1904 / 95 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 Apr 1904 18:00:01 GMT) scan diff

beshränkt, wenn es aus hierfür, also für LandsMhaft3-, Cebirg3-, Sciffsaufnahmen die bedeutendsten Dienste leistet. Die Fähigkeit, in den oben angegebenen Grenzen zu vergrößern, mat es z. B. auch anwendbar für Aufnahmen von Architekturen, von Deckengemälden, von Blumen, von Objekten botanischer und anatomischer Forshung, bei denen eine geringe Vergrößerung schon die erwünschte Deutlichkeit der Bilder gibt, usw. Es wurden von solchen Anwendungen Proben vorgelegt, die ungeteiltem Beifall begegneten. Hierauf zeigte Herr Franz Kühn eine große Reihe von Projektionsbildern mittels eines neuen, „Taxiphoto* FnTEs Bildwerfers der Pariser Firma Jules Richard, welcher erufen scheint, die mit der Vorlage aus8gewählter Photographien ver- bundene gesellige Unterhaltung in einer vielen gleichzeitig zugänglihen Form im Salon einzubürgern. Denn der Apparat is einmal sehr handlih und beseitigt zum andern vollständig die bisher als vom Bildwerfer unzertrennlich erachtete, aber häufig recht \törende Un- sitherheit beim Erscheinen des neuen Bildes, das fait immer einer kleinen Adjustierung bedarf, ehe es in genügender Klarheit und Schärfe heraustritt. Auch die hiermit verbundenen Zeitverluste und längeren Kunstpausen sind vollständig vermieden; denn das neue Bild erscheint mit vollster Sicherheit an der richtigen Stelle und in der rihtigen Schärfe. Es fann auch ohne Mühe die Einrichtung getroffen werden, daß zwischen dem Verschwinden des vorangehenden und dem Erscheinen des neuen Bildes eine den Inhalt des letzteren verkündende, deutlich lesbare Inschrift auf kurze Zeit ersheint. Unter dem Namen „Sinop“, jeder fein eigener Lichtdrucker“ wird ein als anregendes Vergnügen dem Amateur und als Vereinfahung dem Fach- mann angepriesenes Lichtdruckverfahren empfohlen, mit dem Herr Joh. Gaedicke in einem Erxperimentalvortrage bekannt machte. Es beruht auf der bekannten Eigenschaft der Chrom- gelatine, durch Belichtung unlöslih zu werden und so, nah Ab- spülung der unter einem Negativ beim Kopieren unbelichtet, also löslih gebliebenen Gelatine, ein nah den Hellig?eitöwerten abgestuftes Reliefbild zu ergeben, von dem beliebig viele Abzüge gemacht werden Fönnen, nahdem man es vorher mit fetter Farbe eingewalit hat. Die Eigenschaft, fette Farbe auzunehmen, ist auch nur der durch Belichtung deimisch veränderten Chromgelatine eigentümlich. Das Verfahren eint hiernach ziemli einfa; denn die Belichtung der nah einer neuen Art, durch Anwendung von Chromqueksilbergelatine ber- gerihteten, auf einfahe Weise kurz vor dem Gebrauch licht- emvfindlih zu machenden Neliefplatite unter einem Negativ erfordert nur 2 bis hôchstens 10 Minuten. Allein das Ver- fahren wird dadur verwickelter, daß man, um seitrehte und nicht Spiege!bilder zu erhalten, das Negativbild dur Anwendung besonderer Mittel (Formalin) von seiner Unterlage ablösen und umkehren muß. Immerhin wird auf diese Weise eine Druckplatte von lange dauernder und bequemer Anwendbarkeit erreiht, es erscheint nicht unmöglich, daß ih die Amateurphotographie mit tem Vecfahren- gern befreunden wird. Auf den für die Photographie überaus nüylihen Eigen- schaften der Chromgelatine beruht au ein neues Verfahren zur ein- fachen Herstellung plastisGer Werle auf rein photographisWem Wege, das vom Erfinder, dem Italiener Carlo Baese der freien photo- graphishen Vereinigung in außerordentlider Sißung im Hörsaal der „Urania“ vorgeführt wurde. Es ist bestimmt, das bekannte Ver- fahren der Photofkulptur (Selke), bei dem viel Retushe und künst- lerisde Nacharbeit nötig ist, um eine Anzahl photographisher, treppen- artig übereinander aufgebauter Ginzelausnahmen miteinander zu ver- \chmelzen, durch nur zwei einfache photographische Auf- nahmen zu ersegen. Hierbei ist die Eigenschaft der Chrom- gelatineschicht verwertet, im Wasser bis zu 14 ecm Höhe zu quellen, aber diese Quellfähigkeit unter dem Einfluß des Lichtes zu verlieren, also da am meisten, wo sie am meisten beleu(tet war, und entsprehend weniger, je wentger se beleutet gewesen. Dem RNeliefbild auf Grund dieser Eigenschaft der Chromgelatine die richtigen Werte zu geben, ist jedoch sehr {wer und aus diefem Grunde die Löfung, die Carlo Baese gefunden, als ein höchst geistreiher Gedanke anzuerkennen. Um die Schwierigkeiten der Aufgabe zu verstehen, vergegenwärtige man \ich, daß eine Marmorbüste von vorn photographiert werden soll. Be- leuchtet man sie durch Seitenlißt, etwa mit Hilfe von rechts und links angebraten Spiegelir, fo werden die Seitenteile, also Ohren und Wangen, verhältnismäßig stärker beleuchtet, als Nase und Mund, sie werden also im Negativ dunkler, Nase und Mund heller werden. Koviert man von diesem Negativ ein Chromgelatinebild und läßt es nachher quellen, so werden dieunterdem Negativ minder belihteten Seitene cile des Kopfes ein erhabenes Relief, die unter dem Negativ mehr be- lidteten Nase und Mund ein flacheres Relief geben, in jedem Falle werden unrichtige proportionale Werte der Reliefs vorhanden sein. Wie immer man die Beleuchtung bei der ersten Aufnahme einrihte, man wird stets ungenaue provortionale Höhenwerte des Reliefs erhalten. Um getreue NReliefbilder herzustellen, verfährt nun Carlo Baefe folgendermaßen: Er beleuchtet in dem gegebenen Falle rechts und links „gradatim“, d. i. dur cine leiht auf verschiedene Art her- zustellende Lichtquelle, die auf die hinteren Teile das wenigste, auf die vorderen, in allmähliher Steigerung das meiste Licht fallen läßt und fertigt hiervon Negatiy 1. Darauf wendet er die Gradatimbeleuhtung im umgekehrten Sinne an und fertigt Negatiy 11. Von diesem Negativ [1 stellt er sodann ein Diapositiy, also ein Positiv auf Glas her. Bringt er nun Negativ T und dies aus Negativ 11 gewonnene Diavositiv forgfältig in Deckung und kopiert unter dieser kombinierten Platte, in der die Shwärzungen nur von der Reliefhöhe abhängen, eine Chromgelatineplatte, so ergibt das beim Quellen entstehende Relief

