1854 / 126 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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j 3nás gesehen, doch bei Naht, durch die Dunkelheit be- G T eschlüpft seien, während andere, namentlich Salz schiffe, zurückgewiesen sein sollen. (Osts. Z.) | :

Schweden und Norwegen, Sto ckholm, 26, Mai, Nach einer Angabe des „Fädrelandet“ soll Sir Charles Napier selbst shon am 21. mit feiner Hauptmacht vor Hangó gelegen und alle Vorbereitungen zum Angriff auf Gustavsvärn getroffen haben, Das französische Linienschiff „Austerlig““ und Contre-Admiral Chads mit dem „St. Jean d’Acre“ befanden sich unter seinem unmittel- baren Kommando. Contre-Admiral Plumridge war mit der leichten

Dampfflottille im obern Theil des Bothnischen Meerbusens, Contre-

Admiral Corry lag bei Sandoe, 7 ;

Amerika, Auf Antrag des Repräsentantenhauses hat der Stat =- Secretair der Vereinigten Staaten Nord-Amerika’s un- term 7. März d. J. demselben eine Abschrift des Cirkulars, welches er im September v. J. an die Fabrikanten und Kaufleute und alle beim Manufakturwesen und Handel des Landes betheiligte Perso-

nen richtete, um deren Ansichten über die Tarif-=Frage zu er- | gutacht= |

darauf eingesandten

lassen.

mitteln, wit von auen

lichen Aeußerungen, zukommen Diese sind auf Befehl des Hauses gedruckt worden und ge eine sehr ins Einzelne gehende Uebersicht über den Stand der Pro- duction und Fabrication in den Vereinigten Staaten. : saß für die Begutachtung der Tariffragen war in dem Cirkular des Schaßsecretairs aufgestellt, daß die Zölle nur auf der- jenigen Hohegu-erhallen seten, welhe das fiskalische

Aktenstücke

Bedürfniß der Union erheishe, und daß bei der Ermäßi= |

gung oder gänzlichen Aufhebung von Zöllen vor allen diejenigen Artikel zu berüdcksihtigen seien, welche mit der amerikanischen Pro-=

duction nicht konkurriren oder für die amerikanischen Manufakturen |

gebraucht werden. (Pr. C.)

Asien. n einige weitere Details über die zweite Expedition des amerikani- schen Commodore P erry nach Japan, Die amerikanische Escadre, welche am 14, Januar von Hongkong abgegangen war, fand sich

am 12, Februar in einer kleinen südwärts von Jeddo liegenden |

Bucht zusammen. Am 413ten näherte sie“ slch Jeddo bis auf 20 Miles und warf, nachdem inzwischen die Unterhandlungen einge= leitet. worden waren, am 24. Februar vor einer“ gropen Stadt, Namens Kanagawa, Anker, welche auf dem Landwege nur 9 Miles von Jeddo entfernt liegt, \o daß die Häuser von Jeddo von den Mastspiven - deutlich gesehen werden konnten.

am Bord des „Susquehannah“/ feierli} bewirthet. Man erfuhr

bei dieser Gelegenheit, daß der Kaiser von Japan wirklich in sei= | nem 83sten Altersjahre gestorben und von seinem Sohne in der | Regierung erseßt worden, daß aber die von den Russen verbreitete |

Nachricht, es könne in den nächsten zwei Jahren nach dem Tode des Kaisers verfassungsmäßig keine Unterhandlung | t werden , eine Fabel ist, wenigstens versichern die Japanesen auf

das Bestimmteste, daß den Russen auf ihren Antrag wegen Ab= |

\hließung eines Vertrages ohne Weiteres und in der unzwei= deutigsten Weise eine abs{chlägige Antwort ertheilt 1orden sei.

Am 8, März begab sich Commodore Perry an das Land, um |

seine erste Zusammenkunft mit dem vom Kaiser ernannten -Com- missair zu haben, Das Resultat war günstig und nachdèem am

