1854 / 78 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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ten, haben s{ch in Ordnung nah Matschin gezogen und dort Aufstellung, mit dem Flügel an Matschin lehnend, genommen, und es dürfte ihnen gelungen sein, mit Jsaktscha eine Verbindung her= zustellen, Die russischen Truppen haben noch am 23sten mit Zer-= stórung der von den Türken verlassenen Strandwerke begonnen. Man zweifelt, daß die Russen ein weiteres Vorgehen in der Dobrudscha oder ein Verlassen der Defensive beabsichtigen. Gleichzeitig mit rem Donauübergange bei Gedshid haben auch von Galacz aus russische Truppen die Donau passirt, General Engelhart pas= sirte zuerst mit der zum 5, Armeecorps gehörigen 14. Jnfanterie- Division Moller die Donau. Die Expedition erfolgte unter den Augen der Generale Gortschakoff und Schilder. Den Uebergang bei Galacz leitete General von Lüders selb|. VBei Abgang des Couriers glaubte man, daß die Russen am 2ö5sten die Strandwerke, Forts und Batterieen bei Matschin, in der Absicht, sie zu zerstéren, angreifen werden, und es is zu diesem Zwecke am 24sten eine Schiffsexpedition von Braila gegen Matschin abgegangen, um von den dortigen Inseln aus zu operiren.“ |

Weitere Berichte des „Wanderers““ melten: Die Russen ha- ben den Zustand der Defensive verlassen und die Donau zwischen Braila und Matschin mit 30,090 Mann überschritten. Der Plan, welcher dieser Operation zu Grunde liegt, ist ofenbar die Be -= \ebuná der Dobrudscha mit der Absicht, die Vertheidigungs= linie an der Donau abzukürzen und an der Linie von Czernawoda nach Küstends\ckch e, längs des Trajanswalles, Posto zu fassen, um von hier aus einer Vorrückung der möglicher Weise in Varna aus- zuschiffenden anglo =- französischen Hülfstruppen die Spitze bieten zu können. Auf dieser Linie steht jedoch vor der Hand noch ein wohl-

gerüstetes Corps der Osmanen unter Mustapha Pascha, welcher in |

Karassu sein Hauptquartier aufgeschlagen hat, hier über wenigstens 30,000 Mann verfügt und außerdem, ohne die Besaßungen von Jsaktscha, Tultscha, Matschin, Hirsowa und Bazardschik zu rech= nen, noch ansehnliche Truppenkörper vorgeschoben hat, welche dem Feind das Vorrlücken mindestens fehr erschweren dürften. Dobrudscha (eins Scythia minor, jeßt in der Umgangsprache das Land der Tataren genannt) wird bekanntlich der nordöstliche, zum bulgarischen Ejalet Silistria gehörige Theil genannt, der durch die Donau theils von Rußland, theils von der Walachei getrennt ist und im Osten an das Schwarze Meer stößt. Zwischen diesem und der Donau wird die Dobrudscha von einer halbinselartig von den Vorbergen des Balkan gegen Nordosten vorspringenden , viel=- fach zerschnittenen Hochfläche erfüllt, welche unterhalb Silistria die nördliche Wendung des Stromes veranlaßt, Der nordöstliche Theil

hildet das sumpfige Deltaland der Donau, welches seit dem Frieden |

von Adrianopel 1829 zu Rußland gehört. Die Bewohner dieses Landes, 10,000 an der Zahl, sind theils bulgarische Türken (Turko= manen), theils Tataren, Osmanen, Griechen, Armenier und Juden.

