1853 / 232 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Abgereist: Der General-Bau=-Direktor Mellin, nah Wien.

Berlin, 4. Oftober. Se. Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht: Dem Major von Trüßschler des 19ten Infan- terie-Regiments, so wie dem Hautboisten Stein des Sten Jnfan= terie-Regiments, die Anlegung der ihnen verliehenen, von des Her= zogs von Anhalt - Bernburg Hoheit gestifteten Denkmünze zu ge- statten.

Personal -Veränderungen in der Armee.

L MFEftzie ris Eruennungen, Beförderungen und Versetzungen. Denu 14. September.

Grunwald, Pr. Lt. vom 18. Inf. Regt., zum Hauptm., v. Wit- ten, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt., v. Dobschüg, Var P. Fähnr. vom 14. Inf. Negt., zum P. Fähnr. befördert.

Den 15. September.

Gr. Finck v. Finckenstein, Sec. Lt. vom 33., ins 27. Jnf. Regt. versezt. v. Fuchs, Sec. Lt, vom 1. Jäger-Bat, z. Pr. Lt., v. Platen, Unteroff. vom 1. Garde-Regt. zu Fuß, zum P. Fähnr., Frhr. v. Cber- stein, Pr. L. vom Kaiser Alexander Gren. Regt, zum Hauptm., v. Stü ck- radt]1., Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt., Gr. v. d. Schulenburg, P. Fähnr. vom Garde-Kür. Regt., Frhr. v. Zedliß, P. Fähnr. vom 1. Garde-Ulan. Negt., v. Pannuwiß, P. Fähnr. von dems. Regt., dieser unter Verseßung zum 3. Ulan. Regt,, zu Sec. Lts. befördert,

Den 16. September.

Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, Königl, Hoheit, Hauptm. vom 1, Garde-Regt. zu Fuß, zum Major à la suite dieses Negts. be- fordert.

Den 17, September.

Rother, Sec. Lt. vom 19. Inf. Regt., zum Pr, O O e, Unteroff. von dems. Regt., zum Port. Fähnr., Gr. v. Saurma-Jeltsch, P. Fähnr. vom 4. Kür. Regt., zum Sec. Lt, v. Köppen, Pr, Lt. vom 22. Inf. Regt., z. Hptm, Frh. v. Prittwiß-Edler v, Gaffron, Sec. Lt. v. dems. Regi., z. Pr. Li., v. Koschembahx, Mifketta, Bayer, v.Bennig- fen, P. Fähnrs. von dems. Negt., letzterer uuter Versepung in das 12,

Inf. Regt., zu Sec. Lis, Brandt, Schmidt, v. T\chischwiß, Unteroff. |

von dems. Regt., zu P. Fähnrs., v. Oheimb, P. Fähnr. vom 6. Huf.

P. Fähnr., v. Knoblauch, P. Fähnr. vom 21. Inf. Negt., zum Sec. Lt, v. Zibewitß, Unteroff. vom 4. Ulan. Negt., zum P. Fähnr. be- fördert.

Be oe Laud Wee

Den 10. September. Dannenberg, Sec. Li. a. D., zuleßt im 1, Bat, 9, Negts, beim Train 4. Aufgeb. dieses Bats. einrangirt. Den 14. September.

Púckler, Nittm. vom 2. Aufgeb. des 4. Bats. 6. Regts, von der Kav. zum Train des 1. Aufgeb. verseßt. v. Pannewl§ß, Sec. Lt, von der Kav. 2. Aufgeb, des 2. Bats. 6. Regis., zum Prem. Lieut. befördert. Gr. v. d. Goltz, Sec. Lt, vom 1. Aufgeb. des 3, Dals, 11, Regis, v; Kligzing, Sec. Lt. von der Kav. 1. Aufgeb. des 1. Bats. 6., ins 2. Bat. 6. Regts., v. Schä bell, Pr. Lt. vom 2. Aufgeb. des Ldw. Bats. 35, Inf. Regts., v. Berge und Herrendorff, Sec. Lt. a. D., zuleßt im 6. Inf. Regt., Jaenich, Sec. Lt. (m. Pr. Lts. Char.), zuleßt b. d, Art. des 1. Bats. 7. Regts., ins 1. Bat. 7 Regts., letztere beide b. Train 1. Aufgeb. Petrick, Sec. Lt. vom 4. Aufgeb, des 1. Bats. 19. Regts. , Paech, Sec. Lt, vom 2. Aufgeb. des 14. Bats. 20., ius 4. Bat. 18. Regts. ein- rangirt. Mack, Feldw. a. D., zuleßt Bez.-Feldw. 1m 2. Bat. 19. Regts. zum Sec. Lt. beim Train 1. Aufgeb. des 2. Bats. 18. Regts. befördert. v. Nei che, Pr. Lt. a, D,, zuletzt bei der Kav. des 2. Bats. 18, Regts.,

