1854 / 190 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Folge der durch den Schlag des Pferdes herbeigeführten Gehirnerschüt- terung so plößlich erfolgt. Nach Znsbruck habe ich eine Staffette abge- ben lassen, damit der dortige erste Arzt herbeikomme, um die nöthigen Anordnungen wegen Erhaltung der Leiche zu treffen. Von ebendaher wird zur einstweiligen Aufbewahrung derselben ein Sarg eintreffen. Ueber diesen fürchterlichen Fall, der, wie wohl Ew. Excellenz überzeugt sind, mich mit dem entseblichsten Schmerze erfüllt, lege ich das aufgenom- mene Vrotokoll des Bezirkshauptmanns ¿çreheißen, fo wie das Zeugniß der bei- den Aerzte bei. Auf Anordnung des Bezirks - Hauptmanns werden die Schüßen von Jmst die Ehrenwache bei der Allerhöchsten Leiche, die na- türlih von den Se, Majestät begleitet Habenden nicht aus den Augen gelassen wird, übernehmen. Den Befehlen über das Weitere von Ew Excellenz gehorsamfst entgegensehend 2c. Eduard von Bez MO wik,“

Hieran ist noch die Bemerkung zu sch{ließen, daß nah der mit

Obigem übereinstimmenden, im amtlihen Protokoll enthaltenen Aus-

sage des Majors von Zezshwiy Se. Höchstselige Majestät beim Sturze noch gerufen hat: „Haltet nur die Pferde!“ und daß gedachtem Protokoll die Erklärung des Majors von Zezshwiß beigefügt ist, daß nach seiner Ansicht dem Postillon keine Verschuldung zur Last falle. Die Aussagen des Königlichen Kammerlakais Kleeberg sind folgender gestalt zu Protokoll gegeben:

e D. Ur Qu Tan, o. Nd Dor Wêg zux - BVrüde rah biegt, stürzte plouliG dexr Wagen. Se. Majestät der König fielen gegen das Handpferd, der Herr Major fiel seitwärts und ih zwischen die Pferde. Der Postillon führte die Pferde. Durch das Um- stürzen des Wagens gerieth der Strang dem Handpferde zwischen die e 5üße und dasselbe {lug aus. Zum Unglück wurde der König gegen die Füße des Handpferdes geworfen und von dem Hufe desselben am Roe garen. J 309 Se. Majestät den König «qus: den Pf@ben heraus. und legte thn mit Hülfe des. Herrn Majors quf den nahen Grasboden, indem wir ihm ein Kissen aus dem Wa det Un DOS Dat gaben. O ne na HQlfe, ‘und dex Hexr Ma [Ube gie un enen Arzt nach Jm O if einem Becher Wasser und trocknete den Schweiß ab. „Mehrere Leute waren zu Hülfe gekommen, und wir trugen dann Se, Majestät den König in das nahe gelegene Wirthshaus zu Brennbichel, wo Se. Majestät, in das Bett gebracht, einen Aderlaß erhielt und mit den Sterbesakramen- ten versehen wurde. Se. Majestät haben vielleicht noch eine halbe Stunde nach diesem Unglück gelebt, worauf Allerhöchstdieselben verschieden. Die Vferde waren nicht wild, der Wagen fuhr langsam, und ich begreife nicht,

e der Wagen umstürzte. Der Weg war nichk so s{lecht, obwohl durch das s{chlechte Wetter etwas ausgespült, und wir sind oft viel schlechtere Wege gefahren. Nach meiner Ansicht fällt drm Postillon keine Schuld

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zur Last, und ih kann wirklich nit sagen, wie der Wagen gestürzt ift.

Weitere Umstände kann ich nicht angeben, und außer dem Hexrn Major,

mir und dem Postillon war bei dem Eintritt des Unglüc{sfalls Niemand gegenwärtig.“ ; : : ¿Franukfurt, 11. August, Jun der gestrigen Bundestag s-=

