1904 / 43 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 19 Feb 1904 18:00:01 GMT) scan diff

unberücksihtigt. Es wird auch vielfach darüber Beschwerde ge- ‘führt, daß unsere Staatsbehörden, wie z. B. die Eisenbahnbehörde, #ch nicht für verpflichtet halten, die Handwerker in den kleinen Städten zu den dortigen Arbeiten heranzuziehen. Ich möchte die Aufmerksamkeit des Ministers auf diesen Punkt lenken, denn die Be- wohner der Stadt haben die Steuer zu zahlen, und es ist unrecht, wenn man ihnen diese Arbeit nimmt, zumal da bei der Ausführung dur behördlihe Beamte die Arbeit dur die Reisekosten wesentlich verteuert wird. Ferner möchte „ih dem Minister eine Petition des deutihen Müllerbañdes um Abstufung nah Groß- und Klein- betrieben empfehlen. Ebenso bitte ich den Minister, feine Auf- merksamkeit auf die Tätigkeit der Konsumvereine zu lenken. Der Konsumverein in Breslau verkauft jährlich für Millionen Erzeugnisse, er versorgt ganz Schlesien mit Back- und Fleischwarên und mit Konserven und vernichtet viele selbständige Eristenzen, ohne daß ihm der Einwand der Verfolgung berechtigter Intere}}en zur Seite steht. Wer so, wie die Konsumvereine in Breslau und Görliß, in andere JInteressen eingreift, dem muß man das Handwerk legen, und reihen die Geseßze dazu nicht aus, so muß man neue erlassen. Zur Fürsorge für das Handwerk gehört au, daß die Regierung fih angelegen sein läßt, den Bernstein in erheblich größerem Umfange in tert Vaterlande zu Ganzfabrikaten verarbeiten zu lq}sen. Ein derartiges Vorgehen der Regierung wäre überaus dankenswert. Zur Orientierung über die Handwerkerfrage hatten wir im Reichstag beantragt, eine Enquete über das heimishe Handwerk stattfinden zu lassen. Das Reichsschaß- amt hat dazu die Mittel verweigert. Wir haben nunmehr im Neichstag beantragt, daß die verbündeten Regierungen in einem Nach- tragsetat den Kredit für die Enquete fordern. Wie wir hören, sind Sachverständige nach England, Oesterreich usw. geschickt. Aber die lokalen Bedürfnisse des heimischen Handwerks kennt man im Handels- ministerium nicht, weil man hier nicht dazu kommt, unsere Handrwerker- frage an der Quelle zu studieren und zu sehen, wo den Handwerker der Schuh drückt. Ich hoffe indes, weil ih das warme Herz des Ministers für das Handwerk kenne, daß wir mit seiner Hilfe in der Förderung des Handwerks außerordentlih viel erreihen werden.

Abg. Kreitling (fr. Volksp.): Herr Jacobskötter, der Fraktionss follege des Herrn Felish, hat vor wenigen Tagen in einer Ver- sammlung gesagt, er könne nicht anerkennen, daß die Gewerbe- ordnung das Handwerk ruiniert habe, und daß der Handwerkerstand notleidend sei. Jch kann es wobl den beiden Herren überlassen, ih darüber ausgeinanderzuseßzen. Wie kann man verlangen, daß die Leute beim Handwerker etwas teurer bezahlen follen, wenn fie es beim großen Fabrikanten billiger bekommen! Herr Gamp sollte eine folGe Mahnung nur an die Offizierkreise richten. Die Minister des Kultus, des Innern und des Handels haben fürzlih einen Erlaß gegen den Flaschenbierhandel veröffentlicht, der in weitesten Kreisen großes Aufiehen erregt hat. Es heißt darin, daß in industriellen Bezirken infolge des Flaschenbierhandels ganze Familien mit Weib und Kind und den Kostgängern betrunken in den Straßen zu sehen seien. Es wird in dem Erlaß als wünschenswert bezeichnet, den Flashenbierhandel allgemein Tonze!sions- pflihtig und von dem Nachweise des Bedürfnisses abhängig zu machen. Wenn die Gastwirte sih für den Erlaß erklärt haben, so sind es doch gerade diese, die zuerst zum Trinken verleiten; wer im Glashause sigt, foll niht mit Steinen werfen. Wenn der Flaschenbierhandel verboten wird, trinken die Leute Schnaps oder gehen in die Kneipe. Wenn das Bier verdummend wirken soll, so denke man doch, daß aus den Studenten fo viele tüchtige Staatsmänner werden. Hat doch der Kultusminister Mühler das \{chöône Gedicht verfaßt: Grad? aus dem Wirtshaus komm’ ih beraus. Der Flaschenbierhandel voll- zieht sih in den meisten Fällen so, daß auf Bestellung von der Brauerei Flaschenbier geliefert wird. Wenn beim Abholen vou Flaschen wirflich der Kutscher fragt, ob er Bier bringen foll, so ift das doch nihts Schlimmes. Von dieser Frage hängen nicht nyr die Brauereien, sondern auch eine ganze Menge von Industrien ab, wte die Bierdruckapparatfabriken, die Etikettefabriken, Flaschenfabriken usw.