15ten die Antwort des Kaisers auf das Schreiben des Präsidenten

eingetroffen war, erfolgte am 17, März die Zusammenlunft des Commodore Perry mit den vom Kaiser zum Ab{chlusse eines Han= delsvertrages ernannten vier Kemmissairen, von denen drei den fürstlichen Rang hatten. Das Resultat der mehrere Tage lang fortgeseßten Verhandlungen war im Wesentlichen, daß innerhalb Jahresfrist zwei Häfen dem amerikanischen Handel geöffnet werden,

nämlich Matsmai auf der Insel Yeso, eine Stadt von 50,000 |

Einwohnern, und Scho di ma, welches etwa 70 Miles süd-

wärts von Jeddo liegtz außerdem wird den Amerikanern s\o= Ein Versuch, die beiden Häfen

fort ein Kohlendepot angewiesen. zu zollfreien Häfen zu erklären, mißglückte ebenso, wie das Be-

mühen, die Eröffnung der Häfen zu Gunsten aller Nationen |

ohne Unterschied zu erlangen. (Im Verlaufe: der Unterhandlun=

gen wurde von den amerikanischen Unterhändlern erwähnt, daß |

der russische Admiral versichert habe, es sei von ihm die unbe= dingte Freigebung des Handels mit ganz Japan innerhalb Jah=

vessrist erlangt wordenz dies stellten aber die japanesischen Com= |

missaire auf das Entschiedenste in Abrede und versicherten , die

d

ganze Nachricht beruhe darauf daß die Russen gesagt hätten, fie würden innerhalb Jahresfrist wieder kommen.) Uebrigens erklärten sich die japanesishen Commissaire bereit, mit den übrigen handel= treibenden Nationen ähnliche Verträge, wie den mit Amerila abge= schlossenen, zu vereinbaren. Auf Anlaß des Ablebens eines Marine= soldaten wurde noch erlangt, daß eiu Begräbnißplaß, vorláufig für zehn Leichen, bewilligt wurde, auf welchem man den Soldaten mit allen kriegerischen Ehren bestattete,

geben |

Als Grund= |

Berichte aus Hongkong vom 12, April bringen |

e L U Die | Zusammenkunft wurde ein Fischerdorf Yofo ha ma bestimmt, das | in der Nähe des Ankerplaßes der amerikanischen Escadre lag. | Am 4. Márz wurde der Vice=Gouverneur von Uraga, Ycizaimon, |

eingeleitet |

Da die Unterzeichnung des | hat,

Vertrages noch nicht hat stattfinden können, so verweilte Commodore Perry den leßten Nachrichten zufolge noch in der Bucht von Jeddo, entschlossen, nichts zu übereilen und zu keinen Evasionen Veran=

lassung zu geben.

Loîtv'on, Möntags, 290 Mi, Abends, (Tel: Dep.'d.'C, B.) In heutiger Sißung des Unterhauses kündigte Russell den Empfang des leßten Wiener Protokolls vom 23. Mai an. Frank= rei sende eine Streitmacht zur Beseßung des Piräus und werde, wenn es nothwendig ist, auch Athen beseßen.

Königliches statistisches Büreau.

| Fortsegung der Auszüge aus den Resultaten ver Verwaltung des preußischen

Staais für 1849, (S. Staats-Anzeiger Nr. 98 S, 748, 749.)

Die Königlich preußishe Bank, die Sechandlung und die Hauptmünze sind zwar selbstständige, nicht unter dem Finanz-Ministerium stehende Be- hörden, jedoch mag iyrer hier als besonderer großer Geld-Justitute sogleich Erwähnung ge[chehen.

L Ore Neu iOe Ban

Nach dem Haupt-Finanz-Etat für 1849 beträgt der Antheil an dem

Gewinn derselben 163,000 Thaler,

Die Bank als selbstständige Behörde hat an ihrer Spize ein Kurato- rium unter Borsiß des Minister-Präsidenten, Chef derselben i der Minister für Handel, Gewervöe und öffentliche Arbeiten, Die Haupt-Bank in Berlin hat ein eigenes Haupt-Bank-Direktorium unter einem eigenen Präsidenten z von der Haupt-Bank resso:tiren die Bank-Anustalten in den Provinzen.

Die preußische Bank ist von König Friedrich I, im Jahre 1765 ge- stiftet worden, Nach dem Hubertsburger Frieden war die gane Sorge des Monarchen auf die Wiederherstellung des Wohlstandes seiner durch den 7jährigen Krieg ershöpften Staaten gerichtet, Seinem Scharfblick entging es nicht, daß Handel und Gewerbe nicht wirksamer unterstüßt werden könn- ten, als dur die Förderung des Geldumlaufes und durch Gewährung der zu vortheilhaften Unternehmungen erforderlichen Kapitalien gegen maßige Zinsen. Er gründete deshalb cine Giro- und Leih - Bank zu Berlin und Breslau, sicherte derselben aus dem föniglihen Schaße ein Stammkapital von 8 Millionen Thalern durch das Bank - Edikt vom 17, Juni 1765 zu, und ernannte den Staatsminister Grafen von Reuß zum Chef des ganzen Bankwesens, unabhängig von jedem Departement.

