1854 / 44 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

320 ;

i torisch Ursache hatte, auf seiner Hut zu sein, die wie- derüdsen S higes (S brobiter britischer Agenten mißachtet worden. Was daraus entstanden, sehe das Haus jeßk. Weiterhin, als die franzósishe Regierung ihre Flotte auf den Kampfplab schickte, habe die britishe Regierung, weit entfernt, dem Beispiele ihres Verbündeten Folge zu leisten, ofen ihre Mißbilligung des Ver= fahrens dieses Verbündeten ausgesprochen und eine Depesche nah St. Petersburg geschickt, die dort großen Jubel verbreitete, da man sah, daß der große Zielpunkt der russischen Politik, das Herbeiführen von Zwiespalt zwischen England und Frankreich, durch England selbst in russischem Interesse zu Wege gebracht werde. Man möge erwägen, welchen schwierigen Standpunkt bei so schwankendem Verhalten der eignen Regierung der Ge= sandte in Konstantinopel gehabt hat, und dann werde man mit ihm (Lord Clanricarde) übereinstimmen , die ausgezeichnete Geschicklich= feit anzuerkennen, mit welher Lord Stratford der Entmuthigung, der Intrigue und Ungeduld in einer Weise die Spibe geboten habe, daß er unbefleckten Rufes aus diesen Unterhandlungen habe hervorgehen können. Selbst nachdem die englische Glotte in das Schwarze Meer geschickt worden, sei dies in Begleitung einer Ver= wahrung geschehen , daß die Einfahrt nicht in feindlicher Absicht gegen Rußland erfolgt sei, wiewohl die erste Handlung der Flotte, die Convoyirung - cines türkischen Truppentransports, eine Feind- seligkeit der entschiedensten Art war. Zu Handeln, wie geschehen sei, und zuglei eine derartige Sprache zu führen, sei der Stellung britischer Staatsmänner durhaus unwürdig. So aber liege die Sache jeßt, Alle Unterhandlungen hätten aufgehört, ausgedehnte Rüstungen würden zu Lande und zur See gegen Rußland eingeleitet, und doch vermöge Niemand, selbst der Premier-

Miñister nicht, zu sagen, V wix uns “im Krieg= oder |

Friedenszustande befindenz ja die Regierung vermeide es sogar ge= flissentlih, dem Parlament über die Sache irgend eine Mittheilung zu machen, und so sei es denn ihm anheimgefallen, durch Beantra= gung einer Adresse (des oben erwähnten Inhalts) an die Krone die Sache zur Sprache zu bringen. Lord Clarendon erkannte es in seiner Erwiderung von vern herein an, daß das Haus be= rehtigt sei, über den Stand der Dinge so genau unterrichtet zu werden, als die Regierung dazu vermögend sei, und beklagte sich dann, daß Lord Clanricarde das Verhalten der Regierung von sehr einseitigem Gesichtspunkte betrachtet und die Schwierigkeiten, welche dem Ministerium bei den Unterhandlungen entgegenstanden, zu wenig berüdsichtigt habe. Sein ganzes Auftreten in dieser Sache vom Beginn der Session an könne überhaupt nur dazu dienen, Zwiespalt zu säen in einer Zeit, wo die größte Einigkeit nöthig sei. Das blaue Buch habe na= türlich nit alle Aktenstücke noch Berichte über Privat-Unterhaltungen aufnehmen können, und daher könne wohl dem Ministerium mit anscheinendem Rechte der Vorwurf gemacht werden, daß es allzu leihtgläubig den russischen Versicherungen getrauet habe. Er müsse aber bemerken, daß confidentielle Versicherungen ertheilt worden seien, denen man den Glauben nit habe vorenthalten können, und daß die= selben unbedingt dahin gelautet hätten, die Mentschikow*sche Mission be= treffe aus\chließlich die heilige Grabfrage. Was die von der Regic- rung gebilligte Weigerung des Admiral Dundas betreffe, die Flotte auf den Wunsch des Obersten Rose nach Konstantinopel abgehen zn lassen, so müsse man bedenken, daß die Aufforderung des Obersten nur im ersten Momente der Aufregung über die Sendung Mentschi= fows und die Erklärung desselben, mit dem türkischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten niht unterhandeln zu wollen, er= gangen sei. Allerdings habe die französische Regierung ihre Flotte abgesendet, dies sei indeß ohne vorherige Confultation mit der englischen Regierung geschehen, aber es sei über diesen Punkt kein Meinungszwiespalt entstanden. Uebrigens habe es sich damals auch nur um die heilige Grabfrage gehandelt, mit der England nichts zu schaffen gehabt habe, Das angebliche Lob, welches Rußland dem englischen Ministerium bei dieser Gelegenheit ertheilt haben solle, habe nur in der Erklärung bestanden, daß die Anwesenheit der beiden Flotten in Konstantinopel die Unterhandlungen über die heilige Grabfrage verwirrt haben würde, und daß es daher gut sei, daß die englische Flotte in Malta geblieben. Was die von Lord Clanricarde aufgestellte Hauptfrage, ob Krieg, ob Frieden? anbelange, so sei England allerdings nicht im Kriege, denn der Krieg sei nit erklärt, und Rußland habe die diplomatischen Beziehungen bisher nur suspendirt, aber auch nicht im Frieden, sondern in einem Mittelstanre, wo der Wunsch nah Frieden \o agufrithtig wie je sei, obgleich die Hoffnungen auf Er= haltung desselben allmälig immer mehr {chwänden und der Krieg näher herantrete, So lange der Krieg indeß nicht erklärt sei, dürfe man an der Erhaltung des Friedens nicht verzweifeln, Nur