Unterstaatssekretäc D. Lohmann: Eine große Gefahr für die Brauereien und den Bierhandel liegt hier gar niht vor. Der Erlaß der Minister zerfällt in drei Teile. Im ersten wird mitgeteilt, daß ein Bericht über diese Frage eingegangen sei, und es wird einfa auf das hingewiesen, was den Ministern berichtet worden ift, und zwar ift das ein Bericht niht von Gastwirten und Schankwirten, sondern von einem Oberpräsidenten und einem NRegierungspräsidenten. Dann wird auseinandergefegt, welhe Bestimmungen der Geseßgebung schon jeßt gegen etwaige Uebelstände bestehen, und endlich werden die Oberpräsidenten aufgefordert, \fih darüber auszusprechen, was etwa ven fônne, und ob man etwa den Flaschenbierhandel von einer rlaubnis abhängig machen solle. Die Regierung stellt auf diesem Gebiet eben forgfältige Beobachtungen an; denn vor zwei Jahren hat das Abgeordnetenhaus sie aufgefordert, zu prüfen, was gegen den Alkoholmißbrauch geshehen könne. Man könnte der Regierung also nur dankbar fein, wenn fie fih Kenntnisse über die Verhältnisse zu verschaffen suht. Etwas anderes ist in dem Erlaß absolut nicht ge- schehen, und es liegt kein Anlaß ver, der Regicrung einen Vorwurf n e

_ Abg. Oeser (fr. Volksp.): Daß, wenn an der Arbeitésstätte au Bier getrunken wird, dabei irgend welde Völlerei getrieben wird, können wir nicht anerfennen. An die Mittelstandsfrage treten wir mit voller Vocurteilslosigkeit heran. Wir wollen von innen heraus bessern und den Mittelstand in die Lage versetzen, besser den Kampf zu be- stehen. Wir wollen aber den Mittelstand nicht als Mittel zum Zweck gebrauchen, sondern ihm helfen um seiner selbst willen. Die Politik der Verteuerung der Nahrungsmittel {ädigt aber den Mittelstand; die Großen kommen über alle solche Dinge viel leihter bin- weg. Wie man den Konsumgenofsenschaften beikommen foll, weiß ih nicht. Das Mittel der Besteuerung hat in Sachsen versagt. Auch das Verbot des Verkaufs an Nichtmitglieder hat nur den Erfolg gehabt, daß die Mitgliederzahl gewaltig gewachsen ist. Die Landwirt- schaft macht ja jest auch eingehenden Gebrauch vom Genofsenschafts- wesen. Die Konkurrenz der Warenhäuser hat die kleinen Gewerbe- treibenten sich mit Erfolg zu Einkaufsgenossenshaften zusammen- schließen laffen, fodaß fie ebenso billig verkaufen fönnen wie die Warenhäuser. Das ift der richtige Weg, dec Konkurrenz der Waren- bäufer zu begegnen. Wenn die kleinen Handwerker größere Be- stellungen befommen wollen, dann müssen siz sich zu leistung Lieferung8genoffenschaften zusammenschließen. Die Handwerkercenquete muß die Verhältnisse so nehmen, wie fie sind, aber niht tarauf aus- geben, etwas Bestimmtes beweisen zu wollen. Im vorigen Jahre haben wir uns {hon eingehend mit der Frage des zollfreien Ver- edelungsverkehrs beshäftigt. Die Interessenten verlangen vor allem eine Erleichterung des Verfahrens ; jeßt wird der zollfreie Veredelungsverkehr nur auf Zeit und auf Widerruf gestattet. Die Erleichterungen, die man in Amerika dafür eingeführt hat, können wir auch bei uns ein- führen. Ein Freund der Zollrückvergütung bin ih nit, denn diefe bildet fih leiht zu einer Ausfuhrprämie aus. Es if angeregt worden, die Catscheidung über den zollfreien Veredelungsverkehr von den Einzelstaaten auf den Bundesrat zu übertragen. Die Bildung eiger folien Zentralinstanz im Reiche würde aber eine Verfassungs- änderung notwendig machen, und die Gründe für eine solche Aen»erung find doch nicht so ausschlaggebend, daß man an eine Verfassungs- änderung denken fönnte. Ein Verbilligung des zollfreien Veredelungs- oertehrs fönnte {on durch die Vereinfachung der Formalien herbei- geführt werden.

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Minister für Handel und Gewerbe Möller:

Der geehrte Herr Vorredner hat mi gefragt nah Aeußerungen, die in einem Werke des Geheimen Oberregierungsrats Lusersky aus meinem Ministerium gemacht sind. Jh muß dazu erklären, daß dieses Werk durchaus den Charakter einer Privatarbeit hat, bei der die Sanktion des Ministeriums in seinen Einzelheiten nit eingeholt ift.

