1883 / 86 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Apr 1883 18:00:01 GMT) scan diff

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stelle, einen Selbsimord begehen. Um die aus den vollendeten Thatsachen entspringenden MWeinungsverschie- denheiten auszugleihen, habe die Regierung in der tunesischen Angelegenheit Unterhandlungen angebahnt. Die Angelegenheit, betreffend Sfax, sei geregelt. Gegen- wärtig handle es sh um die Kapitulationen. Die Regierung erwarte hierauf bezügliche von Frankreich zugesagte Mittheilungen. So lange die Unterhandlungen noch îm Gange seien, könne er die Dokumente in Betreff Tunis nicht vorlegen. Einige derselben würden vielleiht geeignet sein, die Gefühle Jtaliens aufzuregen, indessen sei die Regierung durchaus bemüht, die öffentlihe Meinung zu beruhigen. Die Generaldiskussion wurde hierauf geshlossen. Nächste Sißung morgen.

Türkei. Konstantinopel, 12. April. (W. T. B.) Der Herzog von Chartres is gestern direkt nah der Krim abgereist. Wie verlautet, wird der Kaiserliche Palast Ginkou an der asiatishen Küsle als Wohnung für den Fürsten von Bulgarien, dessen Besuh demnächst bevor- steht, bergerichtet werden.

Numänien. Buktare s, 12. April. (W. T. B.) Das amtliche Blatt meldet die Ernennung Campineano's zum Ackerbau-Minister. Dieser Posten ist neu kreirt worden.

Rußland und Polen. Moskau, 12. April. (W. T. B.) Die Krönungsinsignien sind heute mittelst Extrazuges von St. Petersburg hier eingetroffen.

Schweden und Norwegen. Christiania, 12. April, (W. T. B.) Der König is gestern Abend nah Stockholm abgereist. Bezüglih der Berathung des Odelsthings Dber die Ministeranklage verlautet, daß Kompromißver- handlungen zwischen den einzelnen Faktoren im Gange seien, und daß aufs Neue der Vorschlag gemacht worden sei, die Verhandlungen zu verschieben.

Afrika. Egypten, Kairo, 11. April. (W. T. B.) Die „Agence Havas“ meldet: Durch ein demnächst erscheinen- des Dekret wird eine Kommission von 3 Mitgliedern für die Ausarbeitung eines Verfassungsentwurfes nah dem Plane Lord Dufferins eingeseßt werden.

Zeitungsftimmen.

Die russische Zeitung „Nowosti“ warnt die russische Presse davor, sih durh tendenziós gefärbte ungünstige Be- richte über die deutshen Zustände irreführen und zu einer in ihren Konsequenzen sehr gefährlichen Untershäßung der Macht- e Deutschlands verleiten zu lassen. Sie äußert da-

ei U. a.:

Wie is es nun aber zu erklären, daß diese irrige Anschauung nicht nur bei uns Boden gefunden hat, sondern auch die Basis ab- giebt, auf der unsere Pukblizisten alle ihre Berechnungen bezüglich der Politik des eisernen Kanzlers aufbauen? .ch . Zu diesem Zweck ver- fügen wir über fertige Beweismittel und über ein reibes Material, wir brauchen nur nach den deutschen, liberalen, fortschrittlihen und sozialistishen Blättern zu greifen, und wir haben das nöthige Material, Wir tanzen mit anderen Worten gesagt nach einer fremden Pfeife, ohne darauf zu achten, daß diese von den genannten Blättern gegen den Fürsten Bismarck vor- gebrahten Brandreden durchaus nicht der wahren Sachlage entsprechen und daß dieselben mehr dur den Parteigeist und Befürchtungen betr. die politische Freiheit des Landes, als durch ernste finanzielle Erwägungen hervorgerufen sind. Brauchen wir noch zu erwähnen, welhen Schaden wir uns zufügen, indem wir Thatsachen in falscher Färbung wiedergeben? Wenn wir uns von der deutschen oppositio- nellen Presse leiten lassen, können wir in der That zu der Ansicht ge- langen, daß Deutshland durchaus nicht der mächtige Staat sei, als welcher er hingestellt wird. Diese freiwillige Selbsttäuschung kann uns aber theuer zu stehen kommen. . .

Die „Schlesische Zeitung“ bemerkt hierzu:

Recbt beachtenêwerth ist das unumwundene Zugeständniß der eNowosti*, daß die russishen Blätter bei ihren gehässigen und ab- fälligen Urtheilen über das Deutsche Reih und die deutsche Politik nach der Pfeife unserer systematishen Opposition tanzen, nah der Pfeife jener Wortführer in Parlament und Presse, die bewußt oder unbcioußt darauf hinarbeiten, auch dem eigenen Volke die Freude am Vaterlande zu verderben.

Die „Deutsche volkswirthschaftlihe Corre- spondenz“ enthält wiederum über die Vivisektion einen Artikel, dem wir Folgendes entnehmen :

Als völlig überflüssig wird die Narkose erachtet bei Anwendung des Curare, jenem indianischen Pfeilgifte, welhes die Wirkung hat, das System der Bewegungsnerven vollständig zu lähmen, das Thier zu einer lebendigen Leiche zu machen, während seine Empfindungs- nerven intakt bleiben, erwiesenermaßen doppelt erhöht werden. Sa diesem \ceintodten Zustande hat die Narkose . keinen Sinn mehr, aber das gesteigerte Schmerzbewußtsein des Thiers giebt der „Wissen- \chaft® um desto vermehrte Anhaltspunkte bei der Amputation, der Ausschneidung, der Anbohrung, der Ausbrennung 2c.

In England sind seit der Parlamentsakte von 1876 Hunde, Pferde, Maulthiere und Kaßen von der Vivisektion gänzlih ausge- \chlossen. Diese Parlamentsalte wurde herbeigeführt durch die ge- sammte religiöse Richtung der englishen Nation, durch die Theil- nahme des englichen Adels, dur den dort eminenten Einfluß der ge- bildeten Frauenwelt und durch die große Macht der englischen Presse und der öffentlihen Meinung.

