing, Baurat, Garn. Bauinsp. in Pader- born, zur Intend. XVI1I. Armeekorps, unter Uebertragung der Ge- \chäfte eines Intend. und Baurats, Scholze, Baurat, Garn. Bauinsp. in Graudenz, in die ‘Lokalbaubeamtenstelle Paderborn, Kuhse, Garn. Bauinsp. ‘in Colmar i. E., in die Lokalbaubeamten- stelle Wck. Ballhaujsen, Glaway, Bettermann, Sqilter, Zahlmstr. Aspiranten, zu Zahlmeistern beim X. bezw. X19. Arme e- forps, Gardeforps und IX. Armeekorps ernannt.

27. Januar. Zippel, Geheimer Kanzleisekretär im Kriegs- ministerium, der Charakter als Geheimer Kanjzletinsp. verliehen.

28. Januar. Rips, Obetveterinär vom Feldart. Reat. Nr. 72 Hochmeister, zum Drag. Regt. von Wedel (Pomm.) Nr. 11, Sauvan, Oberveterinär vom 2. Leibhus. Regt. Königin Viktoria von Preußen Nr. 2, zum Felbart. Regt. Nr. 72 Hochmeister, verseßt. Keil, Unterveterinär vom Westfäl. Ulan. Regt. Nr. 5, unter Versetzung zum Feldart. Regt. von Scharnhorst (1. Hannov.) Nr. 10, zum Ober- veterinär, Fredrich (Inowrazlaw), Faber bRarloruhed Hammer (Mosbat), Ringwald, Servatius (Offenburg), Öberveterinäre der Landw. 1. bezw. 2. Aufgebots, zu Stabsveterinären des Be- urlaubtenstandes, Ahrens (I! Hamburg), Dobrick (111 Berlin), Dr. Roth (1 Breslau), Bambauer (Neutomischel), Lem m (Neuß), Holzhauer (Bruchsal), Hagenstein (I1I1 Berlin), Mayer (Karls- ruhe) Gerant Er Paus (Karlsruhe), Berde1l (Frankfurt a. V. —Garde), G öb (Offenburg), Me yer (Barmen), Unterveterinäre der Res., zu Obervetérinäten des Beutlaubtenstandes, ernannt.

“Nichfamtliches. “Deutshes Reith. Preußeu. Berlin, 13. Februar. Seine Majestät der. Kaiser und Ss hörten heute von 10/4 Uhr an im hiesigen Königlichen Schlosse die Vorträge des Staatssekretärs des NReichämarineamts, Staats-

ministers, Admirals von Tirpiß und des Chefs des Marine- kabinectts," Admirals Freiherrn von Senden-Bibran.

Kiel, 13. Februar. Der heutige Bericht über das Be- finden des Sohnes Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich lautet, dem „W. L. B.“ zufolge:

Nacht gut verlaufen, Uebelkeit wesentliß nachgelassen, Kopf- \{merzen dauern fort, leine Mengen Nahrung auf natürlichem Wege aufgenommen. Temperatur bewegt: fich O isVen 38 und 38,5 Grad, fidlid allgemeinen der Temperatur entsprehend, Kräftezustand el z Hambnrg.

Bei der gestrigen Ergänzungs8wahl zur Bürger- \chaft wurden, dem „W. T. B.“ zufolge, gewählt: 4 Rechte, 6. Linkes Zentrum, 12 Linke und 12- Sozialdemokraten. Außerdem sind 6 Stichwahlen erforderlich. Die Sozial- demokraten haben sämtliche 12 Siße neu gewonnen, und zwar von dem Linken Zentrum, der Linken und den Antisemiten. Leßtere verloren ihre sämtlichen bisherigen Sige.

Oefterreich-Ungaru.

Der Heeres ausschu ß der aen Delegation erledigte gestern, wie „W. T. B.“ meldet, den Militäretat und bewilligte den Fünfzehnmillionenkredit für die neuen

Feldgeschüße.

Großbritannien und FrlanD.

In der gros Sitzung des Oberhauses erklärte der Staats- sekretär des Aeußern Marquis of Lansdowne, das Gerücht, daß den Japanern gestattet worden sei, Waiheiwai als Basis für ihre Flottenoperation zu benugen, fei Is unbegründet und, soweit die Negierung vermuten könne, eine Erfindung. : Sie Habe es jedoch für wünschenswert erachtet, an die englisWwen Vertreter an Ort und Stelle zu telegraphieren, um festzustellen, ob irgend ein Zwischenfall . statt- gehabt habe, der den geringsten Anlaß zu diesem Gerüchte habe ab- geben können.

Frankreich.

Jn dem gestern abgehaltenen Ministerrat teilte der Minister des Aeußern Delcassé die leßten Depeschen mit, die über die Ereignisse im äußersten Orient eingegangen waren, und begann darauf das Exposé’ über die Verhandlungen mit Siam. Die Minister werden, wie „W. T. B.“ mitteilt, heute wiederum zusammentreten, um den Schluß dieses Exposés entgegenzunehmen.