ut proportionale Höhbewerte, somit ein getreues Bild. Die Er- lärung des Erfolges licgt darin, daß auf dem vorstehend bezeichneten Wege eine Tönung der Beleuhtungen in dem Sinne stattgefunden hat, daß die vorderen, plastisch hervortretenderen Teile, die sowohl im Negativ 1 als im Diapositiv von 11 dunkel sind, somit auf der Chrom- elatineplatte geringer beleuhtet wurden, beim Quellen entsprochend Höher werden, den hinteren Partien des Kopfes aber durch ent- \sprehendes Zurückbleiben beim Quellen die angemessene geringere Meliefhöhe zuteil wird. Hätte man statt des Diapositivs von IT das Negativ I1 angewandt, so wäre eine vollständige Kompensation der Beleuchtungen, mithin kaum der Schatten eines Neliefbild-s auf der Chromgelatineplatte entstanden. Das Baesesche Verfahren macht nicht nur unabhängig von den Neigungswinkeln der ploastish wiederzugebenden Flächen, fondern auch von den ver- schiedenen Wirkungen verschiedener Farben auf die photographische latte, wie man leiht sfich klar maden kann, wenn man ih etwa die sekundäre Wirkung8weise des wenig Eindruck machenden Rot auf die Chromgelatineplatte beim Kopieren unter dem kombinierten Negativ und Diapositiv vergegenwärtigt. Das im vorstehenden Bemerkte zusammenfassend, darf gesagt werden, daß die Erfindung ums/o überrascender wirkt, als vor kurzem noch ein Fahmann erklärte, es fei völlig unmbglich, auf dem Wege der einfahen Beleuchtung ein rihtiges, photographisches Quellungsrelief zu erhalten. Unter den vorgelegten photographischen Neliefs waren eine Anzahl sehr gelungener Bilder von befriedigendster Plastizität. Da das Chromgelatinebild sehr widerstandsfähig ist, bält es nit s{wer, davon Gipsabgüsse zu nehmen oder es auf gal- vanishem Wege mit einem beliebigen Vetallüberzuge zu versehen. Das Baetesche Verfahren fand bei den Fachkeuten wegen feiner beispiellosen Ginfachheit, gzistoollen Durchführung und zuleßt, aber nicht zumindeft, außerordentlichzn Billigkeit volle Anerkennung. Es dürfte im Atelier und in der Industrie von jetzt ab eine Rolle spielen.

