1904 / 88 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Apr 1904 18:00:01 GMT) scan diff

98. März. Lotter, Garn. Bauinsp., Baurat, Marx, Garn.

Bauschreiber, vom Garn. Baukreis Nürnberg 1, zu jenem in Ingolstadt 1 verseßt. : 29. März. Fackelmann, Proviantamtsdirektor des Proviant- amts Germersheim, mit Pension in den erbetenen Ruhestand getreten. Zähnle, Proviantamtskontrolleur des Proviantamts Dillingen, mit Pension in den Ruhestand verseßt.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 9. April. Lindner (1 München), Unterveterinär der Res., zum Unterveterinär des aktiven Dienststandes im 12. Feldart. Regt. ernannt und mit Wahrnehmung einer offenen Veterinärstelle beauftragt.

Kaiserliche Marine.

Offiziere x. Ernennungen, Befördecungen,_ Ver- FERAUgER x. Port Mahon, an Bord S. M. großen Kreuzers „Friedrih Carl“, 25. März. Arnold, Marineoberingen. von der 1. Werftdiv., dem Reichsmarineamt behufs Information über Schiffs- neubauten zur Verfügung gestellt.

Messina, an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern“, 1. April- Befördert: zu überzähl. Kapitäns zur See die Freg. Kapitäns: v. Bredow, Ausrüstungédirektor der Werft zu Kiel, Fosephi, Kommandant S. M. kleinen Kreuzers „Ariadne“, Bachmann, Lehrer an der Marineakademie; zu Freg. Kapitäns die Korv. Kapitäns: Recke, Kommandant S. M. Küstenpanzerschiffes „Frithjof“, Schmidt, Lehrer an der Marineakademie, Meier (Johannes), Kommandant S. M. Squlschiffes „Moltke“; Dähnhardt vom Reich3marineamt; zu überzähl. Korv. Kapitäns die Kapitänlts.: Blomeyer, beauftragt mit der Führung der 1. Abteil. der 2. Werftdiv.,, unter Ernennung zum Komman- deur dieser Abteil., Frhr. v. Rössing, v. Uslar vom Admiralstabe der Marine in Berlin, Marks, Admiralstabsoffizier beim Stabe der aktiven Schlachtflotte, zuglei 1. Geschwader, Kühne (Nobert), Kommandant S. M. Kanonenbootes „Habicht“, Deimling, Kommandant S. M. Kanonenbootes „Tiger“, Kutscher, Erster Offizier S. M. großen Kreuzers „Fürst Bismarck“", v. Grumbkow, Kommandant S. M. Spezialschiffes „Möwe*, Kloebe (Adolf), Cn, Offizier und Lehrer bei der Marineschule, später

ommandant S. M. Kanonenbootes „Jaguar“, Langemak, Erster Offizier S. M. Linienschiffes „Kaiser Friedrich IILI.“; zu überzähl. Kapitänlts. .die Oberlts. zur See: Hildebrand, Erster Offizier S. M. Kanonenbootes „Luchs“, Darmer von der 2. Marine- insy., später Navigationsoffizier S. M. kleinen Kreuzers „Thetis“, PRL n (Georg) vom Stabe S. M. Linienschiffes „Wittel8- ah", Irmer, Erster Offizier S. M. kleinen Kreuzers „Zieten“, Horn, Kommandant eines Torpedobootes der A (6.) Torpedoboots- div, v. Hippel (Georg) kommandiert zur Marine- akademie, später Navigationsoffizier S. M. Schulschiffes „Stosh“, Bauer, kommandiert zur Marineakademie, Roehr, Erster Offizier S. M. kleinen Kreuzers „Sperber“, Geidies von der 2. Marineinspektion, Windmüller, Kommandant S. M. Torpedobootes „S. 90“, v. Sack, Lehrer an Bord S. M. Sgulschiffes „Blücher“, Fleck, Adjutant bei der 2. Torpedoakbteil., zuglei Flagglt. bei der 2. Totpedobootsflottille, Lu stig, Navigations- offizier S. M. kleinen Kreuzers „Medusa“, Feldmann (Karl), Erster Offizier der 2. Torpedobootsres. Div., zugleich Kommandant eines Torpedobootes der D (4.) Torpedobootsdiv, Herzbruch, Kommandant eines Torpedobootes der B (1.) Torpedobootsdiv., Boland, Lehrer bei der Oberfeuerwerkerschule zu Berlin, Franck (Kurt), Navigationsoffizier S. M. kleinen Kreuzers „Ariadne“, Volhard vom Stabe S. M. Küstenpanzerschiffes „Odin“, Feldmann (Otto) von der 1. Marineinsp., Karl Prinz zu Ysenburg und Büdingen vom Stabe S. M. Linienschiffes „Kaiser Lr bie III.“, Lutter vom Stabe S. M. Küstenpanzer- {chiffes „Frithjof“, v. Usedom von der Werft zu Danzig, Schubart, Navigationsoffizier S. M. kleinen Kreuzers „Arcona“, v. Shlick, Flagett, bei der 1. Torpedobootsflotille, Seidensticker von der 9, Marineinsp., später Art. Offizier S. M. großen Kreuzers „Vineta“, 9. Goerschen (Oskar) vom Stabe S. M. Linienschiffes „Wettin“, Tietze vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Prinz Heinrih“, Schul (Rudolf) vom Stabe S. ‘M. Linienschiffes „Kaiser Karl der Große“, Madlung, Kommandant eines Schultorpedobootes der 1. Torpedo- abteil., zuglei Kommandant eines Torpedobootes der C (5.) Torpedo- bootsdiv.; Glüer, Lt. zur See vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Falke“, zum Oberlt. zur See; zu überzähl. Oberlts. zur See die Lts. zur See: v. Nostiß u. Fänkendorf vom Stabe S. M. Küstenpanzerschiffes „Frithjof“, Edler v. der Planiy von der 1. Marineinsp., später vom Stabe S. M. fleinen Kreuzers „Geier“, Shhierning vom Stabe S. M. Kanonenbootes „Jaguar“, v. Wedel

ans) vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Seeadler“, Vater von der Schiffsjungendiv., Gleiß von der 1. Marineinsp,, später vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Falke“, v. Chappuis vom Stabe S. M. Kanonenbootes „Luchs", Nitka vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Zieten“, später vom Stabe S. M. Kanonenbootes „Iltis“, Pöôrpinghaus von der 1. Marineinsp., später vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Gazelle“, Thon vom Stake S. M. Schulschiffes „Stosch“, Punt (Siegfried) vom Stabe S. M. Schulschiffes

Sto“ äte "m Stabe S. M. großen Kreuzers „Hansa“, | g Bantbe are : | Länder haben alle uns gege änge bei Abschluß der Brüfs esonderes Vertrauen zu der können. Schon heute geht Kol Menge nach Deutschland herein. Es kor einen Kolonien ganz un

Paschen (Günther) vom" Stabe S. M. Schulschiffes Tite, Schulze (Erich Edgar), bisher vom Stabe S. M. Linienschiffes „Wittelsbah“, später vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Vineta“, zugleich Flaggleutnant

beim Stabe der Kreuzerdiv,, Hinye vom Stabe S. M. fkleinen | Kreuzers „Nymphe“, Brudi vom Stabe S. M. Squlschiffes |

