1904 / 54 p. 10 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 03 Mar 1904 18:00:01 GMT) scan diff

müsse man belfen, und in dieser Beziehung lasse es Herr Felisch fehlen. Wenn die Regierung den vom Redner gegebenen Anregungen Folge geben werde, so werde dies unter den Arbeitern im Baugewerbe große Befriedigung hervorrufen.

Unterstaatssekretär Schul: Der Herr Minister hat das Ver- langen der Unternehmer, daß die Baukonsense mit tunlihster Be- shleunigung erledigt werden, als durchaus berechtigt anerkannt und in einzelnen Bezirken, in denen eine Verzögerung în der Erledigung der Baukonsense eingetreten ift, sofort die erforderliche Anzahl von Hilfskräften einstellen lassen. Was den Arbeitershuß betrifft, fo ist den von uns getroffenen Maßnahmen der Erfolg nicht versagt ge- blieben. Wenn der Abg. Hirsh meint, der gewünschte Erfolg sei noch nicht zu bemerken gewesen, so hat sich die Richtigkeit seiner Mitteilung nicht feststellen laffen. Die Regierung wird aber darauf hinwirken, daß die getroffenen Anordnungen überall zur Aus- führung kommen. Was die Frage der Mitroirkung von Kontrolleuren aus Arbeiterverbänden anbelangt, so hat die Negierung zunächst dayon abgesehen, wird sie aber in Erwägung ziehen.

Abg. Posseldt (fr. Vgg.) bespricht das Projekt des masurischen Seenkanals und richtet an die Regierung die Frage, wann sie mit einer folhen Vorlage zu kommen gedenke. Der masurische Kanal werde ein Meltiorationswerk ersten Ranges sein, da er große versumpfte Gebiete entwässern würde. Dieses Projekt habe nichts mit politisWen Fragen zu tun, sondern könne von allen Parteien befür- wortet werden.

Minister der öffentlihen Arbeiten Budde:

Ich glaube dem Wunsche der Mehrheit dieses Hauses zu entsprehen, wenn ich die von dem Herrn Vorredner ge- wünschte Auskunft erst nach der Osterpause bei Einbringung der wasserroirtshaftlichen dee (Sebr ino Bravo! Heiterkeit.)

Abg. von Oldenburg (kons.) beschwert sich über die Abwicklung des Verfahrens in den Fällen, in denen Besiger an der Weichsel Land zu Deichen haben abtreten müssen. Die Besißer hätten mit dem Ober- präsidenten einen Vertrag abgeschlossen, der Minister habe diesen jedo nit anerfannt, sondern wolle das Enteignungsverfahren stattfinden lassen. Es beständen Meinungsverschiedenheiten über die Taxen. Die Leute seien durch die Verzögerung der Sache dem Ruin entgegen- gebraht oder in ihrer Existenz gefährdet. Der Redner bittet den Minister dringend, dafür zu sorgen, daß die Leute in nächster Zeit zu ihrem Gelde tommen.

Ein Negierungskommissar macht darauf aufmerksam, daß hierbei auch das landwirtschaftlihe Ministerium beteilict sei, und daß die Sache durch die Ueberschreitungen bei den Grunderwerbskosten erschwert werde, sichert aber dem Vorredner eine wohlwollende Prüfung der Angelegenheit zu.

Abg. Wallbrecht (nl.): Die höheren technischen Baubeamten führen lebhafte Klage darüber, daß sie in der Anrehnung der diätaris- sen Dienstzeit vor der etatêmäßigen Anstellung hinter allen anderen Beamtenkategorien zurückständen. Darauf ist {hon wiederholt hin-

ewiesen worden. Neuerdings ist in Breslau die Stelle eines neuen

Oberregierungsrats gefordert worden. Man befürchtet, daß die Ein- rihtung dauernd werde und in der Strombauverwaltung nit der Strombaudirektor, sondern der Oberregierung8rat der Hauptdezernent jein wird.

Ein Negierungs8kommissar erwidert, auf die Anrechnung der diâtarishen Dienstzeit werde er bei anderer Gelegenheit zurüdck- fommen. Bezüalih der Stellung der technis{en Beamten stehe der Minister auf dem Standpunkt seines Vorgängers; die Stellung der Techniker werde durh die neue Stelle eines Oberregierungsrats in Breslau nicht berührt.

Abg. G yßlin g (fr. Volkép.): Auf die Frage bezüglich des masurischen Schiffahrtskanals ift uns keine Antwort geworden. Die Opposition gegen ihn ift niht mehr vorhanden; der ostpreußishe Provinziallandtag hat gestern wieder den Bau eines solchen Kanals befürwortet, und die Landwirtschaftsfkammer hat ih ebenfalls dafür ausgesprochen. Wir hoffen, daß wic auch nach Ostern werden sagen können: Spät kommt er, doch er fommt.

Abg. von Oldenburg (konf.): Nachdem der Minister mit seiner Erklärung das Richtige getroffen hat, gehe ih auf die viel umstrittene Frage des masurishen Kanals niht näher ein.

Abg. Nogalla vonBieberstein (konf.): Ih kann mich diesen Worten nur vollkommen anschließen.

Auf eine Anfrage des Abg. Puttfarken (nl.) erwidert ein Negierungs8fkommissar, daß das Projekt zur Verbesserung der Hochwasserverhältnisse der Elbe noch nicht fertiggestellt sei, da noch verschiedene Verhandlungen darüber \{chwebten, daß aber der Abschluß bald zu erwarten sei.

Damit {ließt die wird bewilligt.

Unter den Besoldungen der vortragenden Räte im Ministerium ist die Stelle eines vortragenden Rats für das Hochbaufach mit einem Gehalt von 7500 #. neu vorgeschen.

Die Abgg. von Arnim und von Pappenheim (kons.) beantragen, diese Forderung zu streichen.

Die Budgetkommission beantragt solution:

„die

Meine Herren!

Sl Ta Borlage

N

Debatte. Das Gehalt des Ministers

folgende Re-

Hochbauverwaltung in der Entwerfung

ng von Bauprojekten gehoben werden kann,

gebnië diefer Erwägungen unter eingehender Dar-

1 ehenden Verhältnisse dem Landtage in der nächsten

Session cin Abg. vo Kommisfion,

tralisieren und

empfiehlt die Annahme der Resolution der es notwendig sei, die Hochbauverwaltung zu dezen- okalen Behörden selbständiger zu machen. Seine Partei habe seit langem den Wunsch, daß die Wasserbauverwaltung dem landwirtschaftlicen Ministerium übertragen werde. Wenn nach seinem Antrage die Stelle eines neuen vortragenden Rats gestrichen werde, fo könne damit leichter erreiht werden, daß diesem Wunsche endlih einmal Rehnung getragen werde.

