638
gestern Nachmittag um 4 Uhr traf Se, Majestät in Darmstadt ein, nahm das Diner mit Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog ‘und der Großherzoglichen Familie im Residenzshloß ein und seßte dann seine Reise hierher fort, wo das Nachtlager im „Römischen Kaiser“ genommen wurde. Gestern früh wurde die Reise nach Biebrich und am Nachmittag von dort nah Weimar fortgeseßt. (Fr. P. Z.)
Baden. Karlsruhe, 3. April. Ju der heutigen Siyung der zweiten Kammer erklärte Staatsrath v, Wechmar:
Es wurde mir mitgetheilt, daß ein Mitglied des Hauses eine Inter- pellation angekündigt habe, wodurch es von der Regierung nähere Aufklä- rung über die Lage des dermaligen Konslikls mit dcm Hrn, Erzbischof in Freiburg zu erhalten wünscht. Ehe diese Junterpellation erfolgt, glaube ich aber die Kämmer darauf aufmcrkfsam machen zu sollen, daß meines Erachtens zu einer solchen Aufforderung ein besonderer Fall nicht vorhan- den is, und die Befolgung dieser Juterp:llation wohl zu keinem, für die Sache selbst ersprießlihen Resultat führen dürfte, Zch will nur auf die eine Thatfache-hinweisen, daß zur Schlichtung- dieser Angelegenheit die Ne- gierung sih veranlaßt sah, unmittelbare BVerhaudlungen mit dem römischen Stuhle anzuknüpfen. Hieraus ergiebt si aber von selbst, daß cine Er- örterung dieser Angelegenheit in diesem Saale, wenn auch nicht unzu- lässig, doch, wie ih wohl sagen darf, zwecklos und “unzweckmäßig sein würde, und ferner ergiebt sih hi:raus, daß ih miinerseits g- hindert wäre, an ciner solhen Diskussion in diesem Augenbli irgend- wie Theil zu nehmen. Es dürfte wohl genügen, wenn die Re- gièrung erklärt, däß sie jeßt, ‘wie auch vorhec auf dem Standpunkte der Thronrede feststehe. Die Regierung wird die Würde und die Rechte der Krone wahren, und stets und foriwährend bemüht sein, auf dem Wege friedlicher Verständigung die bestehenden Mißverständnisse zu beseitigen. Ein Näheres kann und werde ih zur Zeit nicht ciflärenz rxs wird sich auch die Kammer bei dieser Eiklärung vollkommen beruhigen und damit eine Diskussion abschneiden, die doch zuleßt zu keinem Erfolge führen würde, Dics ist mein Wunsch, den ih Jhuen ans Herz legen möchte. — Trefurt: Jch gestehe, daß dic Veranlassung für mich, die fragliche Interpellation anzuzeigen, den lezten Ereignissen, die der Abschickung eines speziellen Gejandten nah Rom voranu- gingen, unmittelbar zuzuschreiben is. Wir haben seitdem erfahren, daß die Verordnung vom 7. November zurückgenommen wurde, und zwar auf den Grund, daß die Verbältnisse so seien, daß cin außerordentlicher Schuh der Hoheitsre{hte des Regenten nicht nothwendig is, und ih gestehe, daß ih und viele Andere nicht in Kenntniß von den Thatsachen waren, auf denen diese Veränderung der Umstände beruht, und hätte gewünscht, und wahrscheinlich mit mir noch viele Mitglicder dieses Hauses, daß in dieser Hinsicht der Kammer E: öffnungen gemacht worden wären, Andererseits er- kenne ih aber auch den Grund an, den der Herr Präsident des Mi- nisteriums des Innern so eben vorgebracht hat, den Grund uäm- li, zur Vermeidung näherer Erörterungen über diese Sache. Zwar gestehe ih, daß ich nicht glauben tann, es werde der Weg, den die Regierung jeßt eingeschlagen hat, von besonderem Erfolg und in dieser Hinsicht streng geboten scin, eine Diskussion zu vermeiden, denn wir haben die schr erfreulihe Zusicherung, daß die Regierung fcst- halten werde an dem Grundsaße, den wir aus dem Munde unseres durch- lauchtigsten Regenten bei Eröffnung des Landtages veruahmen, und wenn die Negierung wirklich hierbei festhalten wird, welcher Versicherung ich voll- fommen Glauben schenke, alêdann wird niht möglich sein, daß der Weg,
der eingeschlagen wurde, zu einem Zicle führt, Andererseits sage ich aber |
auch , daß wir verpflichtet sind, uicht das Mind ste zu thun , was als ein Vorwand gelten könnte, daß wir jene Unmöglichkeit auch nur erleichtert hätten. Jch bin deshalb vollkommen befriedigt, und ¿wcifle nicht, daß es auch die Kammer sein werde, (Mannh, J.)
