pg
T n G T R E e E. N Ll o RET C E iRai n
E orer ape
À,
— R d d T y E T. N 1 E T3 g D E S Ci Dit 5E O grn 2 TONE E ra O eo rute vie E ODAEIOE d, Adi Zie ziERNNDEN, 11e "P WR E L Te:L A B J e E T pas E E Gde H à Page: A n e S O
Y
und zu welhen Kursen die Schuldverschreibungen verausgabt werden sollen, bestimmt der Finanz-Minister. n Uebrigen kommen wegen Verwaltung und Tilgung der Anleihe, wegen Annahme derselben als pupillen- und depositalmäßige Sicher- heit und wegen Verjährung der Zinsen die Vorschriften des Gesetzes vom 19. Dezember 1869 (Gesez-Samml. S. 1197) zur Anwendung.
& 3.
Der Finanz-Minister ist mit der Ausführung dieses Ge- eyes beaustragt. 4 :
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen ZJnsiegel.
Gegeben Berlin, den 27. März 1883.
(L. S.) Wilhelm. von Bismarck. von Puttkamer. Maybadh. Lucius. Friedberg. Scholz. Gr. von Haßztzfeldt. Bronsart von Shellendorff.
Berlin, den 2. April 1883.
Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Baden und Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Ludwig von Baden find am Sonnabend Abend nach Karlsruhe zurückgereist.
Finanz-Ministerium. Dem Regierungs: Assessor Humméêél ist die Stelle eines
Mitgliedes (Stempelfiskals) bei der Provinzial-Steuer-Direktion zu Breslau verliehen worden.
Die Ziehung der 1. Klasse 168. E preußischer Klassen-Lotterie wird nach planmäßiger Bestimmung am 4. d. J., früh 8 Uhr, ihren Anfang nehmen. Das Einzählen der sämmtlichen 95 000 Loose-Nummern nebst den 4000 Gewinnen gedachter 1. Klasse wird hon am 3. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, durch die Königlichen Ziehungskommissarien im Beisein der dazu besonders aufgeforderten Lotterie-Ein- nehmer, Herren Aron, Wulckow und Stricker von hier und Kahle aus Potsdam, öffentlich im Ziehungssaal des Lotterie- gebäudes stattfinden. Berlin, den 2. April 1883. Königliche General-Lotterie-Direktion.
Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.
Der Provinzial Schulrath Dr. Bernhard VölckEer is dem Königlihen Provinzial-Schul-Kollegium zu Danzig über- wiesen worden. 4
Der Privatdozent Dr. Hugo Gering zu Halle a. S. ist zum außerordentlihen Professor in der philosophischen Fakultät der dortigen Universität ernannt worden.
Der Gymnasial-Direktor Dr, Frey zu Roessel ist in gane Eigenschaft an das Gymnasium zu Münster verseßt worden.
Dem Gymnafial:Direktor Dr. Graßhof ist die Direktion des Gymnasiums zu Emden,
dem Gymnasialdirektor Dr. Hune die Direktion des Gymnasiums in Meppen,
dem Gymnasial-Direktor Dr. Fltgen die Direktion des Gymnasiums zu Culm, :
dem Gymnasial:Direktor Dr. Viertel die Direktion des Gymnasiums zu Gumbinnen und
dem Gymnasial - Direktor Professor Dr. Schult die Direktion des Gymnasiums zu Roessel übertragen worden.
Den Oberlehrern am Gymnasium zu Münster, Ferdi - nand Halbeisen und Dr. Joseph Wormstall is das Prädikat Professor beigelegt worden.
Der Oberlehrer Goerliy vom Gymnasium zu Shrimm ist in gleicher Eigenshast an das Gymnasium zu Rogasen verseßt worden.
Bei dem Gymnasium zu Münstereifel ist der ordentliche Lehrer Dr. Ludwig Pöppelmann zum etatsmäßigen Dber- lehrer befördert und dem Religionslehrer Dr. Theodor Menden das Prädikat Oberlehrer beigelegt worden.
Der ordentliche Lehrer Dr. Muche vom Gymnasium zu Rogasen is unter Beförderung zum Oberlehrer an das Gymnasium zu Schneidemühl, und
der ordentlihe Lehrer vom Gymnasium zu Culm, Dr. NRehbronn unter Beförderung zum Oberlehrer an das Gymnafium zu Wongrowiß verseßt worden.
Der ordentliche Lehrer am altstädtishen Gymnasium zu Königsberg i. Pr., Dr. Hübner ist als Oberlehrer an das
Gymnasium zu Schweidniß berufen worden.
Die Wahl des Ersten Lehrers und Dirigenten der höheren Oran zu Rotenburg, Friedrich Krösch zum Rektor des Realprogymnasiums zu Hofgeismar is} bestätigt worden.
Dem Seminar-Direktor Freusberg is das Direktorat des Squllehrer-Seminars zu Büren verliehen worden.
Am Schullehrer-Seminar zu Aurih is|st der bisherige Rektor Koehn zu Kyriß als Erster Lehrer angestellt.
Am Schullehrer-Seminar zu Zülz ist der bisherige Zweite Lehrer an der Präparandenanstalt zu Landeck i. Schles, Kriesten, als ordentlicher Lehrer und an der Präparanden- anstalt zu Lande der bisherige Seminar-Hülfslehrer Scholz zu v Mt Regierungsbezirk Liegniß, als Zweiter Lehrer angestellt.