Ein NRegierungskommissar sagt die Vorlegung der von der Kommission gewünschten Denkschrift zu; das Haus werde dann beurteilen fönnen, ob die Selbständigkeit der lokalen Instanzen unter- bunden werde oder ob das jeßige Verfahren der Hochbauverwaltung richtig sei. Die Forderung einer neuen Stelle für einen vortragenden Nat entsprehe dem tatsächlihen Bedürfnis infolge der Steigerung der Arbeiten der Hochbauverwaltung.

Abg Dr. Friedberg (nl.) empfiehlt die Resolution der Kom- mission. Ein Mangel an bautechnishem Personal sei in der Finanz-o verwaltung vorhanden. Das Interesse der Städte werde bei dem Ministerium der öffentlihen Arbeiten besser gewahrt als bei dem Landwirtschaftsministeriuum. Man solle dem Ministerium nicht die notwendigen Arbeitskräfte verweigern. Die Organisation könne nicht davon abhängig gemacht werden, ob eine Ratsftelle mehr oder weniger bewilligt werde.

Abg. Graf Mol tke (freikons.): Wir werden dafür stimmen, daß die Stelle des vortragenden Rais bewilligt wird. Aber andererseits bitten wir zu erwägen, wie man die Selbständigkeit der Lokalbehörden der Hochbauverwaltung stärken kann.

Abg. Dr. Wiemer (fr. Volksp): Wenn die Wasserbauver- waltung vom Ministerium der öffentlihen Arbeiten abgetrennt wird, so wird der Landwirtschaftsminister der letzte sein, dem wir die Wasser- bauten übertragen möchten.

Abg. Wallenborn (Zentr.): Wir befürchten, dur Bewilligung der Stelle eines Nats die Dezentralisation der Verwaltung zu er- shweren. Das wollen rir nicht, und wir werden daher die Forderung

ablehnen. kir (freikons.): Jch u

Nbg. meine, die nrihtig. Wenn auch

Freiberr von Zedliß und Ne1

J x E Erwägung des Zentrums ist nicht

î 4

dieser und jener meiner Freunde gegen den Antrag von Arnim stimmt, so glaube ih dcch, daß die Mehrheit sich ihm anschließen wird.

Minister der öffentlichen Arbeiten Budde:

Meine Herren! Ich würde es bedauern, wenn der vortragende Nat, den ih beantragt habe, abgelehnt würde; ih bedauere es im Interesse derjenigen Beamten des Ministeriums, denen eine große Arbeitslast obliegt, und denen es kaum möglich ist, diese Arbeitslast zu bewältigen.

Der Resolution, daß Ihnen eine Denkschrift vorgelegt werden

foll hinsitlih der Tätigkeit der Bauabteilung, stimme ich zu. Um- somehr bitte i aber, in diescm Jahre den vortragenden Rat zu genehmigen, weil es eine Schädigung der Beamten, die mir unter- tellt, sein würde, wenn der vortragende Nat gestrißen würde. Der Antrag von Arnim wird mit den Stimmen der Kon- servativen, des Zentrums und eines Teils der Freikon}ervativen angenommen, ebenso die Refolution der Kommission mit den Stimmen der Rechten und des Zentrums.

Hierauf wird das Kapitel bewilligt.

Zu dem Titel „Bauinspektoren“ des Kapitels der Bau- verwaltung liegt der Antrag der Abgg. Schmidt-Warburg (Zentr.) und Genossen vor, S :

dafür Sorge zu tragen, daß den in derallgemeinen Bau- verwaltung beschäftigten Bauinspektoren, Maschinen- bauinspektoren und Maschineninspektoren eine die Dauer von 5 Jahren überschreitende- Zeit der diätarishen Beschäftigung bei der Feslsezung des Besoldungsdienstalters in Anrechnung ge- bracht werde. ,

Abz. Sh midt-Warburg bittet, scinen Antrag der Budget- kommisfion zu überweisen, und tritt sodann dafür ein, daß den Bau- insvektoren der Titel Baumeister zurückgegeben und die Bauratsstellen vermehrt werden.

Minister der öffentlichen Arbeiten Budde:

Bas den eigentlihen Antrag Schmidt (Warburg) anbetrifft, so wird er ja in der Kommission beraten werden. Außerdem hat der Abgeordnete selbst betont, daß sein Antrag mit den Interessen anderer Ressorts in Verbindung steht; deshalb möchte iGß mich hier nicht näher äußern, zumal der Herr Finanzministcr, der ein wcsentlihes Interesse an der Frage hat, nit anwesend ist.

Was die Titelfrage anbetrifft, so habe ih dafür gekämpft, soviel ih konnte; ich muß aber dasselbe erklären, was mein hochverehrter Herr Amtsvorgänger von dieser Stelle gelegentlih gesagt hat, daß es unter Umständen lei(ter ist, eine Gehaltserböbung für eine Beamten- klasse hberauszudrüdcken, als die vorgebrahte Titelfrage zu lösen. (Heiterkeit.)

Abg. Schmidt-Warburg: Ja, das is ja außerordentli interessant. Selbstverständlich glaube ich es dem Minister. Vielleicht sagt er uns, wer denn cigentlih die Sache so bekämpft, damit wir auch diese Herren einmal angehen Tönnen.

Ohne Debatte wird dann noch eine Reihe von Titeln be- willigt, worauf das Haus die weitere Beratung vertagt.

Präsident von Kröcher: Es ist seit vierzehn Tagen {hon ofen- fundia, daß wir den Etat vor Ostern niht mehr fertigbringen können, und ich hatte auch die Hoffnung aufgegeben, den Etat wenigstens in diesem Hause noch zu erledigen, weil es in der Luft lag, daß wir die wasserwirtschaftlichen Vorlagen noch zeitig genug be- fommen würden, um die erste Lesung vor der Ofterpause vorzunehmen.

C, " E e c. n, C1 Nachdem uns aber erklärt ist, daß sie erst nach Dsiern kommen, halte ih es für dringend notwendig, daß der Etat wenigstens hier im Hause noch erledigt wird, und ih werde mich zu meinem Bedauern genötigt schen, Ihnen in der nähsten Woche vorzuschlagen, häufiger Abend- sizungen abzuhalten.

Schluß 41/4 Uhr. Nächste Siß

) g Donnerstag, 11 Uhr. (Etats der Bauverwaltung und der

ung Eisenbahnverwaltung. )

Die Förderung deutscher Anfiedelungen in den Provinzen Westpreußen und Posen im Jahre 1903.

Der dem Hause der Abgeordneten vorgelegten „Denkschrift über die Ausführung des Gesetzes vom 26. April 1886, betreffend die Be- förderung deutsGer Ansiedelungen in den Provinzen Westyreußen und Posen, für das Jabr 1903" entnehmen wir die folgenden Mitteilungen.