Theater und Mufik

Residenztheater.

Im Nesidenztheater unterhielt geftern der übermütige Schwank „Der keushe Casimir“ von Lesvallières und Mars zum 100. Male die zahlreihen Besucher des Hauses. In erster Linie erweckte wieder Herr Alexander in der Rolle des erfinderishen Titel- helden, der, wie der Liebhaber in Koßebues „Schneider Fips", durch eine sinnreich verborgene Gebeimtür in die Nebenwohnung, wo si seine Liebesabenteuer abspvielen, gelangen kann, die herzliche Heiterkeit der Zuschauer. Aber auch das frische, flotte Zusammenspiel der Damen Neisenhofer, Dresp, der Herren Seldeneck, Pagay, Georg u. a. trug nit wenig zum Erfolge bei. Den Abend hatte die satirisch feinere, einaktige Komödie „Die Empfehlung“ von Max Maurey eröffnet, die an diesem Abend ihre 75. Aufführung erlebte.

Zentraltheater.

Einen lauten Erfolg errang gestern die dreiaktige Operette „Der Sonnenvogel“, Text von Okonkowski und Schanzer, Musik von Victor Hollaender. In der Mußk tritt zwar nicht das hinreißende, charafkteristishe Element hervor, wie cs für die Drerette so wünschenswert ist, aber sie ist immerhin lebendig und gut gearbeitei und bietet manche hübsche Liedweise sowie manches wirksame Couplet, und mit voller Berehtigung durfte der Direktor Ferenciy dem abwesenden Komponisten, wie er versprach, von der guten Aufnahme des Werkes Mitteilung maden. Der Text is auf einem fehr eigenartigen Gedanken aufgebaut. Der „Sonnenvogel“ ift «in Luft|chiff, die Erfindung eines groteskkomisch- genialen Professors, der damit in den Aetherregionen fo {nell um die Erde kreisen will, daß er der Zeitrechnung die Tage abgewinnt und in die Vergangenheit fährt. Dieser Plan wird natürlih niemals zur Tat, {hon deswegen nicht, weil das Faktotum des Erfinders jeden Versuh der Ausführung einer f\olhen wahnwißigen Lusft- fahrt durch Verabreihung eines Schlaftrunks zu verhindern wel. Im [Traum erlebt nun dex Prosefor - mit einem Begleiter seinen Ausflug in die Vergangenheit, in die Zeit der Sroßeltern. Das Motiv hätte vielleicht noch fru{tbarer behandelt werden können, als es geschehen ift; aber es gab des Komischen immer noh so viel, daß man sih ausgezeihnet unterhielt. Nebenher laufen alle möglihen drolligen Episoden, satirishe Spißen auf andere Bestrebungen, Liebesangelegenheiten usw. Die, wie immer im Zentraltheater, gut vorbereitete Aufführung lag in den besten Händen. Die strafe und dabei musikalishe Art des Kapellmeisters Siegfried Moriß verdient ganz besonders betont zu werden Paula Worm sang als Gast die weiblihe Haupt- rolle mit dem ihr eigenen Geschmack und einer seit ihrem letzten hiesigen Auftreten noch \{chöner gewordenen Stimme. Herr Ander war wieder unübertrefflich, zumal in einer Ningkampfparodie. Herr Braun glänzte mit seiner ausgiebigen Tenorstimme. Als vortrefflicher Künstler erwies sich auch diesmal Herr Senius und Fräulein Weise als viel- versprehendes junges Talent.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Sonnabend, eine Aufführung von G. Bizets Oper in vier Akten „Carmen“ mit Frau Goeße in der Titelrolle statt. Den Don José singt Herr Philipp, den Escamillo Herr Berger, die Micaëla Fräulein Dietrich; in

kleineren Aufgaben sind die Herren Wittekopf, Nebe, Alma, Fray die Damen Parbs und Lieban-Globig beschäftigt. Im Ballett dez E ATIIR tanzt Fräulein Dell’Era. Kapellmeister Dr. Mus rigiert.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen zur Fei von Shakespeares Geburtstag desen Nömertragödie (Cbiiotans, Herrn Matkowsky in der Titelrolle, gegeben. Den Menenius Agripya spielt Herr Oberländer, der heute sein 70. Lebensjahr voll, endet. Die übrigen Hauptrollen sind in den Händen der Dame; M Ia und Linduer und der Herren Kraußneck, Pohl und

olenar.