der Char. als Rittm, mit der bis zu seiner Verabschiedung getragenen

Unif. mit den vorschr. Abz. f. V. ertheilt, Obst, Pr. Lt. vom 41. Auf- geb, Gregorovius, Pr. Lt. vom 2. Aufgebot des 2. Bats. 19. Regts., zu Hauptl, von Rembowski, Sec. Lt. von der Kavallerie 2, Aufgeb. ‘desselben Bats. , zum Pr. Lt, befördert. Kelm, See. Lt. von demselben Bat., von der Artillerie zum Train 41. Aufgeb. verseßt. Mitschke, Scholtz, Pr. Lts, vom 1. Aufgeb. des 3. Bats. 19. Regts., zu Hauptl. bef P Führern, ersterer unter Versezung zum 1. Bat. dieses Regts,, efórdert.

Den 15. September.

O verdy ck, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 1. Bats. 18., ins 1. Bat.

413. Regts. einrangirt, Hartung, Schmidt, Unterosf. vom 2. Bat, 415. Regts., zu Sec, Lis. 1, Aufgeb, Bardeleben, Voerster, Bice- Feldwebel vom 2. Bat, 16, Regimenis, zu Sec. Lts. 1. Aufgebots be- fördert. Wichelhausen, Simons, Sec, Lts, vom 2, Aufgebot des 41, Bats. 16., ins 2. Bat. desselb. Regts., Sterneborg, Sec, Lt, vom 1. Aufgebot des 1. Bats. 13., ins 3, Bat. 16. Negts. einrangirt. aer, Vice-Feldweb, vom 2. Aufgeb. 17. Regts., zum See. Lt. des 1. 0-6 befördert. Toepke, Sec. Lt. vom 2. Ausgeb. des 1. Bats. 16. A ins. Low. Bat. 36. Jnf. Regts. einrangirt, Berger, Oberst- leut. a, D., Führer des 2. Aufgeb, vom Low. Bat. 76, Juf. Regts.,

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gestattet, in seinem jetzigen Dienstverhältniß die ihm bei seiner Verabschie- dung bewilligte Uniform des 37. Inf. Negts. beizubehalten und dazu die aktiven Dienstzeichen anzulegen. Den 17. September.

Krause, Vice-Feldw. vom 41. Bat. 41. Negts., zum Sec. Lt. des 1. Aufgeb., v. Heugel, v. Shickfuß, Sec. Lts. von der Kav. 2. Auf- geb. des 3. Bats. 11. Regts, zu Pr. Lts, befördert. v. Racze.ck, Sec, Lt. vom 14. Aufgeb. des 1. Bats. 22., ins 2. Bat. 23. Regts. einrangirt. Levison, Vice-Feldw. v. 3. Bat. 23, Regts., zum Sec.Lt. d. 1. Aufg. befördert. Staemler, Sec. Lt. vom 4. Aufgeb. des 3, Bats. 24. Negts., Diet-

lein, Pr. Lt. vom 2. Aufgeb. des 2. Bats. 11, Regts., Hüter, Sec.

