1904 / 52 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 01 Mar 1904 18:00:01 GMT) scan diff

ux lu Vie LUIR PLLLITGIULLUUOlAg zu erledtgenden Gegenstände gebildet und die Geschäfte auf die Aus!cchüsse verteilt. Der Landtagsmarschall licß ein an den früheren Oberpräsidenten der Provinz Dr. von Bitter anläßlich der Uebe reichung der ihm gewidmeten Adresse gerichtetes Schreiben und die Antwort des Dr. von Bitter sowie in Schreiben des Komitees zur Ecrichtung des Bismardenkmals in s Nach einigen geschäftlißen Mitteilungen und der Arbeiteplanes beraumte der Landtagêmarschall die s Bormittags 10 Ühr, an. Die

den L Mars, agé : 2. März, Mittags 12 Ubr, stattfinden.

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D \1 3) f n 3. Plenarsitzung soll am

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Ktel, 29. Februar. (W. T. B) Heute vormittag fand in der Nikolaikirhe die vom Propst Beer geleitete Feier der Beiseßzung des Prinzen Heinri“ flatt. Dev mit einem s{hwarzen Tuche verdeckte Sarg war vor dem Altar aufgestellt, umgeben von reichen Blumenarrangements und kost- baren Kranzspenden. Zu beiden Seiten des Altars hatten die Orts- geistlihfeit beider Konfessionen, sowie die in Kiel anwesenden Nitter des hohen Ordens vom Schwarzen Adler Aufstellung genommen. Ferner waren anwesend die obersten Hofchargen, die Admiralität, das’ Offizierkorps der Marine und Landtruppen, die Spigzen der Staats-, Provinzial- und Stadtbehörden, der Rektor und die Dekane der hiesigen Universität, die in Kiel anwesenden Mitglieder der \{leswig-holsteinisen Ritterschaft, der Kirchen- vorstand und viele geladene Damen und Herren. Um 111/, Uhr

erschienen Seine Majestät der Kaiser in der Uniform des

Seebataillons, Jhre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Heinrich von Preußen, der Großherzog von Hessen und die Frau Prinzessin vot Battenberg. Mit dem Chorgesang: „O Haupt voll Blut und Wunden“ begann der Trauergottesdienst, an den sich die Einsegnung dec Leiche {hloß. Nach der Einsegnung hoben 12 Fähnriche zur See den Sarg empor und trugen ihn durch den Haupteingang der Kirche in eine Seitenkapelle, wo die vorläufige Beisezung stattfand. Auf dem Wege zur Kapelle schritt der Hofmarschall Freiherr von Seckendorff dem Sarge voran. Dicht hinter ihm folgten Seine Majestät der Kaiser mit Jhrer Koniglichen Hoheit der Frau Prinzessin Heinrich, sodann Jhre Koniglichen Hoheiten der Prinz Heinrich, Großherzog von Hessen u lie Frau Prinzessin v: Vattenberg. Die UAllerhochsten un? ) Herrschaften verweilten einige Minuten im stillen kehrten dann ins Schloß zurück. Impagnie des Seebataillons mit Fahne und Musik Aufstellung genommen.

der Feierlichkeit Die im Hafen liegenden Schiffe einen huß. Sämtlick

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Bayern. en Landtage ist ein Gesegentwurf zugegangen, ibergehenden nd der BVetrtiebömittel nach haßanweisungen, auf längsten!

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Sachsen. V.“ aus Dresden meldet, ist dort

Finanzminister von Waßtzdorf gestern

der

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Deutsche Kolonien.

Der Kaiserlihe Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika, Oberst Leutwein meldet, wie „W. T. Y“ mitteilt, in einem Telegramm von Februar folgendes: Die Kolonne des

orff hatte am 25. Februar ein zehn-

Gefeht an der Wasserstelle 1, 50 km öostlih Omaruru, gegen zahlreiche nde Hereros in vorzüglicher Stellung, gegen die Artilleriewirkung unmöglih war. Abends wurde die feindliche Stellung durch Sturm der nompagnie Franke durch- brochen, worauf die Hereros sih in östlicher Richtung zurück- zogen. Verluste des Feindes unbekannt. Erbeutet wurden 500 Stück Großvieh und 2000 Stü Kleinvieh. Die dies- seitigen Verluste sind:

Tot: Oberleutnant O

stündiges f Dtlihinana und tapfer fe

tio Schulze aus Krosien. Schwer verwundet: Oberleutnant Freiherr Schönau-Wehr, Schußwunde am linken Knie, Ober- leutnant Hannemann vom Seebataillon, Leutnant von Stülpnagel, beide Shuß durch rehten Oberarm, Gefreiter Vollrath Friedri ch aus Coßwig, Kreis Zerbst, Quershuß durch Unterkiefer, Gefreiter Ern st Binder aus Holzgerlingen in Schwaben, Schuß durch linke Lunge und linken Oberarm. Leicht verwundet: Sergeant Bernhard Becker aus Brackupönen, Ostpreußen, Streifshuß an der rechten Bake,

von

Streifschvs am linken Unterarm, Gefreiter Reinhold Me usel aus Wald, Kreis Zittau (Königreich Sachsen), Streif- {uß am Kopf. ) Ein weiteres Telegramm des Gouverneurs Leutwein meldet, daß die Kolonne des Majors von Glasenapp Owikango erreiht habe. Der Feind sei nördlich aus- gewichen.

Oefterreih-Ungarn.

Jn dem gemeinsamen Ministerrat am Sonntag, zu dem auch der Botschafter von Szögenyi zugezogen war, wurde, wie die „Neue Freie Presse“ meldet, die Einberufung der Zollkonf erenz für einen der ersten Tage des März be- \hlossen. Die Konferenz werde die Vorschläge feststellen und ausarbeiten, die der deutschen Reichsregierung zum Zwecke der Abänderung des bestehenden Handelsvertrags mit dem

Deutschen Reiche übermittelt werden sollen.