Die Minister des Aeußern, der Marine und dex Kolo nien haben beim Ausbruch des russish-japanischen Krieges sofort die Mee und Beamten telegraphish angewiesen, gegenüber den beiden kriegführenden Parteien ge- mäß den internationalen Gebräuchen die strengste Neu- tralität zu bewahren.

Sechs Offiziere der Garnison Vannes haben sih ge- weigert, bei der Austreibung von Mönchen aus Ploërmel mit- zuwirken. Ein Truppenaufgebot von 1800 Mann sforgte für die Aufrechthaltung der Ordnung. Ueber die Offiziere ist vor- läufig Arrest verhängt worden.

Jn bezug auf die zwishen Frankreich und Siam \{webenden Verhandlungen hat der Vorsißende der parla- mentarischen Gruppe für den auswärtigen Handel Etienne erklärt, die Verhandlungen seien sehr weit vorgeschritten ; Siam geslehe Frankreih angemessene Genugtuungen zu, verlange aber sofort bei Ratifizierung der neuen Konvention die Räumung von Tschantabun. Etienne is der Ansicht, daß Frankreih Tschantabun so lange bejeßt halten müsse, bis alle Versprehungen Siams erfüllt feien. Auch die anderen Mitglieder der Gruppe meinen, daß unter den gegen- wärtigen Umständen die Räumung von Tschantabun in Asien als ein Sieg Siams über Frankreih würde ausgelegt ‘werden

Nufß:land.

Zu einer Abordnung des Reichsrats, die dem Kaiser gestern, wie dem „W. T. B.“ mitgeteilt wird, eine Ergebenheitsadresse überreichte, sagte der Kaiser, indem er seinen Dank aussprah: Jch hoffe, daß Rußland jetzt wie auch früher aus der ernsten, s{hweren Prüfung mit Ehren und Würde hervorgehen und innerlih sowie nah außen hin gefräftigt Mi den Angelegenheiten des meinem Herzen so teueren und dem Vaterlande so notwendigen Friedens zurückkehren wird.

Ein Kaiserlicher Ukas vom 10. d. M. ordnet an, die Truppen und Jnstitutionen des sibiris{chen Militär- bezirks in Kriegsbereitshaft zu seßen, sowie die im Rücken der Statthalterscaft - befindlihen Truppenteile friegösmäßig zu ergänzen. Gleichzeitig wird befohlen, zum aktiven Dienst die Neservemannschaften der Armee und Marine aus allen Provinzen des stibirishen Militärbezirks und, soweit es nötig, ‘aus den Provinzen Wja tka und Meran des kasanshen Militärbezir fs einzuberufen, ebenso sämt- lihe Reserveoff iziere im Kaiserreich, die zur Komplettierung der Truppen bestimmt sind, Die erfordérlihen Pferde sollen von der Landbevölkerung requiriert werden. Ein Tagesbefehl vom gestrigen Tage ordnet an/! aus den ostsibirishen Schüßenregimentern' Nr. 33 bis 36 eine neue ostsibi- rishe Shüßenbrigade zu bilden,

Gestern nachmittag veranstalteten wiederum eine große Anzahl Studenten eine begeisterte Kundgebung vor dem Winterpalais. “Der Kaiser erschien am Fenster ' und ließ A einen Flügeladjutanten den Studentén seinen Dank aus- sprechen. Letztere begaben sich sodann nah dem Anils{hkof- pálais, um auch der zubringen.

Es ‘verlautet / die t E 8) Fla Verbände von Kurland, Livland und Estland ed dem Kaiser - die Stellung einer Sanitätskolonne für den“ Kriegsshauplag auf Kosten dér Nittershaft angeboten. ‘Der Kaiser habe das Anerbieten dankend angenommen.

Aus Helsingfors wird berichtet: Als am RNunebergtage, dem 5. Februar d, J., das englishe Konsulat in Helsingfors auf Anordnung des Konsuls die englische

aiserin-Mutter eine’ Huldigung dar-

Laggewgehißt, Habe diese auf polizeilihe Bestimmung éeruntergettonmen werden müssen, während die französische lägge-auf.démfranzösishen Konsulat habe wehen ürfen. Der englische Konsul habe sofort Einspruch erhoben und der Generalgouverneur Bobrikow nunmehr die Hissung gestattet. Der Polizeimeister habe sih beim Konsul entschuldigt und versprochen, den {huldigen Polizeibeamten abzusezen.

Ftalien.

Jn Abwesenheit des Gesandten der Vereinigten Staaten machte der Botschaftssekretär Jdding s gestern dem Minister des Aeußern Tittoni eine Mitteilung über die eventuelle Neutralisierung Chinas. Der „Agenzia Stefani“ zufolge R man, daß die ‘italienische Regierung im Prinzip dem

orschlage der Vereinigten Staaten günstig gesinnt sei.

In der gestrigen Sihung der Deputiertenkammer wünschte der Deputierte Sant ini zu wissen, ob der Minister des Auswärtigen und der Kriegsminister in der Lage seten, zu erklären, ob die militä rischen Verstärkungen, die sich, wie man sage, an der Ostgrenze Îtalieng vollzögen, ein ungerechtfertigtes Mißtrauen gegen Italien bedeuteten, oder das Vorspiel einer eventuellen militärischen Aktion Oester- reih-Ungarns, die in Verbindung stehe mit der Balkanfrage und namentli mit dem Aufstande in Vazedonien. Auf diese Anfrage erklärte, wie „W. T. B.“ meldet, der Unterstaatssekretär des Aeußern Fusinato, es lägen keine Tatsachen vor, die die Besorgnisse Santinis rechtfertigen könnten. Der Kriegsminister Pedotti bes merkte, er habe dieseu Erklärungen nichts hinzuzufügen.