so viel sei gewiß, daß die Unterhandlungen abgebrochen seien, denn

es sei eben so leiht, zwei Parallel-Linien aufeinanderstoßen zu madhen, als das russische Contre-Projekt mit den Wiener Kou-= ferenz-Vorschlägen in Einklang zu bringen, Ueber die Schritte, welche die Regierung noch zu thun gesonnen sein möge, fönne er um so weniger Ausfunst geben, da sie mit den Verbündeten Englands vereinbart werden müssen, nur das könne

er sagen, daß Alles möglichst energisch und nell ins Werk ge- seßt werde, was der gegenwärtige Zustand der Dinge erheische Natürlih bestehe auch eine Vereinbarung mit Frankrei über den Zweck der gemeinschaftlichen Operation und über die Art ihrer Ausführung , indeß eigne si dieselbe begreiflicherweise nicht zur Veröffentlihung. Was die Frage im Großen und Ganzen betreffe so hátte sih England allen Schwierigkeiten entziehen können, wenn es den russischen Forderungen keinen Widerstand entgegengesegt hätte, Mit dem Protektorat über die Christen in der Türkei wäre aber Rußland das Mittel in die Hand gegeben gewesen, sich zu jeder Zeit in Konstantinopel festzuseßen, und dann hätte es als große See- macht zugleih im Mittelmeere und in der Ostsee Europa Gesetze vor\chreiben und Englands Macht vollkommen neutralisiren können, Die Unabhängigkeit Europas habe daher auf dem Spiele ge- standen, ganz befonders aber seien dabei die beiden deutschen Großmächte betheiligt gewesen, Bei den Unterhandlungen sei da- her insbesondere auf die Wünsche der beiden lezteren Rücksicht zu nehmen gewesen, um, ungeachtet ihrer bekannten Abneigung r einem feindlichen Auftreten gegen Rußland, ihre Cooperationen im allgemeinen europäischen“ Juteresse zu sichern. Daraus erkläre sich zum großen Theile der Gang, den die Unterhandlungen feit der Occupation der Fürstenthümer genommen hätten, Dabei habe man noch immer den Versprehungen Rußlands Glauben geschenkt und sich u, a. auch auf die bestimmte, nach dem Einlaufen der Flotten in den Bosporus ertheilte Versicherung verlassen, daß Rußland unter feinen Umstäuden offeusiv auftreten werde. Der Vorfall bei Sinoye habe dies Vertrauen zerstört und das Einlaufen der Flotten ins