Hesterreich. Einem der „Pr. C.“ zugehenden Schreiben aus Wien vom 4. April entnehmen wir folgende Mittheilun zen: Die Sen- dung des Sections- Chefs im Handelsministerium, Freiherrn von Czoernig, nah London hängt unzweifelhaft mit der unerschütterlich festgehaltenen Absicht der K. K. Regierung zusammen : die Valuta-Ver= hältnisse zu verbessern. Die einzuleitenden Operationen werden eine feste Grundlage in dem bereits Allerh&cchst sanctionirten Grundsaß haben, daß ein Theil der Staatsdomainen, sei es im Wege der Veräuße- rung oder der Verpfändung, als Deckung benußt werden soll, Handelt es sih hier {on um Millionen Joche Grund und Boden, so kömmt dazu, daß der Staat Eisenbahnen im Werthe von 200 Millionen Fl. und unter andern auch Bergwerke besißt, von denen alle dieje- nigen, welche nicht über 2—3 pCt, Revenüen abwerfen, in den Händen der Privatindustrie jedenfalls einen höheren Gewinn tragen würden. Es erhellt aus diesen Andeutungen der Umfang der un- fernommenen Operation. — Von der montenegrinishenGrän ze vernimmt man, daß sich Fürst Danilo über Gewaltthätigkeiten der Türken beschwert, die es ihm kaum möglich machen, den Frieden dauernd zu erhalten,
_ Schweiz. Bern, 3. April. Der Bundesrath veröffent- lichte so eben seinen Rechenschaftsbericht über die Geschäftsführung des Jahres 1853; das politische Departement , geleitet durch den damaligen Bundes-Präsidenten, eröffnet den Bericht. Wir entuceh- men demselben, daß die Verhältnisse der Schweiz zum Auslande sich im Allgemeinen befriedigend“ gestalten, mit Ausnahme des tessinish- österreichischen Konfliktes, der noch zu keiner entscheidenden Wendung gelangt ist, Gegenüber Grankreih ist, einige Hundert Reclamationen in untergeordneten Fällen abgerechnet, kein eigentliher Konfliktfall vor- Mete ebenso gegenüber den deutschen Nachbarstaaten. Von be- onderem Interesse ist die Stellung der Schweiz gegen Sardinien,
in Bezug auf welche der Bundesrath sich dahin äußert: „Aehnliche
Verhältnisse, die, wie in der Schweiz auch in Sardinien eine Span- nung mit Oesterrei hervorgerufen, waren geeignet, die freundschaft- lihen Beziehungen zwischen der Schweiz und Sardinien nur noch mehr zu befestigen. Dies hindert nicht, daß mehrere Beschwer= den hinsichtlich des Gráänzverkehrs, der Posten und Zölle noch zu erledigen sind,“ Ein besonderes Kapitel nimmt die Gränzberich= tigung ein, bezüglich deren die Bundes =- Behörden mit Frankreich seit Jahrzehenden ( Dappenthal) und in jüngster Zeit auch mit Oesterreich (Graubündten ) erfolglose Unterhandlungen pflogen. ZU bemerken is, baß die Regierung des ersten dieser Staaten mehr bereitwilliges Eutgegenkommen an den Tag legte als Oesterreich, Veränderungen im diplomatischen Corps der auswärtigen Regierungen fanden bekanntlich wenige statt von denen jedoch zwei für die Schweiz von großer Be- deutung sind; die Abreise des österreichischen Gesandten und die Ankunst- eines nordamerikanischen Minister =Refsidenten in der Per= jon von Th, Fayz auch England und Baden wechselten ihre Di= plomaten, Es entgeht übrigens fgum einem Leser des Berichtes daß dieser weit zurüchaltender und farger gehalten ist, als die Rechenschasts-Berichte früherer Bundes=Präsidenten, namentlich des Herrn Druey, :
