1883 / 76 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 31 Mar 1883 18:00:01 GMT) scan diff

E L E R R ATH M tbe e A E R

zu zeigen, giebt der Verf. nun nach den obengenannten B punkten eine kurze Darstellung und Würdigung dieser Reden. Zuerst werden diejenigen Reden ihrem Jnhalte na vorgeführt, die darthun, wie nah Herders Ideen eine Schule beschaffen sein muß, um ihre Aufgabe zu erfüllen ; dann werden an zweiter Stelle in kurzen Zügen Herders Ansichten über die Aufgabe aller Erziehung gebracht, und \cließlih scine Gedanken über die cinzelnen Unterrichtsfäcber, soweit dieselben in den Scbulreden zur Spracbe kommen, veranschaulicbt. Da es nicht die Absicht des Verf. vorstehender Abhandlung war, die pâdagogiscbe Thätigkeit Herders nah allen Richtungen hin zu be- leuchten, sondern nur Herden pädagogishe Bedeutung nach seinen Schulreden in seiner Eigensbaft als Scbulephorus der Weimarer Scbulen zu würdigen, so hat Dr. Klöpper in der That den Zweck seiner Arbeit erfüllt. /

Von den vom Verein für die Geschichte Berlins berausgegebenen Folioscbriften (enthaltend die Berlinische Chronik, das Urkundenbucb dazu und Beilagen) is soeben die Lieferung 21 (Jahrgana 1883) ausgegeben worden und durch die Hofbuchhandlung von E. S. Mittler und Sohn zum Preise von 3 # zu beziehen. Diese L'eferung enthält Fortseßzungen der Beilagen: 1) Namhafte Berliner Tafel 6—8: Carl Friedrich Zelter, Rihard Wüerst, K. E. Gustav oou Le Cog; 2) Berliner Siegel Tafel 6: Die Siegel der Brandenburaiscken Kurfürsten von Friedrih T. bis Joachim I. ; 3) Berliner Medaillen Tafel 15: Die Medaillen der heraldischen Auéstellung und eine Geschichte dieser Auéstellung ; 4) Kunstbeilagen : Nr. 10, Berliner Stadtwappen in Farbendruck 2 Blatt, Nr. 17, die Lichtdruckreproduktion eines im Jahre 1732 erschienenen Blattes, dar- stellend den Einzug der Salzburger Protestanten durch das Hallesche Thor. Den Publikationen ad 1—3 sind entsprechende Holzschnitte teigeacben. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Siegel, die nah den Originralen der berühmten Ragoßky'shen Sammlung, welche si seit einigen Jahren im Besiße dês Hauptschriftwarts des Vereins be- findet, in Holz geschnitten sind. Die früher ershicnene1 20 Lieferun- gen sind nicht mehr lief-rungtweise zu beziehen, sondern theilweise, nämlich : die Berlinische Chronik zu ‘6 s, das Berlinische Urkundenbub zu 21 M (beide abgeslosscn), und von den Beilagen enthaltend: Kursst- beilagen Nr. 1—9, 11—16; Bauwerke 12 Tafeln; Denkmäler 7 Tafeln; Geschblecter 9 Tafeln; Medaillen 14 Tafeln; Siegel 5 Tafeln; Namhafte Berliner 5 Tafeln, der Bogen zu 15 Pfennige.

Im Verlage von Eduard Baldamus in Leipzig erschcinen von Auguste Reichelt komponirte und ausgeführte Blumen tudien auf Blättern von 35 cm Höhe und 27 ecm Breite. Die in den vor- liegenden 6 ersten Nummern (Lieferung 1) enthaltenen Gruppen von Blumen in natürlicer Größe sind ebenso ges{macckvoll zusammen- gestellt wie kunstgerecht auêëgeführt. Blatt 1 zeigt einen aus Mar- gueriten, Vergißmeianit, Hahnenfuß, Hafergras, Hirfegras, Wind- hafer urd Farren gewundenen Strauß, Blatt 2 ein pratvolles Gloire de Dijon-Bouquet, Blatt 3 ein folbes von verschiedenfarbigen Fucbsien, Blatt 4 von Himmels{&lüfel, Weider blütken und Hirsegras, Biatt 5 die Prachtrose Louis von Houtbe, Blatt 6 den Oleander mit der Lorbererrose versblungen. Die Blumen, Blätter und Gräser heben si naturgetreu und wie plastisch von der dunkelen Fläche, auf welche sie gemalt sind, ab und sind tis in das kleinste Detail fo sauber und gewissent aft autgeführt, daß auch jede einzelne Blüthe 2c. als Vorlaae benutzt werden kann. Der in der lithographischen Anstalt ron Wezel und Naumann in Leipzig-Rcudnihz hergestellte Buntdruck beweist, daß tas Irstitut eine hohe Stufe in dieser Kunst erreidt bat. Es werden von diesem {non Album 3 Liefcrungen zu 6 Vlâättern ers{cinen; die Uefcrung kostet 6 4, das einzelne Blatt 1,50

Gewerbe und Handel.