Großbritannien und Frland.

Im Unterhause erklärte gestern, wie „W. D, B * meldet, in der Beantwortung einer Anfrage bezüglich der gemeldeten Beschla g- nahme dreier für JFaßan bestimmter englischer Kohblen- schiffe durch russishe Schiffe im Noten Meere der Unterstaats- sekretär Earl Perc y: die Regierung habe noch keine Meldung darüber erhalten. Die russishe Negierung habe der englischen mitgeteilt, daß sie zur Zeit dabei sei, Regulative auszuarbeiten über Schiffe mit Kontrebande auf hoher See, Prisengerichte und ähnliße Dinge, und daß diese Bestimmungen in kurzem den Mächten mitgeteilt werden würden. Auf eine weitere Anfrage erwiderte der Ünter- staatsfsekretär folgendes: Ein Teil des Forts von Schanhaikwan, der eine Zeitlang, nachdem ihn die Russen geräumt hatten, von französishen Truppen beseßt war, ist jeßt von einer Abteilung russisher Soldaten aus Tientsin beseyt, nachdem die Franzosen wieder abgezogen waren. Der Unterstaats\ekretär Pretyman legte das Marineb udget vor und recht- fertigte die erhöhten Ausgaben mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, die englisdhe Flotte auf einem sol@en Stande zu erhalten, daß sie den Flotten jeder zwei anderer Mächte gewachsen ist. Dieser Stand könne nur an der Zabl der Schlahtschiffe und der Pläne über den Bau von folhen erkannt werden. Nußland und andere England freundschaftlich gesinnte Seemächte seien bei der Aufstellung des Flottenprogramms in Nechnung gezogen worden. Die Zahl der französisGen und der russishen Sch{blachtschiffe erster und zweiter Klasse, die gebaut oder im Bau seien, betrage zusammen 64, die der französischen und deutschen Shlacht- schiffe zusammen 61, die der englischen 63, fodaß Englants Stärke an S{hlachtschiffen genau dem oben angeführten Grundsaß ent- \sprehe. Was die Kreuzer betreffe, so lasse ih die Admiralität dabei nicht von dem Zweimächtegrundsaß leiten wegen des Ueber- gewihts der britishen Handelsmarine und des übersecisWen Handels. Die holte Kreditforderung der Admiralität an das Land sei das Ergebnis forgfältiger Erwägungen der Nachrichtenabteilung der Admiralität. Die englishe Marine sei die mächtigste Kriegsmaschine der Welt, aber auh die größte Matt zur Erhaltung des Friedens. In der Debatte über das Marinebudget stellte Herbert Nobert s (liberal) einen Antrag, in dem die Negterung aufgefordert wird, mit den großen Seemäcten über die Frage in V

in Verbindung zu treten, ob sie bereit seien, ißre SFlottenprogramme zu verringern und ihre Flotte einer ständigen Baf Der Krieg8ministerArnold- Forster erklärte: England ‘nentalen Regierungen bereits einen derartigen Vo-“ "cen erster Lord der Admiralität gewesen: er jeßt in der formellsten Weise das Anerbiet z die britishe Regierung bereit sei, Vc „n Macht über die Verringe- rung der Nüstu §7rwägung zu ziehen. Er glaube, daß England i. ¡enug getan habe. Die Macht Englands zur ©& ale Notwendigkeit. Es gebe fein einziges europäis- ibt, soweit die Gefahr eines An- griffs von Englai.. acht käme, seine Flotte abshaffen könnte; aber England te in dem Augenblick, wo sein Üeber- gewicht zur See dahin ist, Invasion ausgeseßt sein. England lei immer bereit, alles Ver. nftige zu tun, um andere Mächte zu bewegen, daß fie für die ] der Rüstungen tätig seien. Der Antrag Nobert s wurde hierauf mit 122 Stimmen abgelehnt. Einem Telegramm des „W. T. ist der britische Kohlendampfer von Cardiff nach Singapore von Meer beshlagnahmt worden. Der Staatssekretär Lansdowne und Botschafter haben, laut „W. T. B.“ am 27. Schiedsgerichtsvertrag unterzeichnet, der England, Jtalien abgeschlossenen

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) U gerichtsverträgen entspriht. Der elte Jahre, vom Tage der Unterzeichnung an gerechnet.

Frankreich,

dieA nkunft des Präsidenten Loubet wie „W. T. B.? aus Paris berichtet wird,

festgeseßt. Das Programm um- fasse auch einen Präsidenten in Neapel.

In der Deputiertenkammer bestand gestern, wie ,

meldet, der Deputierte Faure (Nationalist) troß des chs des Ministerpräsidenten Combes darauf, daß die Besprehung de Interpellation über den Stand der Marine am Freitag stattfinde, wies auf die Maßnahmen dec anderen Mächte in Ostasien hin und erinnerte an Beschwerden, die gegen Pelletan von mehreren Blättern erhoben feien. Mtbot (Nepublifaner) verlangte zu wissen, ob die Negierung eine Kreditforcderun g bringen werde. Der Ministerpräsident Combes erwiderte, dic Kredite seien niht notwendig; er habe H persönlih davon überzeugt, daß die Marine ih in einem solhen Zustande befinde, daß sie die nationale Sicherheit gewährleisten könne. Wenn die Negierung keine Kredite verlange, so sci das nicht deshalb, weil sie fürchte, fie niht rech!fertigen zu können, sondern weil sie nit eine Debatte darüber herbeiführen wolle, die niht gelegen sei. Nibot führte dagegen aus, Combes verweigere