_ Durch das sc{chon am 29. Oktober 1766 ergangene und revidirte Bauk Edikt wurde ihr die Befugniß beigelegt, Banknoten auszugeben, welche bei allen Zahlungen an die Königlichen Kassen als baar Geld angenommen werden sollten, Da es der Bank wie dem ganzen Lande selbst an baa- rem Gelde zur wirksamen Belebung des Verkehrs fehlte, so wurden ihr vom 18. Juli 1768 alle bei den Gerichten und Vormundschaftê-Behörden eingezahlten Gelder überwiesen, welche nicht binnen 6 Wochen gegen mehr als 3 pCt. Zinsen untergebracht weiden konnten, Diese Gelder wurden mit 3 pCt, verzinst und nah Stägiger Kündigung zurückgezahlt. Diese Bestimmung wurde unterm 31. März 1769 auf sämmiliche milde Stiftun- gen , Hospitäler , Waisenhäuser , Kirchen, Schulen und andere öffentliche Anstalten ausgedehnt und endlih auch die Annahme von Geldern der Privatpersonen zur Verzinsung gestattet, welchen für deren bei der Bank belegte Kapiialien die londesherrlihe Garantie verhcißen wurde.

__ Diese wichtige Maßregel führte dem Verkehr große Summen zu, welche bisher in öffenilihen Kassen und bci Privaten müßig gelegen hatten und madte solhe zum allgemeinen Besten und zum Vortheil der Einzelnen nußbar. Die Bank erhielt dadurch ihre cigentlihe Begrür dung

Bon ihrer Stiftung an bis zu dem verhängnißvollen Jahre 1806 er- freute sich die Bank riner steten Zunahme ihrex Geschäfte und ihres Kre- dits, Sie hatte indessen, um die 1hr weit über den Bedarf des kaufmännischen Verkehrs zufließenden ber ächtlichen Depositen-Kapitalien nußbar anzulegen, vornämlich seit der Vereinigung vormals polnischer Landestheile mit der Monarchie angesangen, Darlehne gegen Verpfändung hypothekarischer, auf Landgütern haftenden Obligationen zu gewähren, und dicser zum Besten der polnischen Unterthanen von der Regierung begünstigte Geschäftszweig, gewann allmälig zu späterem großen Nachtheile der Bank einen sehr be- deutenden Umfang. Denn als der Krieg mit Frankreih 1806—7 die pol- nischen Provinzen in die Gewali des Feindes brachte, wurden die Kapita- lien der Bank mit Beschlag belegt und durch die bayonner Convention, den Bedingungen des tilsiter Friedens enigegen, an den König von Sachsen v:rxkauft. Erst nach Beendigung des Krieges 1813—15 kam die Bank zum Theil wieder in den Besiß ihres Eizenthums, Es blieben deshalb seit 1806

Y

die Zahlungen von ihren dortigen Schuldnerw aus, und die Bank konnte ihren Gläubigern die bei ihr verzinelich niedergelegten Kapitalien erst nah wiederhergestelltem Frieden zurückzahlen, E Von diesem Zeitpunkte an nahm die Bauk ihre früheren Veschäste wieder auf, und ihr Umfang wuchs bei dex dur den langen Fricden her- vorgeruüfenen Thôtigkleit in allen Zweigen des Verkehrs und der da- mit engverbundenen Blüthe des Handels in solhem Maße, daß ihre Be- tricbsmi!tel nicht mehr ausreichten. Die Kabinets - Ordre vom 11. April 1846 ermächtigte die Bank zur Ausgabe vou zehn Millionen Thaler Bankuoten. Von dem Gesammtbe- trage der im Umlaufe befindlihen Banknoten sollte bei den Bankkassen, außer den zu den übrigen Bankgeschäften erforderlichen Baarfonds und Effeften ; jederzeit ein Drittiheil in baarem Gelde oder Silberbarren, ein Dritttheil mindestens ín disfkontirten Wechseln und der Ueberrest in Lombard- Forderungen mit banfmäßigen Unterpfändern vorhanden scin, auf welche Bestimmung der Chef der Bank bei eigener Verantwortlichkeit zu wachen Die Banknoten sollen bei der Haupt - Banklasse zu Berlin zu jeder

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Zeit, bri den Provinzial - Comtoirs aber, so weit es deren jedeômalige Baarbestände und Geldbedürfnisse gestatten, gegen baares Geld umgetauscht, auch in allen Staatskassen statt baaren Geldes, insbesondere statt Kassen- Anweisungen in Zahlung angenommen werden,

Diese Bestimmungen wurden erweitert und genauer festgestellt durch das Hauptgeseß, die Bank - Ordnung vom 5. Oktober 1846, Das Bank- Institut erhielt offiziell die Bezeichnung: „Preußische Bank“, und der erste Titel des umfangreichen Geshes spriht: Von den Geschäften und Fonds der Bank.

