1853 / 232 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Roggen vom Speicher 450 Fl. 4 Last 99pfd, Gerste aus dem Wasser 312 Fl, Es leidet feinen Zweifel, daß nah Erledigung der Aerbestellung für die jeyt das Weiter meistens günstig ist, auf allen Märkten Zufuhren eintreffen werden, bei denen tie jeßigen Preisstände sich nicht völlig halten kfönnenz diese sind bei 1ihtiger Erwägung der Umstände ohne Bedenken als übershroben anzuschen. Am wenigsten dürfte dies von Weizen gelten, dessen Stellung im Welthandel zu aller Zeit und vorzüglich Ns eine be- sondere is. Roggen aber muß etwas wohlfeiler werden und eben so die andern Getreidearten. S T R i 98. September. as gropherzogii@e zeigt Tas L nggrots für die hiesige Bank, welcher nah dem Statut für das erste Mal von der Staatsregierung, künftig aber von den Actionairen zu wählen is, aus den Herren Rafael Erlanger zu Srankfurt a. M., Alexander Mendelssohn zu Berlin, Kammerrath Frege zu Leipzig, Friedrich Gelbfe zu Berlin, Staatsrath Stichling zu Weimar, Fabrikbesiger Hogenbruch daselbst, Fabrikbesiger v. Eichel-Streiver zu Eisenach, Com- merzienrath Lucius in Erfurt und Fabrikbesiger Zimmermann in Apolda zusammengeseßt sei, 7 Der Verwaltungsrath hat am legten Sonn- abend seine erste Sizung gehalten und die Beamten derx Bauk gewählt, Der erste Direktor ist jedoch noch nicht ernannt, Die Bankiers Crlanger und Mendelssohn zeigen heute an, daß die Summe der sür die Bant hier gezeichneten Actien deu Betrag der verfügbaren Actien bedeutend übersteige und daß mit Genehmigung der Staatsregierung die Vertheilung dergestalt bewirkt worden sei, daß die Zeichner bis zu 1000 Thir, Kapital je eine Actie, bis zu 2000 Thlr. je zwei, bis zu 5000 Thlr, je drei, bis zu 410,000 Thlr. je vier, bis zu 30,000 Thlr. je fünf, bis zu 60,000 Thlr, je sechs, bis zu 100,000 Thlr. je sieben, bis zu 150,000 Thlr, je acht, bis zu 200,000 Thlr. je neun und bis zu 300,000 Thlr, je zehn Actien erhalten.

Leipzig , 27. September, Die Lebhaftigkeit in allen Geschästs- branchen und die großen Umsäße von Waaren aller Art haben in den lezten aht Tagen nicht nachgelassen, Jn Ansehung auf die Tuchmesse haben wir seit langer Zeit cin so reges Leben in fast allen Gattungen, wie auch ín andern wollenen Artikeln nicht erlebt, was jeine Ursache in dem großen Bedarf und der Geringfügigkeit der Zufuhr hat. Man schäßt letztere faum auf 60,000 Stü, während sonst wohl das Doppelte und mehr zum Markte gebracht wurde. Dagegen is für diesen Artikel eine so große Än- zahl von Einkäufern aus allen Welttheilen hier, daß in guten Mitteltuchen wirkliher Mangel eintrat, und man demzufolge gern die Leipziger Elle mit 4 bis 5 Neugroschen und bei Stücktuchen das Stück mit 4 bis 5 Thaler höher als vorige Ostermesse bezahlte, Bukökins werden nicht minder lebhaft gekauft und erhalten ebenfalls 4 bis 5 Ngr. pro Elle mehr als vorige Messe. Man darf sih darüber nit wundern, wenn man bedenkt, daß die Wollpreise gegen voriges Jahr um 410 bis 20 Prozent gestiegen sind, daß die Lager der Einkäufer im legten Halb- jahre wegen der abwechselnden Witierung in wollenen warmen Stoffen sehr geräumt wurden, und daß die Fabriken für Amerika, Jtalien, die