Der Zeitpunkt für n Om (E ofiziell auf den

die

eins-

dem Parlament das Recht der Kontrolle, indem er behaupte, daß für die Marine kein Grund zu Neuforderungen vorliege. Jauròs (Sozialist) unterbrach den Redner mit den Worten: Sie wollen also den Krieg erklären. Nibot erklärte alsdann, daß die Kredite notwendig seien. Chaumet (gemäßigt-radikal) vertrat die Ansicht, daß die Budgetkommission eine Gnquete über die Marine einleiten fönnte. Combes fügte seinen Bemerkungen hinzu, daß er nichts für die Marine verlangen werde, aber er beabsichtige, Kredite für die Verteidigung der Kolonien zu fordern. Ribot erklärte, er habe so lange fein Vertrauen zu der Regierung, als sie nicht ihre sie kompro- mittierenden sozialistischen Freunde verleugnen werde. Combes erwiderte, daß die Regierung für ihre Taten und ihre Worte einstehe. D oumer (radikal) kündigte an, daß die Budgetkommission die Ne- gierung befragen werde, ob

( sie darauf rene, Kredite zu verlangen. Sie werde dann sehen, ob Vollmachten für eine Enquete

lle bon der Kammer die notwendigen über die Marine verlangen werde.

Die Interpellation Faure

291 Stimmen vertagt, und

wurde sodann mit 328 gegen ratung des Gesetzentwurfs, betreffend Aufhebung des Unterrichts

Gefreiter Bruno Sputh aus Schönefeld, Kreis Leipzig,

die Kammer begann die Bes- der Kongreganisten. Gauthier de Clagny (Nationalist) forderte

die Vertagung dieser Verhandlung, denn die Kammer müsse jeßt mit ihren inneren Streitigkeiten aufhören. Der Ministerpräsident Combes bekämpfte diese Vertagung, die alsdann mit 323 gegen 240 Stimmen abgelehnt wurde |

Die Budgetkommission beschäftigte sich nach der Sigzung der Deputiertenkammer mit der Marinefrage, die am legten Freitag durch Delegierte der vier Gruppen der Majorität in Beratung gezogen worden war, und nabm folgenden Beshhlußantrag an: Die Kommission beauftragt, da ihr kein Antrag auf eine Kreditbewilligung zugegangen ist, der ihr die natürliße und auf geseßlichen Grundlagen beruhende Gelegenheit bieten könnte, eine eingehende Prüfung über die Marineverwaltung anzustellen, ihren Vorsißenden, die Regierung darüber zu befragen, wann sie die Kreditforderung in dem Bureau der Kammer einzubringen gedenke.

Ruf;land.

Jm Asiatischen Departement des Ministeriums des Aeußern werden die durch die englische Presse verbreiteten Gerüchte über die Vorgänge in Soul, wie „Birshewija Wjedomosti“ dem „W. T. B.“ zufolge meldet, als unbestätigt bezeichnet. Die russische Regierung fahre fort, mit dem koreanishen Gesandten wie mit einem offiziellen diplomatishen Agenten zu verkehren, obgleich die korcanische Regierung die Verleßung der Neutralität durch die Japaner zugelassen, was auf Rechnung der Shwäche Koreas geschrieben werde. Das Blatt fügt hinzu, daß die Verleßung der Neutralität Koreas durch die Japaner Nußland berehtige, Anordnungen der foreanischen Regierung, die den russischen Interessen widersprechen, unbeachtet zu lassen. Juristish bestehe noch die Unabhängigkeit Koreas.

Der ehemalige Kriegsminister, General Wannowski

ist gestorben. Niederlande.

Der neue Zolltarif läßt, wie dem „W. T. B.“ aus dem Haag berichtet wird, Rohstoffe der Jndustrie und des Ackerbaues zollfrei, legt auf Halbfabrikate einen mäßigen Zoll und auf fertige Fabrikate einen Wertzoll von 6 bis 12 Proz. Die Regierung nimmt das Net für sich in Anspruch, eine Erhöhung der Zölle als Wiedervergeltung anzuordnen, wenn niederländishe Produkie im Auslande anders behandelt werden als die anderer Länder. Der Ertrag aus den Zöllen des neuen Tarifs wird auf 20 Millionen ge- {chäßt, was gegenüber den jeßigen Zolleinnahmen ein Mehr von jähtliGh 9 Millionen bedeutet. Beibehalten wird die Zollfreiheit für die Einfuhr * von Getreide, land- und gartenwirtshaftlihen Produkten, einshließlich von Mehl, Wein in Fässern und Kaffee, von leßterem zu dem Zweke, eine Verlegung des Kaffeemarktes nach Antwerpen zu verhindern. Erhöht werden die Zölle auf Par- fümerien, fertige Kleidungsstücke / Spielkarten, Wein in Flaschen: herabgeseßt werden die Zölle auf Papier, Stiche, Photographien und Tabak in Nollen. Der Zoll auf Tabak wird auf 250 Gulden für 100 kg, der auf Zigárren auf

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6 Gulden für das Tausend festgeseßt.

Amerika.

Bezüglich der russischen Erklärungen über Nahrungs- mittel als Kriegsfontrebande habe sich, wie das „Reutershe Bureau“ aus Washington meldet, das Staats- departement dahin ausgesprochen, daß Nahrungsmittel je nah ihrer Bestimmung bchandelt werden müßten. Wenn sie für Armeelieferungen bestimmt seien, seien sie Kontrebande, wenn für Privatleute bestimmt, ausgenommen für belagerte Städte, dürften sie nicht beschlagnahmt werden, sie müßten denn bezahlt werden.

