1883 / 62 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 13 Mar 1883 18:00:01 GMT) scan diff

daß der leßte Krieg gegen die Türkei gegen seinen (Gortscha- koffffs) Rath unternommen worden sei.

Amerika. New-York, 12 März. (W. T. B.) Der Schaßsekretär Folger ist an der Malaria erkrankt und ihm von den Aerzten eine Seereise anempfohlen worden. Der Präsident Arthur isst gleihfalls erkrankt und begiebt sich E Wiederherstellung seiner Gesundheit demnächst nah Fort

onroe.

Afrika. Egypten. Kairo, 12. März. (W. T. B.) Von den englischen Truppen wird demnächst ein Regi- ment Znfanterie nah Malta abgehen, ein anderes nah Gibraltar, eine Batterie und eine Compagnie Jngenieure kehren nach England zurück. Der Eff-:ktivbestand der in Egypten befindlihen englishen Truppen wird auf diese Weise auf 6000 Mann reduzirt.

Der „Agence Havas“ wird aus Kairo gemeldet: Die Kommissionzur Reorganisation der einheimischen Recbtsvilege hat eine Resolution angenommen, in welcher erklärt wird, daß die einheimishen Gerichtshöfe erkennen sollen über alle Streitsahen auf dem Gebiete des Civil- und Handelsrechts, zwishen allen Personen ohne Unter- \{chied der Nationalität, die Zustimmung der Parteien vorausgescßt. Wie verlautet, sind die Mächte keineswegs geneigt, einer wesentlihen Grundbestimmung der für ganz Europa gen:einsam in Egypten getroffenen Gerichtzarrangements zu entsagen. Die Mächte würden vielmehr darin willigen, daß die gegenwärtigen Befugnisse der gemishten Gerichtshöfe, welche seit 1875 so viele Dienste geleistet haben, auf die Ein- geborenen ausgedehnt werden.

HZeitungsftimmen.

In der „Schlesischen Zeitung“ lesen wir:

So lange wir Deutshen noch nach einem nationalen Staats- wesen zu rinaen hatten, durften wir uns rühmen, alle großen welt- bewegenden Dinge freieren Blickcs und lebhafteren Geistes zu erfassen als andere Völker; nachdem unser Ziel erreiht, nachdem das Deutsche Reich wieder aufgerichtet ist, bewegen si ursere politischen Inter- Gu meist in engerem Kreise als die der Franzosen, Briten,

usen und selbst der Oesterreiter. Wir haben unsere Nachbarn um ihren Drang nach Gloire, Machterweiterung, Eroberung gewiß niht zu beneiden, aber als ein Glück vermögen wir es do nicht zu preisen, daß bei uns heute Alles in einem un- frubtbaren Parteihader über Steuern, Zölle, Kirchengeseße und Ver- waltungsnormen culminirt., Wir spielen dabei zwar eine aroße Rolle in der Welt, aber wir spielen sie nur durch den gewaltigen Geist, der nun son seit länger als zwei Dezennien die Geschicke Deutsch- lants lenkt. Bis über 1870 hinaus \cköpfte unser leitender Staats- mann aus dem geistigen Leben der Nation, heute ist er in den Sn Dingen auf sein «igenes Sinnen und Denken an- gewiesen.

Wie in allen Angelegenheitéh der großen Politik zeigt sih dies au in seiner kühnen Jnitiative auf sozialem Gebiete. Als er dem Staate die Aufgabe vindicirte, Hand anzulegen an unsere sozialen Verhältnisse und die Gefahren zu beschwören, welhe Staat und Ge- sellsbaft ern und {wer bedrohen, fand er nur in unserer katheder- jozialistishen Schule einen s{chwachen Stüßpunkt, die öffent- Tibe Meinung aber kam ihm nibt in dem Maße entgegen, wie es erforderli war, um eine tiefgehende erfolgverheißende mora- lishe Wirkung zu erzielen. Christlich-\soziale und Ultramontane wollten vornehmlib den Kirchen die Lösung des großen Problems anheimgeben ; die Partei des Laisser faire hielt fe an ihrem ethi- {en Grundsate, daß der Staat Niemandem das Recht verkümmern dürfe, auf eigene Hand zu verhungern; die radikale Linke beharrte wie immer auf dem Prinzip der abstraften Negation, und die Agi- tatoren der Sozialdemokratie boten, um ihre eigene Führerschaft nicht zu verlieren, alles auf, die Ideen des Kanzl:rs zu verkleinern und zu verdächtigen, Wäre, als die erste sozialpolitisbe Vorlage ersien, der leitende Grundgedanke in derx öffentliben Meinung aus- gereift gewesen, bätte es nur des Aastoßes bedurft, um die Geister zu rüstiger Mitarbeit fortzureißen, dann würde das Ausland dem Beispiele Deutschlands alsbald gefolgt sein, und vielleiht würde dann der Gedanke der sozialen R-form bis tief in die Massen hinein zündend und heilend gewirkt haben. Aber jener Philistergeist, mit dem die Vorlagen vom Reichstage wie von den Organen der öffent- lien Meinung aufgenommen und kritisirt wurden, ließ eine solche Wirkung nicht auffommen. .….

