1854 / 82 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Nach dem Vertheilungs - Plan zu der provisorischen Zoll- Abrechnung für das Jahr 1853 hat Preußen von seinen Zoll- Einnabmen 3,067,515 Rthlr. herauszuzahlen. Darauf sind bereits nah dem Vertheilungs - Plan für das 1ste bis inkl, 3te Quartal o. J. gezahlt 2,592,950 Rthlr., und |ind aljo noch herauszuzaÿlen 474,565 Rthlr., wovon Baiern 178,400 Nthlr. , Württemberg 105,050 Rthlr., Baden 15,850 Rihlr. , das Kurfürstenthum Hessen 53,859 Rthlr. , das Großherzogthum _Hejsen (wegen einer Zahlungs - Ausgleichung) 1294 Rthlr. 15 Sgr. 7 P}, Thüringen 86,357 Rthlr. , Nassau (wegen einer Zahlungs- Ausgleichung) 17 Rthlr. 22 Sgr. 5 Ps. , Luxêmburg 99,700 Rt6lr. erhält. Baiern hat nah der Zoll - Abrechnung sür das Jahr 1853 zu empfangen 2,067,650 Rthlr., wovon es nach dem Vertheilungs - Plane für das 1ste bis incl. Zte Quartal bereits 1,571,360 Rthlr. bezogen und noch 490,290 Rthlr. zu empsangen fat. Hierauf kommen von Preußen 178,400 Rthlr., von Sachsen 310,570 Rthlr., von Braunschweig 7300 Rthlr, Sachsen l aus den vorjährigen Zoll-Einnahmen herauszuzahlen 698,214 Ir, wovon bereits nach der Zoll - Abrehnung der drei ersten Quartale herausgezahlt sind 387,640 Rthlr. Es bleiben mithin noh 310,5/4 Rthlr. herauszuzahlen, welche an Baiern mil 310,570 Rthlr. in cunder Summe zu zahlen sind. Württemberg hat aus den vor ährigen Zoll-Einnalmen zu empfangen 825,404 Rthlr., von denen i j À A 662,980 Nthl. pbezogen

es während der drei ersten Quartale v. J

und mithin noch 162,824 Rthlr. zu beziehen hat ,_ und zwar von Preußen 105,059 Rthlr. und von Frankfurt a. M. 97,10) A Baden hat zu emvyfangen 443,105 Rtdlr., wovon es bereits 7 O Rtblr. erhalten und mithin noch 15,855 Rthlr., und zwar aus dev preußischen Kasse, zu beziehen hak. Las Kurfürstenthum Hessen at zu empfangen 214,979 Rthlr., wovon es bereits 161,130 Rthlr, bezogen und 53,849 Rthlr. noch zu beziehen hat, welche es von Preußen mit der runden Summe von 53,890 Rthlr. erhält, Das Großherzogthum Hessen hat 140,720 Rthlr. zu empfangen. Es hat hiervon bereits 101,180 Rthlr, erhalten und bezieht noch 39,040 Rthlr., wovon Preußen (wegen einer Zahlungs -Ausgleihung)

1294 Rthlr. 15 Sgr. 7 Pf., und, Frankfurk a, M Det es

L Gu ! , niht schon geschehen is, 38,245 M. zu zahlen aben, at empfangen, wovon bereits

Thüringen hat 330,147 Rthlr. zu empsa1 i 243,790 Rthlr. vergütet und noch 86,357 Rthlr. zu verguten sind, Diese werden im Wege der bejonderen Abrechnung von Preußen zu empfangen. sein. Braunschweig hat 7300 Rthlr, und zwar an Baiern herauszuzahlen. Ha|sau hat 207,674 Rihlr, zu empfangen, wo es bereits 154,050 Rthlr, erhaiten und noch oon Preußen (wegen einer Zahlungs - Ausgleichung) 17 Nthlr. 22 Sax. 0.P!.UND von Granffurt a, M. (abzüglich der bereits erfolgten Abschlags-Zahlung von 34212 Rthlr,) in runder 2 53,600 Rthlr. zu: erhalten hal, Frankfurt a. M. hat jeraus= zuzahlen 593,159 Rthlr., wovon es bereits 443,930 Rthlr. gezahlt und noch 149,629 Rthlr. zu zahlen hat. Hiervon sollen erhalten

und no ; S 57,750 Rthlr. , das Großherzogthum Hesseu (jo weit es nicht bereits geshehen ist) 38,245 Rthlr.,, Nassau (abzüglich der bereits erfolgten Abschlagszahlung von 34,212 Mr) 93,090 Nthlr. Luxemburg hat 133,397 Rihlr. zu empfangen, von denen es vereits 99,650 Rthlr. erhalten und noch 33,/4/ Rthlr, zu erhal- ten hat. Diese erhält es in runder Summe mit 33,700 Rihlr, aus preußischen Kassen. (Pr, C.) E U