Dem Geschäftsbericht der Preußischen Hypotheken- Akt ienbank für 1882 entnet men wir Folgendes: Der Hypotheken- bestand des Instituts hat sich um ca. 2} Millionen Mark vermindert. Von dem Hvypothekenbestande entfallen auf Grundstücke in Berlin 87,42 9/0, auf städtischen Grundbesig der Provinzen Preußen, Posen, Pommern und S&lesien 10,35 9/0, auf ländlichen Grundbesitz der- selben Provinzen 2,23 %/o. Die gesammten Rüdstände an Hypotheken- zinsen bezifferten sih am 31. Dezbr. v. I. auf 361 804 M4, wovon in- zwiscben cin großer Theil geordnet ist. Bei einer Anzahl von Grundftücken laufen früher gewährte Zinsreduktionen ab, welcbe nicht wieder erneuert zu werden brauchen. Während die Bank in 1880 bei 66 und in 1881 bei 44 Sukkbastationen betheiligt war, war dies in 1882 nur bei 14 Ber- lincr und 3 auétwärtigen Subbastationen der Fall. In 5 Fällen wurden die Darlehne ganz zurückgezahlt; selbst erstand die Bank 4 Grundstücke, von dencn 2 im Besiße derselben verblieben find. Ueber- haupt befanden sich am 31. Dezember v. J. 5 Grundstücke, davon 4 in Berlin gelegen, im Besitz des Instituts. Die Summe der im Umlauf befindlichen Pfandbriefe hat si der stärkeren Hypothekenrückzahlungen wegen von 84635 700 M am 31. Dezember 1881 auf 821384504 am 31. Dezember 1882 ermäßigt. Von den verloosten Pfandbriefen sind scit tem 31. Dezember v. I. für über 2 Millionen Mark zur Ein- lösung gelangt. Der Kassenbestand belief sich am 31. Dezember v. I. auf 3057921 Æ, der Effektenbestand auf 1344681 inkl, 1225 009 deutsche Reichsanleihe und preußisbe Konsols, Die durd Effekten bedeckten Guthaben bei Bankiers bezifferten sich auf 686 290 M Aus dem Reingewinn von 362784 Æ#. erhalten der Reservefonds 36 278 Æ#, Kuratorium und Direktion an Tantième 17 301 A und die Aktionäre 5 2 Dividende mit 300 0C0 4 Der Rest wird mit 9204 4 auf das Gewinnkonto des laufenden Jahres vorgetragen.

Nürnberg, 29. März. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Der Hopfenmarkt hatte vorgestern, gestern und heute ein rubigeres Gepräge. Verkauft wurden an diesen 3 Tagen zusammen ca. 150 Ballen zu vollständig unveränderten Preisen. Es crzielte reine Primawaare 400—410 H, bessere Meittelwaare 350—375, Meittelwaare 325—350 und leichte Waare 315—325 (4 Die Stim- mung ist ruhig. : :

Wien, 31. März. (W. T. B.) Die Generalversammlung der Unionbank ertheilte dem Verwaltungsrathe das Absolutorium und genehmigte neben den statutenmäßigen Dotationen die Vertheilung ciner Dividente von 7°%/. Auf das Conto des nächsten Jahres wurden 40 426 Fl. vorgetragen. i :

Peft, 30. März. (W. T. B.) An der Konferenz, betref- fend die Konversion der ungarischen Rente, welche heute Mittag statt- fand, nahmen der Finanz-Minister Szapary, der Staats|ckretär Madarassy, der Ministerial-Rath Köffinger, und von Seiten des Konsortiums von Rothschild, Wodianer, von Hansemann, Weiß und Kornfeld theil. Die Rothscbild-Gruppe hat ca. 70 Mil- lionen Gulden 4proz. ungarishe Goldrente über- nommen, die aus\chließlich zu einer Umtausch-Offerte an die JIn- baber von Sculdver schreibungen der 6proz. Goldrente bestimmt sind. Es wird ein Erlaß des Finanz-Ministers erwartet, dur welchen ein Betrag von über 50 Mill. Gulden 6proz. Goldrente auf den 1. Juli d. F. zur Rückzahlung gekündigt wird.

Konstantinopel, 31. März. (W. T. B.) Der Bondholder®- fonscil hat nunmehr definitiv beschlossen, daß die gezogenen tür- fischen Loose einen Monat nah der Ziehung eingelöst werden sollen und zwar mit 58%/9; bisher hatte eine Akontozahlung von 95 "/a stattgefunden.

Kairo, 39. März. (W. T. B.) Die Regierung erhielt heute aus London die Mittheilung, daß Rothschild das Projekt für die Liguidation der Staatsdomänen mit einigen Modifikationen

angenommen habe. Verkehrs-Anstalten.

Southampton, 30. März. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Elbe“ ist bier eingetroffen.

Sanitätsweseu und Quarantänewesen.

Amtlicher Nachricht zufokge ist die vor einiger Zeit*) in Smyrna zum Ausbruch gekommene Pocken-Epidemie nunmehr als erloschen zu betrachten.

Es fommen nur noch ganz vereinzelte Erkrankungsfälle vor.

*) couf. „R.-A.* Nr. 291 von 1882.

Berlin, 31. März 1883.

In der Königlihen Gärtner-Lehranstalt zu Sans- \souci bei Potsdam fand am 28. cr. unter Leitung des Direktors der Anstalt, Hofgarten-Direktor Jühlke, die Abgangsprüfung statt. Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten Dr. Lucius war dur anderweitige Geschäfte verhindert, der Prüfung beizuwohnen.

Von 33 Eleven wurden 18 entlaffen, die von dem Vorsitzenden des Kuratoriums Wirklichen Geheimen Ober- Regierungs - Rath Heyder unter Hinweisung auf ihren fkünf- tigen praftishen Lebenéberuf und Seitens des Mitgliedes des Kura- toriums Gartenbau-Direktor Gaerdt Moabit mit einer Ermunterung zum Fortsritt auf der gewonnenen Grundlage und mi Hus Rüdcblick auf den Erfolg des Unterrichts ihre Zeugnisse erhielten.

Die in den Zwiscenpausen ausgelegten Arbeiten von Sr an Gartenplänen, Blumen, Früchten 2c., perspektivishen Zeichnungen u. drgl. gaben einen erfreuliden Béewcis von den Erfolaen des Fleißes, der Sorgfalt und der Mühe der Lehrer und berechtigten zu or Dosnang des Fortschreitens der Schüler auf ter betretenen

ahn.

Die Frequenz der Anstalt stellt sib für den nätsten Kursus dur den erhebliden Zugang von 18 Eleven mit dem Zeugniß der Sekunda und Ober-Sekunda auf 33 und da in der Anstalt selbst nur 24 Eleven wohnen können, so haben 9 außerhalb der Anstalt am Wildpark Wohnung nehmen müssen.

Die erste Klafse in der Königlichen Landeëbaumschule unter L:i- tung des Inspektors Wrede zählt 4 Eleven, so daß die Anstalt im Ganzen 37 Sc{ülcr aus allen Theilen des Reichs zählt. Nab den Statuten der Anstalt muß der eintretende Eleve eine zweijährige praktische Lehrzcit in der Gärtnerei und die Reife für Sckunda eines deutschcn Gymnasiums oder einer deutschen Realschule erster Ordnung nachweisen; die Mehrzahl der eingetretenen Eleven besißt das Zeugniß der Ber-tioung zum einjährigen freiwilligen Militärdienst.