Schweiz und Baiern so mit Aufträgen beschäftigt sind, daß wohl nur |

sehr wenige von ihnen auf Lager arbeiten können, Die Fabri- fen werden vielmehr große Noth haben, das zu cffektuiren, was sie einmal in Bestellung genommen haben, Die fremden Leder- fabrifanten sind mit bedeutenden Aufträgen längst abgereistz es haben aber unsere hiesigen Großhäntler mit der kleinen Kundschast so viel zu thun, daß wir heute den versprochenen speziellen Bericht über die Ledermesse noch nicht geben können, Der Verkehr in deutshen Manufacturwaaren war seit Mitte voriger Woche außerordentlich lebhaft; am stärksten gingen halb- wollene carrirte Kleiderstosse und Tücher, die Fabritate aus Glauchau, Chemniß und Neichenbah, welche alle, wie au berliner wollene Máäntelsto}e, in großen Quantitäten abgeseßt und zu höheren Prei- sen als voriges Jahr bezahlt wurden. Auch in Kallikos, Thibeis, Stickereien 2c. ging der Verkauf gut, wenn auch nicht so lebhaft als in den andern genannten Artikeln, Von deutschen Einkäufern sind ungewöha- lih viel hier, da abcr das Ausland noch nit stark vertreten is, so war au der Absay in englishen Manufakturwaaren noch nicht von großer Bedeutung. Rauchwaaren machien bis jeßt noch keine schr große Messe, weil die Waaren in Folge der späten Auctionen noch nicht alle hier sind, Bei dem nunmehrigen Eintreffen derselben aber wird das Kürschnergeschäst zuversichtlih sehr an Lebendigkeit gewinnen, Visamkazen naturell und ge- färbt, \{chwarze Kapen, Chinchilla, Hermelin, Dachse, Landsüchse 2c, schr be- gehrt, Von Astrachaner wurde viel na Oesterrei verkauft, Griechen find wenig hier, Polen werden noch erwartet, Man will diesmal nur von einem Artikel wissen, der {hlecht geht und dics sind Juwelen sonst soll es keinen geben, der vernachlässigt wäre,

Hamburg, 29, September, Dcr Sturm, welcher am 25, d. Mks, und an den folgenden Tagen einen großen Theil des nordwestlichin Europa heimgesucht hat, is tie Ursache der theilweisen Störung des Telegraphen- Verkehrs gewesen, da auf vielen Telegraphenlinien, besonders in Bel- gien und Holland, die Telegraphenslangen umgeworfen norden sind.

Amsterdam, 28. September. Weizen und Roggen schr preis- haltend ; 130pfd. bunt, poln. Weizen 440 Fl.z 126psd. dito 420 Fl.; 127- pfd. wismar. 405 Fl,; 134pfd. kubank. 395 Fl.z Roggen: 118pfd. preuß, 250 Fl. 5; 117-, 418d. neu. arhang. 252, 255 Fl,; 123pfd. preuß. 264, 265 Fle.z 116pfd. alt. gétreckn. 243 Fl; Hafer höher verkauft; 80pfd. neu. dick. 135 Fl.; 74-, 75pfd. neu. Futter). 120, 123 Fl. Gerste mit gutem Handel höher verkauft; 403pfv, jähr. fries. Winterg. 210 Fl. ; 100p\d. neue oldammer Winiergerste 204 Fl.z 104p\d. gering dito 205 Sl.z 402pfv, neue oldammer Wintergerste 210 Fl,; an den Müh- len. ta Buchweizen durh Seltenheit höher verkaustz 120-, 4121psd, fries, sand, 237, 240 Fl, Kohlsamen 5 L, viedrigerz auf 9 Faß im Sep!, 705 L; Oct, 74 L; Nov. 715 L,z Dec. 72 L, Leinsameu ohne Dai, Rüböl gleich und auf Lieferung niedriger abgegebenz auf 6

l ape: D lis effekt, 38% Fl.; Okt, 38 Fl.z Nov. 39 Fl. Dez, 395

3 4 _8l, Leinól auf 6 Wochen 31% Fl,z effekt, 302 Fl,

Hanföl auf 6 Wochen 40" Fl,z effekt, 39% Fl.

