1853 / 193 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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1372

Se. Königliche Hoheit der Kurfürst von Hessen= Kassel is im Seebad zu Scheveningen eingetroffen, wo er bis Ende d. M. sich aufhalken wird, Die „Rotterdamer Zeitung““ ver- sichert, daß der Bischof von Roermond der einzige katholische Prálat sei, der sein Gehalt bezöge, indem er sich nit als Bischof in seinen Eingaben an die Regierung unterzeichnet hätte. _ E

Die \ch weizeris{e Regierung von Tessin erklärte dem Bundesrath , nach einer Mittheiluig aus Bern vom 15, P gegenüber Oesterreich keine weiteren Konze}slonen machen zu wol ent,

Ôer pariser „Moniteur“ vom 15. August enthält In jeinem amtlichen Theile mehrere Kaiserliche Dekrete, wodur E Ms jestät der Kaiser der Franzojen einer großen Anzahl per i A Verleihungen und Beförderungen seine Genehmigung ertheilt, ZU Großkreuzen der Ehrenlegion sind der Zustizminijter Abbatucci, Der Finanzminister Bineau unD der Handelsminister Magne ernannt

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“i2Die „Patrie““ hat am 14, August von dem Minister des Junern eine férmliche Verwarnung _erhalten. In den Motiven heißt es: „In Erwägung, daß das Journal Nachrichten aus Constantinopel verbffentliht, die eine telegraphische Depesche vou Triest überbracht baben follz in Betracht, daß, wenn auch die gemeldeten Nachrichten wahrscheinli sind, doch die bestimmte Kunde darüber weder mit einer Staats-Depesche, noch mit einer Privat-Depesche dur den Telegraphen hier eingetroffen und es nicht erlaubt werden darf, daß angebliche telegraphische Depeschen selbst bei gutem Glauben ver= breitet werden dürfen, ohne daß man sich threr Richtigkeit ver= gewissert, wird cine erste Verwarnung au das Journal Parie“ aerichtet““. 4 : A

SJhre Majestät die Königin von Großbritannien traf am 11, August Abends um aht Uhr von Spithead wieder in Osborne ein. Während des See-Manövers befanden sih am Bord der Königlichen Jacht „Victoria und Albert“ Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen, Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Württemberg und Jhre Kaiserlichen Hoheiten die Kroupyrinzessin von Württemberg und die Großfürstin Katharine. Leßtere kehrten nah Beendigung der Musterung nah London zurück; Se. König- liche Hoheit der Prinz von Preußen schisste sih am 13ten wie- der nach dem Kontinent ein. Jhre Majestät die Königin wird am 27, d. M. Osborne verlassen und am 28sten in Dublin eintreffen, wo sie eine ganze Woche zu verweilen beabsichtigt, E

Lord Shaftesbury, Sir Culling Eardley und Herr Zohn Mac=

Gregor werden sich nach Hamburg begeben, um der dort abzuhal- |

tenden protestantischen Konferenz beizuwohnen. : E Die Debatte über die turkisch = russische Frage in der Sibung