Ich darf aber zu ter Sache, die den Abg. Oeser interessiert, er- flären oder wiederholen, was ih, wenn ich nit irre, im vorigen Jahre schon ausgesprochen habe: daß ih in der Lage gewesen bin, in

der Zolltariskommission namens der verbündeten Regierungen eine Er- klärung abzugeben, die sich in den Protokollen der Zolltarifkommission des Reichstags befindet. Sie is augenblicklih nit in meinem Besiß; ih kann sie daher wörtlih nit wiederholen. Der Sinn ist aber der, daß gegenüber' den Gefahren, die dur den erhöhten Zolltarif, und gegenüber den Gefahren, die dur Kartellbildung entstehen könnten, die verbündeten Regierungen, die durch mich ihre Meinung haben aus- sprechen lassen, der Meinung gewesen sind, man möge in bezug auf den Veredelungsverkehr unter Geltung des neuen Zolltarifs noch liberaler verfahren als seither.

Im übrigen kann ih dem Herrn Vorredner. nur sagen, daß tich

uch meinerseits nit die Bestrebungen unterstüßen kann, von Bundes- rats wegen den Veredelungsverkehr organisieren zu lassen. Auch ih meine, es bleibt das richtiger bei den Zollverwaltungen der Ginzel- staaten, die rascher helfen können als der Bundesrat; denn häufig be- darf es großer Eile, um einen Veredelungsverkehr herzustellen. Jm übrigen bleiben die allgemeinen Grundsäße des Veredelungsverkehrs meiner Auffassung nach für die Zukunft dieselben, wie sie gegenwärtig sind, und der Hauptgrundsah ist, daß in jedem einzelnen Fall untersucht wird: ist der betreffende Veredelungsverkehr vorwiegend im deutschen Interesse oder nicht? Ist er niht vorwiegend im deutshen Interesse, wird er nicht genehmigt; ist er vorwiegend im deutschen Interesse, wird er genehmigt.

Abg. von Czarlinski (Pole): Ih bitte den Minister, dahin zu wirken, daß die fiékalishen Arbeiter, wenn sie krank sind, ih an polnische Aerzte wenden können. Es ist in Posen vorgelommen, daß ein Arzt an einer staatlichen Kasse entlassen wurde, weil er polnisch mit den Arbeitern sprach. Auch den Gewerbetreibenden wird die Existenz unter der Fahne „Förderung des Deutschtums" erschwert. Im Kampfe ums Dasein sollte doch wenigstens die Regterung neutral bleiben. Man geht aber so weit, polnische Genossenschaften zu boykottieren, und die Beamten türfen sogar thre Gelder nicht anlegen, wo sie wollen. JIch wünsche, daß der Grundsay „gleiches Necht für alle“ wieder zu Ehren kommt.

Minister für. Handel und Gewerbe Möller:

Was die speziellen Beschwerden, die der Herr Vorredner zuleßt angeführt hat, betrifft, so bin ich absolut ununterrihtet darüber und kann keine Auskunft geben. Wenn Genossenschaften unterstüßt werden, so wêrden fie nur unterstüßt aus dem Grundsaß, daß Hand- werkergenossenshaften unterstüßt werden, ganz losgelöst von Natio- talität. Ih wüßte nicht, daß dabei die Nationalität den Ausschlag gegeben hätte. '

Was die Hauptbeshwerde des Herrn Vorredners betrifft über die Krankenkassen, so sind dieselben ich nehme an, daß es Ortskranken- fassen sind Selbstverwaltungskörper, die selbt zu bestimmen haben über die Aerzte. Jch habe gar nicht einzugreifen, als wenn gegen Statut oder Gesetz verstoßen ist. Das geschieht niht, wenn einer oder mehrere Kafsenärzte angestellt werden ; denn die freie Aerztewahl ift keineswegs durch Gese vorgeschrieben; sonst würden wir heute niht die vielen Streitigkeiten im ganzen Lande haben. Jch verstehe auch nicht, was für Vorwürfe gegen meine Verwaltung gerihtet werden follen aus den Tatsachen heraus, die der Herr Vorredner besprochen hat. JInso- weit, als gewisse Forstarbeiter angewiesen werden, bestimmte Aerzte aufzusuchen, so nehme ih an, das es zusammenhängt damit, daß die Forstarbeiter zum Teil gar nicht in der Krankenversiherung sein werden, daß aber die Krankenversorgung seitens der Forstverwaltung vorgenommen wird, und daß bezüglich der Krankenversorgung der Forstarbeiter selbstverständlich die Forstverwaltung die Aerzte vorschreibt. Ich bin aber außerstande, hier Auskunft zu geben, da ih nicht voll verstanden habe, was der Herr Vorredner gemeint hat. Insoweit die Forstarbeiter zur Ortskrankenkasse gehören, haben die Vorstände der Krankenkassen zu bestimmen, wer die Aerzte sind; da muß der Herr Vorredner sich an die Vorstände wenden. (Zuruf des Abg. von Czarlinskfi: Auch Industriearbeiter habe ich erwähnt!) Industriearbeiter müssen entroeder ‘in der Ortskrankenkasse sein oder in Betriebskrankenkassen. Sind sie in Betriebskrankenkassen, hat selbstverständlih der Fabrikinhaber, weil er die Geschäftsführung der Krankenkasse hat, einen erheblih größeren Einfluß als die Arbeiter in der Ortskrankenkasse. Die Ortskrankenkassen haben reine Selbst- verwaliung, während bei der Betriebskrankenkasse der Fabrikinhaber, wie bereits gesagt, einen erheb[ihen Einfluß ausübt, Auch da bin ih außerstande, einzugreifen, wenn nicht gegen Statut und Gese ver- stoßen wird.