Bromberg, 2. April. Jn Folge des seitens del hiesigen Königlichen Regierung zurückgenommenen Verbotes, die Weiter = befórderung des nah Rußland bestimmten Waffentransportes be- trefsend, kamen am Donnerstag, den 30. v, Mts., hierselbst zwei russische Offiziere in Civilkleidern an, um die qu. Waffen von dem Spediteure in Empfang zu nehmen. Der Transport gesMteyt nunmehr zu Wasser bis Modlin, dem Bestimmungsorte der qu. ÆWas= fen. Die Aufhebung der anfänglih höheren Orts verfügten Be- \chlagnahme dieser Waffensendung dürfte einfach ihren Grund darin haben, daß die betreffende Sendung, als in Rücksicht auf die Pa= rität die preußische Regierung den Transit von Waffen verboten, bereits die preußishe Gränze überschritten und sich innerhalb Preu= ßens auf dem Wege nach Rußland befand, Die nach Rußland von Lüttih aus gehenden Waffensendungen wurde sonst immer durch den Sund 2c. befördert; wegen der Verwickelungen mit den Westmächten, so wie auch des Eises, womit die Ostsee noch theil- weise bedeckt war, hat man den Landweg vorgezogen. (Pos. Ztg.)

Stettin, 3. April. Das gestern hier von Kopenhagen ein= getroffene Dampfschiff „der Geyser“' ist der englishen Flotte bei Rügen begegnet. (Oft\. Ztg.)

Mecklenburg. Warnemünde, 1, April, Gestern Nach- mittag gegen 3 Uhr sah man hier ganz fern, kaum am Horizont sichtbar, die englische Flotte, Segel- und Dampfschiffe, nah Osten vorbei passiren, Schon vorgestern Nachmittag war hier Kanonendon=- ner zu vernehmen. (Rost, Z.) |

Baiern. München, 25. März. Dem Vernehmen nach ist vor wenigen Tagen der von der A S S neu ausgearbeitete Entwurf einer vollständigen Strafprozeß - Drdnung guf Befehl des Königs den Berathungen des Königlichen Staats=

[s a 3 4 | S 2 E P F fes c m 2 E Sa pas | Abstimmung beide Verträge, nämlich den am 22. August abgeschlos=

| auf die Rechte der Neutralen nach Lord | 25. März oder nach der Königlichen Erklärung vom 28. März zu

| „Kriegs=-Contrebande““ fämen.

raths unterstellt worden, Zu den wesentlichen Neuerungen des Entwurfs soll die Beschränkung des Geschwornengerichts auf die nichtpolitischen Verbrechen gehören, während die politishen Ver-= brechen in erster Instanz vor das Appellationsgericht, in zweiter vor den obersten Gerichtshof gewiesen sind. Auch bezüglich der Ge- staltung der Hauptverhandlung, dann in der Materie der Rechts= mittel und im Ungehorsamsverfahren sollen auf Grundlage der bis- herigen Erfahrungen erhebliche Reformen beabsichtigt sein. (A. A, Z,) Niederlande. Haag, 1. April. Ein K. Dekret ernennt Herrn Vrolik aus Utreht zum Finanzminister, Ex wird seme Function den 1. Mai antreten, bis wohin er durch Van Hall, der Minister des Auswärtigen bleibt, interimistis{ch vertreten wird. Belgien. Brüssel, 2, April, Die Repräsentantenkammer hat gestern nach mehrtägigen Verhandlungen in geheimem Comité

| die Berathungen über die mit Frankreich abgeschlossenen Verträge

beendet und darauf bei der in éffentliher Sißung erfolgten Schluß:

senen Handelsvertrag und die an demselben Tage abgeschlossene Convention gegen den Nachdruck nebst dem Additional =- Artikel vom

| 27, Februar 1854 mit 63 gegen 15 Stimmen angenommen.