Bezüglich der Vivisektion der durch jene Parlamentsakte nicht ausgeshlossenen Versuchsthiere sind Vorbehalte gemacht, welche eine „Folter*“ der Thiere förmlich unmöglih machen und auch sonst die frivole „Liebe zur Vivisektion“ so ziemlich abtödten mußten. Diese Operation an lebenden Thieren foll nach den jeßt vorliegenden An- trägen nur vorgenommen werden, wenn ein neuer werthvoller Gewinn für die medizinishen Wissenschaften zweifellos in Aussicht fteht; nur an speziell hierzu registrirten Stellen dürfen solche ausgeführt wer- den und nur von Personen, die vom Ministerium mit spezieller Er- laubniß hierzu versehen sind; Privatpersonen, Studirenden ist die Vi- visektion bei hohen Gefängnißstrafen (nit Geldstrafen) verboten; alle Gxperimente müssen ganz detaillirt veröffentliht werden, um den Werth derselben zu beurtheilen und eventuell der Wiederholung vor- zubeugen; nur ganz besonders befähigten Personen darf die Erlaubniß ertheilt werden ; die Thiere müssen während der ganzen Dauer der Ver- suche, nicht während eines Theiles, narkotisirt sein; falls der Schmerz nah dem Erwachen fortdauert, oder das Thier ernslliche Verleßungen erlitt, muß es fofort getödtet werden; das Gift Curare und alle bloßen Lähmungsmittel, wele die Empfindungsnerven unberührt lafsen, dürfen bei feinem der Us in Anwendung kommen; Bde, Pferde, alle höher stehenden Hausthiere, die dem

enshen ihr Leben lang treu zur Seite stehen oder ihm

1 D 5 seine Zweke follen ausgeschloffen fein ein für alle Mal; geor quälende vivisektorishe Ex- perimente dürfen niht als Flu trationen medizinisher Vorlesungen und Vorträge dienen; sehr quälende Experimente dürfen niht zur Erlangung von manueller S U angestellt werden ; die Ver- öffentlichung entschieden grausjamer Experimente machen an sih den Verüber \traffällig; alle Vivisektionssäle sollen den legalen Vertretern der Thierschußtzvereine zu jeder Zeit zu freier Besichtigung offen ftehen.

unermüdlich für dienen,

Nabdem die englishe Parlamentéakte in Gültigkeit war, und au die deutshen Humanisten ihre Anträge gestellt hatten, lasen wir in neuerer Zeit u. A. in den Berichten von Dr. Grüßner und Pro- fessor R. Heidenhain vom physiologishen Institut in Breslau: von Durcbschneidung des linken Baucbsympathikus, Abziehung der es von Unterschenkeln niht narkotisirter, sondern blos curarisirter Hunde c. Pawlow, vom physiologishen Institut in Breslau: Curarisirtem Hunde sechs Mal den Leib auf- und wieder zugemacht. Dr. von Merings Versuche (Berlin): Verhungerung von Meytger- hunden, Doggen, nad 8—21 Hungertagen. Professor Gol (Straßburg): 51 Hunde mittelst Aus\pülens einzelner Gehirntheile aus mehrfach angebohrtem Kopfe, jeder 4 Mal angebohrt, monate- lang studirt. Ein Hund, „zuleßt“ am 5. Oktober operirt, seitdem blind, stirbt den 10. November. Das zerrissene Gehirn gleicht cinem frisbgehadckten „Kartoffelfelde“. Hund, „zule8t operirt den 30. Mai, seitdem blind, brachte es bis zum 28. November“. Professor Golß, na ähnlichen Hunderterlei anderen „wissenshaftlihen Mittheilungen“, sagt Seite 433 seines Berichtes noch: „Den verstümmelten und erblindeten Hunden „s{merzhafte Drahtklemmen“ in die Zehen, die Vorhaut und andere Stellen gelegt; fruchtlose Bemühungen dieser Thiere, si davon zu befreien“. :

Professor Gol rühmt sich auf Seite 8 Band 13: „noch Nie- mandem ist es gelungen, bei längerer Erhaltung des Lebens der Thiere eine so auëgedehnte Zerstörung des Großgebirnes zu erzielen und dasselbe so übel zuzurihten, wie mir.“ Gol hatte nämli eine neue Methode erfunden, die Zerreißung und Ausspülung größerer Gehirnmassen durch Ströme erhißten Wassers, nahdem der Schädel an mehreren Stellen angebohrt worden war. Seinen Gegnern, die aus seinen Resultaten wieder ganz andere Schlüsse zogen, rief er zu: „es treffe sih eben niht oft, daß in Sachen der Physiologie des Gehirns zwei Physiologen Einer Ansicht sind.“ : i:

_ Wir könnten mit dieser kleinen Lese aus authentishen Berichten \chließen, jedoch der Einwurf einiger Parlamentsredner, u. A. des Hrn. Prof. Virchow, daß die Gegner der Vivisektion sid zunächst aus Individuen zusammensetzen, welche für Sentimentalität allzu zu- gänglich seien, bestimmt uns, doch noch einmal nach den Gründen dieser „Sentimentalität“ zu forschen und doch now einen Vlick in den Bericht des berühmten Engländers James Cowie, zu thun, welchen er an den Kongreß der Veterinärärzte von Großbritannien und Irland erstattete, der am 21. und 22. Juli 1881 zu London tagte.