Lt. vom 2. Aufgeb. des 1. Bats. 40., ins 1. Bat. 2. Negts., Richter, Sée, t: Upm 1. Aufgeb. des 4..Bats. 2. NRegts., v. Kalitshch, Sec. R vont Es Aufgeb. des- 41, Bats, 31. ins 2. Bat. 2. Megis., S Seéc. Lt, vom 2. Aufgeb. des 3. Bats, 9., ins 4. Bat. dieses Negts, Schirmeister, Sec., Lt, vont 2. Yusg. des 3. Bats. 46., ins 2. Bat. 9. Negts. einrangirt. v. Luck, Pr. Lt. vom 1. Aufgeb. des 2. Bats. 2. Regts, Kummer, Hauptm. vom 1. Aufgeb. des 4. Bats. 14. Regts., zu interim. Comp. Führern ernaunt. Ellerbeck, Sec. Lt. Von 2 MusgeD, des 2, Bals, 15. ins 1. Vat. £47 Megis, einrangirt, v. Somuitß, Sec. Lt, von der Kav. 1. Aufg. des 2. Bats, 21. Regts, zum Pr. Lt. befördert. Schünemann, Sec. Lt. vom 2. Bat, 21. Regts, von der Artill, zum-TDrain 4, AUfgeb, verseht, 9, Melleuthin, Pr, L. von der Kav. 4. Aufgeb. des 3. Bats, 21, Regts., zum Rittm. u, Esc. Führer, v. Glasenapp, Sec, Lt. von der Kav. 1. Aufgeb. desselb, Bats., zum Pr. Lt, befördert.

Abschiedsbewilligungen u. f, w.

Den 14. September.

v. Garczyns ki, Sec. Lt. vom 7. Inf. Regt., mit Pension der Ab- \chied bewilligt. Hörmann, P. Fähnr.,, Wilde, char. P. Fähnr. vom 14. Jnf. Regt., zur Reserve entlassen, v. Kornaßki, Pr. Lt. vom Zten Hus. Regt., mit dem Char. als Rittm., der Regts.-Unif. mit den vorschr. Abz. f. V , Aussicht auf Civilversorgung, und Pension, der Abschied be- willigt.

Den 15 Ste mber.

v. Sieger, Hauptm. vom 16. Inf. Negt., mit dem Char. als Major, v. Manowsfki, Pr. Lt. vom 43. Inf. Regt., mit dem Char. als Hauptm., beiden mit der Regts. Unif. mit den vorschriftsm. Abz. f. V., Aussicht auf Civilversorg., u. Pension, v. Berenhorsfst, Sec. Lt, vom 1. Garde-Regt. zu Fuß, behufs Uebertritts in den Herzogl. auhalt-dessaushen Staatsdieust, mit dem Char. als Pr. Lt., Gr. v. d. Schulenburg, Hauptmann vom 2. Garde-Regt. zu Fuß, mit der Regts. Unif. mit den vorschr. Abz. f. V. u. Pension, v. Gottberg, Sec. Lt. vom Kaiser Franz Gren. Negt.. die- fem behufs Auswanderung, sämmilichen der Abschied bewilligt,

Den 4/7. Seiten ve r. Reiß, P. Fähnr. vom 19. Inf. Negt., zur Reserve entlassen, Graf

Regt., zum Sec. Lt,, v. Schöning, Musketier vom 9. Inf. Regt., zum | v, Schwerin, Sec. Lt., zulegt dem 26sten Juf. Regt. aggregirt und im

F, 41816 mit Vorbehalt der Dienstverpflihtung aus dem aktiven Dienst geschieden, der Abschied bewilligt. v. Blankensee, Sec. Lt. vom Aten Ulan. Regt., unter dem geseßlichen Vorbehalt entlassen. v. Below, Major vom 5. Hus. Regt., mit dem Char. als Oberst- Lt., der Regts.-Unif. mit den vorschr. Abz. f. V,, Aussicht auf Anstellung in der Gendarmerie, u. Pen: sion der Abschied bewilligt. Bel die La 00.0. r Den 14. Sep. tembex., Koniecki, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 3. Bats, 19, Regts,, der Abschied bewilligt, i Den 477 September: Eben, Sec, Lt, vom 1. Aufgeb, des 1, Bats. 21. Regts., der Ab \{chied beivilligt.

L, Beamte der Militair-Verwaltung.

De Ua T

Marcard, Divisions - Auditeur und Justizrath von der 2. Divis, zu Danzig, zum Corps - Auditeur beim V, Armee-Corps in Posen, Geh xr- mann, Kreisrichter in Rheinsberg, zum Garnifon - Auditeur in Posen ernannt.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums: Den 12. September. Jahn, Hülfsrevisor, zum Oberbüchsenmacher bei der Direction dcc

Gewehrfabrik zu Potsdam ernanut. Reck, Proviautamts-Assistent in Ber- lin, tritt zu dem Proviantamte in Rathenow über.