„Stein“, Eichel vom Stabe S. M. _Küstenpanzerschiffes „Hilde- brand“, Wülfing (Bernhard) vom Stabe S. M. Torpedobootes „S. 90“, v. Voigt vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Vineta“, zugleih Flagglt. beim Stabe der Kreuzerdiv., später von der 2. Ma- rineinsp, Schweppe vom Stabe S. M. Linienschiffes „Kaiser Karl der Große“, Lüßow (Friedrich) vom Stabe S. M. Linien- \{chiffes „Wettin“, Brunner vom Stabe S. M. Küstenpanzerschiffes

„Grithjof“, Foerster vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Condor“, |

später von der 1. Marineinsp., Frhr. v Mauchenheim gen. B e d - tolsheim vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Gazelle , später von der 1. Marineinsp,, Kaiser (Johannes) _vom Stabe S. M. Linienschiffes „Mecklenburg“, Bindseil vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Friedrich Carl“, Eckolt vom Stabe S. M. Kanonen- bootes „Habicht“, Raf chch, Kommandant eines Schultorpedo- bootes der 1. Torpedoabteilung, zugleih C (5.) To1pedo- bootsdivision, Kinzel vom Stabe S. M. Schulschiffes „Moltke“, Hasse von der B (1.) Torpedobootsdiv., Ga yer vom Stabe S M. fleinen Kreuzers „Sperber“, Junkermann vom Stabe des Ber- messungsdampfers für Ostseevermessungen, Wenneker vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Prinz Heinrich“, Thomsen _vom Stabe S. M. Kanonenbootes „Tiger“, v. Groß vom Stade S. M. Linien- \hiffes „Wittelsbach“, NRosentreter, Lassen (August), von der

A_(6.) Torpedobootsdiv., Reinhard vom Stabe S. M. Hafen- Dn O e

| Gesetzes eine gro

Die Verhältnisse ( war die nationalliberale (

heute ist das anders, die nationalliber schlaggebenden gef Herr Sattler se | Darlegungen der Wortführer ' Ti die Mehrheit der Parteï | daß auh noch | ung von der | Bet der leyten Bes die Minderheit im Hause liberale Partei überhaupt einer solche Daß die vorjäßrige harr daß die preußi|

iffes „Neptun“, später Linienschiffes „Schwaben“, Hin s von der ‘g Matefenart: Abteil, später vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Secadler“, Jacobsen vom Stabe S. M. Schulschiffes „Blücher“, Willeke vom Stabe S. M. Kanonenbootes „Habicht“, Paschen Gerhard) von der °. Torpeobootsre\. Div , später L Torpedoboots- ottille, Berrenberg vom Stabe S. M. Spezial schiffes „Loreley“. Weihe vom Stabe S M. Linienschiffes „Zähringen“, Heußler von der Schiffsjungendiv.; zu überzähl. Marineoberingenteuren die Marineingenieure: Gibhardt von der 1. Werftdiv., Neuhaus vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Seeadler", später von der 2. Werst- division, vom Stabe S. M. Linienschiffes „Kaiser Wilhelm der Große“, Voß vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Condor*,

Fe vom Stabe S. M. Hafenschiffes „Neptun“, später von der j Li Wecftdiv. Kaminski vom Stabe S. M. Sqculschiffes „Olga“, |

Schüler vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Vineta“, v. A me-

[unxen vom Stabe S. M. Gul E es arer hies M biat, | für

(Ludwig) vom Stabe S. M.

e, von der B (1.) Terpedobootsdiv.; Dr. Hohenberg,

Marineoberstabsarzt, Chefarzt des Stationslazaretts zu Wilhelms-

berarzt; zu überzähl. Marineoberstabsärzten die Geshwaderarzt des 2. Geschwaders, nyanzerschifffes „Hildebrand“, Dr. . Pichert vom Stabe S. M. stabsärzten die hlens von der Marinestation der . M. kleinen Kreuzers „Niobe“, S. M. kleinen Kreuzers „Geier“, é Fittje von der Marine- Tillmann von der Marinestation Marinestation M. Kanonenbootes „Iltis“ ; Marineoberassist. Aerzten die Marineassist. Aerzte: Dr. Eichler vom später von der Marine- hl vom Stabe S. M. Spezialschiffes von der Sanitätskolonne des Marine- Dr. Methling vom Stabe S C lte vom Gouvernement Kiautshou, Dr. Bilfinger Kreuzers „Hansa“, Nerger von der Ostsee, später vom Stabe S. M Schoenherr von der Marineschule. S. M. Jacht „Hohenzollern“, Kommandeur der Schiffsjungendiv., zu- châfte des Direktors der Marine- Marineshule, Mandt, Kapitän zum Kommandeur der

haven, zum Marin Marinestabsärzte: zugleichß vom Stabe S. M. Schlick vom Reichsmarineamt, Dr „Mecklenburg“; Marineoberas\sist. Aerzte: Dr. ee, Müller vom Stabe S Or. Krabbe vom Stabe Kaubsch vom station der Nordsee,

Dr. Bobrik vom Stabe S.

Linienschiffes Gouvernement Kiautschou,

zu überzähl. Dr. Dörr von der Werft zu Wilhelmshaven, Stabe S. M. großen Kreuzer station der Nordsee, Dr. P „Pelikan“, Dr. rpeditionsforp8, rille“, Su vom Stabe S. M. großen Marinestation der „Fürst Bis8marck",

Messina, an Bord Bachem, Kapitän zur See, glei mit Wahrnehmung der Gef agt, zum Direktor der der Marinestation der Ostsee,

t Bord S. M. Jaht „Hohenzollern“, 5. April. Kontreadmiral von der Marinesiation der Ost- Majestät des Kaisers und Königs, zum Inspekteur der 1. Marine- Inspekteur der J des Chefs der Marine- negen. Arzt, beauftragt mit Gen. Stabs8arztes der Marine, des Vorstandes der Medizinalabteil. des zum Chef des Sanitätskorps Neichsmarinements, zum Gen.

. M. Schulschiffes

. großen Kreuzers

\hule beauftr zur See von Schiffsjungendiv., Palermo, an Gr. v. Baudissin, see, Admiral à la suits Seiner unter Belassung in diesem Verhältnis, z Kontreadmiral, 1. Marineinspektion, tritt zur Verfügung station der Ostsee. Dr. Schmidt, Mari Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs des Sanitätskorps und Reichsmarineamts, unter Ernennung und Vorstand der Medizinalabteil. des Stabsarzt der Marine befördert.

Kaiserliche SYHußtßtreuppen.

rd S. M. Jacht „Hohenzollern“, 5. April. der Schußtztruppye für rika versetzt.