Am Squllehrer-Seminar zu Neuzelle ist der bisherige Präparandenlehrer Otto zu Drofsen, und
am Squllehrer-Seminar zu Cornelimünster der Lehrer ht i n zu Mariaweiler, Kreis Düren, als Hülfslehrer angestellt. /
Der seitherige Kreis-Wundarzt, Sanitäts-Rath Dr. So n n- tag in Uelzen ist zum Kreisphysikus des Kreises Uelzen ernannt worden.
Justiz-Ministerium.
Dem Notar St öckXicht zu Neuwied ist der Wohnsiß in Ems angewiesen.
“Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Dem provisorishen Comité für den Bau der Deichsathal- bahn ist z. H. des Bürgermeisters Hendshuh in Haynau die
arbeiten für eine Eisenbahn untergeordneter Be- dEUTRal von Haynau nach Probsthayn ertheilt worden.
Angekommen: Se. Excellenz der Staats-Minister und Minister der geisilihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegens heiten, von Goßler aus der En T iprouten ; [as
der Ministerial-Direktor im Ministerium der geistlichen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Barkhausen von Kloster Loccum.
Die Nummer 9 der Ges mmlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, en unter :
Nr. 8920 das Gesed, betreffend die Aufhebung der beiden nan Stufen der Klassensteuer. Vom 26. März 1883; unter
Nr. 8921 das Geseh, betreffend die Feststellung des Staatshaushalts-Etats für das Jahr vom 1. April 1883/84. Vom 27. März 1883; und unter ; Nr. 8922 das Gesetz, betreffend die Ergänzung der Ein- nahmen in. dem Staatshaushalts:Etat für das Jahr vom 1. April 1883/84. Vom 27. März 1883. Berlin, den 1. April 1883.
Königliches Gesez-Sammlungs-Aml.
Didden.
Nachricht für Seefahrer. Am 6. April d. Js, wird in Leer — Ostfriesland — eine Prü- fung zum Siffer auf kleiner Fahrt abgehalten werden. i@t Anmeldungen zu dieser Prüfung sind an den Unterzeichneten zu richten. Leer, den 31, März 1883. j; Der Vorsißende der Prüfungs-Kommission. Auftrage : Wendtlandt, Navigationslehrer.
Nichtamlliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 2. April Se. Majestät der Kaiser und König empfingen gestern den Fürsten. Reuß ä. L., den Fürsten Reuß j. L. und den Fürsten von Schwarz- burg-Rudolstadt, Durhlauchten. . Heute empfingen Se. Majestät den kommandirenden General des VIII. Armee-Corps, General der Jnfanterie von Thile, hörten den Vortrag des Wirklichen Geheimen Raths von Wilmowski, sprachen den General-Adjutanten, General- Lieutenant von Albedyll und nahmen die Meldung des Chefs der Admiralität, General-Lieutenants von Caprivi entgegen.
— Jhre Majestät die Kaiserin und Königin wohnte gestern dem Gottesdienst in der Kapelle des Augusta- Hospitals bei. 5 a
Im Königlichên Palais fand gestern ein) Diner für Jhre Königlichen Hoheiten die Großherzogin von Baden: und die verwittwete Prinzessin Heinrih der Niederlande sowie die Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt und Reuß älterer und jüngerer Linie statt. : 2
Den Kammerherrendienst bei Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin haben die Königlihen Kammerherren Graf Brühl und Gra | vom Hagen übernommen. S
— Jhre Kaiserlihen undKöniglihenHoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin statteten am Sonnabend dem General-Feldmarshall Grafen Moltke einen Condolenzbesuch ab.
Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz gab Abends 8 Uhr Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog von Baden sowie Sr. Großherzoglichen Hoheit dem Prinzen Ludwig von Baden bei Höchstihrer Abreise das Geleit nah dem Anhalter Bahnhofe.
Im Laufe des Nachmittags hatten Se. Königliche Hoheit der Großherzog sowie Prinz Ludwig bei den Höchsten Herr- schaften Abschiedsbesuhhe gemacht. __ BuBratEi
Gestern Mittag 12 Uhr empfing Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz den Contre-Admiral z. D. Przewisinski und Zhre Kaiserlihe und Königliche Hoheit die Kronprinzessin den Korretten-Kapitän Oldekop.
Jhr Durchlauchten die Fürsten von Shwarzburg:-Rudol- stadt, Reuß älterer Linie und Reuß jüngerer Linie statteten den Krovprinzlihen Herrschaften Besuche ab und empfingen dem- nächst die Gegenbesuhe Höchstderselben. ;
Nachmittags 51/7 Uhr begaben Sich Jhre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin mit Jhren Königlichen Hoheiten den Prinzessinnen Victoria, Sophie und Margarethe zum Diner bei den Erbprinzlih Sachsen-Meiningenschen Herrschaften nah Charlottenburg.