Ankaufs30ae\chäft. Mit dem durch den |chnelleren Gang der Besiedelung gesteigerten Landbedür}nis der Ansiedelungskommission hat auch das Angebot an Gütern und Grundstücken im Jahre 1903 eine weitere Steigerung erfahren. 509 Güter und 380 Bauernwirt- haften im Umfange von 245813 ha oder 44 Quadrat- meilen sind, und zwar zu einem großen Teil durch Ver- mittelung von Agenten, der Ansiedelungskommission im Berichtsjahre zum Kauf angeboten worden. Neben diesem Angebot, das das des NVorjahrs noch um 6872 ha übertrifft, unterlag der geschäftlicen Be- arbeitung eine große Anzahl im Borjahre unerledigt gebliebener An- gebote. Das Angebot aus polnischer Hand ist gegen das Vorjahr um ein geringes zurückgegangen. Es befanden sich nämlich von den an- gebotenen Besitzungen in polnischer Hand nur: 88Güter und 143 Bauern- wirtshaften im Umfange von 35 238 ha 14 v. H. des angebotenen Areals; in deuts{er Hand befanden sih 421 Güter und 237 Bauern- wirt\{haften im Umfange von 210 575 ha = 86 v. H. des angebotenen Areals. Als für Ansiedelungszwecke geeignet find im Berichtsjahre 43 Rittergüter teilweise mit zugeshriet-nen, von den Vorbesitzern angekauften Bauernwirtshaften —, 41 größere, zum teil selbständige Gutsbezirke bildende Güter und 39 einzelne Bauernwirtschaften er- worben worden, und zwar sämtlich freihändig.

Von den erworbenen Besißungen entfallen :

A. auf den Regierungsbezirk Danzig: das Nittergut Katke im Kreise Danziger Höbe, die Rittergüter Czerbienshin, Klein- Turse und Lamenstein im Kreise Dirschau vnd das Gut Alt-Glints{ im Kreise Karthaus zusammen mit einem Flächeninhalt von 1637 ha (4 v. H. des Gesamtankaufs) zum Ankaufspreise von 1 663 000

B. auf den Negierungsbezirk Marienwerder: das Nitter- gut Heinrichsbera, die Güter Bergheim, Kelpin, Marienhof und Richnau sowie das Grundstück Schönsee Vorstadt Nr. 2 im Kreise Briesen, das Gut Falkenstein im Kreise Kulm, das Nittergut Augustowo im Kreise Flatow, das Rittergut Jacobkau, das adlige Gut Kowallek, das Gut Klein-Nogath und das Landgut Louisenforst im Kreise Grautenz, das Rittergut Götendorf und die Güter Mockrau und Neuhof im Kreise Konitz, die Staatsdomänenvorwerke Fiewo und Tinnwalde im Kreise Löbau, das MNittergut Lowinnek im Kreise Schwetz, das Gut Lubianken und das Landgut Knappstädt im Kreise Thorn und das Nittergut Grochowo im Kreise Tuchel zusammen mit einem Flächeninhalt von 8343 ha (20 v. H. des Gesamtanfkaufs) zum Ankaufspreise von 7 993 845 M S

C. auf den Regie rungsbezirk Posen: das Grundstück Gora Nr. 2 im Kreise Birnbaum, die Grundstüke Altfkloster Nr. 45/115/280/368 im Kreise Bomst, das Grundstück Jlgen Nr. 42 im Kreise Fraustadt, das Gut Marienbeim, das Landgut Alt-Gröben und das Vorwerk Smilowo Nr. 4 im Kreise Gostyn, die Grundstücke Paulsdorf Nr. 2/3 im Kreise Gräß, das Gut Ladenberg im Kreise Koschmin, das Stadtvorwer| Zmyslow, das Stadtgrundstück Krotoschin und das Grundstück Dt.-Koshmin Hauland Nr. 102 in Kreise Krotoschin, das Nittergut Krzyszkowko im Kreise Meseriß, die Herrschaft Murowana-Boslin die Rittergüter Pila, Klein-Goslin

und Rakownia und das Gut Bodussewo umfassend —, die Ritter- güter Bogdanowo, Bomblin, die Güter Bialenshin und Drzonek und das Vorwerk Klein-Kroschin im Kreise Obornik, das Rittergut Slaborowice im Kreise Ostrowo, die Rittergüter Bronishewiß und Leng und das Vorwerk Marynin im Kreise Pleschen, die Herr- haft Pakoslaw das Rittergut Pakoslaw und die Güter Gac und Gory umfassend —, das Gut Lindenhof, das Landgut Massel Nr. 2 und das Grundstück Rawitsch Vorstadt Nr. 18 (Schulze-Vorwerk) im Kreise Rawitsch, das Rittergut Klein-Sokolnik und die Grund- stücke Senkowo Nr. 3 und 13/46 im Kreise Samter, die Herrschaft Schmiegel bestehend aus. den Rittergütern Alt-Boyen, Nadomiß und Kuschen und der Oberförsterei Nitshe im Kreise Schmiegel, die Rittergüter Kolacz;kowo und Wszemborz und die Grundstüte Sc{ondorf Nr: 4 und 10 im Kreise Wreschen zusammen mit einem Flächeninhalt von 16573 ha (39 v. H. des Gesamtankaufs) zum Ankaufspreise von 17 012 769

D. auf den Regierungsbezirk Bromberg: die Rittergüter Falkenburg, Friedingen, Mochel und Hoheneiche, die Güter Adlig- Kruschin und Wluki sowie die Grundstücke Buschkowo Nr. 23, 1/31 49, 16, Luts{min Nr. 33, Rosengrund Nr. 1 mit Schanzendorf Nr. 4, Sgtanzendorf Nr. 11 und das Brennereigrundstück Wilsche Nr. 16 im Kreise Bromberg, die Grundstücke Rosko Nr. 14/31 49/67/205/327 im Kreise Filehne, die Rittergüter Chlebowo, Foachiméhof, Karniszewo und Turostowo, die Staatsdomäne Paulsdorf und die Landgüter Mnichowo und Woznik im Kreise Gnesen, vas Nittergut MNRojewo, die adligen Güter Gonsk und Lipionki und die Güter Ernsthausen und Jacewo-Dalkowo im Kreise Fnowrazlaw, das Gut Selgenau, das Freigut Kunkolewo und das Stadtvorwerk Lucienhof im Kreise Kolmar, das Rittergut Altraden, das Landgut Paleczka und das Grundstück Schlowiß Nr. 6 im Kreise Mogilno, die Rittergüter Iwno und Smarzykowo im Kreise Schubin, das Grundstück Strelno Nr. 101 b im Kreise Strelno das Mühlenvorwerk und Schulzengut Klafke. das Mühlen- grundstück Wirsiy Nr. 209 und die Grundstücke Hermannsdorf Nr. 30/40 mit Vebenke Nr. 68 und Ostrowiy Nr. 25 im Kreise Wirsit, die Grundstücke Ludwigshorst, Malenin Nr. 5/20, 18 und 19, Monkoronica Nr. 1, 12, 15, 19, 29, 31 und 33 im Kreise Witkowo, as Nittergut Lekno, das Landgut Blischüt, das Vorwerk Albertynowo und. das Grundstück Bukowiyß 11 im Kreise Wongrowiß und die Nittergüter Bozejewice, Sartshin und Wloschanowo im Kreise Znin zusammen mit einem Flächeninhalt von 15499 ha (37 v. H. des Gesamtankaufs) zum Anftaufspreise von 15 674 500 M Der Gesamtankauf im Jahre 1903 beträgt also 42 052 ha zum Kaufpreise von 42 344 114 A Hiervon sind aus polnishec Hand gkauft: im Megierungsbezirk Posen 1863 ha, im Regierungsbezirk Bromberg 1264 ha, zusammen 3067 ha oder 7,3 v. H. des Grund- erwerbs im Jahre 1903.

