1883 / 65 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 16 Mar 1883 18:00:01 GMT) scan diff

6 finden wir dieselben Zustände auf dem Marien- ie Anstalt wurde damals bezeichnet als eine Stätte Die Schüler wurden damals be- die Lebrer lehnten die Abnahme der Waffen ab. er einen Lebrer , welcher \sich ihren dem Tode, in Ostrowo wurde die chülern insultirt. Unter den im Jahre 254 Polen befanden sich 10 Semi- 10 Geistliche; von Schüler des Marien-

ch der große Schülerverein oder viel- ifeit mii dem bekannten Eide, t sondern für das ganze weitere erein in Posen.

Jahre 184

- reyolutionärer Bildung. waffnet gefunden ; Kn Tremessen bedrohten die S{ül Bestrebungen entgegenstellte , Büste Sr. Majestät von den S 1846 des Hochverratl8 angeklagten 9 Studenten, 18 Scbüler, 5 Lehrer, Angeklagten 43 frühere Gymnasiums.

Sm Iahre 1848 bildete \i tnchr trat er in die Oeffentl die Zeit des Gymnasiastenlebens, Leben, mit dem Vehmgeriht einen Zweigvereir Das, was ih jeyt erzähle, w

den im Jahre 1848 die polnischen Schüler den Waffen geübt und zogen gegen preußische volle Jakbr,

des Abg. Kantak.) ar in Posen; Tremessen kommt gleich. óIn Treméssen w von den Lehrern in übt _geg Truppen ins Feld. Au 1859, das ist ja das verhängniß wo das Nationo"itätäyrinzip dur& die Bewegungen in anderen tecn in den Vordergrund trat, entstznden große Unruhen und Be- Polen. Da übten \sich die Gymnasiasten in Tremessen warfen nach den preußiscben Fahnen mit die gcehcimen Verbindungen wieder auf. Das Tremessen. diese Thatsachen vor \sich will nicht glauben daß ihre Nahkommcen oder fallen wird, so hat Leute vor denen zu Ich kann ja dungen nicht etwa Ver- sondern daß si au ren Ständen darunter befanden, ja Sie s{ütteln den Kopf, Herr chibtlihen Thatsacben in diejer mit Ihren Auffassungen, i(Abg. sie auch) nun, Sie mögen das ja aus eigener

assen worden ist, als im Jahre 1846 age ich nicht zu verlesen. daß unter den Schülern Bestrebungen und Verbindungen Undisziplin ohne Gleichen. den Antrag der stadtischen chtet worden im Junieresse der

wegungen in {ofort in den Waffen, Steinen und es lebten 1 / führte zur Aufhebung des Gymnasiums in Meine Herren, i glaube, wenn man | hat sie liegen über 20 Jahre zucück und ih nach den Versicherungen der Herren hier, fonst Jemand in Zukunft in ähnliche Irn man die Pflicht, aufzumerken und die jungen welbe sie möglicenfalls irreleiten könnten. haran erinnern, daß diese Gymnasiastenve' bin bindungen von Gymnasfiasten allein waren, Ghrenmitglieder aus ande Gymnasiastenverbindungen / : Kantak, aber leider steben die ge] Sacbe doch etwas i Kantak: Jch kenne Erfahrung wissen. Die Kabinetsordre, welche erl das Marien-Gymnosium aufgelöst wurde, w wurde darin auëdrücklih hervorgehoben, Gymnasiums hochverrätherische bestanden haben und außerdem ein Grad von Das Marien-Gymnasium ift nachh Posen wieder eingeri Ausbildung der polnischen Jugend. Ein Punkt, der auch noch bes worden ist, ih glaube von dem trifft den Neligionéunterricbt. rühien ja sehr {wer ift. Amte vorgänger die Gerech nger, wie auch ih, uns na cbiete vorhandenen Schwierigkeiten zu begegnen. L | aus dem Anspru auf die Leitung des der Herr Graf Ledochowski sich für be- für derselben zu bestimmen. eit weiter en1wickelt und choweki diejenige Anordnung getroffen, Religionsunterricht, nit in allen Gymnasien, aber doc en unter den katholishen Schülern Mehrheit bildeten, lahmlegte. 20 höheren Lehranstalten der Religionêunterricht nicht mehr bestanden bat, Unterrihtsverwaltung bemüht, Ab- ist ihr auch in 7 Fällen gelungen ; in den Zustand zu beseitigen, aus öchst persönlicher Natur sind. Jch Bemühungen der Unterricbts- idtigen Zweige der Erziehung ngedeihen zu lassen. Abgeordnete von sehr eingehenden Weise für die untern Klassen der dur Freigeben von ebigster Weise unterstügt bin nun, um den Anträgen der Herren entarscbulen der Es ift ja das, Frage und ich möchte mir den ze ebenen, da es inallen diesen Punkten do immer liche Momente giebt, um zu einer gerechten tsverwaltung zu gelangen.

rrungen ver

n Widerspruch

Bertretung von

onders in den Vordergrund geschoben Hrn. Abg. von Stablewski, be- kft, den kurz zu be-

Es ist das ein Pu» l Freude meinem

Er hat zu meiner großen Fre! tigkeit widerfahren lassen, daß mein Amtsvor- ch Möglichkeit bemüht haben, den auf diesem Der Konfliki ift dadur entstanden, daß Religionsunterribts heraus / rechtigt hielt, au die Unterrichts\prache Aus diesem Konflikt hat si es wurde von dem Grafen Ledo

die Angelegen b

welche den in denjenigen Anstalten, in welchen Tiejenigen polnisher Nationalität die Es ist richtig, daß bis 1880 in 11 von den Provinz Posen überhaupt ein C aber bereits im Jahre 1880 hat sich dîc Hülfe nah Möglichkeit zu schaffen. Es 4 Fällen ift es ihr nicht möglich ge Gründen, die sehr disparater, h tfann also niht anerkeanen, daß es an verwaltung gefehlt hat, diesem hochbwidt! imnserer gymnasialen Jugend die nöthige Fürsorge a Ich darf erinnern, Stablewéfki andeu*ete, V cin Nebenreligionsunterricht eingerichtet ist, Stunden, Gewährung von Lokalen in au8gi wird. Meine Herren, ich r : gerecht zu werden, doch noch verpflichtet, auf die Elem Provinz Posen mit einigen Worten zurückzukommen.