Nichtamtliches.

Berlin, ten 30, September.

Am 18ten d. M. is hierselbst der Königliche Gesandte und Major a. D. Herr Johann Christian Ferdinand Louts von Haenlein verstorben, Derselbe war 1m Jahre 41811 als Attaché bei der Königlichen arp an den Großherzoglich frankfurtischen, hessischen, würzburgischen und

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Herz0alich nassauischen Höfen angestellt worden, kämpfte sodann die Rg: M ea is 15 als Freiwilliger und später als Dffizier vei dem bhrandenburgischen Husaren - Regiment mit, und trat nah geslossenem Frieden als Legations - Secretair bei der Königlichen Gesandtschaft in Kassel in die diplomatische Laufbahn zurü, Jm Jahre 1819 ward er zum Königl, Geschäftsträger daselbst ernannt, in welcher Stellung er bis zum Jahre 1832 verblieb, wo ihn des hochseligen Königs Majestät zu Allerhöchstihrem Gesandten bei den Großher= zoglich mecklenburgischen und oldenburgischen Höfen und den freien Städten Hamburg, Bremen und Lübeck ernannte. Diesem Posten stand der Verstorbene bis zum Ute 1849 S0... von Wi av er f Folge der in den Verhältnissen der gedachten Stellen eingetretenen Beränderung in den Ruhestand verseßt wurde.

Während dieser langjährigen amtlichen Wirksamkeit hat sich der Dahingeschiedene in seinen verschiedenen Stellungen des Aller= (öcchsten Wohlwollens und Vertrauens sowohl des hochseligen als regierenden Königs Majestäten zu erfreuen gehabt. Se. Majestät beklagen in ihm einen“ treuen und erprobten Diener.

Berlin, den 1. Oktober,

Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Weimar ist in Eisenach angekommen und hat die Herzogin von Or-= leans bewillfommnet. Dieselbe wird sich zunächst in den ersten Tagen nah Weimar begeben, aber nah kurzem Verweilen nah Eisenach zum Winteraufenthalt zurücckehren.

Als Bundes-Bevollmächtigte zur Inspection des lux em-= burgischen Bundes-Kontingents sind am 27sten d, in Luxemburg eingetroffen: der Königl. preußishe General-Lieutenant von Schack und der Großherzogl, badische General der Reiterei von Roggen= vach. Die Kammer muß am 4, October zusammenkommen, um die Cróffnungsrede des Prinzen zu vernehmen und ihre Antworts- Adresse abzufassen. z ;

Gewohntermaßen hat der niederländische Finanzminister bei dem Vortrage des Budgets mehrere statistische Mittheilungen gemacht, welche einige interessante Data enthalten. Im Jahre 1852 wurde die Handelsmarine durch 139 neue Seeschiffe, von 29,864 Tonnen, vermehrt, unter denen nur 14 im Auslande gebaute, Die Zahl der 1852 mit Ladung einklarirten Schiffe war um 528 (mit 91,485 Tonúen) größer als 1851; mit Ballast hingegen wurden 31 Schiffe von 5897 Tonnen weniger einklarirt. Die Zahl der mit Ladung ausklarirten war um 421 Schiffe und 65,262 Tonnen hóher als im Jahre 1851; mit Ballast wurden ebenfalls 114 Schiffe mit 35,595 Tonnen. mehr ausfklarirt, Der Werth der Eiu= und Ausfuhren betrug 1852 zusammen 595 Millionen Gulden, oder 49 Millionen mehr als 1851, und 118 Millionen mehr als durh= schnittlich von 1846 bis 1850. Im Vergleich zu 1851 war 1852 der Mehrbetrag der allgemeinen Einfuhr 19 Millionen, der allge= meinen Ausfußr 30 Millionen, der Einfuhr zur Consumtion 5 Mil= lionen, der Ausfuhr aus dem freien Verkehr 13 Millionen und der Durfuhr 17 Millionen. Jn den ersten aht Monaten des laufen- den Jahres wurden bereits 137 neue Seeschiffe mit 31,6002 Lon= nengchalt in die Fahrt gebraht, wovon 12 im Auslande gebaute, Während desselben Zeitraums haben die Ein=- und Ausfuhrzölle 70,314 Fl. 78 C. mehr eingebracht, als während der nämlichen Periode von 1852. Das neue, 1850 eingeführte Postgeseß mit herabgeseßtem Briefporto=Tarif entspriht in seiner Wirkung den günstigsten Erwartungen. Der Briefwechsel ist fortwährend im Zu- nehmen. Jm süngst verwichenen Monat August überstieg die Zahl der durch die Post versandten Briefe mit 153 pCt. diejenige vom Au-= gust 1850, dem leßten Monat vor der Einführung der neuen Ver= ordnungsn. 1852 wurden 1,500,000 portopflichtige Briefe mehr expedirt als im Jahre 1851. Durch diese Vermehrung sind nicht nur alle Verluste, welche in Folge der Einführung des herabgeseb- ten Porto - Tarifs entstanden, bereits ausgeglichen, foudern es er= giebt si sogar in dem laufenden Jahre {hon ein Ueberschuß, so daß ohne Bedenken zu weiteren Verbesserungen in diesem Verwal= tungszweige geschritten werden kann.