Der in Bremen erscheinende „Cour ier“ sagt in einer Polemik gegen den Abgeordneten für Gotha, Hrn. Syndikus Dr. Barth:

Der Herr Syndikus erklärt: „Der Zolltarif ist an der Aus- breitung dieses Verkehrs (des direkten Imports australischer Wollen) ficher so unschuldig, wie an der Entwickelung der australischen Schaf- zut überhaupt.“ Der beliebte Vergleih hinkt mehr als billig. Wöährend für die Entwickelung der Schafzuht der Konsum des Weltmarkts bestimmend ist, beurtheilt die Ausdehnung des direkten Imports \sich lediglich oder vorzugsweise von nationalwirthschaft- lichen Gesichté punkten aus, Und eben von diefen Gesichtspunkten aus glauben wir zu der Annahme berechtigt zu sein, daß au der Zoll- tarif von 1879 auf die Hebung des direkten Wollimports von Ein- Auß gewesen ist, Dem Herrn Syndikus i} ohne Zweifel bekannt, daß im Großen und AUgemeinen die deutshe Wollindustrie seit 1879 einen mehr als gewöhnlichen Aufschwung genommen hat, daß be- ftebende Fabriken ihre Maschinenzahl vergrößert, mitunter verdoppelt oder mehr als verdoppelt haben, daß neue Fabriken in aroßer Zahl und von bedeutendem Umfange aus dem Boden gewachsen sind. Diese Thatsache, welhe sich durch keine Rodomontade und Rabulisterei aus der Welt s{haffen läßt, ist auf verschiedene Momente zurückzuführen. Und eines dieser Momente ist der neue Zolltarif. Die Konkurrenz des Auslandes, die bislang den deutshen Markt übershwemmte, wurde in mehrfaher Beziehung zurückgedtängt ; der einheimishen Industrie eröffnet sich die Ausficht, den einheimishen Markt zu erobern und Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt zu erringen ; das freie Kapital ergoß sib in die ihm er- \chlofsenen Kanäle. Daß aber die großartige Entfaltung der Jn- dustrie eine entsprehende Steigerung des Wollimports zur Folge haben mußte, bedarf kaum der Erwähnung. Und daß diese That- fache naturgemäß und nothwendig den Händler und Fabrikanten auf die Bahn des direkten Imports bindrängt, daß die Masse des Be- darfs es jeßt Rechnung finden läßt, eigene Wollkäufer an die über- secisden Pläße zu senden oder wenigstens direkte Verbindungen anzu- Tnüpfcn, um dadur die s{hweren Mehrkosten des indirekten Bezugs zu vermeiden, das Alles ist ein gegebener Entwickelungsgang und jer Geschäftsmann wird den Herrn Syndikus darüber belehren önnen.

Das in Amsterdam erscheinende „A lgemeen-Han- delsblad“ läßt si im Hinblick auf die Verhandlungen im Abgeordneten-Hause über die Vorlage betr. den Bau des Rhein-Emskanals, nach einer Uebersezung des „Berliner Tageblatt“, folgendermaßen aus:

Deutsbland is verhältnißmäßig arm an Wasserrerbindungen. Und es i} selbstredend, daß die betreffenden Interessen unter der früberen Zerrissenheit Deutschlarkds leiden mußten. Cbenso ist es selbstverftändlicb, daß man daëjenige, was früher versäumt wurde, jeßt soviel wie möglich einzuholen sucht. Welcher verständige

lensch wird dies mißbilligen? Wer wird dem nicht

sprechenden Zahlen 3,85 und 5,47 waren.

besonderen Interessen sein kann. Aber wer weiter sieht, weiß doch, daß zum S(blusse es Vortheil Aller sein muß, wenn die allgemeine Wohlfahrt steigt .…... Wenn Alles in Erfüllung geht, was die Deutschen von dem Plan (des Rhein-Emskanals) erwarten, dann wird ein Theil des Transithandels wahrsbeinlih si verlegen. Aber wer deshalb in Holland gegen die Sache eifern wollte, der muß doch arg befangen sein Mad das, was er sieht, und ganz vergessen das, was er nicbt sieht. as er nicht sicht, ist aber das, was auf der anderen Seite gewonnen wird. Je mehr Deutschland in Blüthe kommt, desto besser für Holland! Man kann die Grenze nicht bermetisch vor unseren Produkten verschließen, und in Wohlfahrt befindlihe Nachbarn sind durgängig bessere Nachbarn als andere. i d Die „Norddeutshe Allgemeine Zeitung“ reibt :

Die in den Vereiniaten Staaten soeben beschlossene Tarifreform, dur welche einige Tarifsäte erhöht, andere herabgeseßt worden, lie- fert hon jeßt recht interessante Belege dafür, welher Theil die Zölle zahlt, der Exrportirende oder der Importirende.

Die Zölle auf Eisen sind theilweise erheölih reduzirt; in Be- zug auf diese wird den „Times“ ous Philadelphia geschrieben: „Per- sonen, welche an dem Eisengesäft interessirt sind, sind der Ansicht, daß die herabgeseßten Zölle eine Reduktion der Arbeitslöhne in nicht ferner a nethwendig machen werden. Pittsburger Telegram- men zufolge sagen die Eisenhüttenbesiter, das alle Klassen ihrer Ar- beiter cine Lohnherabsezung zu gewärtigen haben. Da die Arbeiter con jeßt lebhaft Einwendungen dagegen erheben, so stehen, wenn die angedrohte Herabseßung in Krast geseßt wird, wahrscheinli ernste Arbeitseir stellungen in Aussicht. Aehnlihe Meinungen werden in Harrisbury, Chicago und anderen Centren der Eisenindustrie aus- gedrückt.“ Hier würde also der amerikaniscbe Arbeiter die herab- geseßten Zölle in einer Verminderung seiner Löhne auszugleichen haben.

Erhöht dagegen wurden die Tarifsäße auf keramiscke Artikel (Steingut, Porzellan, Töpferwaaren, Glas 2c.) In Bezug darauf wird der „Ha][lishen Zeitung“ aus dem Kreise Schleusingen geschrieben: „Jn einem erfreulichen Aufschwunge befindet sich an- dauernd die Porzellanfabrikation in Subl, Schleusingen, Schmiede- feld, Stüßerbah, Breitendorf und Mäberdorf. Das Produkt der Fabriken“ besteht neben Pfeifenbesteen für den inlän- dishen Markt in Tassen, Kinderservicen, Figuren und Apotheker- gefäßen, welche vorzugsweise nah Amerika, England, Holl.-"d, Ruß- land, Jtalien, dem Orient und Australien abgesezt wer® - Diese Industrie ist nun jeßt von einem harten Schlag getr örden. Amerika hat seine Einfuhrzölle von 50 ihres Werthes erhöht. Die Folgen werden von den F. hwer empfunden werden.“ In diesem Falle der Zollerhöbung ... also unsere deutsche Exportindustrie sofort das klare Bewußtsein, dur die Zollerböhung zu Opfern gezwungen zu sein.