Sd S Eo 0p 5 f f 4 ck {11 2 41% 4 44 R E t Schwarze Meer herbeigeführt, wobei indeß noch immer Sorge getra=-

gen worden sei, der, wenn auch keineswegs der Neutralität entsprechen= den Maßregel jeden Charakter der offenen Feindseligkeit zu nehmen. Was schließlih die Beziehungen Frankreichs und Englands einerseits und Oesterreihs und Preußens andererseits anbelange, so be- stehe zwischen denselben völlige Uebereinstimmung darin, daß sie keine Berkleinerung des Gebiets der Türkei wollten und das russische Contre-Projett als unzulässig zurückgewiesen bitten, Es liege aber jeßt in der Hand Oesterreihs und Preußens, den Krieg entweder ganz zu verhindern, oder dessen Dauer auf die möüg= lichst kurze Zeit zu beschränken, wenn sie Rußland nicht wei= H D are Tepre aft Forderungen ertheilte Antwort sei gewesen, daß, so lange sich Rußland defensiv verhalten, Oesterreih eine abwartende Stellung behauptet habe, daß Rußland aber jeßt weiter gehen zu wollen scheine und daß ODesterreich daher ein Armee = Corps zum Schutz der Gränze aufstellen werdez der Türkei sei zugleich erklärt wor= den, daß dieses Armee = Corps, falls es zur Jutervention komme, den Status quo aufrecht erhalten werde. Von Prenßen habe Graf Orloff ebenfalls eine ablehnende Antwort erhalten und sei deshalb gar nicht nah Berlin gegangen, Schon daraus gehe hervor, daß die Rücisichten, welche England und Frankreich den beiden deutschen Mächten geschenkt, u:cht übel angewandt worden seien, Was die englische Regierung betreffe, so werde sie kein Mittel, außer dem Opfer der Nationalehre, für zu groß halten, um den Frieden zu wahren, Das Resultat der weiteren Debatte, die sich sehr weit ausspann und an welcher die Lords Ellesmere, Malmesbury, Grey, Argyll, Derby und Aberdeen Theil nahmen, war, daß der Marquis v, Clanricarde seinen Antrag zurückzog.

Im Unterhause entwickelte Herr Oliveira seinen Antrag wegen Herabseßung des Einfuhrzolls von Wein auf 1 Sh., zog denselben am Schlusse seiner Rede aber wieder zurück, um, wie er sagte, die Regierung jevt nicht in Verlegenheit zu bringen. Auf den Antrag des Obersten Bl air wurde die Vorlegung der auf die Guano = Lieferungen bezüglichen diplomatischen Korrespondenz mit Peru beschlossen, wobei Sir James Graham auf die Klagen über das Guano-Monopol der peruanischen Regierung bemerkte, daß dem Uebelstande {werlich anders, als durch Aufsuchung neuer Guano-Inselu abgeholfen werden könne, zu welchem Behuf die nöthigen Weisungen an die See-Offiziere ergangen seien, Ju der Mittags-Sihung des Unterhauses am 15ten kamen mehrere Eisen= bahn-Bills zur zweiten Lesung, und auf Antrag des Herrn Hayter werden Ausweise über die Zahl der Häuser und Bewohner uach dem Census von 18951 angeordnet, i

Man s{reibt aus Madrid vom 10. Februar, daß der Oberst San Roman, vom Stabe des Generals Prim, dort an=

gelommen ist, um an dessen Stelle Bericht über die Mission in: der

| Türkei zu erstatten, Am Abend des 10, Februar sollte ein Minister=

rath unter dem Vorsiße der Königin gehalten werden, worin Maß-= regeln von allgemeinem Interesse, wie eine offiziöse Korrespondenz sich ausdrüdt, vorgelegt werden sollten, | M

Aus Kopenhagen, den 15, Februar, wird dem „Hamb. Corr,“ telegraphisch gemeldet, daß die den holsteinischen und den \{leswigshen Ständen vorgelegten Münz-Patente unterm 10ten o. M. unverändert als Gesete erschienen sind. ;