Palermo, an Bord ) Or. Dempwolff, Stabsarzt in

Ostafrika, in die Schußtruppe für Südwestaf

Deutscher Reichstag. 65. Sipung vom 13. April 1904. segung der zweiten Beratung des für 1904 bei dem Etat für den ler und die Reichskanzlei.

von Kardorff (Np., fortfahrend): Kongregationen als ein Bruch mit den LTra

Tagesordnung : RNeichshau RNeichskanz

shaltsetats

Die Zulassung der wird von er ditionen des preußis{hen Schulwesens hat wiederholt den Das sollte man nicht tun. nicht ultramontane tik getrieben in der Herstellung Flotte, in der Kolonialpolitik der deutschen Landwirtschaft die- die ihr unter Caprivi entzogen irhe möglichst viel

Marianischen

Die Herren

„ultramontan* gebraucht. H Politik ge-

vom Zentrum trieben, sie haben deut der deutshen Wehrkraft, der deutschen und bezüglich der Zolltariffrage, um ieder zu verschaffen, ( Zentrum für die katholische K fönnen wir ihm das nit verdenken. ch Uebergriffe gegen das evangelifhe Bewoußt- äßt, fo werden wir uns wehren, aber ih ommen, werden den konfessionellen Fch gehe über zu ei L ündigung unserer Handelsverträge- rsprehungen geblieben ; der neue Zolltarif in allerdings keinen Termin in das hatten den dringenden Wunsch, Hause keine Mehr- entweder den Zoll- arif zu Falle zu

haben bei {- nationale Pol

jenigen Rechte w Wenn das heraus\hlagen will, fo wir glauben, daß es si ein zu Schulden kommen l die ses Jesuiten, die hinzuk cht wesentli beeinflussen. das noch nit berührt ift, Auf diesem Gebiete ist es bis weder sind die Verträge gekünd Kraft gefeßt worden.

nem Thema,

ber lediglich bei igt worden, noch ist Wir haben rieben; die Konservativen

aber für diesen Wunsch fand fih im Wir waren daher vor die Frage g tarif ohne solche Klausel Wenn auch einze fonnte man dafür doch niemals dauere sehr, daß die Regierung dies die Entschlußfähigkeit besessen, sofort Zolltarifs alle Verträge zu fündigen, ein, bei den anderen Ländern bet | bei uns betteln zu fommen. Herr Bebel das auch nicht gl nüber eine aktive Handelsbilanz. eler Zuckerkonvention zeigen auch, daß wir Handelspolitik der Regierung nicht ha onialzucker in niht unbeträchtlicher nmt hinzu, daß das Verhältnis durchsichtig und unkontrollier- wäre das zu vermeiden gewesen, wenn unsere U1 Wirklichkeit besser vertraut gewe]en w nteresse wird also oft nicht Verdacht, daß die durklen e Landwirtschaft um das zu an den maßgebenden

das zu tun,

anzunehmen oder den Zollt lne Stimmen sich für letzteres erklärten, |o als die Verantwortung tragen. en Weg befchritten hat.

nah dem Zustandekommen des

fo würden wir jeßt niht j eln zu gehen, sondern |

ezroungen E E A L d gezroungen f | daß es sehr wohl möglich ist, die Gebühren in den Grenzen zu halten

diese wären gezwungen gewe]en,

aubt, die anderen

Englands zu

händler mit der ÆWirtlt deutsche landwirtschaftliche I wie wir es wünschen. die unausges

so gewahrt,

Wir haben den eßt bemüht sind, di was ihr der Zolltarif verheißen hat, haben, als wünschenswert ist; warum nicht wenigstens dex argentinishe Man fagt u

Stellen doch mehr Einfluß würde man nicht verstehen, indigt wird. auch kündigen. ih nit. . Der SInlandéexport

Handelsvertrag geki dann w Angstmeierei

Fabrikation [enden . Teil auf den In- Fn den leßten zehn die deutsche

Ausnahmen ist zum überwie( auf den Export angewiesen. andel und Gewerbe

\{chwindenden landskonsum, nicht Fahren find Sceeschiffahrt hat sich um | gehälter sind erhöht worden; alles tragen, und der will man ft hat den dringenden Wun ertrag gefkündigt werde, d markzolles kommt. Der Reichskanzler h

riesig emporgestiegen ; Millionen Tonnen gehoben; alle Beamten- nur die deutsche Landwirtschaft soll das Die deutsche Landwirt- \{, daß wenigstens der argentinishe amit sie innerhalb cines Jahres in

nichts geben.

den Besitz des Fünf j Dr. Spahn (Zentr.): dein Abg. Saltler erwidert, Aufhebung des

at gestern {hon erhandlung des Reichstags bezw. des F

daß die L Fesuitengef aus allen Parteien aben fh eben geändert; als das Geseg gemacht erale Partei die größte und aus ale Partei ist aus der ß auh Herr Sattler ch in Widerspruch mit den Wenn jeßt wirk- so hoffe ih,

ihrer Ueber-

Neihe der aus anerkennen. einer eigenen Partet.

gegen die Aufhebung ift, Minderheit auftreten und r Aufhebung Ausdruck geben werden. \{lußfassung des Hauses über die verschwindend gering.

n Ausnahmegesezgebung noch das harmlose Grflärung des Kanzlers, ch¿n Stimmen im Bundesrat Wahlen in dem von Herrn stigen Sinne beeinflußt Nun foll die Zuslimmung des

Mitglieder der Notwendigkeit de Le werden,

Wort reden? er werde dahin wirken, die Aufhebung abgegeben wer Kardorff behaupteten ungun kann ih durchaus nit zugeben.