_Der Papsst empfing gestern den kürzlih zum Nuntius in München ernannten Monsignore Caputo.

Spanien. Der Kriegsminister hat, dem „W. T."B.“ zufolge, in den Häfen Maßregeln zum Zweck der Beobachtung der Neutralität getroffen.

Niederlande. Die Regierung hat, wie „W. T. B.“ erfährt, ‘die -Er- klärung abgegeben, daß die Niederlande in dem russisch- japanischen Konflikt strenge Neutralität beobachten würden.

Belgien.

Der „Moniteur belge“ s{hreibt, ‘da Belgien fort- dauernd neutral bleibe, so erinnere ex an die shweren Strafen, mit denen diejenigen belgishen Staatsangehörigen bedroht würden, die Belgien Feindseligkeiten der auswärtigen Mächte aus\feßen würden.

Türkei.

Die Pforte hat, wie „W. D. B.“ berichtet, erklärt, daß die türkishe Regierung in dem russish-japanischen Kriege ‘volle Neutralität beobachten werde.

Das Wiener ' „Fremdenblatt“ "meldet ‘aus Saloniki vom 11. d. M., die Nachricht, daß dex Divistonsgeneral Mustapha Pascha zum ‘Kommandänten Gendarmerie in den drei mazedoniscen Wilajets ernannt worden sei, habe in diplomatischen Kreisen: einen sehr ungünstigen Ein- druck gemacht, da man allgemein der Ansicht sei, daß der General de Giorgis tatsählih das Kommando und nicht ein bloßes Jnspektorat besißen müsse. Jn türkischen Regierungs- kreisen werde bereits erklärt, daß man von der Person Mustapha Paschas abgekommen sei, und daß eine andere R reit ernannt e solle. Man hoffe, daß es den Bemühungen der Botschafter der Ententemächte gelingen werde, die Pforte zu veranlassen, von der enO des Kommandos der Gendarmerie mit einem türkishen General überhaupt ab- zuschen und diese Stelle dem General de Giorgis zu über- tragen.

Dem Wiener „Telegr.-Korr.-Bureau“ wird aus Kon- stantinopel gemeldet, die -albanesishe Bewegung in cinigen nordwestlichen Gebieten des Wilajets Uesküb scheine Fortschritte zu machen. Die Bewegung, die sih anfänglich gegen die Viehsteuer gerichtet habe, entwickele sih zu einer Opposition gegen die Neformen. Schensi Pascha habe alle verfügbaren Druppen in dás hauptsächlih in Bewegung begriffene Gebiet dirigiert. Er glaube, daß, wenn energisch vorgegangen werde, Hoffnung vorhanden sei, die Bewegung einzudämmen.

Bulgarien.

Der Präsident der Sobranje Dr. Staikow ist, nach einer. Meldung des „W. T. . B.“, zum Justizminister, Dr. Genadiew zum Minister für Handel und Ackerbau ernannt worden.

Dänemark.

Obgleich die Gefahr einer Einmishung Dänemarks in den n R apanisen Konflikt nicht ndbptiegend scheint, gedenkt die Regierung doch, wie: „Rißaus Bureau“ erfährt, eine Untersuchung darüber anzustellen, ob die dänische Seeverteidigung in einigermaßen kurzer Frist. in voll- UDge Bereitschaft gebracht werden könne. Kleineren Mängeln, die sich dabei zeigten, solle abgeholfen werden, ferner sollten aus diesem Anlaß 1500 Mann für die Seeforts einberufen werden.

Amerika.

Wie das „Reutershe Bureau“ aus Victoria (Britisch- Columbien) erfährt, wetigert sich" die" der canädishen Pacific- bahn gehörige Empreßlinie, Nahrungsmittel nach Japan zu befördern, da nah Anweisung der Regierun die Dampfer der Linie zur Schiffsreserve gehörten un Nahruncismittel Kriegskontrebandé seien.

Asien.

Die „Russishe Telegraphen - Agentur“ meldet aus Charbin, daß die Mobilmachung von der Bevölkerung mit Begeisterung; in voller Ruhe und mit Vertrauen“ zu der Macht Rußlands aufgenommen worden sei. Die Japaner hätten die Stadt verlassen. Infolge der Einbérufung der Militärpflichtigen und der “Abreise der Chinesen herrsche ein “große Mangel an [Arbeitern ! und“ Dienstboten. Die Mühlen und Werkstätten shränkten den Betrieb ein; die Lebensmittelpreise stiegen täglih. Die Eisenbahnbeamten bäten um Da Rede um ‘ihre Familien heimschicken zu können. Die chinesische Behörde bringe in ‘einer Vérördnung an die Eingeborenen“ den! Russen völlkonmmenes Vertrauen entgegen und gebe den; Nat, ; der Geschmäßigkeit .und dem Schuße der Nussen zu. trauen,” Bei dêr Bevölkerung und den Eisenbahnangéstéllten Herrshè Begeisterung und Mslicittreue.