des Oberhauses am 12. August wurde durch dén (bereits er- wähnten) Antrag des Grafen Malmesbury auf Borlegung „einer Ueberseßung der beiden in den St. Petersburger Zeitungen vom Kaiser von Rußland veröffentlichten Manifeste und der darauf von Seiten des britischen Staatssecretairs der auswärtigeu Angelegen= heiten ertheilten Antwort“ veranlaßt, Der Antragsteller ging auf eine Untersuchung der Ursachen für die von Rußland in diejer Frage angenommene Haltung ein und wollte dieselben zum großen Theile in dem Tone finden, in welchem sich ein Theil der englischen Presse über den Kaiser der Franzojen ausgesprochen hat. Dadurch sei der Kaiser von Rußland zu dem Glauben veranlaßt worden, daß ein aufrihtiges Zusammenwirken von Seiten Englands und Frankreichs nicht zu erwarten seiz diese Meinung sei ver- stärkt worden durch die bekannten, nah dem Austritt des Ministeriums Derby von den jeßigen Ministern Sir James Graham und Sir Charles Wood gehaltenen Reden gegen Den Kaiser der Franzosen und habe endlich ihre volle Bestätigung in der Unthätig= keit der britischen Flotte zu einer Zeit gefunden, wo die französi- sche Flotte si bereits auf dem Wege nah dem Archipelagus be- fand, Er (Lord M.) seinerseits sei stets ein warmer Freund der französischen Allianz gewesen und da er die Erhaltung des otto- manischen Reiches als ein nothwendiges Ingrediens des europäischen Gleichgewichts betrachte, so hätte er gewünscht, daß England schon früher zu dem Zweckte mit Frankreich gemeinschaftlich gewirkt hätte, Ueberdies sehe er es als eine Denmüthigung an, daß russische Ma- nifeste und französische Noten publizirt, von den Erwiederungen der englischen Regierung aber nichts an die Oeffentlichkeit gelangt sei. Der Graf Clarendon äußerte sein Bedauern darüber, auch jevt der Aufforderung des Grafen v. Malmesbury noch nicht nach= geben zu können und versicherte, daß er mit dem größten Wider-= streben in dem vorliegenden Falle an dem Grundsaye festhalte, welcher von allen früheren Regierungen befolgt worden und auh die Sanction des Parlaments erhalten habe, an dem Grundsatze nämli, während der Dauer der Verhandlungen keine Mittheilun=- gen über dieselben zu machen und ‘dem Parlamente einen Noten- v Litaaie s vorzulegen. Soviel könne er indeß sagen, Cirtular-Depeshe niht weniger entsthieven genesen sei als vie der

französischen Regier Di R | n gewesen sei, als die der

bor Aen veel nre S egierung hre Majestät sei abe

lichen Lösung ver Frage rfe 2 zu ‘sagen, was einer fried

n den ‘Weg (treten könnte, ‘denn

ihr Zweck sei die Aufrechthaltung des Friedens, aber eines: Friedens, der mit der Chre der Nation und daher mit ihren wahren Inter= essen vereinbar sci. Was die Acußeruugen des Grafen von Mal- mesbury über die Allianz mit Frankreich betreffe, so stimme er voll- tommen mit demselben darin überein, daß diese Allianz nichts in sich fasse, was der Ehre und Würde Englands widerstreite; er könne aber nicht zugeben, daß dem Ministerium des Grafen Derby ausschließlich das Lob vindizirt werde, das gute Einverständniß mit Frankreich gehegt und gepflegt zu haben Bor und nach jeuem Ministerium fei vielmehr dies das unab- lässige Bemühen der Regierung Englands gewesen, welche Form der Regierung auch zur Zeit in Frankreich obgewaltet haben möge. Daß die Angriffe einiger Zeitungen auf den Kaiser der Franzojen vder die Reden Sir James Grahams und Six Charles Woods (welhe leßteren übrigens bereits zur Genüge erläutert seien und daher nicht wieder hätten erwähnt werden sollen) in der von dent Grafen v. Malmesbury angegebenen Weise Einfluß auf den Kaiser von Rußland geübt haben sollten, glaube er nicht, denn es sei dem Kaiser von Rußland wie Jedermann zur Genüge bekannt gewesen, daß in Betreff der Jutegrität der Türkei Frankreich und England vollkommen übereinstimmende Ansichten hegen. Daß die englische und französische Flotte nicht gleichzeitig in der Besika-=Bucht einge- troffen seien, widersprehe nur scheinbar der Uebereinstimmung zwi- schen den beiderseitigen Regierungen, Die französische Regierung habe, als ihr die Nachriht von der bekannten Aufforderung Des Obersten Roje an den Admiral Duudas zugegangen, sofort, ohne die cuglische Regierung zu konsultiren, ihrer Flotte Befehl zum Absegelu ertheilt, sich indeß vollkommen einverstanden bezeugt, als das englische Ministerium, die Gefahr für nicht so groß ausehend, ertlärt habe, die englische Flotte werde Malta noch nicht verlassen, und ihre eigene Flotte nur wegen der großen Entfernung Toulons von Salamis nicht zurückbeordert. Das spätere gleichzeitige Ein- treffen der Flotten in der Besik@= Bucht beweise übrigens, daß es an dem guten Einverständniß nicht gefehlt habe. Was den Kaiser von Rußland anbelange, fo sei er (Lord Cl.) nicht im Stande, in die Herzen der Menschen einzudringen, noch unter allen Umständen de ren Motive zu begreifen z aber das könne er sagen, daß kein euro- páischer Souverain feierlichere Versicherungen in Betreff seiner Ach- tung vor den Verträgen gegeben habe, als gerade der Kaiser von Rupland, Derselbe habe außerdem stets erklärt, daß er die Erhal-

