1854 / 48 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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right mit Bezugnahme auf die- Proclamation frage 4 Herrn B int Maschinen-Ausfuhr (\. oben) erklärte Herr ils on Namens der Regierung , die Proclamation sei durch deu

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i E C ives als Transitogut nah fremden Ländern durch England“ besördert worden sei. Uebrigens werde die Pro= clamation nur , wo es sich um Sendungen nach Rußland handele, zur Anwendung gebracht werden, nit aber bei Sendungen nach befreun= deten Ländern. Darauf wurde durch Herrn Cobden die am Freitag abgebrochene Debatte über die orientalische Frage wieder aufgenommen. Er unterwarf Lord John Russell's Rede einer sharfen Kritik, Er be= hauptete, der Minister habe an die Leidenschaften appellirt und die Thatsachen ganz außer Acht gelassen, Er nahm an, daß die zuerst von

Frankreich angeregte heilige Grabfrage wirklich die Ursache des.

Krieges sei und beklagte das Blutvergießen, welches aus einer rein Ua Frage entstehen solle. Die Einmishung der vier Mâchte habe die Sache nur verwickelt uud man hätte Rußland ungestört mit der Pforte allein unterhandeln lassen sollen. Die nächste Ur= \ahe alles Unheils sei tas Unrecht, das man dadurch begangen habe, daß man der Pforte rieth, die erste Wiener Note nicht zu unterzeihnen. Man hätte bei der Absicht bleiben sollen, die aus der ersten Depesche Lord Clarendon's an Lord Stratsord hervor- leuchte, wo es offenbar darauf abgesehen gewesen jei, die Türkei zum Nachgeben zu zwingen, Jn der Türkei seien alle christlichen Einwohner für Rußland und man könne nicht verlangen, daß Ruß- land, ein cchristliher Staat, sich dem Koran beuge. (Schluß des Berichts folgt. :

Nea s in London eingetroffenen Berichten aus Malta vom 15, Februar herrschte dort die größte Thätigkeit. Es kamen fortwährend Schiffe mit Kriegsbedarf an. Magazine für die Be= dürfnisse eines Armeecorps von 20- bis 30,000 Mann wurden ein= gerichtet, so wie auch Vorbereitungen zur Anlegung eines großen Militair-Hospitals getroffen. Von den im Mittelmeer stationirten Regimentern sollen sich drei an das Expeditionscorps anschließen und dasselbe dadurch auf 25,000 Mann gebracht werden.

Ein der „Pr. C.“ vorliegender Brief aus Gibraltar meldet, daß der englishe Gouverneur dieses Plages, Lord Gar= diner unter dem 7. d. M,, eine Proclamation erlassen hat, durch welche er die von den spanischen Sanitäts-Behörden erlassenen strengen Quarantaine-Maßregeln veröffentliht und in Kraft seyt. Hierdurch wäre der früher erwähnte Konslikt zwischen dem englischen Befehlshaber und den spanischen Behörden erledigt.

Das dánische Volksthing hat am 18. Februar den Geseyzentwurf über die Anlegung eines ueuen Docks für die Kriegs= marine einstimmig angenommen. Derselbe geht nun an das Lauds- thing. Die.jütishen Volksthings - Abgéördneten hielten am 18teu Mittags, in Verbindung mit einigen andern Reichstagsdeputirten, eine- Versammlung, in welcher über die Anlegung eines eleftri- schen Telegraphen von Friedericia nah Skagen mit 14 Zwi= shenstationen und Seitenlinien nah Ribe, Skive u, s. w, berathen wurde. Die Kosten würden fich nach einem Boranschlage der Ci= vil-Jngenieure English und Hansen auf 120,000 Rthlr. belaufen, Es wurde beschlossen, eine aus drei Volksthings- und zwei Lauds= things-Abgeordneten bestehende Deputation an den F'uanzminister abzuordnen, um mit ale über die passendste Ausführung des ge= dachten Planes zu konferiren. {i