Im dänischen Volksthing wurde am 13, Februar die zweite Berathung des Geseßentwurfs über den Antheil des

| Königreichs Dänemarf zur Aufbringung der Kosten für die Anlage

321

eines Dodcks für die Kriegsflotte vorgenommen, Der Ausschuß

hatte den Geseßentwurf zur Annahme empfohlen, indessen mit Rü= siht darauf, daß er einen detaillirten Uebershlag über die Aus- gaben empfangen, nach welchem der Belauf derselben auf 24,734 Rbthlx. mehr, als im Geseßvorschlage verlangt worden, anzunehmen sei, beantragt, statt der im Geseßentwurfe aufgeführten Summe 2 von 787,446 Rbthlr. oder 472,467°, Rthlr, zu seßen: ck von §12,000 Rbthlr. oder 487,200 Rbthlr. Der Ausschuß - Antrag ward einstimmig mit 78 Stimmen angenommen und die Verweisung zur dritten Berathung beschlossen.

Se. Majestät der König von Schweden hat unterm 29. Februar befohlen; daß auf der Flotteu=Station Stocholm das Chef-Fahrzeug „Brynolf““ nebst dén 12 Bombenkanonen-Schaluppen : „U A Oer Socade „Mord“ Aagne „G A Beni, Mrt / „Ungve und „Dygve“ “‘aus- gerüstet werden sollen. j -

Am s. Februar erfolgte in Christiania die feierliche Eröffnung

des norwegischen Storthings durch den Statthalter des Reichs.

. Dieser verlas zuerst einen Königlichen Brief, der die Ermächtigung

für den Statthalter enthielt, das Thing im Namen des Königs zu eröffnen und dann die aus dem Stockholmer Schlosse vom 31, Januar datirte Königliche Anrede, Der die Verhältnisse Nor= wegens nach Außen betreffende Passus derselben lautet wörtlich also :

„Unsere Verhälinisse zu den fremden Mächten tragen for!während vas Bepräge gegenseitiger Freundschaft und Achtung, Die politischen Ver- wickelungen, welche in diefer Stunde den allgemeinen Frieden in Europa zu bedrohen scheinen, weiden deuselben hoffentlich nicht erschüttern. Für die vereinigten Reiche habe ih, gemeinsam mit dem Könige von Dänemark, für möglicher Weise eintretende Fälle, beschlossen, tie neutrale Stellung einzunehmen, welche wir, die wir bei den zwischen andern Mächten jeht entstandenen Ztoistigkeiten durchaus unbetheiligt sind und bleiben, mit Kraft und Einigkeit beizubehalten suchen müssen. Jch halte mich davon übcr- zeugt, vaß das norwegische Bolk kein irgend nothwendiges Opfer scheuen wird, um mich in den Stand zu seßen, die unabhängige Stellung, auf der unsere theuersten Juteressen so wesentlich beruhen, zu wahren und zu [hügen.““ |

Bukarester Berichte vom 8. Februar melden dem „Wan= derer“, daß seit einigen Tagen Frost eingetreten sei, welcher die Truppenbewegungen sehr begünstigt. Dltenißa und Giurgewo, wohin noch immer Militair abgesendet wird, sind mit Truppen fórmlich überfüllt. Man erwartet fortwährend einen ernsten An-= griff, der aber in den leßten vier Tagen nicht erfolgt ist. Bis jeßt sind nur kleine Scharmüßel vorgefallen, welche durch fortwährende llebergangsversuche der Türken in kleinen Abtheilungen veranlaßt werden.

Ferner heißt es, daß General Fürst Gortschakoff in einigen Tagen wieder eine Inspectionsreise an die Donau nächst Giurgewo und Olteniza vornehmen werde.

Aus Krajova vom 10, Februar wird dem „Wanderer ‘“ be- richtet, daß - seit zwei Tagen die in der leyteren Zeit einge- troffenen 2 Jufanterie= und 3 Jäger =Bataillone sammt Ge-= schüßen gegen Kalafat abmarschirt sind, Auf den 12ten werden 3 Escadronen Kavallerie und 3 Iäger=-Bataillone aus Slatina ein- treffen und vorläufig in Garnison verbleiben. Das gesammte {were Geschüß ist bereits zu dem Cernirungs =- Corps abgegangen, auch von Bukarest gehen fortwährend über Slatina \chwere Ar- tillerieparks.

