1904 / 97 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Apr 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Vor den Mitgliedern des Vereins zur Förderung der Kunst sprah am Freitag im Br gertagte des Nathauses der Oberregisseur der Königlihen VDper Herr Dröscher - über „moderne Overnregie“. In einer ftilistisch und im Vortrag ausgezeichneten Weise erörterte der Redner die allgemeinen Gesichts- punkte, von denen aus das Wesen einer guten Opernregie zu beurteilen sei, das Verhältnis, in dem der Spielleiter zu den übrigen an einer Aufführung beteiligten aktoren fh befinde. Was zunächst sein Verhältnis zu den Darstellern betrifft, so gibt es eine doppelte Art von Regieführung überhaupt: die kritische, die zunähst den Darstellern freie Hand läßt und sich auf Korrekturen und ergänzende Anordnungen zur Schaffung einer guten Gesamtleistung beschränkt, und eine zweite, die im vorhinein den Dar- stellern die Auffassung des Regisseurs aufzwingt und die von diesem vorher bestimmte Form der Aufführung erzielt. Der Redner bekennt sich zu der leyteren Art und verwirft die Rücksihtnahme auf Cigenwilligkeiten beliebter Sänger. Ja, er S daß der Säânger seine Rolle erst darstellerisch und deklamatorisch beherrsche, ebe er an die gesanglihe Ausarbeitung geht, und redet den aus dem Stauspielerstande ae, egangenen Opernregisseuren das Wort, die durh Betonung des Darstellerischen, das ja doch Grundlage und In- halt des Gesungenen ist, selbst alte, im S{lendrian ver- kommene Opern zu neuem Leben erweckt haben. In demselben Sinne bedarf es einer Verständigung mit dem Kapell- meister, daß nicht musikalishe und darstellerishe Momente einander \{hädigen. Herr Dröscher hätte keine bessere Ewa ung für feine Ausführungen finden können als den Saß: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“; denn er hat durch die Tat bewiesen, zuleßt noch wieder dur die Jnszenierung des „Lohengrin“, bei welcher in der Bewältigung der Volksfzenen wie in den Einzelszenen lebendiges, dabei fkünstlerish ges{hlofsenes Bühnenleben erreiht if, daß feine Negieführung d in richtigen Bahnen bewegt. An diesen Vor- trag anknüpfend, sprach darauf der Oberinspektor Bran dt über „Bühnentechnishe Anlagen“, über die vershiedenen Typen von Hinterbühnen, deren Vorteile und Nachteile, über die rihtige Ber- teilung und Unterweisung des tehnishen Personals u. a. Als Er- gänzung des lehrreihen Abends fand gestern mittag eine Führung der Bereinsmitglieder durch das Bühnenhaus des Königlichen Schauspiel- hauses und die Nequisitenmagaiîne statt.

Mannigfaltiges. Berlin, den 25. April 1904.

Der Hauptaus\chGUß für Berlin und die Mark Brandenburg (Bezirksgruppe Berlin NW.) des Deutschen Flotten - Vereins veranstaltet am Freitag, Abends 8 Uhr, in den „Germania - Prachtsälen* (Chausseestraße 103) einen Vortrags- abend, bei dem der Geheime Regierungsrat, Professor Bus ley unter Vorführung zahlreicher Lichtbilder über das Thema sprechen wird: „Torpedoboote und Unterseeboote“. NReservierte Plätze kosten 0,50 (A, der Eintritt in den Saal ift frei: Gäste, auch Damen, find willkommen. Eintrittskarten sind im Bureau des Haupt- aus\{chusses, Bernburger Straße 35, und Abends an der Kasse zu haben.

