1854 / 79 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

m e R E I E I S

Set E SRRIE Rie

600

Königlichen Wasserbau-Inspektor ernannt und ihm die Bearbeitung der M eren Landesmeliorations-=Sachen in der Rheinprovinz über- tragen worden. Der Baumeister Corlin zu Danzig ist zum Kö- niglichen Wasserbaumeister in Cochem ernannt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts - und Medizinal - Angelegenheiten.

Der Privat-Docent in der katholis{ch=theologischen Fakultät der Universität zu Bonn, Licentiat Dr. Floß, ist zum außerordentlichen Professor ernannt worden.

Finanz-Ministerium. Haupt-Verwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung, betreffend die Einziehung der

Königlich preußischen Kassen -Anweisungen vom

Jahre 41835 -und Darlehns -Kassenscheine vom Jéßrte 1848.

Mit Bezug auf unsere Bekanntmachungen vom 12. September

und 2. Dezember v. J. (Staats-Anzeiger vom Jahre 1853. Nr. 221

und vom Jahre 1854 Nr. 1) werden die Inhaber Königlich

preußisher Kassen - Anweisungen vom 2. Januar 1835 und

Königlich preußischer Darlehns =- Kassenscheine vom 15. April 1848 nohmals aufgefordert, diese Papiere entweder

bei der Kontrole der Staatspapiere, Oranienstraße Nr. 92 par-

terre rechts, oder in den Provinzer. bei den Regierungs - Hauptkassen oder bei den

. von den Königlichen Regierungen bezeihneten Kreis= oder *

Spezialkassen zu präsentiren, und dagegen neue Kassen-Anweisungen vom 2, No= vember 1851 von gléihem Werthe in Empfang zu nehmen.

Das Geschäftslokal der Kontrole der Staatspapiere wird zu diesem Zwecke in den Wochentagen von 9 bis 1 Uhr geöffnet sein. Dieselbe kann \ich jedoch wegen des Umtauschgeschäfts weder mit Privatpersonen, noch mit Instituten oder Spezialkassen in Séhrift-= wechsel einlassen, sondern wird alle ihr von auswärts auf anderem Wege als durch die Regierungs =- Hauptkassen zugehenden Kassen=- Anweisungen und Darlehns - Kassenscheine den Einsendern auf ihre Kosten zurücksenden.

Wenn übrigens Kassen - Anweisungen und Darlehns =- Kassen= scheine zugleich zum Umtausch präsentirt werden sollen, so müssen beide Arten von Papieren durhaus von cinander getrennt werden.

Berlin, den 2. März 1854.

Haupt-Verwaltung der Staatsschulden. Næœtan.: Rolf. GQamet, , Nobiling:

Angekommen: Der General-Major und Commandeur der 2ten Kavallerie-Brigade, von Willisen 1I., von Danzig.

Abgereist: Der Ober - Präsident der Provinz Pommern, Freiherr Senfft von Pilsach, nah Stettin.

Der Vice - Ober - Jägermeister von Pachelbl -= Gehag, nah Neu -= Vorpommern.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 31. März, Dem Vernehmen nah haben des Königs Majestät den General=Lieutenant von Hahn, bisherigen Kommandanten der Bundesfestung Mainz, von dieser Stellung zu entbinden und zum General =- Inspecteur der Artillerie zu ernennen geruht. Dem General -= Major Hexwarth von Bittenfeld, Commandeur der 31sten Jnfanterie-Brigade, welcher bisher“ den Oberbefehl über die Truppen in Frankfurt a. M. ge= führt hat , ist die Kommandantur von Mainz übertragen worden, und der General-Major Graf von Waldersee, diesseitiger Be- vollmächtigter bei der Bundes-Militair=Kommission, soll den Ober= S üher die in Frankfurt stehenden Truppen übernehmen.

r. C) S A

Des Königs Majestäl haben, mittelst Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 17. März d. J., dem neuentworfenen Statut der Spar= und Leih=-Kasse für die Hohenzollernschen N C) Sigmaringen 2c. landesherrliche Bestätigung ertheilt.

r. C.

Die Königliche Eisenbahn-Direction zu Elberfeld, welche die Verwaltung der Prinz Wilhelm= (Steele - Vohwinkeler) Eisenbahn übernommen hat, ist angewiesen, die Fallit - Erklärung sofort zu provoziren, wenn einzelne Gläubiger in Verfolgung ihrer Ansprüche den Betrieb der Bahn zu stören oder auch uur einzelne Vermögens= stücke der Bahn wirklich in Angriff zu nehmen versuchen möchten.