5 —— A wehe Nummer des „Journal de St. Petersbourg“ vom 4. (16.) Februar enthält zwei offizielle Erklärungen, welche sich auf das Zerwürfniß zwischen Rußland und den Scemächten beziehen. Die erste derselben erinnert daran, daß dem Kaiserl, Kabinet das Einlaufen der englisch - französischen Flotte nur mündlich angezeigt worden war und daß der Kaiser seine Abgesandten in Paris und London angewiesen hatte, darauf zu bestehen, daß ihnen schriftlich fategorishe Aufklärungen über den Umfang und die Bedeutung die= ser Maßregel gegeben würden. „Durch ven darauf folgenden Noten= wechsel““, fährt. das „Journal de St. Petersbourg“ fort, „ist festge stellt worden, daß die Regierungen Englands und Frankreichs ge- willt sind (avaient prétendu), nit allein die Türken gegen jeden See - Angriff von Seiten Rußlands zu schüßen, sondern sie auch bei der Verproviantirung ihrer Häfen zu unterstüßen, während“ man gleichzeitig Rußland an der Verproviantirung seiner eigenen hindere, mit einem Worte, ihm, im Nothfalle mit Gewalt, die freie Schiff= fahrt auf freien Gewässern im Schwarzen Meere zu verwehren. Die Haltung, welche die beiden Mächte damit annehmen, enthält in den Augen des Kaisers nicht allein eine {were Verleßung seiner Rechte als kriegführender Theil, sondern auch die thatsächliche Theil= nahme an einem Kriege, zu dem die beiden Mächte sich bisher nur als Zuschauer verhalten hatten, Se. Majestät haben sofort gegen diese Verleßung feierlich ‘protestiren zu müssen geglaubt, indem er sich vorbehält, gegen zukünftige Fälle das Berfahren ein= zus{hlagen ," welches ihm genehm sein wird.“ Zuleßt wird ge- meldet, daß die Gesandten in Paris und London unmittelbar nach jener Antwort ihren Paß verlangt und ihreu bisherigen Posten verlassen haben. Da die diplomatischen Beziehungen zwishen Rußland und den beiden Regierungen Dadurch

en, daß in der leßten Woche eine bedeutende

unterbrochen wurden, so werden auch Sir H. Seymour und der Marquis v. Castelbajac Petersburg verlassen. Der zweite Artikel des „Journal de St, Petersburg“ spricht sein- Befrem- den darüber aus, daß die auf das Auslaufen der Flotte bezügliche Depesche Lord. Clarendon's an Sir H. Seymour vom 27, Dezember v. I. zur vollen Oeffentlichkeit gekommen is, ehe dieselbe dem russi schen, Kabinette selbst in extenso' mitgetheilt worden, um so mehr, als dieses Attenstück keinen andern Zweck habe, als den Krieg zu noti- fiziren, ohne ihn zu erklären. Es wird in Abrede gestellt, daß Ruß- land durch irgend eine vorhergehende Erklärung der Westmächte vor einem See-Unternehmen, wie gegen Sinope, gewarnt worden sei. End- lih wird hinzugefügt, eine weitere Anfrage, über die Bedeutung der Slottenbewegung sei wohl nicht so ganz überflüssig gewesen, wie manche Journale meinen ; die Zeit, welche die beiden westlichen Regierungen gebraucht, um si über ihre definitive Antwort zu verständigen, be- E E der Sinn jener Maßregel niht selbstverständlich ge- wesen sei.

Die Petersburger Blätter vom 17, Februar melden, daß nach den Berichten des General-Adjutanten Fürsten Woronzow vom 21, Dezember bis zum 15, (27.) Januar, an der türkischen Gränze Transkaukasiens keine militairishen Operationen vorge- kommen, mit Ausnahme unbedeutender Scharmügel zwischen den Vorposten.

Nach den, vom General-Adjutanten Fürsten Gort #cha- ko ff eingegangenen Berichten ist in den Donau-Fürstenthümern, vom 8, bis zum 21. Januar (2. Februar), nichts besonders Wich- tiges vorgefallen. Während dieser Zeit versuchten die Türken neuer- dings, ohne allen Erfolg, die Donau bei Turtukai, Ruschts{chuk und Nikopol zu überschreiten.