Dasselbe Bureau teilt mit, die Regierung habe bisher kein formelles Gesuch um Ermächtigung zur Legung des ge- planten Kabels zwishen Japan, der JFnsel Guam und den Philippinen erhalten, obgleich eine Kabelgesellschaft versucht habe, zu ermitteln, wie ein solches Gesuch aufgenommen verden würde. Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen, aber es bestehe offenbar die Neigung, die Bitte als billig zu betrachten. Das eigentliche Unternehmen werde als ein reines Handels- unternehmen angesehen, das die amerifanishe Neutralität nickt verlezge. Rußland habe keinen Einspruch dagegen erboben, daß die Negierung die Legung des Kabels genehmige.

Asien.

r russishe Kommandant in Port Arthur, General

el hat, wie die „Russische Telegraphenagentur“ meldet, Februar cinen Tagesbefehl erlassen, in dem er die Verteidiger der Festung und des befcstigten Nayons sowie die Bevölkerung daran crinnert, daß die Japaner die Besiß- ergreifung Port Arthurs für eine Frage der nationalen Ehre hielten. Aus den hartnäckigen Angriffen der Japaner und der Beschießung der Festung und der ver- schiedenen Buchten folgere er, daß der Feind beabsichtige, auf der Halbinsel zu landen, und den Versuh machen werde, von der Festung Besiß zu ergreifen und im Falle eincs Miß- erfolges die Eisenbahn zu zerstören. Der Feind irre sich aber. „Unsere Truppen“, heißt es in dem Tagesbefehl weiter, „wissen, und der Bevölkerung tue ih kund, daß wir niht weichen werden. Wir müssen bis aufs äußerste kämpfen, da ih, der Kommandant, niemals Befehl zum Weichen geben werde. Jch richte darauf die Aufmerksamkeit der weniger Mutigen und fordere alle auf, sich von der Ueberzeugung durchdringen zu lassen, daß es notwendig ist, bis zum Tode zu kämpfen. Wer, ohne zu kämpfen, fortgeht, wird sih nicht retten. Es gibt keinen Ausweg, auf drei Seiten ist das Meer und auf der vierten wird der Feind sein. Es bleibt nur übrig zu kämpfen.“

Wie jeßt festgestellt ist, berichtet die „Russishe Tele- graphenagentur“ aus Port Arthur weiter, wurde in der Nacht vom 25. Februar ein japanisches Torpedoboot in die Luft gesprengt und ein anderes versenkt. Den Rumpf des leßteren spülten die Fluten an das Ufer. Am Gefecht vom 26. Februar nahmen auf feindliher Seite 6 Panzerschiffe, 6 gepanzerte Kreuzer, 4 andere Kreuzer, 2 Avisos und außerdem Torpedoboote teil. Die Schiffe hielten sih in gesonderten Ab- teilungen und griffen die russischen Kreuzer, die Forts und 2 Torpedoboote fast gleichzeitig an. Auf seiten der Russen sind 2 Mann verwundet worden. Eine Mitteilung des „Courrier de Tientsin“ besagt, obwohl die Japaner ihre Ver- luste zu verheimlichen suchten, sei doch zuverlässig bekannt, daß das Panzerschiff „Jashima“ und die Kreuzer „Osama“ und „Tokiwa“ beschädigt wurden und nach Nagasaki bugsiert werden mußten.

Nach Meldungen aus Peking, die in Port Arthur ein- gegangen sind, machte der Prinz Tsching den dortigen japanishen Gesandten darauf aufmerksam, daß die Haltung der in China lebenden Japaner, die seit mehr als

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einer Woche lügenhafte Gerüchte verbreiteten, leiht einen

Aufruhc der chinesischen Bevölkerung gegen die Europäer hervorrufen könne, und ersuchte ihn daher, entsprehende Maß- nahmen zu treffen.

Wie der „Russischen vom gestrigen Tage gemeldet wird, haben vom 25. und 26. Februar die Japaner den Arthur nicht erneuert.

Dagegen läßt \sih der Londoner „Daily Telegraph“ aus Jinkau vom gestrigen Tage berihten : Am 29. Februar früh erschienen 15 japanische Kriegsschiffe vor Port Arthur und eröffneten ein heftiges Feuer. Die russishen Kreuzer „Nowik“/, „Askold“/ und „Bajan“ liefen mit vier Torpedobooten aus* dem Hafen aus, um die Japaner an-

Telegraphenagentur“ aus Mukden seit den Kämpfen Angriff auf Port

zugreifen, wurden aber gezwungen, sich zurüczuziehen und |

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zwar der Kreuzer „Askold“ in sinkendem Zustande, „Nowik“ ihwer beschädigt; ein Torpedoboot ist gesunken. Auch das Panzerschiff „Retwisan“ hat wieder Beschädigungen erlitten. Nachdem das Feuer zwei Stunden gedauert hatte, zog sih die japanishe Flotte in voller Ordnung zurück. Nussische Artillerie ist nah der Pigeonbay abgegangen,

Der „Russischen Telegraphenagentur“ wird aus Port Arthur vom gestrigen Tage nur gemeldet, daß ungeachtet des Sturmes in der Naht vom 28. zum 29. Februar Gerüchten zufolge am Horizont die Lichter japanisher Auf- klärungsschiffe bemerkt worden seien.

Aus Liaujang berichtet die genannte Agentur vom gestrigen Tage, die Konzentrieru ng chinesisher Trupven wesilih von Mukden im Rayon von Kou pangtse im Hsinmintun erscheine sehr verdächtig. Die chinesischen Truppen verstärkten ihre Posten und schafften Kampfvorröte herbei. Die Haltung der Bevölkerung sei nit überall zuverlässig, an manchen Punkten verweigere sie den Verkauf von Produkten. Der General Misch t\henko habe mit seiner berittenen Kosaken- abteilunz Kasan erreicht und werde in Jschiojan erwartet. Leute und Pferde seien gesund, die Verpflegung gesichert. Die Stimmung sei mutig.