Dagegen wurde endlich der Zoll auf Puppen und Spielwaaren herabgeseßt. Ueber diesen i wird der „Germania“ aus Thüringen geschrieben: „Es ist erklärlich, daß die Nachricht von der Herabseuung des Zolles auf Pupren und dergleichen Spielwaaren von 50 auf 35 % in Sonneberg und Umgegend nicht geringe Freude her- vorgerufen_ hat. Die Geschäftêverbindung Thüringens mit den Ver- einigten Staaten is eine sehr ausgedehnte und die bezeichnete Zollermäßigung kann nur zur Hebung des Geschäfts und dadurch auch zur Besserung der Lage der Arbeiterbevölkerung beitragen. Wenn die liberalen Blätter vorstehende Notiz bringen, so beweisen sie damit einmal, wie gedankenlos sie redigirt werden, und dann, daß die Zölle fast ganz von den Produzenten und nicht von den Kcnsumenten aufgebraht werden, wie der manchester- eis Uberalismus dem „armen Manne* vorpredigt. Ex ore tuo te judico.“

Ob unsere Freihändler, die bekanntlich die aus heimathlichen Verhältnissen ihnen vorgehaltenen Beweise für die Frage: wer den Zoll bezahlt, nie wollen gelten lassen, wohl aus diesen internationalen Be ziehungen etwas lernen werden ?

Landtags: Angelegenheiten.

Die XVI1. Kommission des Hauses der Abgeord“ neten zur Vorberathung des Gesectentwurfs, betreffend die Kircbenverfassung der evangelisch-reformirten Kirche der Provinz Hannover, hat si, wie folgt, konstituirt: Freiherr von Hammerstein, Vorsißender; Dr. Köhler, Stellvertreter des Vorsißenden ; Weis (Hirschberg), Schriftführer; Dr. Andrae, Schrift- führer; Spangenberg, Marcard (Lingen), Wißmann, von Halem, Dr. Brüel, Freiherr von Grote, Dr. Lieber (Montabaur), Dr. Bierling, von Blankenburg, Schroeder.

Die XVII!I. Kommission des Hauses der Abge- ordneten zur Vorberathung des Gescten1wurfs, betreffend das Staatsschuldbuch, hat sich folgendermaßen konstituirt ; von Tiede- mann (Bomst), Vorsißender; Btisert, Stellver*reter des Vorsißen- den; Wessel, Evers, Boby, Schriftführer; Ublendorff, Francke, Bygen, Kochann, Mundt, Hoffsümmer, von Hülsen, Herr, Dr. Wagner (Osthavelland).

: Statistische Nachrichten.

Die Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs geben in dem eben ershienenen Januarheft die Auêweise über die Eheschließungen, Geburten und Sterbefälle während des Jahres 1881. Die Cheschließungen, welche im Jahre 1872 na beendig- tem Kriege ungewöhnlich zahlrei waren, von da an aber bis 1879 si be- ständig verminderten, boten seit 1880 der absoluten Zahl nach wieder eine steigende Tendenz. Im Jahre 1881 belief sich ihre Anzahl auf 338 909. Die Zahlen der Geborenen und Gestorbenen, wie der Unebelih- und Todtgeborenen zeigen eine Abnahme gegen das Vorjahr. Es wurden 1748686 Kinder geboren und es starben 1222928 Personen; demnach betrug der Ueber- {Guß der ersteren über die leßtcren 525758 Köpfe. Derselbe war größer als im Jahre 1880, hat aber die dur{schnittliche Höbe der vorhergehenden neun Jahre nicht errciht. Auf 1900 Personen der mittleren Bevölkerung kamen im Jahre 1881 7,46 Eheschließungen, 38,48 Geborene und 26,91 Gestorbene; alle 3 Verhältnißzahlen, ins- besondere dicjenige der Geborenen, sind niedriger als in irgend einem anderen Jahre seit 1872. Die Zahl der unehelich Geborenen hat sih von 158 709 im Jahre 1880 auf 158 454 im Jahre 1881 ver- mindert, ohne jedoch im Allgemeinen seit 1872 eine abnehmende Tendenz zu zeigen; im Verhältniß zur Gesammtzahl aller Geborenen hat sie sih sogar ein wenig vergrößert. Sie betrug im Jahre 1880 9,00 %%, im Jahre 1881 9,06 9/. Die Todtgeborenen erreichten die Zahl von 66537 und machten von allen Geborenen 3,80, von allen Gestorbenen 5,44 °%% aus, während im Vorjahre die ent-

Kunst, Wissenschaft und Literatur. Das Märzheft 29. Bandes (1883)! von „Petermanns Mittheilungen“ (Gotha, Justus Perthes) enthält die Fortsetzung der Beschreibung der Reise, welhe Dr. B. Hagen nah dem Tobah- Se’! in Central-Sumatra unternommen hat, ferner eine Schilderurg des Jagnau- Thales in Mittelasien und seiner Bewohner, von Dr. G. Capus, Ergebnisse einer im Sommer 1881 ausgeführten Expedition. Vieles Interessante bieten auch die Reisen in Antioquia im Jahre 1880 von Friedrih von Schenck. Derselbe hat den genannten Co- lumbishen Staat {on einmal, 1878, besubt. Dieses Mal mit den erforderlihen Instrumenten ausgerüstet, war er im Stande, eine Reihe von barometrishen Höhenmessungen und topographishen Auf- nahmen auszuführen, die auf der beigegebenen Karte, den Abschnitt der Route von Nare kis Medellin darstellend, eingetragen sind. Der Verfasser erklärt bescheidener Weise die Ergebnisse seinec Er- mittelungen über dieses „arg vernachlässigte Gebiet“ für unbedeutend im Verhältniß zu dem Vielen, was dort noch aufzuklären und richtig zu stellen bleibe. Reht wünshenéwerth wäre es, nah seinem Dafür- halten, wenn ‘durch die von ihm gebotenen Hinweise berufene For-