Abg. Malkewitz (kons.): Wir bedauern, daß die Linke uns in der Mittelstandspolitik so wenig entgegenkommt; wir wollen den Stand innerlich festigen. Ih möchte darum den Minister bitten, falls der Reichstag den Antrag, betreffend Ausbildung von Lehr- lingen nur durch geprüfte Meister, annimmt, für dessen Annahme durch den Bundesrat zu sorgen. Herr Oeser hat gemeint, wir shädigten den Mittelstand durch fsolche Politik. Dagegen muß ich aufs shärfste protestieren. Das Gedeihen des s\tädtishen Meittel- standes hängt mebr und mehr auch von dem Gedeihen des länd- lien ab, und beiden wollen wir helfen. Der Handelsminister ist gewthermayen Hüter des Mittelftandes; seine Aeußerung, man dürfe die Intelligenz nicht besteuern, ift aber geeignet, den Mittelstand zu verlegen. Das sollte der Minister niht. Ueber die Anerkennun der ländlichen Genossenschaften durch den Abg. Oeser freue id mich. Beklagen muß ih es dagegen, daß seitens der Behörden bei Vergebung von Arbeiten fast aur die großen Unternehmer, aber niht die kleinen berücksihtigt werden. Éin folher Fall hat sich erst jüngst wieder in Kolberg ereignet. Ueber die Wanderlagersteuer war das Vaus 1896 faft ganz einig, und die Regierung sagte Er- wagungen darüber zu. Wo sind diese nun geblieben? Die Lösung der Lehrlingsfrage is auch ein Mittel, mit wel{chem dem Handwerkerstande von innen heraus geholfen werden kann. Für die Unterscheidung von Handwerk und Fabrikbetrieb, die für die Bei- träge zu den Handwerksfammern von Bedeutung ist, hat ein Reichs» gerichtserkenntnis vershiedene Merkmale aufgestellt. Dieses Erkenntnis ist aber vor 13 Jahren ergangen, also lange vor der Gesetzgebung über die Organisation des Handwerks, paßt daher auf die heutigen Verhältnisse gar niht mehr. Jett find die Handwerks. kammern in diefer Hinsicht ganz in die Hände der Gewerbeaufsichts- veamten gegeben. Ein Schlossermeister, der 19 Lehrlinge be- shäftigte, wurde von dem Beitrag zur Handwerkskammer befreit weil er einen Fabrifbetrieb habe; die 19 Lehrlinge waren mit einem Male zu jugendlichen Arbeitern geworden. Ein Erlaß des Ministers befreit die juristishen Personen von der Beitragspflicht. Dadurch fann die Leistungsfähigkeit mancher Handwerkskammern in Frage ge- ftellt werden. Die Maßgeshäfte der Schneiderei in Berlin hat man auch als Fabrikbetriebe bezeichnet, und das hat selbst die Berliner Handelskammer empört, der man doch niht Begünstigung der Zünftlerei vorwerfen kann. Auf diese Weise wird das \{öne Hand- werkskammergesez wirkunzslos bleiben. Ich muß dem Minister in bezug auf diese #ragen zurufen: Etwas mehr Dampf!

Geheimer Regierungsrat Dr. von Seefeld: In den Motiven zum Pandwerkékammergesez war ausdrüklih gesagt, daß mit diesem enge niht beabsichtigt sei, an den Begriffen des Handwerks und der Fabrik irgend etwas zu ändern. Wir mußten uns also an

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fie frühere P Se halten. Die Gewerbeaufsichts,

beamten erhalten ihre Instruktionen von dem Regierungspräsidenten, bei diesen werden also die zu Tage getrekenen Gegensäße aus, geglihen. Wenn aber z. B. die Frage, ob ein Fabrikbetrieb oder etn Handwerk vorliegt, zur Entscheidung des Strafrichters kommt, so ist dieser nicht an die Entschetdung des MRegierungspräsidenten ge- bunden. Man sollte sih hüten, die Zahl der Betriebe, die zu elner Innung gehören müssen, unnôtig zu vermehren. Ueber die Frage sollen kommissarishe Beratungen stattfinden, sobald die parlamen- tarischen Arbeiten es gestatten. : j