wenn man will, der Kernpunkt der ganzen

daß in einer,

Boden für das gan aue E und A N Bourtheilung der preußischen Unterric) h B Sabre 1772 den Negedistrikt 139 Quadratmeilen, fanden wir keine Vo ( isten und 13 lutherishe Schullehrer, die aber

Als 1793 noch neue Kreise hinzukamen, k Bromberg als Verwaltungsbezirk gebildet isen Verwaltung, 267 Volféschulen zu immer als Mutter 2 Scwulen ge-

Es gab nur 19 fatholisbe Organ feine Vorbildung batten. der jetzige Regierungsbezir wurde, gelang es der preuß l / ie sähsishe Regierung, die uus ja hingestellt worden ist, hat von 1807 bis 1 gründet, darunter merkwürdiger Weise 9 Si Sc{ulverordnung neuostpreußiscben

815 nur 22 multanscbulen. nacgebildet Schulreglement , Verordnung Ausführung Regierung obne Netzedistrikt, wi l polnische Unterrichtésprache obligato! C ehrer, welde nah 2 Jahren nibt im fönnten, entlassen werden sollten. : göttlicen und menschlichen Rechten ni cinfab în diefer für die deuts Die Sache ging no

atorish ein und bestimmte, taß die Polnischen unterrichten Meine Herren, damals war von cht die Rede, sondern es wurde fatboliswen Mitbürger barten ch weiter. Als wir im Jahre 1815 ieder übernahmen, gab es in der Stadt Brom- Volksscbule, obglei Brombera 6000 Ein- der früheren preußisben Verwaltung bule war im Jahre 1808 unter sächsischer in cine Militärwacbe verwandelt worden. fümmerlice Privatsculen, die zum Theil ron Scubmacern, Schneitern, Gutsbesigerwittwen und S frauen gehalten wurdet.

Ven den übrigen 53 S bzazirk Pofen der neuen Provinz P

Weise verfügt. olfsîcwulwefen w Ferq feine cinzige öffentlice wobner zählte. 1 ertihtete ¡weiklassige Bolké) Zeit aufgeboben, das Haus Éé beslanden nur 16 ganj

tädten batten über F gar feine Schulen. hatte 1815 ungefähr 254 Schulen, wäh- ofen 543 Schulen mit ungefähr 31 0909 Scülcrn bestanden: Das stimmt avch mit den Ermittelungen aber diese 31000 Schüler bildcten nur r, die ermittelt wurden auf über tältnifse mit den gegenwärtigen Zu- t in Posen 2187 Schulen mit chule besucen. -

eten, aber in der polnisben den, daß au die preußische fübre in der Gründung fkatholischer genaue Ziffern zu geben. 1 9 evangelische in diesem zirf Wenn man auf die

Der Regierungs rend damals in

des statistiscen Bureaus; abi o der schulpfliczigen Kinde 1831 000. Wern wir die! ‘bal! inden vergleien, so baben wir je S3 180 Kindern, wesYe wirtli dic Es ift nun, nit von den Abgeordn Preffe wiederholt darauf hingewief Ünterrichißrerwaltung ungerez Ich bin in der Lage, 1815 im Regierungébezirke Bromberg vorhanden 22 und 86 fathelishe Swulen, beute haben wir 374 fatholise Schulen. : : auf t, so ift scit 1815 im Kreise Gnefen beispie(s- tatholishen Sbulen ven 10 auf 59, tie der crangelishen nur von 18 auf 29 gewaHsen ; rie Zahl der fatholishen eranzelishen Schulen nur ipredent ift aud der (rfolg g antutete, daß die Maßnahm tummung führen mußten,

403 evangelische und einzelnen Kreise überge

An Kreise Wongrowiß auf 59, die Zaktl der von 29 auf 26. Diesen Bemühungen ent- ewesen. Denn wenn H. ron Stablewsfi en der Unterrihtsverwaltung zur Ver- ïío hat sih das do nicht bewahrheitct.

S@ulen von

Nah den frühesten Ermittelungen, die wir haben aufstellen Fönren, betrug die Zahl der Analphabeten der mili- täcisden Aus ry im Jahre 1836/37 im Bezirk Posen 4602 Prozent, in Bromberg 41,44 Prezent, also die fleinere Hälfte waren damals Analphabeten : wir haken uns hinaufgearkbeitet auf 12 89 Prozent in Posen und 7,01 Prozent in Bromberg. Es ist das, absolut genommen, nech schr ungenügend, aber relativ beweist es do einen erheblichen Fortschritt. Meine Herren, ih will nun auf die Instruktionen nicht weiter eingchen, das Thema wird ja \{rankenlos und zu groß. Ih will aber im Anschluß an die Be- merkungen, welche die Herren Vorredner gemacht haben, doch no die

rinzipien erörtern, welche die Unterrichtsverwaltung in Preußen alle Zei unseren polnischen Mitbürgern gegenüber festgehalten hat. Die- selbe steht heute noþ auf demselben Standpunkte mie der Mirister von Altenstein. Auch der Hr. Minister von Altenstein hat ausdrücklich anerkannt, daß ¿zwar das Festhalten an der FropinziaGrode (was bier als „Muttersprace“ bezeichnet wird) zu bi"igen, aber zugleih die Erreichung des vollen Verständnisses der Landes- oder Staatssprache zu fordern ist. Die beiden großen Gesichtspunkte sind ja damit an- eführt. Es ist einmal das Schonen der Nationalität, den Ver- hältnissen, wie sie historisch überkommen sind, gemäß und den Ver- \prehungen gemäß, welche von Allerhöchster Stelle unsern polnischen Mitbürgern gegeben sind, aber andrerseits hat die Unterrichtsver- waltung daran festhalten müssen, daß in politisher Beziehung unsere polnishen Mitbürger Preußen und Deutsche sind, und daß sie die Pflicht hat. dieselben zu befähigen, an den Aufgaben des preußischen und deutschen Reiches theilzunehmen. Das ist früher nothwendig gewesen und heute um so mehr, wo wir mit Hülfe des allgemeinen Wahlrechts, der allgemeinen Dienstpflicht die heilige Verpflichtung haben, auch die ärmsten Bewohner der entferntesten polnischen Landes- theile zu befähigen, einigermaßen die großen Kultur- und Staats- aufgaben unseres Reiches mit zu erfüllen. ]