haben soll,

Bundesrats zu einem von einem früheren Reichstag beshlofenen Geseß rehtlih anfechtbar sein. Das trifft um so weniger zu; als auch tatsächlich in dem jeßigen Reichstage eine große Mehrheit für die Aufhebung vorhanden ist. Will die nationalliberale Partei eine grundsäßlihe Regelun dieser Kompetenzfrage,. so werden wir dem niht entgegen sein. Diejenigen Regierungen die im Bundesrat für die Aufhebung gestimmt haben, repräsentieren auch die große Mehrheit, drei Viertel der deutschen Bevölkerung. Es is fast tragikomish, daß eine Partei, die sich national nennt, hier als Hüterin des Partikularismus auftreten muß, Die kleinen Staaten, die gegen die Aufhebung gestimmt haben vertreten nur ein Viertel der deutshen Bevölkerung; sollen sie das Recht haben, die übrigen drei Viertel zu beherrshen? Der Presse kampf, der die lezten Wochen gegen die Aufhebung getobt hat, ist wesentlih von den nationalliberalen Blättern bestritten worden. Der Historiker hat do die Wahrheit zu finden und objektiv darzustellen: nach dieser Richtung ließ der Historiker Sattler gestern ganz erheblid zu wünschen übrig. Wenn in die Bevölkerung Erregung hineingetragen worden ist, so ist das zum großen Teil ein Verdienst des Kollegen Dr. Sattler, der auf dem nationalliberalen Parteitage in Hannover-nicht als Historiker, sondern weit mehr als Parteimann gegen die Aufhebung vom Leder zog. Man hat die Aufhebung benußt, um gegen den Kanzler, in versteckter Weise auch“ gegen den Kaiser, gegen das Zentrum und gegen die Katholiken in der allergehässigsten Weise zu polemisßeren, Der Kanzler soll alles und jedes Vertrauen verloren haben, er soll gar der Totengräber des deutschen Gedankens geworden fein; Bet diesen Preßerörterungen war man fo unehrlih, das Zentrum mit dem Ultramontanismus für gleihbedeutend zu erklären. Wir {ind als Zentrumsmitglieder Neichsangehörige, Staatsangehörige und Katholiken, Menn beute einem Katholiken nah dieser Preßerörterung der Star noch nicht gestochen ist, daß der Kampf der kfatholishen Kire galt, zu der die Jesuiten nur als Anstalt gehören, fo ist ihm nicht zu helfen. Sehr auffällig ist es au, wie es der nationalliberalen Partet gelungen is, Organisationen der evangelishen Kirche in dieser Richtung ihren Zwecken dienstbar zu machen. Ich denke dabei an einen Artikel der „Kreuzzeitung“ und halte es mit dem Teil dieses Artikels, der besagte, daß alte Christen, fatholishe und evangelische, über alle Meinungsverschiedenheiten hinaus einig sein müßten in dem positiven Glauben. Es gibt Leute, die meinen, der Kanzler zeige manchmal cine recht auffällige Hinneigung zu den Nationalliberalen, Herr Sattler hat uns unsern Toleranzantrag vorgehalten. Wir haben stets gesucht, entgegenzuklommen, um konseffionelle Reibereien aus der Welt zu schaffen. Wenn nun Herr Sattler von Handel s8geschäften spricht, so haben wir schon früher diese Unterstellung zurückgewiesen. In der Fuaktion ist niemals von Tauschgeschäften die Rede gewesen. Der Kanzler sollte Herrn Sattler klipp und klar er- flären, daß ihm niemals ein Tauschge|chä\t angeboten worden fei, und er ebensowenig eins angeboten habe. Wie 1872, müssen auch ießt die &Fesuiten herhalten, um die Aufme1ksamkeit der Nation von anderen Dingen abzulenken. Wir haben unsere Stellung zu den Fragen des Reichs niemals von Zugestäadmssen auf konfesfionellem Gebiet abhängig. gemacht. Den Flottenplan haben wir mit zustande gebracht und werdenztihn mit ausführen helfen. Wir treiben in allen Fragen nationale NVolitik und treiben keine Handelsgeschäfte. Unseren Einfluß üben wir nit mit unredlichen Mitteln. Das ist nicht geschehen und wird nicht : ges{ehen. Die Nationalliberalen haben keine Veranlassung, uns irgend: welche Norwürfe zu machen. In der Handelsvertragspolitik und in der Frage der Zuckerkonvention verdient die Mehrheit nicht die Vorwürfe, die der

Abg. von Kardorff „gegen fie erhoben hat. Die Frage der Marianischen |

Kongregationen gehört eigentlih in das Abgeordnetenhaus. Es ist nicht richtig, daß ihre Zulassung einen Bruch mit den Traditionen der preußischen Schule bedeutet. Diese Kongregationen sind erst durch Falk! aufgehoben worden, und sie sind nihts weiter als Schülervereinigungen zur Hebung. des sittlihen Gefühls und des christlichen Sinnes. An der Fortentwickelung der Kultur haben wir alle ein Interesse, ihre Grund- lage ist das Christentum. Jch begrüße den von dem. Abg. Sattler ausgesprohenen Wunsch, daß wir alle in Frieden zusammenleben möchten. Diesex Friede kann aber niht bestehen unter Aufrecht- erhaltung eines Gesetzes, das eine Konfession unter ein Ausnahmegeleß tellt. Nur volle Parität für uns sowohl wie für die evangelisch: Bevzlkerung wird: den Frieden gewährleisten. i: i Abg. Dr. von Heydebrand und der Lasa (d; konf.): Meine politischen Freunde sind der Meinung, daß. die Fassung. des Artikels 54 der Neichsverfassung nicht glücklich ist. Oer “Ausdruck „besondere Anlagen“ ist nicht klar. Seitdem die Neichsverfassung festgelegt il, haben ih so außerordentliche Wandlungen in der Ausge-taltung unserer natürlichen Wasserstraßen vollzogen, daß es sih fragt, ob die ge|eß' cebenden Körperschaften diesen Artikel noch heute wieder beschließen würden. Meine politischen Freunde wären daher bereit, einer Modl- äfation dieses Artikels zuzustimmen, sofern sie sich an die gleidzeitige Berücksichtigung dexr Jnteressen des Verkehrs und der Steuerzahler hält, dit ja die Hunderte von Millionen aufgebraht haben, welche für die natürlichen Wasserläufe aufgewendet worden sind. Wir gehen jedod durchaus. nit so weit, daß wir dur cine solcze Maßregel die Cnt: wickelung des Verkehrs unterbinden wollen. Wir sind der Meinung

die mit der Entwickelung des Verkehrs verträglich sind. Die deut} Regierung. {eint zu glauben, daß es ciner Abänderung dieses Artikel zur Grhebung von Abgaben nit bedürfe. Wir werden sehen, eld Folgerungen fie daraus zieht, und werden dazu im preußischen Ab geordnetenhause Stellung nehmen. Hier im-:Reichstag liegt keine Vet anlassuñg vor, zu sagen, was wir dort zu tun gedenken. Ob die Au) hebung des § 2 des Jesuitengeseßzes zuläsfig war und sich empfahl dazüber find meine potitishen Freunde, wie in fräheren Jahren, aus heute geteilter Meinung. Einig aber sind wir alle darin, daß wn! die Art, wie die Zustimmung des Bundesrats zu dieser Aufhebun herbeigeführt worden ift, für sehr bedenklich halten, und daß wir | bedauern, da sie zum großen Teile die Ursache ist für die Ecrregun die fich an diese Aufhebung geknüpft hat. Einig sind w! auch darin, daß wir eine weitergehende Abbröckelzung dies Gesetzes niht wünf{hen im Interesje der evangelischen Bevyölkeru und Kirche, deren Intexessen wir vorzugsweise vertreten. Mel politishen Freunde werden auf dem Playe sein, wann irgend tolche Interessea der Gefährdung ausgejeut sein sollten. Jch hal es für notwendig, gleichzeitig ein Wort der Mahnuag nicht allä an die evangelishen Glaubensbrüder nationalliberaler Auffa}un sondern auch an die fonservativer Auffassung ‘draußen - im Lan anzuknüpfen. Nachdem alles gefagt worden ift, nachdem der (l schiedene Wilie ausgesprocen ist, jede Schädigung hintanzuhalle muß nun eine Beruhigung eintreten, muß man nun aber aud der Bevölkerung abwarten, wie fich die Angelegenheit weiter wickelt. Es dient niht zum Frieden, wenn man in einen V immer wieder hineinbläst und ihn dadurch nicht zum Verlò| kommen läßt. Das dient niht zum konfessionellen Frieden. Hiel! blasen wir niht zum Rückzug, das würden meine politischen Fre nicht tun ; aber die Aufgabe, zur Ruhe und Besonnenheit zu mahnÿ ift au unsere Pflicht. Was der Reichskanzler über unsere Käm in Südwestafrika gesprochen hat, hat lebhaften Widerhall gefun Wir sind stolz darauf, zu sehen, wie dort Deutsche für ihr Val land zu kämpfen und zu sterben wissen. Wir werden bewilli was notwendig ist, um einen vollen Erfolg der deutshen Inter und. der deutshen Ehre in allen Fällen sicherzujtellen. _ wir können uns doch nicht verhehlen, daß sehr erhebliche F vorgekommen sein müssen. Im Augenblick genügt mir das erkenntnis des Reichskanzlers, daß man viel aus dem, was dort b gegangen ist, zu lernen haben wird. Den Wunsch aber möchte aussprechen, daß, wenn es, wie wir bestimmt hoffen, gelingen w der deutschen Flagge zum Siege zu verhelfen, dann mit aller | sichtslosigkeit die Maßnahmen getroffen werden, die deutsches * und deutsche Ehre dort für die Zukunft absolut sichern. Gewiß es nicht angenehm für den Neichskanzler sein, über schwebende ta der auswärtigen Politik befragt zu werden. Aber das Volk hat Recht, wenigstens in großen Zügen zu wissen, wohin die ï geht. Ich freue mich, sagen zu können, daß wir mit der Stes die das Deutshe Reih im russisch - japanischen Kriege einn!