D rauen meldeten“ sih zuin Kränkénpflegedienst; am

ospital seien Krankenpflegerkurse es worden.“ Der -Ver- kehr der Expreßzüge sei eingestellt worden, ebenso der Dampf- \chiffverkehr mit Dalny, Schanghai, Nagasaki und Wladiwostok.

Der Statthalter Alexejew telegraphiert, das Minen- transportshiff „Jenissei“, das sih behufs Minenlegung auf

e Fahrt befunden habe, sei am 11. d. M. infolge einer

Explosion gesunken. Der Kommandant Stepanow,. der

aschineningenieur, zwei Midshipmen ‘und. zweiundneunzig |

‘seien umgekommen. j i Mann N Bekanitmachung des ‘japanischen Marine-

ministeriums werden -als Kriegskontrébande angesehen: |

unition, Sprengstoffe, sowie Rohstoffe (einshließ- li 1) Waser Schwefel usw.) und Maschinen für deren erstellun "Zement, Uniformen und Ausrüstung8gegenstände fe Militär und Marine, Panzerplatten, Materialien und / i Bau und Ausrüstung von Schiffen sowie

M E Güter, die für Krieg8zwecke verwendbar sind,

indliches Gebiet vassieren oder daselbst oder bei feind- 1 S vei Flottenteilen ankommen; 2) Leben9mittel,

irr, Futter, Wagen, Kohlen, Holz, Münzen, C ferdegesGirr Silber und Materialien für Telegraphen-, Telephon- und Eisenbahnbau, falls sie zu feindlichen Truppen ober nach solhen Pläßgen unterwegs sind, wo fie zu Kriegszwecken Ver- wendung finden; 3) unverkennbarer Schiff8bedarf bleibt au8genommen.

Der „Agence Havas“ wird aus Tientsin gemeldet, am leßten Dienstag hätten die Japaner an der \hmalsten Stelle der Halbinsel Liautung, am Ende der Duff-Bucht versucht, Truppen zu landen. Das Ziel des Landungsversuchs sei wahrscheinlich Kintshau und Talienwan gewesen. Die Operation sei vollständig gescheitert, und zwei japanische Regimenter, denen die Landung geglückt, seien, wie es scheine, vollständig vernihtet worden. ó

Ein 2 japanishen Gesandtschaft in London zu- gegangenes Telegramm besagt, daß alle Ueberlebenden

von den russishen Kreuzern „Warfag“ und „Korejeß“ und dem gekaperten Transportshiff „Sungari“ an Bord der vor Tschemulpo liegenden englischen,

französischen und italienishen Kriegssch iffe auf-

enommen worden seien. Es heiße, der russishe Ge- sandte in Söul Pawlow habe den amerikanischen Gesandten Allen ersucht, die Ueberlebenden mittels zweier vor Tshemulpo liegenden amerikanishen Transportdampfer nah Sch anghai oder T\chifu zu bringen, nachdem sie zuvor in Nichtkombattanten verwandelt worden seien. Ferner habe der französishe Ge- \häftsträger in Söul dem dortigen japanischen Ge- sandten vorgeschlagen, die Leute auf den französishen Kreuzer „Pascal“ nachT\chifu zu befördern, nahdemsie thr Wort gegeben hätten, niht am Kriege teilzunehmen. Der japanische Gesandte sei ermächtigt worden, dem Vorschlag unter der Bedingung zuzustimmen, daß die Ueberlebenden nah Schanghai gebracht würden und daß Rußland sih verpflichte, ihnen nicht zu ge- statten, daß sie während des gegenwärtigen Krieges si nord- wärts von Schanghai begäben. i

Die japanische Gesandtschaft in London hat dem „Reutershen Bureau“ mitgeteilt, daß nah einem Telegramm aus Tokio vom 11. d. M. die japanishen Handelsdampfer „Zenshomeru“ und „Nakanouramaru“, die privaten Gesellschaften gehörten, auf der Fahrt von Sakata (Provinz Uzen) nah Otaru-auf Yezo von vier russischen Kriegsschiffen umzingelt und beshossen worden seien. Die „Nakanouramaru“ sei zum Sinken gebraht worden, während die „Zenshomeru“ unversehrt nah Fu ku yama (Yezo) entkommen sei.

Der „Morning Post“ wird aus Washingten vom 12. d. M. telegraphiert, die dortige japanishe Gesandtschaft habe am Spätnachmittag ein Telegramm erhalten, in dem zum ersten Male von Verlusten der Japaner im Kampfe bei Port Arthur berichtet werde; es werde nämlih mitgeteilt, daß 4 Japaner gefallen und 54 verwundet worden seien, und zwar nur an Bord der japanishen Torpedoboote, während H anderen japanischen Kriegsschiffe unbeshädigt geblieben eien.

Das diplomatishe und konsularishe Personal Nußlands hat sih gestern in Yokohama eingeschifft.

Afrika.

