1853 / 230 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

línamündungen ist bewirkt worden, daß die Donagufürstenthümer, welche sh ebenfalls im Besiye auênehmend großer (Hetreidevorräthe dbefin- den und im heurigen Jahre vicht uagünstiger Ernten sich erfreu- ten, allerdings nicht wie früher mit gleih gutem Erfolge die Con- currenz auf dem Schwarzen Meere mitmachen können. Jn Folge dieses an sich mißlichen Umstandes is übrigens für Oesterreich die niht unvor- theilhaste Folge eingetreten, daß die Tendenz des dortigen Getreidehandels s neuestens Oesterreih zuwendet und den Zug donauaufwärts in das Auge gefaßt hält. Nachrichten aus Braila vom 12. d, M. melden, daß starke Verschiffungen von Getreide nah dem Banate theils schon stattge- funden haben, theils noch bevorstehen und day ihnen theilweise nicht sofort aus Mangel an hinreichenden Fahrzeugen entsprochen werden konnte.

Alexandria, August 1853. Die Produkte Aegyptens sind bekannt- li dermalen noch vou feiner großen Bedeutung für den preußischen Handel,

Die geringen Quantiiäten, weiche man von den Cxport-Atrtikeln (Baum- wolle, Wolle, Gummi, Drogueu“ 2c.) für die, europäische Industrie bedarf, gehen noh immer theils über Triest, theils Über England, wo jene Pro- dukte in großen Massen aufgestapelt und sortirt werden,

Bei fleinen Versuchen, die angestellt worden sind, hat es sich indessen ertviesen, daß diese Produkte auf direktem Wege voriheilhafier als auf indirektem zu beziehen sind.

Von größerer Wichtigkcit ist dagegen der Jmporthandel,

Obwohl tie Preise in lehterer Zeit durch die steigende Konkurrenz auch hier herabgedrüct worden sind, so bleibt dieser Handel doch immer beahtungswerth, da die Consumtion in europäischen industriellen Erzeug- nissen bei normalen Zuständen nothwendigerweise zunehmen muß, denn nicht allein vermehrt sich die europäische Kolonie sortwährend, sondern auch der Geschmack dir einheimishen Bevölkerung gewinnt immer mehr Terrain an den Fabrikaten des Occidents.

In Folge der Bestrebungen, die Fabrikauten in direktere Verbindung mit hier etablirien Häusern zu bringen, haben die Geschästsreisenden den hiesizen Kommissioushäusern , die gewöhnlich auch nach Mustern Bestel- lungen aufnehmen, theilweise weichen müssen.

Mit den Ansprüchen und dem Geshmacke des Landes genauer ver- traut, und durch ihre fortwährende Anwesenheit am Plaße in den Stand geseßt, die Fabrikanten im Zollverein stets in Kenniniß von den Verände- rungen und Fortschritten der rivalisirenden fremden Judustrie zu halten, sind diese Kommissionaire, wenn sie sonst die nöthigen Garantieen darbieten, gewiß den Handlungsreisendeu vorzuziehen, Ueberdies wird es ihnen leichter, von den Vermögensverhältnissen der hiesigen Abnehmer sich bestimmter zu unterrichten, als es den Reisenden, die alle Jahr sich nux auf kurze Zeit hier aufhalten können, möglich sein dürste.

Bei allen übersceishen Verbindungen is ein längeres Kreditgeben un- vermeidlid, Diese Uebelstände treien daher auch hier, und vielleicht in ausgedehnterem Maße, als an anderen übersceischen Plätzen hexvor.

Die Geschäfte mit dem Bazar wickeln sich in neuerer Zeit häufig crst in 12 bis 16 Monaten ab. :

Im verflossenen Jahre i} cin mit industriellen Erzeugnissen beladenes Schif direkt aus Danzig hier eingetroffen. Die Ladung bestand aus Ge- wehren, Möbeln und Brettern. Für gewöhnlich gelangen jedoch Zollver- eins - Artikel über Amsterdam, London, Triest, Maiseille und Livorno nach Aegypten. Diese Waaren werdèn daher als holländische, englische, österreihishe 2c. Waaren veisteuert und als soïhe in tie darüber von der Douane geführien Register eingetragen.