völlig einverstanden sind. Wir halten es einfah für selbstverständli daß eine ganz korrekte, absolute Neutralität das Me n n A deutshen Interessen dort entspriht. In das französisch-englische Ab- fommen hineinzureden, fehlt uns ja jede Aktivlegitimation; aber es is immerhin wertvoll, daß die in Betracht kommenden deutschen Interessen durch das Abkommen keine Schädigung erfahren. Wir können ja im allgemeinen nicht wünschen, bei solchen internationalen Geschehnissen gänzlich daneben zu stehen, wenn deutshe Interessen mit in Frage kommen. Leider hat der Reichékanzler kein Wort auf die Anfrage des Abg. Sattler über die Lage der Handelsvertragspolitik gesagt. Es wird über diese Frage ein dihter Schleier gebreitet ; wir wissen nicht einmal, ob ein neuer Handelsvertrag mit irgend einer Macht abgeschlossen ist. Gewiß soll man sih in schwebende Verhandlungen nicht mischen, aber etwas zur Beruhigung der Bevölkerung sollte doch ges{hehen. Nur zu begreiflich ist doch das Verlangen, daß wenigstens die Meistbegünstigungs- verträge gekündigt werden, niht nur mit Argentinien, sondern auch mit Nordamerika, was doch die Voraussezung zur Erlangung günstiger Handelsverträge wäre. Der gemeine Mann weiß überhaupt nicht, was er von der ganzen Sache denken foll. Es handelt fich um ganz gewaltige Fragen, für die der Reichskanzler doch ein Wort übrig haben müßte. Ver Kanzler lehnt es ab, einen Kampf mit der Sozialdemokratie mit äußeren Gewaltmitteln zu führen; er verweist auf die Selbsthilfe. Wir teilen seine Ansicht niht; wenn man aber die Selbsthilfe verkündet, muß man doch diejenigen Parteien und Stände, die staatserhaltend wirken, in ihrer wirtschaftlihen Selbst- ständigkeit \{üßen und stüßen. Wo soll fonst Vertrauen herkommen ? Ich bedaure also nohmals, daß nicht einmal ein Wort der Be- ruhigung, aus dem man etwas machen kann, vom Reichskanzler ge- \prohen worden ist. Tut er es nicht, so spielt er ein großes Spiel; tut er es, so wird er den Interessen des Vaterlandes einen großen Dienst erweisen.

Staatssekretär des Auswärtigen Amts Dr. Freiherr von Richthofen: ;

Meine Herren! Nach Einsicht der Rednerliste hatte ih den Ein- druck, daß nach der Rede des Herrn Vorredners der geeignete Moment gekommen wäre, Auskunft über die Vertragsverhandlungen zu geben. Es hätte also, wie ich glaube, dieses fräftigen Appells, der im Schluß der Nede enthalten war, niht bedurft. Die ganze Reichsregierung und der Herr Reichékanzler an der Spiße nehmen an der Handels- vertragsaktion lebhaften Anteil, und diese ganze Aktion ist ja wesentlich darauf begründet, daß für die Landwirtschaft eben eine bessere Daseinsbedingung geschaffen werden soll, als sie bisher bestanden hat. Der Herr Abg. von Kardorff hat das Ver- trauensvotum, das er der auswärtigen Politik des Reichs und des Herrn Reichskanzlers erteilte, leider zum Schluß insofern einges{ränkt, als er diese Vertrauenserklärung nicht ausdehnte ciuuf das Gebiet der Handelsvertragsaktion. Er begründet dies hauptsächlich damit, daß die Unterhändler dieselben scien wie bei der Brüsseler Konvention. Der Herr Abg. Dr. Spahn hat bereits - darauf hin- gewiesen, daß die Tätigkeit ter Unterhändler damals nicht bloß von der Reichsregierung, "sondern auch vom Reichstage ratifiziert worden ist, und daß es sehr shwer sei, zu ermessen, ob nicht die Lage der Zuckerinteressenten, der Zuckerindusirie und des deutshen Volks in bezug auf Zucker bedeutend {hlechter sein würde, wenn wir jetzt von der Konvention ausges{lossen wären. Ich kann nur ih habe die Ver- hältnisse doch auch von nahe angesehen —- den Unterhändlern das Zeugnis geben, daß sie gerade gegenüber England bis an die äußerste Grenze gegangen sind, wo ein Nichtzustandekommen der Konvention und cin Aus\{luß Deutschlands aus der Konvention zu befürchten war. Ich nehme im übrigen an, daß der Herr Abg. von Kardorff mit den Bemerkungen, die er über unsere Unterhändler machte, für die gegenwärtigen Handelsvertragsverhandlungen den auswärtigen Mächten hat andeuten wollen, daß dasjenige, was diese Unterhändler fordern, das Minimum ist, das wir von den auswärtigen Mächten fordern, und was die auswärtigen Mächte gewähren müssen, um zu Handelsverträgen mit uns zu kommen. Ih meine also, daß es in seiner Absicht gelegen hat, durch seine Bemerkungen die Stellung dieser unserer Unterhändler dem Auslande gegenüber zu stärken. (Heiterkeit links.)

Der Herr Abg. von Kardorff hat ferner bedauert, daß ein Kündigungstermin in das Geseß nicht Ungefügt sei, und geäußert, daß er den Wunsch gehabt hätte, es möchte ein sehr naher Kündigungs- termin eingeseßt werden. Meine Herren, ih sehe hierdurch und fonst oft, daß die Mühe und Arbeit, welche mit dem Abs{luß von neuen Handelsverträgen verbunden ift, namentlich wenn man mit einem neuen Tarif mit 946 Positionen in der Hand an fremde Regierungen herantritt (hört! hört! und Zurufe links), vielfach unters{äßt wird. (Hört! hört ! links.) Wenn ein naher Kündigungs- termin gestellt worden wäre, so wäre überhaupt technisch der Abschluß neuer Handelsverträge unausführbar geworden. Wenn ih Ihnen hier z. B. in einem dicken Druckpaket allein die Forderungen gegenüber einem einzelnen Lande vorzeige, in welchem [lediglich Forderungen enthalten find ohne Begründung, so werden Sie sich vielleiht tavon überzeugen, welche Mühe und Arbeit in ‘einer Ver- tragsunterhandlung \teckt.