Daraus folgt dann die weitere Verpflichtung, daß wir vollen An- laß haben, allen denjenigen Bestrebungen, die dazu führen, auf dem Gebiet: ter Volksschule die Nationalitäten zu isoliren oder den Polen neue Kräfte durch Polonisirung. unserer deutschen katholischen Mit- bürger zuzuführen, mit aller Energie entgegen zu treten, und, ohne daß ih noch tie Diskussion weiter verlängern will, bin i do genöthigt, gerade auf diesen Punkt, der vom Hrn. Abg. von Zakrzewski be- handelt worden ist, noch etwas näher einzugehen. Meine Herren, ih weiß. die Frage ist sehr unbequem, aber man muß sich do eîn- mal darüber aus\preben. Die Stellung unserer polnischen Mitbürger auf dem Gebiet der Kirce in unseren polnischen Landestheilen ist ja immer schon, seit ziemlich alter Zeit, die gewesen, daß man versucht bat, die fatholisde Konfession und Religion in Uebereinstimmung mit den polnischen Nationalitätsbestrebungen zu bringen auf Grund der. meines Erachtens irrigen Auffassung, daß das polni'che Land lediglid den Polen gehört und daß da, wo die Polen find, jeder Katholik ein Pole sein müsse. In offizieller Weise hat, wie dem Abg. Kanta?! bekannt sein wird, die Anschauung im Jahre 1848 Ausdruck gefunden in der berühmten Erklärung der fkatho- liden Geisiliccen deutscher Nationalität, in welcher diese Geistlichen deutscher Nationalität ausdrücklich den Grundsatz etablirt haben: sie erkennen an, daß im Großherzogthum Posen „Tatholisd“ und „pol- nish* identish sein müsse und auch sei. Es wird mir sehr s{wer, au3 dem reichen Material cine angemessene Auswahl zu finden, id kann aber vérsicern, daß unsere Akten voll sind mit den Beschwerden der deutshen Katholiken in überwiegend polnisben Ortschaften über die niht ausreidende Versorgung in gottesdienstlicher Beziehung. Die Regierungen E sih wiederholt bemüht, na dieser Richtung hin Wandel zu \chafffen. s s L

Was die Zahl der deutschen Katholiken in der Provinz Posen anlangt, so liegen ganz bestimmte Ziffern vor aus dem Jahre 1861. Damals betrug die katholisde Bevölkerung polnischer Zunge 764 791, die der deutshen Katholiken 100 210. Im Allgemeinen schwanken die Ziffern über das Verbältniß der deutschen und polnischen Katholiken zwiscen 1:7 und 1: 8, und auch in- einem Schreiben des Grafen Ledobowski aus dem Iahre- 1872 wird die Zahl der deutschen Ka- tholiken auf über 100 000 berechnet. Die Zahlen, welche der Abg. von Stablewski angegeben hat, sind jedenfalls erheblich zu niedrig.

Die Bemübungen, welche in den vershiedenen Jahren, namentli im Aufang der 60er Jahre, die Bromberger und Posener Regierung angewendet baben, um zu einer angeme}senen Versorgung der deuts- \cen Katholiken in gottesdienstlicher Beziehung zu gelangen, sind fast nie von einem entsprehenden Erfolge begleitet gewesen. Es ist {hon vorher mitgetheilt worden von dem Abg. Tiedemann, daf es allgemeiner Grundsatz war, daß nur da dic deutschen Katholiken eine besondere Fürsorge, sei es in Ansehung der Predigt, sei es în An- febung einer sogenannten Belehrung, jet cs tim Beicht- und Kom- munionsunterricht und in Abnahme der Beichte erlangen sollten, wenn die Deutschen des Polnischen überhaupt niht mächtig wären. Wenn man diesen Grundsay anwenden wollte auf unsere Swulverhältnisse, so würde die Schule im Großherzogthum Pojen ein ganz anderes Gesibt habenz in allen den Fällen, wo die Deutscen nur noth- dürftig des polnischen Idioms mäcbtig waren, wurde ibnen in jeder Weise die kirlide Versorgung ershwert oder abgeschlagen. Es liegen mir Listen vor, welhe auf Grund der speziellen Verhandlungen mit den Erzbischböfen Przyluski und Ledochowsêki aufaestellt sind, und die ungefähr erkennen lassen, wie in Folge dieser Maßnahmen das deutsh-katholishe Element planmäßig und naturgemäß zurückgedrängt beziebungsweise in die polnisce Nationalität übergeführt worden ist. Im Jahre 1862 gab es beispielsweise in Lubosch (Kreis Birnbaum) 103 deuts&e Katholiken, 651 polnisde. Eine deutsbe Predigt wurde nicht gehalten; es wurde von der Regierung bei dem Erzbischof beantragt, für die deuts%en Katholiken alle 4 Wocen eîne deutshe Predigt halten zu lassen; der Antrag wurde abge- lehnt. Im Jahre 1872 fanden sich în Lubosh blos noch 6 deutsche Katholiken unter 693 Polen. In Opalenica waren im Jahre 1862 554 deutsche neben 2243 polnishen Katholiken. Eine deutsce Predigt wurde nicht gehalten. Beantragt wurde von der Regierung cine 14tägige deuts&e Pri digt; der Erzbischof lehnte dies ab. Im Jahre 1872 gab es in Opalenica nur noch 23 deutsche Ka- tholikèn. Die ablehnende Erklärung wurde speziell motivirt damit, daß die Katholiken deutsher Abkunft \{riftlich vor dem Pfarrer zu Protokoll erklärt hätten, daß sie einen deutschen Gottesdienst nicht haben wollten. In Brody mit 135 deutscen Katholiken wurde weder eine deutsche Predigt gehalten, noch eine deutsche Beichte entgegen- genommen. i : S L L

Am interessantesten ist der Kreis Obornik. Im Kreise Obornik waren im Jahre 1862 in Mur-Goslin 686 deut|che Katholiken neben 1214 Polen. Die Deutschen erhielten keine deutsbe Predigt; es wurde beantragt, alle vier Wochen cine deutsche Predigt zu halten, das wurde abgelehnt. 1872 waren nur noch 7 deutsche Katholiken dort vorhanden. L i