Mannigfaltiges. Berlin, den 22. April 1904.

Die Stadtverordneten beschäftigten fich in ihrer gestria Sitzung sehr eingehend mit einem Antrag der Stadtvv. Dr. A n Genossen, „den Magistrat zu ersuhen, mit den benahbarten Stadt, und Landgemeinden in Verbindung zu treten, um gemeinsame Ein, richtungen für die Wahrnehmung und den Ausgleih kommunale Interessen innerhalb dieses Verwaltungsbezirks vorzubereiten“. Der Antrag war vom vorberatenden Ausschusse abgelehnt worden ebenso cin Antrag des Stadtv. Singer, durch den der Magistrat veranlaßt werden sollte, unter Zuziehung von Mitgliedern der Ver, sammlung mit Vertretern der Vorortgemeinden Verhandlungen dar über zu führen, ob und auf welhe Weise eine gemeindlihe Gesamt» organisation Berlins und der Vororte zur Förderung und zum Autgleih gemeinsamer kommunaler Interessen zu f{chaffen ist. Die Stadtyv. Dr. Preuß und Singer nahmen ihre Anträge wieder auf und begründeten sie in eingehender Weise, ohne indessen bei der Verfammlung damit Arklang zu finden. Auch der Oberbürgermeister Kirschner spra sich dagegen aus. Der Stadty. Preuß zog !chließlid) seinen Antrag zu Gunsten des Antrags Singer zurück. Dieser wurde mit 68 gegen 19 Stimmen abgelehnt. Im weiteren Verlaufe der Sißung bewilligte die Versammlung für den Empfang dez 5, Dermatologenkongresses (12. bis 17. September) im Nathause 6000 G und erklärte sih mit der vom Magistrat beabsichtigten Be. E der vom 1. Mai bis 31. Oktober in Düfseldorf stattfindenden Gartenbauausstellung einverstanden. Der öffentlichen folgte eine ge- heime Sitzung. ___ Am Mittwoch, den 4. Mai, Abends 7 Uhr, findet, wie der Gau 20 (Berlin) des Deutschen Nadfahrerbundes bekannt gibt, im Zirkus Busch ein großes Olym pishes Fest statt, be stehend aus Vorführungen derjenigen Sports, die in bis Iahr auf der Weltausstellung in St. Louis an den internationalen \portlidhen Wettkämpfen (Olympischen Spielen) teilnehmen werden. Auch ist in Aussicht genommen, eine NReigenmannschaft der dem Nadfahrerbunde angehörenden Vereine nah St. Louis zu entsenden. Von der Neichs- regierung sind bereits Miitel für diese Zwecke zur Verfügung gestellt; wu diese indessen nit ausreichen, foll dieses Fest weitere Mittel auf ringen.

Swinemünde, 21. April. (W. T. B.) Der. norwesgisdGt Dampfer „Gries“ mit einer Ladung Kohlen von Swansea nah Stettin bestimmt, ist im Kattegat infolge Zusammen ftoßes gesunken. Die 16 Mann starke Befatzung soll ertrunken fein.