Abg. Rosenow (fr. Op Ein großes Konfeltionshaus in der Leipziger Straße sollte zur Beitragsleistung gezwungen werden, Ein Betrieb mit 19 Lehrlingen ist kein Handwerk mehr, sondern eine Fabrik. Fortbildungsshulen, WMeisterkurse und dergl. sind Mittel zur Hebung des Handwerks. Die Behörden können mit einer größeren Anzahl kleinerer Handwerker un- mögli Lieferungöverträge abschließen, Herr Gamp wünscht, daß man beim Handwerker kaufe, au) wenn er teurer set, Welche Perspektive eröffnet sich uns da! Wie wollen Ste es denn ändern, daß es auch außerhalb des Handwerks küchtige Leute gibt? Was nüt Ihnen dann der ganze Befähigungsnachweis? Was heißt überhaupt „Mittelstand“ ? Der Handwerker muß die Verhältnisse des Marktes kennen lernen, damit ex ch im Konkurrenzkampf behaupten kann, Dag läßt fich aber nicht reglementieren. Die Ausführungen des Abg. Felish hatten do viel Mittelalterliches, ge an sih. Die neuere Handwerkergeseßgebung hat dem Handwerk doch nihts genügt. Die Handwerker müssen erst fo vorgebilde! werden, daß sie von den Hand« werkölammern einen guten Gebrauch machen können. Mit dem Befähtigungs8nahweis kommt man ncht einen Schritt wetter. Der beste Befähigungsnachweis ist die Herstellung einer guten Ware. Die soziale Geseßgebung hat unseren Arbeiterstand so gehoben, daß wir auf seine Leistungen, auf das „Made in Germany“ fol; fein können. Hier treibt man Mittelstandspouitik, im Reichstag verkeuert man die Lebensmittel. Der Erlaß gegen den Flaschenbierhändel hat besonders deshalb Erstaunen erregt, weil neben den Ministern des Kultus und des Junern auch der Handelsminister ihn unterzelhnet hat. Die Berliner Handelskammer hat si sehr energis{ch gegen den Erlaß auégesprohen. Dur das Flaschenbier werden die Leute gerade vom Wirtshausbesuch abgehalten. Nicht nur große Brauereien, fondern auch viele kleine Brauereten auf dem Lande find daran beteiligt. Diese gehören auh zum Mittelsland. „Sie predigen öffentlih Wasser und trinken heimlich Wein."

Unterstaatsfekretär 1D), Lohmann bemerkt nochmals, daß der Erlaß nich13 anderes sei, als die Anfrage an die Oberpräsidenten, ob die Sache so ist, wie sie in einem Bericht dargestellt worden ift.

Darauf vertagt sih das Haus. Persönlich bemerkt

Abg. Jacobskôtter (kons.), daß er in der Versammlung der Steuer- und Wirtlschaftsreformer sh nicht als Gegner der Waren- hausfteuer bekannt, fondern nur bedauert habe, daß die Steuer nicht den érwünshten Erfolg gehabt habe. Ferner habe er den Notstand der Handwerker nicht geleugnet, sondern ihn gerade fi| verschiedene Handwerke, z. B. kleine Mühlen, anerkannt.

Schluß 561// Uhr. Nächste Sißung: Freitag, 11 Uhr (Etat der Handels- und Gewerbeverwaltung).

Parlamentarische Nachrichten.

Dem Hause der Abgeordneten ist der nachstehende Ent wurf eines Gesetzes, betreffend die Bewilligung weiterer Staatsmittel zur Verbesserung der Wohnungsverhältnisse von Arbeitern, die in staat: lihen Betrieben beschäftigt sind, und von gering besalbälen Staatsbeamten nebst Begründung und einer Denkschrift Über die Ausführung der Gesehe vom 13, August 1895, 2. Juli 1898, 23. August 1899, 9. Zuli 1900, 16. April 1902 und 4. Mai 1903 zugegangen.

A Ls

Per Staatsregierung wird ein weiterer Betrag von fünfzehn Millionen Mark zur Verwendung nah Maßgabe des Gesetzes vom 13. August 1895 (Geseßsamml. S. 521), betreffend die Bewilligung von Staatsmitteln zur Verbesserung der Wohnungsverhältnisse von Arbeitern, die in staatlichen Betrieben bes{äftigt sind, und von gering befoldeten Staatsbeamten, zur Verfügung gestellt.

8 2,

__ Zur VBereitstellung der im §1 gedachten fünfzehn Millionen Mark ist eine Anleihe durch Veräußerung eines entsprechenden Betrages von Schuldverschreibungen aufzunehmen.

__ Wann, durch welche Stelle und in welchen Beträgen, zu welchem Zinsfuße, zu welhen Bedingungen der Kündigung und zu welchen Kursen die Schuldverschreibungen veräußert werden follen, bestimmt der Finanzminister.