1630

New-York , 13. September. Der wahrscheinlihe Umfang des in dicsem Jahre für die englischen und französischen Märkte von Nord-Amerika zu liefernden Getreides is hier ein Gegenstand lebhafter Besprechung ge- worden, seit die leßten Berichte von Europa eine wesentliche Steigerung der Getreidepreise g emeldet haben, und ist man zu dem Schluß gekommen, daß das disponible Quantum jedenfalls sehr groß scin wird. Jn den leßz- ten fünf Jahren hat unsere Regierung über 12 Millionen Acres Acferbau- land verkauft, außerdem haben größere Gesellschaften, die des Jun- diana- und Jllinois - Kanals eingeschlossen, große Länderstriche verwerthet, welche von 14 Millionen Einwanderern nun bebaut werden. Außer den bereits 1847 angebauten Ländereien is mithin neues Land, welches dem kultivirten Lande von ganz England an Umfang gleich- fommt, von neuen Einwanderern seitdem bebaut, welche sih in diesem Jahre einer ungewöhnlih guten Ernte erfreuen. Jn Wisconsin und Jotoa ist der Ertrag außerordentlich groß, so daß die Landbauer sich beeilen wer- den, zu verkaufen. Außerdem werden die seit 1847 wesentli verbesserten Transport - und Communicationsmittel besonders dazu beitragen , einer ferner auffommenden Frage für Europa durch reihe Zufuhren genügen zu können. Die Frage is groß, die hiesigen Frachten aber sind noch nicht gesteigert, so daß die Produzenten im Jun- nern bei jeßigen Preisen größeren Nuyen erzielen, als bei einer etwanigen späteren Konjunktur, durch welche die Transportkosten erheblich gesteigert werden dürften, Bei jeßigen Frachten bleibt den Produzenten im Westen bei dem Weizenpreis von ca. 150 C, ca. 1 Doll. Netto. Eine Konjunktur, wie im Jahre 1847, würde Frachten möglicherweise dermaßen steigern, daß bei einem Preise von 175 C, den Produzenten nur 75 C, Netto bleiben würden, Die Vorräthe im Junern sind so groß, daß sie, bei hier aufspringender lebhafter Frage, hierber nicht so billíg transportirt werden fönnen, daß den Pflanzern noch 1 Doll, Netto übrig bleibt, Von Kanada erwartet man 4 bis 5,000,000 Bush, Weizen, welehe über Häfen der Vereinigten Staaten zur Verschiffung kommen werden,

Die Baumwoll-Aerndte in Nord-Amerika 1852/1853, Das Total der am 31. August geschlossenen Aerndte beträgt 3,262,882 B., 247,853 B. mehr als im vorigen Jahre, Die Total - Verschiffungen be- tragen 2,528,400 B., 84,754 B. mehr als im vorigen Jahre.

Bon Letteren wurden cxportirt :

Nach Mehr als im vor, Jahr. Großbritannien... 2... 1,736,860 B. 68,111 B, Frankreich. c r Cr Ee 40S 426,728 »» 5,393 » ITOID E Ca s 1714/4760,» 2,301» andern fremden Häfen... 193,636 » 8,989 »

Vorrath noch 135,643 B,, gegen 91,176 B. im vorigen Jahre,

Leipzig, 30. September. Leipzig-Dresdener 212 Br., 2105 G.. Sächsiseh - Bayerische 91 Br. Sächsisch - Schlesische 103 Br. Löbau- Zittauer 37 Br., 365 G. Magdeburg - Leipziger 314 Br., 311 G, Bedin - Anhaltische 1285 G. Berlin-Stettiner 143 G. Köln-Mindener 1419 G. Thüringer 1092 Br., 109 G. Anhalt - Dessauer Landesbank- Actien Lit A. 165 Br., Lit. B. 160% Br. Braunschweiger Bankactien 109 Br., 108 G. Weimarische Bankactien 104% Br., 104 G. Wie-

ner Baninoten 923 Br., 927 G.

Breslau, 1. Oktober, 1 Uhr 52 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 932 Br. Aproz. Freiburger Actien 1197 Br. Oberschlesische Actien Lit. A 207% G. Oberschlesische Actien Lit. B. 173 G. Oberschlesisch - Kra-* kauer Actien nicht notirt. Neisse-Brieger Actien 80 Br.

: Getreidepreise: Weizen, weisser 90—108 Sgr., gelber 96—108 Sgr. Roggen 68—78 Sgr. Gerste 56—63 Sgr. Hafer 31—37 Sgr.

SÉ@UTiSa, 1. October, 2 Uhr 32 Mininen *achmittags. (Tel Dep. d. Staats-Anzeigers ) Buggei 70— 79 bez., October 69 bez. und Br., October - November 66} bez. u. G., Frühjahr 63 Br. Büböl October 113 Br. Spiritus 11% Br., 113, 412 bez., October 12 Br., October- November, November - Dezember 12% Br., Frühjabr 123 Br.

Konigli®e Schauspiele.

Sonntag, 2. Oktober, Im Opernhause. (165ste Vorstellung.) Der Feensee, große Oper in 5 Abtheilungen, von Scribe. Musik oon Auber. Ballets vom Königlichen Balletmeister Hoguet.

Mittel-Preise: Fremden-Loge 2 Rthlr. 2c.