“tung des türtischen Reiches als eine Nothwendigkeit betrachte und

in der Zerstückelung desselben eine europäische Kalamität f\ehen (E D Ctoo V pit 34 S C! Ce! Z CEEO N würde, Dieje Versicherungen seien der Mission des Fürsten Ment-

\chikof} nah Konstantinopel vorangegangen, und diese Mission sei

augetündigt worden, als ausschließlich die Regulirung der Heiligen- Grab=Frage betreffend. Der britische Botschafter habe bei den Un- terhandlungen als gemeinschaftliher Freund beider unterhandelnden Theile fungirt und jeine Dienste hätten bei beiden wiederholt eifrige Anerkennung gesunden, Erst nachdem diese Sache erledigt worden, habe Rußland die Anforderung gestellt, die zu so großen Schwierigfkei

ten geführt habe. Die Regierung Ihrer Majesrät habe uicht gewußt, daß Forderungen gemacht werden würden, welche, wenr angenommen, die Pforte fast unbedingt unter das Protectorat von Rußland gestellt hätten. Ueberdies habe sie erwartet, daß Fürst Mentschikoff etwas von sei- nen Forderungen nachlassen werde, was denn auch geschehen sei. Es sei unter diesen Umständen erfreulich gewesen, daß sich die Flot- ten nicht vor Constantinopel befunden hätten, denn die Pforte habe nun durchaus frei und unabhängig handeln können und es jet nicht der mindeste Vorwand dafür vorhanden gewesen, daß sie un- ter der Dictatur irgend einer anderen Macht stehe, Die nah dem Abgange Mentschikoff?s und der wiederholten Weigerung der Psorte erfolgte Besebung der Donau-Fürstenthümer trage er (Lord Ck.) kein Bedenken, für eine Vertrags=Verleßung und einen casus belli zu erklären, als welche sie auch von der britischen Regierung be- irachtet worden sei. Jndeß habe die letztere sich verpflichtet gehalten, Alles zu vermeiden, was zum Kriege führen könnte, so lange nicht alleund jede Mittel, den Frieden zu erhalten, erschöpft seien. Obgleich nun die Unterhandlungen noch obschweben, so wolle er doch mittheilen, auf welchem Wege dieselben zu ihrem jeßigen Stande gelaugt seien. Nachdem die leßte Note des Grafen Nesselrode von der Pforte vêr- wors.n und die Fürstenthümer von Rußland beseßt worden jelen, habe es geschienen, daß die Zeit gekommen sei, wo beiderseitige Freunde die in eine neue Phasfis eingetretene Sache zu behandeln geeignet feienz jedenfalls habe die Frage damals einen europäischen Charakter angenommeu, und die anderen Mächte seien verpflichtet gewesen, diesem Zustande der Dinge auf eine oder die andere Weise ein Ende zu machen. Die Vermittekung Oesterreichs fei artgeboten wordenz ob von freien Stücken oder in Folge einer ergangenen Aufforderung, das wisse er (Lord Cl.) nicht genau, er wisse nur, daß man auf das Anerbieten eingegangen sei. Die österreichische Regierung habe nun der Pforte einen fehr billigen und verständi- gen Vorschlag gemacht, Sie hábe ihr gesagt: Du hast diese Note verworfen, Hleléve uns nun eine andere Note, die wir nah St. Petersburg \chicken können, éine Note, die Dir Sicherheit gewährt und ‘die für den Kaiser ‘von Rußland nicht unannehmbar ist, Wir