In der Stadt Groß =-Salze, im Regierungsbezirk Magde- burg, ist die Städte-Ordnung vom 30. Mai 1853 ‘vollständig oa geführt worden. (Pr. C.)

Der von den Senatoren der freien Städte Hamburg, Bremen und Lübeck, an Stelle des bisherigen Konsuls Lüdecke, zum Konsul in Stettin ernannte Kaufmann August Ferdinand Hellwig hat das diesseitige Exequatur erhalten. (Pr. C.)

Danzig, 28, März. Gestern Abend is die Kriegskorvette „„Amazone“/, nah beendeter Reparatur des Kupferbodens aus der s{wim- menden „Dodckt“ gelassen worden. Jn der Disposition wegen fernerer Be= nußung der „Dock“ ist insofern eine Aenderung eingetreten, als der Kriegss{hooner „Hela“ erst später in dieselbe gehen wird, da zuvor das Königliche Postdampfschiff „Nagler“ die „Dock“/ benußen wird, um einen neuen Anstrich des Bodens zu erhalten. (D. D.)

Stettin, 30, März. Das Königlich dänische Post-Dampf- {i} „Geiser““ ist heute Nachmittag gegen 4 Uhr von Kopenhagen hier angekommen. Wie man am Bord des Schiffes wissen wollte, ist die englische Flotte erst gestern Abend von Kiel nah Kjöge - Bucht ausgelaufen. Laut Nachrichten von Helsingör vom 18. März passirte daselbst am 26sten die englische Dampffregatte „Ddin““ mit Depeschen an den englischen Gesandten in Kopenhagen, und die englishe Dampfkorvette „Vullure“/, mit See-Tonnen und Bojen beladen, die in ter finnischen Bucht ausgelegt werden sollen. (M: 310,)

Großbritannien und Jrland. London, 28. März, In der gestrigen Sißung des Unterhauses wurde der (bereits erwähnte) Antrag des Herrn Pa cke, die Debatte über das Geseh zur Regulirung der Heimatberechtigungs = Verhältnisse bis zum 28 April zu vertagen, gegen den Willen der Minister mit 209 ge- gen 183 Stimmen angenommen,

Türkei. Der österreichishe „Soldateufreund“/ berichtet vom Kriegsshauplaße an der unteren Donau: „Schon am 10ten d, M. foll Fürst Gortschakoff die Weisung aus St. Petersburg erhalten haben, sich niht länger auf die Vertheidigung des „genommenen Pfandes“ zu beschränken, sondern die Offensive zu ergreifen, um durch - die Kaiserlich russishe Armee am rechten Donau-Ufer jene strategischen Punkte zu beseßen, welche allenfalls bei dem wei- teren kriegerischen Vorgehen am feindlichen Boden zu Pivots dienen könnten. Hierzu gehört unzweifelhaft die Position zwischen Matschin, Jsaktscha und Babadagh, weil dieselbe auf den diese drei Orte verbindenden Höhen zu einer Flankenver=- theidigung der Walachei vorzüglich geeignet ist, natürlich aber den Besiß der strategisch wichtigen Brückenköpfe Braila und Galacz vorausseßt, welche Schwerpunkte von den Russen daher auch sehr stark befestigt wurden, In den russisch = türkischen Kriegen des vorigen Jahrhunderts haben die türkischen Feldherren die Do- brudscha jederzeit mit der Hauptmacht beseßt, und waren auf den Höhen von Babadagh beinahe unüberwindlih. Omer Pascha überließ die Vertheidigung dieser für die an der Donau operirenden Armeen so werth „ollen Halbinsel dem Mustapha Pascha, stellte aber diesem ganz tüchtigen General nur 10 Bataillons Nizam, 8 Bataillons Redifs, 2600 Baschibozuks und 4000 Reiter, dann 48 Kanonen zur Verfügung. Diese Streitkräfte erwiefen sih zur Be- hauptung einer so wichtigen Position als unzureichend, Mu- stapha Pascha ließ zwar am geeigneten Orte jene Ver- \hanzungen, welche die Russen in früheren Jahren temolirt hatten, weil sie deren Werth erkannten, theilweise wieder ausbessern, doch forderte er mit großer Dringlichkeit Verstärkung an Truppen und Kanonen. Omer Pascha fand sich veranlaßt, vor drei Wochen 6000 Mann dahin zu dirigiren, und dieser Transport hat den Ort der Bestimmung auch erreicht, Die französish=englishen General- stabs-Offiziere, welche in Schumla die Vorarbeiten für die Dpe- rationspläne der Hülfstruppen machen, erkannten besser die Wich- tigkeit jener Position, und ganz gewiß hätte sich das französische Hülfscorps die Beseßung Ter Dobrudscha zur ersten Aufgabe seines operativen Einschreitens an der Donau gemacht, wenn nicht Ruß- land die Ausführung tises Planes vereitelt hätte.