Im Schauspielhause. (117te Abonnements = Vorstellung) : Mac Hiavelli, Tragödie in 5 Aufzügen, von Elise Schmidt.

Kleine Preise: Fremden-Loge 1 Rthir, 10 Sgr. 2c.

Montag, 3. October. Jm Schauspielhause. 118te Abonne- meuts - Vorstellung. Zum ersten Male wiederholt: Magnetische Kuren, Lustspiel in 4 Aufzügen, von F. W. Haländer.

Kleine Preise: Fremden =Loge 41 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Dienstag, 4. October, Im Opernhause. (166ste Vorstellung.) Mit aufgehobenem Schauspielhaus - Abonnement: Faust, drama- tisches Gedicht von Goethe, in 6 Abth. Anfang 6 Uhr.

Kleine Preise: Fremden - Loge 2 Rthlr. 2c.

Im Schauspielhause. (119te Abonnements = Vorstellung) : Magnetische Kuren. ,

Kleine Preise: Fremden - Loge 1 Rthlr, 10 S A

Der Billet-Verkauf zu den beiden Dienstags-Vorstellungen be- ginnt erst Montag, den 3. d. M.

1631

Oeffentlicher Anzeiger.

[1162] i y Wir Friedrih Wilhelm, von Gottes Gnaven, König von Preußen 2c. 2c. 2c.

Thun kund und fügen hiermit zu wissen, daß die Rathskammer der Ersten Civilkammer Unseres Landgerichtes zu Bonn in ihrer Sißung vom fünfundzwanzigsten Juli achtzehnhundert drei und fünfzig, wo mitgewirkt haben die Herren: Merrem, Präsident; Weyers, Schiems, Land- gerihts-Räthe; Bleibtreu, Assessor, und Schri, Ober-Secrctair, folgenden Beschluß erlassen hat:

Eingesehen die Eingabe des Advokat-Antoaltes Eller vom dreizehnten dieses Monates, Namens des Königlichen Domainenfiskus, vertreten durch die Königliche Regierung zu Köln, aiso lautend:

An den Präsidenten des Königlichen Land- gerihtes Herrn Merrem, Hochwohlgeboren.

Nach Juhalt der beiliegenden Verhandlungen |

ist Wilhelm Schumacher, natürlicher Sohn der am zweiten Oktober achtzehnhundert fünfzig ver- lebten Anna Elisabeth Schumacher, am dreißigsten November achtzehnhundert zwei und fünfzig zu Obersaurenbach, Bürgermeisterei Ruppichteroth, verstorben ohne successionsfähige Verwantte hin- terlassen zu haben, dessen Nachlaß daher dem Staate zugefallen,

Als Anwalt des Königlichen Domainenfiskus, vertreten durch die Königliche Regierung in Köln, bitte ih demnach, über folgenden Antrag geneigtest eine Entscheidung zu veranlassen :

Das Königliche Landgericht wolle in Gemäß- heit der Artikel siebenhundert neun und sechszig und siebenhundert siebenzig des Bürgerlichen Ge- seßbuches, so wie des Paragraphen zwei der ministeriellen Jnstruction vom achten Juli acht- zehnhundert aht die Ermächtigung zur Vornahme der üblichen Bekanntmachungen, so wie zur Er- richtung eines Jnventars und zur vorläusigen Besiznahme und Verwerthung des Mobilarnach- lasses im Junteresse der Conservation desselben er- theilen, gleichzeitig erkennen, daß tie Einweisung des Fiskus in den Besiy des Nachlasses ein Jahr nach dem Urtheile erfolgen und dieses Urtheil in den Staats-Anzeiger eingerückt werden solle,

Bonn, den dreizehnten Juli achtzehn hundert drei und fünfzig.

Mit Hochachtung unterzeihnet Eller, Advokat Anwalt,

Nach fernerer Einsicht der dieser Vorstellung beigefügten Aktenstücke, so wie des schriftlichen Antrages der Staats - Behörde vom ein und zwanzigsten currentis ;

Auf den von dem ernannten Neferenten Herrn Lanvgerichts-Assessor Bleibtreu erstatteten Bericht z

Nach gepflogener Berathung, und

Jn Erwägung, daß die nachgesuchte Ermächti- gung zur Vornahme der geseßlichen Bekarnt- machungen zu ertheilenz daß es efner solchen Ermächtigung jedoch rüsihtlich der Juventari- sation des erblosen Nachlasses nach Artikel siebenhundert neun und fehszig des Bürgerlichen Geseybucves nicht bedarf, dap hinsichtlich der etwa erforderlichen Verwerthung des Mobilars dem- nächst die entsprechenden weiteren Anträge zu neh- men sein werden ;