1373 wollen dann die Note in St, Petersburg unterstüben, Eine Mi= nisterkrisis und andere Ursachen, welche er (Lord Cl.) gegenwärtig darzulegen außer Stande sei, hätten in Constantinopel einige Verzögerung herbeigeführt, und darauf seien die dortigen Re- prájentanten von Frankreih, England und Preußen zujammen- getreten und hätten als Basis eine ursprünglich von Frankreich he. -= rührende Note proponirt, welche mit einigen Abänderungen sowohl dem Kaiser von Rußland- als dem Sultan zur Annahme vorgelegt werden solle. Diese Modificationen seien zuvor zur Genehmigung nach London und Paris berichtet worden, und als sie dort geneh= migt, habe man die also modifizirte Note am 2, August zugleich

nach St, Petersburg und Konstgutinopel abgesandt, Mittlerweile

habe der russische Gesandte in Wien den Inhalt dieser Note seinem |

Hofe mitgetheilt, wo er gute Aufnahme gefunden und am 3, August sei eine telegraphische Depesche von St, Petersburg nah Wien ab= gegangen, mit der Meldung, daß der Kaiser die Note annehmen werde, wenn sie dem Sultan genehm sei. Seitdem habe er (Lord Cl,) und zwar heute Morgen die „Mittheilung erhalten, daß Graf Nesselrode dem Sir Hamilton Seymour offiziell angezeigt habe, der Kaiser werde die Note annehmen. Diese Note aber enthalte nichts, was mit der Würde oder Unanhängigkeit der Pforte unvereinbar wäre und er (Lord Cl.) sehe nichts, was die Pforte verhindern fönnte, sie anzunehmen, Ex ersuche daher den Grafen Malmesbury auf seinen Antrag zu verzichten, weil derselbe den Rücksichten auf den Staatsdienst nicht entspreche.

Lord Beaumont erklärte sich durch diese Erläuterungen nicht zufriedengestelt, Die Regierung gebe zu, daß Rußland - die Verträge verleßt, einen casus beili hervorgerufen habe, aber sie thue’ nichts, um die verleßten Verträge zu wahroa. Sie \prechê von obshwebenden Unterhandlungen, aber sie unterhandle mit Rußland gar niht, sonderwm sei nur damit beschäftigt, die Pforte zu Konzessionen zu veranlassen. Es sei möglich, daß diese: Kon- zessionen die Unabhängigkeit der Türkei nicht beeinträchtigen, Aver Die britilie Regierung habe“ ckch Lerleiten lasseu, gegen die den Umständen entsprechenden Grundsäße zu verstoßen und ihr Verhalten werde sich noch in der Zutunst rächen, Wäre das

Recht der Verträge in seiner vollen Geltung, so hätte Rußland |

gezwungen werden müssen, nicht nux über den Pruth zurückzu= gehen, sondern alle Oecupationskosten zu erseßen, und wenn England und Frankreich nur kräftig aufgetreten wären, so hätte Rußland auch nachgegeben, ohne daß es einen Krieg gegeben hätte, Jn ähnlicher Weise äußerte sich der Graf Hard wi cke, Auch der Marquis von Clanricarde äußerte sein Bedauern darüber, daß die britishe Regierung sich zu Ansang der Verwie= lungen so schwach gezeigt habe und verlangke, daß man jeßt nicht

nur die unverweilte Räumung der Fürstenthümer, sondern auch Entschädigung für die verübte Gewaltthat fordere und Garantieen

gegen die Wiederholung anschaffe, Lord Ellenborough dagegen

erklärte sich zu Gunsten der Politik der Minister in Betracht der Gefahren, welche ein Krieg mit Rußland zu Wege bringen würde, Auch Graf Aberdeen nahm noch das Wort und ertlärte, daß England zwar durch die Rücksicht auf seine eigenen Interessen und seine Ehre, so wie anf die allgemeinen Interessen Europa?s sich

verpflichtet finde, die Integrität der Türkei zu unterstüßen, daß es |

aber durch keinen Vertrag verpflichtet sei, zu diesem Zwedcke zu |

Feind\eliagfeiten zu \chreiten. Graf Malmesbury nahm hierauf | | l Feindseligfeiter di h eite 4 : : | | a. Staats - Anzeigers.)

feinen Antrag zurück, Die übrigen Verhandlungen boten nich1s Bemerkenswerthes var.