Wien, 22. April. (W. T. B.) Die internationale Aus- stellung für Spiritusverwertung wurde gestern vormittag durch den Protektor, Seine Kaiferliße und Königliche Hoheit den Erzherzog Franz Ferdinand, in Anwesenheit des Handelt- ministers Freiherrn von Call, der Präfidenten und der Mitglieder der fremdländishen Abteilungen eröffnet. In seiner Eröffnungsrede wies der Erzherzog auf die umfassende Mitwirkung des Auslandes bei der Ausstellung hin und drückie die Hoffnung aus, daß aud diesmal der friedlihe Wettbewerb sich als bedeutungsvoll für den wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt erweisen werde. Die an- wesenden Botschafter des Deutschen Neichs, Frankreihs und Rußlands stellten dem Erzherzog die Vorstände und Beamten der Ubteikungen threr Länder vor. Abends fand eine Versammlung des Klubs der Landwirte statt. Der preußise Kammerherr Gans Edler Herx zu PDUtlih bielt ement Vortraa, in dem ck den Wert der Kartoffel für die Spirituserzeugung darlegte und die Wichtigkeit der Spiritusinduftrie erörterte. Gr wies dabei auf die Erfolge hin, die in Deutschland mit der Verwendung von Spiritus erzielt worden sind. Redner hob unter lebhaftem Beifall besonders die Bemühungen Seiner Majestät des Deutschen Kaisers um die Spiritusverwertung hervor. Nach angeregter Debatte drückte der Vortragende am Schlusse die Hoffnung aus, daß es zu einer Spiritus- allianz zwischen Oesterreih-Ungarn und Deutschland kommen werde.

(Forisezung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten, Dritten und Vierten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 77. Vorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludovie Halévy, nah einer Novelle des Prosper Merimée. Ballett von Emil Graeb. Anfang 77 Uhr. Preise der Plätze: Fremdenloge 12 , Orchesterloge 10 4, Ersiec Nang S #4, Parkett 8 4, Zweiter Rang 6 4, Dritter Nang 4 4, Vierter Rang Sißplay 24 50 4, Vierter Nang Stehplat

1 A 50 S.

Schauspielhaus. 108. Vorstellung. Shakespeares Geburtstag. Coriolan. Historisches Drama in 5 Aufzügen von William Shakespeare, überseßt von Sw{legel und Tie. Nah der Bühneneinrichtung von Wilhelm Oechelhäuser. Anfang 74 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 78. Vorstellung. Aïda. Oper in 4 Akten von G. Verdi. Tert von Antonio Ghislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von ne Schanz. Ballett von Paul Taglioni. Anfang (S T

Schauspielhaus. Bei aufgehobenem Abonnement : Göt von Berlichiugen mit der eisernen Hand. Schauspiel in 5 Aufzügen von W. von Goethe. Anfang 7 Uhr. Billettbezeihnung: „Reserve- say Nr. 2. 04.°

Neues Operntheater. Doktor Klaus. Lustspiel in 5 Aufzügen von Adolph L’Arronge. Anfang 8 Ußr. Der Billettverkauf findet am Sonntag, demn 24. April, im Schauspielbhause ‘an besonderem Schalter statt.

Neues Operntheater. Dienstag, den 26. April: Bei aufgehobenem Abonnement: Göß von Berlichingen mit der erien Dao h spiel in 5 Aufzügen von W. von Goethe. Anfang

- x ch / Uhr.

Glocke. Bergerac.

M: Contag,

Kranke. Sonntag ,

erzog (26. Vorste Frau Auguste Nothmühl.

Deutsches Theater. Sonnaberd: Rose Bernd. Anfang 7# Ubr.

RNigoletto.

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Die versunkene Abends 7} Uhr:

Montag: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Berliner Theater. Sonnabend: Waterkaut.

Sonntag, Nachmittags 23 Uhr: Alt-Heidelberg. Abends 74 Uhr: Die rote Robe.

Montag: Göß vou Berlichingen.

Schillertheater. 0. (Wallnertheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Ferréol. Schauspiel in 4 Aufzügen von Victorien Sardou.

Sonntag, Nachæittags 3 Uhr: Die Jungfrau von Orleans.

Abends Hierauf: Der eingebildete Krauke.

M. (FriedrichWilbelmstädtishes Theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Geizige. Lustsptel in 5 Akten von Moliòre. Hierauf: Der eingebildete Lustspiel in 3 Akten von Molière. Nachmittags 3 Crampton. Abends 8 Uhr : Haus Rosenhageu.

Montag, Abends 8 Uhr: Das grobe Hemd.

Theater des Westens. Kantftr. 12. Bahnhof [Poolog iger Garten. icher Po Ae R nas a. D.) ung im Abonnement): Prasch-Grevenberg Die Stumme von Portici. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen : Maxtha. Abends 7F Uhr: Zar uud Zimmer-

Montag (25. Versftellung

ienstag (außer Abonnement)’: ent.

Neues Theater. Sonnabend:

Melisande. Sonntag: Kabale und Liebe.

Cyrano von

Residenztheater. (Direktion :

Empfehlung. Anfang 7F Uhr. männer.