Der Verein der Berliner Volksküchen von 1866 hielt unter dem Vorsiß des Professors Dr. Langerhans am Mittwoch feine 38. Generalversammlung im Bürgersaale des Rathauses ab. Der unter dem Protektorat Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin stehende Verein wurde 1866, angesichts plößlicher Kriegsgefahr und drohender Erwerbslosigkeit, ins Leben gerufen zu dem Zwoel, der minder bemittelten Bevölkerung nährende, {chmackhafte und gesunde Speisen zum Selbstkostenpreise zu liefern. Er beruht auf dem Grund- saße der Selbsterhaltung durch den Konsum, unter ehrenamtlicher Leitung, Beaufsichtigung und Kontrolle durch den Zentralvorstand, und er ist seiner Aufgabe auch in den s{chwierigsten Zeitperioden voll gerecht geworden. Zwar ift der Besuch der Volksküchen jeßt nicht mehr fo rege, wie er es während der Kriegsjahre und während der auf die Zeiten des sogenannten wirtschaftlihen Aufshwunges folgenden {weren Jahre der Depression war damals unterhielt der Berein 16 Speiseanstalten, von denen später 8 wegen mangelnder Nentabilität wieder ge|chlossen wurden —, aber die Küchen des Vereins, die im vorigen Jahre durch eine neu eingerichtete (in der Brunnenstraße 162) wieder auf 9 vermehrt wurden, entfprechen, wie der Konsum beweist, immer noch einem fühlbaren Bedürfnis. Trotz der großen Konkurrenz dur Nestaurationen, in denen Speisen zu billigen Preisen verabfolgt werden, hat nämlich der Verein im Jahre 1903 einen Umsaß von 146285 A. erzielt und dafür im ganzen 735 486 Mittags- und 352 465 Abendportionen, im ganzen also 1 147 951 Portionen, zum Preise von 3 bzl. 5, 6, 10, 15, 20 und 30 „} verabfolgt. Qualität und Quantität des Dargebotenen sind in jeder Hinsicht einwandfrei, was u. a. auch dadurch anerkannt wird, daß Behörden und größere Vereine sih der Volksküchen zur Speisung ihrer Pfleglinge bedieren. Der Verein besißt einen Pensionsfonds z. Zt. in Höhe von rund 45 700 Æ, aus dessen Zinsen arbeitsunfähig gewordene frühere Angestellte auf Lebenszeit mit monatlihen Unter- stüßungen von 3 bis 15 M bedaht werden; im Jahre 1903 wurden an 13 Perfonen aus den Zinsen des Pensionsfonds 1574 M gezahlt. ine auf Anregung der verewigten Kaiserin Augusta begründete „Unterstütßzungskasse zur Speisung Notleidender îin den Volks- kfüchen von 1866" i dem Verein angegliedert, wird aber selbständig verwaltet. Aus dieser Kasse, der im leßten Jahre infolge eines Aufrufs von zahlreiben Wohltätern reihliche Mittel zugeflossen sind, konnten etwa 500 notleidende Familien und 1700 vorübergehend Erwerbslose mit 19224 Portionen fräftiger, warmer

Kost im Betrage von 3826 (& unterstüßt werden. Der 38. Jahres- beriht, dem vorstehende Notizen entnommen find, wurde von der Begründerin und derzeitigen Chrenpräsidentin des Vereins, Frau Lina Morgenstern erstattet, die noch beute für diese ihre Schöpfung in der regsten Weise tätig ist und am Schluß der Generalversammlung an alle Damen der Gesellschaft die dringende Bitte richtete, Be in dem menschenfreundlihen und doch so schwierigen Werk der Volksküchen durch persönliche Mitarbeit zu unterstügen.

Der Freiwillige Erziehungsbeirat für schulentlassene Waisen hat in Miersdorf bei Zeuthen ein Erholungsheim für weiblihe Pfleglinge des Vereins eingerihtet. Das Heim soll am 1. Mai eröffnet werden. Dem Vereine sind im abgelaufenen Monat wieder reiche Zuwendungen gemacht worden, so von dem Minister Innern 500 #, von dem Minister der geistlihen 2c. Angelegenheiten 300 #4, von dem Kommissionsrat Schumann aus einer Wohltätigkeits- veranstaltung 200 4, ferner etwa 1200 46 von mehreren anderen Nas des Vereins. Auch hat die „Paul Felish-Stiftung* eine

ereiherung um weitere 1400 erfahren. An Unterstützungen wurden in der am Freitag abgehaltenen Sißung des Vereins einmalig 9759 „6 und laufend 1005 4, zusammen 1580 4, bewilligt. Der Geheime Regierungsrat Dr. Damme wurde in den Vorstand gewählt. Zum Schlusse der Sißung machte der Geheime Admiralitätsrat Dr. Felisch Mitteilungen über die neue Auflage des vom Verein herausgegebenen „Wegweisers für die Berufswahl“, welhes Buch sich die Sympathien in immer weiteren Kreisen erwirbt und stark be- gehrt roird.