__ Im übrigen kommen wegen Verwaltung und Tilgung der Anleihe die Vorschriften des Geseßes vom 19. Dezember 1869 (Geseßsamml. S. 1197) und des Geseßes vom 8. März 1897 (Geseßsarnml. S. 43) zur Anwendung. j

83

___ Dem Landtag ift bei dessen nächster regelmäßiger Zusammenkunft über die Ausfühcung dieses Geseßes Rechenschaft zu geben. In der Begründung wird folgendes ausgeführt:

__ Durch die Geseße ‘vom 13. August 1895, 2. Juli 1898, 23. August 1899, 9. Juli 1900, 16. April 1902 und 4. Mai 1903 lind zu dem im § 1 des Entwurfs bezeichneten Zweck Beträge von inêgesamt 44 Millionen Mark zur Verfügung gestellt worden. Diese Beträge sind, wie in der beiliegenden Denkschrift näher ausgeführt ift, im wesentlichen erschöpft. Ueber den nah der Denkschrift noch vor- handenen Hestbestand ist inzwischen zum größten Teil verfügt worden, odaß nur noch ein geringer Betrag vorhanden ist, der ohne Zweifel gleichfalls in furzer Zeit aufgebrauht sein wird. Das Bedürfnis nah Fortseßung des mit dem Geseße vom 13. August 1895 begonnenen segensreihen Werkes besteht in verstärktem Umfange weiter. Die (Îr- weiterung verschiedener staatlicher Betriebe in der Eisenbahn- und in der Bergverwaltung machen die baldige Schaffung einer erheblichen Zahl neuer staatseigener Bauten wünschenswert; ferner ist von den sich in erfreulicher Entwickelung befindenden Beamten- und Arbeiter- wohnungêgenossenschaften ein vermehrter Darlehnsbedarf angemeldet worden, dessen Befriedigung unabweisbar erscheint, wenn die neu gegründeten Vereine ihrer Zweckbestimmung gerecht werden sollen. Das Ziel der früheren Geseße und die bei ihrer Durchführung be- obachteten Grundsäye haben die Billigung des Landtages gefunden. Es ers{eint daher erwünscht, auf dem eingeschlagenen Wege fort- zuschreiten und den verstärkten Anforderungen der einzelnen staatlichen Verwaltungen Jowobl als der Wohnungsgenossen|chaften dadurch zu entsprehen, daß in diesem Jahre ein gegen die vorjährige Bewilligung um drei Millionen Mark erhöhter Betrag zur Verfügung gettellt wird, der nach den vorliegenden Anmeldungen zur Befriedigung der Vedürfnisse des nächsten Sahres erforderlich ist,

._ Herner ist dem Hause der Abgeordneten der Entwurf eines Geseßes, betreffend die Errichtung eines Ober- landesgericts in Düsseldorf, nebst Begründung zu- gegangen. Nach diesem Gesezentwurf sollen dem Oberlandesgericht in Vüsseldorf zugewiesen werden: 1) unter Abtrennung von dem Oberlandesgeriht in Cöln die Bezirke der Landgerichte in de E! Un O A) unter Abtrennung von dem Voerlandesgeriht in Hamm dle Bezirle der L richte in Duisburg Ann Essen, G le Bezirke der Landgerich

M 483.

Literatur.

In dem 1901 vom Verein Leutsher Ingenieure ins Leben erufenen Unternehmen eines allgemeinen technischen Wörter- bi es für Meder ate gonese (in den brei Sprachen Deutsch, English und Französisch) arbeiten jeyt 363 in- und P UiL technishe Vereine mit: 274 deutsche, österreichische und f weizeris deutsche, 51 englische, amerikanische, südasrikanische usw., und 38 fran- fische, belgishe und \{chweizerish-französische. Von Firmen und (Finzelpersonen haben 2573 ihre Vriginalbeiträge zugesagt. Das (18- zichen sowohl ein- als mehrspraciger Texte (Lehrbücher, UAbhand- lungen, Geschäftsbriefe, Geshäftsfataloge, Preislisten usro.) sowie ferner ver bisherigen Wörterbücher ergab bis jeyt l 920 0(0 Wortjzettel. Hierzu kommen nun in den beiden nächsten Jahren noch die Hundert- tausende von Wortzetteln, die sih aus der redaftfonellen Bearbeitung ver hon eingesandten und der noch einzuliefernden S O CILSAE ver 2575 in- und ausländischen Mitarbeiter ergeben werden, lle noch ausstehenden Beiträge werden bis Ostern dieses Jahres einge- fordert. Da die Druklegung des Technolexikons Mitte 1906 beginnen soll, so fönnen verspätete Beiträge nur bis zu diesem leyteren Zeit- punkte mitverwertet werden, de D, ausnahmsweise. Zu jeder weiteren Auskunft is der- leitende Redakteur bereit; Adresse: Technolexikon, Dr. Hubert Jansen, Berlin (NW. 7), Dorotheenstraße 49.