In Vorbereitung: Die 300 Ta du miracle.) Schwank Än Gayault und R. Charvey. Deutsh v

Abends 8 Uhr: Lumpaci-

8 Uhr: Der Geizige. Hochtourist.

Uhr: Kollege | Gastspiel von Paula Worm. Der

Georg Okonkowsky.

Der Mer non, (Saffi: y A i i (Direktion: A. Pras, Groß- om niglichen ernhause in onnabend Gastspiel von und Nikolaus

Sonnenvogel.

Trianontheater. Friedrih- und Universitäts\straße.) S elfte Gebot. Hierauf: Der Dieb.

im Abonnement) : Der Bettel-

Sonnakbkend: Dev keusche Casimir. Vorher: Dic

Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Leontinens Ehe-

Thaliatheater. (Direktion: Jean Kren u. Alfred Schönfeld.) Wegen des Umbaues Schluß der Saifon am 1. Mai. Sonnabend, Abends 7} Uhr: Der Guido Thielscher in der Titelrolle.) Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Charleys Tante.

Pentraltheater. Sonnabend, Abends 74 Uhr:

Operette in 3 Akten von Rudolf Schanzer und Musik von Victor Hollaender. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr (in erster Besetzung):

Abends 74 Uhr: Gastspiel von“ Paula Worm. Der

(Georgenstraße,

Bellealliancetheater. (Unter der Direktion von

Jean Kren und Alfred Schönfeld vom Thaliatheater.) Sonnabend und folgende Tage, Abends 74 Uhr:

Freut Euch des Lebens. Große Ausstattungs posse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von W. Jacoby und R. Stein, bearbeitet von J. Kren und Alfr. Schönfeld. Musik von Jul. Einsdshofer. Dirigent: Max Schmidt. In Szene gesetzt von Alfr. Schönfeld. (Gerda Walde und Friy Helmer ding in den Hauptrollen.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Hütten befiter. (Fräulein Paula Clär, als Gast.)

L S A a

Pelleas und S. Lautenburg.)

Familiennachrichten. Verlobt: Verw. Fr. Lilly von Bornstaedt, geb. von Storch, mit Hrn. Oberleutnant Hippolyt Lag (Toberan—Naumburg a. S.). Frl. Emmy Wit! mit Hrn. Leutnant Richard zen, Danzig). Verehelicht: Hr. Professor Dr. K. Oldenberg mit Frl. Elisabeth Kropatsheck (Berlin). Hr Leutnant Conrad Graf Korff-Schmising mit Fil. Fanny Elven (Cöln a. Rh.). Hr. Oberleutnan! Josef Frhr. von Fürstenberg mit Helene Frelin von Schorlemer (Schloß Liefer). : Gestorben: Hr. Senatspräsident Hugo Friede! thal (Naumburg a. S.). Hr. Oberstleutnan! ¿. D. Theodor von Gellhorn Ss a. S,) Frl. Anna von Kathen (Freienwalde a. O.)

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e. (L’'Enfant ften von Paul on Alfred Halm.

Sounenvogel.

Amalie Reiffel Bayreuth.)

Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Neun Beilagen

(eins{ließlich Börsen-Beilage), und die offizielle Gewinnliste der 16. Prämie! follekte zur Herstellung und Ausschmückun) der Marienburg.

zwischen

onnabend: Das Anfang 8 Uhr.

Erste Beilage

zum Deuischen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

E

gering

Berlin, Freitag, den 22, April

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität mittel

gut Verkaufte

Marktort

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

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niedrigster Doppelzentner

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1904.

Außerdem wurden am Markttage

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Landsberg a. W. . Dla « Hirschberg i. Schl. D 4 o Göttingen Geldern .

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Bemerkungen. Die verkaufte

Sl.

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Land- und Forftwirtschaft.

Um das Andenken an die Verdienste Max Maerckers für die E deutshe Landwirtschaft und an seine eifrige Mitarbeit bei den Auf- ‘s der Deutschen Landwirtschasts-Gesellshaft lebendig zu erhalten, hat die Deutsche Landwirtschafts-Gesellshaft eine Summe von 25 000 A ausgeseßt, deren Zinsen als Maerdckerpreise für Arbeiten Fverwendet werden sollen, welhe auf wifsenshaftlihem und praktishem Gebiete im Sinne der Maerckershen Forschertätigkeit die Förderung jder Landwirtschaft bezwecken. Ferner hat die Deutsche Landwirtschafts- igesellshaft als Ghrenpreis eine Denkmünze in Gold, Silber und Bronze mit dem Bildnis Maerckers gestifte. Die Maerckerpreise in Geld können sowohl als Unterstüßungen für noch vorzunehmende Arbeiten, wie auch als Belohnungen für {hon ausgeführte Bersuche Fund Untersuhungen verliehen werden. Die Maerckerdenkmünze soll Fnur für f{chon erworbene Verdienste für fich allein oder in Verbindung mit einem Geldpreis zur Verwendung kommen. Anträge auf Ver- leihung der Geldpreise sind an den Aus\{uß der Düngerabteilung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft zu richten.