__— Der zu B uk are erscheinende „Vestitor Romanesk““ ent- hält in seiner Nummer vom 11. Februar nachstehendes russische Vülletin über die s{hon in d. Bl. mehrfah erwähnte Kanonade bei Giurgewo:

__ Bukarest, 29, Januar (10, Februar) 1854. Auf Befehl des Ober- Kommandanten der Kaiserlichen Truppen wurde ben eine nächtliche Unternehmung gegen die türkische Flottille, welhe, aus Fahrzeugen aller Urt bestehend, unter den Kanonen von Nuscuk stationirt is, unter der Leitung des General-Adjutanten Schilder ausgeführt, Die vorhergehen- ten Tage hiudurch hatte der Feind seine Schiffe auf einen einzigen Punkt fonzèntiirt, und die große Thätigkeit, welhe im Hafen und auf den- Fahrzeugen bemerft wurde, ließ die Absicht vermuthen, bald untex Segil zu gehen, Diese Anhäufung von feindlichen Fahrzeugen beaugßend, licß der General in der Nacht vom 27sten auf den 28sten eine Batterie von 12 Geschüßen in größter Stille gegen die Jnsel Rada- man und îm Angesichte der Floitille hart am Ufer der Donau durch die Obersten Costanda uud Gleboff und den Aojutanten des Geuerals Schilder, Tidebochl, aufstellen, welhe mit Anbruch des Tages das Feuer mit größter Energie eröffnete, Die Türken, unversehens überfallen, lonnten auf diesen nahen Angriff erst nah der dritten Geschüßsalve ant- worten. Sie wendeten dann das Geschüß der vorderen Werke des Platzes gegen die russische Batterie, aber bei der Uebereilung und dem Schrecken veursachten sie keinen wesenilihen Verlust. Das Ganze belief sich auf drei verwundete Soldaten, Das Geschügfeuer der Russen hingegen brachte die größten Zerstörungeu in der feindlichen Flottille hervor, Der Dampfer, wclcher mit an dem Gefechte Theil nahm, empfing drei starke Ladungen;z man sah ihn zur Hälfte zerstört und nur durch Stügyen ausreht gehalten. Sechs große Fahrzeuge sino dienstuntauglich gemacht, eben so eine große Zahl kleinerer Schiffe.

Mit Bezug auf die vorstehend erwähnte Kanonade bei Giurgewo enthält der „Wanderer“ aus Bukarest, den 12. Februar, ein Schreiben, dem Nachstehendes entlehnt ist :

Seit drei Tagen befindet sich die Bevölkerung unserer Haupt- stadt in beständiger Furht und Angst. Die Versuche der Türken, an dem diesseitigen Ufer der Donau sich festzuseßen, wiederholen si seit dem 3. d. M. tagtäglih. Es vergeht kein Tag ohne blu- tige Gefechte, die immer ernster werden, da die Türken mit immer größeren Massen angreifen. Die Gefechte vom 9ten und 10ten missen die blutigsten von allen seit dem Iten vorgefallenen gewesen sein, denn blos gestern und vorgestern sind gegen 250 {wer Ver- wundete hereingebracht worden. Und doch kommt hieher nur ein geringer Theil dieser Unglücklichen, denn es sind E Der Hauptstadt in allen Richtungen gegen die Donau hin Nothspitäler errichtet, wo man die meisten jener Verwundeten unterbringt, deren Zustand keinen Verzug erleidet.

Man berechnete heute in einent wohlunterrihteten Hause den Verlust der Russen seit dem Zten d. M. bis gestern nahe an 800 Mann Todte und fast doppelt so viel Verwundete, Es wird uns aber von Tag zu Tag schwerer, Nachrichten von Augenzeugen zu lefommen, denn die Fuhrwerke und Fuhrleute, welche die Verwun- deten hereinbringen, wechseln mehrmals bis zu der Hauptstadt, Am hártesten ist die Stadt Giurgewo mitgenommen, und wenn es noch einige Tage fo fortdauert, wird es wahrscheinlih nur .noch ein Trümmerhaufen sein. /

Bei Kalafat herrscht nach den neuesten Berichten des „Wanderers ‘“‘’ Waffenruhe. Die leßt bekannten Scharmügel zwischen den- Russen und Türken haben am 7, und 8, Februar bei Maglavit, Galißa und Koman stattgefunden, Es war aber

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nur leichtes Geplänkel ohne Erfolg, welches damit endete, daß die .

Türken hinter ihre Schanzen nah Kalafat zurückgingen und die Russen die Herren der Dörfer blieben. Kalafat ist bis auf die Donau gegen Widdin zu ganz umzingelt.