- Von der bei Dietrich Reimer (Ernst Bohsen) im Auftcage ves Großen Generalstabs auf Grundlage aller bisher veröffentlihten Karten und der unveröffentlihten Materialien der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts hergestellten Kriegskarte von Deutsch- Südwestafrika (Maßstab 1: 800 000) sind die Blätter Rehoboth und Otavi erschtenen. Sedes Blatt fostet 1 M f

Unter dem etwas wunderlihen Titel „Piano-Ath letics“ hat A. Kkizek eine umfangreihe Sammlung eigenartiger Finger-, Hand- und Gelenkübungen für Klavierspieler herausgegeben (FKommif- sionsverlag von Frtedr. Hofmeister in Leipzig. Preis 6 M). Von der Erwägung ausgehend, daß „Technik“ die unerläßli e Grundlage des Klaylirspiels ist, daß eine folhe nur durch eine systematische, gleihsam gymnaslische, der anatomischen Beschaffenheit aller in Be- tracht lommenden Gelenfe und Musfeln Rechnung tragende Zhulung erzielt werben kann, und daß sie an sich mit dem rein Musikalischen des Klavierspiels nichts zu tun La hat er in seinem Werk eine wirklitje Unmasse eigenartiger, rein tehnischer Uebungen zusammengestellt und in zwölf Abteilungen fo geordnet, daß sie, im richtigen Anschluß aneinander immer uno immer wieder- holt, wohl geeignet sind, den einzelnen ausführenden Wrganen des Klavterspiels dicjenige tehnishe Beweglichkeit, Leichtigkeit und Ge- hicklichkeit zu geben, deren fie bedürfen, um demnächst die Schrsierig- feiten zu überwinden, welche sich in ten musifkalishen Werken so ver- schiedenartig darbieten. Die „Piano-Athletics*“ sind in ihrer Anlage fein ourchdacht und zeugen von einem staunenswerten Fleiß in der Zusammenstellung alles dessen, was dem eig?ntlihen und einzigen

wed, der gymnastishen Aucbildung der Hände und der Handgelenke dient. Daß sich daraus mancher neue Gedanke ergibt _ fo will KfiZek cinen eigenartigen „staccastaccato“- Anschlag hafen —,

Ber sind es Uebungen, deren Grundgedanke ih, wenn cu vieklle:ht vielfach nit so scharf pointiert, do hon in den Klaviershulen, Etüdenwerken usw, die wir besißen, findet. Immerhin verdient das Werk bei der Fulle des Materials, das es bietet, und bei der Eigenart, in der tieses Material verarbeitet ift, namentli die Beachtung aller derjenigen, denen, sei es, um möglichst schnell zu einer größeren technishen Fertigkeit zu gelange i, sei es, weil die Technik ihnen außergewöhnliche Schwierigkeiten bereitet, an einer

it natürli, im ganzen a

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systematischen und gründlichen tehnischen Ausbildung bgsonders gz

legen ist. :

dem Publikum nicht durch kritische 1

soll zu einer Art statistisher Zusammenstellung der Malerei ausgeftaltet werden und zwar nicht nur

in Photographie, sondern in farbiger Wietergabe O è Hefte begegnet uns ein leuchtendes Mädchenbildnis aus de

Berliner Nationalgalerie von dem schwedischen Meister À cin Bildnis Anton Rubinsteins von dem Fuyen F. Ne Syanierin in Rot von dem Svyvanier Zuloaga aus dem Besi

Bremer Kunsthalle, Atingers Beethceven in voller Farbigkeit es

Originals; P. Carrier-Belleuse zeigt uns im Pastell die der Pariser Oper; endlich enthält das Heft -das Bild Holländerin von Jan Veth. Im zweiten Heft bege populärste Maler Schwedens, Karl Larsson, der das 1 er im Hause hatte, für die Sammlung i Gin iAugenblick3bild, Adolph von Menjels ,„ Wilhelms zur Armee 1870*, überrascht durch sein méeisterlihe Schärfe . der Beobachtung. F Bilder de Däánen Iul. Paulsen Frauenbildnis) Simms Genrebild „Die Braut“, Jacob Maris (im Haag) „Bie weide“, ein Bild Alfred Rolls, der uns den Maler Thaulow un Gattin schildert. Jedes dieser Bilder zeigt cinen anderen Sda eine neue Grundstimmung, offenbart eîne andere 4 den Blättern sind Texte beigefügt, die von Schweden, ländern, Franzosen, Deutschen abgefaßt find. In der naß

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endeten Reibe der bundert Meister der Gegenwart, die nur deut

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Maler in ihren Leistungen vorführt, hat die Verlagsbuchbhandlung gxck jeigt, daß sie cine [hwierige, klippenreiche Aufgabe mit Gewandtheit

und Energie durchzuführen vermag. Wenn die Meister der Farbe

fortgeführt werden, wie sie begonnen sind, so darf man wohl zu diefer Unternehmung Glück wünschen. Der Preis der Sammlung U 12 Heften, deren jedes 6 Bilder bringen foll, beträgt 24 „« Vas

einzelne Heft kostet 3 G

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Land- und{Forftwirtschaft, (77,

Mostertrag des Jahres 1903 in Preußen.

Die dur den Erlaß des Reichskanzlers vom 10 9 fanntlich für Preußen, Bayern, Württemberg, Baden und Heffen an- geordnete Erhebung über die Weinmosternie if zum ersten Male gemeindeweife statt und er- einer im Ectrage stehenden Für das Jahr 1903 kamen in 2 Gemeinden in 37 v. H. des

Fuli 1902 be-

Die Erhebung findet itreckt ih auf sämtliche Gemeinden mit mindestens 20 ha. „Stat. Korr.“ entnehmen,

wiederholt worden.