Als Zweck der Bank wird angegeben: den Gelvumlauf des Landes zu befördern, Kapitalien nußbar zu machen, Handel und Gewerbe zu unulier- stüßen und einer übermäßigen Steigerung des Zinsfußes vorzubeugen.

Die Verhältnisse der Bank übersehen sih aus der nachfolgenden Bilanz am 31. Dezember 1849,

Mi q. [-

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11,513,151 /20| 681,800 | |—

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E He T E T I Le O row IR

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Stagis- und Kommunal-Papiere zum Nennwerthe

Grundstücke A Wechsel-Bestände ………... N a) bei der Hauptbank:

Plaßz-Diskonto i

“Jnkasso-Wechsel .….

Newessen auf verschiedene inländi- de Ne 103/429 2 6

Remessen auf fremde Pläye... 473,904, 25.

ja Ati T Ln Te ua NIEIK "O0 Un mai u C SCUE AELA E T M A HE R SE

2 T8 09 127

74

Dg [04 J, 200,

b) bet den Comtoiren : Plaß-Diskonto ...….. a 2e

10,545 074 1417| 10,833,392

Lombard-Forderungen 4 237,802

H9pothekarische Forderungen Forderungen an Privaten... , 828 454 A O E 57,923 Rückständige Zinsen und Erträge... e 181,170] Diverse disfontirte verlooste Cffcften 19 228 | Silberbarren, 155 f, M. 159 Grän 374 7414|‘ Bre or Bestande. 13/406 666, 20,

rbestand der Haupt-Bankkasse V7. 28

Mm A N C 1,174,072 1 I v anno 4 So (C ; 0 aarbestände bei den Comtoiren

10 680,057. 18,

25,260,802 | | 60,533,446]

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Summa der Aktiva. Part a

Ruf

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| | COO0 | |

» T 19 900, j O M6 « ) E j 22,095,310, 20, N

{ 20) OL ODUZa d M AACL A N LMT SEE! E 9 6 A MRETZ BECLE E AM T M UIRLERS „BSEIT L T

=}] 22 696 613

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GZanktnoten Uerponltten-Kapiigiten. .

L eSgleichen unverzinsliche mntldtge T ennfiten- i JQQ ANA m L L t i ¡ äi i E Ô O6, OUO | 4

Butihaben

habr Behörden aus eingegangenen leberschüssen und auf Depositionsscheine . 91ro-Beifehr, acceptirte 2,912 300, Giro-Anweisungen : uthaben der Giro-Juteressenten M G H ; 460,500 1/99 | siter Dispositions scheine .….. |90| Unbezahlte Antwcisungen Ultes Bank-Konto Privatforderungen Gewinn für den Staat Staats-Aftiv-Kapital Banfk-Antheils-Konio Reserve-Konto Dividenden-Konto S Zür zweifelhafte Forderungen und Bau-E En s, eo a Unverthetlte Exira-Dividende für di de anno 1848 de anno 1849

ooo 19 O 86 901, 18

Summa der Passiva... | 60,533,446]

N 2 2 s r N M O : 4 1 æ , T f G C v, - Vie Bank ijl nacy dieser Neorganisation Girobank, Lombard, Devolj- l e Noll af » ot ne Cra C k Du A i i: C S LC1)D nt, Zettelbanf, Sie erfullt den Ziveck, den GVeldumlauf des Landes zu beforderxn,