Unter Hinzurehnung der Erwerbungen aus den Vorjahren um- faßt der Gesamtgrunderwerb der Ansiedélungskommission am Schlusse des Jahres 1903:

a. an Gutsareal 219 948 ha zum Kaufpreise von 166 426 268 M b. an bäuerlihem

eal O. Ú Z 8920002

zusammen . . 228 553 ha zum Kausfpreise von 175 353 630 M

Davon ftammen aus deutsher Hand: 195 selbständige Guts-

bezirke (126 Rittergüter), 50 Güter ohne kommunale Selbständigkeit 103 Bauernwirts@aften, mit einer Gesamtflähe von 132 840 ha = 58 v. H. des Gesamterwerbs zu einem Gesamikaufpreise von 105 326 200 Æ, aus polnisher Hand: 140 selbständige Guts- bezirke (107 Rittergüter), 20 Güter ohne kommunale Selbst- ständigkeit, 123 Bauernwirtschaften, mit einer Gesamtfläche von 95713 ha = 42 v. H. des Gesamterwerbs zu einem Gesamtkaufpreise von 70 027 430 A Der Flächeninhalt dieser Er- werbungen mit 42052 ha stellt den größten jährlihen Ankauf der Arsiedelungskommission an Gütern und Grundftücken seit ihrem Be- stehen dar. Dieser starke Einkauf ist veranlaßt worden dur den günstigen Verlauf des Besiedelung8geschäfts im Berichtsjahre und durch den für das Jahr 1904 allen vorhandenen Anzeichen nah zu erwartenden regen Ansiedlerzuspruch. Der durchschnittlich im Jahre 1903 für 1 ha gezahlte Preis stellie sich bei den Gütern auf rund 996 Æ, bei den Bauernwirtschaften auf 1150 4 und beim gesamten Ankauf auf rund 1007 4, während der Durchschnittspreis beim Gesamtankauf im Jahre 1902 nur rund 867 M für 1 ba betragen batte. Die angelegten Preise stellen im Fahresdurchscnitt den 99,3 fahen Betrag des Grundsteuerreinertragt dar. Das erheblihe Steigen des Durchschnittspreises für das Hektar im Verhältnis zu den in den früheren Jahren bewilligten Preisen und der hohe Grundsteuerreinertragsmultiplikator, der nur von dem des Vorjahres übertroffen wird, das den 99,6 fahen Betrag des Grundsteuerreinertrags als Durchschnittspreis aufwies, finden ibre Erklärung, außer in der allgemeinen Preissteigerung und in dem Wettbewerb der nationalen Gegnerschaft auf dem Grundstücks- markte, inébesondere auch in dem Umstande, daß bei dem flotte1 Gange des Besiedelungsge\chäfts Wert darauf zu legen war, vorzugs- weise fol&e Güter zu erwerben, die nah ihrer Bodenbeschaffenheit und ihrem Kulturzustande die Möglichkeit einer sofortigen Aufteilung und Besiedelung boten. Der Gesamtdurhschnittspreis für sämtliche bisher von der Ansiedelungskommission erworbenen Liegenschaften beträat 767,2 Æ. für 1 ha. Ansiedelung8geshäft. Die Nachfrage nah Ansiedlerstellen war im Berichtsjahre reger als je zuvor. Es ist das zum Teil der immer wirksamer gestalteten und auf die Erschließung neuer Gebiete für die Ansiedlergewinnung gerichteten Werbearbeit, zum größeren Teil aber der werbenden Kraft zuzuschreiben, die das Vorwärté- fommen der in den Vorjahren angeseßten Ansiedler auf ihren Anhang in der alten Heimat ausübt. Auh das erfreuliche Bild, das die Felder während des zeitigen Sommers fast überall in den Ansiedelungsprovinzen boten, wirkte ermutigend auf die Kauf- lustigen ein, die sich in großer Zahl einzeln und in Gesellschaften zur Besichtigung der Ansiedlungsgüter cinfanden. Bei dem all- gemeinen Vertrauen auf die wohlwollenden Kauf- und Pacht- bedingungen des Staats wurde der Zudrang zu Stellen mit guter Bodenbeschaffenheit und günstigem Wiesenverbältnis selbst durch die entsprehend höhere Rente nicht beeinträhtigt. Dagegen fanden Güter mit durhgängig geringen Böden auch bei günstiger Ver- fehrslage nur {wer Abnehmer und zumeist nur solche mit geringen Vermögen, die deshalb lediglich im Pachtverhältnis angeseßt werden konnten. Auf den minderwertigen Gütern ift darum eine un- verhältnismäßig hohe Zahl von Stellen unbegeben geblieben, während selbst für die hohwertigen Güter, die erst im nächsten Jahre zur Auslegung gelangen sollen, {on zahlreihe Vormerkungen vor- liegen. :