Zur Unterftüßung der Lungenheilstätten in Belzig hat #ch im Interesse des unter dem Protektorat Jhrer Majestät der Kaiserin stehenden „Berlin - Brandenburger Heilstätten - Vereins für Lungenkranke" auf Veranlassung der Frau Reichskanzler Gräfin von Bülow und unter Leitung der Frau Geheimrat von Leyden ein Komitee gebiltet, das die Veranstaltung eines „Einkaufs- tages" beabsihtigt. Sinn und Erfolg der Veranstaltung hbe- stehen darin, daß das Publikum durch die Presse und andere Publikationsmittel angehalten wird, feine Einkäufe in vergrößertem Maße an einem bestimmten Tage bei den an der Durch- führung des Planes beteiligten Firmen zu bewirken. Es wird beab- sichtigt, diesen Tag Mitte Mai stattfinden zu lassen. Das Komitee wird die dem Plane beitretenden Firmen durch Plakate, Zeitungs- inserate 2c. unterstüßen, während andererseits die Firmen einen von ihnen selbst zu bestimmenden, beliebigen Prozentsaß ihrer am „Einkaufs- tage" erzielten Einnahme oder eine Abgabe von beliebiger Höhe dem Komitee zur Verfügung stellen.

Junge unbemittelte Mädchen finden fogleich Aufnahme in dem in der Nähe von Berlin gelegenen Landheim des Vereins „Jugendschuß“. Unter der Fürsorge einer gebildeten Hausmutter ist dort die Gelegenheit zur häuslichen Fortbildung und zur Pflege des eigenen Gartens sowie zu Spaziergängen ix den nahen Wald gegeben. Gesunde Mädchen können ihren Unterhalt dort durch Lederarbeit verdienen. Erholungsbedürftige können gegen billige Pension (15—25 Æ den Monat) angenommen werden. Um Zu- wendung von Mitteln für einige Freistellen wird herzlich gebeten. Persönliche Meldungen nimmt die Vorsitzende des Vereins „Jugend- \hußz“, Frau Dr. Bieber-Böhm (Kaiser Wilhelm-Str. 39 11) täglich von 9 bis 10 und 3 bis 4 Uhr entgegen.

Der Verein alter Garde-Jäger zu Berlin hat be- {lossen, das Jubiläum des 160 jährigen Bestehens des Garde-Jägerbataillons zugleich mit seinem 10 jährigen Stiftungsfest am 18./19. Juni 1904 in Potsdam zu feiern. An alle ehemaligen Gardejäger, die fi beteiligen wollen, ergeht vom Vereinsvorstand die Bitte, an den Schazmeister, Oberzahlmeister Elbers (Karlstraße 34) einen beliebigen baren Beitrag zur Beschaffung von Prämien und zur Deckung der Unkosten einzusenden und An- meldungen bis zum v. Juni d. J. an den Vorsißenden, Rechnungsrat G. Herrmann (Kyffhäuserstraße 14) zu richten.

Wien, 23. April. (W. T. B.) Dem heutigen Bankett aus Anlaß der Eröffnung der Spiritusausftellung (val. Nr. 96 d. Bl.) wohnten die Minister sowie die Botschafter Deutschlands, Frankreihs und Rußlands bei. Nachdem der Sektionshef Exner die Versammelten begrüßt hatte, brahte der Bürgermeister Lu eger ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser Frauz Joseph aus, das begeistert aufgenommen wurde, und hierauf ein folches auf die fremden Teilnehmer. Es wurden dabei die deutsche und die russishe Hymne Ine die Marseillaise intoniert. Sodann begrüßte der Ministerpräsident Dr. von Koerber in einem Trinkspruch die Mitglieder der auswärtigen Regierungen und spra ihren Staaten den tiefgefüblten Dank für die Beteiligung an der Ausstellung aus. „Das persönlihe Erscheinen der Mitglieder der befreundeten Regierungen“, sagte der Ministerpräsident, „sowie das lebhafte Interesse der auswärtigen Staaten sind uns eine Genugtuung. Denn fie beweisen, daß man unsere Produktion auch außerhalb unserer Grenzen für gleichberechtigt mit der eigenen hält“. Der Minister- präfident dankte auch den zahlreichen Ausstellern aus anderen Ländern, indem er sagte: „Das Wort „fremden“ will ih nicht gebrauchen, weil es der Empfindung der Zusammengehörigkeit wider- spricht, die uns in diesem Augenblick vereinigt. Denn die Aussteller aus den anderen Ländern geben uns, indem fie die Geheimnisse ihres Schaffens erschließen, zugleih einen Beweis ibres Vertrauens, wie wir ihn nachhaltiger nicht wünschen können.“ Der Ministerpräsident