Die bedeutendsten Orte sind im Norden Babatag und im Süden |

die Festung Bazardschik,

Andersen sagt von der Gegend zwischen Czernawoda und Küsten: Sb wel wir Um Uns her blicten , aben wir nux Meer oder eine ungeheure Steppe, kein Haus, kein Rauch von dem Holzstoß eines Hirten, keine Viehheerden, keinen lebenden Punkt ; Alles war ein unendliches grünes Feld. Dicht an der Stadt zeigten sich einige Flecke, ohne alle Einzäunung, wo Korn wuchs, nicht höher als das Gras und von derselben Farbe. Jm Winter hausen hier oft Schneestürme, welche die Heerden mit ihren Hirten über die Steppe jagen.

Die neuesten Nachrichten aus Braila vom 24sten melden, daß das Debouchiren der russischen Truppen in die Dobrudscha bis zum 26sten fortdauern wird. An diesem Tage muß die Aufstellung der Truppen bewerkstelligt sein. Man glaubt, daß es in der Ab- sicht der russischen Feldherren liege, den äußersten Winkel Bulga= riens, die Dobrudscha, in ähnlicher Weise zu befestigen, wie dies bei Kalafat von Seiten der Türken geschah. Die zwischen Bukarest und Braila postirt gewesenen Truppen haben am 16ten Befehl erhalten, an die Donau zu marschiren.

In einem Schreiben des „Wanderers“/ aus Bukarest vom 21. März wird - gemeldet: Wir hatten seit vorgestern Abends einen außergewöhnlih starken Schneefall, der unsere bereits aufgetrockne- ten Straßen neuerdings in eine Schlittenbahn umwandelte, Gestern sind neuerdings Abtheilungen der 8. Division (3. Armee- Corps) hier angekommen z eben so passirten 2 Kosaken-Batterieen die Stadt. Wagen mit Montur und Armatur der an der Donau gefallenen Russen treffen täglih hier ein, Die Werbungen für die Freicorps nehmen ihren ungehinderten Fortgang. Die bereits armirten und uniformirten Leute werden zur Waffeneinübung al= theilung8weise auf die Dörfer geschickt.

Aus Schumla wird durch Briefe von Bukarest vom 18ten gemeldet , daß man daselbst mit dem Bau von zwei neuen Forts begonnen habe. Noch immer treffen neue Truppen aus Konstanti- nopel ein, darunter auch in den leßten Tagen Kaif=Jrak=Ali, ein arabisher Emir, der aus Derrejah, Provinz Nedsched in Arabien, mit 200 berittenen Arabern eintraf, um an dem Kriege Theil zu nehmen. Mehrere andere Häupter mit ihren Stämmen werden aus Arabien eintreffen,

| resultatlose Kämpfe stattgefunden.

Die Abschriften des zwishen England und Frankreich einer- seits und der Pforte andererseits abgeschlossenen Mlan Uag wurden durch Couriere, welche die Route über Belgrad nahmen nach Wien gebraht. Der Vertrag besteht aus 37 Paragraphen, von denen §. 3 über die von Seite der Pforte den Christen ge-

machten Konzessionen handelt. §. 6 verpflichtet die Pforte / ohne

Einwilligung Englands und Frankreihs keinen Frieden mit RuUß= land zu schließen. §, 7 enthält das Besaßungsrecht für die Auxiligr= truppen in Gallipoli, Die Zeit desselben ist auf drei Jahre festge- seßt. Der Vertrag wurde am 12ten vom Sultan unterzeichnet.

Triest; Mittwoch; +29, -Märzz: (Tel. Dep. d¿C: BZ. Der Dampfer der Lovdgesellshaft ist so eben eingetroffen und bringt Nachrichten aus Konstantinopel bis zum 20sten und aus Athen bis zum 24, d. M. Nach den Briefen der Triester Zeitung aus Athen vom genannten Tage hütte der türkische Gesandte seine Pässe verlangt, und sich im Pyräus eingeschifft, Ferner wird aus Athen gemeldet, daß türkishe Truppen gelandet und vor der Geltung Arta &Gngelpofsen seien. Dex - Anslihrer. “der griedi- [Wen Bnslurgenten, GV.ut9:as der - h in ein - Kloster ge- flüchtet, wurde wiederum befreit, Jn Epirus und Thessalien haben Aus Konstantinopel vom 20sten d, wird bestätigt, daß die Sulinamündungen durch Versen= fungen unzugänglich gemacht werden sind, Die kombinirte Flotte der Westmächte befand sih beim Abgang des Dampfers in Beykos, Es hieß in Konstantinopel, daß die russische Flotte aus Sebastopol ausgelaufen sei, und daß die Landungstruppen der Westmächte, deren Ankunft entgegengesehen wird, die Dardanellen-Scchlösser be- seßen würden. Eine Loyalitäts-Deputation war aus Larissa ein= getroffen,