zuzuwenden. Er \{ildert zunöchs die Tour von Barranquilla dem oberen Magdalena-Fluß, dann cinen Ritt von Nare nah Me, dellin, Land und Leute, die Stadt Medellin, endli seine Reise nab der Goldregion von Santa Rosa, die Goldwäste, reien und den großartigen Fall des Salto del Guadalupe. Dem Heft if ferner eine Karte des Quellgebiets des Tumat, abus und Jal beigegeben, welhe der Afrikareisende Juan Maria chuver von Chartum aus hergesandt hat, und die das geographische Paupseracbuiß seines langen Aufenthalts im \üdliben Theile dez erta-Landes und den angrenzenden Gebieten darstellt.

„geographische Nekrologie“ des Jahres 1882, mit weler die arößeren Beiträge des Märzbefts \{ließen, enthält u. a. die Namen Marcese Orazio Antinori, Jules Crevaux, Otto Delitsch, Eduard Desor William James Gill, Henry Hall, Siegfried Langer, Graf Lütke Otto von Morozowicz, Edward Henry Palmer, John Petherik, Nain Singh, John Rodgers, Hermarn von Schlagintweit-Sakünlünski, Aus dem Jahre 1881 sind ferner noch nacgetragen: Ambler, Chipy Collins und De Long, sämmtlich Opfer der Jeannette-Expedition, endlib Johann Theodor Kleinshmidt. Nicht weniger alz 5 der verzeibneten Forscher sind durÞch Mörderhand gefallen, In dem Geographischen Monatsbericht wird u. a. einer von Dr. ranz Boas in Minden geplanten aigagp wig nah dem arktischen Archipel von Nordamerika Erwähnung gethan, welche sowohl allge- meine wie besonders ethnograpbische Ziele erstrebt. Jn erster Linie beabsichtigt der Genannte Studien über die Wanderungen, die Jagd- gebiete, die Handelswege und die Beziehungen der einzelnen Eskimo- Stämme zu Mauer Ld bschaft

and- und Forstwirthschaft.

, Veber die Ernte des Jahres 1881 in Baden entnehmen wir dem jüngsten Hefte der „statistishen Mittheilungen über das Großherzogthum Baden“ folgende Angaben: Die Ernte wird als eine im Ganzen wenig günstige bezeihnet. Nah den allgemeinen Erntcberichten steht fie etwas unter dem 17jährigen Durscnitt, Als haupt\ächlihe Ursache des ungünstigen Charakters der Ernte im Allgemeiren wird Dürre im Frühjahr und Nässe im Sommer bezw. ¿ur Erntezeit genannt. Auch Mäusefraß, Hagelschlag und Ueber- \{wemmung haben die Ernte an vielen Orten beeinträchtigt. Das Jahr 1881 steht mit einem Erntewerthe von 227,4 Millionen Mark um 7,8 Millionen Mark oder um 3,3% hinter dem Durschnitt des für die leßten 17 Beobachtungétjahre ermittelten Durchscbnitts- werths der Ernte zurück; es nimmt unter den 17 Beobachtungsjahren den 11. Rang ein, 10 Jahre waren besser, 6 \{lechter.

Veterinärwesen.

Amtlichen Nachrichten zufolge ist neuerdings auch*®) im Gou- vernement Warschau, und zwar in dem Dorfe Zagraby, Kreis Warschau, die Rinderpest ausgebrochen.

Amtlichen Nachrichten zufolge ist in mehreren italienischen Provinzen unter den Schweinen und dem Hornvieh eine Seuche, genannt Afta epizootica, in ziemlich erheblihem Umfange ausgebrochen, so daß verschiedene dortige Märkte bereits eingestellt worden sind. | Î

Die Seitens der griehis{en Regierung zum Zwee der Verhütung der Einschleppung von Viehseuchen vor einiger Zei1®*) er- lassene Anordnung ist nunmchr dahin modifizirt worden, daß in Griechenland die Cinfuhr von Rindern, welde aus Saloniki oder aus den Klein-Asiatisden Küstengebieten von Aivali bis Attalia stammen, auf bestimmten Wegen und unter gewissen Bedingungen ge-

stattet sein soll. : Gewerbe und Handel.

Die Preußische Immobilien-Actien-Bank hat pro 1882 einen Reingewinn von 514116 A. erzielt, . von welchen 46 743 M abgehen, so daß 467 373 e. verbleiben, gegen 426721 pro 1881, Dieses Resultat gestattet die Zahlung einer Dividende von 8% und einen Gewinnvortrag von circa 130000 Æ gegen 46 743 M. im Voi jahr.

Der Verwaltungsrath der Privatbank zu Gotha hat gemäß den Vorschlägen der Direktion die Dividende für 1882 nah angemessenen Abschreibungen auf 7? % festgeseßt.

London, 12. März. (W. T. B.) Bei der am Sonnabend abgehaltenen Wollauktion waren Preise unverändert.

Verkehrs-Anstalteu.

Southampton, 12. März. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Werra * ist bier eingetroffen.

New-York, 12, März. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Oder“ und der Hamburger Posft- dampfer „Hammonia“ sind hier eingetroffen.

*) efr. „R. A.“ Nr. 54 und 55 von 1883,

**) c(r, „R. A.“ Nr. 41 von 1883.

Berlin, 13. März 1883.

__ Um das Roellersche Stenographie: System jedem Schreibenden zu- gänglich zu maden, eröffnet der „Louisenstädtishe Steno- graphen-Verein nah Roller“ am Donnerstag, den 15. d. M, Abends 84 Uhr, Oranienstraße 64 (Thüringer Bierhallen) einen unentgeltliben Lehrkursus für Damen und Herren, welcher bei der leibten Erlernbarkeit des Systems nur 4 Lehrstunten umfaßt und wöchentlih je einmal zu der gedachten Zeit abgehalten wird. Mel- dungen zur Theilnahme werden dortselbst an diesen Abenden entgegen- genommen.