_ Kunst und Alterthum in Elsaß-Lothringen. Be- sreibende Statistik, im Auftrage des Kaiserliden Ministeriums für Elsaß-Lothringen herauêgegeben von Dr. Franz Xaver Kraus, o. ô. Professor an der Universität Freibur. I. Band, 2. Abthei- lung: Ober-Elsaß, Bogen 15 bis 26, K—L (mit 24 Holzschnit- ten und 12 Tafeln in Lichtdruck). Straßburg, C. F. Schmidt's Universitäts-Buchhandlung (Friedrich Bull) 1883, Die vorliegende Abtheilung der kunstgeschichtlicen Statistik der Reichélande wird zum weitaus größten Theil von dem Artikel „Kolmar* in Anspruch genom- men ; ist doch diese alte interessante Stadt auch besonders reich an werthvollen Alterthümern auf allen Kurstaebieten. Da ist zunächst das dem heiligen Martin geweihte Münster mit dem \kulpturenges{müdlten St. Nicolaus- Portal, der \{önen „Madonna im Rosenhag ‘, wahrscetnlich von Martin Schongauer, {önen Glas- gcmälden und Glocken, welche eine ausfühßrlihe Würdigung verdienen und finden, und zwar unter Beigabe von Grundriß und Ansicht des Münsters sowie Lichtdruck-Reproduktionen jenes Portals und der Madonna. Dann folgen die Klöster (von denen das Dominikanerkloster noch Reste bemerkenswerther Wandmalereien aufweist), die Kirbhöfe (darunter der alte St Annentirchbhof mit einem vorzüglichen Kruzi- firus nebst {ôner Madonna und dem Johannes am Fuße des Kreuzesstammes. ebenfalls in phototypischer Wiedergabe beigefügt), das ebemalige Palais, die zablreicen kunsthistorisch inter: ssanten öffent- lihen und privaten Gebäude (unter ihnen das Haus der Schon- gauer und das Haus Beygel mit scöner getäfelter Deckte im _Barokstil, béide in olz\cniitbildern wiedergegeben). Reiche Kunstschäße aus allen Zeiten birgt das Museum im ebemali- gen Unterlinderer Kloster. Aus der Abiheilur g der römischen, galli- schen und mittelalterlichen Funde und Kunstgegenstände aus Kolmar und Umgegend seien nur genannt : die Bronzestatuette cires bei Türk- heim gefundenen Merkurs, eire mit \pätgothishem Cisenbeschlag und Schloß. reichverzierte Thür aus dem alten Rathhause in Egis- heim und ein primitiver Kamm; aus der Sammlung ro- manischer Skulpturen 4 interessante, mit figürlihem Relief ge- \{müdte Kapitele aus der Klosterkirbe ¿u Alépah bei Kayseréberg (säâmmtlih auf phototypisWen Blättern wiedergegeben). Die gothische Zeit ist durch ein wahres Kleinod der Holzskulptur ver- treten, nämli den sogenannten Fsenhcimer Altar, aus der Antoniter- Kirche des Kiosters zu Fsenheim im Ober-Elsaß. Die drei die Mitte dcs Altars einnebmenden Statuen (in der Mitte der hl. An- tonius, sitend, rechts von ihm der hl. Augustinus, links der hl. Hiero- nymus stehend), deren ursprüngliche Polychromirung im Wesentlichen gut erhalten ist, zählen in der That zu den bedeutendsten Schöpfun- gen deutscber Kunst aus jener Periode, in welcher die mittelalterlichen Idcaltypen noch nacwirken, die Tiefe, Naivetät und Unmittelbarfeit mittelalterlider Auffassung und Empfindung noch vollständig vor- handen sind, das Nahcn einer neucn Zeit aber in dem starken Realismus der Darstellung, in dem bereits mächtig ert- widckelten Vermögen der VIndividualisirung und tem Durch- {lagen eines leidenshaftlihen Affefkts sich dokumentirt, Die in der Mitte thronende Gestalt d:8 sißenden Ordenépatrons ist dur cine geradezu großartige Ruhe und Hoheit charakterisirt, den Kopf des Hieronymus aber bezeichnet Kraus mit Recht als ein Werk, welches in der deutschen Kunst jener Zeit an Tiefe und Gewalt seines Gleichen sucht. Die der Beschreibung beigefügte Lichtdruck-Repro- duktion dieser meisterhaften Figur zeigt den Heiligen in der gewöhn- lih ibm gegebenen Tracht eines Kardinals, den Hut auf dem Haupte, in dez Unken das in eia seidenes Tuch gehüllte heilige Bub, dessen Ueber- sckung und Erklärung bekanntlich den größten Theil feines Lebens beschäftigte; er erhebt die Rechte predigend oder demonstrirend, wäh- rend der ergreifend ernste Blick des hageren abgehärmten Gesichts sich fast bekümmert flehend gen Himmel richtet. Ferner besißt das Museum u. v. a. zwei Altarflügel mit vier be- merkenswerthen Oelgemälden auf gemustertem Goldgrunde, welche dem Martin Schongauer zugeschrieben werden: der Engel der Verkündigung, die Jungfrau Maria, die Madonna das Kind anbetend und der hl. Antonius (glei&falls phototypisch wiedergegeben); ferner die so- genannte Schongauershe Passion mit der mystisben Jagd des Einhorns (Verkündigung) auf der Rückseite (in Holzschnitt abgebildet). Von dem in der alten Pinafkothek zu München aufbewahrten Origi- nal des Bildnisses Schongauers besitt das Museum von Unterlinden eine sorgfältige Kopie aus dem Jahre 1846. Da dieser Maler für scine Geburtéstadt Kolmar eine ganz besondere Bedeutung hat, so dürfte die Lichtdruck-Wiedergabe des Münchener Originals und der auf einem Zettel an der Rückseite enthaltenen, leider theilweise zer- stôrten Inschrift, welche die Kunsthistoriker viel beschäftigt hat, ihre Berechtigung haben, zumal dieselben na guten Hanfstänglschen Auf- nahmen angefertigt und vorzüglich gelungen sind. Es folgt dann noch eine Uebersicht der Sammlung moderner Gemälde des Museums, der Stadtbibliothek und der privaten Sammlungen. Damit \{ließt der umfängliche Artikel Kolmar. Untcr den weiter folgenden Abscbnitten dieses Bandes der Statistik sei noch der Artikel „Lautenbah“ hervorgehoben. Dieser Ort besitzt in der romanischen Pfarrkirche zum hl. Michael und Gangolf eine der bemerkenêwerthesten Kirenbauten des Elsaß. Die West- front derselben und das phantastisch relicfirte Kämpfergesims am ROED sind der Beschreibung in Holzschnittabbildungen, die anzel, eine wundervolle Holzschnißerei des 17. Jahrhunderts und eine der reizendsten Arbeiten der Spätrenaissance im Elsaß, in Lichtdruck beigefügt. Mit dem Artik.l Liebsdorf {ließt dieser besonders Las autgestattete Band der beschreibenden Kunststatistifk des Reichs- andes.

