1854 / 78 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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und Unabhängigkeit des Vaterlandes zu wahren, die Inter- essen des Landes zu vertheidigen, so wie in Erwägung 2) daß die Regierung Sr. Majestät des Königs die Erklärung abgegeben hat, auch ferner in der bisher verfolgten Politik beharren und demgemäß im Vereine mit den Kabinetten von Wien, Paris und London und insbesondere in innigem Zusammenwirken mit Oesterreich und den übrigen deutshen Staaten auf die schleunige Herstellung. des Frie= dens auf der Grundlage des Rechts, wie solche in Den Wiener Konferenz-Protokollen ausgesprochen ist, unter Wahrung der Frei- heit ihrer Md für ein aktives Einschreiten hinwirken zu wollen zwei Geseß=Entwürfen, betreffend den außerordentlichen Geldbedarf der Militair - Verwaltung für das Jahr 1854, so wie die Beschaffung der zur Deckung desselben erforderlichen Geldmittel, die verfassungsmäßige Zustimmung zu ertheilen.“ (Pr. C.)

* Nachrichten aus der Danziger Niederung, welche bis zum 27. d. M. reichen, melden, daß es den durch zwedmäßige Anordnungen der Behörden unterstüßten kräftigen Anstrengungen der Niederungs-Bewohner gelungen ist, neuen Deichbrücheu, welche namentlich in den linksseitigen Weichseldämmen bei dem Herings- fruge und bei der Bollenbude befürchtet wurden, vorzubeugen. Es sind an diesen Stellen zum Schuße der bedrohten Deiche 5000 mit Erde angefüllte Säcke versenkt worden, und da das Wasser im Strome allmälig zu sinken begonnen hat, hofft man, daß die Deiche sich halten werden. E

Der Durchbruch bei Rothe-Krug hat si bis auf 160 Ruthen erweitert. Um dem Wasser aus dem übershwemmten Terrain Abzug zu verschaffen, waren niht nur sämmtliche Auswässerungs= \{leusen gezogen, welche das Wasser in den unteren Theil der Weichsel zwischen der Plönendorfer Schleuse und der Stadt Danzig und nah dem Hasen von Neufahrwasser abziehen , son= dern auch bei Neufähr die Dämme an mehreren Stellen durch= stoßen. Diese Durchstihe, bei welchen der feste Thonboden große Schwierigkeiten entgegenseßte, um die erforderliche Breite und Tiefe zu erreichen, sind bis auf 25 Ruthen erweitert. Der Wasser= stand in dem übershwemmten Terrain war dadurch bereits am 23sten um einen Fuß gesunken,

Die Ueberschwemmung in der danziger Niederung umfaßt einen Flächenraum von etwa 3 Quadratmeilen mit 21 Ortschaften und mehreren kleineren Etablissements, und hat in diesem Umfange, nach der Höbhenlage des Terrains eine Höhe von 1 bis 6 Fuß erreicht. In den höher belegenen Theilen, in welchen die Uebershwemmung zunächst durch den Bruch der Radaunewälle herheigeführt war, darf man bei forts{reitendem Sinken des Wassers auf ein baldiges Ah= trocknen rechnen. Jn den von dem Weichselmasser überflutheten niedrigeren Gegenden wird dieEntwässerung dagegen erst möglich, wenn es gelungen sein wird, den Dammbruch bei Rothe Krug abzufangen.

Es haben si darin sehr große Tiefen ausgebildet; da hinter denselben aber höheres Land belegen ist, welches theilweise bereits über dem Wasser zum Vorschein kam, und die Wassertiefe dort durchschnittlih nur noch 1 bis 3 Fuß betrug, so hot man, den Bruch in kurzer Zeit abfangen zu können, sobald hinreichendes Material bes{ha}t sein wird,