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Sihung sind, gutem Vernehmen des „Fr. J.“ nah, Gegenstände

von besonderer Erheblichkeit nicht vorgekommen. Oldenburg legte den über die Regulirung des Bentinckschen Streites vereinbarten Vergleich vor. Der Gesandte der thüringischen Staaten zeigte

an, daß die juristische Fakultät zu Jena beauftragt worden ist, in |

dem zwischen Preußen und Lippe obshwebenden Streite, betreffend

Die Dotation der fkatholischen Kirche in Lippstadt, das Urtheil |

zu fällen. Preußen legte seine neueste Rang - und Quartierliste vor. Der Militair =- Ausschuß hielt einen Vortrag über die Be= Dürsnisse der Bundesfestung Luxemburg. Mehreren ehemaligen schleswig - holsteinshen Offizieren wurden Unterstüßungen bewilligt. Die Reclamations =-= Kommission erstattete einen Vortrag über die Beschwerde der Gefammtlandschaft von Anhalt wegen Wahrung und Aufrechterhaltung ihrer Gerechtsame, worin der Antrag gestellt wird, die herzoglich bernburgishe Regierung zu ersuchen, auf die Berhandlungen mit der anhalt-dessau-köthenshen Regierung wegen Herstellung des Verfassungszustandes einzugehen und sodann mit der leßteren und den Ständen zusammen weitere Verhandlungen zu pflegen.

Und weiterhin ‘bemerkt dasselbe Journal: Die Vorlage der russis{chen Antwort an die Bundesversammlung, welche Oester- reich und Preußen in der Erklärung vom 2Wsten d. M. ausdrü-= lich und bestimmt zugesagt haben, ist in der gestrigen Sißzung der Bundesversammlung noch nicht erfolgt, weil von Wien aus die Weisung hier eingegangen, solche noch zurückzuhalten. Die preußi= \he Regierung hat sich, wie man vernimmt, zur Verwirklichung dieser Zusage schon Anfangs dieses Monats in einer an die deutschen Staaten gerichteten Cirkular-Depesche bereit erklärt.

Baden. Karlsruhe, 11, August. Der Bundesbescchluß vom 6, Juli d. J., allgemeine Bestimmungen zur Verhinderung des Mißbrauchs der Preßfreiheit betr. , dessen Publication in den einzelnen deutschen Bundesstaaten bereits begonnen hat, berithrt auch, wie die „Karlsr. Ztg.“ bemerkt, das badische Preßgeseß in verschiedenen Punkten. Die wesentlichste Bestimmung, die in unser Preßgeseß eingreift, dürfte §. 2 sein, welcher also lautet:

S 2. Bur Ausübung des Gewerbes cines Buch- oder Steindruers, Buch- oder Kunsthändlers, Antiquars, Juhabers einer Leihbibliothek oder eines Lese - Kabinets und Verkäufers von Zeitungen, Flugschriften und bildlichen Darstellungen soll in allen Bundesstaaten die Erlangung einer besonderen persönlichen Konzession (obrigkeitlichen Bewilligung) erforder- lih und nur Denjenigen Gewerbtreibenden, welche eine solche Kon- zession (obrigkeitliche Bewilligung) erlangt haben die Erzeugung von Drudckschriften und der gewerbsmäßige Verkehr mit denselben, nach

Maßgabe der Konzession ( obrigkeitlichen Bewilligung) gestattet sein. Die Einziehung der Konzession (obrigkeitlichen Bewilligung) im Falle des Mißbrauchs des Gewerbebetriebes kann nicht nur in Folge gerichtlicher Verurtheilung, sondern auch auf administrativem Wege erfolgen ; auf lep- terem jedoch nur dann, wenn nach vorausgegangener wiederholter crift- licher Verwarnung oder nach erfolgter gerichtlicher Bestrafung die vor- erwähnten Gewerbtreibenden ihre Beschäftigung beharrlich zur Verbrei tung von strafbaren, insonderheit staatsgefährlichen Druckschriften miß- brauchen. Konzessionen, welche in widerruflicher Weise ertheilt sind, kön- nen auch ohne derartige vorhergegangene Einschreitungen auf administra tivem Wege eingezogen werden.

Dejfterreich, Wien, 13, August, Einer telegraphischen Mittheilung aus Brennbühel vom 11. August zufolge, i an diesem Tage in Gegenwart des K, K, Statthalters die Obduction der Leiche weiland Sr. Majestät des hochseligen Königs Friedri dck August vorgenommen worden, Sie hat ergeben, daß der Tod eine unmittelbare Folge der absolut tödtlichen Verleßung der Hirn= \chale und der damit verbundenen hochgradigen Gehirnerschütterung war, und wurde die Verleßung selbst nach Form und Größe als von dem Hufschlag eines Pferdes herrührend erkannt. (W, L)