Der Verlauf des Besiedelungs8geschäfts stellt sich zahlenmäßig, wie folgt: Die Zahl der Anfragen Ansiedelungslustiger betrug 6474, d. h. 978 = 18. v, H. mehr als 1902 (Vorjahre: 1900 = 3423, 1901 = 3120, 1902 = 5496). Von den Bewerbern sandten aus Aufforderung Fragebogen über ihre persönlichen Verhältnisse ein S S =2 9 O u as O (bor jabr: 1900 = 1800, 1901 = 1446, 1902 = - 3203) Zum Vertragsschlusse gelangten die Verhandlungen in 2001 Fällen, Es wurden abgeschlossen 1431 Nentengutsverträge und 570 Pacht- verträge. Von diesen sind dur Zuschlagserteilung genehmigt worden: 1476, und zwar 1045 Rentengutsverträge, 431 Pachtverträge. Von den übrigen 525 Verträgen sind durch NRücktritt der Ansiedler oder Versagung des Zuschlags zusammen 308 wegfallen (im Vorjahre 354 bei 1803 Verträgen), während bei 217 Verträgen die Genehmigung noch ausfteht. Der Nüktriit ist häufig nur darauf zurückzuführen daß die Käufer niht imstande waren, ihr Besißtum in der Heimat rechtzeitig zu veräußern und das zum Erwerb der Ansiedlerstelle not- wendige Vermögen flüssig zu mahen. Es ift daber zu hoffen, daß viele von den zurückgetretenen Bewerbern im nächsten Jahre oder später do noch ihre Uebersiedelung bewerkstelligen werden. Der Ver- O E D RRgNergeUnNs mit dem der Vorjahre ergibt folgendes ¡Ld :

14

1886/7 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 1902

1903

Verträge: 165 204 196 176 195 308 269 247 255 275 463 787 966 933 688

1803

2001

142 166 191 173 193 270 241 222 186 191 367 605 669 661 418 1211

1476

Genehmigungen :

(darunter 301 = 25 v. H. Pachtver- träge) (darunter 431 = 29 v. H. Pachtver- träge).

Hierzu kommen noch 157 genehmigte Mietsverträge über neu ein-

gerihtete Arbeiterwohnungen (gegen 104 im Vorjahre).

Die Gesamt-

zahl der bis Ende 1903 angesiedelten Familien beträgt 7539, ihre Seelenzahl ist auf 48 000 bis 50 000 zu säßen. S Wie \cchon in der vorjährigen Denkschrift hervorgehoben ift, läßt

die Durchschnittsgröße der Ansiedlerstellen ein allmählihes Im Berichtsjahre sind 19 502,80 ha in 1476 Stellen ver-

erkennen.

Sinken

geben worden, die durch|chnittlihe Stellenfläche beträgt danach 13,2 ha. Die Durchschnittsgröße aller seit Bestehen der Ansiedelungskommission vergebenen Stellen, die sich bis Ende 1901 noch auf 17,5 ha belief und im Jahre 1902 auf 16,5 ha gesunken war, hat sich jeßt weiter auf 15,7 ha verringert. Das Schwergewicht der Stellenbegebung zeigt sich mebr und mehr von der Größenflasse 15 bis 20 ha auf die Stellen-

größe von 10 bis 15 ha verschoben. r erheblihe Abnahme der Zahl der begebenen größeren St Dies wird durch die nahstehende Tabelle veran-

25 bis 50 ha.

Bemerkenêwert ist

ferner die

Stellen von

\{hauliht, die den Anteil der einzelnen Größenklafsen an der Stellen- begebung der Vorjahre, des Berichtsjahres und an der gefamter Stellenbegebung in Hundertteilen nahweist:

Es sind begeben

Stellen von

0—5 / 5—10 |10—15/15=-20 20—25 25—50 über 50

Ba | Ba Ha | N

im Durchschnitt der Jahre 1886 bs 1902

im Jahre 1903

im Durchschnitt der Jahre 1886 bis 1903

Veber die He

i Herkunft und Konfession der a e mitgeteilt, daß die Nachfrage katholischer Bewerb beblich gesteigert hat. Es

| y. H. v G

G O. [v O.

1293| 183 | S5 | 2186

ange}

96 19 Ansiedler wird

i 1 er sih nit uner- sandten 488 Bewerber Fragebogen ein,

gegen 137 im Vorjahre und 79 im Durchschnitt der früheren Jahre. Die Auslegung der für Katholiken bestimmten Güter hat sich abe

wegen der sichernden derart

im Berichtsjahre

Schwierigkeit Ordnung der hinausgezogen, daß die

einer die firhlichen

ur 12 betrdat Fr

Nationalität der Verhältnisse Zahl der genehmigten

dte

Ansiedler bedauerlicerweife Berträge im Spätherbst

1903 zur Vergebung aus8gelegten und die im Frühjahr 1904 zur Aus-

legung gelangenden Güter ist werbern vorgemerfkt. stammenden Bewerber weist wiederum eine Abnahme auf. beträgt nur 12,5 v. H. gegen 19 v. H.

jedoch eine erheblihe Zahl von Be- Die Zahl der aus den Ansiedelungsprovinzen

Der Anteil

im Vorjahre. An der ge-

famten Stellenvergebung feit 1886 sind die Einbeimischen aber immer noch mit 29 v. H. beteiligt, gegen 33 v. H. im Durchschnitt der Jahre

1886 bis 1902.

Im Berichtsjahre sind im ganzen besiedelt worden 19 503 ha = ck% L

78 012 Morgen oder run d Nentenstellen und 4421 ha Pachtstellen).

t 3+ Quadratmeilen Stellenland (15 082 ha Rechnet man auf 1 An-

siedelungsdorf 30 Familien und eine Fläche von rund 1600 Morgen Stellenland, so bedeutet das Besiedelungsergebnis des Jahres 1903

rund 50 Dörfer,

auégestattet mit

Kirche,

Schule und

allen

fonstigen öffentlihen und genossenschaftlihen Einrichtungen. Die bishe

zu Ansiedlerrecht vergebene Stellenflähe umfaßt 116 082 ha

oder

904 Quadratmeilen. Dazu kommen noch die für öffentliche Zwecke usw.

ausgewiesenen Flächen (vergl.

Seite 10/11 der Denkschrift für 1898)

mit etwa 36 600 ha, sodaß von dem rund 228 553 ha betragenden Gesfamterwerbe etwa 152 700 ha = 66,8 v. H. vergeben sind.

Der Ansiedlerzug hat zahlreihe mittellose deutsche Familien mit- geführt, die teilweise von den Ansiedlern selbst beschäftigt werden, zum weitaus größten Teil aber als Arbeiter im Großbetrieße der An- fiedlungszüter untergebracht sind. Zur Zeit werden 662 zugewanderte Familien und 110 ledige Arbeiter mit einer Seelenzahl von 3350 auf Anßiedlungs8gütern bescäftigt.

__„Vérwallung rbe \{Gluß des Besiedelungsgeschäfts.

der erworbenen

Güter U Infolge endgültigen Ab-

bis zum Ab-

\{lusses des Besiedelungégeschä\ts find bisher 104 Güter und Bauern-

wirtshaften mit

37980 ha

aus der Verwaltung

ausgeschieden.

Während des Wirtschaftsjahres 1. Juli 1902/1903 standen unter Ver- waltung 228 Güter mit einem Flächeninhalt von 149 408 ha, darunter 53 Güter mit einem Flächeninhalt von 34 873 ha, deren großwirtshaft- liherBetrieb aufgelöst ist. Im Vorjahre waren es 181Güter mit 126824 ha, worunter \ih 52 aufgelöste Gutsbetriebe mit 33 918 ha Flächeninhalt

befanden.