Eine weitere, der „Russischen aus Liaujang zugegangene Depesche bestätigt, daß die Kavallerie der russischen A vantgarde- etwa 200 Werst ins Innere Koreas vorgedrungen ist und japanische Vortruppen, die von Piöngjang kamen, in einem Gefecht geworfen, daß ferner der General Linewitsch Jnfanterie zur Verstärkung der Kavallerie und der Positionen der Russen in Nord- Korea abgesandt hat. Die koreanishen amtlichen Personen in den Orten, welche die Nussen passterten, flüchteten und benachrichtigten die Japaner von der Ankunft der Nussen. Kosaken hätten in Nord- Korea die Telegraphenlinie in Besitz genommen. Der in Widschu aufgegriffene japanishe Major im Generalstabe Togatazusira sei nebst fünf japanishen Gendarmen nach Liaujang gebracht

worden.

Wie der „Courrier de Tientsin“ sollen 60 000 Japaner in Gensan (Korea) zusammengezogen sein, die beabsichtigten, it die Mandschurei einzudringen.

Der koreanishe Hof hat, einer „Reutershen Bureaus“ aus Tokio zufolge, das Hospital des Notèn Kreuzes gestiftet. Die Regierung wies die Ortsbehörden an, dem russishen Konsul in Fusan weitgehenden Schuß und Erleichterungen zu gewähren. Der Konsul brah gestern nah Moji auf und reist von dort nah Nagasaki, um s\ih dort zur Heimreise cinzuschiffen.

Telegraphenagentur“ au

meldet,

Meldung des 200 000 Yen für

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Neichstags und des Hauses der À bgeordneten befinden

sich in der Ersten und Zweiten Beilage. Jn der heutigen (46.) Sißung

welcher der Staatssekretär des RNeichsjustiza1 Nieber- ding beiwohnte, wurde die zweite Beratung des Reichs haus- haltsetats für 1904 bei dem Etat der RNeichsjustiz- verwaltung, und zwar bei dem ersten Ausgabetitel: Gehalt des Staatssekretärs“, fortgeseßt.

Abg. Dr. S pahn (Zentr.): Jch habe {Gon von der Belastung der Mitglieder des NeidSgerihts gesprodhen. Heute möchte ih die Frage vom Standpunkt der Bevölkerung aus beleucten, die sich rechtsuchend an das Reich8geriht wendet. Die Belastung E 1O8t derartig, daß Zil und - Skräfsenate Tecmine zum Teil bis zum nächsten Jahre angeseßt haben. Dadurch entsteht eine Verschleppung dex Ne@tspfleae. Éin billigeres Mittel, um seine Gläubiger hinzuhalten, gibt es aar niht. Die Belastung führt eine fo lange Dauer der Sibungen kerbei, daf diejenigen Sachen, die am S(lufse der Sit ung zu Worte kommen, notwendig leiden müssen. Von 38692 eingegangenen Sacen vurden im vorigen Jahre 3795 erledigt, von 2773 Grkenntnissen lauteten 2228 auf Zurückweisung der Revision. Für das Rechtsmittel der Revision ist dies gleihgültig, weil das Neichsgeriht an den Hehtsfsaß gebunden ist. Welche Kosten müssen nicht die Parteien für die Nevision aufbringen! Die Parteien sollten es sich ¿wei- und dreimal überlegen, che sie den Weg der Re- vision gegen Entscheidungen der unteren Instanzen betreten. És wird zu wenig beachtet, daß das Neich3geriht nicht die Aufgabe hat, Tat- sachen zu ermi*teln, sondern uachzuprüfen, ob ein Nechtsfatz verleßt ist. Nedvner gebt auf die Entstehungsgeschite der Gründung des Neichs- erihts näher cin und führt weiter aus: Man hat seinerzeit die Einführung eines über nur deshalb für notwendig gehalten, weil man cine Nechtsprehung in Deutschland haben wollte. Man Umfang der Gesckäfte des Neichegerihts möglichst beschränken, das ist aber dech nur in geringem Umfange gelungen. Eine weitere Vermehrung der Senate scheint mir nicht praktish zu sein. Von der Möglichkeit, das Plenum aller Senate zu versammeln, mat man nicht gern Gebrauch; cs herrscht ein horror pleni. Ich mache auch darauf aufmerksam, daß der Beschluß des Plenums nitt nah mündliher Verhandlung, fondern na [chriftlihen Ausführungen erfolgt, und daß die Partei ihre Auffassung vor dem Plenum

{j niht vertreten kann. Man hat au) vorgeschlagen, einzelne Materien nicht bei dem Neichsgericht, sondern in den Einzel- ¿ staaten revisibel zu machen, aber das Neich3geriht bat i D. im Bergrecht eine einheitliche Nechtsprehung mögli gemacht, vol das „preußische und das sächsische Bergrecht von einander | abweichen. So wird der Zersplitterung des Rechts vorgebeugt. Valten wir das Neichsgeriht niht, so müßte Preußen sih noch eine z oberste Justauz schaffen. Zu einem solchen Nückschritt in der Ein- f peitlichkeit 2e Reichs gibt die Ueberlastung des Reisgerihts keinen © Anlaß. Die Auslegung der Nechtsgeshäfte kann man auch { niht dem NReicbegericht entziehen, denn das Bürgerliche Geseßbuch | estimmt. daß die Nebtsgeshäfte nah deni beutigen Gebrau aus- erung Lor s Finführung eines Vegründungézwangs würde die langesegt iarbei Then ne verzögern, denn dann wurde der Termin erst Bei den Bescht rubi wenn der Anwalt die Begründung eingeschickt hat. Meiten bel it E en R: wir mit einer ganzen Zahl ron Kleinig- jrelten belastet. Der Crtfolg diefer Beschwerden ist verhältnis-