Am 23, d, M. früh \{chlugen die Russen unter dem Schuße von 24 zwölfpfündigen und 6 achtzehnpfündigen Kanonen eine Pontonsbrüccke nah Birago' schem System bei Braila über die Insel vor Ged\chid an das rechte Donauuferz sie wurden hieran von den Türken nicht ernstlich behindert. Um 1 Uhr Nachmit-

tags sebten sich die russishen Kolonnen in Bewegung, und der ,

Marsch dauerte bis spät in die Nacht, worauf zwischen Gedschid und Matschin ein Bivouac bezogen und Wachtfeuer gemacht wurde, Dieser mit großer Präzision ausgeführte Uebergang fand unter der persönlichen Leitung des Fürsten Gortschakoff statt. Gleichzeitig begann der Corps = Kommandant General Lüders eine zweite Brücke von Galacz „auf das rechte sumpffreie Ufer zu s{hla- gen und überseßte unter Kanonendonner den Strom mit den Jäger= Regimentern Nr. 29, 30 und den Jnfanterie-Regimentern Modlin und Bragasch, nebst Kavallerie und Artillerie. Einer anderen Nach- riht zufolge, wurde am 24sten d. M. die befestigte Stadt Matschin von den Russen berannt, Mustapha Pascha konzentrirt seine Truppen b-i Babadagh, wohin er sie von Karassu aus dirigirk,

601

Weitere verläßliche Berichte aus Braila vom 24sten melden über den Donauübergang der Russen Folgendes: Am 23sten Bor= mittags kommandirte General Gortschakoff eine starke Schisfsexpedi= tion, um die der Festung Braila gegenüber errichteten türkischen Batterieen anzugreifen. Zwei Dampfer, 20 Kanonierschaluppen und mehrere Segelbarlen führten die Zruppen an das jenseitige Ufer. Die Türken eröffneten ein mörderisches Feuer ge- ati-..die Angreifenden, welches von den mitilerweile guf einer Insel postirten Batterieen und von den Geschüßen der in den Flanken postirten Kanonierschaluppen lebhast erwidert wurde, Während dieses Gefechtes wurden die oberhalb Braila vorbereiteten 94 Stü Pláätten mit je 100 Mann Jufanterie und Jäger beseßt und zur Ueberfuhr in Bewegung gesebt, so daß sie gerade in der Nähe der türkishen Batterieen landen mußten. Früher jedoch hatten {on 3 Segelbarken der ersten Expedition das Ufer er= reiht und diese mit dem Bajonette angegrisfen, Die Türken, durch die zweite Expedition bedroht, zogen sich gegen Mat- {hin zurüd und die Russen besezten mit 5000 Mann um 1 Uhr Mittags das Ufer, nachdem das Geseht 15 Stunden c@ngedauert hatte. Um 2 Uhr landeten abermals 24 Plätten, zwei Dampfer, mehrere Kanonierschaluppen mit 3000 Mann Kavallerie, die sich zur Verfolgung der Türken in Vewegung seßte. Svyáter erfolgte eine dritte Landung und ward gleichzeitig das Swhlagen einer Plättenbrüdcke in Angrisf genommen. „Wet Galacz ging der Uebergang, ohne daß” ein Gefjecht vorgefallen wäre, vor ih, nachdem man eine ordentliche Brücke ge- {lagen hatte. Die Mehrzahl der Truppen passirte die Donau bei Galacz. Der Uebergang wurde dort früher begonnen als bei Braila, denn {on um 14 Uhr standen die aus Kosaken bestehenden Avant= garden in der Nähe des Uebergangspunktes bei Braila, wo sie be= reits das Hurrahrufen der Nu}jen empfing, Jm Ganzen waren 30,000 Mann bestimmt, die Dobrudscha zwischen Matschin und Jsaktscha zu beseben., Am 23sten Nachts wurde jenseits Braila gelagert; der Angriff auf Matschin war [Ur den 24sten festgejeßpt. General Fürst Gortschakoff hatte mit seinem Generalstabe gleich nah 1 Uhr auf einem Dampser die Donau passirt und rekognoszirte persönlich. Der türkische Oberfeldherr, Mustapha Pascha, hat sein Haupt= quartier in Babadagh. Bon wohl unterrichteter Seite versichert man, Fürst Gortschakoff werde sich vorläufig auf Besebung des Theiles der Dobrudscha zwischen Mats\chin und Jsaktscha, nes n strategischer Beziehung wichtigen Bezirkes, beschränken. Jn Wien ist auf Privatwegen die Nachricht eingelaufen, die Russen hätten am 24sten die Belagerung von Matschin begonnen. Matschin hat wei in neuester Zeik wohlbefestigte Forts , ist aber dennoch nur ein fester Plaß untergeordneten Ranges und keine eigentliche S authentischen -Berichten stehen dem in der Dobrudscha fommandirenden türkischen Generale Mustapha Pascha folgende Streitkräfte zu Gebote: 20 Bataillone Znfanterie, 1 Regiment Kavallerie und 1 Regiment der kürzlich organisirten Kosaken z dann 42 Kanonen. Nach den neuesten Nachrichten sind von Silistria und Rassowa Truppen im Eilmarsche gegen die Dobrudscha. i