Aus diesem Grunde is es daher auch sehr schwer, sih eine genaue und detaillirte Uebeisiht von den importirten Zollvereins-Artikeln und deren Werth zu verschaffen, Nur im Allgemeinen und annähernd ist Folgendes zu bemerken :

Cingeführt wurde im Jahre 1852 an Zollvercins-Artikeln:

an Tuchen und anderen wollenen Stoffen Piast, Aeg. 4,300,000, an Strumpfwaaren do, 600,000, an Seidenzeugen do, 200,000, an Posamentierwaaren do, 400,000, an Quincaillerieen do, 2,000,000, an anderen Artikeln __do, 600,000,

" Summa 95,100,000.

Ueber die Fortschriite, welhe in diesen Verbindungen in der lehten Zeit gemacht worden, und über dic Aussichten, dic noch vorhanden sind, ist Nachstehendes zu bemerken

Bekannilich ist in Preußen uud den Zollvereinsstaaten der ausgebil- deiste Jndustriezweig die Fabrication von wollenen Waaren, und sind be- sonders die Tuchmanufakturen bedeutend vorangeschritten, Preußische Tuche nehmen fast auf allen neutralen Märkten die erste Stelle cin. Mehreren preußischen Fabrikanten ist es gelungen, auch auf den ägyptischen Märkten ihre Tuche in Ansehen zu bringen. Jm verslossenen Jahre hat sich der Absay von Tuchen in erfreulicher Weise vermehrt,

Es fangen die Araber in neuerer Zeit wieder an, mehr Tuche zu tra- gen, Jene Fabrikate werden von den Mittelqualiiäten an, wegen der Ap- pretur, äußeren Ausstattung und billigen Preisen allen übrigen vorgezogen. Die ordinairen Qualitäten, die indeß im Preise sehr herunter gegangen sind, lieferte noch Frankreich, Dcr Absay hierin nimmt jedoch von Jahr zu Jahr ab, Diese ordinairen Tuche von ganz grober Wolle und einer brettigen Appretur dürften dur eine ähnliche Qualität, in Preußen angefertigt, leicht zu erfeßen sein,

Muster, so wie detaillirte Preise diescr groben Stoffe sind {on mehr- fach eingesandt worden, Wollene Hosenzeuge (Buckskins, Satins) wurden von Brünn und Frankreich bezogen. Leider hat der Handel mit fertigen aue den Umsay in Tuchen besonders bei der europäischen Bevölkerung A rial, Von anderen glatten Stoffen werden auch hier und in 1852 ekannten sächsischen Thibets gekauft und gelangten im Jahre

E bedeutendere Quantitäten, wie in früheren Jahren, hierher.

n gemusterten, gewehten wollenen Kleiderstoffen is der Verbrauch

noch ni G ae E L epenlibys, da dieselben nur von den wohlhabenderen Europäern

Abnehmer, und es stellte sich heraus, daß die französischen wollenen Kleider- stoffe für Europäer durch entsprechende sächsische Fabrikate, die billiger als jene sind, nach und nach ganz aus den hiesigen Magazinen verdrängt werden könnten,

wenn sets neue Muster recht zeitig hierher gelangten, und dann die aufge-

nommenen Bestellungen schnell und nah Vorschrift ausgeführt

Es gchören diese verschiedene wollenen Eliiräzmaeas der Mope oi Oie jeder Saison erscheinen sie mit neuen Dessins auch öfter mit Veränderung des Gewebes und unter ganz anderen Namen.

Es is daher ‘in Betresf der Qualität und Muster dieser Phantasie- Zeuge nur noch hervorzuheben, daß sie durhaus nach den neuesten franzö- sischen Erscheinungen angefertigt werden müssen, wenn sie hier von Damen die sich an die pariser Toilette gewöhnt habcn, gekauft werden sollen. : i In gediuckten wollenen Kleiderstoffen, so wie gedruckten Mousselines de laine in Ganz - und Halbwolle sind dagegen von Zollvereins-Fabrikan- ten hier noch keine Relationen eingeleitet worden.