Gleichwohl ist die Wintersaat überall als verloren zu betrah=- ten, und nur zu hoffen, daß die Abtrocknung der Ländereien in= nerhalb acht Wochen erfolgen und die Bestellung der Sommer=- aus\aat noch so zeitig auszuführen sein werde, daß Hafer und Gerste bis zum Spätsommer zur Reife gelangen können. Auch der Verlust an Getraide- und Futtervorräthen ist sehr bedeutend. Das Wohnhaus mit den Wirthschaftsgebäuden eines Hofbesizers und einige Käthnerhäuser, unfern des Durchbruchs, sind zusam- mengestürztz die Bewohner derselben und der bis unter das Dach im Wasser stehenden Häuser in den übershwemmten Ortschaften sind zum Theil mit ihrer Hab und Gut in der Stadt Danzig,

zum Theil in dem Fort Neufähr, welches zu dem Zweck von der Kommandantur eingeräumt worden, untergebracht. Das Nuß- und Zugoieh is gerettet, und den Bewohnern der übershwemmten Ortschasten wird alle nach den Umständen mögliche Hülfe, nament- lich durch Zufuhr von Lebensmitteln 2c,, gewährt, zu welchem Zwecke sich in Danzig, unter dem Vorsige des Polizei - Präsi- denten, ein besonderes Comité gebildet hat, dessen Mitglieder zum Theil die mit Lebensmitteln beladenen Böte, welche de Marine - Verwaltung und die Navigationsshule mit der be- nöthigten Besaßung zum Zwecke einer fortwährenden Communica=- tion mit den überschwemmten Ortschaften hergegeben haben, per= sönlich begleiten. Ein Verlust von Menschenleben in unmittelbarer Use der Ueberschwemmung ist, so viel bekannt geworden, nicht j glgttretenz leider aber haben sieben von den beim Durchstiche des « E e Me Mo Arbeiter dur das Unddlagen PUnme ije Brat p I sie üher die Weichsel seßten, in dem

ije Durhbrüche der Junker'’shen Dämme bei Tiegenhoff,

durch welche ein Theil ver zwischen Weichsel und Reda Niederung gleichfalls überschwemmt

j 7 worden , stellen sich als von

minderer Erheblichkeit dar, und man hofft dort auf den baldigen

An der Montauer Spiße haben die Coupirungsdä Nogat sich vortrefflich gehalten. An dem ie Weichsel - No 2 Kanal ist der obere Theil des Dammkopfes vom rechtseitigen “78 deirhe zwar vom Strome sehr angegriffen, aber durch Packwerke ges{üßt worden, der linkseitige Leitdeih dagegen auf mehr als 100 Ruthen Länge vollständig weggespült, und eben \o von der Kanalbrücke ein etwa 60 Fuß langer Theil mit einem auf dem Bankett stehenden Eiswehr= und dem Unterstüßungsjohe auf der ra Ves: vom Strome unterwaschen und fortgerissen, Der übrige Theil der Brücke mit 23 Ciswehren hat sich ohne erhebliche Beschädigungen erhalten. Das Wasser war in der Zeit E 18. bis zum 26. März bereits um nahe an 7 Fuß bis auf 13‘ 9’ am Pegel gefallen und fiel fortschreitend. Erst bei tieferem Wasserstande wird der Umfang des Schadens \ich voll- ständiger übersehen lassenz er zeigt sih aber jeßt {on inder groß, als bei den hohen Wasserständen befürchtet wurde. _

Nicht nux die Baubeamten und Polizei - Behörden haben ihre angestrengteste Thätigkeit mit den Bemühungen der Niederungs- einsassen vereint, um Schaden abzuwehren und Hülfe eintreten zu lassen, sondern auch die Regierungs-Präsidenten von Danzig und Marienwerder und der Ober-Präsident der Provinz haben persön- lich die übershwemmten und bedrohten Gegenden besucht, un in Gemeinschaft mit dem von dem Minister für Handel, Gewerbe und éffentliche Arbeiten dorthin gesendeten Kommissarius, Geheimen Ober-Baurath Severin welcher seit dem 22sten d. M. an der Weichsel sich aufhält von den getroffenen Maßregeln Kenntniß zu nehmen und auf die Anwendung der zweckmäßigsten Mittel zur Beseitigung weiterer Gefahren und zur Verminderung der einge- tretenen Kalamität einzuwirken, :