In ‘ircben-Dombrowska waren 1862 508 deutshe Katholiken gegen 1426 polnische vorhanden, ohne deutsche Predigt. Der Antrag auf vierwödentlihen Gotteédienst in deutsher Sprache blieb Seitens des Erzbischofs unbeantwortet. 1872 war fein deutscher Katholik mebr dort vorhanden. Borus8zyn zählte im Jahre 1862 292 deutsche Katholiken gegen 1651 polnische; die Einführung deutscher Predigten wurde abgelehnt, 1872 gab es nur noch 59 deutsche Katholiken. Langgoslin hatte 1862 96 deutsche Katholiken, zehn Jahre darauf

nur noch 3. h: i:

So geht das weiter, meine Herren ; ih will Ihre Geduld nicht

erschvfen. : : N

s ist ja kein Zufall. J habe sehr eingehende Ermittelungen aus alten und neuen Aften anstellen lassen über den Beicht- und Kommunionéunterriht. Auch heute gilt noch der Grundsag: Ist die Minorität der deutschen fkatholishen Kinder eine kleine oder können fie si nur entfernt in der polnishen Sprache einigermaßen auédrüdcken, so erfolgt ter Beicht- und Kommunionsunterricht nicht in der deutschen Sprache. Auch in vielen Fällen, wo den deutsch-katholishen Kindern jede Kenntniß des Polnischen fehlt, ist, wie auch anderweitig bekannt geworden ist, die Fürïorge für die deutsden Kinder eine außerordentli fümmerlihe ; r des größeren Theils der Stunde fißen die

deuts{-katholishen Kinder beschäftigungslos bei dem polnisch ertheilten Unterricht, dem sie nicht folgen können. S z

Vergleichen Sie biermit, meine Herren, 1.m die geübte Gerebtig- keit zu prüfen, den anderen Fall. wo si die polnischen Katholiken in der Minorität befinden. In Sarne maren iw Jahre 1864 966 deutsce Katholifen und nur 117 polnisce. Damals verordnete der Erzkischof, daß an jedem dritten Sonntag polnisb gepredigt werden müsse, und daß die Evangelien stets deuts und polnisch zu verlesen scien. Solche Verhältnisse können natürlih uiht ohne Einwirkung bleiben. Es ist ja run flar, daß, wenn es der Einwirkung gelingt în den Schulen die Kinder, kis sie abgehen, nur soweit bringen zu lassen, daß sie einiger- maßen des Polnisben mächtig sind, diese Kinder von dem Moment an in kirhliber Hinsicht nur in der polnischen Sprache versorgt werden. Der Kowmurionsunterricht ist polnisb, die Beichte wird ihnen polnisch abgenommen, und diese deutschen Kinder sind naturgemäß Polen geworden. Meine Herren, das Material ist zu groß, aber einige Ziffern möbte ih Ihnen noch nennen. Es betrug beispielsweije die Zahl der Deutsch- katboliken für den ganzen Regierungsbezirk Posen, mit Auénahme der Stadt Posen, îm Jahre 1861 67906, im Jahre 1872 nur 58 299; und wenn man davon die vier Kreise abzicht, d’e über- wiegend deutsch sind, Birnbaum, Bomst, Fraustadt, Meseriß —, in denen also die Gefahr einer Polonisirung weniger vorlag, —- so ergiebt sib, daß in den übrigen Kreisen die Deutschkatboliken von 92 970 auf 19 320 zurüdgegangen sind. Ih habe das im Wesentlichen lichen ausgeführt, um auch der Bemerkung des Hrn. Abg. von Zakrzewski zu begegnen, als seien die Deutschkatholiken etwa durch den Kulturkampf, wie er sagte, in die Arme der Polen getrieben. Alles, was ich angeführt habe, bewegt sih außerhalb der Zeit des Kulturkampfes. T A /

Meine Herren, ich muß \{ließien; das Thema ist zu groß, um es überhaupt zu ershöpfen, und Ihre Geduld kann mir diesem Umfange entsprechend nicht folgen. Ich kann nur wiederholen: Die Grund- sätze, welche ih vorher ausgesprochen habe, und die ih in alleu Er- lassen der preußisben Unterrictsverwaltung gefunden habe, halte ich fest. Es handelt sih bei den Maßnahmen vom Jahre 1873 für die Provinz Posen niht um Germanisirung der polnischen Bevölkerung, son- dern darum: einmal die Muttersprache aufrect zu erhalten, daneben aber auch die polnischen Kinder in die deutsde Staatsspracbe einzuführen und sie damit auch zu Gliedern des Staates zu machen. Es ist ein Jrrthum, wenn Sie annehwien, daß die polnishe Sprache unterdrüdckt wird. Lesen Sie doch die Bestimmungen nach! Sie haben dem Religionéunterriht derselbe wird nur auênahmêweise nit în allen Stufen der Volks\{ule polnisch ertheilt und diese Ausnahme be- schränkt sich auf insgesammt 44 Fälle Sie haben ferner den polnischen Spracbunterricht. Heute wird jedes Kind soweit gefördert, daß es im Stande ist, \sich in polnischer Sprache \criftliÞb und mündlich auszudrücken, wenn es den Unterricht verläßt, und daß es jede polnische Schrift, welche in den Kreis seiner Auffassung fällt, versteht. Daneben soll es der deutscben Svrache möctig sein. Wie man dieses Ziel erreicht, darüber hat die Praxis geschwankt; man hat es erreichen wollen, indem man die deutsche Sprawe als Unterrichtsgegenstand einführte, ein Weg, der von Ihnen selbst seiner Zeit verworfen ist. Man hat gesagt, es ift das unnüß, unsere Kinder lernen das Deutshe wie Papageien. Man hat es nun, und zwar nicht erst scit dem Jahre 1873, sondern in viel früherer Zeit in anderer Weise angefangen, indem man auf die Erziehung, wie sie eine Mutter, eine Bonne giebt, zurückgegangen ist, indem mit dem. Kinde, soweit es geht, deutsch ge- \prochen, und es allmählich üÜbergeführt wird in ein neues Spracbidiom. Die grammatische Lehrmethode ist verworfen und dieses naturgemäße Anpassungéelement in den Vordergrund getreten. Mit diesem Prinzip ist es versucht worden bereits in den 30er Jahren zum großen Segen und unter dem Beifall sehr vieler Jhrer polnischen Mitbrüder. Das Prinzip ist in den 40er Jahren verlassen, aber schon în den 50er und 6er Jahren ist man auf das Prinzip allmählich wi-:der übergegangen, bis dasselbe in der Verordnung von 1873 seinen Abschluß gefunden hat. Ich kann alfo nur wiederholen, wir halten daran fesk, daß mit den Maßnahmen, die getroffen sind, nicht die Unterdrückung einer berechtigten Nationalität angestrebt wird, sondern daß durch dieselben gesorgt ist für die Aufrechterhal- tung ihrer Nationalität, soweit es nothwendig ist zur Erhaltung derselken, daß aber gleichzeitig angestrebt wird die Aufnahme ihrer polnischen Kinder in das Gebiet des preußischen und deutschen Staats8- wesens. Meine Herren, daran müssen wir scsthalten, wir sind bierzu verpflibtet, niht allein den Deutschen der Provinz Posen gegenüber, wir sind hierzu au verpflichtet gegenüber Ihren eigenen unmittel- baren Landsleuten, damit dieselben sih endlich daran gewöhnen, si nit isolirt zu halten, sondern an den großen Aufgaben des Staates und des Reiches Theil zu nehmen. Wir sind es aber au Preußen und Deutschland schuldig, und in diefem Bestreben wird die deut] che und die preußishe Regicrung niemals erlahimen.