Großbritannien und JIrland. London, 1. April, Die von Lord Aberdeen im Oberhause und von Lord John Russell im Unterhause beantragte Adresse an vie Königin als Antwort auf die Kriegs=-Erklärung wurde gestern (wie bereits telegraphisch ge- meldet) in beiden Häusern einstimmig angenommen. Das Unter-= haus bes{chloß auf Lord Zon Nuisels Anttag, am 3, April Der Königin die Udresse in córpore zu überreichen.

In der (bereits kurz erwähnten) Sißung des Unterhauses am 30, März fragte Derr H, MitGhell, ob Me sogenanen ru] sischen Kaufleute (d. h. russischen Handel Treibenden) sich in Bezug

d Clarendons Schreiben vom

richten hätten. Zwischen beiden Aktenstücken scheine ein Widerspruch zu bestehen, Er wünsche zu wissen, erstens, ob Feindes-Eigenthum, am Bord neutraler Schisse gesunden, auch wenn es nicht Kriegs Contrebande ist, der Beschlagnahme ausgeseßt seiz zweitens, ob rus sische Produkte, welche Eigenthum britischer Unterthanen geworden, das- selbe Vorrecht genießenz drittens, ob auch britische Fahrzeuge das Recht baben, Produïte des GeinDdes aus einem neutralen Hasen herben zu bringen, oder nicht. Endlich, was n Auer unter die Nubril : Darauf entgegnete der General! t: In der Königlichen Erklärung sei keine Rede von Auf Rechtes zur Durchsuchung neutraler Schiffe, da solche

Anwal gebung des

sonst feindliche Depeschen oder Kriegs-Contrebande befördern könn-

ten. Den Begriff „Kriegs - Contrebande“ zw Vosimiten, ome ér nicht unternehmen, verweise O N Bezug auf diese höchG|st ver= wickelte Frage auf eine zjüngjt erschienene Abhandlung von 34 eng- gedruckten Seiten, nach welcher nicht nur unmittelbare Kriegswerk zeuge, wie Woffen und Schießbedarf, sondern unter Umständen auch Proviant als Contrebande betrachtet werden könne. Was die Vrcge betresse, 09 russische Produkte an Bord briti- cher Fahrzeuge der Wegnahme GUSRGIeDT “Jen, 10 halt er es sür Tar; nag dem Völkerrechte wie nach dem Landes= aeiepe I Unterthanen kriegführender Staaten kein Ausnahm® recht beanspruchen könnten. Nach der Kriegserklärung ist jedes Geschäft zwischen englischen und russischen Unterthanen geseßz- widrig. Russishe Produkte dagegen , die vor dem Beginne der Feindseligkeiten gekauft und so bona ide Eigenthum britischer Unterthanen geworden sind, oder die etn Brite von neutralen bona side Eigenthümern derselben angekauft hat, würden frei sein. Auf nochmalige Anfrage von Herrn Price erwiderte Lord J Rue Bom E britisches Eigenthum , an Bord neu- traler Schiffe befindlich, isk ohne Zweifel frei. Uebrigens werden Arrangements vorbereitet, und britische Unterthanen , die sich jeßt auf russishem Gebiete befinden, zur Fortbringung ihres bona fide Eigenthums auf neutralen Schisfen, troß irgend einer bestehenden Blokade, zu ermächtigen, H.Baillie erinnerte daran, daß am 8. Mai 1852 in London ein französisch = englisch - russisch dänischer Vertrag unterzeichnet wurde, welcher das dänische Erb- folge-Geseß zu Gunsten des Kaisers von Rußland abänderte und nicht weniger als 12 Thronerben enterbte ob dieser Vertrag in Folge des Krieges als abgeschafft betrachtet werden könne Lord F, Russell: Jener Vertrag hatte blos die Integrität der dáni- \{hen Monarchie zum Zweckz und 0 Tee Mt en ; wie so der Aushruch des Krieges zwischen Rußland und zwei an- deren Vertrags-Unterzeichnern den die dänische Monarchie betref- fenden Vertrag ungültig machen fann. Hierauf erhielt die Ein= fommensteuer - Bill, nah einigen Ausfällen der Tories auf den Schaßtkanzler, die dritte Lesung. Darauf kam die vertagte Debatte über die Ernennung des Klöster - Ausschusses an die Reihe, und Goold stellte den Antrag, anstatt Chambers, des Marquis von Stafford und Newdegate drei gemäßigtere Mitglieder , nämlich Soteron, Ker Seymer und Lord H. BVane zu ernennen, Die Bei-

behaltung von Chambers wurde darauf Gegenstand einer hesondern

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Abstimmung und mit 117 gegen 60 lesch{lossen und dann die De= batte vertagt.