Wenn Zollvereins - Fabrikanten in Mode - Artikeln für die feine Welt austreten wollen, so müssen sie bei der Anfertigung ven dergleichen Luxus- Gegenständen darauf Nücfsicht nehmen, daß diese niht für ökonomische i ee O M für ein verschwenderishes Publikum be-

immt sind, und daher dem Aeußeren fsolher Mode - in ni nmliches Ánschen 8 1010 Waaren ein nicht zu __ Dasselbe, was über bedructe wollene Kleiderstoffe bemerk i läßt sich auch auf bedruckte wollene und Valbwollene add Lea vén. Ü bleibt indessen den Fabrikanten überlassen, durch Mustersendungen an hie- sige Kommissionshäujer Versuche anzustellen, Und würde es nur sehr er- wünscht sein föunen, wenu irgend einer der Jndustriellen, die sich auf dem E der Mode bewegen, die Unvollklommenheiten des gedachten Jn- j R , o E der Waare in der Hand recht bald abzuhelfen unter- L Halbwollene sächsishe Möbel-Damaste und Tischdecken, die seit einigen Jahren den französischen vorgezogen werden, wurden auch im Jahre 4852 wieder in Heinen Quantitäten eingeführt.

Um die Seidenzeuge des Zollvereins hier nah und nach einzuführen, wurden im verslossenen Jahre von mehreren Reisenden und hier etablirten Kommissionairen durch Muster aufs Neue wieder Versuche angestellt, Es hat sih jedoch mit Bestimmtheit herausgestellt, daß sie in glatten shwarzen und fouleurten Taffetea, welche fast nur von den Frauen, die sih levan- tiniscy kleiden, gekauft werden, mit den florentinischen und selbst französishen Fabrikaten zur Zeit noch in keiner Qualität konkurriren kön- nen, Jene Fabrikate entsprechen nämlich in Betreff der Qualität, Appre- tur, Breite und sonstiger äußerer Ausstattung den hiesigen Anforderungen noch in keiner Weise; auch waren die Preise durhgehends zu hoch, um selbst nur tleine Bestellangen nach jenen Mustern versuchsweise aufzunehmen.

__ Gemusterie seidene Kleiderstoffe, façonnirte, gestreiste und geblümte leichte Atlasse, so wie andere seidene Stoffe in \{chwereren Qualitäten, fer- unr seidene mit Gold und Silber durchwirkte Stoffe, welche ebenfalls nur vou den Damen der Harems und den Levantinerinnen in orientalischer Tracht gekauft werden, wurden auch im vergangenen Jahre wieder von Lyon, wo dieser Judustciezweig bekanntlich seit geraumer Zeit die höchste Ausbildung erlangt hat, ausschließlich bezogen. Die Versuche, welche von hier aus seit einigen Jahren vielfah gemacht wurden, um durch Anleitun- gen dahin zu bewegen, gedachte Stoffe den hiesigen Anforderungen genü- gend anzufertigen, sind noch bis zur Stunde erfolglos geblieben. Erst vor Kurzem sind mehreren Fabrikanten Qualitäts - Muster neb| detaillirtem Preis-Verzeichniß Turch iJre hiesigen Vertreter zugesandt worden.

Ganz leichte seidene Zeuge, wie Marzelline uad Florenze, werden bekanntlich in keinem Laude so billig fabrizirt, als in der Schweiz, und P der Bedarf in den Zollvereinsstgaten noch immer von dorther

An dem Absayze von gemusterten, modernen Seidenzeugen in Glacé und Taffet in den Mittelqualitäten für europäische Dae. dürften die krefclder öabrikanten sich mit der Zeit betheiligen können, denn diese An- nahme rechtfertigt sih aus den Mustersendungen, die im Laufe des ahres 1852 hierher g:sandt wurden, Es waren die Muster zwar nicht neu , aber sowohl die Preise als die Qualitäten ließen nichts zu wünschen übrig, und wenn dieselben von der leßten Mote N und hier früher angelangt wären, so würde es wohl gelungen ein, Bestellungen tanach aufzunehmen.

Nicht ungünstige Versuche wurden in leßterer Zeit mit geblümten und gestreisten Gaze - Kleidern von Elberfeld gemaht, Andere halbseidene Kleiderzeuge von dieser Stadt und ihrer Umgegend würden hier vielleicht Absay finden, wenn die betreffenden Fabrikanten von ihren neuen Sachen

zn jeder Saison vollständige Mustersammlungen hersendeten.

Erneuerte Versuche, mit halbseidenen und ganz seidenen Möbelzeugen des Zollvercins hier und in Kairo aufzutreten, mißlangen, da diese Stoffe deu französishen Fabrikaten in jeder Beziehung nachstanden.