Literarische Neuigkeiten undperiodisheSchriften.

Centralblatt für allgemeine Gesundheitspflege. Heft 2. Inhalt: Zur Tuberkulosenfrage. Eine aetiologisch-statistische Studie von Dr. M. Wahl. Zur Lehre von der Untersuchung des Trinkwassers mit Bezug auf die Aetiologie des Typhus. Von Dr. Zander. Die Gesundheitspflege in der Schule unter Be- leuchtung gewisser Reform-Vorschläge aus neuerer Zeit. Vortrag des Herrn Sculinspektor De. Bodstein în Elberfeld, gehalten auf der Generalversammlung des Niederrheinishen Vereins für öffentliche Gesundbeitspflege in Dortmund am 28. Oktober 1882, Nach- weisung über Krankenaufnahme und Bestand in den Krankenhäusern aus 54 Städten der Provinzen Westfalen, Rheinland und Hessen- Naffau pro Monat Dezember 1882. Nachweisung über Kranken- aufnahme und Bestand in den Krankenhäusern aus 54 Städten der Provinzen Westfalen, Rheinland und Pesen Lo, während des Fahres 1882. Sterblichkeits-Statistik von 57 Städten der Pro- vinzen Westfalen, Rheinland und Hessen-Nassau während des Jahres 1882. Sterblihkeits-Statistik von 57 Städten der Provinzeu Westfalen, Rheinland und Hessen-Nassau pro Monat Dezember 1882, Kleinere Mittheilungen. Literaturberihte.

Monats\chrift für das Turnwesen, mit besonderer Be- rücksihtigung des Schulturnens und der _Gesundheitépflege. Her- ausgegeben von Prof. Dr. C..Culer, Unterrichts-Dirigent, und Gebbh. Eckler, Oberlehrer der Königlichen Turnlehrer-Bildungsanstalt in Berlin. 11. Jahrgang. Heft 3. Inhalt: Abhandlungen: Karl Euler. Gedäthtnißrede, gebalten im Berliner Turnlehrer-Berein von Dr. Wilbelm Angerstein - Berlin. Festgehaltene Irrthümer über die Geschichte der Leibesübungen, und ein bisher unbekannter Aus- spruch P. H. Lings. Von Dr. K. Wassmannódorff. Das Kipsel- spiel. Beschrieben von P. F, Johannsen-Tondern. Einiges aus dem Swulturnen in Harburg. Von P. Hagelberg. Verordnungen : Ministerial-Erlaß, das Turnen an Universitäten und tehnischen Hoch - \{ulen betreffend. Beurtheilungen und Anzeigen. Vermischtes.

Die gefiederte Welt. Zeitschrift für Vogelliebhaber, Züchter und Händler. Herausgegeben von Der. Karl Ruß. Nr. 10, Inhalt : Zum Vogelshuz: Geseßliche Regelung (Fortseßung). Bitt chrift der Vögel. Wasseramsel-Eisvogel- Angelegenheit. Die ogel- welt und ihr Ursprung (Schluß). Ein Vogelheim im Wiener Prater. Ornithologishe Mittheilungen. Aus Haus, Hof,

eld und Wald. Anfragen und Auskunft. Aus den Vereinen: Menbera; Wien; Ulm; Greifswald; Bremen ; Ausstellungen. Bücher- und Schriftenshau. Mandcherlei. Briefwechsel. j JFs\is, Zeitschrift E alle naturwissenschaftlichen Liebhabereien. erausgegeben von Dr. Karl Ruß und Bruno Dürigen. Nr. 10 Leit: Zoologie: Die Scharrstedter Fischzuht. Züchtung aus- ländisher und inländisher Schmetterlinge (Fortseßung). Die S Mt en unserer einheimischen Lepidopteren, Botanik: Varietäten-Flora des deutschen Sprachgebiets ( ortsegung). Nach- richten aus den Naturanstalten: Berlin; Hamburg. Vereine und Ausstellungen: Bremen. Büher- und Scpriftenschau. KLhier-

markt.

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 16. März

Deffentlicher Anzeiger.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

2 6d. 183.

M Wi Inserate für den Deutshen Reihs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußisheu Staats-Anzeigers : Berliu S8W., Wilhelm-Straße Nr. 32.

Inserate nehmen an: die Annoncen-Exrpeditionen des

„Zuvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein

& Vaogler, G. L. Daube & Co.,

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| 5, Industrielle Etablissements, Fabriken | und Grosshande!l.