Unter den lebten von der Regierung dem Parlamente vorge- legten Aktenstücken über die orientalische Frage befinden sich auch einige in Bezug auf den griechischen Aufstand und unter anderen eine vom 16. Februar datirte Depesche Lord Clarendon's an den britischen Gesandten in Athen, Herrn Wyse, in welcher er demsel- ben das Resultat einer Unterredung mit dem griechischen Gesand= ten in London, Herrn Tricupis, mittheilt, welcher beauftragt war, das Verhalten der griechischen Regierung in Bezug auf den Auf= stand zu ‘rechtfertigen. Lord Clarenton hatte die Rechtfertigungs- versuche ziemlich kurz abgewiesen und Herrn Tricupis schließlich er- klärt, daß, wenn die griechische Regierung ten Aufstand ferner wie bisher, direkt oder auch nur indirekt, begünstige, die Blofkfirung Athens die unvermeidliche Folge sein würde, i

Die Einschiffung der zur zweiten Division des Expeditions- Corps gehörenden Regimenter beginnt in der nächsten Woche, bis zu deren Mitte wenigstens 6 der dazu gehörenden Linien-Jnfanterie= Regimenter eingeschifft sein werden. Von dem Ober-Befehlshaber des Heeres soll nah Berichten aus Duklin der Befehl ergangen sein, 22 Regimenter um 300 und 6 um 200 Mann zu verstärken,

was eine Vermehrung der Jnfanterie um 7800 Mann ausmachen |

wUrde, Lr _Ndlan s Stab verle London am Sten 0M. Nd Der „United Service Gazette“, hat die Negtiérung bet Dent Obersten Celt f M bestellt, Ai. Vatis, 2 Al, Die ete 21 uppensendung nach Gallipoli ist erfolgt: 4 Schiffe mit 5400 Mann, 6 S | 450 Mann und 225 Pferden, 4 mit 1395 Mann und 40 Pferden, mit 1130 Mann und 20 Pferden, 2 mit 3040 Mann, 5 mit 1663 Mann "Und 80 Pferden, Jm Ganzen mit dem Kontingent noch eines Schisfes 20,078 Mann und 365 Pferde. Kauffahrer bringen täglich von Marseille die Pferde, Kanonen, Munitions bedarf, Lebensmittel und Lagergegenstände fort, Türkei. stantinopel vom 20. März bestätigt eine durch telegraphische Meldung bereits bekannt gewordene Thatsache. Zwei Schiffe des

englishen und französischen Geschwaders, welhe im Schwarzen |

Meere gekreuzt hatten, waren am 19ten desselben Monats mit der Nachricht nach dem Bosporus zurückgekehrt, daß die Russen alle Posten an der tscherkessischen Küste auf einer Strecke von etwa funfzig Meilen verlassen haben. Die Eingeborenen sollen sich bereits der wichtigsten Punkte bemächtigt haben. Es fehlen ins genauere Mittheilungen darüber, ob die vier Festungen Poti , Redut = Kale, SUüuchum =- Kale und Anapa - unter jenen „wichtigsten Punkten“ zu verstehen sind. Diese Rückbewegung der russischen Truppen hat in Konstantinopel um so mehr überrascht, als die genannten Punkte ziemlich stark befestigt und mit einer zahlreichen Garnison versehen sind, Man hatte auch bisher einen Angriff der ver= einigten Flotten auf die tscherkessishe Küste uicht für wahrscheinlich ge halten, weil bei der jeßigen Witterung auf eine Mitwirkung der türkifch anatolischen Armee nicht zu rechnen ist, und weil ein Erfolg in dieser Ge-

gend von feinem wesentlichen Einfluß auf die Entscheidung des Krieges |

(ein: kann. Deonnvckch Meint os, vaß man von ruisliwer Seite es |

Bam J

v0rioa, einer folden BDiversion ch4 emttehen. Und, nq Prejer

4000 Revolvers für die Mannschaften der Flotte |

S Mit |

Ein ber „P C.“ vorlegender Brief aus Kdn

interimistisch zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten

Ninister am britischen Hofe ernannt worden,

: Amerika. Die (bereits kurz erwähnte) Botschaft, welche der Prásident der Vereinigten Staaten wegen des „Black Warrior““ an den Kongreß gerichtet hat, lautet :