Wir sind selbstverständlich sehr bereit, soweit es unter den Um- ständen möglich ist, Auskunft zu geben über den gegenwärtigen Stand der Handelsverträge, wie sie der Herr Abg. Dr. Spahn und der Herr Abg. v. Heydebrand gewünscht haben. Wir find, nachdem die Vor arbeiten auf Grund unseres neuen Zolltarifs beendet waren, im August v. I. mit der russishen Regierung in mündlihe Verhandlungen ein- getreten; mündliche Verhandlungen find darauf gefolgt mit Jtalien, mit der Schweiz, mit Belgien. Die Verhandlungen haben zum Abshluß eines Vertrags mit Italien geführt. Die Verträge mit Rußland, der Schweiz und Belgien sind bis jeßt noch nicht zum Abschluß gelangt. Mit Oesterreih-Ungarn und Rumänten werden voraussihtlih die wechselseitigen Forderungen und Wünsche noch im Laufe dieses Monats ausgetauscht werden. Wir haben dann also mit 6 von den 8 Tarifstaaten teils Verträge abgeschlossen, teils sind wir in regster Unterhaltung. Ich glaube, meine Herren, wer das Maß der Arbeit kennt, von den irh gesproh?n habe, dec wird uns das Zeugnis geben, daß in den 14 Jahren geleistet worden ift, was hat geleistet werden können, und daß wir jeßt in einem Tempo arbeiten, welches von keiner Nation durch ihre Arbeit über- troffen werden kann. Wir unsererseits setzen alles daran, was irgend möglich ist, um zu einem baldigen Abschluß der vorerwähnten Handels- verträge zu kommen und die Verträge baldmöglichst dem hohen Hause vorzulegen.

Wenn wir mitten in schwebenden Verhandlungen sind, in Ver- handlungen gewihtigster Natur mit sehs Mähten, darunter alle unsere Nathbarn, so ist es, wie auch die Herren Abgg. Spahn und von Heyde- brand schon andeuteten, für uns unmögli, nähere Aufklärungen über

den gegenwärtigen Stand dieser Verhandlungen zu geben. Wir können das au nicht über die Frage tun, ob und wann eine Kündigung der einzelnen Verträge eintreten wird. Auch die Kündigung der Meist- begünstigungsverträge fällt in das Gesamtsystem der Handelsvertrags- aktion, kann davon nit losgelôöst werden, und es können auch die Gründe für und wider im einzelnen hier vor Jhnen jeyt nicht erörtert werden. Daß sie auf das eingehendste erwogen worden sind, das, meine Herren, werden Sie von selbs annehmen. Diese forg- fältigen Erwägungen haben aber dahin geführt, daß bis jeßt eine Kündigung der Meistbegünstigungsverträge niht eingetreten ist.

Im übrigen hat der Abg. von Kardorff den Handelsvertrag mit Stalien mit den Worten begrüßt, er hoffe, daß er ganz gut aus- gefallen sei. Möge das hohe Haus, wenn ihm die Verträge vorgelegt werden, auch seinerseits finden, daß sie alle gut und günstig für die Interessen des Reichs ausgefallen sind. Dann wird den Unterhändlern, die ihr Bestes an diese Arbeit setzen, die verdiente Anerkennung auch JIhrerseits sicherlih zuteil werden!

Abg. Dr. Ri cklin (b. k. F.): Der Diktaturparagraph, der über 30 Jahre wie ein Alp auf Elsaß-Lothringen gelastet hat, ist vor bald zwei Jahren gefallen. Es ist ein hohes Verdienst des Staatssekretärs von Köller, daß wir von diesem Ausnahmegesey befreit worden sind. Er hat an derjenigen Stelle, die für die Abschaffung des Diktatur- paragraphen in Betracht kam, die elfässischen Verhältnisse so geschildert, wie fie tatsächlich sind. Seit diesen zwet Iahren ist jener Paragraph nit ein einziges Mal vermißt worden. Nachdem nun das erste Hemmnis einer guten Negierungspolitik für Elaß-Lothringen weggeräumt worden ist, verlangt das elsässishe Volk, daß nun endlich einmal au seine staatsrechtlihe Stellung im Deutschen Reich geregelt werde. Der Diktaturparagraph hâtte übrigens {hon vor 90 Fahren abgeschafft werden können, dann hätte der diftatorische Geist niht so Wurzel fassen können, wie es, wenn auch nicht hei der Zentrale, so doch bei den Ausführungsorganen fich gezeigt hat. Es war für uns éine große Herzensfreude, daß der Zentrums- \preher Abg. Schädler verlangt hat, daß man nun auch mit dem Must der Napoleonishen Geseße und Verordnungen aufräumen müsse. Diese Stellung ist so kompliziert und verzwickt wie möglich. (Redner verliest ein Gutachten des Professors Laband). Durch die bisherige Gesetzgebung ist Elsaß-Lothringen nur \ceinbar cine Selbstverwaltung gegeben worden, denn tatsählih haben Reichstag und Bundesrat heute noch das Recht, über den Kopf des Landesausschusses hinweg Gesetze für Elsaß-Lothringen zu erlassen. Dem Landesaus\huß, der durch Reichsge]eß ins Leben gerufen wurde, kann jeden Tag durch ein Neichs- gese der Lebensfaden abgeschnitten werden. Der heutige Zustand kann nicht endgültig sein, ist vielmehr nur ein Proviforium. Hätten wir es mit einem Definitivum zu tun, so gälte also Elsaß-Lothringen heute noch als eine Kriegsbeute und seine Bevölkerung nur als unerwünschte Zugabe, und die begeisterten Aposirophen an die „wiedergewonnenen deutschen Brüder“ würden sch lediglich als Phrasen darstellen. Aber kein Geringerer als Bismarck selbs hat dem Anspruch der Neichslande auf staatsrechtlihe Gleichstellung Ausdruck gegeben. Im alten Deutschen Meih hatten" Elsaß und Lothringen Jahrhunderte lang eine unabhängige Stellung; diese ihre Autonomie wurde auch nah der Einverleibung in Frankreich respektiert, bis die Revolution mit allen Sonderrechten der Provinzen aufräumte. Tatsächlich aber hat es si bis 1870 nicht etwa in einem Zustand staatsrehtlicher Fnferiorität anderen französischen Landesteilen gegenüber befunden. Durch die Einreihung in das Deutsche Neich haben die Reichslande do gewiß nicht s{lechter gestellt werden sollen, als sie in Frankreich standen. Es ist moralische Pflicht der deutshen Bundesfürsten und Bundes\taaten und des deutschen Volkes, Elsaß-Lothringen zu der Stellung zu verhelfen, auf wel@e es ‘ein historishes wie ein tatsächlihes Anrecht hat. Die entgegenstehenden Schwierigkeiten fönnen bei einigem guten Willen überwunden werden. Die Frage der Ausübung der Souveränität bietet die Hauptschwierigkeit; ist fie gelöst, so maht sich alles übrige fast von felbst. Der Landesaus\{huß hat in der leßten Session den Wunsch einer Aenderung der Landes- und der Reichsverfassung ausgesprochen, der niht so weit geht, die völlige Gleichstellung zu fordern; er begnügt sfih mit der Ausscheidung des Reichstages als Faktor bei Beratung elsaß-lothringischer Angelegenheiten. Aus einer Auslassung des Staatssekretärs im Landesaus\husse durfie man entnehmen, daß er diesen Wuns beim Kanzler unterstüßen würde. Jh darf daher heute den Reichskanzler fragen, wie er zu diejem Wunsche steht, Man glaube aber niht, daß folche Abschlagszahlungen uns von den Forderungen der völligen Autonomie abbringen werden. Die politishe Haltung der reihsländishen Bevölkerung kann doch wahrlih fein Argument gegen die Erfüllung dieser Forderung bieten. Die Loyalität dieser Bevölkerung ist über jeden Zweifel er- haben; Elsaß-Lothringen ift deutsch geworden und will in seiner er- drückenden Mehrheit deuts bleiben; das hat Herr von Köller selbst anerkannt. Der fogenannte Protest, soweit darunter die Nicht- anerkennung der durch den Frankfurter Frieden geschaffenen Lage oder gar eine Tendenz auf gewaltsame Losreißung verstanden wurde, besteht nit mehr; er war eine Erscheinung der ersten Jahre nah der Annexion, und damals sehr begreiflih, er müßte den Elsaß- Lothringern nicht zum Vorwurf , sondern zur Ehre angerechnet werden. Die Sympathie mit Frankreich hat mit der Politik gar nihts zu tun; es ist eine reín menshliche Erscheinung, die h