e Die Seehandl

Q C ' 4 c ; 5 Al f H Rog TIeDI C) IL, errichtete das SGeeha! ungs - 5nstitut dur das F aient vom 14, Oktober 1772, Der 2 dds sollte aus 2400 Actlen t O L Â N N it E 7 U f A E 900 HNthlen, S 1,200,000 Nthirn, bestehen. Der König übernahm «LUU Zechen oder 1,050,000 Nthlr,z; das Uebrige follle dur Betheiligung Von Caufl 31145 i: F A ov, L Da 4 O1 [ f : L KAqusleuten Und Privatpersonen Du aßung und Abnahme von A O N E 4 ü «0 S 00 4 2 « Y vi L - VU Acllen gedeät werden. Aus dem Geschäft wurden 10 Prozent Ves- vinn garantüt, | i TPtiCc * v o j nho A L ; (pi Nov (moo Vit gesichert iverden, und bestanden anfangs in dem allein der Serehandlungs- (G » + , o of » x Ç è p Z Gt G, af (Cr » A m B (S 4 A , -octetat zugewiesenen Ankauf und der Einfuhr des Salzes aus Spaníen,

und Litthavenz in dem Monopole des Ankaufes von Wachs und Versen- dung nah Spanien, so wie außerdem der Societät Privilegien gegeben

j

A P Pa v , fre 1 ppe v F -- | rankreich, England auf eigenen Schiffen, und Verkauf desselben nah Polen | |

|

Die Geschäfte sollien durch Monopole und Privilegien

P Sa Ri

\ beiden Kammern siatt,

wurden, für den Absag inländisher Fabrikaie auf eigenen Schiffen nah fremden Ländern, namentlich sollte sie die Leinenwaaren nah den amerikanischen Kolonicen vermitteln, Auch der Holzhandel sollte mehr in ihre Hand kommen, und zu ihrer Begünstigung sollte sie das Schiffbauhoiz aus dem Königreiche Polen beziehen dürfen, ohne dem Zoll von 50 Prozent unterworfen zu sein. Der erste Chef der Sechandlung war der Staats - Minister von der Horstz ihm folgte 1772 der Staaté- Minister von Görne z; diesem 1782 der M, Graf von der Schulenburg- Kehnert, Unter demselben ward 1791 der Geheime Finanzrath von Struensce Direktor, welcher die Geschäfte durch Agenturen außer zu Cadix, ín Warschau, Hamburg uyd Amsterdam bedeutend erweiterte, und besonders den Leinwandhandel der Seehandlung hob. Dennoch warf das JZustitut nicht den erwarteten Gcwinn ab. Bei Verlängerung der anfangs auf 20 Jahre bewilligten Privilegien wurde 1794 die Garantie des Staats auf 5 Prozent herabgesetzt, das Monopol des Weinhandels aufgehoben, dagegen nebeu dem dcr Anstalt verbliebenen Salzhandel ibx fernerhin ver- stattet, mit in- und ausländischen Waaren Großhandel zu treiben, Wechsel=- geshäfle zu machen, Comtoirs in allen preußischen und auch in fremden See- und Handelsstädten zu unterhalten, Schiffe zu bauen, Rhederei zu treiben und alle faafmännishen Geschäfte ohne Unterschied zu unter= nehmen.

_Die Seehandlung nahm hiernach mehr 1ls zuvor den Charafter eines fausmännishen Siaats-Justituts anz schon ver 1806 {oß sie dem Staate Gelder vor, und nach der Juvasion der Franzosen konnte sie, ‘da sie die Vorschüsse an den Staat uicht zurück erhielt, ihren Gläubigern nicht gerecht werden, Die von ihr ausg siellien Obligationen betrugen 17,800,000 Thlr. Bei diesen Zuständen wurden ihre Privilegien bei Ablauf des Jahres 1807 nicht wieder erneuert, und ihre Arbeit beschränkte sih auf Abwickelung kaufmännischer (Geschäfte, Durch das Edift vom 27, Oktober 1810 wurden ihre Obligationen und Uctien vom Staate übernommen und in Staatsschuldscheine umgeschrieben, wodurch jede Betheiligung von Privaten bei der Seehandlung gänzlich auf- hörte, Das Jnstitut ward 1804 dem Staats-Minister von Stein unter- geordnet, fam nachher unter das Finanz - Ministerium, 1817 unter das Ministerium des Schaßes und des Staats-Kreditwesens. Jn dieser ganzen „ut war die Seehandlung neben dem Salzeinkauf, den sie kommissarisch betrieb, vorzüglich bei Kontrahirung von Staats - Anleihen, überhaupt bei den ausgedehnten Geldgeshästen, welhe damals für den Staat nötbig waren, benugt worden, Die Ordnung und das Geschick, mit welchem sie durch größere Geld- und Wechsel - Operationen für strenge Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen sorgte, hoben das Vertrauenaz ihre Verhältnisse wurden bei Regulirung des Staats - Schuldenwesens durch ein besonderes Gesey vom 17. Januar 1820 neu geordnet. Sie behielt din Nameu „„Veneral-Direction der Sechandlung“ als für sich bestehendes Justitut unter des Staatsministers other Leitung, dem unbeschränkte Vollmacht, aber zugleich mit persönliczer Verantwortlichkeit erteilt wurde. Als Geschäfte der Seehandlung werden in dem Geseße genannt der Unkanf des Scesalzes aus England, öGraufkreic, Portugal und demnächstige Abgabe an die Salz= QBebits-Partie, Einziehung der Salzdebits-Uebershüsse in Ost- und West= preußen , Litthauen und Schlesien , Besorgung aller für Nechnung des DSlaats 1m Auslande vorfallenden Gcldgeschäfte. Speziell is hierbei auch erwähnt der Ankauf der dem Staate unentbehrlichen Produkte des Aus= landes, Der Staat übernahm für die von dem Justituie übernommenen Beschäfte und für die für dasselbe daraus hervorgehenden Verpflichtungen vollständize Gazantie. ( 2 G