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Im Jahre 1838 oder 55 Smithland im Staate Kentucky und betrieb dort in Gemeinschaft mit einem gewissen John G. Fisher eine Bäckerei und Saloon. _, Fm Jahre 1839 oder 40 siedelten Kailing und Fisher nah Paducah über und eröffneten dort cine

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Oeffentliche Zustellung. Schuhmacher Hermann Carl August Mey hier, vertreten dur den Rechtsanwalt Dr. Apolant hier, klagt gegen seine Ehefrau Charlotte Henriette Grimm, deren Aufenthalt unbe- kannt ift, wegen böslicher Verlassung mit dem An- irage auf Ehescheidung:

die Ebe zu trennen und die Beklagte für den

allein {huldigen Theil zu erklären, und ladet die Beklagte zur mündlihen Verhand- lung des Rectéstreits vor dic 13, Civilkammer des Königlichen Landgerichts T. zu Berlin auf

den 3. Juli 1883, Vormittags 10 Uhr, einen bei dem gedachten

¡u3as8 qm (rect. incl. des Weges zu 26 qm 3 a 34 qm) sammt Wohnhause Nr. 4000, mit der zu Gunsten des angrenzenden, auf dem vorbem. Sit.- Plane mit B. G. H. E. Grundstücks zu ca. 9 Rth. 50 Fuß in den 88. 5 und 6 des not. Kontrakts vom 10. Mai 1873 fkonsfti- tuirten Brunnen- und Wegegerecbtigkeit, zum Zwecke der Zwangsversteigerung dur Beschluß vom 3. März 1883 verfügt, au die Eintragung dieses Be- \{lus}ses im Grundbube am 5. März 1883 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf

___ Morgens 11 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte, Zimmer Nr. 42, an- geseßt, in welhem die Hypothekgläubiger die Hypo- thekenbriefe zu überreichen haben. - Braunschweig, den 10. März 1883. Herzogliches Amtsgericht. V. v. Münchhausen.

Urtheils-Auszug.

Dur Urtheil der I. Civilkammer des Kaiser- lien Landgerichts zu Meß vom 6. März 1883 wurde die zwischen den Eheleuten Johann Ludwig Pernet, Fuhrmann, in Gondreville und seiner Ehe- frau Margaretha Hayer dortselbst bestehende Güter- gemeinschaft mit Wirkung vom Tage der Klage 25. Oktober 1882 für aufgelöst erklärt. hufs Auseinandersezung ihrer gegenseitigen Vermö- gensansprücbe wurden Parteien vor Notar Regnier in Vigy verwiesen und dem veklagten Ehemanne die Kosten zur Last gelegt.

Publizirt gemäß Ausf.-Ges. vom 8 Juli 1879,

Meg, ten 12. März 1883. Der Landgerichts-Sekretär :

Metzger.

Verkündet am 6. März 1883. Fo. Hammerstein, Referendar, Gerichtsschreiber. m Namen des Königs!

Auf den Antrag des Aufsehers Friedrih Wader- mann zu Zülpich, vertreten durch den Auktionator Friedrich Bode zu Gronau, erkennt das Königliche Amstgeriht Elze, Abtheilung L, durch den Amts- richter Baring

für Recht: Die im Aufgebot vom 21. November 1882 be- zeihnete Hypothekurkunde, 1875, über 2025 M mit 42% Zinsen, laut welcher an dem zu Gronau, Hausnummer 199 A, belegenen Wohnhause für diese Summe im Hy- pothekenbube für die Stadt Gronau, Buch- bezirk 1 Abtheilung I. Fol. 199 A. Nr. 2 Hypo- thek eingetragen ift, wird für kraftlos erklärt.

gez. Baring.

Pro copia:

: Schneermann, Secretair, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts Elze.

Bekanntmachung. Duréh Urtel des unterzeihneten Amtsgerichts von heut ift erkannt worden : Alle Berechtigten werden mit ihren Ansprüchen an die auf dem Grundstück Nr. 40 Trawnik A. Abtheilung II1. Nr. 3 für den Kreisgerichtsfsecretair Maerz zu Ober-Glogau eingetragenen 58 Thaler 7 Silbergroschen 10 Pfennig ausgesch{lossen. Cosel, den 13. März 1883.

Königliches B Abtheilung V.

kam Kailing lautenden Coupon mit 15 M,

den Coupon mit 39 Æ und jeden über 26 Fl. 15 Xr. südd. Währ. lautenden Coupon mit 45 A, auch die genannten Schuldverschreibungen selber nah ihrer dereinstigen Verloosung am Fälligkeitstermine und zwar die über 350 Fl. südd. mit 600 M4, die über 700 Fl. südd. Währ. lauten- den mit 1290 4, die über 1050 Fl. südd. Währ. lautenden mit 1890 Æ zu bezahlen, das Urtheil au gegen Sicherheitsleistung für vorläufig volistreckbar zu erklären, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civil- kammer des Königlichen Landgerichts zu Frankfurt a. M. auf Dienstag, den 5. Juni 1883,

: Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwee der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Frankfurt a. M., den 3. März 1883. Der Gerichts\chreiter des Königlichen Landgerichts.

Verkaufs-Anzeige nebsi Edictalladung.

In Sachen des Verwalters Hermann Mahnken in Bergedorf, Mandatar Freese in Lilienthal, Gläubigers, gegen die Ebeleute Hin- rich Lütjen in Neubergedorf, Sculdner, soll die den Schuldnern gehörige, am 3. März d. J., gepfändete Neubauerstelle Nr. 38 zu Neubergedorf, zu welcher 1 Wohnhaus, 1 Brunnen und 2 Hektare 59 Ar 71 Qu.-Meter Acker- und Wiesenland in der Feld- mark Bergedorf gehören ,

Sonnabend, den 5. Mai 1883, i Morgens 10 Uhr, allhier anberaumten Termine öffentlih versteigert

._ C. B. bezeineten

Im Jahre 1840 ging Kailing mit zwei EFlat- boat loads of staves als Barkeeper naw New- in 1841 brieflich

Privatnachricht New-Orleans am gelben Fieber verstorben sein. ob er verheirathet gewesen ist, oder Leibeserben hinterlassen bat, verlautet nichts. Philipp Jacob Kailing war der zweitehelihe Sohn des am 28, März 1834 zu Orb verstorbenen Kauf- manns Jacob Kailing. Aus der ersten Ehe des Jacob Kailing mit der am 4. Februar 1809 verstorbenen Marie Eva Buse- mer sind zehn Kinder hervorgegangen, die sämmtlich nicht mehr am Leben sein sollen. Von den Kindeekindern des Jacob Kailing be- haupten zwei, nämlich: 1) die Wittwe Forstmeister Kauschinger, Barbara, geborne Weber, 2) die ledige Anna Weber, ____ Beide zu Tübingen wohnhaft, die nächsten rechtmäßigen Erben des verschollenen Kailing und beziehungsweise der Wwe, Stenger