historisch von selbst erklärt. Es kann niemals davon die Rede sein, |

daß die Elsässer Frankreich als ihren Herrn anschen. Wir find gerade so loyale Deutsche wie die Süddeutschen, die auch heute noch ihre Sympathien für Oesterreich ofen zur Schau tragen. Es wäre daher an der Zeit, daß man mik den Üeberbleibseln der veralteten Geseßz- gebung aufräumte und namentlich das Gesetz über die aufrührerischen Rufe endlich aufhöbe, ein Gescß, an dessen Stelle die Bestimmungen über den groben Unfug wirklich ausreihten. Desgleichen sollte man die ge- seßlichen Bestimmungen überdie ungescßlihen Inschriften endlich aufhcben, auf Grund deren die französischen Inschriften in kleinlihster Weise verfolgt werden können. Den unglücklihen Opfern einer ebenfalls veralteten antikfatholischen Politik s\ollte man gleihfalls das größte Ent- gegenkommen beweisen, wenn man Ld dadurch auch freilich nicht den Dank unseres Kollegen Blumenthal erwerben wird, dessen Wahl dur Sozialdemokcaten, Evangelischen Bund, protestantische Liberale 2c. zustande gebraht worden ist. Wenn Herr Blumenthal sich hier als Sprachrohr des elsaß-lothringishen Liberalismus einführte und zum Zusammens{luß aller Liberalen gegen die Katholiken blies, wenn er ‘die Katholiken für gefährliher erklärte als die Sozial- demokraten, so ist das um so wunderbarer, wenn man sich ver- gegenwärtigt, daß dieser reihsländishe Liberalismus sih haupt- \ählidh aus altdeutshen Beamten zusammenseßt. Herr von Köller meinte, wenn {hon von einer Uebershwemmung die Rede sein folle, dann wolle er si lieber dur das „\chwarze" als dur das „rote Meer“ überschwemmen lassen; nah Herrn Blumenthals Meinung soll bei der Beamtenpartei zu einem großen Teil die entgegengeseßzte Meinung herrshen. Zur Ehre der Beamtenpartei nehme i an, daß Herr Blumen- thal den Mund etwas voll genommen hat. Sind denn nun etwa die reiGéländishen Sozialdemokraten weniger ftaatsgefährlich und revo- lutionär als die altdeutschen? Ich glaube nicht; ihre Lehre wirkt bei unseren Arbeitern ebenso aufhetzerisch und gehässig als in Alt- deutshland. Wir Katholiken Elsaß-Lothringens können die Heraus- forderung des Herrn Blumenthal annehmen und den Fehdehandshuh aufnehmen; die Zukunft wird entsheiden, wem der Sieg zufällt, und ob die fkfatholishe Bevölkerung seines Wahlkreises sih gefallen lassen wird, durch den Mund eines Blumenthal hier vertreten zu werden. Uns braucht vor feiner liberal-fozialdemokratischen Allianz bange zu sein. Der Grund dafür, daß Herr Blumenthal, der ga mit einem Fuß bereits im sozialdemokratishen Lager steht, die kat olische Landes- partei so sharf bekämpft, liegt darin, daß die Liberalen, die Beamten- partei befürchtet, wir könnten bei der Regierung zu stärkerem Einfluß

gelangen und den ihrigen verdrängen.