_ Großbritannien uud Jrland. Lg ndon, 4. April Die gestern im Unterhause verlesene Antwort der Königin ‘auf die Adresse stimmt, mit Ausnahme der Wortfassung, ganz mit der im VDberhause verleseuen (und gestern mitgetheilten) Antwort über n, Die Ferneren Verhandlungen im Unterhause waren nicht von allgemeinem Interesse, Es wurde in längerer Debatte die Frage erörtert, ob die ministerielle Bill gegen die Bestehungen bei Par= lamentswahlen Q O Spezial-Comité verwiesen ‘oder sofort im General-Comité verhandelt werden solle, Das Haus entschied sich mit 146 gegen 76 Stimmen für Leßteres und fast den ganzen übrigen Theil der Sißung füllte die Besprechung der beiden n “rtitel der Bill aus, Ju der heutigen Sißzung suchte Herr Fa-= gan um die Erlaubniß nah zur Einbringung einer Bill welche umsa|jeude Reformen in Betreff der Universität Dublin bezweckt Die Vebaite dauerte beim Abgang der Post noch fort, / :
M Türkei. Die Nachrichten aus den türkischen Sammel- pläben an Ler Dv nau, jo berichtet der „Soldaten fr eun erwühnen bereits der Beseßung der Dobrudscha durch die Russen und reichen bis zum 28. März. Mustapha Pascha erhielt die Bot- \hast von den Vorbereitungen der Russen zum Donau = Uebergange bereits am 22sten v, Mts., es wurde ihm aber auch gemeldet, dap die russische Hauptarmee in der Stärke von 90,000 Mann diesen Uebergang auf drei Punkten — wie es auch geschah — zu bewerkstelligen gedenke, und zwar qus Ibraila, Galacz und Zomail, und daß die Besabungen von Matschin Jsakt- scha und Tultscha das operative Vorgehen der Russen kaum hindern *dirstên. Der Kommandant der türkischen Streitfräste hätte allerdings noch die materielle Zeit gehabt die aus 2500 Mann bestehende Garnison von Bab adagh dur auf der Straße von Karassu über Kassimtschi entsendete Truvpen zu verstärken; strategische Rücksichten aber geboten das Gegentheil, Mustapha Pascha brachte uämlich in Erfahrung , daß die Russen gleichzeitig Vorbereitungen treffen, aus der Walachei an der Furth vel K1iserd [hi zwei Stunven unterhalb Hirssowa über die Donau dn gehen, und daß sie nur auf den Befehl hierzu warten. Da die Rujsen nordöstlich von Ralarasch in der Stärke von 60,000 Mann lagern, so mußte Mustapha Pascha dieser ihm überbrahten Nach richt vollen Glauben \henken uud hiernach seine Dispositionen U Sr mußte zuvörderst die Vertheidigung der Anhöhe bei Vabadagh aufgeben und die dortige Besaßzungsmannschaft auf der Straße längs der Meeresküste nah Küstendshe an sich ziehen, Hâtte er anders gehandelt und mit seinen Streitkräften Babadagh beseßt, um der russischen Uebermacht eine Schlacht anzubieten, o würde er unsehlbar verloren gewesen sein, denn entweder hätte ihn der Perpendikularstoß der mit dem Uebergang bei Hirssowa ohnehin drohenden Russen auf dem Marsche überrascht, oder er würde wohl gar im Rücken gefaßt und dann vernichtet worden jein, Die Halbinsel Dobrudscha wurde daher von den Türken aus strategishen Gründen ziemlich rasch acrautit, unv “der Ausmarsch der Russen auf der Straße von Hirssowa und auf die Anhöhen von Babadagh erfolgte so \chuell, daß dice sämmtlichen in den festen Pläßen und Verschanzungen vorräthig gewesenen Kriegsgeräthschaften in die Hände der Russen fielen. — Auch in der Stellung am Trajanswalle sieht sich Mustapha Pascha in der Front von der russischen Hauptmacht, und in der linken Glanke von den zwei Divisionen bei Kalarasch stark bedroht und wir erfahren, er dürfte sich in guter Ordnung noch bei Zeiten nach Bassardschyk zurückziehen. Schon jeßt [läßt er jeden auf der Straße von Karassu und Küstendshe dahin führenden Ort mit Wall und Pallisaden umgeben, Gleichzeitig erhielten die Festungs- Kommandanten von Rustschuk und Silistria den Befehl, sich aus die Defensive zu halten. Die disponiblen Streitkräfte von der Donau — mit Ausnahme der Festungsbesaßzun- gen — werden von Omer Pascha nach Rasgrad (auf der
639
Straße zwischen Rustshuk und Schumla am Lomfifluß) mit dem Pivot von Schumla und nah Bassardshyf mit dem Schwerpunkte von Varna gezogen.