erblickt darin den mahtvollen Geist der Solidarität, t wirtschaftlide Tätigkeit exrfült und der Urheber aller stellungen ist. Der Redner betonte, die Ausstellung gerei Vaterland und Wien zur Ehre; denn sie sei reich und i Man habe E auf einem eng begrenzten Gebiet un gesehen. Alle Gn Gal ten der modernen Technik se) hren Räumen vereinigt. er Ministerpräsident besprach did Entwicktelung der Technik der Spiritusindustrie sowte s z des Alkohols und betonte u. a., daß auch die Ergebnisse der V schaft die Pfliht auferlegten, den Alkohol aus der As! Nahrungsmittel zu ftreihen und andere Wege zu suchen, un Lebensbedarf der Armen zu decken, und zwar in anderer

billiger Weise; es gereihe der Industrie zu hohem Pi daß sie den Mut niht sinken ließ, sondern neue N einschlug und insbefondere den Kontakt mit ben anderen Jy anstrebte. So werde der Bedarf an Alkohol artet und. geringer. Die Wissenschaft, die Wunden geschlagen habe, h wieder, indem sie auf den Oen Verbrauch von Alkoly Fabrikationszwecken hinweise. „Zählen Sie auch", sagte der Mi präsident, „auf die Unterstüßung der Regierung. Wir sind very unsere soziale Aufgabe zu erfüllen, und tun dies gecn, | werden uns aber stets bereit finden, Ihre berechtigten \sprühe zu erfüllen, wenn Sie nur uns behilflih sind

den Anforderungen zu entsprechen, die niht mit minderey | und ebenfalls im Namen der soztalen Mission des Staats u gestellt werden ich meine die Wünsche der Landwirtschaft welcher die Spiritusindustrie herausgewachsen ist. Sie, meine gy sind berufen, die Anschauung zu vermitteln, daß es in einem bli Reich keinen Widerspruch zwischen den Interessen der Industri der Landwirtschaft geben kann. Ueber der Solidarifkät. he zelnen Arbeitsgebiete steht die Solidarität aller, und diese find l edelsten Ausdruck in der gemeinsamen Liebe zum Vaterlande. Di

unserer Ausstellung so glänzend vertretene Spiritusindustrie, die q

Industrie und ihre treue Schwester, die Landwirtschaft, mögen Zeiten sehen“. Der Ministerpräsident erhob \cin Glas auf daz! aller ehrlihen Arbeit und der Gäste der Aus\tellung. Der Trink dessen Anfangs- und Schlußworte französich gesprochen wurden, y mit großer Begeisterung aufgenommen. Nach der Rede des Mh präsidenten bon Koerber sprach der Vertreter der deutschen Regi Direktor im Reichsamt des Innern Dr. Richter, und hiergs französishe Senator Viger.

Wien, 23. April. (W. T. B.) Heute nahmittag zwishen Eicht und Bleiswede drei Personenwagen eines 9 der Lokalbahn Tepliy—Reichenberg durch einen Wi wind aus dem Gleis gehoben und die Bahnböschung hi shleudert; 15 Reisende wurden teilweise {wer v erlet t.

Southampton, 23. April. (W. T. B.) Infolge der Y |

haftung einiger Leute des Cheshtireregiments dur Polizet wegen kleinerer Vergehen verließen Kameraden von| um Mitternacht ihre Kaserne, warfen die Fenster des polizeiwahthauses und des Zollhauses ein, zogen Geschrei nah der Stadt und rihteten noch mehr Schaden an, kamen dann mit der Polizei ins Handgemenge, die von | Holzknüppeln Gebrauch machte und mehrere Soldaten wundete, Die Aufrührer wurden in ihre Kaserne zurüdckget und die Anstifter verhaftet.

Ufa, 23. April. (W. T. B.) In der vergangenen Nadt| in der dem Fürsten Belosselsky-Belosersky gehörigen Schie! fabrik Feuer aus, durch das Gebäude und Maschinen Werte von mehreren 100000 Nubeln zerstört wurden.

Nach Schluß der Nedafktion eingegangene Depeschen.