James Cowie berichtet aus einer preisgekrönten Schrift über die in Alfort von Schülern der Pariser Veterinärschule ausgeführten Operationen etwa Folgendes: . :

Dort wurden Dienstags und Donnerstags aht Schüler-Abthei- lungen, von denen jeder cinzelne Schüler die Reihe der in 8 ver- schiedenen Methoden auszuführenden Operationen angegeben erhielt, zu je einem Pferde geführt, und wurde auf diese Weise, gewöhnlich ohne Aufsiht eines Professors, jedes einzelne Thier dur die vorgeschriebenen Schnitt- und Brennwunden im Laufe eines einzigen Tages vierundsech8zigmal malträtirt. Mechanishe Vorri- tungen an Kopf, Hals und Gliedern machen die Pferde wehrlos. Jeder Student läßt die Kehlader auf beiden Seiten des Halses bluten. Die Speiseröhre wird geöffnet, die Luftröhre bloß gelegt, dann aufgeschnitten, die Hauptpulsadern unterbunden und abgezapsft, Bruft und Bauch durchlöchert, Stuten der Eierstock herausgezogen. Das eingekettete Thier fenkt sich alsbald ermattet, alsdann folgen Durchbohrung der Stirnhöhle, der oberen Backenknochen, Kastration der Hengste, Punktation der Blase, Amputation des männlichen Gliedes, Punktation in jedem Augenwinkel, alsdann, um die Fülle des noch vorhandenen Bewußtseins genau zu bemessen, Brennen mit Glüheisen, z. B. dem Rückgrat entlang, Spaltung der Empfindungsnerven jedes Beines, Losreißen mittelst Zangen, der Seitenknorpel, der Hufe 2c. Hierzu wird der Morgen bis zum Abend verwendet. Eine kleine Fuchéstute widerstand dem Allen, wurde mit aufgeschlißten Lenden, zerrissenen Sehnen und abgerissenen Hufen blind und wehrlos noch im Triumphe auf ihre blutenden Füße gestellt, nun aber legte sie sich um und rang röchelnd mit dem Tode. :

Vorstehende wenige Schilderungen sind freilich nur ein dem engen Raume dieses publizistischen Organs angepaßter höchst dürftiger Aus- zug aus ungezählten Broschüren und Flugblättern, welche von Autori- tâten geschrieben und mit inappellablen Belegen versehen, in jüngster Zeit erschienen sind. Wenn nun einzelne Anhänger der Vivisektion, darunter das gelehrte Mitglied des deutshen Reichstags, Herr Professor Virchow, sowie er es {hon auf einem medi- zinischen Kongresse in London behauptete, noch immer ver- meinen, daß die Gegnerschaft der Vivisektionsmanie größtentheils nur in der Sentimentalität fuße, so glauben wir, daß, wenn der Schöpfer aller Kreaturen auch Sentimentale \{chuf, er jedenfalls wollte, daß es doch wenigstens noch eine Race gebe, welhe im Gegensaß zu den „Normalen vom Schlage der Vivisektoren“, im Namen des heutigen Kulturzustandes der europäishen Menschenrace Protest einlege und Appellation ergreife an die Regierung und an die Vertreter eines M O auf daß dem Treiben der Vivisektoren Einhalt ge- oten werde. . ...

Statistische Nachrichten.

(Stat. Corr.) Die deutsche Auswanderung nah den überseeishen Ländern in den Jahren 1871 bis 1882. In dem nunmehr zwölfjährigen Zeitraume, auf welchen sich die amtlihen Nach- weise über die Auswanderung aus Deutschland nah überseeischen Ländern erfstrecken, ist über eine Million deutsher Auswanderer zu verzeichnen gewesen. S darf niht außer Acht gelassen werden, daß für den Südwesten Deutschlands, insbesondere Elsaß- Lothringen, Baden, Württemberg und die Rheinlande, die Aus- wandererbewegung nur unvollkommen zu ermitteln is, da fich viele Personen in französishen oder belgishen Hafenpläten, namentlich Havre, Marseille und Rotterdam einschiffen, von welchen nur Ung Nachweise zu erlangen sind, Wenn nun auch im Jahre 1882 die Auswanderung geringer war, als die besonders hohe des Vorjahres es wurden im Jahre 1882 als ausgewandert nach- gewiesen 193 687 Personen gegen 210 547 im Jahre 1881 —, so ist doch ein erhebliches Nachlafen der Auswanderung, falls man dieselbe für die einzelnen Monate der leßtverflossenen beiden Jahre vergleicht, noch nicht bemerkbar; denn es wurden aus deutschen Hafenpläßen und aus Antwerpen deutshe Auswanderer befördert :

im 1818 188 | im 1881 1882 Januar . 3068 4943 | Ql... , 12589 12221 Februar . 7823 999 | August. . . 16311 15232 März . . . 28441 : 20055 September 17545 15530 April 38 807 33194 | Oktober 22217 18 477 Mai . 29 6860 27 537 November . 11246 10088 Juni . 23 620 15477 | Dezember . 4500 4338

Wie die Nachweise ergeben, wandten \ich die Auswanderer bis auf eine Eng geringe Anzahl hauptsächlich nach den Ver- einigten Staaten von Amerika, welche leßteren innerhalb der vor- bezeichneten zwölfjährigen Periode unter je 1000 Auswanderern von 952 als Reiseziel gewählt wurden. Soweit \sich durch die ermittel- ten Zahlen nachweisen läßt, wanderten in den zwölf Jahren von 1871 bis einschließlich 1882 999 385 Personen aus dem Deutschen Reiche aus und zwar 48 415 über Bremen, 426 019 über Hamburg, 6151 über Stettin und 81 800 über Antwerpen. Hierzu treten ferner . pt Personen, die nachweisbar in Havre zur Einschiffung ge- angten.