Die „Hamburger Nachrichten“ und nah ihnen mehrere andere Blätter haben vor einigen Tagen die Mittheilung gebracht, daß „an die Direction der Thüriugischen Eisenbahn, wie alle anderen von der östlichen bis zur westlichen Grenze Preußens seitens der Königl. Regierung die Aufforderung ergäugen sei, un- gesáumt dahin Borkehrungen zu treffen, daß jeden Tag 12,000 Mann Milkitair guf ihrer resp. Bahn befördert werden können,“ Es wurde daran die Vermuthung geknüpft, daß „die Aufstellung eines sehr an- sehulichen Observationsheeres an der westlichen Gränze Preußens demnächst stattfinden“ werde, Wir haben diese Gerüchte anfangs unbeachtet gelassen, weil wir glaubten, daß die Grundlosigkeit der- selben unter den gegenwärtigen Verhältnissen dem unbefangenen Publikum nicht entgehen werde, Da sie jedoch immer weitere Ber- breitung finden und mannigfache Besorgnisse hervorrufen, so halten wir es für Pflicht, auf Grund zuverlässiger Mittheilungen zu er- flären, daß jene Nachricht und die daraus hergeleiteten Schlußfol- gerungen jedes thatsächlichen Anhaltes entbehren. (Pr. C.)

Fe Die „Triester Zeitung“ hatte vor einiger Zeit eine Mit- theilung gus Kairo veröffentlicht, welche allerlei Beschwerden gegen die Berwaltung des dortigen preußischen Vice- Kon- sulats enthielt. Nach zuverlässigen Ermittelungen fehlt den Beschwerden des Korrespondenten der „Triester Zeitung“/ jede andere Grundlage, als die Thatsahe, daß der Verweser des diesseitigen Vice - Konsulats, obgleich jeyt preußischer Unterthan, der deutschen Sprache niht mächtig ist. Dieser Umstand verliert aber dadurch jeden nachtheiligen Einfluß auf die Konsulats - Verwaltung, baß die Kanzlei des Vice- Konsulats sich im Hause des Königlichen General =- Konsuls Herrn v, Pen befindet, welcher stets bereit ist, die Anträge solcher preußi- {her Unterthanen entgegenzunehmen, welche sich nur in deutscher Sprache verständlich machen können. Ein solcher Fall kommt übri= gens nur äußerst selten vor, da Reisende aus den höheren Ständen gewöhnlich auch Französisch und Jtalienisch verstehen, Handwerker aber, die sich nach Aegypten wenden, gewöhnlich nicht direkt aus dem Mutterlande, sondern aus Italien oder der Türkei kommen, wo ihnen Gelegenheit ward, sich mit der italienischen Sprache ver- traut zu machen, welche die allgemeine Verkehrssprache für die aus Europa stammende niedere Bevölkerung in Aegypten geworden ist, Im Uebrigen werden die Geschäfte des preußischen Vice - Konsulats in Kairo von dem zeitigen Verweser desselben mit einer Pünktlich- keit und Gewissenhaftigkeit geführt, welche bei den vorgeseßten Behörden stets die vollste Anerkennung gefunden haben. ; Frankfurt a. M., 28. März. Der königl. preußische Bundestags - Gesandte Herr von Bismark-Schönhausen ist heute Vormittag von Hannover hier angekommen.

Vaden. Karlsruhe, 27, März, Das heute ausgegebene „Regierungsblatt“ enthält eine allerhöchste Entschließung vom 25ssten dieses Monats, welche die in Betreff des katholis{ch=-kirchliche.n Konflikts erlassene bekannte Verordnung vom 7, November vorigen Jahres außer Wirksamkeit seßt, Wie in dieser Ent= \{ließung selbst angedeutet, so bestimmte hierzu die Ueberzeugung, daß es bei den dermaligen Verhältnissen einer außerordent-= lichen Vorkehr zum Schuße der Staatsordnung zegen den vom Herrn Erzbischof etwa fortgeseßten Versuch eines faktishen Vor= gehens nicht weiter bedarf: eine Ueberzeugung, so bemerkt die

Ablauf des Wassers,

habten Vorgänge kirchlicherseits, so wie ihre Erfolge fennt, nur

» falls auf den 31sten d. M.