Für die Güter mit aufgelöstem großwirtschaftlihen Betriebe

besteht in der Hauptsache nur noch eine Kassenverwaltung fort. In der oven angegebenen Fläche jener Güter, die fich noch in geregelter Guts- verwaltung befinden, find die niht unbedeutenden Landflächen mit ent- halten, die bereits von Ansiedlern genußt werden. Güter, für die Nehnung zu legen war, sind im bezeihneten Wirtschafts- jahre 5 Güter ausgeschieden, während 55 Güter mit Rechnungslegung

neu hinzugetreten sind.

einigt worden.

1902/03 einen Zushuß von 719 559 „# erfordert.

macht sich das ge

bemerkbar. Im

1 S)

Aus der Zahl der

Drei Verwaltungen sind mit anderen ver- Die verwalteten 228 Güter haben im Wirtschaftsjahr íIn diefem Betrage en das Vorjahr bedeutend günstigere Erntejahr 1902 Zorjahre belief sich der Zushuß auf 2 499 071 4

An neu zugezogene Ansiedler find Erntebestände des Jahres 1902 im Merte von 2 278 642 # überlassen und Baufuhren im Werte von

511 450 Leistungen nur

siedlern.

é geleistet. Im die Hälfte

Borjahre dieser Werte.

betrugen

die bezeichneten

Die Steigerung im Berichtsjahre hat ihren Grund in dem bedeutenden Zuzuge von An-

Da die Ansiedler auf jene Leistungen einen vertrag8mäßigen

Anspruch haben, kommen entsprehende Werte an die Gutskassen nicht

zur Grfstattung.

Bei Anrechnunng dieser Beträge würde sih der Zu-

\{uß in einen Uebershuß von über 2 Millionen Mark verwandeln. Die Betriebs- (Rehnungs-) Ergebnisse der einzelnen Verwaltungen

nah den Jahresrehnungen des landwirtschaftlihen Geschäftsjahres

werden im folgenden veranschauliht : a. Als Güter, welche neu erworben sind oder nicht

länger als 2

Fahre im großwirtshaftlihen Betriebe

stehen sind 76 Verwaltungen mit einer. landwirtschaftlih genußten Fläche von 32 418 ha verzeihnet. Die vorjährige Uebersicht wies bei 53 Gütern eine Fläche von 28 852 ha nah. Die Zuschüsse für die 76 Verwaltungen betrugen im landwirtschaftlihen Geschäftsjahre vom 1. Juli 1902 bis 30. Juni 1903 1 046 708 Æ gegen 1278 251 A im Vorjahre. Der

Zuschuß besteht zum Teil aus

Aufwendunge:

für Düngemittel,

Sämereien, für Reparaturbauten und Inventarvermehrungen. Solche Instandsetzungsaufrwoendungen sind in den Wertshäßungen der Güter

gewöhnli

preises entsprechende Berücksichtigung gefunden.

Teilungspläne voll zur Erstaitung kommen.

vorausgesehen und haben bei ¿:r Bemessung des Ankaufs-

Sie werden durch die

b. Relativ betriebsfähige, d. h. länger als zwei Jahr im großwirtschaftlichen Betriebe befindlihe Güter weist die Denkschrift, wie im Vorjahre, 15, und zwar mit einer land- wirtshaftlich genußten Flähe von 10262 ha im Vorjahre 11 022 ha auf. Der Zuschuß beträgt nur 168 4, was auf die günstige Ernte des Jahres 1902 und auf die {on längere Bewirt- \haftung der Güter dur den Staat zurückzuführen ist. Die 15 Güter im Vorjahre erforderten einen Zuschuß von 403 609

c. Die Zahl der im Wirtschaftsjahre 1902/03 in der Be- siedelung begriffenen Güter betrug 84, gegen das Vorjahr mit 61 Gütern somit 23 mehr. Die stärkere Nachfrage nah Stellen be- dingte die besMhleuntatere Auslegung einer größeren Anzahl Güter zur Besiedelung. Die Güter brachten einen UÜebers{chuß von 318 260 4, während die 61 Güter des Vorjahres einen Zuschuß von 837 890 #4 erforderten. 4

d. Als aufgelöste Güter weist die Denkschrift 53 besiedelte Güter nah. Diese Verwaltungen haben im Wirtschaftsjahre 1902/03 einen Uebers{uß von 9057 A gebracht, obgleih auch bei diesen Gütern Kosten, bestehend in öffentlihen Abgaben und Aufwendungen für Ortsarme aus der Zeit des großwirtschaftlißen Betriebs, sowie für Aufsicht8übung zu bestreiten waren.

Gesamtübersiht. Seit 1886/87 bis Ende Juni 1903 be- trugen die Zuschüsse 16 844 450 MÆ, die Ueberschüfse 5231711 M, die baren Aufwendungen somit: 11 612739 4 Von diesem Betrage war bis zum Vorjahre eine Summe von dur Aufschläge zu dem Ankaufspreise in den gelangt. Die im Jahre 1903 genehmig weisen einen Aufs{lag von rd. 2770 000 M. auf. ei Zurechnung dieses Betrages zu den oben erwähnten 8060000 Æ ergibt sich die Summe von 10839 000 (6; es bleibt also ein Betrag von nur rd. 780 000 M. ungedeckt. Die gesamte vertragsmäßige Abg vorräten und die Fuhrenleistungen der Ansiedelungëgüter fün fedler sind auf rd. 10 700 090 M zu schäßen. Die Gutsverwaltungen haben für die hauptsächlihsten landwirtshaftlihen Erzeugnisse, Getreide und Kartoffeln sowie Zuckerrüben, während Wirt]chaftsjahres rd. 3 500 000 4 gelost. Die betriebenen 34 Brennereien brachten bei einer Verrechnungêmenge von rd. 2208 000 1. r. A. ein\{l. des Kontingents von rd. 1782000 1 an Spirituserlös rd. 1196 000 # Der Zentner Kartoffeln wurde mit 1,26 M ver- wertet, im Vorjahre dagegen nur mit 0,81 # Für Futtermittel wurden rd. 1 700 000 , für fünstlihe Düngemittel 1160000

1 Königlichen ungen an Gebältern

und für rd. 490 000 Zentner Steinkohlen aus den Gruben rd. 442 000 Æ verausgabt; die Aufw Durch die In-

und Löhnen jeder Art betrugen rd. 3 400 000 venturen wurden am 830. Juni 1903 6137 0900 Werten er mittelt.