Budapest, 25. April. (W. T. B.) Das Unter!

ist durch ein Königliches Handschreiben vertagt worden]

Namen des Komitees der Ausständi die Eisenbahnbeamten eine Proklam gerichtet werden, sofort die Arbeit wiedèr al nehmen, um nicht eine weitere Verschärfung der regeln der Regierung heraufzubeshwören. Wie kompetenter Seite verlautet, verkehren \chon heute sân Eisenbahnzüge fahrplanmäßig, mit Ausnahme einzelner N \hnellzüge.

TUrin, 20. April, (W. D. V) Die: Herzogin Genua, geborene Prinzessin von Bayern, ist heut von einer Prinzessin glücklih entbunden worden.

Qm wird an

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der E Zweiten und Dritten Beilage.)

E E o PEPIp E T E d A UARE F I at Tf R

Theater.

Ps ———

Deutsches Theater. Dienstag: Rose Bernd.

Mittwoch: Kabale und Liebe. Donnerstag: Der Strom.

[T E 2 e A

SE O

BLellealliancetheater. (Unter der Direktio Jean Kren und Alfred Shönfeld vom Thaliat)

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern- haus. 80. Vorstellung. Der Barbier von Sevilla. Komische Oper in 3 Aufzügen von Gioachimo Rossini. Dichtung nach Beaumarchais von Cesar Sterbini, überseßt von Ignaz Kollmann. Musikalische Leitung: Professor Schlar. Anfang 74 Uhr. Preise der Pläße: Fremdenloge 12 Æ#, Orchesterloge 10 A, Erster Nang 8 X, Parkett 8 #4, Zweiter Nang 6 4, Dritter Nang 4 #, Vierter Rang Sitplay 2 4 50 S, Vierter Nang Stehplaß 1 #4 50 4.

Neues Operntheater. Bei aufgehobenem Abonne- ment: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Schauspiel in 5 Aufzügen von W. von Goethe. In Szene geseßt vom Oberregisseur Marx Grube. Anfang 7 Uhr.

Mittwoch: Opernhaus. 81. Vorstellung, Die Zauberflöte. Oper in 2 Aufzügen von b tlaana Amadeus Mozart. Dichtung nach Karl Ludwig Giesecke, von Emanuel Schikaneder. Anfang 74 Uhr.

Neues Operntheater. Vorstellung im Abonnement : Göt vou Berlichingen mit der eisernen Hand, Schauspiel in 5 Aufzügen von W. von Goethe. Anfang 7 Uhr. Billettreservesay 42.

Die Verausgabung der Reservat- und ständigen Dienstbillette erfolgt fortan aus\ließlich am Tage der Vorstellung zwischen 9 und 10 Uhr Vormittags auh für die im Neuen Operntheater stattfindenden Borstellungen des Schauspiels im Opernhaus an der sogenannten Matineekasse. Der Vorverkauf findet im Anschluß hieran von 10{—1 Uhr Vormittags statt.

Berliner Theater. Dienstag: Zaza.

Anfang 7} Uhr. Mittwooh: Novella d’Andrea. Donnerstag: Die Weber.

Schillertheater. ©. Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Geizige. in 5 Akten von Molière. Hterauf: ebildete Krauke. Luslspiel in 3 Molière.

Mittrooh, Abends 8 Uhr: Haus Nosenhagen.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Lumpacivaga- bundus.

N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Das grobe Hemd. Volks\tück in 4 Akten von C. Karlweis.

Mittwoch Abends 8 Uhr: Lumpacivagabundus.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Haus Rosenhagen.

(Wallnertheater.)

Lustspiel Der ein- Akten von

Theater des Westens. Kantstr. 12. Bahnhof poologisWer Garten. (Direktion : A. Prasch, Grofß- erzoglicher Hoftheaterintendant a. D.) Dienstag (außer Abonnement): Der Bettelstudent.

tittwoch (26. Vorstellung im Abonnement): Der Posftillion von Lonjumeau.

Donnerstag: Vorletztes Gastspiel von Francesco d’Andrade. Don Juan.

Freitag (25. Vorstellung im Abonnement): Zum ersten Vêale: Apajune.

Sonnabend (27. Vorstellung im Abonnement): Apajune.

Neues Theater. Barnhelm.

Dienstag: Minua von

Freitag: Minna von Varnhelm. Sonnabend: Kabale und Liebe.