Von der moldauisch-türkischen Gränze, 15. Februar, läßt si der „Wanderer“ schreiben: Es liegen vor uns drei Briefe von Braila vom 10. Februar/ in welchen übereinstimmend gemeldet wird, daß am Iten d. M. oberhalb und unterhalb Braila=Matschin ein ernster, blutiger und hartnäckiger Kampf zwischen den Russen ünd Türken entsponnen sei, welcher am 10ten noch fortdauerte und dessen Resultat noch nicht abzusehen war. Das „Bulletin officiale““ ver Walachei Nr. 8 vom 29. Januar (alten Styls) enthält russi= \{che Verordnungen, womit der hohe Gerichtshof gänzlich neu orga- nisirt, der Handelsgerichtshof aufgehoben und wesentliche Verände= rungen im Personal - und Besoldungsstande vorgenommen werden.

Ein Schreiben aus Widdin vom 14, Februar berichtet , daß am 13ten daselbst eine Proclamation des neuen Kriegsministers Ali Pascha an die Truppen verlesen worden is, in welher der Sieg der Türken üher die Russen als unzweifelhaft hingestellt wird. Die Soldaten werden aufgemuntert, mit Entschlossenheit in den Kampf zu ziehen, Die Ankunft tes Sultans wird als nahe bevorstehend angekündet. Die Türken rüsten sich fortwährend zum Augriffskampfe

bei Kalafat, ohne vaß bis jeßt ein Ereigniß von Bedeutung ge= |

folgt wäre. Omer Pascha hält sich seit einigen Tagen in Wid- din aufz er hat neue Justruciionen vom Kriegsministerium aus Konstantinopel erhalten.

Aus Belgrad, den 15. Februar, wird gemeldet, daß der Pforten - Commissair Ethem Pascha, dessen Mission in Serbien he= kanntlih mißglüdckte, am 14, Februar von Belgrad über Widdin nach Konstantinopel zurüdcgereist ist.

Aus Odefsa vom 12, Februar wird gemeldet, daß Gene= ral - Lieutenant Sfkobeßin, der Kommandant des 6. russischen Armeecorps, daselbst eingetroffen ist. Die Truppen seines Armee- corps haben an mehreren Punkten den Pruth passirt. Eine Divi= sion marschirt gegen Galacz. General=Lieutenant Skobetzin wird

sich in einigen Tagen nach Bukarest begeben, um dort die näheren Weisungen über Ausstellung und Verwendung des 6. Armeecorps 1 Vorläufig haben die Truppen Weisung, auf dem |

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zu übernehmen. : fürzesten Wege an die Donau zu marschiren. B

Ueber diese Truppenbewegung wird im „Wanderer“ aus Odessa weiter gemeldet. Dieses ganze Corps berührt unsere Stadt oder deren nächste Umgebung und geht zum Lüders\chen Corps nach Braila und Reni. Die Truppen müssen mit unsäg- lichen Schwierigkeiten auf dem Marsche zu kämpfen haben, da hier Alles, so weit das Auge reicht, mit Schnee und Eis bedectt ist, was im Jnnern der Monarchie noch um so viel mehr der Fall sein wird. Jn Folge dieser Durchmärsche und der damit verbundenen Lieferungen herrscht hier eine ungeheure Theurung.

Aus Konstantinopel; den 9, Februar, berichtet der „Wanderer“: Eine Abtheilung der vereinigten Glvtte, fünf engli- {che und fünf französische Dampfschiffe (42,000 Mann), ist dieser Tage ausgelaufen zum Schuße eines türkischen Geschwaders von 11 Damyfern und 5 Segeln, welches Truppen und Munition uach Asien transportirt. i f E

Die zwei Divisionen, welche unter dem Kommando des Vice=-

zurückgekehrt. Von ven vier bei Kaffa stationirten russischen Sthifs= fen sind zwei sogleih nah Sebastopol gesegelt, als sie die freuzen- den Schiffe erblickt hatten, welche bis nach Jenifale vorgedrungen, dann nach Trapezunt und von da wieder nah Sebastopol sich wand= ten, von woher sie in den Bosporus zurückgekehrt sind.