Reichstags,

im vorigen Jahre

einheitliche wollte den

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den Oberlandeëgerißten stehenden Gerichts |

maßig sehr gering. Als ein dutchgreifendes Mittel zur Entlastung

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| Tätigkeit der Physika

| | | Nr. 9 des „Zentralblatts für das

des Neichsgerichts is nun die Erhsßung der Revisionssumme vor- geshlagen worden. Diese Erl Fung it seinerzeit abgelehnt worden. Man wollte erst abwarten, welche Erfahrungen man mit den 1500 M, machen würde. Die Anwaltskammer hat sich nun bereits i. J. 1896 auf den Boden gestellt, daß um die Erhöhung der berumzukommen sei. Es ist darauf hingewiesen worden, daß die Erhöhung der Nevisionésumme auf 3000 M niht mehr bedenklid sei, weil sich der Geldwert seit 1879 ganz bedeutend vershoben habe. Ich glaube, daß die Zahl der Prozesse fo zugenommen hat, daß die Voraus\ezungen, von denen man damals auch in sozialer Be- ziehung ausgegangen ist, heute niht mehr zutreffen. Auch in bezug auf die Belastung des Reihëgerihts mit Strafsachen befinden wir uns in einer Notlage. Jh hoffe, daß die Neichsjustizverwaltung dem Ernste der Sache Rechnung tragen wird.

Darauf nimmt bei Schluß des Blattes der Staatssekretär des Hreichsjustizamts Dr. Nieberdin g das Wort.

Dem Reichstag ist ein

lis ch- von Anfang 1900 bis En zugegangen.

e Denkschrift über die Technischen Neichsanstalt de 1903 zur Kenntnisnahme

Deutsche Neich“, Innern, vom 26. Februar, hat Ermächtigung zur Ausftellung [ den russischen Ostseeprovinzen. 2) Finanzwesen: Nachweisung der Einnahmen des Neihs vom 1. April 1903 bis Ende Januar 1904. 3) Post- und Telegravphenwesen : Aenderung ter Bestimmungen über Verbindungen zur Nachtzeit im Nachbarorts-, Vororts- und Bezirksfernsprehverkehre. Bestimmungen über Verbindungen zur Nachtzeit im Nachbarorts- fernsprechverkehre. Aenderung und Ergänzung der Ausführungs- bestimmungen zur Fernsprehgebühr. 4) Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem NeichEgebiet.

Nr. 17 des „Zentralblatts der Bauverwaltung*, heraus- gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 27. Februar, hat folgenden Inhalt : Amtliches : Nunderlaß vom 9. Februar 1904, betreffend polizeiliche Anforderungen an den Bau und Betrieb mit Gleichstrom betriebener elefirisher Kleinbahnen. RNunderlaß vom 13. Februar 1904, betreffend bauwissenschaftliche Versuche. Dienst- nachrihten. Nichtamtliches: Der Yasukunitempel in Tokio, ein neu- zeitlilder Tempelbau Japans (Schluß). Aenderung der Bauart der Borsignale auf den englischen Eisenbabnen. Vermischtes: Aus- zeichnung. Technische Hochschule in Berlin. Wettbewerb für die Umgestaltung der Architekturabteilung auf der diesjährigen Großen Verliner Kunstausstellung. Vorlesungen über Statik der Baus lonstruktionen und Festigkeitslehre. Schulbauausstellung in Hams- urg. Vorführung von Lihtbildern. Zur Hausshwammfrage.

Zeichenviereck.

herausgegeben im Reichsamt des folgenden Inhalt: 1) Militärwesen:

ärztlicher Zeugnisse für militärpflihtige Deutsche in

Ein neues

Statistik und Volkswirtschaft. Die chiffsdampfkessel und -dampfmaschinen in Preußen 1903.

Die Zahl der Schiffsdampfkessel unt „dampfmaschinen, d. h. der- jenigen Kraftanlagen, die zur Fortbewegung von Schiffen dienen, bat, wenn auch bei weitem niht in dem Maße wie die der Landdampf- kessel und -dampfmaschinen, so doH mit wenigen Ausnahmen von Jahr zu Jahr bei gleidzeitiger erheblicher Steigerung der Mascinen- [leistungsfähigkeit zugenommen, wie die nachstehenden Angaben zeigen. Es betrug in Preußen nah der „Stat. Korr.“

__ ac bet der b. bei der Binnenschiffahrt Seeschiffahrt -

die die

Leistungs- die Zahl der Leistungs- fähigkeit fähigkeit der Ma- der Ma- schinen schinen in Pferde- in

stärken 104 616 135 985 139 568 133 012 160 982 176 403 193 770 202 218

die Zahl der

ampf-

Dampf- {chiffe Dampf-

maschinen

4 S

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1894 , 1240 18951)