Residenztheater. (Direktion : S. Lautenburg.) Dienstag, Abends 7} Uhr: Der keusche Cafimir. Borher: Die Empfehlung.

Mittwoch: Zum ersten Male: Die 300 Tage. (L’enfant du Miracle.) Schwank in 3 Akten von Bai Gavault und R. Charey. Deuts von Alfred

alm.

Thaliatheater. (Direktion: Iean Kren u. Alfred Schönfeld.) Des Umbaues wegen S{hluß der Saison: Sonntag, den 1. Malï. Dienstag, Abends 73 Uhr: Der Hochtourist.

Sonntag, Nachmittags 3} Uhr: Charleys Tante.

Pentraltheater. Dienstag, Abends 74 Uhr: Gastspiel von Paula Worm. Der Sonnenvogel. Operette in 3 Akten von Rudolf Shanzer und Georg Okonkorosky. Musik von Victor Hollaender.

Mittwoch und folgende Tage: Der Sounenvogel.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wahrheit. Drama in 3 Akten von Frit Oswald Vilse. Abends: Der Sonunenvogel.

(Georgenstraße, zwischen Friedrih- und Universitätsstraße.) Dienstag: Das elfte Gebot. Hierauf: Der Dieb. Anfang 8 Uhr.

Mittrooch bis Sonnabend: Das elfte Gebot. Hierauf : Der Dieb.

Trianontheater.

Dienstag und folgende Tage, Abends lz Freut Euch des Lebens. Große Aus|tal posse mit esang und Tanz in 3 Akten W. Jacoby und R. Stein, Bi und Alfr. Schönfeld. Mußik von Jul. Einöds Dirigent: Marx Schmidt. In Szene gese! Alfr. Schönfeld. (Gerda Walde und Fri Þ! ding in den Hauptrollen.)

Sonntag, i j Othello. (Leßte Nachmittagöstellung unter © von William Löwe.)

Familiennachrichten. Verehelicht: Hr. Landgerichtsrat Wittkow? P. Luitgard Kampe Rate Hr. Regi! aumeister Clemens Naffelsiefen mit Frl. Hoo3mann (Wormditt—Dirschau). Gestorben: Hr. Oberlehrer Dr. Berthold PEAar pen purg): Verw. Fr. Konsisic!

Imuth Jacobi, geb. Herzberg (Halle a. D Frl. Margarethe von Leuts (Lande).

Verantwortlicher Redakteur - J. V.: von Bojanowski in Berl!

Verlag der Expedition (Scholz) in Berl!

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und V!

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. Elf Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

bearbeitet von I.

ahmittags 3 Uhr: Bei kleinen N!

L

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

T Berlin, Montag, den 25. April

Amlflichés.

Deutsches Reich.

Auswärtiger Handel des deutschen Zollgebiets mit Getreide und Mehl.

Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistishen Amt. 1) Ein- und Ausfuhr. “Gesamteinfuhr Davon sofort verzollt oder zollfrei

Aval |

April 1. Hälfte |

1. Hälfte

April | | 1904 |

1. Hälfte

Januar bis 15. April &Fanuar bis 15. April

O 1903

Gesamtausfuhr

Januar bis 15.

1904.

| Davon Ausfuhr aus dem freien Verkehr

April l. Hälfte

April

|

|

| 1904

Januar bis 15. April

| 1903

Mais

Weizenmehl Roggenmehl

dz =

2 805 122 1 592 305 1198 178 3010581 1 886 585 77 735

5 375

936 546 | 114696 | 89 417 369 500 273 957 10 731

(20

93 399 185 092 148 387

15 049

6 791

11 516

30 844

3 405 827 904 026 656 897

2819 882

1555 319

61 013 5112

3 942 857 2 1995 421 1 865 799 3 909 536 2 371 267 90 477

5 375

680 167 177 450 110979 | 118 | 336508 | |

319 221 12 098 75 991 923

| |

2) Mehlausfuhr.

Aus dem freien Verkehr

Gattung, A April | Zanuar Ausbeuteklasse 1 bis

Hälfte. 15. April

/ Gegen Zollnailaß Gesamte verzollte Menge f)

| | | April | Januar ||

L Lis N Hälfte 15. April }

Waren- gattung

April E

l. Hälfte! 15, April |

April

| | |

194 |

1904 | 1903| 1903 | 1904 1903 1904

837 453 332 902 999 409 652 494 111 472

733 533 99 147 79 541 91 348

149 802

170 566

112 943 j 13550 41938 | 5

56 843 | 9628 | 29 779 |

3) Einfuhr in den freien Verkehr nah Verzollung.