Vorbereitungen für das Besiedelungsgeschäft. Es sind im Jahre 1903 57 Besiedelungspläne zur Genehmigung vorgelegt worden. Sie umfassen eine Flähe von 23979 ha gegen 9393 ha im Vorjahre und den bisherigen Jahresdurchschnitt von rd. 9422 Der planmäßigen Auslegung sind bisher unterworfen worden: a. bis zum Ausgang des Jahres 1902 136202 ha (nämlich 96 868 ha in Posen und 39334 ha in Westpreußen), þ. im Jahre 1903 23979 ha, c. die Bauernwirtschaften mit rd. 9915 ha; hierzu treten d. die in der Bearbeitung begriffenen Besiedelungspläne für 42 Güter und Grundstücke, die im Frühjahr 1904 zur Auslegung kommen, mit 21247 ha, e. an benachbarte Be- fißer, Behêrden, den Forstfiskus usw. vor Aufstellung des Teilungs- vlanes verkaufte Flächen 5333 ha; im ganzen also 189 676 ha. Es verbleiben daher im Rest bisher nicht in Bearbeitung genommene oder zur Vergebung verfügbare Liegenschaften in 96 Begüterungen mi 39 259 ha. Die Gesamtsumme von 228 935 ha übersteigt die in î Nachweisung der angekauften Güter berenete Fläche von 228 553 ha um 382 ha, d. i. 0,17 v. H. Die Abweichung erklärt ih dadurch, daß die unter a—d aufgeführten Flächen zum Teil die Ergebnisse der Neumessung berücksihtigen und stets die zugehörigen, in den Ankaufse flächen aber vielfa nicht enthaltenen Wege- und Grabenvarzellen ent- halten.

Für die spätere Aufteilung verblei demnach die obigen 39 259 ha gegenüber 27739 ha im Vorjahr und 24180 ha und 16 770 ha in den Sahren 1901 und 1900. In dem Vorrat von 39 259 ha sind aber, abgesehen von einigen nicht befiedelung8reifen Gütern, noch 7 auf kürzere oder längere Zeit verpahtete Grundstücke, ferner einige größere Wald- und Oedländereien, die dem Forstfiskus in nächster Zeit übereignet werden sollen, mit zusammen

¿e von Ernte-

die An-

7251 ha ent- halten, sodaß für die Aufteilung höchstens 32 008 ha zur Berfügung stehen, d. \. 14 v. H. der Gesamterwerbungen der Ansiedelungs- kommission. Für die künftige Vergebung treten hierzu noch die oben unter d aufgeführten 21247 ha, sodaß insgesamt ein Land- vorrat von 32008 ha + 21247 ha = 53255 ha verfügbar bleibt. Renten- und Pachtfeststel lung, Es sind von der An- siedelungékommission seit Beginn ihrer Tätigkeit bis Ende 1903 auf- gestellt worden: a. für Posen 204 Teilungspläne über zusammen 112 933 ha, b. für Westpreußen 76 Teilungsrläne über zusammen 47 249 ha, im ganzen alfo 280 Teilungépläne über 160 182 ha. Die Schadloshaltung des Staats ist in diesen Teilungsplänen folge: maßen festgestellt; es werden von den ermittelten Anrehnungswer an Rente oder Pacht entrichtet : 3 v. H. in 192 Fällen mit 110 268 ha 68,86 v. H. der Gesamt- fläche, 14 81 = 4,88 46 20 (1 = 16.68 c 23 = 2,91 20 T = 6,64 1 : = 0,43 umma. . 280 Güter mit 160 182 ha. on den im Jahre 1903 ausgelegten Gütern sind 33 Güter zu 3 v. H. mit 12 564 ha d. \#. 52,42 v. H. der Ge- samtfläche a 5 A O 5

N O ROTO O29

De

8 Q

L m, 4664 , 10 , e D, 2 998 (Summa . 57 Güter . . . . . . mit 23 979 ha) j Rente oder Pachtshilling von den Anrechnungswerten des Grund und Bodens belastet.

Meliorationen. Der Stand der von der Ansiedelungs- kommission eingeleiteten Drainageausführungen ist folgender : a. ausgeführt find unter endgültiger Verteilung der Kosten auf 164 Gütern zur Gesamtflähe von rd. 104 378 ha Drainagen im Um- fange von rd. 34005 ha, d. i. rd. 32,6 v. H. der beteiligten Fläche, zum Kostenaufwande von rd. 5 724 622 Æ, 1 ha Drainage kostet mithin im Dur(schnitt rd. 168 A; þb. autgeführt, aber noch nicht end- gültig abgerechnet sind auf 22 Gütern zur Gesamtflähe von rd. 17 076 ha Drainagen im Umfange von rd. 5213 ha, d. î. rd. 30,5 v. H. der beteiligten Fläche, zum Kostenaufwande von rd. 843 300 M; c. in der Ausführung begriffen sind auf 11 Gütern mit einer Ge- famtflähe von 5356 ha Drainagen im Umfange von rd. 1100 ha, d. i. rd. 20,5 v. H. der beteiligten Fläche, zum Kostenaufwande von rd.

473 300 Æ; d. eingeleitet find Drainagearbeiten auf 7 Gütern zur Gesamt-

fläche von rd. 4361 ha, es werden vorausfihtlich rd. 1415 ha, d. f. rd. 30,5 v. H. der beteiligten Fläche, zu drainieren sein mit einem Kostenaufwande von rd. 245800 Æ# Bis zum Schluß des Berichtsjahres \ind ferner insgesamt rd. 2820 ha Moor- fulturen und 110 ha sonstige Wiesenmeliorationen aus- geführt worden. Die Kosten hierfür betragen einschließlich der Nodungs- und Planierungsarbeiten sowie der Düngung und Einsaat rd. 1627000 / Die Kosten für 1 ha Moorkultur s{chwanken je nah der Schwierigkeit der Entwässerung, Einebnung und Uebersandung zwischen 100 und 800 #4, die der sonstigen Wiesen- meliorationen zwischen 100 und 250 A Eingeleitet und teilweise auch schon in der Ausführung begriffen sind Moorkulturen auf etwa 450 ba. Im Berichtsjahre sind endlich noch auf 13 Gütern Wege in einer Länge von rund 14400 m durch Pflasterung und