In der St. Matthäikirhe fand gestern das in dieser Saison leßte der von Hrn. Emil Prager veranstalteten Kirchenconcerte mit Militärmusik statt. Dur die Oertlichkeit bedingt, fielen diesmal die gemeinsamen Borträge des Orchesters mit dem Eesangs- chor fort, so daß si ein Urtheil darüber, inwiefern sich die akustis besonders günstig gebaute Matthäikirhe für das Zusammenwirken beider Gruppen eignet, nicht bilten ließ. Das Programm war ein sehr reihes: Chorgesang (des liturgishen Chors der St. Matthäi- kirhe) wechselte mit Orchesterpiecen (Musikcorps des 3. Garde-Regmt. z. F. unter Leitung des Kapellmeisters Arnold), Solo- (Frl. von Brunn und Hr. Jul. Stüwe) und Quartettgesang (Frl. Keßler, Frl. Stange, Hr. Grell, Hr. Lewin) ab. Bei den tüchtigen mitwirkenden Kräf- ten ließ die Ausführung selbstverständlich nichts zu wünschen. Das Militärorchester trat besonders günstig in den Chören und den Ora- torien („Die Himmel erzählen“ aus der Schöpfung von Hava und dem Doppelchor aus Händels „Salomon*) hervor. Die Orgel-

begleitung zu den Gesängen führte Hr. Kawerau in sehr diskreter -

Weise aus. Da die Kirche gefüllt war, so wird au der Ertrag des Concerts, der den Armen der St., Matthäi-Parochie bestimmt ist, ein reichlicher gewesen sein.

Concerthaus. Morgen bringt Hr. Hofmusikdirektor Bilse die Sinfonia eroica von Becthoven zur Aufführung. Am Freitag ver- anstaltet derselbe wiederum einen Wagner-Abend.

In den bevorstchenden Concerten von Teresina Tua im Krollschen Theater, deren erstes, wie bereits mitgetheilt, am nächsten Sonnabend ftattfindet, werden auch die Sängerin Hermine Bely und der Pianist Hr. Robert Fisbhof mitwicken. Erstere hat vor Kurzem in Hamburg als „Dinorah“ einen A Er- folg gehabt, während Hr. Fischhof, wie {hon früher hier so au in St. Petersburg, dur sein virtuoses Klavierspiel Aufsehen machte.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Erpedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen

Berlin:

zustimmen? Kurzsihtige mögen unmittelbar danach auéschauen, ob es nicht von einigem Nachtheil für ihre kleinen

\chungsreisende veranlaßt würden, Antioquia, seinen Grenzbezirken und der columbischen West- und Central-Gordillere ihre Aufmerksamkeit

(einschließlich Börsea-Beilage).

zum Deutsch

N 62.

Er stt

e Beilage en Reichs-Anzeiger und Königlich Preußi

Berlin, Dienstag, den 13. März

M Inserate für den Deutschen Reihs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handel8- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich

Preußischen

Staats-Auzeigers :

Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen wu. dergl. A

3, Verkäafe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung , Amortisation . Zinszahlung u. s, w. von öffentlichen Papieren.

Beffentlicher Auzeiger. [5

„Jnvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Shlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

heu Staats-Anzeiger.

18S.

| 5, Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmaehnngen. | 7, Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen. s der Börsen-

[23 rate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des

Annoncen - Bureaux.

9. Familien-Nachrichten. beilage.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief. unten bescbriebenen Journalisten - Hans Wilhelm Adalbert 1855 m E Sn welcher o Barz lg ie Untersuhunashaft wegen Betruges în den eten 565/82, verbängt, Es wird ersudbt, [Ib u verhaften und in das Untersuchungs8- in. Berlin NW., Alt-Moabit Nr. 11/12,

11472] [ Gegen den

Akten I. III. D. 555/82.

Gefängniß zu S Berlin, den

Staatsanwaltschaft beim Landgericht T.

Alter 27 Jahre,

bung: \{lank,

Koteletten, Hedeutend groß und gebo

Zähne defekt, Kinn rasirt, Gesicht länglih, Gesichts» farbe blaß, Sprache deuts, \panisch. Kleidung : brounes Jag ! \{chwarzer Faconhut, Wäsche jedenfalls von Besondere Kennzeichen: große Nase.

Gegen die unten beschriebene ver- echelihte Produktenhändlerin Günther, ver- ‘wittwet gewesene Päyoldt,

‘Weste, ‘Papier.

Steckbrief.

geb. Flügel, am 31. De geboren, verdächtig Hehlerei verhängt.

verhaften und in

1883. | v. Prittwiß. Be Größe 1 m 59 cm, Stat blond, Stirn niedrig,

Augen blaugrau, Nase gewöhnlich, E Zähne defekt, Kinn oval, Gesicht oval,

Lich,

fihtsfarbe gesund, Sprace deuts,

Besondere Kennzeichen :

Steckbriefs-Erlediaung. Der gegen den Buth- halter Gottfried Nitschke wegen Unterschlagung in den Akten Nr. 225. 77, jeßt Nr. 306. 77, unter dem 24. R E aaa A Stadtgericht hier erlassene und unter dem 9. Ye- Hruar 881 und 6. Januar 1882 erneuerte Steck- zurückgenommen._ ; G

Staatsanwaltschaft bei dem König-

Prief wird bruar 1883. Uchen Landgerichte T.

[11473] Steckbrief. C Mohnke, zuleßt in Dorf

tein wohnhaft, geboren am 30. Julí 1824 lienen, welcher \sich verborgen bält, suhungshaft wegen Diebstahls verhängt. 3 wir ersucht, denselben zu verhaften und in das Gefängniß ¿u Bartenstein abzuliefern.

3, März 1883. Königli

[11461]

Aufforderung. Den 10. März 1883.