_Charfow, 30. März, (W. T. B.) Durch das Austreten des Flusses ist eine starke Ueberschwemmung eingetreten. Der Bazarplatz, mehrere Straßen und die Vorstädte stehen unter Wasser ; viele Kaufläden und Parterre-Räumlichkeiten sind überfluthet. Die Lehranstalten sind zeitweilig gesblossen. Nur die beiden Panp een baben den Wafserfluthen bis jeßt widerstanden ; alle übrigen Brücken

sind überschwemmt und beschédigt. Durch die Uebers{wemmung wurden auch mehrere mit Verluft von Menschenleben verbundene Unglüdsfälle herbeigeführt.

Wetterbericht vom 3‘. März 1883 8 Uhr Morgens.

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Barometer auf 0 Gr. a. d.Meeres-

L |[Temperai Stationen. |„iegel reduz. in Gelait

l Wind. Wetter. jin 9 Celsing

| 159 C.=49R, Mullaghmore | 74 WS8W Aberdeen .. 749 SSW Christiansund! 748 SS0 Kopenhagen. 760 880 Stockholm . .' 767 8 Haparanda . | 763 SW Moskan 759 ¡0 Cork, Queens-| |

LOWR,. . ¿-, | 758 ,W

Be 2/44 758 :ONO Helder. . ..' 757 ¡W E | 754 b) Hamburg 757 SO Swinemünde. | 762 S0 Neufahrwass. | 765 Memel...) 763 NNO

1 759 ¡NNW Münster . . .| 157 ¡8W Karlsruhe . . | 759 [SW Wiesbaden . 758 NO München ..| 761 SW Chemnitz .. 760 8 Berlin ., 763 SO Ie.) 763 Breslau . .| 763 S0 Ile d'Aix ..| 756 Regen Nizza ....) 764 ¡O bedeckt Het f 764 0 1 bedeckt

1) Nachts Reif. 2) Nachts Regen.

Anmerkung: Die Stationen sind in 4 Gruppen georduei: 1) Nordeuropa, 2) Kitetenzone von Irland bis Ostpreussen, 3) Mittei- eurcya sidlich dieser Zone, 4) Süidenropa. Innerhalb jeder Gruppe ist die Richtung von West nach Ost eingehalten,

Skala für die Windstärke: 1 = leiser Zug, 2 = leicht,

3 = schwach, 4 = mässig, 5 = frisch, 6 = stark, 7 = steif,

= sztürmisch, 9 = Stnrm, 10 = starker Sturm, 11 = befügsr Sturm, 12 = Orkan.

bedeckt heiter wolkig ¡bedeckt ‘heiter wolkig [Schnee

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heiter bedeckt wolkig Regen Regen wolkig heiter!) wolkenlos

bedeckt wolkenlos ¡Regen ¡bedeckt 2) bedeckt bedeckt ¡wolkig wolkenlos ¡wolkig

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i Uebersicht der Witterung. ___ Die Depression, welche gestern nördlich von Schottland lag, ist nordwärts verschwunden, während über den britischen Inseln ein barometrisches Maximum in der Ausbreitung begriffen ist. Jm Nordseegebiete sind daher die Winde wieder schwach gewor- den, nur am Eingange der Ostsee dauern die stürmischen Süd- winde noch fort. Eine tiefe Depre ssion ist über dem Biscayischen Busen erschienen. In Westdeutschland ist allenthalben Regen- wetter mit erheblicher Erwärmurg eingetreten, dagegen im Nord- osten dauert die trockene, heitere Witterung mit geringer Ab- kühlung noch fort. Riga meldet 11 Grad Kälte,

Deutsche Seewarte.

Berlin, 30. März1883, Markipreise nach Ermitt. des K. Pol.-Präs,

Höchste | Niedrigsit Freie,

Per 100 Küeczr, M S M S Für Weizen gute Sorte 20 | 1/19 | 80 » Weizen mittel Sorte L Weizen geringe Soro ...... [12|—/11/8 Roggen gute Sre . 113/7013 | 40 Roggen mittel Sorte . . , R O28 Roggen geringe Sre ..... . 11 60 |11 40 Gerste gute Sorte... . . . . [119 |80]19 | 60 Gerste mittel Sre .... 116 20/14/88 Gerate geringe Soria e 10 | 50 110 | E 60 Hafer mittel Sorte... ... . ,. 113 20/12/80 Hafer geringe Sorts ... 11/50/11 |— C S S 4 S Hs H 6 4 | 60 O a c o2 22 Speisebobnen, wei 148) 26 | Tee 28 32 | Ae 6 E T 9 Rindfleisch von der Kenle i Kiloge. . Bauchfeisch 1 Rilozz. . Schweinefleisch 1 Kilogr. Kalbfleisch 1 Kilogr. . Hammeifleisch 1 Kilogr. . Butter 1 Kilogr. Eier 60 Stück Karpfen per Kilogr. Aale 4 Zander Hechte Barsché Schleie Bleie ú Krebss per Schock .