— Jú der am 31. März unter dem Vorsiße des Königlih preußischen Staats- und Finanz-Ministers Scholz abgehaltenen Plenarsizung des Bundesraths theilte der Vorsitzende mit, daß der Staats- und Kriegs-Minister General- Lieutenant Bronsart von Scellendorff zum Bevollmäch- tigten zum Bundesrath ernannt sei. Den zuständigen Ausschüssen wurden zur Vorberathung überwiesen: die Vorlagen wegen Abänderung des amtlihen Waaren- verzeihnisses zum Zolltarif und der Bestimmungen über die zollfreie Ablasjung von Petroleum, betreffend den zu Mexiko am 5. Dezember 1882 unterzeichneten Freundschafts-, Handele- und Schiffahrtsvertrag mit den Vereinigten Staaten von Mexiko, sowie die Mittheilung über die Beschlüsse des Landesausshuses von Elsaß-Lothringen zu der Uebersicht der Ausgaben und Einnahmen der Landes- verwaltung von Elsaß - Lothringen für 1881/82. Die vorgeshlagene Abänderung des Eisenbahnbetriebsregle- ments bezüglih der Lieferungszeiten bei Viehtransporten wurde gemäß den Ausshußanträgen genehmigt. Die Ver- sammlung faßte Beshluß wegen der Sr. Majestät dem Kaiser zu machenden Vorschläge für die Beseßung zweier Rathsstellen
1 bei dem Reichsgeriht und wählte mehrere Kommissarien für
die Berathung von Vorlagen im Reichstage. Schließlich be- {loß die Versammlung, mehrere Eingaben sowie eine auf
Genehmigung zur Anfertigung der generellen Vor-
die Zoll- und Steuerverwaltung in dem südlihsten Theile des
ldenburgi ent Lübeck ihe Mittheil ol Murg Jury I. . bezügliche heilung
— Zur Ausführung des Gesches vom 26. v. M.,, be- treffend die Aufhebung der beiden untersten Stufen der Klassensteuer, hat der Finanz-Minister Folgendes bestimmt: ;
1) Die Einkommensnachweisung (§. 6 der Jnstruk- tion vom 29. Mai 1873) ist von dem Gemeindevorstande auh in Betref} der zur Stufe 1 und 2 der Klassensteuer zu Ver- — nas ganz in der seither vorgeshriebenen Weise zu
ren.
2) Eine A2nderung und anderweite Feststellung der Klassensteuerrollen für 1883/84 ist niht erforderlich.
3) Jn der Bekanntmahung des Gemeindevorstandes wegen O ffenlegung der Klassensteuerrolle (g. 16 Abs. 1 a. a. O.) ist darauf hinzuweisen, daß die Klassensteuer von den zur 1. und 2. Stufe Veranlagten als Staats- D nicht zu entrichten ist, daß aber für die Kommunal-
euern die Klassensteuerveranlagung in bisheriger Weise maßgebend bleibt und daher auc Diejenigen, welche sih etwa dur ihre Veranlagung zur ersien oder zweiten Klassensteuer- Due beschwwert finden, wie bisher rechtzeitig reklamiren
nnen.
Wo Die vorbezeihnete Bekanntmahung bereits erlassen ist, ist Vorstehendes von dem Gemeindevorstande sofort und jedenfals n och im Laufe der für die Offenlegung der Klassen steuerrolle bestimmten, nöthigenfalls zu ver- längernDen Frist auf ortsüblihe Weise zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.
4) AußsSerdem ist unverzüglih in ortsübliher Weise be- kannt zu machen, daß die Klassensteuer der Stufen 3 bis 12 für die Monate Juli, August und September erlassen bleibt, für Die übrigen 9 Monate aber zu entrichten ist.
5) Der Landrath hat ebenfalls eine Bekanntmachung be- züglih des Wegfalls der Klassensteuerstufen 1 und 2, mit der vorstehend unter Nr. 3 angegebenen Belehrung, und wegen des Erlasses der Klassensteuer der Stufen 3 bis 12 für die Monate Juli, August und September, sowie der Einko mmensteuer ;
a. der zum Saye der 12. Klassensteuerstuse veranlagten Einkommensteuerpflihtigen für die Monate Juli, August und September,
b, der ersten Stufe für die Monate Juli und August,
c, der zweiten Stufe für den Monat Fuli fofort im Kreisblatte zu veröffentlichen.
6) Jedem zur 1. und 2. Klassensteuerstufe Veranlagten is nach §. 16 Abs. 2 a. a. D. von dem Gemeindevorstande dex ihm zugetHeilte Stufensaß (durch Zufertigung eines Auszuges aus der Steuerrolle) bekannt zu machen.
In den Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover, West- falen, Hefsen-:Nassau und Rheinland liegt dies fortan dem Gemeindevorstande ob, wie in den anderen Provinzen. Die Bekanntmachung kann mit der Benachrichtigung über die zu entrihtenden Kommunalsteuern verbunden werden, wenn leßtere gleich nah Offenlegung der Klassensteuerrolle erfolgt. Jn jedem Falle muß die Bekanntmachung zugleihch in augen- fälliger Weise die Belehrung enthalten, daß die Staats- klassensteuer der Sia 1 und 2 niht mehr zu entrihten ift. Nur in renjenigen Gemeinden, für welche die
Königlichen Steuerempfänger die Kommunalsteuer mit “zu erheben
haben, ist auch den zur Stufe 1 oder 2 Ver- anlagten die Benachrihtigung und die vorgedahte Belehrung durch den Steuerzettel zu ertheilen. Ly
7) Jn der Behandlung der Reklamationen und Rekurse bezüglih Der Klassensteuerstufen 1 und 2 tritt keine Aenderung ein.
8) Die für das Steuerjahr 1883/84 überall noch nit zur Klassensteuer veranlagten, nah §8. 3 Nr. 1, 2, 4, 5 und 6 der JFnstruktion vom 12. Dezember 1873 in Zugang tretenden und den Stufen 1 und 2 zu überweisenden Personen sind zu veranlagen und von der Veranlagung durch den Gemeinde- vorstand mit der oben unter Nr. 3 bestimmten Belehrung in Kenntniß zu seßen. Einer Benachrichtigung des Steuer- empfängers von dieser Veranlagung bedarf es bezüglih der Klassensteuer nicht.