Jn Perim eingegangenen Meldungen aus Djibuti zu- folge liegt dort, wie „W. T. B.“ meldet, ein russishes Geschwader, das Ende Januar Kohlen eingenommen hat. Es beabsichtige, auf andere russishe Schiffe zu warten, die bis zum 18. Februar dort von Suez erwartet würden.

Gestern abend 7 Uhr passierten, wie . das „Reutersche Bureau“ meldet, anscheinend auf der Fahrt nah Djibuti, russishe Kriegsschiffe Per im, begleitet von zwei Toryedo- booten und einem Dampfer. der Russischen Freiwilligenslotte.

Die ägyptische Regierung hat das Ersuchen Rußlands abgelehnt, den russishen Torpedobootszerstörer, der am 10. d. M. havariert in Port Said eintraf, in Suez ins Dok gehen zu lassen. :

Bei den Wahlen zum Kapparlament haben die Pro- gressisten 6 und der Bond 3 Siße gewonnen. Eine Meh r- heit der Progressisten von 4 Stimmen ist gesichert.

Ein von Botha, Delarey, Burger, Smuts und zehn anderen Burenführern unterzeichnetes und auch an den briti- hen Staatssekretär für die Kolonien telegraphish übermitteltes Schreiben verlangt ein Verbot der Einführung asia- tisher Arbeiter nah Transvaal. Die Unterzeichneten erklären in dem Schreiben, daß sie niht nur für ihre Person, sondern als - Vertreter der überwiegenden Mehrzahl der Bevölkerung aufträten, und versichern, daß die Buren eine pri Pi qy gegen diesen Mißstand als dringend erforderlich ansähen.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Sißungen des Reichstags, des Herrenhauses und des Hauses der Ap EAIONEZEN befinden sich in der Ersten und Zweiten eilage.

In der heutigen (32.) Sißung des Reichstags stand zunächst die Wahl eines Schriftführers an Stelle des wegen Krankheit aus diesem Amt geschiedenen Abg. Krebs (Zentr.) auf der SAZeHE Ung i ;

Auf Antrag des Abg. Gröber Pie wird der Abg. Engelen (Zentr.) dur Quruf gewählt.

Es folgen Wahlprü fungen. i Die Wahlen der Abgg. Doerksen (Np., 2. Danzig), Sieg: (nl., 3. Marienwerder), Walzer (Rp,, 2. Marien- werder) werden: ohne Debatte, entsprehend dem Antrage der Wahlprüfungskommission, für gültig erklärt. _

Die Wahl des Abg. Lipin ski (Soz., 11. Sachsen) be- antragt der Kommisstonsberichterftater Abg. von Oerßen (Rp.) nah kurzem Vortrage des Protestes ebenfalls für

fat zu erklären. Das Haus. beschließt | demgemäß „ohne ussion,

‘Ueber die Wahl des Abg. Barbeck (fr. Volksp., 2. Mittel: anken

ausgeseßt. |

Die Wahl des Abg. Leinenweber (nl., 4. Pfalz), wird /

ür gültig erklärt. | Die Wahl des Abg. Dr. Braun (Soz., Frankfurt-Lebus) beantragt die Kommission für ungültig zu erklären. ‘An diesen Antrag, knüpfte sich eine längere Debatte, an der sich. bis zum Schluß des Blattes die Abgg. von Riepen- hausen (d. kons.), Gröber (Zentr.), Fischer- Berlin (Soz,), Dr. Arendt (Np.), Dr. Sattler (nl.), Traeger (fr. Volksp.), Werner (Reformp.) und Burlage (Zentr.) beteiligten.

Das- Haus der Abgeordneten ehrte in der heutigen (18.) S welcher der Minister für Handel und Gewerbe Möller beiwohnte, zunächst das Andenken des gestern gestorbenen Abg. von Knapp (nl.), Vertreters des TWahlbezirks Elberfeld-Barmen, in der üblichen Weise und seßte dann die zweite Beratung des Staatshaushalts- etats für das Nechnungsjahr 1904 im Etat der Berg-,