In den einzelnen Jahren dieses Zeitraums verließen ihre deutsche

Heimath: 1871 . . 75912 Personen, | 1877... 21964 Personen, 1872 . . 125 650 Ï 1878 . . ,. 24217 1873 . . 103 638 1879 . . 33327 7 1874 . 45 112 1880 . . 106 190 ú

39 773 1881 . . 210 547 Í

1875 . 1876 . 28 368 1882 , . 193 687

Von der Gesammtsumme dieser 999 385 Autwanderer gingen 951 704 nach den Vereinigten Staaten von Amerika, 24 993 rah Brasilien, 11712 nach Auësftralien, 6207 nach verschiedenen nit näher nachgewiesenen Theilen Amerikas, 1970 nach British Nord, amerika, 1927 nah Afrika. 864 nac, Westindien, 356 nah Aken und 353 nach Mexiko und Centralamerika.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die in Leipzig am 14. d. Mts. erscheinende Nr. 2076 der „Jllustrirten Zeitung“ entbält folgende Abbildungen: Herzog Thomas von Genua und seine Braut, Prinzessin Isabella von Bayern. Zur Feier des 400 jährigen Geburtstags Rafaels: Die bekränzte Grabstätte im Pantheon zu Rom. Nah einer Zeichnung von H. Wegelin. Nizza im Schnee: Ansiht der Scloßberg-

romenade am 10. März. Nah einer photographischen Aufnahme,

as neue Haus für die Victoria Regia im Botanischen Garten zy Berlin. Originalzeihnung von Robert Geißler. Mathias Schmid Der eingeseifte Herr Pfarrer. Gemälde von Matbias Schmid Nach einer Photographie von Franz Hanfstängl in Müncen. Das Nordcap auf der norwegischen Insel Magerö: Gemälde von E. T Compton. Georg von Majlath von Szekely, f am 29. März. Lorenz Diefenbah, f am 28. März. Ansichten aus Ströbeck, der Pflegestätte des Schachspiels. 5 Ah, bildungen. Calau von W. Wollschläger. 1) Scha thurm. 2) Gasthof zum Schachspiel. 3) Altes Wappenschild deg Gasthofes. 4) Schachturnier in der Schule zu Ströbeck. 5) Stube im Gasthof zum Scha&spiel. IJndianishe Musikinstrumente. 30 Abbildungen. Der Kukuk. (Aus dcm Prachtwerk „Thiere der s von Gebr. Müller). Frauenzeitung: Indianische oiletten- und Schmuckgegenstände. 11 Abbildungen. Moden: Srühjahrsmoden. Fig. 1: Visite. Fig. 2: Mantelet. Poly- technishe Mittheilungen: Thiems patentirtes Sicberbeitsfenster. Reform-Kosmosrundbrenner. 3 Figuren. Tafelwage mit Laufgewicht;

System Coulon. Gewerbe und Handel.

Die Versicherungs8gesellsaft Deutscher Phönix zu Frank- furt a. M. hatte nah dem Berichte der Direktion im Jahre 1882 einen Ueberschuß von 837 372 4, wovon 649 090 # mit 118 M für jede Aktie Litt. A. und 59 Æ für jede Aktie Litt. B. als Dividende ver- theilt und 188 372 A der Dividenden-Ergänzungsreserve Überwiesen werden, so daß lettere sih jeßt auf 500787 Æ beläuft.

Die nächste Börsen-Versammlung zu Essen findet am 16. April statt. :

Amsterdam, 11. April. (W. T. B.) Die heute von der niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltene Kaffee auktion eröffnete für Nr. 1 zu 35 à 354, Nr. 2 35, Nr. 4 354, Nr. 7 343 à 348, Nr. 11 35}, Nr. 17 34 à 347, Nr. 20 345 à 35, Nr. 21 33 à 334, Nr. 24 455 è 46.

London, 9. April. (Allg. Corr.) Die Ausweise des briti- \chen Handelsamts für den Monat März werden allgemein als ungünstig bezeichnet, da sowohl die Einfuhr wie die Ausfuhr im Vergleich mit dem ensprebenden Monat des vorhergehenden Jahres einen mehr oder weniger erheblichen Abfall aufweisen. Die Einfuhr hat ih um nahezu 12 %%, die Ausfuhr um 439/69 verringert. An der Ab- nahme des Imports sind in erster Reihe Baumwolle und Wolle be- theiligt. Die Reduktion in ersterem Artikel beträgt 1473 000 £ und in leßterem 955 000 £, während aud Rohseide, Thee, Rohzucker, Weizen und Reis in verringertem Maße îm- portirt wurden, Dagegen hat die Einfuhr von Mais, Weizen- mehl, Taback, Kaffee, Zucker, Weinen, Sämereien und Hol; beträchtlih zugenommen. Die Verminderung der Ausfuhr vertheilt sich auf faft sämmtliche Exportartikel, mit Ausnahme von baum- wollenen Stückgütern, welbe quantitativ 69/5 und im Werthe 1} % gestiegen sind, Baumwollgarnen (für welche Holland neuerdings ein bedeutender Konsument ist), tählernen Eisenbahnschienen, Gußeisen- artikeln und Weißblech. Der Kohlenexport hat F 9/9 im Werthe zugenommen, aber quantitativ um 3 9/9 abgenommen.

Washington, 11, April. (W. T. B.) Seit der leßten Be- kfanntmachung des _ Schaß sekretärs Folger sind bisher nur 4 183 000 Doll. Obligationen zur Amortisirung offerirt worden, obwohl die Regierung sich unter dem 4. d. bereit erklärt hatte, 5 Millionen Obligationen entgegen zu nehmen. Die Regie- rung hat heute nochmals eine gleiche Erklärung erlassen.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 12. April. (W. T. B.) Der Dampfer des nord- Ld Lloyd „Baltimore“ ist gestern in St. Vincent an- gekommen.

Southampton, 12. April. (W. T. B.) Der Dampfer des N Lloyd „Salier ist heute früh 7 Uhr hier ein- getroffen.

New-York, 11. April. (W. T. B.) Der Dampfer „Helvetia“ von der National-Dampf\cchiffs-Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.

Sanitäts8wesen und Quarantänewesen.

Na amtlichen Nachrichten ist die Cholera seit dem 23, v. M. in Baros auf der Westküste der Insel Sumatra als epidemis konstatirt worden. Demzufolge hat der egyptishe Gesundheitsrath beschlossen, gegen Provenienzen von dort her die in dem Reglement zur Verhütung der Einschleppung der Cholera vorgeschriebenen Maß- regeln in Krast treten zu lassen.