Aus diesen Gründen tag

Ertheilt das Königliche Landgericht dem König- lihen Domainenfiskus, vertreten durch die Kb- niglihe Regierung zu Köln, Urkunde über das Gesuch um demnächstige Einweisung in den Besiß des Vermögens des in Obersaurenbach vez storbe- nen Wilhelm Schumacher, und gestattet die drei- malige BVekanutmachung und Veröffentlichung im Staat9-Anzeiger stempelfrei. l

Ms geschehen und heschlossen zu Bonn wie Den,

Unterzeichnet: Merrem. S chridck.

Wir befehlen und verordnen zugleich allen Ge- rihtévollzichern, die hierzu aufgefordert werden, diesen Beschluß in Vollzug zu seßen, Unserm General-Prokurator und Unseren Prokuratoren bei den Landgerichten hierauf zu haltenz Allen Be- fehlshabern und Beamten der öffentlichen Macht

i

A gehöriges Ersuchen starke Hand dazu zu eiten.

Zur Urkunde dessen is die Urschrift dieses Be- schlusses von dem Präsidenten und dem Ober- Secxctair unterzeichnet worden.

Für gleihlautende Ausfertigung. Der Landgerichts-Secretair, (L S) ge, S Dem ar,

[1342] Stedckbrief,

Der Stallmeister Johann Carl Petermann, welcher am 24, März 1853 aus Berlin gewiesen worden und sih hier kurze Zeit aufgehaiten hat, ist eines Betruges dringend verdächiig, Er hat sich von hier heimlich entfernt und sein jebiger Aufenthalt is bisher nicht zu ermitteln gewesen. Die geehrten Behörden des Jn- und Auslandes werden dahex dienstergebenst ersucht, auf den Petermann, von dem eine genaue Beschrei- bung nicht angegeben weiden fann, zu achten, ihn, wenn er sich betreffen läßt, zu verhaften und an unser Gefängniß Linder straße 54, abzu- liefern. Jeder, der von dem Aufenthalt des Petermann Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Ortsbehörde sofort Anzeige zu machen.

Potsdam, den 29. September 1853. Königliches Kreisgericht, Abtheilung 1.

Steckbriefs-Erledigung und Auffor- [1344] verung.

Der im Stück 3539 sub Nr. 3 der Mitthei- lungen des Polizei-Präsidiums von dem König- lichen Kreisgericht zu Spandau steckbrieslich ver- folgte Steuermann Johaun Heinrich Frie- drih Ferdinand Buchholz aus Landsberg ‘a. d. W., ein vielfach bestcraster Dieb und Be- trüger, ist hier verhaftet. Er befindet sich hier wieder wegen versuchten Betruges in Unutersu- ung.

Er führte ein Schiffspapier bei sih , lautend auf den Namen dcs Schissers Jahnke aus Póliß,

Es i} ermittelt, daß er seit seiner Flucht aus dem Gefängnisse in Spandau, am 28, Mai d, J, anfänglich unter dem Namen Müller, später unier dem Namen Johann Heinrich Jahnke verschiedene Betrügereien verubt hat,

Bei ihm i ein goldener Ring, gezeichnet „L. F. 4853.“, vorgefunden. Alle dieje-igen, weiche hiernach im Stande sind, über das Trei- ben des Buchholz seit dem 28. Mai d. J, und etwa noch weiter begangene Verbrechen Ausflanst zu geben, werden unter der Verweisung auf das in dem oben bezeichneten Steckbrief befindliche Signalement aufgefordert, sich mit ihrer Wissen- schaft ungesäumt bei ter nächsten Polizei - oder Gerichtsbehörde oder dem Unterzeichneten zu melden.

Friedeberg i. d, N,, den 26, September 18953,

Der Königliche Staats-Anwalt. Hauschtec,

[1082] Nothwendiger Verkauf.

Die zur Lehnschulze Joachim Meyerschen Konkursmasse von Siaffelde gehörigen Grund- stücke und zwar:

1) das im Dorfe Staffelde belegene, im Hy- pothekenbuche der Königlichen Kreisgerichts- Kommission zu Cremmen Vol. 1. Fol. 6 verzeichnete Bauergut mit Zubehör, jedoch ohne Gebäude, gerichtlich abgeschäßt auf

40,044 Thlr. 17 Sgr. 10 Sgr.