Fürst Gortschakoff zieht inzwischen mit vier starken Jnfan= terie- und zwei Kavallerie-Divisionen an den Trajanswall und dürfte sofort an die Zerstörung von Karussa, Tschernawoda und Küstendsche Hand legen und den Omer Pascha in dem {hon in den früheren Tüxkenkriegen historisch gewordenen Vierecke angreifen, was übrigens hei der au erordentlich starkèn Stellung der Türken eine {hwere Apfgabe sein dürfte. Der General-Adjutant Schilder erhielt den Befehl, pen Uebergang bei Kalarasch zu leiten und Silistria einzu= schlteßrn. — Die russischen Generale Chruleff vor Turnu und Se- mene} von Giurgewo erstatteten über die im März stattgefundenen blutigen Vorgänge an der Donau ihren Bericht nach Bukarest, aus welchem auch hervorgeht, daß sich in der großen Walachei am linken Ufer keine türkischen Streifcorps befinden, weil es die günstigeren Witterungsverhältuisse möglich machen, derlei Streifzüge gehörig zu überwachen, Zu einem Donauübergange machen die Türken auf feinem Punkte Vorbereitungen,
Die Pfortencommissaire, wel{che ten Auftrag hatten , die Ge= treidevorräthe in Rumelien und Bulgarien aufzunehmen, haben ihre schwierige Arbeit vollendet, Aus dem betreffenden Berichte geht hervor, daß sih diese Vorräthe als unzureichend zur Deckung der Verproviantirung so zahlreicher Truppen im Lande erien; ja die Kommission is der unumwundenen Meinung, daß bei dem augenscheinlihen Mangel, welchen die Bevölkerung an Nahrungs= mitteln leidet, eine Hungersnoth eintreten und wegen des an den Gränzen angeordneten Getreide - Einfuhrverbots kaum abgewendet werden dürfte.
Ueber die Einnahme der Citadelle Hirssowa wird aus Bu= tarest folgende verláßlihe Mittheilung gemaht: Montag den 20sten v. M,, also drei Tage vor dem Donauüvergange bei Braila, passirte Oberst Saroff mit einem Detachement von 2000 Mann die Donaufurth zwei deutsche Meilen unterhalb Hirssowa und sebte sih gegen die zum Schuße Hirssowa's errichteten Schanzen in Be= wegung. Sein rascher Angriff wurde durch das Feuer von Kano- nierbooten unterstüßt, mußte aber, da die Türken wüthend kämpften, drei Mal erneuert werden. Am 21sten waren- die Schanzen genommen, am 22sten begann die Cernirung, am 23\ten die Belagerung Hirssowa?s. Mustapha Pascha sah sich durch den Uebergang bei, Hirsbwa unv Lu) D115 alls Dora het beige aEN en, Cann g Ten 1: Eu Walen. bes droht und konnte Hirssowa nicht retten, Die Belagerung der Citadelle dauerte vom 23sten bis Z0sten, an welchem Tage früh sie mit Sturm genommen wurde, nachdem ein Theil durch das Bombenwerfen ein Raub der Flammen geworden war.