9) Fn den halbjährigen Klassensteuer-Zu- und Abgangs listen (§. 9 ib; Cirkularverfügung vom 19. August v. J. — 11, 9383 —) sind die im Laufe des Steuerjahres bezw. nach der Veranlagung sür dasselbe in der 1. unD 2. Stufe eintretenden Veränderungen nicht nah- zuweisen. Ebenso bleiben die Veranlagungen zu den Stufen 1 und 2 in Den Kreisnahweisungen von de: Klassensteuer-Zu- und Abgängen außer Betracht.
10) Bezüglich der zur 1. und 2. Klassensteuerstufe veranlagten Personen unterbleiben vom Beginn des Steuer- jahres 1883/84 ab die im 8. 6 der Jnstruktion vom 12, De- zember 1873 für die Fälle des Umzugs der Klassensteuer- pflichtigen vorgeschriebenen Ueberweisungen und Be- \cheinigungen wegen der Klassensteuer zwischen den Behörden per Ge il von welhem und nach welchen der Umzug ge-
ehen ist.
11) Die anläßlich der Klassensteuererlasse seither ge- troffenen Bestimmungen finden auch auf den Erlaß der Klassensteuer der Stufen 3 bis 12 für die Monate Juli, Augus| unD September Anwendung. :
12) Kuf Klassensteuerreste und Nachtragszugänge bei den Stufen 1 und 2 für 1882/83 und Vorzeit findet das neue Gesetz selbstredend keine Anwendung ; vielmehr bewendet es hinfichtlich derselben lediglich bei den bisherigen Bestimmungen.
— Nach Mittheilungen aus dem Auslande sind von der Direktion der Artillerie-Waffenfabrik zu Turin folgende S ubmissionen ausgeschrieben worden : i
1) für den 192. April d. J. bis 2 Uhr Nachmittags eine Submission auf die Lieferung von 15000 kg Guß- stahl in Stabform zum Taxwerthe von 12750 Lire;
2) für den 12. April d. J. bis 2 Uhr Nachmittags eine
Submission auf die Lieferung von 19270 kg Guß-
stahl in Drähten, Platten und Barren zum Toxwerthe von 20 910 Lire ;
3) für den 13. April d. J. bis 2 Uhr Nachmittags eine Submission auf die Lieferung von 80440 kg Guß- eisen und 3300 kg Gußstahl zum Taxwerthe von 42 365 Lire.
Ueber die speziellen Bedingungen ist das Nähere an Ort und Stelle einzusehen.
— NöthHigt Jemand einen Anderen durch Drohung dazu, daß dieser sih zu Gunsten des Ersteren bei einem Drit-
ten verwende, ohne daß der Dritte der Verwendung ent
| Nathriht von dort 22./3. (Poststation :
r högerihts, IIL. Strafsenats, vom 8. Februar d. J., niht wegen Erpressung zu bestrafen, selbs wenn die erstrebte Sache für den Drohenden mit einem Vermögensvortheil ver-
fnüpst ist.
— Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königli bayerische Ministerial - Rath Herrmann „ is hier 1g li gekommen.
— Die Königlich bayerishen Bevollmächtigten zum Bun- desrath, Ministerial-Rath von Kastner und Ober-Regie- rungs:Rath Shmidtkonz, find hier eingetroffen.
— Der General-Lieutenant von Maf sow, Gouverne ur von Ulm, ist mit Urlaub hier eingetroffen.
adt if H “i V T S4 i 0 E A L P I E CBELE L T I E
— S. M. S. „Elisabeth“, 19 Geschüge, Kommandant Kapitän zur See Hollmann, ist am 11. Februar cr. in Kobe eingetroffen.
— Das „Marine-Ver.-Bl.“ veröffentlicht folgende Nach- rihten über Schiffsbewegungen (das Datum vor dem Orte bedeutet Axkunst daselbst, nah dem Orte Abgang von dort). S. M. Knbt. „Albatroß“ 9./2. Fray-Bentos. 10./2. — 11./2. San Nicolas 13./2. — 13./2. Rosario. — Letzte Nach- rit von dort 17./2. (Poststation: Montevideo [Uruguay].) S. M. S. „Carola“ 13./9. 82 Apia. 22./11. 82. — 22./11. 82. Salua- fata ./11. 82. — 14./12. 82. Greet Hafen auf Neu:Britannien 19./12. 82. — 2./12. 82. Südbuht der Hermitinseln 5./1. 83. — 11./1. Greet Hafen Blanhe Bay 16./1. — 2./1. Bouka Hafen 24./1. — 11./2. Sidney. Leßte Nachriht von dort 12./2. (Poststation : Aden.) S. M. Knbt. „Cyclop“ 22./2, Alexandrien. — Lette Nachriht von dort 15 /3. (Post- station: Alexandrien [Egypten].) S. M. S. „Elisabeth“ 15./1, Nagasaki 25./1. — nach Kagoshima. (Poststation : bis 13,/4, Mittags 11 Uhr Singapore, vom 13./4, Mittags ab Kapstadt.) S. M. Knbt. „Hyäne“ 24./8. 82 Valparaiso 26./8. 82 — 19./9., 82 Südküste der Osterinseln 23./9. 82 — 2,/11. 82 Apia 22/11. 82 — 9./12. 82 Matupi 19./12. 82. (Poststation: Sidney [Australien].) S. V2. Knbt. „Zltis“ 6,/2. Amoy. (Poststation: Hongkong.) S. M. S. „Leipzig“ 15/1, Punta Arenas 17./1. — 27./1. Lota Rhede 28/1. — 30./1, Valparaiso 26./2, — nach Honolulu. (Pon station: bis 9./4. Yokohama, vom 10./4. ab Hongkong.) S. M, Av. „Loreley“ 28./11. 82 Konstantinopel. — Leßte C Konstantinopel.) S. M. S. „Moltke“ 23./1. Valparaiso. — Leßte Nachricht von dort 12./2. (Poststation: Panama.) S. M.S. „Nymphe“ 2,/3. Piräus 12,/3, — nah Beyrut. (Pofistation: Neapel.) S. M. S. „Olga“ 16./1. Trinidad 1./2. — 83./2. La Guayra 8./2, — 12./2. Sabanilla 17./2. nah Port au Prince. (Post- station: Bahia [Brasilien]. S. M. S. „Stosh“ 24./12. 82 Amoy. — Lette Nachriht von dort 14./2. (Poststation: Hongkong.) S. M. Knbt. „Wolf“ 16./11. 82 Tientsin. — Letzte Nachricht von dort 19./1. (Poststation : Hongkong.)