S. 1% W #W + # S W500 B. 2:H

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E. D. S0 6.6 9:9

Ausweis über den Verkehr auf dem BertiuoT SehlachtriehmarKkt des städtisehen Central-Viel- bofss vom 30. März 1888. Anftrieb nund Marktpreise (nack Schlachtgewicht),

Rinder. Auftrieb 53 Stick, (Durchschuittspreis filr 190 kz): I. Qualität #, II. Qualität 46, TII. Qualität ‘“— d, TV. Qualität 80—84 M.

Schweine. Anférieb 420 Stück. (Durchechnittspreis {Uz 100 kg): Mecklenburger resp. Pommern A, Bakony M, Landsachweine: a. gute 104—106 J, b. geringere 98—100 #, Russen M, Serben Mh

Kälber. Anttrieb 489 Sttick. (Durchachnittspreis für 1 kg): L, Qualität 0,94—1,04 4, IIT. Qualität 0,70—0,80 ¿

Schafe. Anuirieb 834 Stück. (Durchschuittepreis fir 1 kz}: I. Qualität, MÆ, I. Qualität 0,80—0,90 S, III. Qualität #

Nedacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck! W. Elsner, Vier Beilagen (einsclicßlich Börsen-Beilage).

Berlin:

M 76.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen

l Berlin, Sonnab

end, den 31. März

Staats-Anzeiger. 1883.

V anserate für den Deutschen Reich8- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutscheu Reichs-Anzeigers uud Königlich

Prenßischen Staats-Anzeigers : Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 832. W.

1. Steckbriefe und Untersnchnngs-Sachen. 2, Subhastationen, Aufgebote, Voriadungen u. dergl.

Oeffentlicher Anzeiger. 7

Inserate nehmen an : die Annoncen-Erpeditionen des „Jnvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein

5, Industrielle Etablizssements, Fabriken und Grosshandel. & 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

3, Verkäufe, Verpachtungen, Submisesionen etc. 7. Literarische Anzeigen.

4, Verloozung, Amortisation, Zinszahiung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

8, Theater-Anzeigen. | In der Börszen- | 9. Familieu-Nachrichten. / beilage.

Vagler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

Anuoncen - Bureaux. 4

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Stebriefs - Erledigung. Der “jinter den Kürshnermeister Johann Paul Spiegel wegen betrüglichen Bankerutts in actis 8. 38s 67 C. II. unter dem 30. Aprit 1867 erlassene und unter dem 17. März 1868 erneuerte Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, Alt - Moabit Nr. 11/12 NW,, den 28. März 1883. Königliches Amts- gericht I., Abtheilung 84.

Steckbriefs- Erledigung. Der gegen den Dienst- kueccht Karl Krüger wegen vorsä:liher Brand- ftiftung unter dem 13. März 1883 erlassene Steck- brief wird zurückgenommen. Berlin, den 28. März 1883. Königliches Landgeriht 1). Der Unter-

suchungsrichter.

Steckbriefs-Erledigung. Der hinter den Con- ditor Arthur Emil Franz Kapizzki, am 24. Ja- nuar 1852 zu Calthôve, Kreis Dt. Crone, geboren, unterm 16. März 1883 in actis 83 G. (94 83 J. 1V e. 273 83 wegen wiederholter Unterschlagung erlassene Steckbrief, wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, Alt-Moabit 11/12 NW., den 29. März 1883. Königliches Amtsgericht I., Abtheilung 83.

Steckbriefs - Erledigung. Der gegen den Maler, Schneider, Bäder Ferdinand Gaeck, in Stettin geboren, wegen Unterschlagung unter dem 12. Februar 1883 erlassene Stebrief wird zurück- genommen. Berlin, den 28. März 1883. König- lide Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

Steckbriefs - Erledigung. Der hinter den Commis Richard Heyer _oder Herter, geboren am 8. Dezember 1863 zu Oppartshofen bei Donau- wörth (Bayern) unterm 9. Mai 1882 erlassene Steckbrief ist erledigt. Berlin, den 28. März 1883. Königliches Amtsgericht I, Abtheilung 88.

[13261] LAPRND,

Die Händlerin unverehelichte Anna Schindler, 21 Jahre alt, zu Rixdorf wohnhaft gewesen, deren Aufenthalt unbekannt ist, und welcher zur Last ge- legt wird, am 10. Februar 1882 zu Lichtenberg leinene Waaren feilgeboten zu haben, ohne im Be- site des zu diesem Gewerbebetriebe erforderlichen Gewerbescheins gewesen zu fein, Uebertretung gegen D 1 und 18 des Geseßes vom 3./7. 76, wird auf g Es des Königlichen Amtsgerichts II. hier- elbst au

den 29. Mai 1883, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengeriht in Alt-Moabit, Portal IIL, Zimmer 33, zur Hauptverhandlung ge- laden. Aub bei unentschuldigtem Ausbleiben wird

| zur Hauptverhandlung geschritten werden.

Berlin, den 18. März 1883. Drabner, . Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerits I…I.

Ì [13262]

i Ladung. :

Die verehelichte Arbeiter Ernestine Naujocks, geb. Pauli, 65 Jahre alt, deren Aufenthalt unbekannt ist und welcher zur Last gelegt wird, am 22. Februar vor. I. zu Tempelhof aufgckaufte Fische feilgeboten zu haben, ohne im Besige des zu diesem Gewerbe- betriebe erforderliden Gewerbescheins gewesen zu sein, Vebertretung gegen §S§. 1 und 18 des Geseßes vom 3.7. 76, wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts 11. hierselbst auf

den 29. Mai 1883, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengeriht in Alt-Moabit, Portal 111, Zimmer 33, zur Hauptverhandlung ge- laden. Auch bei unentshuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden.

Berlin, den 17, März 1883.

E Drabner, : Gerichts\{hreiber des Königlichen Amtsgerichts 11].