Die leßten Nachrichten vom Kriegsschauplaße an der Donau, welche bis zum 1sten reichen, melden, daß sich der Commissair Baron oon. Du dberg. demnachst in diè Dvubrurs@a begeben. werve, Um dort die nöthigen Verfügungen wegen Administration der Provinz, welche General Gortschakoff in Kriegszustand erklärte, zu treffen. Am 28sten wußte man in Bukarest, daß englisch=französische Schiffe vor Varna erschienen sind. General von Lüders stand am 28sten in der Nähe von Küstendsche und hatte die Verbindung mit den
bei Hirssowa operirenden russischen Detaschements hergestellt. Ju Braila wurde die Einnahme der Festung Matschin am 28sten Abends | | Baron von Hübner, dem Kaiser Napoleon gestern ein eigenhän
bekannt. — Ein Korrespondent des „Wanderers“/ aus Bukarest vom
E E E:
29, März knüpft an den eben erfolgten Dongu =Uebergang der |
Russen Bemerkungen, welche sih auf die Stärke der russischen Ar- mee auf dem Kriegsschauplaß an der unteren Donau beziehen
d Be- |
die wir hier folgen lassen: Jch gab Jhnen, heißt es in dem
nuar etwas über 100,000 und in der zweiten Hälfte des Februar
am Vorabend des Donau - Ueberganges diesseits des Pruths | 195,000 und zu demselben Zwede bei Jsmail in Bessara= | bien: 415,000 Mann; Aus. Bessarabien gingen die Leßp= | teren und aus der Moldau und Walachei bis am 27sten Mor- | gens 45,000, also im Ganzen 60,000 Mann über die |
Donau in die Dobrudscha.
Walachei von der Aluta bis nahe an Braila, und der Rest von 295,000 Mann auf der Strecke vom Fuße dèr Karpathen über Fok=
shani und am Sereth bis Braila und Galacz. Die 60,000 in |
der Dobrudscha operiren auf folgende Art: 15,000 belagern die Festungen Tultscha, Jsaktscha und Matschin, und werden nah der
Eroberung dieser Festungen als Reserve der in der Dobrudscha ope- |
rirenden Armee bleiben; 18,000 stehen bei Hirssowa, von welchen 3000 als Besatzung in dieser Festung bleiben, 15,000 donauauf- wärts marschiren und bilden den rechten Flügel der gegen den TZrajanswall operirenden Armee; 8— 9000 stehen bei Babadagh, um nach der Einnahme dieses Plaßes sid als linker Flügel gegen Köstendsche zu wenden, die übrigen 19 bis 20,000 Mann marschiren
Es blieben somit in der Mol- | dau und Walachai noch 150,000, welche sich folgendermaßen ver= | O Ma D i 2. Mee, theilen: 45,000 in dét fleinen Walachei, 80,000 in der großen | reihs mit der Türkei die innere Verwaltung derselben nicht be- | rühre. Man habe offizielle Nachricht von dem Aufhören der diplo-
ns Centrum ebenfalls gegen den Trajanswall, Jn die Stellen cs 4 A s Be gegangenen Truppen fommen frische Zuzüge, hofft den Abgang bis zum 10. April vollständig ersébt zu haben; bis dahin wird auch Fürst Paskiewitsh- an der Donau sein, Gelingt es, den Trajanswall irgendwo durchzubrehen, so beabsichtigt man, entweder mit dem linken Flügel und dem Centrum der Armee von Bulgarien unter Lüders die Balkanslinien, oder mit dem reten Flügel Silistria vom Lande, oder auch Beides auf einmal zu bedrohen, Diesen Moment erachtet man dann für günstig, um aus der großen Walachei einen Donau =- Uebergang zu bewerkstelligen, Dies is die allgemeine Meinung der Militairs Und anderer Personen, die sih hier für kompetent erachten, Ñ L oes dem Schauplage Des grie ischen Aufstandes sind ahri@ten eingetroffen, welche für die Insurgenten nicht günsti lauten, Der Pascha Busseim von Prevesa \hickt sich an, den i Taurus stehenden Tzavellas anzugreifen und auf Janina loszumar- \hiren, Seitdem das Kastell von Arta eine Verstärkung von 4000 Mann erhielt, wurden die Stadt Arta und Umgegend von den Insurgenten geräumt, Jsmael Bei von Larissa macht auch seiner= seits eine Bewegung gegen Janina und Zenet Pascha {reitet zur Beseßung von Thessalien. Der Insurgentenführer Grivas \oll die Position „St, Dimitri“ wieder verlassen uud jene der „ünf Brun- nen“ beseßt haben. Gefechte haben nit stattgefunden,