Kiel, 1. April. (W. T. B.) Die Weihe der dem Se e- bataillon verliehenen Fahne hat heute Vormittag bei dem prähtigsten Wetter in Gegenwart des Offiziercorps des See- bataillons, von Deputationen der Matrosen- und Werst- division, der Spißen der Civilbehörden und eines zahlréeihen Publikums stattgefunden. Den Weiheakt vollzog der Marine- pfarrer Langheld, während 21 Salutschüsse abgegeben wurden. E Batsh brachte das Hoh auf Se. Majestät den
aiser aus.
Bayern. München, 31. März. (Allg. Ztg.) Der König hat die von dem Bishof Dinkel von Augsburg wegen vorgerückten Alters und \s\{chwankender Gesundheit erbetene Enthebung von der Reihsrath8würde genehmigt und den Vishof Ehrler von Speyer zum Neichsrath ernanni.
_ Sachsen. Dresden, 31. März. (W, T. B.) Die Eisenvahnkonferenz, welhe hier in Fortseßung der Wiener Konferenz zusammengetreten war, um die Fnstra- dirungsverhältnisse der verschiedenen WVerkehrsrihtungen zu regeln, hat sih heute vertagt und wird am 12. April hier wieder zusamnientreten.
rehen muß, so ist der Drohendze nach einem Urtheil des
Oesterreich-Ungarn. Pest, 31. Vcärz. (W.T. B.) Heute Nachmittag 4 Uhr erfolgte die Einsegnung der Leiche Georg von Mailaths in der Wohnung des Ermordeten durch den Primas von Ungarn, Kardinal Johann Simor. Außer der Wittwe, den Söhnen und der Schwiegertohter des Verstorbenen waren der Erzherzog Joseph, in Vertretung Des Kaisers General- Adjutant Baron Mondel, die Minister, die Mitglieder beider Häuser des Parlaments und der Landeskommandirende Graf Edelsheim Gyulay bei der Feier anwesend. Um 6 Uhr langte der Trauerzug auf dem Bahnhofe an, von wo die Leihe nah Zavar im Preßburger Komitate gebracht wird, um in der dortigen Familiengruft beigeseßt zu w-rden. Zur Beisezung begeben sih die Deputationen des Ober- und Unterhauses am 2. April dorthin. Minister-Präsident Graf Taaffe und der Präsident des österreihishen Abgeordnetenhauses Smolka sandten Beileidstelegramme. Die Straßen, durh welche sich der Trauerzug bewegte, waren mit Trauerfahnen beflaggt ; außerdem hatten sämmtliche öffentlihe Gebäude und zahlreiche Privathäuser Trauerfahnen aufgehißt.
— Jm Unterhause hielt der Präsident Pechy, im Oberhause der Vize-Präsident Szoegyeni eine Gedächtnißrede e ren des ermordeten Präsidenten Mailath; beide Häuser de)chlossen auf den Antrag ihrer Vorfißenden, ihrer Trauer im Sißungsprotokolle Ausdruck zu geben, dem Leichenbegängniß In corpore beizuwohnen und zur Theilnahme an der in Zavar stattfindenden Beerdigung eine Deputation von 7 Mitgliedern dorthin zu entsenden. Vom Oberhause wurde außerdem nohch tine einmonatlihe Trauer um den Verstorbenen beschlossen.
Großbritaunien und Jrland. Lon don, 31. März. (Allg. Corr.) Von der anfänglih beabsichtigten militäri- en Bewachung des. Parlamentsgebäudes ist auf den Einspruch des Sprechers Abstand genommen worden. Die Legislaturgebäude werden demnah wie bisher unter dem alleinigen Schuße der Civilgewalt bleiben. , d Die Verhaftung des Jrländers Deasey, in essen Vesiß die zwei mit Nitroglycerin geladene Höllen- maschinen gefunden wurden, wie die seines Helfershelfers, des Eisenbahnbediensteten Flanagan hat ein Attentat verhindert, weldes am Donnerstag Abend anberaumt gewesen war und le Zerstörung eines öffentlihen Gebäudes und wahrscheinlih große Verluste an Menschenleben zur Folge gehabt haben würde. Die Polizei kennt die Stadt, in welcher die Gewalt-
that verübt werden sollte, hält den Namen derselben aber
geheim.