Die nunmehr bestätigten Nachrichten von der Erhebung einiger griechisch=albanesischen Distrikte in Epirus gegen die B he Autorität haben, wie aus Athen vom 10, Gebruar der la als Ztg.“ geschrieben wird, nicht verfehlt, in Athen einen großen druck hervorzurufen, Das, was wir in Athen mit L a wissen, umfaßt Folgendes: Die hervorragendsten Männer von s dobiti erließen am 15ten (27) Januar eine Proclamation, See noch an demselben Tage von 400 streitbaren Männern unterzeih- net wurde. Dieser Erhebung {lossen sich den folgenden Lag die Laka von Suli, Lamara, Campoti und Zoamerka an, alle reich an jugendlicher waffengeübter Mannschaft. r S E

Die neuesten Zeitungen, „Sidècle und „Minerva O Athen bringen folgende Aktenstücke zum Aufstande der griehischen Christen gegen die Türkei:

j f Ri toreiuete, Bewohner der (türkischen) Provinz | I, (Aufruf) Wir Unterzeichuelte, Ben ohner der (türkischen) J I E

Arta, sehr unterjoht und mik Avzaben überhäuft, Unsi tlichkeiten und / S ¿ A E i Vio ofen Wilden Gewaltthätigkeiten gegen unsere Zungsialen crduldend_ von A P und barbarischen Türken, segen fort ten gemeinschafilichen Kileg von 4824 und \{wdren auf den: Namen Goties und des geyettigien Zat? landes, daß wir unsere Waffen uit eher niedere gen, wolken, 216 N unsere Freiheit errungen haben, Wir hoffen bei dieser Fortjebuug d?e Kampfes von 1821, daß nicht nur alle sretes, sondern as Die noci) M D, c 4 i C, f Cat H R P (3yt cho hie 5ST Net Ler 75 ref ci

der Knechtschaft dèr Türken scufzenden Griechen 21€ 99 O0 | erheben A um deu Kampf für Glauben und Baterland E 7 E e Ua au Gros ‘ründet im MNa- Dieser unser Kampf bleibt ein heiliger, ein gerechter, begründet 1 d

| herstellt,

tionalrecht; deshalb wird uns Niemand unser Vorhaben verdenken. Wohl- auf denn, unsere Brüder, zu diesem gemeinschaftlichen Kampf; ergreift die Waffen, \chüttelt ab das Joch dieser vandalishen Herrschaft und zeigt der ganzen Welt, daß ihr für Glauben und Vaterland kämpft. Gott ist stets der Beschüßer der Christen.

11, (Eid der aufgestandenen Griechen.) Jh s{chwöre auf das Evan- - gelinm und die Dreiecinigkeit und auf den Namen Jesus Christus, daß ich die Waffen, die ih in die Hände nehme, uicht eher niederlegen will, ehe nicht die Tyrannen aus meinem Vaterlande sertrieben sind, so daß dasselbe gänzlich befreit ist; ih s{chwöre auch bei dem allwissenden Gott, daf ich die griehishe Fahne mit meinem Blute vertheidigen will,

Wien, Mittwoch, 22. Februar, Nachmittags 4 Uhr. (Tel. Dep. d. C, B.) Die so eben erschienene „Oesterreichische Corre- spondenz“ meldet, daß sich bei den fortdauernden Kriegsereignissen Se, Majestät der Kaiser veranlaßt gesehen habe, im Banate nebst den früheren, noch weitere 25,000 Mann aufzustellen, um folche dahin zu verwenden, wo die Umstände es erheischen könnten, um allen Bewegungen längs der Gränze entsprechend zu begegnen Schließlich spricht die Oesterreichishe Correspondenz“ die Hoff- nung aus, daß die Vermittelung immerhin noch obsiegen werde.

Paris, Mittwoch, 22, Februar. (Tel, Dep. d. C. B.) - Der heutige „Moniteur“ sagt: Oesterreich nähere sih täglich mehr der Politik des Westens; Preußen werde wahrscheinlich die gleiche Bahn verfolgen. Auh würde ein Konflikt mit Rußland “keine Gefahr bieten, wenn nicht der revolutionaire Geist zu fürchten wäre. Die französische Politik sei nicht zweideutigz sie werde weder einen An- griff Griechenlands auf die Türkei, noch eine Kollision an den Alpen gestatten, wenn Oesterreich im Orient vereint mit Frankreich

- handelt

Southampton, Mittwoch, 22, Februar. (Tel. Dep. d. C. B.) So eben werden Grenadiere und Garden nach Malta ein= ge\chiff}t.

Gewerbe=- und Handels-Nachrichten.