Aus Widdin schreibt man vom 8ten d. M., daß Omer Pascha den Befehl gegen die Raub= und Streifzüge der irregulairen

Truppen auf das walachische Gebiet wieder zurückgenommen habe. |

Es hatten sich nämlih die irregulairen Truppen gleih nach dem Bekauntwerden des erwähnten Befehles in großer Zahl zerstreut, Da man einsah, daß jede Anstrengung, sie mit Gewalt zurück- zuhalten, vergeblih sein würde, stellte man ihnen, um die Kamps-

[ust anzufachen, wieder frei, auf eigene Gefahr ihren Plünderungs- |

zügen beliebige Ausdehnung zu geben.

Ein Schreiben aus Adrianopel vom öten meldet, daß der dor- tige Rabbiner eine aus Israeliten bestehende Freilegion organisiri, die dem Sultan zur Verfügung gestellt werden wird. Die wohl- habenden Israeliten, welche bekanntlich von den Zurker. zu den sogenannten Ungläubigen nicht gezählt werden, haben durch einge- leitete Sammlungen in mehreren Städten die Kosten bestrikten. Der griechische Patriarch hat, wie bereits bekannt, in Adrianopel! gleichfalls eine Freilegion organisirt,

L R S L B Se: L A S T R BERCE E T e F I atte a R E A R SUE R E R Rb

3 E ad 4 %

-- pd O

[252] Stedbrle l E

Am 40, d. M. ist ein hiesiger Gastwirth durch} cinen bei ihm logirenden Fremden betrogen wox- den, Der Lettere hat sich für einen Kaufmann Dühring aus Berlin ausgegeben, ist an |chei- nend zwischen 20 und 30 Jahr alt, miitler e hat ein mageres, bartloses und sinuiges Gesicht,

C E D S S E R E E E S S L A

| dunflos Haar und eine hagere Figurz er war 1! einem sogenannten Spanier von Flausch bekleidet l s

und soll schon früher einmal unter dem Namen

Dietrich aus Hamburg i] ersuche die Polizei-Behörden, auf den vorstehend bezeichneten Menschen vigiliren und denselben im Betretungsfall festnehmen zu lassen, mir aber da-

Aus Czernowiß vom 10ten wird gemeldet, daß der Stabschef des zweiten Jnfanterie-Corps nach Besfavabión durchgereist sei. Die aus Moskau herbeigezogenen Truppen, welche in Bessarabien bereits Wun sind, wurden sämmtlich gegen Kilia und Jsmail di= rigirt.

Man schreibt aus Galacz vom 6. d. M., daß General Lü=

ders am 4. d, M. zwei zwischen Jsmail und Jsaktscha gelegene Inseln beseßt und mit Geschüßen versehen habe, Eine dritte dort gelegene Insel befindet sich im Besiße der Türken. __ Aus Orsowa, den 12ten wird gemeldet, daß die Festungen in Serbien in den leßten Tagen Januars abermals Verstärkungen erhalten haben, die man bei Belgrad auf 3000, bei Uziza auf 2000, und bei Sokol auf 1500 Mann anschlägt.

Ein Privatschreiben ldes „Wanderers gus Odessa vom Iten d. Mts, bestätigt die von Konstantinopel bereits gemeldete Nachricht von dem Scheitern eines englischen Damyfers in der Nähe von Sebastopol. Das Schiff hatte türkische Offiziere und Clinten an Bord, Es wurde alsogleich ein Kurier nach St. Peters= burg abgeschickt, um Weisungen einzuholen, ob das Schif auf Grund der von Seite Rußlands bei Beginn des Krieges publi= zirten Schifffahrtsbestimmungen als gute Prise zu nehmen oder frei zu geben sei. Man glaubt, das Schiff werde nicht genommen werden.

F ARB Ar e Ee.

Berin, den 18. Februar.