[11004] Ladung. i

Der Händler Adolf Schneider aus Wiesbaden, dessen Aufenthalt unbekannt ist, welhem zur Last gelegt wird, am 23. November vorigen Jahres in

ernstein den Hausir-Gewerbebetrieb ausgeübt zu haben, ohne zwei mitgeführte Begleiter in seinem Gewerbeschein eintragen zu lassen resp. dieselben zur

intragung angemeldet zu haben. Uebertretung gegen §. 19 Gejetzes vom 3. Juli 1876 wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbft auf den 14, Juni 1883, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht in Berlinchen zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentshuldig- tem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschrit- ten werden. Berlinchen, den 7. März 1883. Ge- rihtéshreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[4952] olgende Personen : 1) Gottfried Heinri Kirchner, 10, Juni 1859 in Bebra, 2) Karl Wilhelm Herzau, geboren am 16. Okto- „„ ber 1859 in Greußen, : 3) Karl Albert Jung, geboren am 2. Mai 1859 in Sondershausen, 4) Joachim Feodor von Wolframsdorf, geboren am 4. März 1859 in Sondershausen, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sih dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nah erreichtem militärpflihtigen Alter sih außerhalb des Bundes- gebietes aufgehalten É haben, Vergehen gegen 5: 140 Abs, 1 Nr. 1 Str.-G.-B.

geboren am

Dieselben werden auf den 4. Juni 1883, Nachmittags 2 Uhr,

vor die Straffammer bei dem Fürstlichen Amts- fre zu Sondershausen zur Hauptverhandlung ge- aden.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der na §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Herrn Civilvorsißenden der Ersaykom- mission zu Sondershausen über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Erfurt, den 24. Januar 1883.

Königliche Staatsanwaltschaft.

Subbastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[14076] Oeffentlihe Ladung.

Nachdem die Gemeinde Soitdorf die Eintragung des auf den Namen dieser Gemeinde fataftrirten, 1n der Gemarkung von Soiëdorf belegenen Grund-

eigenthums, als: Haus- Nr. 35. 1) E. 174. Im Dorfe, a. Wohnhaus mit Hofraum O0ha 01a 08 qm

2) 28, é b. Backhaus 0, 00,24

0) 21. d c. Backhaus 0 „00,19 4) 67. Î d. Spritenhaus0 , 00, 5) A. 2. Am Soisbeg, Holzung 9 64, 87 6) 3. : eide 5 „05 64 7) 75a. Im kleinen Feld, Weide, 0 „03 98 8) T5b. i 0 ; 06, 28 9) B. 9a. Die Scwindkaute, 0 „10,26 10) 70. Soisberger Trift, 2 29 90 11) 71a. Auf der Liede, 0,44,15 12) 136. Im Thalgraben, 0 25,30 13) 143. Am Lohn, 0 „32, 69 14) 150, s 0 97: 21 15) C. 69. Auf den Ilkern, 0 „25,93 16) 103. Am Lohn, Holzung 319,11 O) 10€ N ú 2 89-09 18) D. 1. Hinter der Kirche, Garten 0 02, 99 19) 45. Im Kreuzgraben, Weide 0 50, 75 20) 61. Auf der Ilbern, 5 1-499 414 21) 81. In der Lindebach, Aer 0 , 02, 94 22) 86, f 7 0 „04,30 23) 88. Uedebacher Rain, Weide 0 90, 13 24) 153. Die Gâänseliede, - 0 „11,06 25) E. 45. Die Rüppelsgasse, » q 20 0 0 0 0 0 1 0 3 1 0 1 0 0 (0) 4 0 6 0

45. 26) 130b. Im Dorfe, Garten e 00, 54 27) F. 87. Im Thalgraben, Weide ¿1207 S8) 116. Am Stwindacker, e 07, 72 29) 308. Am Röth, Wiese : 15, T0 30) 312. Die Mühlwiesen, Weide 0 21 , 40 31) 315. é. Wiese e 10, 90 32) G. 239. Im Klingelhauk Weide e 19, 25 33) H. 71. Im Hauk, Aer 06, 12 34) 1183. " Weide 20, 83 0 1b, L E 36) 149a. Im Gellenarsb, Wiese 0 03 90

m S A q Ta e es As E

37) 161. Im Geisaer Hauk, Weide 1 82, 49 38) 162. 5 Acker 07 , 87 39) 179. ü _Weide 0 „05, 97 40) J. 165. Auf der Aue, Wiese e 35 08 4) R. 119. Auf der Eller, Weide e 26, 99 42) 166a. Im mittleren Moßbach,

Weide e 80 ,„ 74 43) L, 6. Am Kummer, Holzung 08 , 32 44) 70. Im hinteren Mobßbach,

Holzung 1 80s 45) 124. Im Gartenhauk, Hol-

zung (0e 57 „98 , unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjährigen ununterbrochenen Eigenthumsbesißes in das Grund- buch von Soisdorf beantragt hat, so werden alle diejenigen Personen, welche Rehte an jenem Grund- vermögen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche bis zum 19. Mai 1883 und spätestens im Termin

den 19. Mai 1883, Vormittags 9 Uhr,

bei der unterzeihneten Behörde anzumelden, widri- genfalls nach Ablauf dieszr Frist der bisherige Besitzer als Eigenthümer in dem Grundbuch eingetragen werden wird und der die ihm obliegende Anmeldung unter- lassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen je- den Dritten, welcher im redlihen Glauben an die

Richtigkeit des Grundbuchs das obenerwähnte Grund- vermögen erwirbt, niht mchr geltend machen kann, sondern auch ein Vorzugsrecht gegenüber Denjeni- gen, deren Rechte in Folge der innerhalb der oben eseßten Frist erfolgten Anmeldung eingetragen nd, verliert. c i Eiterfeld, am 16. März 1883. Königliches Amtsgericht. Wanke.