„Dem în ihrem Beschlusse vom 10. d, Mts. ausgedrückten Wunsche der Nepräsentanten - Kammer gemäß, übersende ih beiliegend einen Be- (Ms ial Ode „welcher alle Angaben enthält, die diesem De- A Mer die am 28, des vor. Mts, in Havanna stattgefundene i a e Warrior “' zugegangen sind, Zm Laufe der Ea L l chre andere Fälle des Angriffs von Seiten der ReWte amerikanischer - Büraer Cello Paudel, won Bexlopung, der Fl e Mmeritgg er rger und von Beleidigungen unjerer nationalen Viagge gegeben, Ulle unsere Versuche, um Genugthuung zu erhalten haben ur zu langen yußlosen Unierhandlungcei geführt, Die Doku- mente in Bezug auf diese Angelegenheiten sind sehr umfangreich ; sobald lle geordnet sind, werden sie dem Kongr-}e übersandt werden, Die jeßt übersandten beziehen sich ausschließlich auf die Beschlagnahme des „Bla Warrio1“ und weisen das Unrecht so flar nach, daß man ver- | nunstiger Weise cine volle Enischädigung erwarten sollte, sobald dieses | Ungercch!fertigte und beleidigende Verfahren der Regierung Jhrer katho- lischen Majestät bckannt gemacht wirdz doch ähnliche Erwartungen haben | fi in anderen Fällen nichi verwirkliht, Die beleidigende Macht if mit großer Macht zu Angriffen vor unseren Thüren, aber wie fie behauptet, bat sie feine Mat zum Wiedergutmachen, Wir müssen in einer anderen Demitphare Genugthuung suchen und die Antwort auf die gerechten Kla- gen, die wir an die Regierung des Mutterlandes richten, ist nur die Wic- | derholung von Entschuldigungen, die untere Beamte in Folge der Vor- | sellungen auf pslihiwidriges Betragen den höhiren Beamten zu machen aben.

Die eigenthümliche Stellung der Parteien hat chne Zweifel die

Piactereien nd Beleidigungen, welce unsere Bürger von den Behörden

Cubas zua erdulden gehabt haben, schr vermehrt, und Spanien scheint

nicht zu begreifen, bis zu welhem Punkte es für das Verfahren dieser

Behörden veraniwortlih is, JIndem es dieselben mit außerordentlichen

Bollmachten bekleidet, is es der Gerechtigkeit und seinen freundschast-

ichen Verhältgissen zu unserer Regierung schuldig, mit der größten Sorg-

[alt zu wachen, um den Mißbrauch dieser Vollmachten zu verhindern ugd

im Fall einer Verlegung derselben eine {nelle Genugthuung zu geben.

e h habe schon Maßregeln ergriffen, und die spanische Regierung von der Beleidigung der cubanischen Behörden, indem diese den „Black Warrior ‘’ mit Beschlag belegt und zurückzielten, in Kenntniß zu seßen und s sofortigen Ersay des dadurch unseren Bürgern zugefügten Schadens

rlangt,

_ In Rücksicht auf die Lage der Jyusel Cuba, ihre Nähe an unserer

Küst:, die Beziehungen , die es immer zu unserxcn fommerziellen und an- | deren Jnter: sen haben muß, ist es umsonst zu erwarten, daß eine Reihe | unsreundlicher Akfie, die unsere kommerziellen Rechte verleßen , und eine

Politik , welche die Ehre und Sicherhecii dieser Staaten bedroht, lange

mit fricdlicen Beziehungen bestehen kann. Jm Fall, daß die zu einer

sceundscbastlicheu Beilegung unserer Schwieiigkeiten mit Spanien ge stellten Forderungen unglücklicherweise ohne Erfolg sein sollten, werde ih nicht zögern, das Ansehen und die Mittel zu gebrauchen, welche der