Saatenstand und Getreidehandel in Syrien.

y Der Kaiserlihe Generalkonsul in Beirut berihtet unterm |6. d. M. : Der Stand der Saaten verspriht infolge der im März d, J, niedergegangenen ausgiebigen Niederschläge in den Wilajets Veirut, Damaskus und Aleppo eine gute Ernte. Jn den Küsten- gebieten hat die bisherige Regenmenge jedoch das für eine reihlihe Gmnte erforderliche durchs{chnittlihe Maß noch nicht erreicht. : Sowohl der Preis des Weizens als der der Gerste ist im März d, J. weiter gefallen. Weizen notiert z. Zt. 12—13 Fr. f. a. B. für 100 kg, Braugerste 10,50 Fr. Da der russish-japanische Krieg den Getreidehandel wider Erwarten niht wesentli beeinträhtigt hat, so ist die auf Spekulation beruhende Ausfuhr von Weizen nach uropa im März wieder eingestellt worden. Aus der Gegend von 9oms und Hama wurden 12 000 dz Gerste über Beirut nach Liverpool git. Für die Ausfuhr sind noch mehrere Tausend Tonnen “tugbar.

Saatenstand und Getreidehandel in Rumänien.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Galaÿ berichtet unterm 13, d, M.: Die Witterung im März d. J. war kühl und feucht. Der Stand der Felder befriedigt. Die Herbstausfaat hat den Winter gut überstanden. Die Frübjahrsbestelung {reitet rasch vorwärts.

em n Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf Fin liegender Strih (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ist, ein Punkt (. ) in den leßten sech3 Spalten, daß entsprechender

ÆW 16,00 17,50

eizen. 16,00 2 17,10 18,10

E 18,70 17,80 16,60 18,10 17,20 17,10

17,60 18,70 17,80 16,60 17,80 17,20 17,00

16,10 17,80 16,20 16,90 17,20 |

enthülfter Svelz, Diukel, Feseu). 17,20 17,40 17,40 18,00 18,20 18,60

Roggen. 12,80 12,95 12,10 12,40 12,90 13,30 14,20 15/20 13,60 12,60

16,10 17,50 16,20 16,80 16,80 Kernen 17,20 17,80

12,80 12,95 12,20 12,90 13,40 13,30 14,20 15,50 13,60 12,70

12,70 12,00 12,30 12,80

13,80 15,20 12,60 12,50 13,75 13/00

12,70

erfie. 12,50 12,30 12,60 13,10 11,80 1380 | 14,00 | 14,00 | 14,60 | 13,40 | 15,00

Haf 12,80

12,90 13,50 14,00

14,90 14,30

14,80 1360

12,40 13,20 13,50

12,20 | 14,90 |

11,90 12,60 11,50 13,80 13,70 14,00 14,60 13,20 14,00

14,00 14,80 13,60

E L. 12,80 - 13,20 12,60 12,30 11,60 12,60 12,70 14,00 7

12,40 35 14,00 38 12,30 i

12,90 40

_— 13,20 12,40 | 12,50 140 f 12,00

| 1130| 1140 20 | |

12,30 11,30 20

- 12,20 12,70 13,50 12,40 14,00 12,10 12,90

12,20 13/50 11,40

12,20 ¿ge 12,00 | |

|

|

|

|

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| 13,00 | |

11,40

11,90 12,60 15,00 | 13,00

12,80 15,00 14,00 | _— 4

volle Mark abgerundet mitgeteilt.