Nach einer über Belgrad in Wien eingetrossenen telegraphischen Depesche vom 15. (27.) d. M. haben vie bei Oltenipa postirten russischen Truppen am 23. die türkische Position bel Turtukai an= gegriffen, jedenfalls in der doppelten Absicht , den Mlebergang Yer Braila zu maskiren und die am Ufer ausgeworsenen türkischen Va:= terieen, welche die russischen Befestigungsarbeiten erschwerten, zu

zerstören, wobei sich ein heftiges Gefecht entspann, Die Russen | zogen si, nachdem die Zerstörung einer Batterie gelungen gewe= |

sen, nah Olteniza, die Türken in ihre Schanzen zurück, Die gela störte Batterie war an der Ostseite der Stadt Turtutai errichtet und beherrschte die ganze Breite der Donau bei dem Punkte, wo der Argisch in den Hauptfluß fällt.

Nufßland und Polen. Privat- Nachrichten aus War= | \chau vom 27sten d. M. erwähnen, daß der Tages E E St. Petersburg zurückgekehrte Feldmarschall Fürst von Wak- \chau in 12 bis 14 Tagen nackch dem Kriegsschauplaße an der |

Donau abzugehen beabsichtigte. Außer sechs seiner Adjutanten sollen den Feldmarschall , wie verlautet, die Kaiserlichen Glügel= Adjutanten Fürst Theodor Paskiewitsh, Graf Orloff und Major Fürst Labanoff - Rostowski begleiten, Auch hieß es,

daß dem Fürsten-Statthalter der General-Major Fürst Bebutoss, |

so wie der Chef der diplomatischen Kanzlei, Wirklicher Etatsrath von Krusenstern, nebst einer großen Anzahl anderer Militair- und Civil - Beamten folgen würden. Man erwartete in Den nächsten Tagen den Kaiserlichen General-Adjutanten, General der Kavallerie Grafen Rüdiger, als Stellvertreter des Feldmarschalls während seiner Abwesenheit. Der englishe und der französische General- Konsul zu Warschau, die ihre Abberufungsschreiben noch nicht er= halten hatten, erwarteten dieselben täglich. (Pr. C.) Schweden und Norwegen. Stockholm, 24. März. „Aftonbladet“ berichtigt seine frühere Mittheilung, daß der russische Kaiser seine Zufriedenheit mit der schwedisch-norwegishen Neutra- litáts = Erklärung in einem sehr verbindlichen Sqhreiben an den

König Oscar ausgedrückt habe (siehe Nr. 73 des Staats = Anz.), dahin, daß der Kaiser nur mündlich dem schwedischen Ge= sandten in St. Petersburg, Herrn von Nordin, sein Vertrauen zu König Oscars redlichen Absihten und nicht irgend eine besondere Zufriedenheit ausgesprochen habe.

Christiania, 24. März. Am 21. überbrahte der Staats= rath Erichsen dem Storthing eine Königliche Mittheilung über die von Seiten derjenigen Mächte, denen die s{wedis{ch = nor= wegishe Neutralitätserklärung übersandt worden war, eingelaufe- nen Antworten. Diese Mittheilung ist mit dem am 16, an den schwedischen Reichstag gelangten Königlihen Schreiben gleih= lautend. Das Storthing beschloß einstimmig, dieselbe zu Protokoll zu nehmen, i

Asien. Dur den Lloyddampfer „Bombay“ sind in Triest Nachrichten aus Bombay bis zum 28sten, Calcutta 18ten, Singapore 17ten, Hongkong 11. Februar eingetroffen, Der französische Ca= pitain d’Orgony, der die birmanischen Truppen abrichtete, ist von seiner Regierung abberufen worden und befindet si bereits auf dem Wege nah Frankreich, Vor seiner Abreise wurde er in Ava noch reichlich beschenkt und zum „Vetter‘““ des Königs, \o wie zum „unüberwindlichen General“ ernannt.