Die ganz scidenen Brofkat-Möbelzeuge warcn in zu geringer Qualität angefertigt und auch zu \ch{chlecht appretirt, wodur die schönen, brillanten, den Luonern nachgeahmten Dessins ein ganz ärmliches Ausschen bekommen Disch Dazu st:UÜten sich die Preise noch 20 Prozent höher, als die fran- zösischen.

Erfreulich bleibt cs aber immer, daß Sachsen sich daran gewagt hat, diesen reihen, weltberühmten Stoff (Lyon) zu imitiren.

Was vie halbseidenen (Seide und Welle) sächsischen Möbelstesfe, wo- von hier Muster vorgezeigt wurden, betrifft, so läßt sich über diesen Artikel ungefähr dasselbe bemerken, was eben übr die ganz scidenen angeführt wordenz sie erschienen theuerer als die französischen, weil dic Qualität, welche man zu den antiken brillanten Mystern verwandt, zu diesen ín kei- nem richtigen Verhältniß stand. Die Dessins nehmen sich deshalb nicht viel eleganter aus, als die halbwollenen Möbelstoffe, welche Sachsen vortrefflich zu fabriziren versteht.

Glatte, gebleihte und ungebleichte baumwollene Stoffe (Shirting, Greyeloth), so wie Tülls, glatte und gemusterte Mousseline , bedruckte Kleider - und Möbel-Kattune wurden in dem lehten Jahre fast ausschlicß-

Es fanden einige sächsische, sogenannte Cachemirs (französische Jmitationen)lich aus England be “° ogen,

1619

Frankreich lieferte einige bedruckte Mousseline, Jaconets und Cattune.

Die Schweiz konsignirte nur geringe Quantitäten von gestickdien Gar- dinen - Mousselinen, feinen gestickten und gewiikien weißen und couleurten Mousselin - Kleidern ; dagegen fanden schweizer Ginghams, schmale 418 Zoll breite gestreiste, stark appretirte Stoffe, hier unter dem Namen Printanière , Cuttue, Moreas bekannt, worin früher hier und in Kairo \o bedeutende Geschäfte gemacht wurden , kaum noch Abnehmer.

Man zieht die gedruckten englischen ordinairen Kattune wegen ihrer Billigkeit und weil sie demselben Zweck entsprehen , jenen schweizer Stoffen vor, 5 : ;

Wiewohl die Baumwollen-Judustrie in den Zollvereins - Staaten sich zu heben anfängt und die großartigen Spinuereien und Druckereien, welche man am Rheine in's Leben zu rufen beabsichtigt, so wie die gleichfalls beabsichtigten öffentlichen Dessinateur - Schulen diesem Industriezweige noch eine größere Bedeutung zu geben versprechen, so dürfte dennoch ein lâän- gerer Zeitraum noch vergehen, ehe man auf neutralen Märkten in dieser Industrie zu konkurriren vermag. s

Der Bedarf an Luxus-Artikeln, die zur eleganten Toilette europäischer und arabisher Frauen gehören, als baumwollene und seidene Tülls, Stickereien, alle Arten seidener Bänder, Hauben und Hüte, fertige Sachen (consectionnés), Blumen und andere Coiffur - Gegenstände wird auch hier wie überall, wo die Mode und ter feine und pikante Geschmack bezahlt werden, aus Frankreich bezogen.

Ordinaire baumwollene Tülls und Spiyen lieferte England.

Rothe türkishe Müßen (Feß, Tarbusch) werden gegenwärtig in Kon- stantinopel, Tunis, Frankreich, Jtalien und Oesterreich fabrizirt und wurde der Bedarf auch im Jahre 1852 aus genannten Ländern bezogen, Das Fabrikat von Tunis is zwar das theuerste, aber zur Zeit immer noch das beliebteste und gesuchteste.

In Frankreich (Orleans) hat man in neuester Zeit in der Anfertigung dieses Artikels große Forlschritte, besonders in der Farbe und Qualität, gemacht, so daß die französischeu Tarbusche denen von Tunis in vielen Beziehungen jeßt schr nahe kommen, Der Umsay in diescm Artikel is sehr bedeutend.

Handschuhe, Sonnen - und Regenschirme, Spazierstöcke, Kravatten, Gilets, fertige Wäsche für Herren und Damen, Parfümerieen 2c, lieferte größtentheils Frankreich.