K. Staatsanwaltschaft.

Staats Hagel

111471] Der gegen

hier, Deutsh-Holländer, unterm erlassene Steckbrief ist erledigt. Rheine, 4. März 1883

Königliches

{11462 Der |

e hier vom 10,

einer Geldstrafe von môgensfalle eine i}t, verurtheilt worden. Aufenthaltsort des Pp.

einzuziehen resp. die Haf uns Nachricht zu geben.

Merseb., den 3. März

gericht.

Subhastationen,

ladungen u. dergl.

[11469] An

Der

Reichardt, geb. Goß, die

ialerben des geb. Goß, als S Kaufmanns Johann

Januar 1883 verstor rich Emil Goß haben

gläubiger des 2c. Goß beantragt. In Folge dessen werden die

Vermächtnißnehmer des testens in dem auf den 29. M

* vor dem unterzeichneten Gerichte,

; ten Aufgebotstermine ihre An- elche u E anzumalbén, widrigenfalls sie die-

sprüche und Rechte selben gegen die Benefizi machen können, als der

F N A N Ban N: Backenbart nah englischer Mode, sogenannte us Augenbrauen blond, Augen braun, Nase

welche si verborgen hält und daber fluht- erscheint, ist die Untersuhungshaft wegen Es wird ersucht, dieselbe zu das Untersuhungsgefängniß zu Berlin, Alt-Moabit. Nr. 11/12 (NW.), uliefer Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12 u den 3. März Königliches Amtsgericht T.,, Ab schreibung: Alter 45 Jabre,

Augenbrauen dunkelblond,

Gegen den Arbeiter Friedrich

Heilbronn. Erledigt ist die unterm 28. Dezember 1882 an S(lofser Georg Josef Anton Becker von Landsberg ergangene

den Arbeiter Friedrich Prill von

Reservist, Kaufmann und Weber Friedri l

Reinhold i, gebürtig aus Schmiedeberg, _ ist Dorothee Louise ui

dur rechtsfkräftiges Erkenntniß des Königl. Schöffen-

Anne A s B . 360 ad . R. Str. G. B. zu

es 150 M, welher im Unver-

Haftstrafe von 15 Tagen substituirt

Wirth unbekannt i}, von demselben im Betretungsfalle die gedachte Geldstrafe

Kaufmann Hugo Goß, die

ai 1883, Vormittags 10 Uhr,

Randow, am 28. August s verborgen hält,

8. März 1883. Königliche Beschrei-

Größe 1,75 m, tatur

gen, Mund etwas groß,

englis, französish und Jaquet und Hofe, dito

Wilhelmine Louise, zember 1837 zu Kirchhain

abzuliefern. theilung 89. ur mittel, Haare dunkel-

Mund gewöhn- Ge- Gestalt mittel. fehlen.

Berlin, den 5. Fe-

Barten- zu Pau- ist die Unter- Es wird

Dompendehl bei

Bartenstein, den hes Amtsgericht. Selle.

anwalt: maier.

6, Februar 1882

Amtsgericht.

Es wird ersucht, da der

tstrafe zu vollstrecken und Moers, Reg.- Bez. 1883. Königliches Amts8-

Anfgebote, Vor-

bot, fgelo Wittwe Elise

lihte Helene Gast, verehliGle Debit am 9 Hein-

das Aufgebot der Nachlaß- Nachlaßgläubiger und 2c. Goß aufgefordert, #pä-

üdenstraße 58,

seit dem Tode Nutzungen durch Befriedigung der angemeldeten An- sprüche niht erschöpft wird.

[48021]

hat als Vormund der minorennen Caroline Marie Sophie Stuff daselbs, Tochter des verstorbenen Tischlers Hermann Julius Stuff, das Aufgebot des

aufgekommenen

des Erblassers

Berlin, den 27. Februar 1883. Königliches Amtëgericht I. Abtheilung 54.

Aufgebot. / : Der Comtoirdiener Friedrih Seeger in Berlin

angebli verloren gegangenen Depositalscheines der Lebens8versicherungs - Aftiengesellswaft Germania zu Stettin, vom 11. Juli 1879, Inhalts dessen der Tischler Hermann Julius Stuff zu Berlin die Police der Germania Nr. 136 505 vom 26. März 1866 über 300 A als Unterpfand für ein dem- selben gewährtes Darlehn gegeben hat, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späte» stens in dem auf den 23. Juni 1883, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Zimmer Nr. 53 anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird. Stettiu, den 6. November 1882. .

Königliches Amtsgericht.

Verkaufs-Anzeige nebst Ediktalladung.

In Sachen :

1) des Grenzaufschers a. D. Veray in Stade, 2) der Catharina Hinrichs, jeßt verehelichten Möl- ler, in Wiepenkathen, L vertreten durch den Mantatar I. W. S{lich-

ting hier, Gläubiger,

A | den Anbauer Johann Schmädtje in Vor-Riens- förde, Schuldner, E soll die dem Leßteren gehörige, unter Hausnummer 97 zu Vor-Riensförde belegene Anbauerstelle, be- stehend aus einem aus Fachwerk erbauten, mit Stroh gedeckten Wohnhause, enthaltend 2 Stuben, 2 Kam- mern, 2 Swlaffkojen, Diele mit Stallung an beiden Seiten, Koh- und Bodenraum, und den sub Artikel Nr. 352 Kartenblatt Nr. 13 der Grundsteuermutter- rolle des Stadtgemeindebezirks Stade verzeichneten, zu Vor-Riensförde belegenen Grundstücken, als : Parzelle Nr. 118 Wiese, groß 26 a 79 qm

Ï « 119 Acker, 16 O7 L 120 Hofraum, A S Ï f 121 O O © wangsweise in dem dazu au a Sonnabend, den 12. Mai 1883, Morgeus 10 Uhr, / allhier anberaumten Termine öffentlich versteigert werden. ' Kaufliebhaber werden dazu geladen. Alle Diejenigen, welche an den fraglichen Grund- stücken Eigenthums-, Näher-, lehnrehtliche, fidei- kommissarische, Pfand- und sonstige dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, werden aufgefordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lauten- den Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Ret im Ver- hältniß zum neuen Erwerber der Erundstücke ver- loren gehe. :

Stade, den 9. März 1883. : gez. A Ausgefertigt zur Veröffentlichung :

M Volkmann, Jusliz-Anwärter,

als Gerichts\ch. Königl. Amtsgerichts Stade I.