Kurz nach der bereits mit der lesten Post gemeldeten Ankunft der Fregatte „Aurckland“’ aus dem persischen Golfe ist der Dampfer

| der ostindischen Compagnie „Acbar““ mit Truppen und Munition

dahin abgeschickt worden, Man knüpft daran die Vermuthung, daß, obschon in Persien jeßt äußerlich Alles ruhig, doch Gründe vor= handen seien, dieser Ruhe nicht zu trauen, und daß deshalb die Anlage von Befestigungen an einem geeigneten Punkte, wahrschein= lich in Karrick, beabsichtigt werde. Auch erhalten die Truppen an der Nordwestgränze Verstärkung, obschon der Ankunft von russischen Emissären in Kabul mit Berufung auf die durch den Schnee unter= brochenen Communicationen widersprochen wird.

Dem „North China Herald“ vom 4, Februar zufolge über= wintern die Rebellen in Tuh =liu, was mehr als 20 Meilen von Tsin - tsin, das sie nach früheren Nachrichten bereits eingenommen haben jollten, und gegen 100 von Pecking liegt. Shangae, von wo der französische Geschäftsträger Herr Bourboulon an Bord der Korvette „Colbert“ am 9. Februar in Hongkong angekommen ist, befindet sich noch in ihren Händen, und dort isstt vor Kurzem ein R Pa O Dr. Martin, als Ober-Felvarzt in ihre Dienste getreten,

Der amerikanische Kommissar in China, Oberst Marshall, hat die Schiffe der Vereinigten Staaten vor Kurzem ermächtigt, den Hafen von Shangae zu verlassen, überhaupt dort Handel zu trei= ben, ohne an die chinesischen Behörden Zoll zu bezahlen.

Capitain Haines, der bisherige politishe Agent und Gouver= neur in Aden, so wie sein Assistent, Lieutenant Cruttenden, sind

| ihrer Stelle entseßt und nach Bombay berufen worden, weil sie ein

Defizit von 2 Lak Rupien in der öffentlihzn Kasse nicht rehtferti= gen können.

Patis, Mittwo@, 297 März. (Tel, Dey, v. C. D.) Der heutige „Moniteur“ enthält einen Bericht über die Anleihe, nah welchem in Paris von 26,000 Unterzeichnern 214 Millionen , in den Departements von 72,000 Unterzeihnern 253 Millionen Franken gezeichnet worden. Bei 60,000 Unterzeihnern, welche nur 50 Franken Rente gezeichnet, hat keine Reduction stattgefunden, die übrigen Zeichnungen werden auf die Hälfte reduzirt.

(Diese Depesche ging am 29sten d. um 3 Uhr aus Paris ab und traf heute, am 30sten, um 34 Uhr, also nah 24 Stunden

| hier ein, Wir empfingen außerdem heute, Donnerstag den 30sten,

Vormittags 11 Uhr, zwei Depeschen aus London, die daselbst ant Montag, den 27sten d. Abends aufgegeben sind, deren Inhalt selbst- verständlih bereits seit gestern auf brieflihem Wege hier be-= fannt ift.) L

Paris, Donnerstag, 30. März. Grell, eo, D, N, B.) Der heutige „Moniteur“ erklärt, daß feindliches Eigenthum auf neu- tralen Schiffen, so wie neutrales Eigenthum auf feindlichen Schiffen vorläufig nicht weggenommen werden solle. Ausgenommen hiervon istt Kriegscontrebande. Au sollen keine Kaperbriefe ausgestellt werden. E / E Im Ganzen sollen 50,000 Maun sranzösische Truppen bis zum Monat Mai nach dem orientalischen Kriegsschauplabe Überge- führt werden. Hiervon sind {hon 15,000 Mann eingeschifft und sollen von diesen bereits 4000 am 27, März in Gallipoli einge= troffen fein,

London, Donnerstag, 30. März. (Tel, Dep. d. C. B.) Jm Oberhause theilte Clarendon mit, die russischen Schiffe wären von Sebastopol abgesegelt, aber nicht nah der tsherkessischen Küste z

H I e eel ider s P E g e Cn E R E