13761 Oeffentliche Zustellung.

: Die | coßiährige Henriette Bannolie, Nr. 41 zu

Großenmarpe , vertreten durch den Rechtsanwalt

F. Schnitger in Detmold, flagt gegen den Land-

wirth Karl Pohlmeier zu Sommersell wegen Ali-

mentation und Satisfaktionsforderung mit dem An- trage, den Beklagten zu verurtheilen:

1) die Wochenbettskosten mit 22 A 50 S und die Alimente für das erste Lebensjahr des Kin- des mit 18 Æ zu zahlen und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären,

9) festzustellen, daß Beklagter für das 2. und 3, Lebensjahr des Kindes jährlich 18 H prä- numerando und vom 3. bis zum vollendeten 14, Lebensjahre je 60 M vierteljährlih prà- numerando zu zahlen habe, /

3) den Beklagten schuldig zu erkennen, die Klägerin

Frift zu beirathen, eder ibr eine Ehrenentsädi-

gung mit 3000 M nebst 5% Zinsen seit Zu-

stellunz der Klage zu zahlen,

und ladet den Beklagten zur mündlihen Verhand-

lung des Rewbtsstreits vor das Fürstliche Amtsgericht zu Lemgo (Zimmer Nr. 7) auf

Freitag, den 25. Mai 1883,

i Vormittags 105 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Ed. Schwöppe, Gerichtsschreiber des Fürstliwen Amtéëgerichts, Abtheilung Ik.

(14236] Oeffentliche Zustellung. Auszug.

Rectsanwalt Wehrl zu Bayreuth hat Namens des Mascbinenfabrikanten Friedrich Kritßenthaler von dort gegen den Maschinenfabrikanten Traugott Mö- singer von Pegniz weaen Wechselforderung am im Wechselprozeß mit dem Antrage gestellt :

„den Beklagten zur Zahlunz von 300 f Haupt- sache, 6 ‘/6 Zinsen hieraus seit 20. März ds. Jahres, 4 K 50 & Protestkosten, sowie zur Tragung der Kesten zu verurtheilen und das Urtbeil ron Amtêwegen für vorläufig vollstreck- bar zu crklären.“ - :

Der Beklagte Traugott Mösinger, dessen Aufent- halt unbefannt ist, wird zu dem am _

Mittwoch, den 9. Mai 1883, Vormittags 9 Uhr, bei dem vorbezeichneten Gerichte stattfindenden Ter- mine zum Zwecke mündlicher Verhandlung diefer Klage hiemit geladen.

Pegnit, den 30. März 1883. : e Gerichts\chreiberei des Kgl. Amtsgerichts Pegnik, Der Königlice Sekretär :

Meiler.

[14085] Aufgebot.

Die nachstehend benanuten Personen haben das Aufgebot der bei ihren Namen verzeineten, angeb» lih verloren gegangenen Urkunden über Ansprüche, welche in den hiesigen Schuld- und Pfandprotokollen eingetragen sind, bezw. der angeblich bezahlten, hypo- thekarischen Forderungen beantragt, als:

1) der Eingesessene. Hinrih Oldehuus in Kalten- hof bei Elmshorn rücksichtlih derjenigen 50 Mt. Ct., jeßt 60 Æ, welhe aus Testament des wail. Gehrt Oldehuus im Schuld- und Pfandprotokoll für Elms8- horm Fol 503 protokollirt sind,

9) der Eingesessene Hans Schinkel in Langeloh rüdsihtlich derjenigen 51 Mk. 12 S. Ct., jeßt 61,95 M, welche aus Abtheilungsakte vom 15. April 1782 für Catharina Margaretha Thormäßlen, geb. Hammermann, derjenigen 48 Mk. Ct., jeßt 57,60 4, welhe aus Vergleich vom 15. Dezember 1786 für Margaretha Hammermann und derjenigen 100 Mf. Ct., jeßt 120 A, welche für beide genannten Per- sonen aus der gedachten Abtheilungsakte vom 15, April 1782 im Schuld- und Pfandprotokoll für Langeloh Fol. 215 protokollirt sind, fowie der gedachten Abtheilungs- und der Vergleichsakte, .

3) der Eingesessene Franz Friedri Rostock in Vormstegen rücksitlich derjenigen 16 Mt. 14 Sch. Et. jeßt 20,25 M, welche aus Kaufkontrakt vom 1. Juli 1782 zwishen Claus Haack's Wittwe und Nicolaus Haack für Jürgen Christian Jürgens im Schuld- und Pfandprotokoll für Vormstegen Fol. 111 pro- tofollirt sind, sowie des gedachten Kontrakts,

4) die Eingesessenen Jürgen Wilhelm Kölln und Johann Timm in Klostersande rüsictlih derjenigen 30 Mk. Ct., jeßt 60 46, welche aus Obligation vom 14. April 1820 für Metta Kölln im Schuld- und Pfandprotokoll für Klostersande Fol. 5311 pro- tokollict sind, sowie der gedachten Obligation,

5) der Eingesessene Peter Kölln in Vormstegen rüdcfidtlih derjenigen 865 Bktblr., jeßt 195 A, welche aus Obligation vom 16. Dezember 1843 für des wail. Marx Göttsche in Langeloh Kinder im Sculd- und Pfandprotokoll für Vormstegen Fol, 49 protokoliirt stehen, sowie der gedachten Obligation,

6) der Käthner Claus Rieke in Seesteraudeih rüdcksichtlich derjenigen 100 Mf. Ct., jeßt 120 M, welche aus Kauffkontrakt zwisben Marx Koopmann und Claus Schröder vom 29. Januar 1853 für den Verkäufer Marx Koopmann im Schuld- und Pfand- protokol für Scesteraudeich Fot. 5 protokollirt stehen, fowie des gedahten Kaufkontrakts,

7) der Schlachter Otto Ebeling in Elmshorn als Vormund für den abwesenden Heinrich Ebeling rüd- sichtlib der Abtheilungsakte des wail. Jürgen Hein- cich Ebeling in Vormstegen vom 3. Januar 1861 protokollirt im Schuld- und Pfandprotokoll für BVormstegen Fol. 7, :

8) der Käthner Johann Dabelstein in Bevern rücksihtlih derjenigen 150 Mk. Ct., jeßt 180 M, welche aus Kaufkontrakt zwischen Iohann Lüdemanu und Peter Friedrich Schenck vom 20. August 1833 für Fohann Lüdemann zu Klostersande im Schuld- und Pfandprotokoll für Hainholz Fol. 393 protokollirt stehen, sowie des gedachten Kaufkontrakts,

9) der Käthner Johann Detlef Jarr aus Hain- hol; rücfsihtlih derjenigen 50 Mk. Ct., jeßt 60 M, welche aus Kaufkontrakt vom_ 3./12. März 1798 zwishen Otto Schinkel im Schuld- und Pfand- protokoll für Hainholz Fol. 315 protokollirt stehen, sowie des gedachten au on trat S j