_ Nußland und Polen. St. P etersburg, 31. März. Die Regierung hat eine Kriegsmaßregel veröffentlicht, wie solche, jo lange Kaiser Nikolaus regiert, noch nicht vorgekommen ist. Einem Allerhöchsten Erlasse zufolge sind alle Verab schiedete unter den vortheilhaftesten Bedingungen — Dekorationen, Pensio- nen, Versorgung von Kindern und Frauen — zum Wiedereintritt in den Kriegsdienst berufen. Y
„„Astonbladet“ zufolge is in den Kirchen auf den Alands-= Inseln kürzlih eine Kundmachung des Kaisers von Rußland ver= lesén worden, nah welcher die dortigen Befestigungen desarmirt werden, die daselbst befindliche Garnison abziehen und die Verthei= digung der Juseln der eigenen Bevölkerung überlassen werden joll. — Zn den finnischen Zeitungen wird offiziell angezeigt, daß der Kaiser für den Fall der Abbrechung der Communicationen mit den Alands= Zuseln einen besonderen Gouverneur für dieselben in der Person des Oberst=Lieutenants Knut Furuhzjelm ernannt hat.
Dánemark. Kopenhagen, 5. April, Denjenigen hier lebenden Prinzen und Prinzessinnen, die das Prädikat „Hoheit“ bisher noch nicht gehabt, ist jegt dasselbe beigelegt worden.
Borgestern Nachmittag kam das englische Dampfschiff „Ught= ning“, mit dem englischen Gesandten am Bord, vom Süden her hier an und ging gestern wieder südwärts ab, Gestern langte ebenfalls vom Süden her das englische Kriegs - Räderdampfschiffff ,„Dragon“, Capitain Wilson, 8 Kanonen, hier an und passirte von Norden her eine englishe Schraubenfregatte hier vorbei.
Die englishe Dampfkorvette „Archer“, relhe vorgestern in Helsingör vor Anker ging, war bei Wingä das französische Linien {hi} „„Austerliß“/ passirt.
Paris, Donntrslag, @ April, Morgens (Tel. Dey d. C. B) Der heutige „Moniteur“ meldet, daß der österreihishe Gesandte,
diges Schreiben des Kaisers von Oesterreich überreicht habe. Die Regierung macht heute der Legislativen eine Geseßesvor-
und | lage, betreffend die Vergrößerung der Armee um 60,000 Mann aus der Altersklasse des Jahres 1853. Die Klugheit erfordere richte, die Ziffer der russischen Oceupationsarmee in der Mitte Ja- | diese Maßregel, jedoch lasse Alles hoffen, daß die Einberufung eines E Eta 2 x | beträchtlichen Theils dieser Mannschaft nicht nöthig sein werde. auf 150,000 Mann an. Nach zuverlässigen Quellen befanden si | ti ) | [h
Das Gese habe zum Zweck, über jenes Kontingent für den wenig wahrscheinlichen Fall, daß die Ehre Frankreichs es erfordern werde, disponiren zu können.
London, Donnerstag, 6. April. (Tel, Dep. d. C. heutiger Sißung des Unterhauses antwortete Russell auf eine betreffende Juterpellation, daß die Convention Englands und Frank=
D)
matischen Verbindungen zwischen der Pforte und Griechenland er= halten, und daß die griechische Regierung bei dem Aufstand bethei- ligt sei. Kopenhagen, Donnerstag, 6. April, Abends, (Tel, Dep. d. C. B.) Die Schifffahrt von Reval nach St. Petersburg ist frei. Die englische Flotte ist nach Kiöge-Bucht zurückgekehrt. Ein Tages- befehl des Admiral Napier is erschienen, Derselbe lautet: Der Krieg ist erklärt, wir begegnen einem muthigen- und zahlreihen Feinde. Wird uns die Schlacht angeboten, so thut Eure Pflicht;
Tit ii L iti L a uw ita va: 2a et ITENT E: Ta
E) D 2 Tai
¿i
Linn T
a A
f Sd
E E Zis M E Age 2 E R Ci “R E t U E eet a5 ues M R E ia
si