London, Mittwoth, 29, März, Morgens, - (Tel. Dep. d. C. B.) Ein Supplement der „London Gazette“ enthält die Kriegs- erklärung gegen Rußland und publizirt auch die Bestimmung wegen neutraler mit Feindes-Eigenthum beladener Schiffe.

(Diese Depesche wurde in London am 29sten d. Morgens 9 Uhr aufgegeben und traf nach 12 Uhr Nachts, also nach Verlauf von mehr als 15 Stunden, in Berlin ein.)

Gewerbe=- und Handels-Nachrichten.

Der belgische „Moniteur“ vom 25sten d. M. veröffentlicht die neue, von den Kammern genehmigte Gebühren-Taxe für die belgi- \hen Konsulate. Dieselbe enthält keine wesentlichen Neuerungen und stellt im Ganzen nur diejenigen Taxen geseßlich fest, welhe auf Grund einer vorläufigen Anordnung vom 15, Januar 1849 bisher {hen erhoben wurden: (Pr, O)

** Jassy, im März. (Jahresbericht pro 1853,) Die Ereignisse des vergangenen Jahres sind auf den Ein- und Ausfuhrhandel derx Moldau nicht ohne Einfluß gewesen, wie die nachfolgende, den Angaben der Douane entnommene Uebersicht ergiebt, obwohl leßtere weder die Aus- fuhr von Getraide und Vieh, noch die in Galacz verbliebenen Waaren begreift.

\ Werth der Einfuhr im Jahre 1852... 30,814,779 Piaster, do, 18090... 29788878 »

Ausfall im Jahre 1853...,. 4,025,901 Piafier.

Werth der Ausfuhr im Jahre 1852... 8,023,706 Piaster, Do, 100 8175,40 »

Mehr ausgeführt im Jahre 1853... 152,004 Piaster,

Díe Einfuhr aus Preußen und dem Zollvereine und die übrigens unbedeutende Ausfuhr dahin scheinen im vorigen Jahre noch keine Verminderung erlitten zu haben, Dagegen hat die Ausfuhr von Getreide nah Oesterreih über die Landgränzen erheblich nachgelassen, Es wurden ausgeführt:

Im Jahre 4852 - | - 41853 Kilo. Kilo.

16 625 28,750

{1,200 18,570 4,000 7,000

|LAMoTo 26, 0

Der Ausfall trifft zum überwiegenden Theile den Mais, desscn Aerndte im vorigen Jahre in der Moldau mißrathen is,

Die Ausfuhr von Vich und Rchprodukten über die Landgränzen hat mit geringen Abweichungen dieselben Resultate geliefert, wie im Jahre 1852, doch hat es diesmal nicht gelingen wollen, Nachweisungen über die- sen Theil des Exportes zu beschaffen, woran das überha:.d nehmende Mißtrauen des Handelsstandes und fkleinlihe Furcht der Zollpächter Schuld sind. Wenn Ein - und Ausfuhrhandel im vorigen Jahre ver- hältnißmäßig wenig gelitten haben, so ist dagegen zum Jahresschluß