Einige seidene Herren-Kravatten wurden von Elberfeld bezogen. Auch wurden kleine Quantitäten Sammete von der Rheinprovinz geliefert,

Von lackirten und anderen Ledersorten gelangten wieder einige Quan- titäten aus München, die nach Mustern bestellt worden, hierher, Man war mit Preisen und Qualitäten zufrieden. Frankreich und die Schweiz behaupteten früher ausshließlih die levantinischen Märkte.

Die Teppich-Fabriken in Berlin und Crefeld haben zwar einen bedeu- tenden Aufschwung genommen und sich auch bereits einen Absay nach Außen angebahntz hier sind aber mit vergleichen Waaren noch kcine Ver=- suche gemacht worden,

Indessen haben jeßt die engiishen Teppiche mit ihren lebhaften, pracht- vollen Dessins sich hier vollständig Bahn gebrochen, und drohen die Smyr- naer großen Teppiche zu verdrängen,

In den gedruckten Tischdecken wird hier wahrscheinlih cin Absay zu |

erzielen sein.

Einen Hauptabsaygegenstand nach den Ländern des Orients bildeten noch immer die Quincaillerie-Waaren von Solingen, Remscheid, Jserlohn 2c. und noch bis vor wenigen Jahren behaupteten diese Stádte in ordináren Eísen-, Stahl- und Messing-Waaren sämmtliche Pläße der Levante, In

neuester Zeit hat si dieses günstige Verhältniß leider schr geändert. )

England, Frankreich und Belgien treten hier ieut in di

Industrieen auf. So lieferie im vótigen Vie Bilan F TRTEn

Schlösser, Holzschrauben, Tischmesser mit Elfenbeinschalep ‘alle or

A 2E M e a Tér Vcls Men ; g rankrei: Stubenschlösser, kleine Nägel mit ü : e.

alle Sorten eiserner Nägel. Auch Amerifa fängt a ns (U vèin Hine

mit Quincaillerieen im Orient zu betheiligen. ;

Auch findea hier ganz feine Quíncaillerieen ihre Käufer. Frankreich eee hiermit alljährlich die hiesigen Magazine.

_Es is bekannt, wie geschmackvoll und verhältnißmäßig billig dergleichen Artikel in París angefertigt werden, und wie thätig die Franzosen sind, feine fremde Konkurrenz aufkommen zu lassen. Dennoch versuchten öster- reichische Kommissions-Reisende mit ähnlichen wiener Fabrikaten aufzutreten, Der Erfolg dieser Bemühungen fiel indessen ungünstig aus, denn man über- zeugte sih bald, daß es doch mehr fonvenire , jene Artikel, als: feine Bürsten und Kämme , Papetericen , feine Elfenbeinsachen, Nippsachen in Bronze und anderen Compositionen, Brieftaschen, Poitemonnaies, aller- hand kleine Figuren 2c, in Zukunft wieder von Paris kommen zu lassen,

Mit den bekannten steyerschen Rasirmessern, die hier in Masse abge- seßt werden, vermag wohl kein Land der Welt zu konkurriren. Das Duzenv wird hier mit 40—45 Kreuzern verkauft,

Die nürnberger Waaren genießen hier noch immer den alten Ruf. Die Preise derselben sind so billig, daß so leicht keine Konkurrenz in diesent Artikel zu befürchten steht.

_Jn Bernstein-Perlen wurden einige, doch nicht bedeutende, dirckte Ge- schäfte gemacht,

Mit Erfolg sind Goldleisten direkt von Berlin hierher gesandt worden.

Kleine Versuche in Möbeln haben herausgestellt, daß die berliner Möbel, bei größerer Billigkeit, an Eleganz und Geschmack den pariser Möbeln nicht nachstehen.

“Der Bedarf an Goldfaden ist beträchtlich, es is jedoch bisher no nit gelungen, aus den Vercinsstaaten eine Waare zu liefern, welche den an sie gestellten Anforderungen entsprochen hätte,

Dóniglicize Schauspiele.