\ Dieselben haben betreffs des Kailing die Ein- leitung des Verschollenheitsverfahrens dahier bean- tragt, indem sie zuglei die zur Begründung ihres Antrags forderlichen Thatsachen glaubhaft gemacht und sich zur eidlihen Versiherung der Wahrheit ihrer Angaben erboten haben. Diesem Antrage is der bestellte Abwesenheits- vormund des Philipp Jacob Kailing und Pfleger der ruhenden Erbschaft beigetreten. Es werden daher der genannte Kaufmann Philipp Jacob (anders „Louis*) Kailing, sowie dessen etwa nächste Erben in Gemäßheit der Bestimmungen in Tit. XIV. §. 11 des Mainzer Landrechts §8. 22, 24 des Preußischen Ausführungsgeseßes vom 24. März 1879 88S. 823 fg. der deutschen Reichscivilprozeß- ordnung, hierdurch öffentlich aufgefordert, st melden und ihre etwaigen Rechte und Ansprüche E ruhend& Erbschaft der Wwe. spätestens in dem hiermit auf Samstag, den 14. Juli l. Js., / Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Aufgebots- termine geltend zu machen. Unterbleibt bis zu diesem Termine die Anmel- dung, so wird Urtheil dahin erlassen werden, daß der Philipp Jacob Kailing für todt zu erachten und daß der Nachlaß der Wittwe Stenger den ge- nannten Nachlaßprätendenten Frau Kauschinger und Fräulein Weber, beziehungsweise den nachgewiesenen nächsten Verwandten und geseßlihen Erben des : ( gegen Sicherheitsbestellung nach Errichtung eines Inventars auszuantworten sei. Das Aufgebot ergeht unter der weiteren Ver- warnung, daß, wenn nicht innerhalb fünfzig Jahren, vom Tage der Abwesenheit des Kailing an gerecnet, dieser selbst oder dessen Leibes- erben ihre Rechte an dem fraglichen Nachlasse nach- weisen, die Anordnung über die Sicherheitsbestellung aufgehoben und die zur Nuynießung zugelassenen Erben in die freie Verfügung über den Nachlaß werden eingeseßt werden. Orb, den 28. Februar 1883. Königliches Amtsgericht. Dr, Tür d.

ähr. lautenden dort hat er von sih hören

Darüber, ob

mit der Aufforderung, Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Berlin, den 10. März 1883. Buchwald, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts I. Civilkammer 13.

Oeffentliche Zustellung. Die verw. Frau Rittergutsbesißer Marianne Gut- macher, geb. Seidel, aus Tauschwitz bei Belgern a./E., vertreten durch den Rechtsanwalt Koeppe aus Lieben- werda, Élagt gegen den Rittergutsbesißer v. Stern, unbekannten Aufenthaltsorts, Zinsen von der Abth. 111. Nr. 27 auf dem Ritter- ute Friedersdorf und Abth. IIT. Nr. 30 auf Nr. 22 oms eingetragenen Theilhypothek von 12 000 für das 1. Semester 1882, mit dem Antrage, den Verklagten zu verurtheilen, ihr 270 Æ4 rückständige Zinsen bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung in seinen vorgedahten dafür verpfändeten im Grund- buche vom Rittergut Friedersdorf Band I. und im Grundbuch von Roms Band I. Fol. 178b. Grund- ftück Nr. 22 verzeichneten Grundbesiß zu bezahlen des Rechtsstreites das ergehende Urtheil auch für ftreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Reinerz anf den 11. Juni 1883, Vormittags 107 Uhr. Zum Zwee der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Reinerz, den 10. in 1883,

uttfke, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Oeffentliche Zustellung. Die Friederike Häker in Heilbronn, Chefrau des Cigarrenmachers Friedrich Häker von da, vertreten durch Rechtsanwalt Schloß in Heilbronn, klagt gegen diesen ihren Ehemann, der mit unbekanntem Auf- enthalte abwesend ist, auf zeitliche Trennung ihrer Ehe, mit dem Antrage auf Trennung der zwischen den Partieen am 23. Juli 1871 in Lauffen a. N. ges{lossenen Che vorläufig auf die Dauer eines Jahres sowie Zuscheidung der Kosten des Rechts- treits an den Beklagten, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Heilbronn auf Dienstag, den 19. Nachmittags 3 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Heilbronn, den 13, März 1883.

Heyd, Gerichts\chreiber des Königlichen Landgerichts.

Oeffentliche Zustellung. Der Privatier Moriy Wallach in Bleichstraße, vertreten dur den Re heim zu Frankfurt a. M., klagt gegen die K. K. priv. Kaiserin Elisabethbabn in Wien, vertreten durch den Präsidenten des Verwaltungsraths, Ge- neral-Direktor v. Zzedick in aus fälligen und fällig werdenden Zinscoupons, so- wie aus Schuldverschreibungen, mit dem Antrage: Die Beklagte zu verurtheilen :

I. gegen Aushändigung der in Anlage 1 zur Klage verzeibneten 19 Stück Coupons ihrer Sculdver- reibungen den Betrag von 600 A nebst 69/6 Zinsen seit Klagzustellung zu zahlen,

II. die zu nahbenannten Schuldverschreibungen :

A. des Anlehens vom 1. August 1860 Serie 747 Nr 1 lautend über 1050 Fl. südd. Währ.,

lautend über je 700 Fl. südd.

wegen rückständigen im Konkurse des

zwangsweise

zu tragen, vorläufig voll-

Kaufliebhaber werden damit geladen. Alle, welche daran Eigenthums-, Näher-, lehn- rechtliche, fideikommissarische, dingliche Rechte, insbesondere berechtigungen zu haben vermeinen, werden aufge- fordert, selbige im obigen T und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundstücks verloren geht. Lilienthal, den 10. März 1883. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. gez. Thiemig. Beglaubigt: Allermann, Sekretär, Gerichts\chreiber Königlichen Amtsgerichts Lilienthal.