Weizen und Roggen M Gerste, Hafer, Hirse 2c,

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eine bedauerlihe Stockung des inneren Handelsverkehrs, des Detail- und Kleinhandels eingetreten. Diese Stockung begann {en vor der für den Handel Jassy's ganz besonders wichtigen Neujahrszeit, und wurde durch den Durchmarsch des dritten russischen Armee - Corps hervorgerufen, und die Abnahme der Hoffnung auf Erhaltung des allgemeinen Friedens vermehrt, Dem Kleinhandel war auch der Umstand schr nadctheilig, daß die Landleute, Reguisitionen füchtend, niht zur Stadt zu kommen wagten, Seitdem hat sich die Lage nicht gebessert, sondern verschlimmert, Handel und Kredii sind jegt auf dem hiesigen Plaße gelähmt, und mit dem Ju- casso steht es so schleht, wie kaum im Jahre 1848, Es kann nicht aus- bleiben, daß die Folgen dieses Zustandes bald in allen Han- delspläpen, welche. mit Jassy in Verbindung stehen, \ich fühlbar machen werden, denn bei der herrschenden Geldnoth ist nicht einzuschen, wie es dem hiesigen Handelssignde gelingen soll, rechizeitig seinen Verpflichtungen nachzukommen,

Mit Ausnahme der vorzüglich heimgesuchten Bauern, lastei der Druck der Verhältnisse ziemlich gleihmäßig auf alle Klassen der Bevölkerung, Die Gewerbtreibenden leiden demnach nicht weniger, als der Handeléstand. Namentlich kommen die christlihen Handwerker immer mehr zurück, und tverden durch die Geschäftsstockung, die Theuerung undo die Konkurrenz der sehr genügsamen, fleißigen und gescickten jüdischen Professionisten hart be- drängt. Es sind im Laufe des vorigen Jahrcs mehrere Fälle vorgekom- men, daß preußische Meister, welche seit Jahren hier ansässig waren, aus den angeführten Gründen nah kleinen Provinzialstädten Üüberge- siedelt sind,

Obwohl die gegenwärtigen Zustände auch den Fabrifen nicht günstig ind, [0 hat do n Moa der Dea O. Kogania in der Nähe des Gebirgsstädtchens Nianez cine Tuchfabrik er- rie Uno Die nd Ma aus Prefen vSerscinteben, Die Wab een moliene Den grove Side uno guobes, sogenanntes Kloster¿uh, welches bisher ausschließlih in den moldauischen Klöstern verfertigt wurde, sehr dauerhaft und ungemein wohlfeil is, Wenn der Krieg, dessen Nachtheile jene entlegene Gegend bis jeßt niht berührt haben, nicht das Unternehmen im Keime erstickt, so wicd die Fabrik, als die erste derartige im Lande, um so eher gedeihen können, als sie das Noh- material sehr billig aus erster Hand bezieht, und wegen der Wohlfeil- heit aller Lebensbedürfnisse im Gebirge und des gesunden Klimas nicht den hohen Arbeitslohn zu zahlen hat, der hier allen Verbesserungen, zu deren Einführung Ausländer nöthig sind, hindernd entgegentritt,

Der hiesige Play is im verflossenen Jahre von fünf Handlungsreisen- den aus Preußen und den Zollvercinsstaaten besucht worden, von denen je einer in Schnitt-, Tuch-, Galanterie- und Bijouterie-Waaren und ciner in Weinen für ein Haus zu Bordeaux reiste. Aenderungen im Zolltarife sind in dem verflossenen Jahre nicht vorgekommen, ebenso wenig sind Sei- tens der russishen Behörden ven Handel und Verkehr über die Landgrän- zen stórende Anordnungen erlassen worden.