Niederlande. Haag, 10, August, Der Tar if-Abän- Derungs-=Geseßentwurf wurde gestern von der Zweiten Kam= mer einstimmig angenommen, Derselbe hatte während der Erörte= rungen in den Abtheilungen der Kammer wichtige Modificationen erlitten, in deren Folge der Hauptartikel 1 nunmehr die Bestim- mung enthält, daß die Zollermäßigungen bei Ein- und Ausfuhr von einzelnen Artikeln, welche seitens der Niederlande kraft eines Bertrages einem fremden Staate zugestanden worden sind, wäh-= rend der Dauer eines solchen Vertrages gleichfalls Anwen dung finden sollen auf alle Artikel der nämlichen Art, welche aus oder nach anderen Staaten ein- oder ausgeführt werden, und zwar ohne Unterschied der Flagge, unter welcher die Ein= ode1 Ausfuhr stattfindet, Alles unbeschadet der Bestimmungen der Artikel 1 und § des bekannten Geseßes vom 8, August 1850, Dem Könige wird das Necht vorbehalten, denjenigen Waaren, welche in den Nieder= landen eingeführt worden, um auf irgend eine Weise verarbeitet und dann wieder ausgeführt zu werden, zollfreie Einfuhr zu ge statten, Etwa 80 Tarifsäße, welche zusammen im Jahre 1853 an

Zoll 507,791 Fl. einbrachten, werden durch das jeßt angenommene

Geseß beträchtlih herabgeseßt oder ganz aufgehoben.

Frankreich. Paris, 11. August. Das offizielle Organ des französischen Kriegsministeriums bestätigt ausdrüctlich die Ex= pedition nach der Krimm , der es den Zweck beilegt, ih eines „Pfandes“/ für die Rußland aufzuerlegenden Bedingungen und für die der Türkei und den verbündeten Mächten zu gewährenden ge= rechten Entschädigungen zu bemächtigen,

Heute rüdckt das erste Grenadier Regiment der Kaisergardé vollständig ein, um in der Lcole militaire zu faserniren.

_ Großbritannien und Jrland. London, 12, August, Vie Königin vertagte heute in Person das Parlament. S i Rede dankte sie für den Eifer und die Energie, womit die

zur fträftigen Fortführung des Krieges beschafft worden. 5zn der herzlichen Cooperation mit Frankreich werden alle Unstrengungen dahin gerichtet werden ,„ Dn Tegen. Und agressiven Geist Rußlands zu dämpfen und die Ruhe Euro- E E Königin bewundert den Muth und die Beharrlichkeit der türkischen Truppen zu Silistria und wo sonst immer, Die Königin wünscht si{ch ferner Glück zu der Eröffnung des Küstenhandels und Zulassung fremder Schiffe, und nimmt dann Bezug auf die in gegenwärtiger Session ange- nommenen Geseßze, betreffend die Verbesserung der Steuer=- Erle= bung, das Geseß, wonach die Universität Oxford auch die Dissen= ters zuläßt, das Geseß, das die Bestechung bei Wahlen verhindert. Endlich wird des blühenden Zustandes, worin sich Staat und Volk befindet, im Allgemeinen Erwähnung gethan.

Spanien, Der pariser „Moniteur“ vom 12. August meldet, daß die konstituirenden Cortes bei ihrer bevorstebenden Zusammens-= kunft nur eine einzige Versammlung bilden werden.

Die Regierung bereitet eine Uebersicht des Zustandes der Finanzen vor. ;

Türkei. Bukarest, 3, August. Fürst Gortschakoff hat an den Großban Kantakuzeno vas nahfolgende Reskript erlassen:

Hauptquartier Schillaba, am 19, Juli (a. St.) 1854:

Jn Folge dex Konzentrirung der Kaiserlichen Armee, die ohne Ver- zug vor sich geht, wird die Stadt Bukarest von den Truppen geräumt.

Judem ich mich aus dieser Stadt zurückziehe, überlasse ih dem Ver- waltungsrathe die Leitung der öffentlichen Angelegenheiten. Derselbe wird dafür Sorge tragen, die Verwaltung mit Gewissenhaftigkeit und Eifer zu führen, und zwar auf Grundlage der bestehenden Jnustitutionen des Landes.

Was jedoch die Distrikte betrifft, welche von der kaiserlichen Armee offupirt bleiben, so haben sowohl die Distrikts - Administratoren, als auch alle anderen ihrer subalternen, so wie bis jezt in ihren Ar- beiten zu verfahren, und bei der nothwendigen Verproviantirung werden sie sih den direkten Befehlen der Armeekommanden fügen , - oder denen, welche sie bon dem Herrn Wornik Floresku empfangen iverden, der schon seit der Zeit des Einrückens der russischen Armee in die Walachei mir als Spezialkommissair beigegeben ist.