Die „Madrider Gaceta ‘’ meldet, daß die Frage ver Zu- rückberufung des Marschall Narvaez entschieden wäre, er dürfe nach Belieben nah seinem Vaterlande zurückkommen , sobald er wolle,

Mehrere Dekrete der spanischen Regierung sind erschienen, welche bedeutende Ersparnisse zu Wege bringen, Der Rath und die Kammer für die Kolonialbesißungen sind aufgehoben worden, Ebenso die Kommission, welche eingeseßt worden, um die Admi= nistrativbestimmungen zu revidiren. Es heißt, daß das Gouver- E ents{lossen wäre, den Sáälz- und Tabakhandel wieder frei zu geben.

Statistishe Mittheilungen. In den „Nachrichten aus dem Gebiete der Stgats- und Volfs-

wirthschafi“’ von O, Hübner (Bd. 11, ; , über die Verhandlungen f Fatististhen" Ko t Anfang des Berichts Aus der Einleitung zu diesem i gresses zu Brüssel enthalten, g sem Berichte entnehmen wir Nachstehendes : Der statistische Kongreß zu Brüfsset es: e am 19, d, T und t N I Benn man die Kürze dieser Dauer und die Menge der X

Schwierigkeiten erwägt, welhen der Plan begegnen muß “vie Statt aller Länder in gleiher Vollkommenheit, in gleicher Form, nach gleicher Methode und in gleihen Zeiträumen zu ermitteln, so wird man begreifen daß die Verhandlungen nicht ershöpfend sein konnten. Es varf jedoch be- hauptet werden, daß sie einen gewissen Grad von Vollständigkeit nicht ent- behren, tvas den trefflichen Vorarbeiten der Commission centrals, der That- sache, daß die meisten Theile des Programmes sich eng an das Bedürfniß anschlossen und daher wohl bei Allen, die sich mit Statistik beschäftigen, längst beantwortet waren und dem Umstande zu danken ist, daß die meisten Redner die Gewohnheit der Kürze, welhe dem Statistiker cigen ist, nicht verleugneten,

Auf mehrere Privat - Statistikfer war der erste Eindruck der Versamut- lung zu Brüssel vielleiht weniger günstig, weil es schien, daß manche Thâtigkeit, welhe bisher von der Privat-Statistik gepflegt wurde, wie z. B. die unseres eigenen Central - Archives, künftig der amilien Statistik zuge- theilt werden wollte.

Dieser Eindruck mußte jedoch vershwinden gegenüber der Aufmerksam- Feit, welche von Seite der Central- Kommission den Vertretern der Privat- Statistik nicht weniger als denjenigen der amtlihen Statistik zu Theil wurde, und gegenüber der Erwägung, daß, was immer die Wünsche aus- gezeichneter Beamten sein mögen, die amtlihe Statistik niemals mit Erfolg ein anderes Geschäft, als die Aufnahme der Thatsachen übernehmen kann, während die Privat - Statistk nur in seltenen Fällen solhe Aufnahme be- werkstelligen wird, und den Naum ihrer Thätigkeit in der Benugung der N E zu historishen oder vollswirthschafilichen Arbeiten zu suchen hat,