Kongreß bewilligen mag, um die Beobachtung unserer gerechten Rechte zu sichern, Ersay für die erlittenen Beleidigungen zu erlangen und die Ehre unserer Flagge zu rächen. Jn Voraussicht dieser Eventualität, von der ich ernstilid hoffe, daß sie nicht ‘cintreten mag, mache ih den Congreß darauf ausmerl}am, daß es zweckmäßig scin mag, provisorisch ole Maßregeln zu treffen, welce der Fall zu erfordern scheint,

Washington, den 15, März 1854,

Granklin Pierce, Präsident,“

Seite hin die Vertheidigungslinie zu verlürzen. Man erwartete in |

Konstantinopel tägli) das Auslaufen der englisch = französischen |

Flotte. Das englische Geschwader im Bosporus zählt gegenwär= tig 9 Linienschiffe und 11 Fregatten, das französische 8 Linien chiffe (außer dem „Napoleon““, der in Reparatur begriffen ist) und 10 Dampf=-Fregatten. Die türkische Flotte hat 7 Linienschiffe.

Das türkische Kriegs=Ministerium is mit den Anstalten für Unter bringung und Verpflegung der erwarteten Hülfstruppen angele gentlih beschäftigt, und die Auffäufe der Proviant - Kommissarien haben die Lebensmittelpreise von Neuem beträchtlich gesteigert. leis C1 Prod, Quilor und Hourage nd un 100 his

400 pCt. in die Höhe gegangen. Uebrigens scheint es keinem Zwei- |

fel unterworfen, daß die verbündeten Regierungen vorläufig für die Ausgabe für Sold und Unterhalt der Hülfécorps auskommen,.

Wenn auch die fremden Truppen nicht in ter Hauptstadt garniso= |

niren werden , \o soll doch ein Theil derselben in Konstantinopel

ausgeschift werden. Man glaubt, daß etwa 10,000 Engländer und 15,000 Franzosen Kasernen in der Nähe der Stadt für einige Zeit beziehen werden. Der K. K. österreichishe Jnternuntius hat durh eine Bekanntmachung den noch auf ottomanischem Gebiete weilenden russishen Unterthanen in Erinnerung gebracht, daß die ihnen zur Abwickelung ihrer Geschäfte vergönnte Frist mit dem 29, April d. J. zu Ende gehe, und daß sie nach Ablauf derselben des Schubes der österreichischen Gesandtschaft verlustig gehen,

| 2e Und uus Ntben vom 24 Mat.

Andererseits haben alle in der Türkei ansässigen Russen von threr Regierung die Weisung erhalten, sofort in ihr Vaterland zurückzu- fehren. Am Wsten war ein Trupp kurdischer Reiter unter Füh- rung einer Amazone in Konstantinopel eingetroffen.

j Tri e f, Dienstag, 4, April, (Tel: Dep. d.C. B): Dis Poft | aus Konstantinopel ist eingetroffen und bringt Nachrichten bis zum Nach den Briefen der „Triester Zeitung“/ ist der bisherige türkische Geschäftsträger am griehts{hen « Hofe, „Nechet Bey. 1 Konstaninopel atte gekommen, der bisherige dortige griehische Gesandte Me- taxas hat seine Pässe erhalten. Eine Staatsraths - Sipung hat stattgefunden, in der die Ausweisung der Griechen beschlossen sein soll, Die vereinigte englisch=französische Flotte ist nah dem Schwarzen Meere abgegangen, Der Scheih ul Jslam und Rifaat Pascha, Präsident des Conseils, baben ihre Entla}ung erhalten,

In Athen war die von dem Finanz- und Justizminister ange- botene Entlassung nicht angenommen worden. Jn Epirus und Thessalien wird fortwährend gekämpft. Zwei Festungen, auch Sulï sollen genommen sein. Prevesa befindet sich in Blokadezustand,

Paris, Montag, 3, Avril. (Tel, Dey, d, C. D) Nu biex eingetroffenen Nachrichten aus Konstantinopel vom 26, v. Mts. ha= ben die Flotten der Westmächte am 24. Beikos verlassen und sind ins Schwarze Meer eingelaufen. Sie steuerten in der Richtung nach Varna zu,

_ Sqehweden und Norwegen. Stockholm, 28, März, Der Contre - Admiral, Kammerherr Christian Adolph Virgin, ist !

Zu Marseille war es im Getreidogeschäft sehr still.