10) der Eingesessene Claus Heinrih Drews_in Hainholz rücksihtlih derjenigen 646 Mk. 1 Sch. 10 Pf., jeßt 775,34 M, welche im Schuld- und

27. d. Mts. zum Kgl. Amtsgerichte Pegnitz Klage,

Mobr's Kinder erster und zweiter Ehe undelirt ftehen und der gedachten Abtheilungsakte,

11) die Vertretung der Spar- und Leihkasse der Stadt Elmshorn rüdcksichtlich derjenigen auf 1200 Thlr, jetzt 3609 M, validirenden im Schuld- und Pfandprotokoli für Elmshorn Fol. 1027 vrotofollirten Obligation, welbe unterm 4. Mai 1873 von I. F. Twisselmann an die Spar- und Leihkasse der Stadt Elmshorn ausgestellt ift,

12) der Kaufmann F. Hartmann in Elmshorn rücksidtlich derjenigen im Schuld- und Pfandpro- tofoll für Elmêhorn Fol. 711 aufgeführten Abthei- lungsafte vom 18. September 1867, in welcher der Eingesessene Johannes Sieverts an seinen_ Sohn erster Ehe Namens Johannes Ovens Sieverts 500 Mk. Ct., jeßt 600 M, abgetheilt hat,

13) die Wittwe des wail. Peter Hell in Langeloh, Katharina, geb. Klüver, rüsihtlib der im Schuld- und Pfandprotokoll für Langeloh Fol. 189 protokol- lirten Bürgschaftsakie vom 20. September 1872, in welcher ihr verstorbener Ehemann der Wittwe des Franz Stisser in Echoldt gegenüber die Bürgschaft für eine in der Hufenstelle des Peter Hell in Eck- holdt für des Franz Stisser's Wit1we protokollirte Kapital von 12000 Mk. Ct., jeßt 14409 Æ#, über- nommen hat, :

14) der Eíngesessene Hans Jochim Saß in Klostersande rücksihtlih derjenigen 100 Mk. Ct., jezt 120 M welche aus Obligation vom 28. Juni 1802 für David Moses in Elms- born im Sculd- und Pfandprotofkoll für Kloster- fande Fol, 81 vrotokollirt stehen und der bezüglichen Obligation,

15) die Erben der Wittwe des wail. Hans Mohr, Katharina, geb. Stol, in Langeloh rücksictli der im Sculd- und Pfandprotokoll für Langeloh Fol. 229 protokollirten Aktheilungs8akten vom 18. August 1870 und 1. April 1848, aus welchen für dieselben anno 31 Thlr. 17 Sgr. 3 Pf. resp. 50 Mk. Ct., jeßt 60 , restiren.

Die Inhaber der gedachten Dokumente sub 2—15, sowie Alle, welche fonst Ansprüche an die angeführten Protokollate zu haben vermeinen, werden aufgefor- dert, ihre Rechte spätestens in dem auf

Dienstag, den 10. Juli 1883,

Vormittags 10 Uhr, y anberaumten Aufgebotstermine anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls diese für kraftlos erfärt und die Protokollate sub 1, 2, 3, 4, 9, 6, 8, 9, 10 und 14 delirt werden.

Elmshorn, den 20. März 1883.

Königliches Amtösgericht. [13750] Aufgebot. 5

Der Büdner Friedrih Bohnsack von der Büd- nerei Ne. 37 zu Neu-Bernitt hat das Aufgebot des unter dem 17. April 1872 von dem Großherzoglichen Amte zu Bütow als Hypothekenbehörde ertheilten Hypothekenscheins über 800 Thlr. Cour. eingetragen Fol. 6 des Grund- und Hypothekenbuhs der Büd- nerei Nr. 37 zu Neu-Becrnitt für den damaligen Erbpächter Heinrih Saß zu Zahrensdorf beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späte- stens in dem auf :

den 11. Oktober 1883, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur- kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Bütow, den 21. März 1883. : Großherzogl. Mecklenburg-Schwerinsches Amtsgericht.

[13912] : |

Der Oberlehrer Dr. phil. Carl Ludwig Wilhelm Wagner zu Hamburg hat als vollbürtiger Bruder des am 4. Januar 1883 zu Hanau verstorbenen Bijouteriefabrikanten Franz Leonhard Wagner von da Ertheilung einer Crbbescheinigung in Beziehung auf denselben mit der nicht vollständig nahgewiesenen Behauptung beantragt, daß er zunächst zu dieser Erbschaft berufen sei. ; - :

Alle Diejenigen, welhe nähere oder gleih nahe Ansprüche an den Nachlaß des 2c. Franz Leonhard Wagner von hier zu haben vermeinen, werden hiermit aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens im

Termin den 13. Juli d. Z.,

Vormittags 9 Uhr, dahier anzumelden, widrigenfalls na Ablauf dieses Termins die Ausstellung der Erbbescheinigung dem Antrage gemäß erfolgen wird. Hanau, 28. März 1883. '

Königliches Amtsgericht. TIE. Hahn.

14050 ; O

[ Jn M Strafsacbe gegen die Militärpflichtigen 1) Cigarrenarbeiter Christian Severin aus Holz- bausen, 2) den August Hcinrih Meyer aus Neersen, 3) den SWlosser Wilhelm Loges aus Pyrmont wegen Verletzung der Wehrpflicht, wird, da die Angeschuldig- ten des Vergehens gegen, §. 140 Abf, 1 Nr, 1 des Straf- esckbuhs besculdigt Aind, auf Grund der 85. 480, 325, 396 der Strafprozeßordnung zur Deckung der die Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Hannover, den 17. März 1883. Königliches Landgericbt, Strafkammer Ila. gez. Meder. Busse. Hell- weg. Die Richtigkeit der Abschrift beglaubigt: Shröder, Gerichtsschreiber des Königlichen Land- gerichts.

Pfandprotokoll für Hainholz Fol. 333 aus Abthei-

entweder binnen ricterlich zu beftimmender

lungéakte vom 14. August 1799 für Barthold