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Indem ich mi aus der Hauptstadt dieses Fürstenthums zurückziehe, habe ich das Vergnügen, den Mitgliedern des Verwaltungsrathes, so wie allen Beamten und Einwohnern, im Allgemeinen meine Dankbarkeit aus- zudrücken für den Eifer, mit welchem sie insgesammt bereitwilligst dem Bedürfnisse der Kaiserlichen Armee entgegengekommen sind.

(gez.) Fürst Michael Gortschakoff m. p.

Ein Erlaß des Baron Budberg an den Verwaltungsrath lautet :

Der Höchstkommandirende General der Kaiserlichen Armee hat mir den Befehl ertheilt, der Concentrationsbewegung seiner Armee zu folgen und die Verwaltung des Landes dem administrativen außerordentlichen Staatsrathe unter dem Vorsiße des Herrn Großbvorniks Constantin Kan- tacuzeno zu Übertragen. :

Diesem gemäß lade ih den administrativen Staatsrath A O an die jeßt bestehenden Gesetze zu halten und ihr Amt der Árt zu führen, damit keine Abweichungen stattfinden.

: (96) BUd Berg.

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3. S. Pat om südlichen Kriegs\hauplaß Fol= In Bukarest erwartete man den Einmarsch der Öster-

reichischen Truppen in die Fürstenthümer zwischen 20, und 24. Au-

gust, Omer Pascha hat dem walachischen Berwaltungsrathe eine

offizielle Mittheilung von dem zwischen Oesterreich und der Pforte

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geschlossenen Uebereinkommen in Betreff der Beseßung der Fürsten= thümer dur êssterreichische Truppen gemacht. |

Aus Galaß vom 3, August wird gemeldet, daß am 2, Augusí daselbst ein Courier aus dem Haupiquartier des Generals Osten= Sacken eingetroffen ist, der den Befehl überbraht hat, Anstalten zur Räumung der Stadt zu treffen, da die Moldau auf Befehl des Czars verlassen werden wird. Vorläufig werden nur die Spi- taler und Kriegsvorräthe nach Reni geschaft. Die Truppen blei= ben marschbereit, um zu jeder Stunde nach Reni abrüdcken zu können.

Einer telegraphishen Depesche aus Jassy vom 9. August zufolge trifft die dortige russische Kanzlei Vorbereitungen, die Stadt nächstens zu verlassen.

Der mit außerordentlichen Vollmachten zur Bewerkstelligung des Nüclzuges der russischen Truppen aus der Moldau versehene General von VDsten-Sacken wird sein Hauptquartier von- Jassy nach Mohilew in Bessarabien verlegen, Ein Theil seines Generalstabes ist bereits dahin abgegangen.

Die Landpost aus Konstantinopel vom 4, August brachte Briefe mit der Meldung, daß Dervisch Pascha zum türkischen Commissair für die Moldau ernannt sei und sich in Kürze dahin begeben werde. Die Verhandlungen zur Verbesserung der Lage der Christen sind im Pfortenrathe fortdauernd. Arif Efendi is mit der großherrlichen Anerkennungsurkunde für den neuen Vicekönig nah Egypten ab= gegangen.

Ma DVDerichten aus Konstantinopel uber Die Lage Der Dinge auf dem asiatischen Kriegsschauplaße gegen, Ende Juli wird das russische Heer fortwährend massenhaft verstärkt und überhaupt in eine Verfassung gesedt, die wichtige Kriegsereignisse vorausseßen

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läßt, Zu Det Vet Nrmeeco! ps Bebuto N Uno An Doe ff |

wird ein drittes Armeecorps als Reserve aus. dem Junnern Ruß- lands stoßen. Anapa wird in größter Eile befestigt. Ju der Nähe der Stadt ist ein für 20,000 Mann eingerichtetes Lager vorberei tet, Man spricht mit voller Bestimmtheit davon, daß die englisch französischen Truppeu die Offensive gegen Rußland am asiatischen Kriegsschauplabe eröffnen werden, Die Gerüchte, daßSchamyl die Hülfe | der Auxiliartruppen abgelehnt habe, werden als eine absichtlich in Umlauf gebrachte Täuschung bezeichnet, Jn Wahrheit steht Schamyl sowohl mit den Engländern als Franzosen auf bestem Fuße und wird mit den alliirten Truppen gemeinschaftlich gegen Rußland operiren. | Das türkische Armee = Corps in Asien hat dagegen wirklich Befehl |