Freitag, 30. September. Jm Schauspielhause. 4116te Abon- nements - Vorstellung, Zum ersten Male: Magnetische Kuren, Lustspiel in 4 Aufzügen, von F. W. Hakländer,

Besetzung: Graf Schönmark, Hr. Rott. Die Gräfin, feine Frau, Frau Hoppé. Gráfin Anna, seine Tochter aus erster Ehe, Fräul. Arens. Baron Steinbach, Hr. Crüsemann, Die Baronin, seine Frau, Frau von Lavallade. Eugen von Felsen, Neffe des Grafen, Hr. Commenß, Ferdinand von Rahden, ein junger Ad= vokat, Hr. Liedtke. Der Kammerdiener des Grasen, Hr. Düfffe. Jacob., Bediènter , Hr. Hill, Ein Jäger, Hr. Grohmann Dienerschaft. Ort der Handlung: Auf dem Gute des Grafen Sc{hdönmark.

Kleine Preise: Fremden-Loge 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Sonnabend, 1. Oktober. Jm Opernhause. (164ste Vorstel= lung): Fidelio, Oper in 2 Abtheilungen, nach dem Französischen, von F. Treitschke. Musik von L. van Brethoven. Zwischen dem ersten und zweiten Akt: Ouvertüre zu- Oper: - „Leonore“; von L, van Beethoven. (Frau Köster: Leonore.)

Fremden-Loge 2 Rthlr. 2c.

Deffeuntlicher Anzeiger.

P E T E e G Ea S

[1336] Stedckbrief,

Der Schneider Gottfried Leske (auch Leeske genannt) aus Schwachenwalde is eines l 1 Diebstahls und der Theilnahme an einem wissent- | 4) die Parzelle Nr. 9

| [1264]

lihen Meineide dringend verdächtig. 2D» » O

Seiner Verhaftung hat er sih durch die Flucht enizogen.

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Bekanntmachung,

Folgende der Königlihen Sechandlung gehörige, zu Potsdam in der Brandenburger Bor- | stadt im Bürgerfelde an und in der Nähe der Louisenstraße belegene Ackerstücke, nämlich: 2 des neuen Vermessungs-Registers von der Stadtkarte von 13 M2 - 30° [N

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4 Die Behörden werden ersucht, auf den Leske } sollen im Eiuzelnen öffentlich meistbietend verkauft werden, wozu wir einen Termin auf

vigiliren, ihn im Betretungsfalle festhalten und in das Gefängniß des hiesigen Königlichen Kreis- gerichts abliefern zu lassen.

Dienstag, den 8, November d. J, Vormittags 140 Uhr, in dem Geschäftslokale unscrs Dampfmühlen - Etablissements zu Potsdam anberaumt haben. Kausf- lustige, welche hiermit dazu eingeladen werden, fönnen die Lizitations - und Veräußerungs - Bedin-

Zugleich wird Jedermann , welcher von dem | gungen in der Geheimen Seehandlungs - Registratur in dem Sechandlungs - Gebäude, Jägerstraße

Aufenthalte des Leske Kenntniß hat, zur unge- säumten Anzeige bei der nächsten Gerichts - oder Polizei-Behörde aufgefodert.

Friedeberg i. d, N, M,, 26, September 1853.

Der Königliche Staats-Anwalt. Hauschtecck.

zu ertheilen.

Personal-Beschreibung. Der Leske is kleiner , untersezter, ziemlich starker Figur, 35 Jahre alt, hat schwarze Haare | [1265] und Augenbrauen und starke Lippen, Bekleidet

Tuchweste und blauer Tuchmüye,

Bekanntmachung.

Folgende ver Königlichen Seehandlung gehö-

ist erx wahrscheinlich mit einem s{chwarzgrünen | ige Grundstücke, nämlich :

Tuchrock, weißleinenen Beinkleidern, schwarzer 1) das in der Brandenburger Vorstadt zit Potsdam auf dem Kiewitt Nr. 1 belegene,

Nr. 21 hier, so wie bei der Administration unsers Mühlen-Etablissements in Potsdam, einsehen, i Die Leßtere is auch beauftragt, die in Rede stehenden Grundstücke Kauflustigen, die sie vorher in Augenschein nehmen wollen, nachzuweisen und die etwa darüber gewünschte Auskunft

Berlin, den 12, September 1853.

General - Direction der Seehandlungs - Sozietät, gez» Bloch. Wenge l.

südlih an die Havel und unördlih an die: | Chaussee gränzende Grundstück, bestehend | aus Wohngebäude, Scheune und Stall mit einem Areal von ca. 48 Morgen 4 (]Ru= then Acker, Wiesen und Baustellez