ütten- und Salinenverwaltung bei den Ausgaben

ür die Bergwerksdirektionen fort. : h

Abg. Marx (Zentr.) kommt auf die gestrige Debatte über die Wahlbeeinflussungen im Saarbrücker Revier zurück und bemerkt : Herr Nöchlin hat gestern ohne jede Veranlassung den Auédruck Jesuitenshule und Jesuitenschüler gebraucht. Wir verbitten uns eine folbe Verleßung unserer Gefühle auf das entschiedenste, Der Handelsminister. meinte, meine Beschwerden seten dur die gerihtlihen Ürteile widerlegt worden. Ich muß das bestreiten; das Urteil gegen den Redakteur der „Neun- kirhener Zeitung“ bezieht si gar nicht auf die von mir behauptete Tatsache. Die Glaubwürdigkeit der von mir angeführten Zeugen is vom Gericht auch nicht bezweifelt worden. Eine \ystematishe Vergewaltigung, von dexr der Minister sprach, habe ih gar nicht behauptet, sondern nur Fälle an- geführt, deren Nichtigkeit nicht bestritten werden konnte. Wir haben hier die heiligsten Rechte des Volkes wahrgenommen, nicht Agitation getrieben. Das Gericht bat Herrn Adams als neben- \äclih ausgeschieden. Darüber wird die Nevisionsinstanz zu entscheiden haben. Der Aus\spruh des Geheimrats Hilger gegen Adams: „Wer nicht für den nationalliberalen Kaadidaten stimmen will, det fliegt !* war dem Gericht noch gar niht bekannt, es konnte ihn nit berüdsihtigen, denn er is ersst im Dezember bekannt geworden, Wir sind hier auch ein Gericht und sind in der Be- urteilung der Zeugenvernehmungen viel freier gestellt als das Gericht selbst. An dec Glaubwürdigkeit von Adams bat niemand gezweifelt, und daraus folgt, daß die Behauptung, daß Hilger den dienstlichen Befehl gegeben habe, in nationalliberale Versammlungen zu geben und denen, die nicht für die Nationalliberalen stimmen wollten, mit Dienstentlafsung zu drohen, auf Wahrheit beruht. Die Beschränkung der Beweis- führung ist nit etwa, wie der Minister behauptete, durch. das Ge- richt eingetreten, sondern dem Gericht waren die Hände gebunden, weil für eine Anzahl von Fragen, die es für wichtig hielt, nicht die Genehmigung der vorgeseßten Behörde zur Zeugenauëfage eingeholt war. Sghließlich ist jede Frage an jeden Obersteiger für unzulässig erklärt worden. Die Untersagung der Aussagen ift nit etwa durch den Minister, sondern durch den Geheimen Rat Hilger selbst erfolgt. Die Berweisführung hatte also nit das Gericht, nicht der Staatsanwalt, sonden der Nebenkläger Hilger in Händen , und das ist doch ein geradezu unmögli®Wer Zustand. Solche Dinge habe ih während meiner zehnjährigen Praxis noch-nickt erlebt. So etwas wäre wobl im Mittelalter möglich gewesen, in dem man mit spanischen Stiefeln operierte, aber in unserm Jahr- hundert sollte es nicht vorkommen. Der Minister hat si selbst \{chwach gefühlt, weil er fo ruhig antwortete.

f nimmt der Minister für Handel und Gewerbe M öller das Wort. An der weiteren Debatte beteiligen sich bis zum Schluß des Blattes die Abgg. Dr. Friedberg (nl.) und Dasbach (Zentr.)

Nr. 7 des „Zentralblatts für das Deutsche Neich“, herausgegeben im - Reichsamt des Innern, pom 12. Februar, - hat folgenden Inhalt: 1) Konfulatwesen: Ernennung. Entlassung. Exequaturerteilung. 2) Bankwesen: Status der deutschen Pèoten- banken Ende Januar 1904. 3) Allgemeine Verwaltungsfachen : Verbot der in Paris erscheinenden Druckschrift „Ls Rirs“. 4) Zoll- und Steuerwesen: Abänderung der Bestimmungen über die zollamtlide Abfertigung der zur unmittelbaren Durchfuhr durch das deutshe Zoll- gebiet mit der Eisenbahn bestimmten Passagiereffelten vom 30. Juni 1892. Aenderungen des Eisenbahnzollregulativs. Veränderungen in dem Stande oder den Befugnissen der Zoll- und Steuerst:llen. 5) Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Berliner Tapetenkleber find der „Deutschen Warte“ zufolge in eine Lohnbewegung eingetreten und hielten am Donnerstag eine zahlreich besubte Versammlung ab. In Berlin und den Vororten arbeiten gegen 500 Tapetenkleber. Sie haben im Jahre 1900 mit der Gesamtarbeitgebershaft einen einheitlichen Lohntarif vereinbart. Nah Mitteilung der Vertrauensleute werden - jedoch- die Tarifbedingungen nur in den seltensten en innegehalten. Um - den alten Tarif wieder allgemein zur

urchführung zu bringen und eizem weiteren Herabdrücken der Löhne zu begegnen, wurde der Eintritt in eine Streikbewegung empfohlen. Während der Diskussion kam es zwischen den An- bängern der lokalen und zentralen Richtung zu heftigen Streitigkeiten wegen der Fragen der - Drganisationsform . sowie darüber, ob eine allgemeine oder nur eine Werkstättenstreiklbewegung verkündigt werden solle. Die Diskussion währte über, vier Stunden. Der Vertreter der maßgebenden Organisation, des Zentralverbandes, forderte dessen Mitglieder auf, sh der Abstimmung zu enthalten; dieser Weisung fügte ih nur eine Minderzabl, während die große Mehrheit widerspruhslos den | Streik beshloß. Es foll überall dort, wo sich die Kleber einer Firma einig sind, der 1900er Tarif vor- gelegt und im Falle der Ablehnung nah erfolgter Anmeldung bei deu Organisationen die Arbeit eingestellt werden. i “geei

Die Angestellten der Mailänder elcktrishen Straßen» bahn beschlossen, wie der „Voss. Zig.“ telegraphiert wird, binnen act Tagen in den Ausstand einzutreten, wenn die Edisongesell schaft nicht die angeblich sicherheitswidrigen Beiwagen abschafft und bessere Bremsvyorrichtungen einführt.