11467 Aufgebot. [ Auf ) ntrag des Kolonen Heinrich Mues Nr. 4 Bucbholz als Pfleger des Nachlasses der am 29. No- vember 1879 zu Buchholz verstorbenen Sophie Marie werden deren unbekannte Erben hierdurch öffentlich aufgefordert, sich spätestens in dem vor dem unterzeichneten Gerichte auf den 29. Dezember 1883, Mittags 12 Uhr, anberaumtenAufgebotstermine zu melden, widrigenfalls der Nalblaß den sich "meldenden und legitimirenden Erben der genannten Erblasserin verabfolgt werden wird, und die sih später noH meldenden Erben alle Verfügungen der Erbschaftsbesißer anzuerkennen für \{chuldig erklärt werden und weder Rechnungslegung noch Ersaß der Nutzungen, vielmehr nur Herausgabe des noch orhanvenen n E nte 1888 etershagen in Westfalen, den ärz i 5 G S Sbnigliches Amtsgericht. gez. Hoffmann.

[11457]

[11476] L m Herzo find Ves Aus chlußurtheil vom 23, Januar d. I.

lichen Amtsgerichte IIT. Tenneberg

Ern riedrih Stöhßer aus Friedrichroda und a, Stözer in Amerika für todt erklärt, auch nd Erben und Gläubiger der Genannten, welche fa im Aufgebotstermine am genannten Tage nicht emeldet haben, mit ihren Ansprüchen an deren im erzogthum eie befindlihen Nachlaß ausge- lossen worden. : R Anordnung des Herzoglichen Amt3sgerichtes veröffentlicht solches: Schloß Tenneberg Thüringen, den 9. S 1883.

Jahre 1866 angeblich verloren gegangene Grünkerger

bei Waltershausen in

Aufgebot. Í Auf den Antrag des von der Vorwerksgemeinde zu Deuts-Wartenberg hierzu bevollmächtigten Ge- meindevorstehers Henschel daselbst wird das für die Armenkasse dieser Gemeinde ausgefertigte, seit dem

Sparkassenbuchß Nr. 1100, jeyt validirend über 123 M 85 S hiermit aufgeboten. Der Inhaber des vorbezeichneten Sparkassenbuhes sowie Jeder, der an demselben irgend ein Anrecht zu haben glaubt, werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 6. Juni 1883, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeibneten Gericht, Geschäftszimmer Nr. 26, anberaumten Aufgebotstermine ihre Recte anzumelden und näher nachzuweisen, auch das Spar- fassenbub vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt und ein neues an dessen Stelle auê- gefertiat werden wird. Grünberg, den 30. Oktober 1882.

Königliches Amtsgericht. 11]. F.

[8887] Aufgebot. i - Auf Antrag des Maurers Ferdinand Srader hierselbst, welcher glaubhaft gemacht hat, daß ihm eine vom 3. Juli 1874 datirende, auf das Haus Nr. 29 an der Wallstraße in hiesiger Stadt ingro]- firte Schuld- und Pfandversbreibung des Schuh» machers Heisterberg hierselbst über 450 Thlr. oder 1350 M abhanden gekommen sci, wird der unbe- kannte Inhaber dieser Urkunde aufgefordert, \pä- testens im Termine den 20. April 1883, Morgens 9 Uhr, unter Vorlegung der Urkunde seine Rechte bei unter- zeibnetem Gerichte anzumelden, widrigenfalls die Ur- funde für kraftlos erklärt werden soll, Bückeburg, den 17. Februar 1883.

Fürstlibes Amtsgericht.

gez. Begemann. [11464] Bekanntmachung. 5 München, den 8. März 1883. Das K. Landgericht München I. hat mit Beschluß vom 8. ds. Mts. die öffentlihe Zustellung der Klage der Wirthschaftspächterseheleute Albert und Magdalene Trinkl, vertreten vom Rechtsanwalte Hermann, gegen die Postkondukteurswittwe Elise Schmid, früher hier, nun unbekannten Aufenthalts, wegen Forderung bewilligt und wurde zur Verhand- lung über diese Klage die Sitzung der I. Civil- kammer vom Freitag, den 1. Zuni l. Js., Vor- mittags 9 Uhr, bestimmt. Hiezu wird die Beklagte mit der Aufforderung geladen, rechtzeitig behufs ibrer Vertretung einen bei dicsseitigem Gerichte zugelassenen Rechtsanwalt zu bestellen. i : Kläger beantragen Verurtheilung der Beklagten zur Zahlung von 342 4 86 ck& Darlehen sammt 59/0 Verzugszinsen seit 1. Januar 1878 an Albert Trinkl und von 685 M 71 Z Darlehen sammt 59/0 Zinsen seit 1, Januar 1878 an Magdalene Trinkl und zur Tragung der Kosten. Der Kgl. Obersckretär : Rodler.

[6861] Bekanntmachung.

Das Guthabenbuch Nr. 587 des hiesigen Vor- \hußvereins über 3755 M 92 «3, welches auf den Namen der Wittwe Gründemann in Panzerin aus- gestellt ist und auf den Rentier Wilhelm Baumann in Venzlaffshagen durch Cession übergegangen sein soll, ist angeblich am 8. September 1882 verloren gegangen. : : Der Inhaber desselben wird hierdurch aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 20. September cr., Bormittags 10 Uhr, seine Rechte beim unterzeichneten Gerichte anzumel- den und das Guthabenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. Schivelbein, den 8. Februar 1883. Königliches Amtsgericht. Il. Abtheilung.