Vor einiger Zeit hat d. Bl, nah der „Pr. C,“ den wesentlichen Junhalt eines Gutachtens mitgetheilt, welhes tas Landes-Ockonomie-Kolle- gium über die Eigenschaften „komprimirter Gemüse'‘, auf Grund der mit Produkten einer französischen Fabrik angestellten Versuche, abgegeben hat. Das erwähnte Gutachten erkennt zwar die Genießbarkeit des Fabrikates an, erhebt jedo, namentlich des Kostenpunkltes wegen, gewichtige Bedenken ge- gen die Anwendbarkeit desselben für die Massen-Verpflegung. Es dürfte bei der Wichligkeit dieses Gegenstandes, welche durch die gegenwärtigen Ver- hältnisse noch erhöht wird, sehr wünschenswert) sein, auch die derartigen Erzeugnisse der deutschen Judustrie einer sorgfältigen, sachverständigen Prüfung zu unterwerfen, da dieselben sid jedenfalls viel billiger stellen würden, als die französischen Artikel, Wir glauben namentlich, auf die in Frankfurt a. M. durch eine Actien - Gesellschaft begründete „Fabrik für komprimirte Gemüse“ hinweisen zu- müssen, welche nit bloß die Konservirung aller Gemüse, Hülsenfrüchte und Küchenkräuter sich an- gelegen jcin läßt, sondern auch besondere Artikel für die Massen-Verpflegung Es sind dies theils Zubereitungen aus Hülsensrüchten und Kar- toffeln, theils Mischungen aus Wirsingkohl, Rüben, Kartoffeln, welche

E A i „_— | ganz besonders als „Feldkost““ bezeichnet werden. Diese Produkte erfordern Admirals Barbier de Tinan im Schwarzen Meere kreuzten, sind | A i e E |

sämmtlich nur sehr kurze Zeit zum Kochen und stellen sih nach dem uns vorli: genden Preis - Courant kaum auf 1 Sgr. für die Manves - Portion, Sicher is, daß Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen eint schr günstiges Urtheil über die Artikel der frankfurter Fabrik abgegeben hat, welche bereits auch mehrere Lieferungen für die Bundes - Militair - Kom- mission und für do¡t stehende preußische Truppentheile zu machen hatte, *.* Nach zuverlässigen Berichten is im Regierungs-Bezirk Düssel- dorf der lebhafte Gang der Fabrifen, namentlih der Seiden-Manu- fakturen, in der jüngsten Zeit unverändert geblieben, und zwar ziemlich gleichmäßig in allen Zweigen dieser Fabricationsart, Jn der öffentlichen Seidentrocnungs - Anstalt zu Crefeld wurden im Monat Dezember 75,543 Pfo,, im Mouat Januar 63,619 Pfd, conditionirt. Dazegen ist die Bandfabrication im Kreise Lennep von eincr wahryehmbaren Stockung betroffen worden, Die Hälfte der Bandstühle steht till und bei der zuneh- menden Verminverung der Bestellungen haben sich bie Waarevlager der Fabrikanten so bedeutend gefüllt, daß es denseiben nicht möglich ist, auch nur in bisheriger beschränkter Weise fortarbeiten zu lassen, Man besorgt, daß bei der Fortdauer der gegenwärtigen politischen Krise in diesem Fabri- cationszweige eine totale Arbeitisstoung rintreten werde. Die Tuch-

| Fabrication ist. dur die politischen Konjunkturen în_ gleicher Weise

acdrücftz dagegen läßt die Eisen- uud Stahl - Fabrication, nach dem die Gewerke wieder hinreichend Wasser haben, uichts zu wünschen übrig, weargleih der Gewinn durch die hohen Eisenpreise schr Auf ven Zechen dcs Essen-Werdenschen Bergamis - Be- zirls sind da, wo Absagwege dur Eisenbahnen oder Chaussecn vorhanden, in den ' vorigen Monaten die Kohlenförderurgen ganz besonders stark be-

| tiichew worden. Es gehören zu dicsen namentli alle nördlich von Essett | gelegenen Tiefbaue.

Hier sind beispielsweise auf einzelnen Zechen täglich 7000 Scheffel Kohlen gefördert worden, Das Schachtbohrioch im Gelde der Muthung Cigen an dèr mäkischen Gränze von 16" im Durchmesser ist bis jet, 15 Lachter tief, und werden daselbst in einer giölfstündigen Schicht mit 7 Mann, inkl. Maschinenwärter und Scharer, gegen 25" 1 Mergelgcbirge gebohrt, :