Kunst und Wissenschaft.

Am Dienstag, den 16.d. M., wird im Lichthof des König- lihenKunstgewerbemuseums die Ausstellung europäischen Porzellan? des 18. Jahrhunderts eröffnet werden. Sie ent-

ält au8erlesene Stückde, Geschirre, Geräte und Figuren aus den Königlichen Schlössern „zu Berlin und Charlottenburg, den Samm- lungen der Königlichen Porzellanmanufaktur und von Privatfammlern. Besonders die Fabriken zu Meißen und Berlin sind in thren hervor-

wird Beweiserhebung über die Protestbehauptung -

beschlossen und die Entscheidung über. die Gültigkeit der Wahl | Sövres-Neben den vollendetsten G

ragéndsten Stücken vertreten, ferner die \libdeutsthen Manufakturen Nymphenburg, Ludwi sburg, Höchst rankfenthal sowie die Manufaktur zu

eschirrdekorationen bietet die Ausstellung däs Beste, was überhaupt die Plastik des 18. Jahrhunderts geschaffen

hat, die gerade indem fkleinén gann der Porzellanfigur den ihr am efunden hat. Aufbauten aus Holz-

meisten: entsprehenden Ausdruck i j

werk und Porzellan veranschaulihen die / dekorative Verwendung des Porzéllans als Wandshmuck. ie in’ der Mitte des Lichthofes aus- gestellten Figuren des Dessertservices, das E der Große 1772 nah eigenen Angaben für die Kaiserin Katharina Ik. anfertigen ließ,

jeigt die Verwendung, die die Porzellanfiguren als Tafelschmudck fanden.

Fn der Amelangschen Kunsthandlung, Charlottenburg, Kantsiraße 164, wird am 15. Februar cine Ausstellung von Werken des Bildhauers Franz Flaum eröffnet. Die Ausstellung wird vor- aussihtlich einen Monat dauern. Der Eintritt ift frei.

Sn Königsberg i. Pr. begannen, wie ,W. T. B.“ berichtet, die festlihen Veranstaltungen zur Gedächtnisfeier der 100. Wiederkehr des Todestags Immanuel Kants gestern vormittag in der Stoa Kantiana. Abordnungen der Stadt, der S sowie tes Lehrkörpers der Universität legten daselbst prächtige Kränze mit Widmungen nieder. Auch der Minister der geistlichen 2. Angelegenheiten Or. Studt sowie der Oberpräsident von Moltke wohnten dem Akte bei. Gegen 10 Uhr fand in Gegenwart des Ministers Dr. Studt sowie der städtiscen Behörden unter Teilnahme der Militär- und Zivilbehörden die Enthüllung einer Gedächtnis- tafel für Kant, die sich an der Mauer des Königlichen Scchlofses in der Kantstraße neben dem Kaiser Wilhelm- Denkmal befindet, statt. Der Oberbürgermeister Koerte hielt eine längere Ansprache. Die Tafel trägt als Inschrift Kants Worte: „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ghrfurht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gese in mir.“ Der Ge- dächtnisakt in der Universität begann um 11 Uhr. Er wurde durch den Rektor, Professor Jeep: eröffnet, der die erschienenen Ehrengäste begrüßte. Der Staatsminister Dr. Studt überbrachte die Grüße S einén Majestät des Kaisers und Königs an die Universität und überreichte 100009 M für die Hilfskasse zur Unterstüßung der Hinterbliebenen von Lehrern und Beamten der Albertus-Universität. Die Gedächtnisrede hielt Professor Walter. Der Dberbürgermeister Koerte überreichte im Namen der Stadt Königsberg 10000 (zu einer „Kantstiftung*, deren Zinsen alljährlich am Todestage Kants demjenigen Studierenden der Albertus-Universität zufallen sollen, der die beste Arbeit über ein selbst- gewähltes philosophishes Thema liefert. Zu Ehrendoktoren wurden promoviert : Provinzialschulrat Bod e - Königsberg, Professor D ilthey- Berlin, Professor Günther-Thiele-Berlin, Pfarrer Fischer - Berlin farrer Wyneken« Edelsheim, Professor Cuno F ischer- Heidelberg, Eduard Caird, Präsident des Balliot College in Oxford, Professor Stammler - Halle, und Professor Carlo Cantini-Pavia. Am Nachmittag fand in der Palacstra Albertina ein Festmahl statt.

Die Wiener Universität beging , den 100. Todestag Im- manuel Kants durch eine Feierlichkeit, an der sich Lebrer und Hörer der philosophisGen Fakultät wie der anderen Fatultäten in großer Zahl beteiligten.