Geschehen Amtsgericht Walsrode, den 26. Februar 1883. Gegenwärtig: : Gerihtsafsessor Haa ck, als Ricter, Sekretär Bähre, als Gerichtsschreiber. In Sache

Forsten zu Hannover, Provokantin,

i gegen etwaige unbekannte Realberechtigte, Provokate, wegen dinglicher Ansprüche, erschien 2c.

und ist i i gerichtsseitig sofort in öffentliher Sißung folgender Auss\{hlußbescheid

Vorgelesen, genehmigt,

verkündet ;

an den jene dant bannt amit erkannt. Zur Beglaubigung: gez. Haa d. Bâähre. Ausgefertigt und veröffentlicht :

n der Königlichen Finanz-Direktion, Abtheilung für

Alle der Edictalladung vom 6./10. Dezember 1882 zuwider bisher nicht angemeldeten Rechte der in gener Bekanntmachung gedahten Art

raglichen Immobilien, werden, soweit Grundstücke im diesseitigen Bezirke belegen sind, Verhältniß zum neuen Erwerber für verloren

Bähre, Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts.

[11449] Bekauntmachung. In Sachen

betreffend den Zwangsverkauf der dem Hufner Claus Frahm in Klove, Gemeindebezirk Dörpstedt gehörigen, daselbst belegenen 3/16 Hufenstelle, wird der auf dcn 13. März 1883, Vormittags 10 Uhr, im Kruge des Gastwirths Nissen zu Thiesburg an- gesetzte Verkaufstermin bierdurch aufgehoben. Schleswig, den 9. März 1883.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.

[11455] Bekanntmachung. Durch rechtskräftiges Urtheil der T. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Coblenz vom 14. Fe- bruar 1883 ist die bisher zwischen den zu Coblenz wohnenden Eheleuten Johann FriedriÞ Beer, Spezereihändler, und Gertrude, geb. Zils, bestandene Gütergemeinschaft für aufgelöst erklärt worden. Coblenz, den 9. März 1883.

Heinnicke, i Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[11428] Oeffentliche Bekanutmachung. Die Catharina, geb. Laufenberg, Ehefrau des Pa- vierhändlers Hermann Behner zu Coblenz, ver- treten durch Rechtsanwalt Dr. Ben-Iérael, klagt gegen ihren genannten Ehemann auf Auflösung der zwischen ihnen bestehenden Gütergemeinschaft, und ist zur mündlichen Verhandlung des Rechsstreits vor der I. Civilkammer des Königlichen Landgericbts zu Coblenz Termin auf den 4. Juni 1883, Bor- mittags 9 Uhr, anberaumt. Coblenz, den 9. März 1883.

Heinnidcke, : Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

11429 In Sachen 5 | S Eufran des Meytgers August Dreischer, Ka- tharina, geborene Klein, in Elberfeld, zum Armen- rechte zugelassen, Berufungsklägerin, gegen . ihren genannten Ehemann, den Meßger August Dreischer in Elberfeld, Berufungsbeklagten, _ ist durch rechtékräftiges Urtheil des 1]. Civilsenats des Königlicen Ober-Landesgerichts zu Cöln vom 19. Januar 1883 unter Abänderung des Urtheils des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld vom 14. De- zember 1881 die zwischen der Berufungsklägerin und ihrem Ehemanne, dem Berufungsbeklagten, bestehende geseßliche Gütergemeinschaft für aufgelöt erklärt und zwischen beiden Ehegatten die Gütertrennung mit Wirkung vom Tage der Klage, 28. Oktober 1881 ab, ausgesprochen worden. Cöln, den 10. März 1883.

Heindrics, : Gerichts\creiber des Königlichen Ober-Landesgerichts

11456

i Nad heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte na

dur Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge-

mahhtem Proklam finden zur „Zwangsversteigerung der dem wailand Zimmermann Johannes Wiggers gehörig gewesenen canonfreien Häuslerei Nr. 11 zu

Züsow mit Zubehör Termine |

1) zum Verkaufe nah zuvoriger endlicher rung der Verkaufsbedingungen am

Sonnabend, den 26. Mai 1883, G Vormittags 11 Uhr,

2) zum Ueberbot am :

h Sonnabend, den 16. Zuni 1883, Vormittags 11 Uhr,

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am

Sonnabend, den 26. Mai 1883, Vormittags 105 Uhr,

im hiesigen Amtsgerichtsgebäude statt. .

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 11, Mai

1883 an auf der Gerihts\chreiberei. Kaufliebhakern

ist nah vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des

Grund\tüds gestattet. _ :

Warin, den 7. März 1883. S Großherzoglich Medcklenburg-Schwerinsches Amtsgericht.

Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber: E. Guth,

Neguli-s

1474 s T befrau des Fuhrmanns Cornelius Strauß, Therese, geb. Piel, ohne besenderen Stand, zu Düsseldorf wohnend , hat gegen ihren genannten da- selbst wohnenden Chemann bei der I. CGivilkammer des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf Klage auf Gütertrennung Lboben und ist hierzu Verhand- lungtermin. au den 5. Zuni 1883, Morgen3

, bestimmt. : j Ahr e Ferictsf@reiber des Landgerichts. Steinhäuser.

11440] Bermögens-Beschlagnahme. _

i Gi] elet, Constanz Josef, ‘geb. 13. 5. 1854 zu Lügelhausen, leßter Aufenthaltsort Markirch, ist durch Beschluß der Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts hier vom 2. März 1883 wegen Ver- lezung der Wehrpflicht die Beschlagnahme des im Deutschen Reiche befindlichen Vermögens des Ange®lagten bis zur Höhe von 1000 M ver» fügt worden. h i

Colmar, den 6. März 1883. Der Kaiserlihe Erste Staat8anwalt.

alerben nur insoweit geltend

Nachlaß mit Aus\{luß aller.

. H. Kühne, l Gerichtsschreiber des Herzogl. Amtsgerichts.