hiesige halbamtliche Zeitung, die jeder, der die inzwischen stattge-

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theilen wird. Das genannte Blatt fährt. fort: „Dabei witd und muß natürli der Standpunkt, den die Großherzogliche Regierung in dem firchlihen Konflikt bisher eingenommen hat, au fernerhin immer derselbe sein. Geltendmachung der Geseße, fo lange se bestehen, und Abwehr jeden Angriffs auf dieselben. Nur in den Mitteln hierzu können nach Zeit und Um- ständen Modificationen statthaft erscheinen, welche denn auch gleichzeitig in einer von Seite des Ministeriums des Jun- nern den Aemtern, fo wie den sonstigen einschlagenden Stellen ertheilten Jnstruction für den Fall getroffen worden sind, daß der Herr Erzbischof von der eigenmächtigen Geltendmachung seiner angesprochenen. Gerehtsame nicht ablassen sollte. Uebrigens wird man um so mehr zu der Erwartung berechtigt sein, daß seitens des Herrn Erzbischofs ein Anlaß zu ferneren Konfliften vermieden werde, als sich noch im Laufe dieser Woche der Herr Graf zu Leiningen=Billigheim in awßerorbrwrltGer Mission nach Rom begeben wird, um die Einleitung zu treffen, daß die katholisch-kir{hlichen Verhältnisse des Großherzogthums im Wege einer Verständigung mit dem päpstlichen Stuhle dauernd geordnet werden,“

Múuchzen, 27. März. Diesen Nachmittag hat im Thron- saal der Königlichen Residenz der feierlihe Akt der Renunciation Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Elisabeth, der hohen Braut | . Majestät des Kaisers von Oesterreich, stattgefunden, wie dies | bei bayerishen Prinzessinnen, die sich in das Ausland vermählen, | zu geschehen hat. Anwesend waren Ihre Majestäten der König und die Königin mit den sämmtlichen Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses, die Herren und Damen des Königlichen Dienstes, die Königlichen Staats-Minister, der Herr Erzbischof von München-Freysing, Graf von Reisach, der K. K. österreichische Gesandte an unserm Hof, Graf Appony, und der General-Secretair des Staats= Ministeriums des Königlichen Hauses und des Aeußern. Dey Feler- lie Al begann mit einér Antéde, die Se. Majestät der König an die hohe Braut hielt, worauf der zur Zeit mit der Leitung des genannten Ministeriums betraute Königliche Staatsrath Herr von Pelkhoven die Renunciations-Akte verlas, Ihre Königliche Hoheit | die Yrinzessin Elisabeth leistete dann den Cid, s bischof abnahm, und unterzeichnete hierauf die erwähnte Akte, die sofort auch von den beiden hierzu bestimmten Zeugen, dem Königlichen Oberst - Hofmeister Grafen Sandizell und dem Köng= lichen Staats = Minister der Finanzen, Dr. von Aschenbreuner , der interimistisch mit der Führung des Königlichen Staats-Ministeriums der Justiz betraut ist, unterschrieben wurde. Späte D Festtafel statt, an welcher alle bei der Feierlichkeit Gegenwärtigen Theil nahmen. - ; j (A. l. Dg.)

Hesterreich. Benedtg, 2, M, Prinz Louis Lucian Bonaparte ist gestern von hier nach dem Kirchenstaate abgereist.

Triest, 28. März. Lord Harris, Gouverneur von Madras, ist über Alexandrien auf seinen Posten mit dem Lloyddampfer ab- gereist. . : Niederlande. Haag, 28. März. Die zweite Kammer der Generalstaaten hat mit 59 gegen 8 Stimmen den Gesep=Ent- wurf über Erhöhung des Kriegsbudgets genehmigt, jedoch mit dem Amendement, daß der bewilligte Kredit für außerordentliche Ausgaben des Dienstes bestimmt ist. Die betreffende Summe be- trägt 1,045,270 Fl. Der Minister der auswärtigen Angelegenhei- ten erkflárte dabei: Holland werde die strengjte Neutralität bewahren, die kriegführenden Mächte hätten nichts dawider,