1896) . 1495 S 1548 1899 , 1601 1909 , 1696 1901 , 1738 1902 1757 1984 1903 , 1814 2047

_, Hiernah haben sich im Zeitraume 1894—1903 Binnen schiffskessel um 44,9, die -maschinen um Leistungsfähigkeit in Pferdestärken um 98,4 v. H., die Seeschiffs- fefsel um 38,6, die -mashinen um 472 und deren Pferdestärken um 61,9 v. H. Von 1902 auf 1903 stellten sih die entsprehenden Zunahmeziffern bei der Binnen schiffahrt auf 3,2 bezw. 37 und 9,8, bei dcr See shiffahrt auf 7,0 bezw. 7,1 und 5,9 v. H., Nur in den Negierungébezirken Erfurt, Aachen und Sigmaringen sind Kessel und Mastinen zur Fortbewegung von Dampfschiffen auf Binnengewässern niht vorhanden. Was die gesamte Leistung®- fähigkeit der Binnen schifffsmaschbinen anlangt, so stand im Berichts- jahre Düsseldorf mit 62648 Pferdestärken an erster Stelle. Es folgen in bedeutendem Abstande Cöln mit 19619 und Potsdam mit 19 336 Pferdestärken. Für die S eedampfschifahrt kommen 9 Re- gierungsbezirke in Betracht : Schleswig mit einer gesamten Leistungs- fähigkeit der Seeschiffêmashinen von 98 021, Stettin von 35 210, Stade von 23 012, Königsberg von 10 256, Danzig von 8610, Aurich von 7176, Stralsund von 2693, Köslin von 1201 und Lüneburg von

200 Pferdestärken.

Unter den am 31. März 1903 gezählten 2047 Binnen- chifskesseln befanden sih 1721 Feuerbüdhsenkessel mit Heizröhren, 124 Feuerbüchsenkessel mit Siederöhren, 115 engröhrige Siederohr- kessel und 87 Kessel anderer Konstruktion mit einer gesamten benetten Hetzfläde von 97 367 und einer Rostflähe von 3004 qm. Die festgeseßte höchste Dampfspannung erreicht bei 101 Kesseln 1 bis 5, bei 1535 Kesseln über 5 bis 10, bei 410 über 10 bis 15 und bei einem Kessel 16 Atmosphärenüberdruck. Das Alter beträgt bei 981 Kesseln 10 Jahre und darunter, bei 77| über 10 bis 20, beît 261 über 20 bis 30 und bei 34 Kesseln über 30 Jahre. Der älteste Kessel ist im Jahre 1851 erbaut worden. In Preußen sind 1445, im übrigen Deutschland 354 und in außerdeutschen Ländern 248 ‘Kessel hergestellt worden. Von den 2018 Binnenschiffs- maschinen sind 1974 Schubkurbel-, 40 oszillierende und 4 Balancier- maschinen, und zwar 208 ein-, 1586 zwei-, 118 drei-, 5 vier- zylindrige und 101 5Zwillingsmashinen. Die Ausnußung des Dampfes erfolgt bei 827 Mas§inen ohne Kondenfation, bei 876 mit Einsprißkondensation und. bei 315 mit Oberflächenkondensation. Das Ursprungéland ift bei 1283 Maschinen Preußen, bei 417 das übrige Deutschland, während 318 in außerdeutschen - Ländern gebaut worden sind.

!) Die Zahl der Schiffe ist in diesem Jahre worden.

S s D O 0

387 399 407 447 495 912 533

571

1897 389 394 432 470 484 502

935

1824 1943 1984 l 176 066 186 379. vermehrt: die 50,8 und ibre

nicht ermittelt

Nevisionssumme nicht

?) Seeschiffe betreffend, deren Heimatshafen in Preußen liegt.

| _Die 722 Seeshiffskessel seßen sich aus 677 Zpylinder-, [19 Zylinderdoppel-, 2 Vertikal-, 15 Lofkomotiv- und 11 Waffer- röhrenfkesseln, mit einer Heizfläche von 66686 und einer Rostfläche von 1916 gm, zusammen. Die höthste Dampfspannung belief si bei 28 Kesseln auf 4 bis 9, bei 403 Kesseln auf über 5 bis 10,

c 10 bis 15 und bei 2 Keseln auf 17,5

bei 289 Kesseln auf übe Atmosphärenüberdruck. Bon den Kesseln baben 424 ein Alter von 296 von über 10 bis 20, 39 von über

10 Jahren und darunter, 20 bis 30 und 3 von über 30 Jahren. Aus Preußen stammen 487, aus dem Auslande 98 Kessel.

aus dem übrigen Deutschland 137 und Bei den 571 Seeschiffsmaschinen (davon 564 direkt-, 6 indirekt- und 1 rückwirkend) bilden die Hammermaschinen mit 361 die Mehrs zahl; es folgen 182 vertifale, 15 schrägliegende, 7 horizontale und 6 olzillierende Maschinen. Von den See {ifsma\Pinen sind 5 einfache, 372 zweifahe, 189 dreifahe und 5 vierfahe Erpansionsmaschinen. In Preußen sind 380, im übrigen Deutschland 165 und im Ausland 86 Maschinen erbaut worden. ___ In welchen Gewerbegruppen Dampf\{iffe vorkommen, wie viele Keffel und Maschinen zu threr Fortbewegung dienen und wie groß die Leistungsfähigkeit der leßteren ift, zeigt die folgende Nachweisung. Am 31. März 1903 waren vorhanden

in den Damypf- DampFf- Gewerbegruvpen: chiffe kessel a. bei der Binnenschiffahrt- E 2 Bergbau, Hütten-u.Salinenwesen 19 Industrie der Steine und Erden 3 Verfertigung von Maschinen, _ _Werzeugen usw. N Chemische Industrie Industrie der Heiz- u Textilindustrie N Papier- und Lederindustrie Industrie der Holz- u. Schnitzstoffe

mil

Pferdé-

stärken

Dampf- maschinen

Leuchtstoffe

Industrie der Nahrungs- und G nußmittel e

Saugewerbe a, 3

Vandels- und tehrsgewe . 9

) )

Industrie der Steine und Erden 3 3 Verfertigung von Maschinen,

Werlzeugen Uo. Industrie der Heiz- u. Baugewerbe i Vandels- und Verkehrsgewerbe .