Abg. Gothein (fr. Vgg.): Wer den zweiten Teil vieser Rede gehört hat, müßte beinahe glauben, daß der Name des Reichskanzlers, dessen Etat heute zur Beratung steht, niht Graf von Bülow, sondern Blumenthal ist. Diese Rede hat doch wirklich nihts, aber auch gar nihts mehr mit dem Etat des Reichskanzlers zu tun. Der Norredner bat .nichts mehr und nichts weniger verlangt, als da kein Altdeutsher mehr in den Reichslanden angestellt werden soll. Wie reimt si das mit seiner Sympathie mit Herrn von Köller, der doh früher preußisher Minister war und aus Pommern stammt ? Ich bin in der angenehmen und außerordentlih seltenen Lage, mit dem Abg. von Heydebrand fast Wort sür Wort mich in Ueberein- stimmung zu befinden bezüglih feiner Ausführungen über unsere aus- wärtige Politik, speziell bezüglich des english-französishen Abkommens. Es wäre an und für si von unserem Standpunkte nicht zu bedauern, wenn zwei Mächte ein friedlihes Abkommen treffen. Aber es wäre do zu wünschen, daß so wichtige Verträge, die über das Schiksal großer deutsher Absaßgebiete entscheiden, nicht ohne Mitwirkung des Deutschen Reiches zustande kommen. Es läßt sich auch nicht erkennen, daß }#ch in diesem Abkommen eine Lockerung der deutsch - englishen Beziehungen aus\priht. Eine der- artige Stimmung in England ist zweifellos unterstüßt dur die Be- fürchtung vor der immer mehr erstarkten deutshen Industrie und der Konkurrenz, welhe fie England macht. Das englische Volk würde nicht so erregt sein, wenn diese Konkurrenz mit natürlichen Mitteln gemaht würde * und niht durch den Schleuderexport auf Grund unserer Syndikatsbildung erfolgte, die zu einem ganz außerordent- lichen Unterbieten der englischen Preise geführt hat. Wir wünschen, daß unser Verhältnis zu England freundschaftlich bleibt, hoffen aber, der Reichskanzler möge bei einer etwaigen Aenderung des englisch- französishen Abkommens die deutschen Interessen in ausreihendem Maße wahren. Daß die Aufhebung des § 2 des Jesuitengeseßes eine große Erregung in weiten Kreisen hervorgerufen hat, gebe ih zu. Diese Erregung läßt sich aus dem Inhalt des § 2 des Jesuitengesezes allerdings nicht gut erklären. Auch ih habe bei den Wahlen damit sonderbare Erfahrungen gemaht. Als ih meine Wähler aufklärte, wurde die Auffassung etwas anders. Man braucht wirkli nicht solche Heidenangst davor zu haben, daß ein paar Jesuiten nit ausgewiesen werden. Der § 2 war jedenfalls eine Ungerechtigkeit gegenüber den deutshen Staats- angehörigen. Ausländische Jesuiten können ohnehin ausgewiesen werden. Die ganze Bestimmung bildete einen erwünschten Agitations\toff für das Zentrum, und es ist nur vorteilhaft für den inneren Frieden, wenn eine so zweifelßafte Bestimmung aufgehoben wird. Die Art und Weise der Aufhebung war aber nicht geeignet, in den Kreisen der evangelishen Bevölkerung den Frieden zu fördern. Man hat den Eindruck gehabt, daß man mit kleinen Geschenken die Freund- \chaft des Zentrums sih zu erhalten suchte. Der Reichskanzler wies zwar den Gedanken des Kuhhandels mit dem Zentrum ab, aber er fann nit leugnen, daß fole fleinen Geschenke das Zentrum stärken müssen. Zu den kleinen Geschenken gehört auch die Zulassung der Mearianishen Kongregationen, die durchaus nicht so harmlos sind, wie der Abg. Spahn es hinstellt. Derartige konfessionelle Schülerver- bindungen sind geeignet, einen geistigen Hohmut unter den Schülern zu fördern und die konfessionellen Gegensäte groß zu ziehen und zu ver- \chärfen. Es wäre besser gewesen, auch die protestantishen Bibel- kränzchen zu beseitigen, als die fatholishen Konventikel an den Schulen zu gestatten. Der Reichskanzler nimmt Rücksicht auf die „regierende Partei“ in dieser Sache, wie nicht minder in bezug auf die Schiffahrtsabgabe. Diese Frage ist geregelt dur den Artikel 54 der Reichsverfassüng. Sie gehört also zur Kompetenz des Neichstags. Die drei hierauf bezüglichen Erklärungen des Reichskanzlers, des preußischen Eisenbahnministers und des Staatssekretärs Grafen von Posadowsky weichen in der entschiedensten Weise voneinander ab. Jch habe die Empfindung, als wenn die Erklärung des Reichskanzlers bestimmt war, Beruhigung nicht allein bei den Schiffahrtsinteressenten, sondern auch bei den übrigen Regierungen hervorzurufen, die au heute noch recht unruhig sind, und die Erklärung im Abgeordnetenhaus war dazu be- stimmt, die beiden konservativen Parteien zu beruhigen. Der Staats- sekretär verkennt das Wesen der natürlichen Wafferitraßen v-llständig, wenn er meint, daß eine natürlihe Wasserstraße durh Arbeiten an ihr zu einer künstlichen werde. Der Begriff der natürlichen Wasserstraße in Preußen hat sich historisch entwickelt, und die Ver- fassung hat die Abgabenfreiheit auf diesen Flüssen durhweg festgelegt. Ein Durchstih verändert durchaus nicht den Charakter einer natürlichen Wasserstraße. Tatsäd lich gibt es beute keinen Strom, der in einein Bette fließt, das er immer eingenommen hat. Das gilt z. B. von der Oder. Die Stromregulierung erfolgt im allgemeinen Landesinteresse. Diesen Zweck verfolgte Friedrih der Große an der Oder und der Warthe. Die leßten Durchstiche an der Oder sind im Interesse der Vorflut gemacht worden. Dadurh, daß man einen Strom in ein anderes Bett verweist, verändert man nicht seinen Charakter als eines natürlihen Flußlaufes und gewinnt nicht das Recht, Ab- gaben zu erheben. Anders liegt es bei der Benußung von Schleusen und öffentlichen Gräben; die können als „besondere Anstalten“ angesehen und von ihnen Abgaben erhoben werden. In diesem Sinne muß der Artikel 54 der Verfassung aufgefaßt werden. Es ist niht zulässig, von verbesserien natürlichen Wasserläufen ohne Reichsgeseß Abgaben zu erheben. Ein Wort über die Kündigung der Handelsverträge! Herr von Kardorff beshwert si darüber, daß nit ein naheliegender Kündigungstermin in das Gesetz geseßt worden sei. Der Staatssekretär des Auswärtigen hat demgegenüber auf die Schwierig- feit der Handelsvertragsverhandlungen hingewiesen. Damit hat er uns eine Ehrenerklärung gegeben, da wir früher {hon diese Schwierigkeit betont haben. Daß die auswärtigen Staaten bei uns betteln gekommen wären, wenn. wir den Mut getunden hätten, die Verträge zu fündigen, weil fie eine aktive Handelsbilanz haben, it unrichtig. Kündigen wir den Meistbegünstigungsvertrag mit Argentinien, so würde stati des argentinishen Weizens um so mehr russisher, rumänisher und nordamerikanischer Weizen zu uns eingeführt werden. Der Staatssekretär des Aus

wärtigen Amts hat heute übrigens in seiner Rede des Handels und der

Industrie mit keinem Worte gedaht. Der Abg. von Heydebrand hat für die Einführung der höheren Zölle politishe Gründe geltend gemacht. Das ist eine Politik, die die Verbitterung in den Arbeiter-

freisen auf das höchste steigern muß. Es darf niht eine Berufs\chicht auf Kosten der anderen bevorzugi werden. Was hat der landwirt- \chaftlihe Arbeiter von den hohen Getreidepreisen ? In \{lechten Zeiten, als die Getreidepreise heruntergegangen waren, haben fi eingestandenermaßen die Löhne der landwirtschaftlihen Arbeiter ver- doppelt. Ich bitte den Reichskanzler dringend, die alten Handels- verträge nit früher zu kündigen, als bis brauchbare und gute Handels8- verträge gesichert sind.

Abg. Graf von Bernstorff (b. k. F.): Ich habe Klage zu führen

über die Tätigkeit der Kriegervereine in meiner Heimat. Allgemein haben die Kriegervereine politische Zwecke bisher nicht verfolgt. Dieser Standpunkt ist im vorigen Jahr verlassen worden. Der Vorstand der hannoverschen Kriegervereine hat, veranlaßt durch den Ausfall der leßten Neihstags8wahlen, den. Auss{luß der Mitglieder beschlossen, die eine welfis

Ein Erlaß, den der Vorstand in dieser Beziehung ergehen ließ, klingt wie Hohn auf die Erklärungen, die von seiten der Vertreter der Staatsregierung abgegeben wurdeu, und in denen es als eine Ehren- vfliht hingestellt war, daß das Wahlgeheimnis geschüßgt werde. Meine zweite Klage richtet sih gegen die Organe der Königlich preußishen Regierung. Der preußishe Minister des Innern hat im vorigen Jahr in Hannover in amtliher Eigenschaft alle Parteien zum Kampf gegen die Welfen, selb unter Außerachtlassun threr fonstigen Grundsäße, aufgefordert und bat ihnen dabet in feierliher Weise die Unterstüßung der Staatsregierung in Aussiht gestellt. Dies konnte ih nur auf die Reichstags8wahlen beziehen. Er hat behauptet, die deutsh-hannovershe Partei habe aufs neue und unverhüllter als jemals dem preußischen Staate den Krieg erklärt. Diése Behauptung muß ih unbedingt und energisch zurük- weisen. Daß sie den Tatsachen nicht entspricht, beeilt 8 Fr gramm unserer Partei. Jh möchte bei dieser Gelegenheit ausdrü

e Gesinnung bei den leßten Wahlen bekundet haben.

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