Belgien. Brüssel, 28. Münz. gestern von Sr. Majestät dem König empfangen worden,

Großbritannien und Irland. London, 27. Marz

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die Botschaft der Rußland von Lord Clarendon die Ada d. Mis. ! Los: Dad 9

des Oberhauses Kriegs - Erklärung gegen lesen worden war, beantragte betrahtziehung dieser Botschaft zum äußerte den Wunsch, daß die Regierung die Ursachen, sondern auch über das Ziel des darüber geschlossenen Conventionen Auskunft gebe

Krieges und die

Protektorat über die Christen in der Türkei an vebe, A wollte aus der Debatte über die Botschaft und die ZU werfende Antwort auf dieselbe alle Erörterungen über de Urfprung des Krieges entfernt wissen, damit man si einstimmig der Königin gegenüber aussprehen könne. Haus ging dann zu anderen Gegenständen über, welche nur inländische Ange- legenheiten ohne Interesse betrafen. Im Unterhause: wurde nah Lord John Russells Antrag die ange}eßt. ven d ) stehende Juden-Emancipations-Vill sebke Lord John Russell bis aus Weiteres aus. Das Haus nahm alsdann die am Freitag abge= broéhene Debatte über die zweite Lesung der Bill zur Regulirung der Gesebe über die Heirathsberechtigung und die Verpflichtung der

ent-

Verlesung der Botschaft auf Berathung über dieselbe eben-

Später fand eine | L | : U e unter atsch | spige von Gidzed über, ivo sie festen Guß faßten, während das

Herr v. Brunnow ist | , : al gange über den Strom keinen Widerstand und

den derx Herr Erz=- |

| | | | | | | | | |

| landeinwärts vor, i Nachdem (wie bereits telegraphisch gemeldet) in der heutigen Sißung | ließ, vollendet war, wurde sie durch 26 Bataillone mit der ent= Königin in Bezug auf die dem Lordkanzler ver= | | l Ju- | der türkischen Festung Tultscha ungefähr

| hen Galaß und der Sulinamündung den

alsdann nicht nur über | S hrit digung der Passage angelegt hatten, und daß sich |

das Gerücht als unwahr erweisen werde, demzufolge England em |

Lord Grey | i | wesen einz Det d

Kirchspiele zur Aufnahme verarmter Orts-Angehörigen wieder auf,

beshästigte sih indeß zunächst mit einem Amendement des Herrn Packe wegen weiterer Aussebung der Berathung bis zum 28sten April. Eine Abstimmung hatte beim Post-Abgang noch nicht statt=

Ansichten in Bezug auf nordamerikanishe Kaper

gehabt.

Frankreich. Die von der „Pr, C.“ jüngst ausgesprochenen finden ihre

Bestätigung in folgender Bekanntmachung, welche der Kaiserlich französische Marine-Minister unter dem 25sstten d. M. den See-Práäfekturen hat zugehen lassen: „Benachrichtigen Sie Jhre Handelskammern, daß keine Kaperbriefe von den Vereinigten Staa= ten werden ausgegeben werden und daß die Bundesregierung dem Vertreter Frankreichs ausdrüdlich erklärt hat, folhe dem Völker= rechte zuwiderlaufende Unternehmungen würden auf dem Gebiete der Vereinigten Staaten nicht geduldet werden.“

Italien. Der durch meuch{lerishe Hand getödtete Herzog

von Parma, Carl 111, Infant von Spanien, Königliche Hoheit,

trat die Regierung der Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla erst vor wenigen Jahren in Folge des von seinem Vater, Herzog Carl II,, unterm 14, März 1849 erklärten Rücktrittes an. Seit dem Jahre 1845 mit Prinzessin Louise, Tochter des einst

gleicher Verruchtheit als Opfer gefallenen Herzogs von Berry und einziger Schwester des Herzogs von Bordeaux, vermählt, hinterläßt er aus dieser Ehe zwei noch minorenne Prinzen , älteste, Erbprinz Robert, am 9. lebt der Vater des unglücklichen Fürsten, Herzog Carl 1,, | 1824 in Lucca regiert hatte, am 5. Oftober 1847, bei Ableben

von welchen der Juli 1848 geboren wurde. Noch der seit

Marie Louisens , in Parma succedirte, dieses Laud aber schon im darauf folgenden April verließ.