2) Das in Staffelde Nr. 24 belegene Wohn- haus mit Stallung, Hof und Garten, ab- Ge AU T T. 2% 838 Thlr, 10 Sgr.

3) Das bei Staffelde am Wege nah Cremmen belegene, im Hypothekenbuche der König- lichen Kreisgerihts-Kommission zu Cremmen Vol. I. Fol. 1 verzeichnete Erbschulzengut mit den dazu gehörigen Wo hn-, Wirthschafts-, Brennerei- und Ziegelei-Gebäuden, dem le- benden und todten Jnventarium, gerichtlich abgeschäßt auf 22,626 Thlr. 19 Sgr. 9 Pf.

4) Die auf der Feldmark Cremmen belegene, im Hypothekenbuche Vol XIV. Fol. 4 ver- zeichneten zwei halben Hufen Aer nebst zivei furzen Steinbergen, abgeschäßt auf

4091 Thlr. 15 Sgr. 4 Pf.

5) Der im Hypothekenbuche von Cremmen Vol. IX. Fol. 17 verzeichnete, auf der dor- tigen Feldmark belegene sogenainte Knacken- berg, taxiat zu. : 72 Thlr, 2 Sar, 10 DE

6) Die daselbs belegene und im Hypotheken- buche Vol. X, Fol. 44 Nr, 11 des Ka- tasters verzeichnete sogenannte Birkmähung, cine Wiese von 10 Morgen 153 Ruthen, taxirt auf... 720 Thlr. 23 Sgr. 5 Pf.

7) Die ebendaselbst belegene und im Hÿypothe- fenbuche Vol. X. Fol. 27 verzeichnete #o- genanute tiefe Wiese Nr. 26a, von 2 Mor- gen 128 C]Ruthen, taxirt zu

314 Thlr. 29 Sgr. 11 Pf.

8) Die ebendaselbst belegene und im Hypothe- tenbuhe Vol. XII. Fol. 16 verzeichnete \o- genannte tiefe Wiese Nr. 26a. von 7 Mor- gen 94 [JRuthen, abgeschäßt auf

864 Thlr. 28 Sgr. 6 Pf.

9) Die Folio 3 des Hypothekenbuches des Ritterguts zu Cremmen verzeichneten 45 Mor- gen 177 C1Ruthen Lcker erster Klasse, ab- AcTIMabt au L, 1827. Dl, 12 Sar,

40) Das von der Feldmark Groß - Ziethen an- gekaufte Grundstück von 160 [JRuthen Gerstland erster Klasse, abgeschäßt auf

“786 Lhlr. 29 Sar, 410 Vf,

11) Die bei dem Dorfe Tiezow belegene Húü- tungs - Abfindung Nr. 20 der Karte, abge- Wabi auf f: 99 Thlr. 18 Sar, 11 Ps

412) Die ebendaselbst belegene Hütungs - Abfin- dung Nr, 21 der Karte, abgeshäßt auf

73 Thlr. 25 Sgr: 7: Pf. sollen in dem

ams. Februar 1854, früh 11 Uhr, im Gerichtslokal der Königlichen Kreisgerichts- Kommission zu Cremmen anstehenden Termine subhastirt werden.

Die Taxen und die neuesten Hypothekenscheine sind im Büreau 11. des unterzeichneten Gerichts werktäglich einzusehen.

Spandau, den 8. Juli 1853,

Königliches Kreisgericht, 1. Abtheilung.

[4205] Nothwendiger Verkauf.

Königliches Kreisgericht zu Nothenburg in der Ober - Lausig,

Das im Rothenburger Kreise gelegene Ritter- gut Leippa, für den landschastlihen Kredit auf 55,025 Thlr. 4 Sgr. 14 Pf., für die Subhasta- tion abgeschäßt auf 59,933 Thlr. 22 Sgr. 10 Pf. exflusive cines Gutsmatérialien - Werths von 29,027 Thlr. 23 Sgr. worunter eine Glas- und Steingutfabrik begriffen und der gericht- lich deponirten Rentenbriefe im Betrage von 19/968 Thlr. 26 Sgr. 8 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein in unserm Geschäfts-Büreau Ill a. einzusehenden Taxe, soll auf den

18, Mai 1854, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Rothenburg, den 23, August 1853,

[1344] Nothwendiger Verkauf.

Das in der großen Scharrnstr, sub Nr, 62 hierselbst belegene,” Vol, I. sol. 742, Nr. 692 des Hypothekenbuchs verzeichnete, dem Kaufmann