Fischerei ; 64

s F 6 1

58 60 398 569

(2 +4 eut Ie

M omm ovhag oh or I Baugetwerbes be C o L 1 49 Ion tromba uverwaltungen e damp!shifen diese

Aan More 1 N orf Vandel8- und Verke

Unter den B innen dampfs{ifen ( allein 207 im Staatsbesitze bei den übrigen Staatsbaubehörden: von den werbegrupve gehören 53 dem Staate. gewerbe dienen 1342 Binnen- und 391 und Gütgrbeförderung.

eebambpser zur Per!

Zur Arbeiterbewegung. 2

Aus Buenos Aires wird dem „W. T. gemeldet, daß di Clsenbahngesell schaften die Forderungen ihrer in den Aus\tan | getretenen Angestellten abgewiesen baben. Die Versuche der Ne glerung, den Streit zu {lichten, sind gescheite1 t. Die Maschinisten | j j

LÉs-

drohen, sih dem Ausstande anzusGließen, Der Handel ift gelähmt. (Vergl. Nr. 50 d. Bl.)

Kunst und Wissenschaft.

v. A. Der Wertheimshe Kunstsalon Maärzausstellung © bauptsätli@ Schwarz - Weißkun Lithographien, Steindrucke und Holzschnitte. nennenêwerter Weise vertreten, Alois Ko Wolfgang Müller und Georg Braumüller. Alois Kolb hat eine ganze Neibe von Nadierungen ausgestellt, in seiner etwas füblen, aber sehr gewandten Technik, mit dem vlatten Strich und der starken Modellierung. Seine Kompositionen, oft groß und \{öôn im Ge- danken, leiden an einer gewissen und Unrklarbeit der Linien, die es sehr ers{chwert, ibnen n Biel trägt bei, daß alles in demselben Ton gehal niht durch Ver- teilung von Licht und Schatten eine derung de en versucht wird. Derselbe Mangel tritt bei seinen 3x-libris bervor. Au bier muß das Auge lange suchen, ebe es zurehtfindet d fommt kaum dazu, das Ganze zu übersehen und als ein einheitlihes Kunstwerk ¿u empfinden. Auch Georg Jabn bat Radierungen gesandt. Er äst in seinen Arbeiten weitaus weier und malerisher als Kolb und wi mit breiteren und einfateren Mitteln. Am vorzüglichsten gelinge ihm die Studienköpfe und Porträts. Er weiß mit seiner Nade Weiche, Lebendige des Fleisches, die spielende Oberfläche 1 herauszubringen und bleibt do herb in der Charafkteristif. hönste Arbeit ist das Porträt Besig, die ganze -Persönlichkei in ihrem geistigen Wesen erfaßt z tat und bei aller S{lidhthbei ordentlich lebendig wirkt. i, dekorativ pha! zugleih ers{eint Wol fg ang Müller in seinen Blättern. ganz flähenhaft behandelten Landschaften 1 brohenen Tönen könnten sogleich als 2ÞPe seine Entwürfe für Zimmer dagegen mit dem wei in den herbstlih gelben Park, stilisiert, aber dur den lebendig, wirken wieder bildhaft. Müller ist cin Poe Zeichen spriht, aber seine Gedanken durch sie zu Georg Braumüler ist mit einer Fülle farbiger Sie sind technis{ch, besonders durch den Farbenreiz, wertvoll anziebend im Stimmungsgehalt. Antere sind dafür aber außerordentli farifiert, launenbaft und fon r, auch ziemli im Emvyfinden, sodaß der Eindruck bei aller Kraft fei ziemlih \{chwankend bleibt.

Neben diesen Arbeiten sind in den hinteren Sälen Oelbilder ausgestellt. Unter ihnen seien die Weimar erwähnt. Sein Bild eines alten beahtenëwerte Leistung. Wie sich der fkraftvole Kopf aus dem Dunkel des Hintergrundes und des Anzuges beraus- hebt, wie der * ganze Mens lebendig und bedeutend zum Beschauer spricht in caraktervoller Eigenheit, das ist von dem Künstler mit großer Freiheit und einem bewunderswerten Können ger geben. Auch das Stückchen Hügelland mit Buschwerk daneben, von demselben Künstler, fällt dur seine weiche Behandlung und den feinen Farbensinn auf.

Georg Jahn,

S2 Lazu

A8 L A

M1111 Ao 1115 4DUliDC U

auch einige von Mar Thedy aus Zagers ift eine bödst

Technik.

In der gestrigen Sitzung _des Architektenvereins des am 13. zu feiernden Schinkelfestes die verkündet: Auf dem Gebiet des Hochbaues waren zur gestellten Aufgabe „Eine evangelishe Kirche“ 47 Arbeiten eingegangen. Es wurden zuerkannt zwei erste Staatépreise (Reisestivendium und Medaille) den Negierungs- bauführern Willy Hoffmann- Halensee und Paul Em- merich - Grunewald, Medaillen : den Negierungsbauführern Frißz Bräuning- Grunewald, Johannes Fleck - Char- lottenburg, Heinr. Ma hlenberg-Berlin und Georg Müller- Charlottenburg. Da nur ein Staatspreis für Hochbau verfügbar, ift für Paul Emmerich die Bewilligung eines zweiten Allerhöchsten Orts beantragt worden. Von den 47 Arbeiten find 35 vom Ober- prüfungsamt als Probearbeit für die Baumeisterprüfung gutgebeißen worden. Auf dem Gebiet des Wasserbaues lagen für die gestellte

A A wurden angesichts Sqchinkelpreise