Frankreih. Paris, 30. März. (Fr. Corr.) Jn diesem Jahre sollen große Kavalleriemanöver in ja östlihen Departements fiattfinden. Die gesammte Oberleitung ist dem General Marquis Gallifet, als „Großmeister der Kavallerie“, übertragen worden. Auf diese Nacricht hin erheben nun die radikalen Blätter ein gewaltiges Geschrei und selbsi die militärishen Fachorgane, wie „Le Progrès militaire“, ließen fih demselben an, indem sie behaupten, daß hiermit dem General Gallifet eine übertriebene und selbst für die Republik gefährliche Situation geschaffen werde.
__— 31. März. (W. T. B.) Viele Zeitungen kritisiren die neueste Entschließung des Kriegs-Ministers, wonah die in Aussicht genommenen Kavallerie-Manöver unter General Gallifet unterbleiben sollen. Der „Temps“ sagt : diese Entschließung Thibaudins stüße sih auf die Unzuträglichkeiten, welche aus der Bereisung der Ostgrenze durch 200 höhere Offiziere entstehen könnten.
Dic Untersuhung wegen der. der Loui! Michel zur Last gelegten Thatsachen wird, wie man nimmt, nicht vor Ablauf von 2 Monaten beendigt sein; | 3 cheint aber gewiß, daß dieselbe vor die Assisen verwiesen werden wird.
_— 1. April. (W. T. B.) Dem „Figaro“ zufolge verab- schiedete sich der Herzog von Aumale in der leßten Sizung der Akademie von seinen Kollegen, indem er seine Absicht, sich nah Sizilien zu begeben, mittheilte und erklärte, daß er die orleanistishe Bewegung, welche zu organisiren ver- sucht werde, als ein gegen ihn gerichtetes Manöver ansehe.
— 2. April. (W. T. B.) Am Schluß des hier ver- sammelt gewesenen Pädagogenkongresses wies der Ministerpräsident Ferry darauf hin, daß die Opposi- tion der Geistlichkeit gegen einzelne Unterrihts-Handbücher mehr politischer als religiöser Natur sei. Die Regierung stehe mit der Kirche nicht auf Kriegsfuß, da das Konkordat existire; die Regierung wünsche Neutralität in der Schule, gleichzeitig aber auch Achtung vor den nationalen Jnstitutionen.
Serbien. Beigrad, 1. April. (W. T. B.) Bei der heute stattgehabten Wahl wurde der Archimandrit T heo- dosius Mraowitsh zum Metropoliten gewählt. In der Stadt herrsht vollständige Ordnung. Der russische Oberst Despotovic, welher von St. Petersburg eingetroffen war, wurde wegen seiner Agitationen für den ehemaligen vet e aaa Michael von der Polizei ersucht, Belgrad zu verlassen.
Rusland und Polen. St. Petersburg, 1. April. (W. T. B.) Die Unterdrückung der Zeitung „Moskauer Telegraph“ ist auf gemeinsamen Beschluß der Minister des a der Justiz, des Unterrichtswesens und des Ober- Profureurs der heiligen Synode wegen der durchaus \chäd- lichen Richtung der Zeitung erfolgt. :
Taschkent, 31. März. (W. T. B.) Heute früh 7 Uhr fand hierselbst ein ziemli heftiges Erdbeben statt. — Es ist eine Expedition nach Pamir (Klein-Tibet) behufs topographischer und astronomischer Ortsaufnahmen beabsichtigt. Diese Expedition wird ihre Forshungen an diejenigen an- lehnen, welche von englisher Seite bereits gemacht worden sind. Der Ausgangspunkt der Expedition wird Osch (im Fergana-Gebiete sein. Eine andere Expedition wird die astronomischen Ortsbestimmungen sür das Gebiel des Amu- Darja zum Gegenstande haben und ihre Thätigkeit auf das Terrain von den oberen Flußfurthen bis Chiwa erstrecken.
Schweden und Norwegen. Christiania, 31. März. (W. T. B.) Jun der heutigen Sißung des Odelsthings ist der Antrag des Protokoll-Comités, alle Mitglieder des Staat 3- raths in den Anklagezustand zu verseßen, eingebracht worden. Die Berathung über diesen Antrag findet voraussihtlich am nächsten Donnerstag statt.
Amerika. New-York, 31. März. (W. T. B.) Der Vräsident Arthur beabsichtigt, sich in der nächsten Woche auf etwa 10 Tagé nah Florida zu begeben.
_ Die Abnahme der Staatsschuld im Monat März wird auf 91/2 Millionen Dollars geschäßt.
Zeituugsftimmen.
Jn der „Elsaß-Lothringiichen Zeitung“ finden wir folgenden Artikel : l
Die Grundsätze, von denen in der Schweiz die eidgenössische Re- gierung wie die parlamentarishen Versammlungen sih bei der pro- jektirten Revision des Zolltarifs leiten lafsen, stimmen in so wesent- lihen Punkten vollständig mit den Tendenzen überein, welche in Deutschland sich zu immer allgemeinerer Anerkennung durcringen, daß ein näheres Eingehen auf dieselben — wie sie in dem Berichte der nationalräthlihen Zolltarifkommission niedergelegt find — auch diesseits der \chweizer Grenzen wohl am Plage \cheint.