Verlín, 12, April 1883.

Das in der Grunewaldstraße belegene Königliche bo- tanische Museum, das den Winter über für das Publikum geschlofen war, ist in der laufenden Woche wieder geöffnet worden. Die Besucbsstunden {ind vorläufig auf Montag und Donnerstag von 3 bis 6 Uhr Nachmittags festgeseßt worden. Das interessante Museum hat während der Zeit mancherlei Bereicherungen erfahren. Es umfaßt zumeist solche Gegenstände aus dem Pflanzenreich, welche entweder dur Besonderheîiten der Struktur oder dur ihre praktishe Anwendung ein allgemeineres Interesse gewähren. Man findet demnach hier grnle und Samen, Hölzer, Wurzeln, Rinden, Fasern und sonstigt

ohprodukte, auch ganze Pflanzen und Pflanzentheile in Spiritus oder anderweitiger Konservirung sowie als Ergänzung Präparate, Abbildungen und Modelle. Das Museum umfaßt 6 Säle und einen O das 1. Zimmer enthält die niedrigen Kryptogamen , die, im Gesammthaushalte der Natur von hervorragender Bedeutung, oft nur mit den stärksten Vergrößerungen zu erkennen sind. Das 2. Zimmer birgt die Klassen der Naktsamigen und Einkeimblättrigen, das 3. Zimmer im Anschluß an das 1. die Gefäßkryptogamen sowie eine hôst interessante Sammlung abnormer Holzstrukturen, und in die drei übrigen Säle sind die zweikeimblättrigen Pflanzen vertheilt. Auf den Korridoren is die Hölzersammlung und im Vorplaß Stämme von Farnen und Palmen fowie größere Früchte ausgestellt.

he das Flora - Etablissement in Charlottenburg wird am Sonntag, den 15. April, außer der \{chon vochandenen Kaf|e an der Wilmersdorfer Straße, ebenso wie in früheren Jahren, eine zweite Kasse an der Berliner Straße geöffnet werden.

Redacteur : Ried el.

Verlag der Expedition (Kessel). Vier Beilagen (ein\{ließlich Börsen-Beilage).

lin: Gia Druck: W. Elsner.

[16195]

M 8G,

| Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 12. April

1883.

Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl

Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels-

register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reihs-Anzeigers und Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32. M

1. Steckbriefe“und Untersnchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

u. dergl,

3. Verkäufe, Verpachtungen, Sbmissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation Zinszahlung

u. s, w. von öffentlichen Papieren.

5, ITadustrielle Etablissements , Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8. Theater-Anzeigen.

9. Familien-Nachrichten.

In der bBérsen-

Oeffentlicher Anzeiger. a an t tem ter wei

„Juvalidenvsunk“, Rudolf Mosse, Haasenstcin & Vogler, G- L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Wireter, sowie alle übrigen zrößereuz

Annoncen - Bureaux. 3

beilage.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sacken.

Steckbrief. Gegen den uünten beschriebenen Kaufmann Hippolyt Leymanowicz, welcher flüuch1ig ift, ist die Untersuhungshaft wegen betrüg- lichen Bankerutts in den Akten U. R. I. 268. 83. ver- hängt. Es wird ersuct, denselben zu verhaften und in das Untersucbungsgefängniß zu Alt-Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 7, April 1883. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte T. Johl. Beschreibung: Alter 28 Jahre, geb. 7. August oder September 1854 zu Schrimm, Größe 173 ecm, Statur s{chlank, Haare blond, Augenbrauen blond, Augen grau, Zähne gut Kinn spi8, Gesicht oral, Gesichtsfarbe blaß, Sprache polnisch-deuts{.

[16314]

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Handelsmann Julius Bühring, geboren am 13, August 1857 zu Berlin, welcher sih verborgen hält, ist die Untersuhungshaft wegen Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersucbungsgefängniß zu Alt-Moabit 11/12 abzuliefern. Berlin, dea 22. März 1883. Königliche Staatsanwaltschaft am Landgeridbt I. Beschreibung: Alter 25 Jahre, Größe 1,65 m, Statur \{lank, Haare dunkelblond, Augenbrauen blond, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Gesicht gewöhnlich, Gesichtsfarbe blaß.

[16313] i

Steckbriefserneuerung. Der gegen den Han- delsmann, früheren Buchbinder, Agent Paul Julius Hermann Alte, geboren am 9. Juli 1844 zu Seegefeld bei Spandau, wegen Unterschlagung unter dem 22, April 1881 in den Akten I. Le. 551. 80. erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert. Berlin, den 15. März 1883, Königliche Staats- anwaltschaft I.

[16316]

Der unter dem 12. Oktober 1881 Hinter den Agenten Ludwig Mittelmann aus Gombasch in Ungarn erlassene Steckbrief wird hierdurch er- neuert. (Aktenz. 31. 28/80). Flensburg, den 7, April 1883, Königliche Staatsanwaltschaft.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[16198] Deffentliche Zustellung, ;

Der Molkereibesitzer Matton hierselbst, Stisf- bauerdamm 12, vertreten durch den Justiz-Rath Jansen, Unter den Linden 48/49, klagt gegen den Lieutenant außer Dienst Baron Friedri von Korff, früher in Schwedt, jeßt in unbekannter Abwesenheit, im Wecselprozesse aus dem Wechsel vom 11. Fe- brvar 1880 über 5000 M, zahlbar am 15. Mai 1880, mit dem Antrage auf Verurtheilnng zur Zah- lung von 5000 #4. nebst 69/9 Zinsen seit dem 15. Mai 1880, 3 #4 Protestkosten und 4% Pro- vision mit 16,66 4 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die vierte Kammer für Handelssachen des Königlichen LUndgerichts I. zu Berlin, Jüdenstraße 59, Zim- mer 68B. auf

den 3. Juli 1883, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. i :

Zum Zwecke der öffentliten Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Berlin, den 3. April 1883.