Im Un berhau\ e late Hn LavarD, min Lord Zohn Russell dem Hause die versprochènen Mittheilungen über die orientalishe Frage zu machen gedenke, worauf Lord Palmerston in Abwesenheit seines Kollegen sich außer Stande erklärte, hierüber Auskunft zu geben, aber dem Fragsteller noch vor Montag priva- tim einen Bescheid zukommen zu lassen versprah, Herr Bladett wünschte zu wissen, ob die Regierung geneigt sei, dem Hause die Aktenstücke und diplomatischen Korrespondenzen über die dänische Erbfolgefrage vorzulegen, und machte dabei folgende Bemerkung: „Der Vertrag selbst kam voriges Jahr auf den Tisch des Hauses, aber das Haus erfuhr nichts über die Ansichten derjenigen, welche in dieser Sache England zu vertreten hatten, noch bekam es die den Vertrag begleitenden Dokumente zu Gesicht. Von einer Seite habe i! erfahren, daß Rußland auf seine eventuellen Erbrechte vollstän= dig verzichtet habez audererseits aber fällt es. auf, daß diese Ver- zichtleistungen nicht in dem Vertrage vom vorigen Jahre enthalten waren, wie ähnliche Verzichtleistungen des Haujes Bourbon im Vertrage von Utrecht. Neuerdings hat der Gegenstand, durch die Coustitutions-Abänderungen in Dänemark an Interesse gewonnen, Das Circular des dáuischen Ministers yom vergangenen Mai und die Antwort Lord Clarendon’s darauf sind in deutschen Zeitungen erschienen, während dem britischen Parlament nihts darüber zu= lam,“ Darauf erwiederte Lord Palmerston, die Correspondenz betrage gegen 6000 Folioseiten und enthalte viele Details, die jeßt alles Interesse verloren hätten, Nach der jeßigen Ordnung gehe die Thronfolge im eigentlichen Dänemark auch in der weiblichen inie fort, in Holstein aber uur in - der männlichen Linie,

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und in Shleswig sei sie streitig : i

des gegenwärtigen Königs S S A ee ca E Oheims, Dänemark dem männlichen, Holstein dem weib

lichen Erben zugefallen und Sthleswig zwischen ihnen getheilt i : den wäre, Einer solchen Zersplitterung der Monaréhie VSTTIGER. gen, sei die Aufgabe der britischen Regierung gewesen. Er (Lord Palmerston) habe sich bemüht, auch jene männliche Linie welche Ansprüche auf Holstein gehabt habe, zu den nöthigen Verzichtleistun- gen zu bewegen, und das Ganze in irgend einem Zweig zu ver= einigen, der auf alle Provinzen gleihen Anspru erheben könnte.

Das sei dur den Vertrag erzielt worden. Die Vorlegung der ganzen Korrespondenz würde große und unnöthige Kosten ver= ursachen, aber wenn der ehrenwerthe Herr ihm irgend ein beson= deres Aktenstück nennen wolle, so werde er sich erkundigen, ob die Vorlegung desselben irgend eine Schwierigkeit Habe. Herr Blackett bezeichnete blos ein Aktenstück, und zwar die Antwort Lord Claren- don’s auf das Circular der dänischen Regierung vom vergangenen Mai, fügte aber hinzu, daß er, wenn der edle Lord es ihm erlaube, privatim mit ihm darüber sich besprechen wolle. Jm Lauf der Sibung erhielt die von Herrn Walpole eingebrachte Bill, durch welche die geseblichen Bestimmungen gegen Wahlbestechung und Ein= schüchterung zusammengefaßt werden sollen, die zweite, und die Bill zur Aenderung des Strafsystems (Abschaffung der Deportation) die dritte Lesung.