: lleber Wechselcourse is von hier aus nichts zu berichten, da cin Wechsel hier als eine Waare angesehen wird, welche der Banguier oder Kausmann

möglich theuer verkauft, und um welche der Käufer dingt und feilscht,

Der Mangel einer Börse und der Umstand, daß der hiesige Banquier so- wohl von den Kaufleuten, als von den Bojaren selten die volle Baar- zahlung des Wechsels erhält, sondern in den meisten Fällen den Betrag ganz oder theilweise auf längere oder kürzere Zeit freditiren muß, sind die Ursachen, daß Wechselcourse auf dem hiesigen Plaße noch nicht bestehen,

In Patras hat sich, mit Genehmigung der griechishen Regie- rung, eine Gesellschaft gebildet, welche einen Dampfschifffahrtsdien s zwischen eimgen gariedrsWen Gasen und den wig sten Fnseln des Archipels herzustellen beabsichtigt. Drei Da'npsschisse mit 100 120 Pferdekraft sollen regelmäßige Fahrien auf zwei Linien machen, von welchen die cine Patras mit den wichtigsten Punkten der Südküste Morea?s, die andere den Piräus mit Nauplia, Hydra, Spezzia i O SeoInDen U O C)

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| T Walther.

Leivzig, 29. März, Leipzig - Dresdener 154 Br., 152 G. Sächssch - Baierieche 787 Br. Sächsisch- Schlesizche 957 Br. Löbau- Zittauer 23 Br., 225 G. Magdeburg- Leipziger 223 Br. Berlix- An- haltiscle 94 Br. Thüringer 83 Br., 82 G. Anhalt - Dessauer Landes- bank- Actie 125 Br. Braunschweiger Bankactien 97/4 Br. Weimarische Bankactien 88 G. Wiener Banknoten 70 Br.

** KHonstantinepel, 15. März. (Wechse'cours.) London 3 M.. 434 335. Paris 214.- Marseille 2135 124. Triest 405— 400. Livorno 1774. Genua 211. Valuten und Contanten sebr schwan- kend und willkürlich.

BBreailauu, 30. Mirz, 1 Uhr 5 Minuten Nachnittags. (Tel. Dep. d. Staats - Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 69% Br. Freiburger Actien §47 G. Oberschlesische Actien Litt. A. 1367 Br. Oberschleslsche Actien Litt. B. 1155 Br. Oberschlesisch - Krakauer 713 Br, Neisse- Brieger 47% Br.

Getreidepreise : Weizen, weisser, 83—98 Sgr., gelber 83— 93 Sgr. Roggen 71—80 Sgr. Gerste 64-71 Sgr. Hafer 36—44 Sgr

Stettm, 30, März, 2 Uhr 10 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Weizen 88 995, Frühjahr 93. BKoggen 63—67, Frühjabr 64, Juni-Juli 66. Spiritus 12%, Frühjabr 12%, Juni-Juli 125. Álles be,ahlt. Oel unverändert,

fEiauabDareg., 29. März, 2 Uhr 54 Minuten Nachnnttags. (Tel. Dep. d. Staats - Anzeigers.) Börse: Bei mässigem Geschäst etwas nie- driger. Geld-Course: Berlin-Heämburger S0. Köln-Mindener 91. Mag- deburg - Wittenberger 274. Mecklenburger 29, Kieler 87, SJproz. Spanier 297. 1proz. Spamer 1097. Sardinier 695, proz. Russen 78.

(Geireidemarkt: Weizen cntschieden fester. Roggen unverändert.

Vel 245, 24%, 235. Kaffee zu 43 einiges gekauft Zink flau.

rar fert a F, Mittwoch, 49. März, Nacumittags 2 Uhr. (Vel. Dep d. C B) Schlufs- Gourse: Nordbahn 995, proz Me- talliques 55%. MAi¿proz. Metalliques 49. 3proz. Spanier 317. Ú1proz. Spanier 167. Kurhessische Loose 295. Wien 827. Hamburg 8985, Paris 945. Amsterdam 100%, Ludwigshafen - Beabach 97, Mainz- Ludwigshafen 78. Franksurt-Hanau 787.