Dawid, . Gerichts\{hreiber des Königlichen Landgerichts L, 4, Kammer für Handelssachen,

Oeffentliche Zustellung.

Die Sara Bauer, Wittwe von Emanuel Wert- heimer, ohne Geschäft zu Rosheim, klagt gegen die Erben und Rechtsnachfolger der zu Börsch verstor- benen Eheleute Isidor Hück, Steinhauer, und Ka- tharina Brisacher, als: 1) Alphons, 2) Joseph, 6 August, 4) Franz Anton, 5) Seraphin und 6) Marcel Hück, sämmtlich ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, wegen Nichtzahlung des Kauf- preises, mit dem Antrage auf Auflösung des am ß. Dezember 1861 unter Privatunterschrift zum Preise von 89 M abgeschlossenen Kaufvertrages be- ¡züglih eines Feldstückes von 7 Aren im Banne von Rosheim, Kanton Loch, zwischen Stöckel und Striebel gelegen, und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Kaiser- lihe Amtsgericht zu Oberehnheim auf

den 7. Juni 1883, Vormittags 8 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die- fer Auszug dèr Klage bekannt gemacht.

; Rodenkirchen, i

Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts.

(16190) Oeffentliche Zustellung.

Der Privatier Johannes Will von Räumlas, ver- treten durch den Rechtsanwalt Guth dahier, klagt gegen den Oekonomen Leonhard Meiler vom Râunmlas, z. Zt. unbekannten Aufenthalts, auf Grund notariellen Kaufvertrages vom 21. November 1881 Und insbesondere des darin zur Sicherstellung eines heguuralauszuiges und des Kaufschillings von 5000 bedungenen Eigenthumsvorbehaltes auf Rückgewähr des Eigenthums an dem Anwesen Hs. Nr. 12 in Räumlas mit dem Antrage zu erkennen:

1) dem Beklagten sei zur Bezahlung des Kauf- \cillings von 5000 & nebst 45 %/o Zinsen

hieraus seit 11. November 1882 und zur Leistung

des im Vertrag vom 21. November 1882 be-

dungenen Natural-Auszugs an den Kläger Jo-

hannes Will von Räumlas eine rihterlih fest- zuseßende Frist vorzustrecken, nab deren Ablauf das Eigenthum des Will on den verkauften Immobilien anerkannt zu gelten und auf dessen Antrag in den öffentlihen Büchern unter Löscbung der Hvpotheken, dessen Eigenthum zu überschreiben wäre,

2) Beklagter habe sämmtliche Kosten des Streits

zu tragen.

Zur mündliGen Verbandlung des Rechtsstreits vor der Civilfkfammer des Königlichen Landgerichts Hof ist Termin in dessen Sißzungsaal auf

Dienstag, den 26. Juni 1883, Vormittags 9 Uhr, anberaumt, wozu der Beklagte unter der Aufforderung, einen bei diesem Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen, geladen wird.

Hof, den 8. April 1883.

Gerichtsschreiberei des Königlichen Landgerichts. Sofleiß.

[16376] Oeffentliche Zustellung.

Maria Elise Henriette Behrmann, geb. Schröder zu Hamburg, vertreten durÞ Rechtsanwalt Dr. Heyden, klagt gegen den Hutmacher Carl Ernst Behrmann, unbekannten Aufenthaltes, wegen bôs- licher Verlassung auf Ehescheidung, und ladet den Beklagten zur Eidesleistung Seitens der Klägerin und weiteren mündlichen Verkandlung des Rechts- streits vor die I. Civilfammer des Landgerichts zu Hamburg (Rathhaus) auf

den 2. Zuni 1883, Vormittags 94 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Ladungsschri¡t bekannt gemacht.

Hamburg, den 11. April 1883.

_Wi e, Gerichtsschreiber des Landgerichts, Civilfkammer I.

[16377] Oeffentliche Zustellung. :

Der Cigarrenhändler Joseph Chrhard zu Ham- burg, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Dêcar Herß, flagt gegen Emilie Elise Alwine Marie Ehrhard, geb. John, wegen böëliber Verlassung, mit dem Antrage auf Vecnrtheilung der Beklagten, innerhalb gerichtsseitig festzuseßender Frist zum Kläger zur Fortseßung des ehelichen Lebens zurückzukehren, widri- genfalls die Che der Parteien wegen böslicher Ver- lassung abseiten der Beklagien vom Bande zu \chei- den, und ladet die Beklagte zur mündlihen Verhand» lung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Landgerichts zu Hamburg (Rarhhaus) auf

den 10. Juli 1883, Vormittags 9; Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. :

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Hamburg, den 11. April 1883.

Wischmann, Gerichtsschreiber des Landgerichts, Civilkammer I,

{16214] Oeffentliche Zustellung. (Aus3zug.) î : Die Firma P. G. Bauriedel’s Kunstmühle daßier kFlagt gegen den Bäckermeister G. Voit, zuleßt in Erlenstegen, nun unbekannten Aufenthalts, wegen einer Mehlkaufschillingsrestforderung von 60 M 35 S, beantragt die Verurtheilung desselben zur Zahlung von 60 A 35 F nebst 6% Zinsen seit 27. Februar d. Is. sowie zur Kostentragung und ladet die Beklagten zur mündlihen Verhandlung des Rechtsstreits in die Sitzung des Königlichen Amtsgerichts Nürnberg auf Samstag, den 26. Mai d. J., Vormittags 9 Uhr, Siyungssaal 4. Nürnberg, derr 10. April 1853. i Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts: Der S PUEAGe Sekretär : acker.

Oeffentliche Zustellung.