Verkaufs-An; nebsi Ediktallai

fand- und sonstige ervituten und Real-

anzumelden d. d. 15. August

Philipp Jacob Kailing,

J ch der Erben des weil. Kaufmanns Joseph Reicher in Leer, Gläubiger,

g die Eheleute Schuster und Marie Helene, geb. Groenhoff in Leer, Schuldner,

uni 1883, eister Johann Katenkamp

e, Vol. XI. Fol. 28

soll der dem Letzteren gehörige, rundbesitz, bestehend

Grundbuchs Leer registrirte aus einem an der Heisfelderstraße hieselbst belegenen

Jm Namen des Königs !

In der Josefa Bauza’schen Aufgebotssache erkennt das Königliche Amtsgericht zu Schubin am 28. Fe- Amtsrichter Conrad für

ch

1) die Hypothekenurkunde über 248 Thlr. 4 Sgr. 9 Pf. Darlehn, eingetragen aus der Naclaß- verhandlung vom 15. Januar 1849 am 7. Sep« tember 1849 für die Josefa Bauza, später ver- ehelihte Woyt, zu Potulice in Abtheilung III. Nr. 3 des dem Wirth Josef Thomas aus Sarbinowo gehörigen Grundstücks Sarbinowo Nr. 17, gebildet aus dem Hypothekenbriefe vom 7. September 1849 und der Nachlaß- verhandlung vom 15. Januar 1849, wird für kraftlos erflärt.

Kosten des Aufgebotsverfahrens trägt der Antragsteller.

Königliches Amtsgericht.

zwangsweise in dem dazu auf Sonnabend, den 28. April 1883,

Vormittags 11 Uhr, allhier anberaumten Termine öffentlih versteigert

Aufgebot. bruar 1883 durch dem Auf Antrag des Hülfsweicbenstellers Heinrich Fer- dinand Micus zu Brakel soll das im Grundbuche von Brakel Vol. II. Fol. 49 eingetragene Grund- üdck Flur 16 Nr. 454, Hausplaß und Hof mit Wohnhaus Nr. 276 b. zur Größe von 1 a 35 qm, welches noch auf den Namen des verstorbenen Hirten Franz Hoppe und dessen Ehefrau, geb. Clara An- Grawe eingetragen steht, behufs Berichtigung des Besittitels aufgeboten werden.

Alle Eigenthumsprätendenten werden daher auf- gefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf das ge- dahte Grundstück spätestens 30, Mai 1883, Vormittags 94 Uhr, hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Aufgebotstermine anzumelden und ihr etwaiges Widerspruchsret zu bescheinigen, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen werden und die Berichtigung des Be- sittitels für den Antragsteller erfolgen wird. Brakel, den 5. März 1883.

Königliches Amtsgericht.

rankfurt a. M., Kaufliebhaber werden damit geladen. lehnrechbtliche,

_ Eigenthums-, fideikommissarische , insbesondere Realberechtigungen vermeinen, werden aufgefordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzvlegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundstücks verloren gehe. Leer, den 12 März 1883.

s Amtsgericht. Abth. I.

. Nordheim.

Aufgebot 7 zum Zwecke der Todeserklärung.

Die in erster Ehe mit dem am 2. Februar 1843 verstorbenen Johann Adam Schreiber, in zweiter Ehe mit dem am 20. Januar 1867 verstorbenen Adam Stenger verheirathet gewesene Marie Anna Kailing aus Orb ist am 30. Septem- ber 1880 in der Irrenanstalt zu Werneck verstorben. Aus den bezeichneten beiden Ehen der Marie Anna Kailing sind Kinder nicht hervorgegangen. Stenger hat eine letztwillige Verordnung nicht hinter- Der geseßli&e Alleinerbe ihres nicht unbe- trächtlihen Nachlasses würde im Ueberlebensfalle ihr Bruder, der am 24. Juli 1815 in Orb geborene Kaufmann Philipp Jacob Kailing sein. in den 1830er Jahren nach Nordamerika ausgewan- dert und von dort nicht wieder zurückgekehrt. angestellten Ermittelungen über den Verbleib des Kailing, der si in Amerika den Vornamen „Louis* beilegte, haben Folgendes ergeben:

Wien, wegen Forderung

Verkündet am 9 März 1883. gez. Skronn, Gerichtsschreiber.

Jm Namen des Königs! Auf den Antrag des Bauerngutsbesizers Chri- \soph Wartenberg zu Uenze hat das Königliche Amtsgericht zu Perleberg unterm 9. dur den Amtsrichter Zweigert für Recht erkannt: Das Hypotheken-Dok 1ment , Band I. Blatt Nr. 12 Seite 171 des Grundbuch3 von Uenze Abth. III. Nr. 8 und 10—12 aus dem Rezeß über den Nachlaß der verehelihten Warten- berg, Magdalene, geb. Mernitß, vom 10. Septem- ber 1825 an Muttererbe eingetragenen von je 68 Thlr. 294 Sgr. für Anna Marie War- tenberg resp. Dorothee Wartenberg und Catharina Wartenberg \caftlich gebildet ist, wird bierdur für kraftlos

Serie 1949 1949

ähr. , B. des Anlehens vom 1. Februar 1861

Serie 493 F lautend über je 1050 Fl. südd.

In Saten des Herzoglichen Finanz-Collegii, Ab- März 1883 theilung für Leihhaussachen, Klägers, Tischler Heinri Ebeling hieselbst und den Zimmer- mann Wilhelm Schäfer aus Sommerschenburg, Be- klagte, wegen Hypothekkapitals und Zinsen, wird, nach- dem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Mitbeklagten 2c. Schäfer gehörigen Grundstücks, als: des von dem vor dem Hohenthore am Hobenstiege und an der Kukbtrift belegenen, in eins gezogenen Plumeyerschen Gartengrundstücke abgetrennten, auf dem Situationsplane (L. U. de 1873 Nr. 2121 mit A. B. C. D. E F. A. bezeineten, 3 a 8 qm und incl. des Weges C. 3a 34 qm baltenden Theilgrundstücks, na der neuen Vermessung : Hobetborfeldmark Blatt I. Nr. §0 südlih von der Kreuzstraße am Hohdenstiege

Kaufmann s wider den

Wöähr., i Serie 1177 Nr. 18 lautend über 700 Fl. südd. weles über

ähr. Serie 864 Nr. 13 lautend über 359 Fl. südd.

orderungen

lautend über je 1050 Fl. südd. Währ. A O

Serie 1318

Nr. lautend über je 350 Fl, südd, Währ., gehörigen Coupons am jeweiligen Fälligkeits-