, Die Seehandlung trat hiernah in die Kategorie eines großen kauf- nannisheu Staatê-Justitutês, Der Ankauf des Secsalzes ward ihr später avgenommen, wogegen genehmigt ward, daß sie unter bestimmten Gränzen, um in den Privaivertehr uicht störend einzugreifen, theils si bei großen +andeie- und Fabrif-Unternehmungen mit Privat-Unternehuern betheilige, thes selbstständig solche Geschäfte ins Leben rufe, welche zum Vortheil der inländischen Gewerbsamfkeit und Judustrie gereichen, durch Pri®/atkräste aver ns Hervorgerufen werden fonnten, Sie hat nach diesen Gesichts- punflen aufangs hauptsächlich die Kontrahirung von Staats -Auleihen, die Unterbringung und Courshebung der Staatsschuldscheine bewirkt, das Prämienge schäft geleitet , vielface Privat -Unternehmungen im Handel und u Sabrifwesen, die ohne Hülfe sich nicht halten konnten, aber auf solider Grundlage sich befanden, durch Vorschüsse unterstüßt, andere Unternehmuu- gen Jett eingeleitet und durchgeführt. Hierher gehört die Erbauung und urutung von Seeschiffen, Ankauf der Wolle auf inläntishen Märkten nd deren Abiaß im Auslande, Errichtung von Dampfmühlen, Flachs ivlunereien, Maschinenbau - Anstalten u. {, w, In neuerer Zeit ist die Seehandlung bedact, von mehreren dieser Anstalten sich nah und na 109 zu machen, sobald im Piivatverlkehr Kavital und Unternehmer zu wichen Geschäften ih finden, Zu verkennen is nicht, daß die See yandlurg durch dicse Anlagen, so lange feine Privat - Unternehmer dazu vorhanden waren, sehx wohlthätig auf den Hande! uud das Tabrikwesen im preußischen Staate eingewirtt hat. i | __ Ulle diese Geschäfte warfen nah und nah immer wehr Vortheile ab, Lie Seehandlung erhieit von Zeit zu Zeit Summen vom Staate, die sie baid zurücker stattete. Ste bezahlte vom eigenen Gewinne ihre sämmilichen ten, sle vermochte Kapitalien zu neuen Unternehmung:n zu erübrigen, und lieferte auch eine } tie auf 100,000 Rihir. jährlich bestimmt vurde, anfangs zu den- Staatsbauten, nachher zur General - Stagats= iasse eiw, Vlese Summe it es, die in den neuen Haupt =- Finanz - Etats ls Einnahme des Finanzministeriums erscheint; im ahre 1849 hat cine "iche bet der damals statifindenden Störung des Handels und der Gewerbe

f im Stat ausgeworfen werden fönnen, Sei 3 wird alljährlich ein 93 rivailurgêbericht der Seehandlung den Cent dgets - Kommissionen

r Kammern vorgelegt, und außerdem findet spezielle Prüfung d

chaftgithritnta Boy ooo] : or , ; DE eastSsuhrung der Seehandlung durch drei Vertrauensmänner jeder de

N auto D eamien

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h. Die Haupi-Münze, n Paupt-Finanz-Etai für 1849 i für die Haupt-Münze keine Eit-

nahme angegeben, vielmehr bei den fertdauernden Ausgaben ad 7 bemerkt,