Gier, Mittwoch, 29. März, Nachmittags 4 Uhr 30 Minuten. (lel. Dep. d. C. B) Börse : Anfangs schlechter. Schluss-Course : Sil- beranleihe 1063. Sproz. Metalliques 795 4¿proz. Metalliques 695. Bank- actien 41090. Nordbahn 2105. 1839er Loose 110. Neueste Anleihe 85, London 14, 22. Angsburg 1465. Banmburg 110 Paris 174. Gold 49. Silber 43.

Königliche Schaujßpieie. 5m Opernhause,

Greitag, 31, Marz. (37ste Vorstellung) : Der Wasserträger, Singspiel in 3 Abthei! ungen, nach dem Fran=- zösischen der deux journées, vom Dr. Schmieder. Musik von Cherubini, Hierauf : Alphéa, anakreontis{ch2s Ballet in 1 Akt, vom K, Balletmeister P. Taglioni, Musik von Hertel. Mittel=Preise,

ITm Schauspielhause. (87ste Abonnements =- Vorstellung) : Die bezähmte Widerspenstige, Lustspiel in 4 Akten, von Shakespeare, nach der Bearbeitung von Deinhardstein, mit Benußung der Schlegel= und Tieck*schen Uebersezung. Kleine Preise,

Sonnabend, 1. April. Im Schauspielhause. (88ste Abonne= ments = Vorstellung) : Die Amerikanerin, Schauspiel in 5 Akten, von Klerne. P retse.

Es wird ergebenst gebeten, die Abonnements - Bestellungen auf den Königlich Preußischen Staats - Auzeiger für das mit dem. 1, April d. J. beginnende Quartal gefällig rettet 0 vewirtei 0 wolien, ap Le regelmäßige ZU= sendung keine Unterbrechung erleide und die Stärke der Auflage gleich danach bestimmt werden könne,

Abonnements = Preis in allen Theilen der Preußischen Monarchie 2% Sgr. vierteljährlich.

Preis des Sachregisters zu den im Staats-Anzeiger vom Jahre 1853 enthaltenen Geseßen, Verordnungen 2c. D Sgr.

Bestellungen für Berlin nehmen die Expedition des Staats-Anzeigers, Mauer- Straße No. 54., außerhalb

jedoch nur die Post-Aemter entgegen.

Oeffentlicher Nuzeiger.

[459] Uer 10 s

Der unten näher bezeichnete Kaufmann Christoph Georg Bandow von hier, ist des Betruges und der Wechselfälshung verdächtig und hat ih von hier entfernt, ohne daß dessen gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist, Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des Bandow Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon unverzüglich der nächsten Gerichts- ober Polizei- Behörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil- und Militair-Behörden des Jn- und Auslandes dieustergebenst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Vegen-

-

ständen und Geldern mittelst Transports anu die hiesige Gefängniß-Expedil4on abzuliefern,

Es wird die ungesäumte Erstaitung der da- durch entstandenen baaren Auslagea und den ver- chrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche : O Nechtswillfährigkeit versichert. [458]

Berlin, den 25, März 18954,

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen, E Kommission 11. für Voruntersuchungen, Pic

Signalement des Bandotv, Derselbe is 45 Jahr alt, 5 Fuß 3 Zoll groß, bat dunkelblonde Haare, blaue Augen , braune

Augenbrauen, ovale Gesichtsbildung, gesunde Ge- sichisfarbe, is von mittlerer Gestalt und spricht die deutsche Sprache. Die Bekleidung kann nicht angegeben werden.

Bekanntmachung, Gefundener Leichnam. Am 25, März 1854 i im Stössensee bei belôwerder ein männliher unbekannter Lefch- nam aufgefunden, Da derselbe bereits duxcch Verwesung schr angegriffen is, so läßt ih S ein hon vor „längerer Zeit erfolgtes Ableben {ließen, Am 28, Oktober 853 Abends um