Preußen, wie wir der

A L o ie eren Rebfläche von vorhandenen im Ertrage stehenden Weinbaulandes, nach a im Junt 1903 18 316 ha, ausmacht.

der Anbau- Gemeinden

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Die an der Staatsfl teilen sich auf die Regieru Erfurt (9) und Aachen (8 ha). Schäzungen

im Reg.-Be

Meister der Farbe. Lieferung 1 u. 2. Leipzig, E. A. See- mann. În diesen Tagen beginnt bei E. A. Seemann în Leipzig ein Lieferungswerk zu erscheinen, das die gegenwärtige europäische Malerei

Irteile, sondern durch Zeugnisse nahezubringen suht. Es liegen zwei Heste vor, die je sechs fünstlerishe Kostproben vielgenannter Maler enthalten. Das Werk

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erwendeien ? diese Nußung von größerer daher als Mindettzadilen an- machten be

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Wiesbaden

öniglih Preußishen Staalsanzeiger.

den 19, Februar

1904.

Saatenstand und Getreidehandel in Bulgarien,

Das Kaiserliche Konsulat in Varna berichtet unterm 6. d. M. : m Monat Januar d. F. war die Witterung vorwiegend milde. Fu der zwetten Monatshälfte wih eine vorübergehende Kälte jeit- und stellenweise einem etwas wärmeren Wetter. Die Wintersaaten \cheinen hierbei im allgemeinen einen recht befriedigenden Stand auf- zuweisen. Was die Sommersaaten anlangt, so hat deren Anbau bereits vor 14 Tagen begonnen. Da in der vorjährigen Kampagne die Nachfrage in Senf- und Leinsamen hier merklich zugenommen hat, so wurde die Anbaufläche dieser Samensorten in diesem Fahre erheblich vergrößert. E

, Die 3 uf tr waren im verflofsenen Monat besonders in Mais und Weizen ganz bedeutend. Auch etne große Menge Hafer kam auf den Varnaer Markt. In Baltschik und Kavarna befinden sich die Wege wegen der feuhten Witterung noch immer im unfahrbaren Zu- stande, sodaß die Zufuhr und infolge dessen die Ausfuhr dort nicht ia dem geroünschten Maße vor fich gehen fonnte. : : e

Die Ausf uhr von Cerealien über die Hafenpläge von Varna ind Burgas ist in der legten Zeit so lebhaft wie noch selten zuvor. Die Ausfuhr nimmt ftetig zu. Auf manchen Eisenbahnstationen ge- langen mitunter täglih mehr als 140—150 mit Getreive belavene Waggons über Varna und Burgas zur Ausfuhr.

Eingelagert sind zur Zeit in Varna folgende Mengen:

1 E. M 4A Mais . E E 4 „20 000 Gerste E L2ODO Gafer . E. Saa .. - j d 4000, Ber chifft wurden im Monat Januar d. J. aus Varua: nach Deutschland Mais . O 1 629 Roggen 4 E Hirîie s s 205 s Berfte . . 202 , Belgien Weizen 5 890 , Rodgen 1544, Hafer . O, L « cur Mais E 20 Serfte 367 Bohnen 161 E 100 Aegypten Bohnen 6, Sngland Mais . 1-579 Hafer 1425 . Frankrei Wetzen , 7B, : Bohnen 178 , Griechenland Mais . 16 Bohnen 2M. Ftalien Mais [L 26 Oesterreich Mais . TEE Flete 245 der Türkei Mais 1G. Meßÿl O Bohnen E. und etwas Hirse m Februar find noch größere Ausfuhrmengen zu erwarten. d Í t ie bisher bereits mit

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5000 & engagie L i u y at A H Die DBetreidevreise bewegten fh gegen Ende des Véonats

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Bei diesen ist die deutsche Levan 4-

Januar d

hei Mais zwischen 10,10 und 10,30 Fr. . Weizen ,„, B „, 66 , - Sr, 00. E , Geríte iz O E Bohnen find nur noch wenig vorhanden. Ausfuhr von Getreide aus Argentinien und e Pre desselben für die Zeit vom 5 E Dezember 1903 Lc Mengen R ot -—- V gt arr - E Betreidear AEIEY Ps n Tonnen M ats 28 428 22 G21 21 186 - T5 18 78 263 J 430 Order 43 usammen 13 869 F o 4d d 4 249 307 20 uammen 1 729 2einiaat Sngland 861 Ea Reigten 3 580 olland Sd FTanireId) ? 460 Deutshia 392 Order 4 160 utammen 18 537 Daf Holland 494 Fus. D 77 “t 4 T ¿ammer Ho j Degenwert der | bôchsten und niedregsten Preise im Großhandel für { sz | Preise in Mark nach deu | Durchschnittskurje von § m/n 1 ==_t L280 T Mais: § m/n bis §2 ind : gelder 3,70 3,75 : ù 4 wetter O . JARI sf We i5CRN. J G | i t ; guter und feiner . . 680, 7,— } 1258 18,74 Leinsaat : 780 , 320 420 14,8 Hafer 380 . 4 | s a2 7? §4.