Türkei. Ueber den am 23sten d, M. auf drei Punkten er=

folgten Stromübergang des am unteren Laufe ver Donau zu=

sammengezogenen russishen Heeres,

dessen Stärke auf 40,000

Mann angegeben wird, erhält die „Pr. C. folgende genauere

Nachrichten. Am 22sten des Morgens um 4 Uhr begannen sámmt=

liche unterhalb Braila auf den Donauinsein errichtete russische

Batterieen ein hestig ( unterhalb der kleinen Festung Matschin aufgeworfenen türki- {hen Verschanzungen.

Das Haus ging als- | t! | festigte

| bringen einige Details Die zur zweiten Lesung |

tiges Feuer auf die gegenüber, oberhalb und

Die Kanonade dauerte ununterbrochen den

ganzen Tag hindurch bis in die Nacht. Am 23sten des Morgens

|

nm 7 Uhr wurde das Feuer von russischer Seite auf das Neue eröffnet, jedoch von den Türken nur \chwady erwiedert. Um 4 Uhr des Nachmittags seßten sechs russische Bataillone nebst vier Geschüßen mittelst vierzehn großer Schiffe unter dem Schube der Donau - Flottille nah der unterhalb Matschin gelegenen Land= Ingenieur-Corps damit beschäftigt war, eine stehende Brüde über die Donau zu \ch{lagen, welche bis zum Abend vollendet wurde. Die Türken richteten ihr Feuer, das tis zum Einbruch der Dunkelheit,dauerte, hauptsächlich gegen den Dan. yfer „Pruth““, gegen die im Bau begriffene Brücke und gegen die dabei verwandten Boote, vermochten jedoch keinen erheblihen Schaden anzurihten. Jn der Nacht ráumten sie ihre Verschanzungen mit Zurücilassung von 20 Todten. Die Russen hatten nach ihrer Angabe 23 Todte und Verwundete, unter welchen legten der Ingenieur-General Dubar ski, dem ein Bein abgeshossen wurde. Den Brüdckenbau leitete der General Schilder, deu Stromübergang General Koßebue. Zu der- selben Zeit, während der Uebergang bei Braila stattfand, ging Ge- neral Lüders mit 6 Bataillonen bei Galaß und General U schafo ff mit 13 Bataillonen von Ismail (in Bessarabien) aus, beide mit Schiffen, über die Donau. General Lüders fand bei seinem Ueber- j rüdckte 8 Werjste Nachdem die Brüde, die er bei Galab \chlagen

sprechenden Kavallerie und Artillerie überschritten. Hartnätigen Widerstand hatte General Uschakosf zu überwinden, der oberhalb in der Mitte zwi= hier sehr breiten Die Redouten, welche die Türken zur Verthei= wurden mit Sturm genom= men, wobei den Russen 11 Kanonen Und 150 Gefangene darunter angeblich 1 Obers und 50 Offiziere in die Hände fielen. Sehr groß soll der Verlust der Türken an Todten und Verwundeten ge- aber auch die Russen verloren 300 Todte und Ber= wundete, Eben so wie bei Braila und bei Galaÿ wurde auch bei Tultscha von den Russen eine stehende Brücke geschlagen. Der legte Plab soll von den Russen bereits genommen , das stärker be- Matschin beraunt sein. Der „Wanderer“ enthält über den Donau-Uebergang der Russen Folgendes: „Berichte gus Bukarest vom 2Asten d. M, über den Donau =- Uebergang der russischen Der Uebergang hat mittelst

Strom überschritt.

Truppen bei Gedschid nächst Matschin. an | Flößen und Borken stattgefunden. Cine stabile Brüde wurde nige errichtet. Bis zum 23sten Abends ist kein Gesecht vorgefallen, E türkischen Truppen , welche in verhältnißmäßig nichf en tenbaes Stärke die Donaulinie zwischen Galacz und Matschin beseßt hiel=