Das leitende Motiv für die Zollrevision in der Schweiz ist, neben der Befriedigung der finanziellen Bedürfnisse des Bundes, der S und die Förderung der inländishen Arbeit durch Erhöhung ee T ORE Der Berichterstatter der Kommission sagt in dieser
insiht:
„Wir wn wohl, daß man derartige Ansichten mit dem Na- men Schutzoll belegt und glaubt, durch solche Worte den Gegner aus dem Felde {lagen zu können. Wir kehren aber den Stab um und sagen, daß Diejenigen die eigentlichen Shußzöllner sind, welche die auéländische Konkurrenz zum Nachtheil der inländischen Produktion schüBen, ihr den inländisben Markt preisgeben wollen und dadur eine große Zahl kleinerer Industriellen, die nun einmal auf den Ver- kauf im inländishen Markte angewiesen sind, beeinträchtigen. Wir sagen ungescheut, daß uns die leßteren mehr am Herzen liegen, als die Großhändler, welche die Schweiz aus keinem anderen Gesichts- punkte denn als Absatgebiet für ihre Waare kennen. Ein republi- kanisher Staat (und mindens cbenso sehr ein monarchischer. D. Red.) wird durch andere Rücksichten geleitet, als durch die alleinige Inter- efsenpolitik des Großhandels.“ 7 :
Der Großhandel möchte zwar, führt der Beriht weiter aus, dem sogenannten Konsumenten glauben machen, daß er ihm ein wohlfeileres Leben durch seine günstigen Verkäufe ermöglihe und dadurch den Kampf um das Dasein erleihtere. Das möchte zur Noth für die geringe Majorität Geltung haben, welche ihren Lebenêéunterhalt mit Le eines festbestimmten Einkom- mens von Renten oder Gehältern, bestreitet. Für die große Masse derer jedo, welche auf den Ertrag ihrer täglihen Arbeit an- ees sind, nußt auch die verlockendste Billigkeit der angebotenen
aare nichts, sobald ihnen, aus Mangel an Arbeit, die Mittel zum Erwerben auch der billigsten Waare fehlen. Für die überwältigende Majorität des Volkes ist also die größere oder geringere Billigkeit der zum Lebensunterhalt nothwendigen Waaren eine erft in zweiter Linie in Betracht kommende Frage. Die auptsahe bleibt, daß möglihst zahlreihe und umfangreihe Arbeitsgelegenheiten vorhanden sind, . daß also im Lande selbst möglichst viel
Produkte gesbaffen werden, die dem hier Produzirenden die Mittel eben, au seinerseits al3 Konsument aufzutreten. Ein Theil dieser
odukte wird im Export verwerthet, der überwiegend größere aber muß im Irland seinen Absaß finden. Der Saß: das Geheimniß des Handels bestehe darin, dort zu kaufen, wo es am wohlfeilsten ift und zu rerkaufen, wo die Waare am meisten gilt, mag für den E selbst und auch für die Privatökonomie richtig sein; für die Volks- wirthschaft eines Landes, für die Produktions- und Konsumtions- verhältnisse ift der Saß nit verwendbar.
__ Die Erportindustrie wird dur Verträge fo weit als mögli ges{ütt, die eigentli interne Industrie muß in erfter Linie duc die interne Gesetzgebung über den Zolltarif ges{üßt werden.
_ Des Weitern erörtert der erwähnte Kommissionsberiht die oft diékutirte Frage, wer die Zölle zu zahlen habe; der Bericht führt aus, daß dies feine8wegs immer das FYonsumirende Volk is, da viele Gegenstände deshalb nicht theuerer im Innern verkauft werden, wenn sie an der Grenze Eingangszölle bezahlt haben. Wo nicht gerade ein Mißverhältniß zum Werthe der Waare besteht, ist der Zoll ein vershwindender Faktor in den Schwankungen der Preise, die in wenigen Monaten auf Grund der verschiedensten Konjunkturen um 10 °/6 und mehr auf- und absclagen können; Mißwachs, Kreditverhältnifse 2c. baben den bestimmenden Einfluß. Heißt es doh in der Eingabe der faufmännishen Gesellschaft in Zürich und auch in anderen Petitionen, daß die Eingangszölle, welhe auf der Erport- industrie lasten, von dieser selber bezahlt werden. müssen, also von den Produzenten und Handelsleuten, niht von dem konsumirenden Volke. Solches gilt aber nit nur von den Exportindustrien, son» dera von der Mehrzahl der Gegenstände, welche eingeführt werden, um im Lande verbraucht zu werden. Der Importeur zahlt stets da, wo im Inlande eine entsprechende Industrie besteht, welcher er Kon- furrenz maten will; es gilt dies im großen Maßstabe selbst von der Landwirthschaft, z. B. im Weinbau, Tabackbau, überhaupt von allen Anpflanzungen, die in erheblicher Ausdehnung gepflegt werden und deéhalb auf die Preise von Einfluß sein können.
Es wird demnach au der Grundsaß von der Kommission ver- treten, daß die einzelnen Jmportartikel in dem Maße höher zu ver- zollen sind, als in ihnen eine größere Menge von Arbeit vorhanden ist. Damit ift die Ansicht ausgesprochen, daß die in der Schweiz wohnende Bevölkerung Arbeitskräfte repräsentirt, welbe die von Außen eingeführte Arbeit aub zu verrihten im Stande sind.
Die Kommission kommt endlih ¿u der Shlußansidt, daß die vom Bundesrath beantragten Zollerhöhungen weder dem Volke härtere Bedingungen auferlegen, noch eine fühlbare Vertheuerung der noth- wendigen Lebensbedingungen zur Folge haben würden.