In Müngten if, dem „W. T. B.* zufolge, der Bildhauer Professor Nudolf Maison gestern nahmittag verstorben. Er war am 29. Juli 1854 in Regensburg geboren, kam frühzeitig nah Nürnberg, wo er die JIndustrieshule „und später das Poly- tehnifum besuchte, um sich der Baukunst zu widmen. Hier iernte er bei dem Bildhauer Halbig die Anfänge der Bildhauerkunst, in der er sih dann selbsi vervollkommnete, da es ihm an Mitteln zu weiterer Ausbildung fehlte und er als Zeichner für Fabrifen seinen Unterhalt erwerben mußte. Seine Begabung, die anfangs in tchnifchen Virtuositäten aufzugehen schien, entwickelte sih_ dann mit über- rashendem Erfolg in monumentalen Aufgaben. - Seine erfte selbît- ständige Arbeit größeren Umfangs war eine Kreuzaufri{tung (1885), dann folgte 1887 der Entrou:f für - einen monumentalen Brunnen, der im Auftrag des bayerischen Staats für die Stadt Fürth auégeführt worden ist. Seine wachsende Bedeutung veranlaßte Wallot, ibn für die Auss{hmückung des Neichötagsgcbäudes heranzuziehen. Er {uf dafür zwei allegorische, in Stein gemeißelte Figurengruppen, die die Webrkraft zu Lande und zur See versinnlichen, ferner diz in Kupfer getriebenen Reiterfizuren zweier mittelalterlicher Herolde, die, obwohl von den Franzosen stark beeinflußt, vorzügtih sind, fowie für die Halle der Südseite die Bronzestatue Kaiser Ottos des Großen. Von 1hnm sind auch u. a. der im Aufbau außergewöhnlih kühne Brunnen auf dem Bremer Domplay.. sowie. zwei. Figuren. (Verbrehen und Unschuld) am Justizgebäude in München. Mebrere kleine polychrome Arbeiten zeizen fein starkes natutalistisGes Können. Im Jahre 1899 wurde ihm die Ausführuag des auf der biesigen Museumsinfel zu*errihtenden Denkml® für den Kaiser Friedrich übertragen. Maifon, der seit 1830 Koniglich Laverisber Professor und auswärtiges Mitglied der hiesigen Akademie dér Küste war, hat sich au \christstellerish betätigt. Gr schrieb eine „Anleitung zur Bildhauerei für den fuastliebenden Laien“ (Leipzig 1894).

Theater und Musik.

Im Neuen Königlichen Operntheater geht morgen „Manon“, Oper in vier Aften und sechs Bildern von Maffenet, mit Fräulein Farrar in der Titelrolle, in Szere. Die Beseßung lautet : des Grieux: - Herr Jörn; Graf:- Herr Knüpfer; Lescaut: Herr Kitß vom Sbialidhen Hoftheater in Dresden, als Gast; Guillot: Herr Nebe; Bretigny: Herr Berger. Im Ballett des dritten Aufzuges tanzt Fräulein Dell’Era. Kapellmeister von Strauß dirigiert.

Im Königliwben Schauspielhause wird morgen (zum 300. Male) „Don Carlos“ in nachstehender Besczung aufgeföhrt: Philipp: Herr Ludwig; Elifabeth: Fräilcin Lindner; Carlos: Verr Christians; Posa: Herr Matkowsky; Eboli: Frau- Poppe; Gróß- inguisitor: Herr Grube; Domingo: Herr Zeiëler; Alba: Verr Kraußnedk. i

Im Deutschen Theater finden morgen abend, am Dienêtag, Donnerétag- und nächstfolgenden Sonntiagabend Wiederbolungen von Artbur Schniglers neuem Säuspiel „Der einsame Weg“ statt. Am Montag: und am Freitag wird „Rose Bernd“ gegeben, am Mittwoch und Sonnakend „Novella d’Andrea“. Als Nahmittagsvorsteüung int für morgen! „Rosenmontag", für nächstfolgenden Sonntag „Vie ver- sunkeze Glocke* angeseßt. e |

Im Berl iner Theater wird „Maria Theresia“ mit Jenny Groß in der Titelrolle am Dienstag, Freitzg und Sonnabend, „Stella und Antonie“ morgen und ain VDonnerêtag gegeben werden. Am Montag-, Mittwc{- und nächsten Sorntagadend gelangt „Waterkant* zur Aufführung. Morgen nachmittag wird „Göß von Berlichingen“, nächsten Sonotagnachmittag Alt-Heidelderg“ gegeben.

Im Schilkertheater O0. (Wallnertheater) wird morgen naths mittag „Der Kompagnon®; Abends „König Lear“ gegeben. “im Montag geht „Vasantasena", Dienstag „Köniz Lear“, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Sonnabend das Lustspiel e Die Kinder der Exzellenz* ‘in Szeue. Für näthsten Sonntog ist Nacbmittags „Don Carlos* (3. Vorstellung im 11. Schiller - Zyklus), Abends das Lustspiel „Die Kinder der Exzellenz“ angeseßt. ‘Das S{iller- theater N. (Friedri Wilhelmst. Theater) "bringt _ morgen nachmittag den „Bibliothekar“, Abends das Lustspiel „Die Kinder der Exzellenz* zur Aufführung, das au am Dienstag gegeden wird. Arm Montag und Mittwoch geht „Uriel Acostà“, Donnerèta1. Freitag 1nd Sonciabent „König Lear“ îin Szene. Am nächsten Sonntag wird Nachmittags „Vasantasena", Abends „Romeo und Julia* aufgeiührt.

Im Theater des Westens8 findet in der: kommenden Woche am Mittwoch (im Abonnement) eine Wiederholung von „Colombiue

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