Der Getreidemarkt hat sich noch immer nicht von dem Umschlag erholt, der alle Aussihten auf eine Erhöhung der Ge- treidepreise gründliß zerstörte. An der Donau hat sich dadurch die Lage derart verschoben, daß in der Getreide- ausfuhr ein seltener Stillstand eingetreten ist, der alle Be- rechnungen erschwert, ja fogar unmöglich macht. Auch die Menge der Zufuhren ist -gering. Dhne die Leichterzufuhren aus bulgarischen und rumänishen Donauhäfen würde fich dies noch mehr fühlbar machen, da mit der Eisenbahn täglih kaum 100 Tons eintreffen. Unter diesen ungünstigen Verhältnissen haben die Frahten sehr zu leiden. Sie find für Teilladungen bis auf 6/6 heruntergegangen. Neue Dampfer find zu 7/ bis 8/ zu haben.

Es wurden im März d. F. von der Donau ausgeführt: 65005 t Weizen, 19 063 t Gerste, 16 441 , Roggen, 9248 Hafer, 61147 , Mais, 2560 Bohnen.

In Galaß lagern gegenwärtig etwa : 11000 t Weizen, 6500 Roggen, 12500 Mais, 6 500 Gerste. Die Preise werden wie folgt angegeben : Weizen 80/81 kg 142—144 M, 77/78 , 136—138 74/75 107—108 G 71/72 , 101—102 Mais 95— 96 Gerste 60/61 89 90 V 62/63 91— 92 5 67/68 (gestußzte)

97— 98 Hafer

Roggen

99—106

Die gegenwärtige Weizenernte Australiens.

Der deutsche landwirtshaftlihe Sachverständige für Australien [B den „Mitteilungen der Deutschen E Beta die Weizenernte des Jahres 1903 im Vergleih mit denen der Vor- jahre folgendermaßen ein:

im Jahre 1903 19—20 Mill. dz oder 10—11 dz von 1 ha

gegen 1902 3,3 S oder im 10jährigen

r u 181 « * Durchschnitt 6 dz von 1 ha,

66 248 12,40

679 11,22 4 340 12,40

945 410

932

13,50 11,71 14,00 14. 4.

12,83

513

Der Durhsniltspreis wird aus den unabgerundeten Halen berehnet. §

ericht fehl t,

__ Damit wären für die kommende Ernte tatsächlih die voraus- gesagten 70 Mill. Bushel australishec Herkunft zu erwarten. Es ist dies der beste je erreihte Weizenertrag, aber doch immer erst etwa 2,3 9/0 der auf 823 Mill. Doppelzentner ges{häßgten Welternte. Er ift vor allem noch gering gegen die Weizenernten der an Flächeninhalt Australien ähnlih großen Vereinigten Staaten von Amerika, die durchs{hnittilich wesentlich höhere Hektarerträge und eine über 10 mal größere Gesamternte in Weizen aufweisen. Wird also die australishe „Nekord“ernte einen Eindruck auf den Weltmarkt auch in diesem Jahre noch nicht machen können, fo hat diefer Erfolg doch für das Land selbst außerordentli erfrishend gewirkt, und er wird siherlih auch Anlaß für einen folgenden Mehranbau in Weizen geben.

Angenommen, daß 6—7 Millionen Doppelzentner notwendiger- weise im Lande zu verbleiben haben, würden für dieses Jahr etwa 13 Millionen Doppelzentner (1,3 Millionen Tonnen) zur Ausfuhr aus Australien gelangen können. Und felbst einige Millionen Doppel- zentner weniger bilden noh einen f{chrofen Gegensaß zu der im Vor- jahre (1903) nôtigen Einfuhr von 3,2 Millionen Doppelzentner. Jedenfalls wird die bisher vorgekommene Höchstausfuhr von 6,7 Bone Doppelzentner im Jahre 1901 beträchtlich 1904 übertroffen werden.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Schweden.

Laut Bekanntmachung vom 14. d. M. hat die \{wedische Re- runs Porto Alegre, Maranhäo, Para und Manaos in Sa en sowie Johannesburg in Transvaal für pestverseuht erklärt. Durch dieselbe Verordnung sind die hinesishen Häfen Canton, Swatau und Futshau für pestfrei erklärt worden. (Vergl.

„Reichsanz.“ vom 27. Juli v. J. Nr. 174.)

Verdingungen im Auslande.

Rumänien.

11. Mai 1904. Verwaltung der Hospitäler des St. Spiridon- stifts zu Jassy: Lieferung von 2300 m gußeisernen TOaserte tate röhren, 70 mm Durchmesser. Vorläufige Sicherheitsleistung 600 Uebergabe der Röhren im Hospital Tîrgul-Niamß. Näheres an Ort

und Stelle.