Zu Lande: Roggen, einzelner Preis 3 Kthlr. 1 Sgr. 3 Pf, gute Waare 2 Rihlr. 25 Sgr., auch 2 Kthlr. 20 Sgr. Grosse Gerste 2 Rthler. 6 Ser, 11 Pr auch 2 Rthlr. S Ser. Klemme Genste 2 Bihlo 9 Ser, auch 2 Rihlr. 1 Sgr: 3 Pf Hafer 1-Rthlr. 17 Sgr. 6 P, auch 1Rihlr. 15 Ser. S Pf FErbsen 3 Rthir. 3 Ser. 9 PE

Eereslau, 18, Februar, 1 Ubr 4 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staars-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 78% Br. 4proz, Freiburger Actien 104% Br. Oberschlesische Actien Litt. A. 1645/, Br. Oberschlesische Actien Liti. B. 1427 Br. Oberschlesisch-Krakauer 847 Br, Neisse-Brieger 99% Br,

Getreidepreise: Weizen, weisser, 88-105 Sgr., gelber 88— 104 Sgr. Roggen 7T3—82 Sgr. Gerste 65-—-72 Sgr. Hafer 37—44 Sgr.

§5 ies 418. Februar, 2 Uhr 45 Minuten Nachmittags. (Tel, Dep. d. Staats - Anzeigers.) Börse anfangs sest, Ende mat. Geld- course: Berlin - Hamburger 96. Köln-Mindener 106. Magdeburg- Wittenberge 345. Mecklenburger 375. Kieler 995. „3proz. Spanier 33k, Aproz. Spanier 18. Sardinier 78. S5proz. Bussen 975.

Getreidemarkt : Weizen sehr flau. Roggen süille.

Oel 255, 24%, 235. Kaffee ruhig. Zauk stille.

KFontgliche Schausptete.

Sonntag, 19, Februar, Jm Opernhause. (33ste Vorstellung.) Catharina Cornaro, große Oper in 4 Abtheil, von St. Georges und Büssel, Musik von Fr. Lachner. Ballets vom Königlichen Balletmeister P. Taglioni. (Fräul. Johanr'a Wagner: Catharina.) Mittel=Preise.

Im Schauspielhause. (48ste Abonnements - Vorstellung.) Die Waise von Lowood, Schauspiel in 2 Abtheilungen und 4 Akten, mit freier Benußung des Romans von Currer Bell, von Charlotte Birch-Pfeiffer. Kleine Preise.

Montag, 20. Februar. Jm Opernhause. (34ste Vorstellung) : Auf Höchstes Begehren: Iphigenia in Tauris, große Oper jin 4 Abtheilungen, aus dem Französischen überseßt von Sander, kom= ponirt vom Ritter Gluck, Tanz vom Königlichen Balletmeister Hoguet. Mittél = Pretfe, :

Im Schauspielhause. (49e Abonnements - Vorstellung): Die Komödie der Jrrungen, Lustspiel in 3 Akten, von Shakespeare, für die Bühne eingerichtet von C. v. Holtei, Hierauf: Jurist und Bauer, Lustspiel in 2 Aufzügen, von J. Rautenstrauch. Kleine Preise, L :

Dienstag, 21. Februar. Jm Opernhause, (35ste Vorstellung.) Aladin, oder: Die Wunderlampe, großes Zauber - Ballet n 3 Akten, vom Königlichen Balletmeister Hoguek. Musik von Gährih. Vorher, neu einstudirt: Versuche, musikalische Proberollen

in 1 Akt, von L. Schneider. Musik von mehreren Komponisten, Besetzung: Der Theater-Direktor, Hr. Düfffe. Pauline, dessen Nichte, Fräul. Gey. Heinsius, Theaterdiener, Dr, QUII Mittel-Preise. i 7 d : Im Schauspielhause. (Oste Abonnements = Vorstellung )t Susanna und Daniel, Schauspiel in 4 Akten, von Carl Ludwig

Werther. Kleine Preife.

L M d E

t 2 a, #&S wn H Dck ck À 4 #9 R & %- & 6

“er B T 0 - H

J

ven Miitheilung zu machen, Ein Jeder, welcher von dem Uufenthalte des Gesuchten Kenntniß hat, wird anfgefordert, davon unverzüglich der nächsten Gerichts - oder Polizei-Behörde Anzeige zu machen,

Breslau, den 16. Februar 1854, j Der Königliche Staats-Anivalt

hier logirt haben, Jch

/