Chaussierung befestigt worden. Die Leistungen der Güter hierfür, die in der Werbung und Anfuhr des meist auf den Gütern vorhandenen Wegebaumaterials bestehen, können im Durchschnitt auf etwa 8 für das laufende Meter veranschlagt werden. Materialbeshaffung für die Ansiedler. Im, Laufe des Jahres 1903 sind auf 61 Ansiedelungsgütern für fiskalishe Rechnung iegeleien betrieben und auf diesen gefertigt worden: 33 967 070 Stü Mauersteine, 395 625 Stük Dachsteine, 1 019 500 Stück Drainröhren. [ußerdem find auf 4 Anßedelungëgütern von Ziegeleipächtern für igene Nechnung Ziegelsteine hergestellt worden. Hochbauten. Die Hochbautäti q Umfang gewonnen, der den der Leistungen in bei weitem übersteigt. Die in der Denkschrift gec der für offentlihe Zwedte errichteten in den früheren Jahren, die ganze Bautätigkei kommission seit dem Jahre 1888. Es haus, 4 Pfarrgehöfte 24 Squlen, neu erbaut, TobaR l die Gesamtzabl stellt auf 25 Kirchen, 17 Bethäuser, -24 Pfarrgehöfte 191 Gemeindehäuser. Dit ir aufgewendeten 2 5 282 950 Æ, . wovon a Die Nachweisung der z u äußerungan Ansiedle das Berichtsjahr und enthält 16 Kruggehöfte, 3 Saalanbauten, 12 gehöfte, 14 Handwerkergehöfte, 61 Arbeitermietshäuf i 124 Wohnungen, 10 einzelne Wohnhäuser, 27 Scheunen, Diese insgesamt 1 801 300 A ge Eine s\eit dem vori führte dritte Nac ] ie 8 de Pächter im Ei hergestellten Gehöfte. Es sind in dieser Wei! 4 Handwerkergehöfte, zusammen 476 Gehöfte mit inen Kostenbetrag von auf 57 verschiedenen Gütern. Pacßtansiedler felbst die fen die Verwaltung von vornh übernehmen und abgeseher er Übe e und Abnahme auch di lheiten der r Hand behalten

it

A A - N » 44 7 4+ pahtung, Bermtetur

veittmmten DaurTen beztedî n) nur 1

Hus

ng der fortgeschritten. fälli

ce in erfreuliher Weise Bon dem Gesamtsfoll Etatsjahres 1902 ober 1903 ein Rest von 145 M Ss d E t E AOIRID E M zahlungen 1903 bestcht. e nicht unbedeutende! landwirtschaftlichen

1nd rireultd

im Betr

01 0n0on HILCLHLCAS

O ras L, jahre Doch zahlungen BYorjal iahez im F e

ge gehen je nach Lage

nicht stattgefunden.

1903 find z

Renten- zu Pachtstel

A nnd 109

18 Ansied 22 Ankiedlerstellen. Dagegen unter prechend gleihmäßigen Bedingungen worden, 1 zwar meist an den bisherigen Þ wesen hat \sch im Berichtsjahre i entwickelt. begründet sind insbef schaften und Gesellschaften mit beschrän der Gutsbrennereien in Osterbitz, Prust, Summe, Rogowko, Ludom, Rombschin und Naschkowek Jenossenshaften in Nashkowek, Buschkau und Nogow : - und Darlehnskassenvereine il aft und 2 landwirts{aftlihe Vereine. Drainagegenofsens nd im Berichtsjahre zwar in nfeld, Walishewo und Pontkau. Finanzielles Ergebnis abgeschlossen Fn Änlagen zur Denkschrift sind die Ergebnisse der Beste Güter Sein, Wonsin und Mittenwalde nachgewiesen, die Scchadloshaltun 3 bei # {ließli der Kosten für die Nege S@ulverbältnisse von 2,43 v. H. ergeben.

Ui

Waldau, Bachwitz, Kl.- 3 Molkereî- R S

Ferner 1nd

1 (T4 F | Dreich-

4 A E lung der Gemeinde-, ) C Werden die Kosten für die erstmalîige MNegelun( Gemeinde-, Schul- und Kirenverhältn1/ als gesetmäßtge Ai dung außer Ansatz gelassen, so erhch: ch die Schadloshaltun( ; auf 2,65 y. H.

matta

an Ansiedler

L1H i i « M. . wovEy11 +4 jeßt an Ansiedler verkauf von zusammen

sind. Außerdem

Gutéverwaltun und Pfarrgârte

igen erbalten

\{luses der Ansiedelungskommission vom fledler erstatten 4( Ü n Baum, n frachtfrei geliefert

der Ansiedlerbeteiligung at Fiskus f 40 Bäume für jede Ansiedlerstelle bes{hränkt. An Anfi im Berichtsjahre 23 559 Bäume geliefert. Ansiedelung siedlergemeinden erhielten 7421 Bäume. Alle balten die Bäume unentgeltlich.

Uebergang von Ansiedlerstellen an die Die Besitzwechs.lbewegung unter den begebenen Ansie n im Kalenderjabre 1903 folgende: 1) verkauft n 116 Ansiedler- stellen, davon 19 an Familienangehörige der Besiger : 2) Pachtrechte wurden abgetreten an die zweite Hand in 8 Fällen. Das sind ¿usammen 124 Besitzwehsel. Ob bei dem Besitzwechsel Gewinne er- zielt oder ob Verluste eingetreten sind, ließ sich niht mit Sicherheit ermitteln, denn zuverlässige Angaben hierüber sind in den metsten Fällen niht gemadt worden. Indessen kann aus dem Umstande, daß nch die Verkäufer vielfa, und zwar um größere Ansiedlerftellen, be- worben baben, mit Sicherheit darauf geshloîsen werden, daß meist Berimögensvorteile erzielt find. Von den bis jeßt insgesamt ver- gebenen Ansiedlerstellen hat die Gesamtzahl der Besizwehsel 683 be- tragen, wie im Vorjahre rd. 9 v. H. ih der în

Die Tatsache, daß den Ansiedelungsprovinzen heimische Wirt an

wurd ST

\olWen Käufen zweiter Hand auffallend stark beteiligt, hat sich auch in diesem Jahre wieder gezeigt. E S Geldverkehr bei der Spezialkasse der Ansiedelungs- fommission. Gegen das Vorjahr sind die Einzahlungen für An- siedlerstellen von 4098 510 Æ auf 6198640 Æ, d. i. um 5l v. H,, der Gesamtumsch{lag von 11 727 191 M auf 17 741947 Æ, d. i. um 51 v. H. gestiegen. Im Vergleich mit 1901 find die Einzahlungen für Ansiedlerstellen um 131 v. H. und der Gefsamtumshlag um 138 v. H. gestiegen. Finanzlage. Die Gesamtausgaben des Ansiedelungsfonds seit dem Jahre 1886 betrugen Ende Dezember 1903 rd. 256 000 000 M, e nann D «a «eo S 54 000 070 die Nettoausgaben mithin rd. E 202 000 000 „. Da die Gesamtausgabe am Schlusse des Etatéjahres 1902 908 872 495 M, die Gesamteinnahme 46 531 070 Æ betrug, so ergibt d, daß das laufende Etatsjahr {on jctzt rd. 477 Millionen Mark Ausgaben und rd. 74 Millionen Mark Einn2bmen aufzuweisen hat.