Ein amtilihes Central-Archiv, wie es in Brüssel besprochen wurde, wird möglicherweise noch vollständiger die Sammlung aller statistischen Tafeln bewerkstelligen, es wird aber kaum, wie unsere Privat - Anstalt, die Sammlung auf die Berichte über öffentliche Unternehmungen, städtische und dergleichen Verwaltungen ausdehnen, es wird noch viel weniger Regierun- gen, Verwaltungen, Handelskammern, Privat - Anstalten und Privaten, \o wie wir, dadurch dienen können, daß es jede Frage zu beantworten sucht, welche bezüglich der staatswirthschastlihen Gesetzgebung, socialer Einxich- tungen und vergleichender Staiistif gestellt werden mag.

Auf die amtliche Statistik mußte die Versammlung in Brüssel, ganz abgesehen von den Resultaten, welche der Zweck der Verhandlungen waren, einen äußerst wohlthätigen Einsluß üben. Die Zumuthungen waren viel- leicht für die Mittel, welche der amtlichen Statistik in einzelnen Ländern zu Gebote stehen, zu groß, der Austausch ver Ansichten gab jedoch einen Rahmen, welchen auszufüllen gewiß jedes statistische Büreau sich von nun bemühen wird,

Durch Arbeiten, welche in Brüssel vorgelegt wurden, ist ohne Zweifel

die Kenntniß der Leistungen einzelner statistisher Bureaus schr vervollstän- digt worden, und mit besouderer Genugthuung berichten wir, daß die Ar- beiten deutscher statistisher Bureaus eine hervorragende Stellung einnah- men, und namentlich der Ausdruck der Statistik de.rch Zeichnung, d. h. die ethnographischen Karten von Oesterreich, die Kato ter von Baiern, die Ju- dustrie-Karten von Sachsen, die Kultur-Karten von Württemberg unüber- troffen waren. Die Lokal - Statistik war nah unserer Wahruehmung nur durch zwei Werke vertreten, das eine is der bekannte Bericht über die Pariser indu- striellen Verhältnisse, welcher von ciner Kommission der Handelskammer zu Paris aufgenommen wurde, das andere Werk war der Jahresbericht des stalistishen Amtes des Königl, Polizei - Präsidiums in Berlin, vom Medi- zinal-Rath Dr. Müller und von Dr. Schneider angefertigt, Wenn sicch das Erstere auszeichnete durch die vollständige Behandlung eines Theils der Statistik, so war das Zweite durch die Sorgfalt bemerkenswerth, mit welcher jeder einzelne Zweig der Statistik Berücksichtigung fand,

Dem Werthe beider Arbeiten is es zuzuschreiben , daß die Versamm-= lung zu Brüssel ausdrücklich die Pflege diesex Local-Statistik im Jnteresse der E und der Verwaltung durch einstimmigen Beschluß an- empfah!,

Die Statistik großer Städte is vollkommener herzustellen , als die des ganzen Landes, weil sich in jenen die Intelligenzen zusammenfindenz: sie is aber auch ungleich wichtiger, weil es die Metropolen mit ihrer großen Be- völkerung sind, wo sich die sozialen Fortschritte und die sozialen Leiden am s{chuellsen krystallisiren, wo die Courszettel und die Revolutionen gemacht werden, Eine Statistik, welche den Zustand der Bevölkerung der Haupt- städte registrirt, ist das wichtigste Hülfsmittel einer intelligenten Sicherheits-

| Behörde, denn diese sucht nicht nur die Ausbrüche der Uazufriedenheit, son-

dern deren Ursachen zu überwältigen.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten,

Danzig, Mittwoch, 28. September. Die Forderung von 720 Fl, für eine Partie shönen polnischen Weizens wurde bewilligt, Der Umsay an der Kornbörse blieb übrigens mäßig, wie dies nah der Beschränkung der Ausbietungen, nah dem schr hohen Preiêstande und nah der durch die Kriegsfrage bedrohten Stellung aller Kreditverhältnisse kaum anders sein fann. Ueberhaupt sind geschlossen 60 Last Weizen aus dem Wasser und 150 Last vom Speicher. Bekanutgewordene Preise nächst obigem 640 Fl, bis 675 Fl, für 127/32p\d, bunten polnischen Weizen. 29 Last 121 /22pfd.