Wien, Diensiag, 46. August, (Tel. Dry v, C. BI Der Kaiser ist heute in Js{chl eingetroffen, Die heutige „Oester= reichische Correspondenz“ meldet, daß die Aufhebung des Belage= rungszustandes für Wien und Prag am 1, September bevorstehe.

London, Dienstag, 16. August, Abends. (Tel. Dep. d. C. B.) In der so eben stattfindenden Sißung des Unterhauses erklärt Lord John Russell, daß der Kaiser von Rußland in die Vermitté- lungsnote der vier Mächte einwillige. Es wäre bis jetzt keine Mittheilung aus Konstantinopel in Bezug auf die Annahme der Vermittelungsnote eingegangen. Die englische Regierung wäre der Ansicht, daß kein Vergleich befriedigend sein könnte, der nicht die Räumung der Fürstenthümer eins{lö}e oder unmittelbar zu der= selben führte,

Leipzig, 16. August. Leipzig - Dresdener 217 Br., 216 G, Sächsiset- Sayerische 91 G. Sächzisch - Schlezische 103 Br., 1027 G. Löbazau-Zittauer 37% Br., 377 G. Magdeburg-Leipziger 312 G. Berlin- Anltialti che 1392 Br., 135 G. Berlin - Stettiner 1497 G. Thüringer 1123 G. Altona-Kiecler 108 G. Anhalt-Dessauer Landesbank-A ctien Lit. A. 1693 Br., Lit. B, 162 Br., 1615 G. Braunschweiger Bankactien 114% Br., 1147 G. Wiener Banknoten 94 Br., 937 (x.

Ame ter dant, 19, August, 5 Uhr Nachm. Am heutigen Markte wurde Roggen 2 VI, höher angeboten und einze!ne Käufe zu diesem Preise abgeschlossen; Weizen bei lebhafter Frage für das Inland und den Export 8 Fl. höher; Rappsaat und Büböl unverändert, aber flau; Leinsaat und Leinöl gleichsalls ur verändert.

Stetten, 17. August, 2 Uhr 18 Minuten Nachmittags. (Tel, Dep. Weizen fest, 72—79 Rthlr. bezahlt. Roggen 54—57 Rthlr. gefordert, 59 Kthlr. bezahlt, August 534 a 53% Rihlr. bez., August - September 532 Br., September - October 52 a 521 bez., October - November 504 G., 91 Br., Frühjahr 5 R bee Rüböl Auáust 102 Br, September - October 14 Rikle. Br., 105 Rihlr. bez., October - November 11 Be Gointas 12 pCt. Br, . 122 pCt. bezahlt, August 123 pCt. G., Septbr -Octbr. 132 pt. Br., October-November 142 pCt: Dr. Frübjabr 16 pCt. G. a

agambarg, 15. August, 2 Uhr 59 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats - Anzeigers ) Berliner und Kieler gesucht. Geldcourse : Berlin-Hamburger 111. Magdeburg- VVittenberge 445. Mecklenburger 487 Meer 1684. 3proz. Spanier 41 4Aproz. Spanier 225. Sardi-

O8 | mer 897.

Getreidemarkt: Weizen festgehalten, aber ohne Geschäft, Roggen

unverändert.

Oel 23, 232, Kasfee fest, 1500 Sack Rio verkauft. Zink 6000

I Ae E f 4A J 229 Centner div. Lieferungen 1337 und 1335s

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 18. August. Im Opernhause, (134ste Vorstellung) : Satanella, fantastishes Ballet in 3 Aîten und 4 Bildern, vom Kö= niglihen Balletmeister P. Taglioni. Musik von Pugni und Hertel. Vorher: Mary, Max und Michel, komische Oper in 1 Akt. Musik

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von Karl Blum.

Mittel-Preise: Fremdenloge 2 Rkhlr. 2c. L

Freitag , 19. August, Im Opernhause, (435fte Vorstellung) : Fidelio, Oper in 2 Abtheilungen, Musik von L, van Beethoven. (Fräulein Bochkolb =-Falconi: Leonorez Herr Salomon: Don Pizarro, als Gastrollen) S

Mittel-Preise: Fremden =- Loge 2 Thlr, 2c.