— „Steins Deutsche Correspondenz“ schreibt :
Blicken wir um uns in Europya, so sehen wir aller Orten die Hydra der sozialen Revolution ihr Haupt erheben. Vergleichen wir die Warnungen, welche die Vorgänge der leßten Wochen der europäishen Gefsellshaft von der nach ihrer Vernichtung lechzenden internationalen Umsturzpartei zu Theil geworden, mit unseren beimathlichen Zuständen, so werden wir einstimmen in den Ruf: „Eile thut Noth!“ nämli Eile, endlich mit positiven Maßregeln auf dem Wege der sozialen Reform voranzugehen.
Betrachten wir einmal das düstere Panorama, welches uns ein Rundblick auf die Vorgänge der lezten Wowben und Tage auf dem fozialrevolutionâären Kriegsscbauplaße in den verschiedenen Ländern entrollt ; denn besser ist es ohne Zweifel der Gefahr in ihrem vollen Umfange ins Auge zu seben, als nah dem Beispiele der Männer des laisser faire sie nidt sehen zu wollen. .
_Und Deutschland ?_ Dank der weitshauenden Fürsorge eines weisen Monarchen und seiner starken Regierung, sind wir seit Jahren wenigstens vor ershütternden Thatsachen bewahrt geblieben, Dur das Sozialistengeseß ist die Gefahr bei uns wenigstens so weit ein- gedäâmmt, daß, mag der Funke auch fortglimmen, unsere Sozial- demokratie es seit 1878 nicht mehr vermocht hat, die öffentlihe Ruhe zu gefährden. Daß wir diese vorsorgliche Politik ergreifen konnten, danken wir zugleih aber — und das ift bisher gar zu wenig beachtet — der preußisch{-deutschen Politik Bismarck8; denn unter dem Bundes- tage und der Kleinstaaterei wäre solche Politik und ihr Erfolg nimmermehr möglich gewesen, Aber täushen wir uns nicht, der Sunke in der Asche glimmt fort. Der in anderen Ländern möglicher- weise heute oder morgen ausbrechbende Sturm Tann ihn zur verzehrenden Flamme anfahen. Als wir das Eindämmungsgeseß erließen, sprach Alles von positiven Maßregeln, die neben den regressiven hergehen und durch ihre Erfolge in gegebener Zeit ersteres überflüsfig machen sollten. Einen Schritt haben wir auf der Bähn positiver Aftion gethan, im Zolltarif von 1879. Wir haben dur ihn zum Mindesten die Arbeitsgelegenheit vermehrt und damit der Unzufrieden- heit der arbeitenden Klassen zum Theil ihren Boden ent- zogen. Mit \sattem Magen macht man keinen sozialen Umsturz, und vielleiht danken wir es niht zum Wenigsten der neuen Wirthschaftspolitik und dem ihr gefolgten wirthschaftlichen Aufshwunge, daß uns erschütternde Ereignisse ähnlicher Natur erspart geblieben, wie sie in der Zeit des Niederganges selbst das greise Haupt unseres Kaisers anzutasten wagten. Viel zu wenig sheint noch immer die sozialreformatorish-beruhigende Seite der wirthsckaftlichen Umfkfehr in Deutschland neben der wirthschaftliden beachtet zu wer- den, aber allein dur sie werden wir den glimmenden Funken \{hwer- lih verlôöshen. Auch das ist Allen klar, Älle sind einverstanden mit dem Gedanken der Kaiserlihen Botschast, daß Anderes hinzukommen muß — Vorschläge haben nicht gefehlt — aber wir vermögen es'nicht, den alten Adam man(heslerliher Weltanschauung loszuwerden. Wir sind einig, daß etwas geschehen: muß, aber in echt deutscher Art streiten wir über das Wie! Sollte uns niht das oben entrollte Panorama der anderen Nationen zu Theil gewordenen Warnungen belehren, daß „Eile Noth thut“? Darum vorwärts auf dem Wege -der Sozial- reform, ohne kleinlihen Streit über das Wie! Zeigen wir Europa, daß sein Herz noch gesund is und daß von ihm eine neue Kraft zur Gesundung der sozialen Zustände des Welttheils ausgehen kann. Aber „Eile thut Noth! Gefahr liegt im Verzuge !“ :
— In der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ lesen wir :
Die Ergebnisse der Statistik des Kohlenbergbaues im Ober- Bergamtsbezirk Breslau pro 1882 spiegeln die allmählih si fort- geseßt vollziehende Hebung der wirthshaftlichen Verhältnisse deutlich wieder.
Es betrugen in diesem Ober-Bergamtsbezirk für:
Steinkohlen Braunkohlen u. Briquets die Förderung in Tonnen : 1880 12 656 764 446 528 1881 13 110848 462 983 1882 13 790 947 434 457 der v0 Saa Verkauf: 1880 11 3444 343 934 1881 11 909710 357011 1882 12 432 465 333 191 der Einnabmewerth der verkauften Kohlen in 4: 1880 51 246 127 1186 749 1881 53 462 871 1199 927 1882 54 982 174 1145 198 der Durchschnittspreis pro Tonne: 1880 4,52 3,46 1881 4,49 3,37 1882 4,42 3,48 die Bestände in Tonnen: Ende 1880 199088 25 742 1881 209088 34 196
1882 291116 35 781 die mittlere Belegschaft der Gruben (Köpfe) :
1880 43 823 1309
1881 45 878 1310
1882 48 213 1281
Die Geg rena für den Steinkohlenbergbau des Ober- Bergamtsbezirks im Jahre 1882 im Vergleiche zum Jahre 1881