Die Kaufleute P Stade & Beer in Darmstadt flagen gegen den Carl Fr. Greny und dessen Che- frau Wilhelminé, geb. Buß, früher in Bessungen, z. Z. in Amerika, aus an die Ehefrau Gren, mit Genehmigung ihres Mannes im Juni und Juli 1882 erfolgtem fkäuflihen Empfang von Waaren auf Grund Anerkenntnisses und Zahlungsversprehens mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Zahlung des vercinktarien und werthentsprehenden Preises von aht und vierzig Mak 9 Pfennig nebst 6 °/o Zinsen vom 1. August 1882 an, und Kosten und Er- flärung vorläufiger Vollstreckbarkeit des Urtheils und laden die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzoglihe Amts» gericht 1. zu Darmstadt auf.

den 4. Juli 1883, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diejer Auszug der Klage bekannt gemacht.

Darmstadt, 30. März 1883.

Kümmel, / Gerichts\hreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts. I. [16187] Aufgebot.

Der Erbenzinsmann Peter Heinrih Albers von Achterdeih haf Namens seiner Geschwister Martin Albers, zur Zeit zu Columbus in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, und Johann Wilhelm

[16354]

Albers zu Achterdeih das Aufgebot des angeblich abhanden gekommenen Hypothekendokuments vom 16. Juli 1875 über 125 Thaler und 171 Thaler Abfindung für die minderjährigen Kinder wei- land Erbenzinsmanns Hans Peter Albers zu Awterdeih, nämli Johann Wilhelm und Peter Martin, eingetragen im Hyvothekenbuchsbezirk I, Abtheilung I. Band I. Fol. 3, pag. 7, und im Grundbuch von Achtcrdeih Band 1., Blatt 3, Ab- theilung IIT., Nr. 1, auf Grund des Kontrakts vom 11. Dezember 1874 und des gerichtlichen Pro- tokfolls vom 16. Juni 1875 beantragt.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, \pü- testens in dem auf

den 22. Mai 1883, Vormittags 10 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufe |

gebotétermine seine Rebte anzumelden und die Ur=- kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä- rung der Urkunde erfolgen wird.

Winscn an der Luhe, den 17. März 1883.

Königliches Amtsgericht. Fresenius. [16182] , Aufgebot.

Die Frau Caroline Regelien, geborene Penktlin, zu Parchim, hat das Aufgebot der ihr vom Magi- strate und der repräsentirenden Bürgerschaft der Stadt Lübz über eine mit 4 Prozent p. a. zu ver- zinsende Anleihe von 2700 (E unter dem 28. Januar 1880 ertheilten Stadtobligation, auf welche bereits 600 MÆ. zurüdbezablt find, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, \pätestens in dem auf den 3. November 1883, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeiwneten Gerichte anberaumten Auf- gebots8- Termine scine Rechte anzumelden und die Ur- Tunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Lübz, den 5. April 1883.

Großherzogl. Mectlenburg-Schwerinshes Amts2gericht. Zur Beglaubigung: F. H. Wendt, A.-G.-Aktuar. e

[16175]

Blomberg. Die dem Müller Wilhelm Herbst gehörige \. g. Bickermühle bei Schwalenberg deren Tarat hier eingesehen werden kann, foll im Wege der Zwangsvollstreckung am

Freitag, den 13. Juli d. J., Morgens 11 Uhr,

auf der Gerichtsftube zu Schwalenberg öffentlich meistbietend versteigert werden.

Der Zuschlag erfolgt bei einem 2/3 des Tarats übersteigenden Gebote und liegen die Kaufbedingungen 4 Wochen vor obigem Termine, in welchem dingliche Rechte an die gedabte Mühle und Ansprüche auf ab- gesonderte Befriedigung aus den Kaufgeldern bei Meidung des Verlusts dem neuen Erwerber gegen- über bezw. des Ausschlusses von der Masse anzu- melden find, in der Gerichté\cbreiberei I. hiers. zur Einsicht aus. :

Blomberg, 4. April 1883.

Fürstlites Amtsgericht. I. Brandes. [16190] i : :

In Satwben 1) des Landgerichtsdirektors Koch hier- selbst, als Vertreters: / :

a. des Kaufmanns Franz Reiners zu Frankfurt am Main, L e

b. des Oekonomen August Reiners hierselbst und

c. der Ehefrau des Kaufmanns Friedrih Grum- ba, Charlotte, geb. Reiners, zu Frankfurt am Main und : |

29) des Rentners Wilhelm Reiners hierselbst, Kläger, wider die Wittwe des Zimmermanns Hein- rih Friedrich Leifbolz, Auguste, geb. Kri, hierselbst, Beklagte, wegen Zinsen, wird auf Antrag der Kläger die Beschlagnahme des der Beklagten gehörigen Grundstücks, als: i

des vor dem Petrithore an der Roßstraße be-

legenen, ca. 27 Ruthen haltenden, auf dem

Situations8plane (L. M. de 1869 Nr. 176)

mit A., B., C., D. bezeichneten Theilgrund-

tück8s, nah der neuen Vermessung: Neupetri-

thor-Feldmark Blatt I. Nr. 29 in der Deren-

burg zu 4 a 78 qm sammt Wohnhause Nr. 3335 zum Zwecke der Zwangsversteigerung dur Beschluß vom 29. März d. J. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbucve am 2. April d. J. erfolgt ist, Termin zur Zwangêversteigerung auf

den 14. Juli 1883, Morgens 11 Uhr,

vor Herzoglichem Amtsgerichte, Zimmer Nx. 42, an- geseßt, in welchem die Hypothekgläubiger Be Hyp92 thekenbriefe zu überreichen haben.

Braunschweig, den 5. April 1883.

Herzogliches Amtsgericht. V. v. Münchhausen.