Davon verzollt

414 608 829 163 983 899

81 729

78 149 144 776

912 087 964 427 243 159 76 640 43

43 071 74 144

56

beim unmittelbaren Eingang in den freien Verkehr

SFanuar bis | 15. April

| | 1008 |

bei der Einfuhr von

Niederlagen, Freibezirken usro.*)

1

Apt | 1. Hälfte | [

Januar bis 15. April

1904

1903 | 1904

im Veredelungs8vexkehr (Mühlenlager) seit 1. Januar

1903

l, Klasse ), Klasse (über 30—70 N 5

3, Kla 4. Kla

Hartweizenmcehl!)

L Rlae Cbr 60° S

2. Kla

Roggenschrotmehl) ...

|

3 985 153 2 062 120 1 432 772 3 546 428 2 227 207| 65 534! 150

|

616 945 4 412 073 144 400| 1 297 166 103 318| 768 710 477 009| 3 450 400 319 360| 1 964 190 8834| 49028 39 115

|

536 946) 3 114 696| 85 417

Weizenmehl : | | 1—300/6) . . . | 2593| 29095| 10 286)

1267| 284 3 737| 26660| 25 250) 3189| 19896| 7 123| 844

Roggen ;

Ls erste Mais Weizenmehl ..

Roggenmehl . .

e (über 70—75 9% e (1—70%) . .. 2 A a 8 222 39

| 13/125823)| 44 665 48| 11331 10 685) | 7530| 18 763]

Noggenmeh]l : | | ggen | 4058| 48 606)

891| 6 390

270 27 | 41 419

e (über 60—65 9/0)

1) Besonders festgeseßt. 4) Niederlageverkehr.

_dz = 100 kg

| j

405 827] 2 805 122|

904 026| 1 552 305)

| 656 897| 1 198 178|

369 500| 2 819 882| 3 010 581)

273 957| 1555 319| 1 886 585| 44 728

60 281)

115 150)

f) Noh verzollte Mengen sind hier mit ihrem Reingewiht nachgewtesen.

j j j

80 399| 1 005 705| 1 145 761| 29 704| 390 507| 494 853| 17 901| 110799| 234 594 107 509| - 622 321| 535 695| 45 403| 407 235| 340 622| 612| 4300| 5253|

}

34 270 14 962

152

541 2 633 1014 8 197 1 636

E

rsíte Mais

dase O

| Einfuhr auf Niederlagen und Freibezirke usw.) | April | | h |

April |

L M Januar bis 15. April 1. Hälfte

Warengattung / 1. Hâlfte

dz =

1 005 705 390 507 110 799 622 321 407 235

4 300

1131 424 998 209 667 502 482 627 483 059

12 569

143 621 62 7954 25 562 79 816/ 45 264

1 367 198

405 276 218 895 524 124 421 099

14 908

1 207 821 |

5) Veredelungsverkehr (Mühlenlager :ec.).

s Unmittelbare Einfuhr

April | 1. Hâlfte

T pm D L s 2 2 Î

April 1. Hälfte | E

Warengattung Januar bis 15. April Januar bis 15. April

[Einfuhr von Niederlagen u.Freibezirken usw.

f

108

Januar bis 15. April

1903

E 145 761

494 853 234 594 535 695 340 622

5 253

4

| Al L Ote

Î

1904

319 939 7 (39 149 638 17 418 79 485 6 075

53 064 1188 35 444 1 499 6 786 815

Verzollt von Niederlagen und Freibezirken usw.*) | Ausfuhr von Niederlagen und Freibezirken usw.)

| Januar bis 15. April

1903

| 32%306 34 982 409 335 34 832 41 895 6 374

s

Ausfuhr gegen Zollnachlaß

Von Mühlenlagern verzollt seit 1. Januar

April 1. Hälfte |

Januar bis 15. April

1903

1904 |

S dz = 100 k e 19 412 s 8 786 5 797

6311 84 907 119

16 328 1 627 173

21 958 1 004 30

541 2 633 1014 8 197 1636

*) Die als Freilager im Zollgebiet dienenden Häfen zu Emden, Brake, Altona, Stettin, Neufahrwasser sowie das Zollauss{hlußgebiet Bremen.