[16186 H . Nachrem dur Allerhöhstes Rescript vom 31, Juli 1882 bestimmt worden, daß für die Erbpachtstellen Nr. 1, 4 und 5 zu _Stoffersdorf an Stelle der ypotbekenordnung vom 12. März 1814 fortan die omanial-Hypothekenordnung vom 2. Januar 1854 nebst den gleichzeitig publizirten Nebenverordnungen und den späteren Abänderungen mit gewissen Modi- fikationen zur Anwendung komziaen soll, werden auf Antrag der teen Inhaber jener Stellen, der Erb- ähter Joh. Plath Nr. 1, Joach. Moll Nr. 4 und einr. Stein Nr. 5, deren Besißtitel als berich- tigt angenommen ist, zum Zweck der Eröffnung der Grund- und Hypothekenb-ücher und zwar zur Er- mittelung der bisher ev\standenen, in die 2, und 3,

[16370]

Abtheilung derselben gehörigen dinglihan Belastun- gen, fowie solche Privilegien nit dingliDer Rechte, welbe nach den bisherigen Rehts8grundfätzen cinen Vorzu vor den eingetragenen Pösten gewähren durch gegenwärtiges Proklam alle Diejenigen, welche an der zinen oder der anderen der voraufzzführten Erbpactstelen solbe von der Bnmeldungépflibt nicht aus8genommene Forderungen und Ansp?ritche zu baben varmeimen, unter dem Nacbtbei? des Verlustes des dinglichen Rechtes bezw. des Privilegiurnb ge laden, solbe sváteftens in dem auf den 9. Zuni 1883, Vormittags 11: Uhr, im Fürstenhcofe Nr. 13, anberaumien Termin genau und bestimmt melden. Wis3max,. den 3; April 1883. Großhzrzogliches Amts8geriiht. Begkaubigt: C. Bruse, Amtsgexichtsaktuar.

aru”

Die Firma Uhl & Comp. in Augsburg; vertreten durch Herrn Zustizrath Helmershcusen hier, hat da Aufgebot der zu dem. Prämienpfcudbrief ver Deut-- \{en Hypothekenbank hier Ser. 837 N. 11 ge=— hörigen Zinséleifte beantragt.

Auf Anorduung des Herzogl. Amt3gerichts,. Abtheil. U7., wird der Inhaber diefer Zinsleiste--. aufgefordert, seine Rechte spätestens in dem Anmel- dungstermin am: 19. April 1883, Vormittags3- 11 Uhr, unter Vorzeigung der Urkuzde anzumelden, S die Kraftlosertlärung deckelben e2xfolgen wird.

Meiningen, 16. Oktober 1882.

Die Gerichtsschreiberei des Herzogl. Amtsgerichts. Abtzeik. Tx. Fr. Hewblein.

[16211]

In der Plathe’fchen Aufgebotssache k. 1/2 hat: das Königliche Amtsgericht zu Bismark am 2. April 1883’ durch den Amtsrichtæ Reuschler erkannt:

1) das Hypothekendokument vom N

_ : - 29. September 1857 über die im Grundbuche von Bismark“ Band XRI]. Blatt Nr. 380 Abteilung I1L Nr. 1 für den Aterbürger Carl Friedrich Her- mann Münzel eingetragene Forderung von 55 Thlrn. (fünfundfünfzig Thalern): wird für kraftlos erklärt, die Kosten des Aufgeboisverfahrens werden dem Antragsteller auferlegt.

[16185] :

Nachdem die Geschwister Friedri, Jecseph, Georg und Antonie Kaltenecker in München, vertreten dur Herrn Rechtsanwalt Hofmann hier, das- Aufgebot des Talons zum Prämienpfandbrief Serie 3981 Nr. 23 der deutschen Hypothekenbank hier, fowie die Fabrikbesitersgattin Anna Spâätt, geb. Dümler, in Waldmünchen, verweten durchÞ den Landgerichts sekretär Dümler in Landshut, das Aufgebot des Talons zum Prämienpfandbrief Serie 1828 Nx. 2. tit: der Angabe, daß dieselben zu Grunde gegangen seien, beantragt haben, ift von dem unterzeichneten Gericht Aufgebotstermin auf den

8. November 1883, Vsxzmittags 11 Uyr. anberaumt worden.

Die Inhaber obengenannter Talox# wervez hier= durch aufgefordert, ihre Ansprüce und Rechte spätestens im Aufgebotstermin anzumelden und die: Urkunden im Aufgebotstermin vorzulegen, widrigen-- falls dieselben mit ihren AnsprüËen und Rechten ausgeschlossen und die betreffenden Urkuuden für kraftlos erklärt werden werden.

Meiningen, den 31. März 1888.

Herzogliches Amtsgericht, AbtF eilung II. Bernhardt...

Verkündet am 6. Avril 1883. Wierweißki, Geribtsschreiber.

Jm Namen des Königs!

Auf den Antrag der Witwe Elisabeth Pauls, geb. Janzen, aus Marcushof, erkennt das König=- lihe Amtsgericht zu Marieudurg durh den Amts gerichtsrath Krebs für Recht:

Das Hrpothekendokum ent über tie im Grunds buche von Marcushof Nr. 1a. in Abtheilung 11. 1867 zu Kudäuck

[16206]

Nr. 1 für den am “4. März verstorbenen Einsa‘sen und Religionslehrer Cornelius Pauls eingetragenen 1166 Thlr. en oder 3500 4 wird für kraftlos erklärt.

[16205] Verkündet am 6. April 1883. Wierwei.)ki, Gerichts\cbreiber. Jm Namen des Königs!

Auf den Antr’xg der Wittwe Johanna Louise Flecsel, geb. S-inkowski, von hier, erkennt das Königlidbe Amt'geriht zu Marienburg durch den Amtsgerits-R ath Krebs für Recht: :

Die Car-,line Hergert und die Geshwister Carl Ludwig August, Ernst Friedrih, Heinri Leopold und Friedericke Wilhelmine Hergert und ‘zeren Rechtsnachfolger werden mit ihren Ans‘¿rüchen auf die Hypothekenposten von 17 Thlr. 45 Gr. 8 Pf. resp. 30 Thlr. 12 Gr. LAF Pf. eingetragen im Gecundbuche den Zimmergesell Friedrich grau 10a Gheleuten gehörigen Grundstücks Marienburg Blatt. 724 in Abtheilung 111. Nr. 1 resp. Nr. 2 ausges {clossen.