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erhalten, bis zum Eintressen der Truppen der Allürten in der L sensive zu bleiben. Jun den türkischen Hafenorten werden für Landung bedeutender Truppenmassen Vorbereitungen getroffen,

Aus Trapezunt, 20 Ur, Venwter Die Co Sena! Von einem im „Journ, de Constantinople““ erzählten Zusammenstoß der Türlen Und Num, ber irgendwo zwischen Ardahan _ und Achälyik stattgefunden hätte, war s{hon vor einigen Wochen die | Kunde über Erzerum hierher gelangt; es lautete aber dieselbe so dunkel und so unbestimmt und man schien überhaupt, selbst in den | Konsulaten der verbündeten Regierungen, fo wenig Gewicht darauf | zw legen, daß 08 Taum: nothig erschien, die Nachricht zu) erwahnten. Unterdessen hat mat {Kck in. Stamhul mög- | lihst beeilt, die nach den unglücklihen Gefechten des vori- gen Monats bedenklich verminderte Heeres - Abtheilung in der Colchis zu ergánzen, denn es sollen an 10,000 Mann regulairer | Truppen am Bord der türktisWen Dampffregatten gewesen sein, | die man in den leßten 10 Tagen nacheinander in diesen Ge- | wässern sah, und die meistens nach Batum _eine oder zwei, | wie es hlen, e dtr Richtung nach - Ts@Wtrkessian weiter steuerten. Nachdem Selim Pascha in dem lebten ; Treffen, wie hon bekannt, seine ganze Feld - Artillerie ein-= | gebüßt, hat er mit derselben Gelegenheit nicht weniger | als 20 Kanonen zugeschickt erhalten, also noch mehr als |

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er damals verloren, Für Erzerum und Kars haben dann die- selben Kriegsschiffe und mehrere Segelfahrzeuge etwa 39 Wallge- \hüße, sammt ihren Laffetten nebst. einer Menge Munition und Montirungsstücken hier gelandet. Man sieht aus allem dem, daß, wenn das anatolishe Heer bisher wenig zu leisten vermochte oder nur Schlechtes leistete und der materielle wie der moralische Zu- stand desselben viel zu wünschen übrig läßt, das Kriegsministeriunt in Konstantinopel weniger dabei verschuldet, als die Fahrlässigkeit und Unfähigkeit der Befehlshaber. Jhrerseits läßt die hiesige Pro= vinzialbehêörde noch immer Schaaren von Baschi-Bozuks zum Armeekorps in Batum abgehen, die wir jeden Tag, ihre Fahnen und barbarische Musik voran , gleichsam „in Parade“ aufmarschiren sehen, wie sie sich zu ihrer Einschissung auf Segelfahrzeugen nah dem Landungs= plaße begeben. Ein vorgestern mit dem österreichischen Dampfer angekommener Oberst des französischen Generalstabs, der dem Se= riasker des anatolishen Heeres als General-Adjutant zugetheilt ist

aljo wohl die Leilung der dortigen Kriegsangelegenheiten faf= tisch übernehmen soll ist noch an demf{elber Tage nach Kars weiter gereist.“

Um Bord der am 18ten von Beirut abgec angenen französischen Kriegsbrigg befand sich der französische General-Konsul Herr Lesseps, welcher sich, wie es heißt, nach Jerusalem begiebt, um die Ange= legenheit des noch immer in Jaffa in Erwartung der ihm gebüh- renden und von der Pforte bewilligten Genugthuung verweilenden lateinischen Patriarhen, Monsignor Valerga, zu ordnen. Der Fer= man, betreffend den vom Patriarchen verlangten Bau einer katho- lischen Kirche in Beit - Djala, ijt in Konstantinopel bereits ausge=-

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fertigt worden, Briefe aus Jerusalem vom 21sten melden, daß in Naplusa die gestórte Ordnung durch von Jakub Pascha dahin ent= sendete 200 irregulaire Soldaten wieder hergestellt Mel

Der „Off. Triest.“ bringt nun Details über den bereits tele- graphish gemeldeten Brand von Amasia, Die Feuersbrunst war in der Nacht vom 17,—18, Juli im Bazar ausgebrochen. Es fehlte an Löschmitteln und so konnte der Brand dur volle 19 Stunden wüthen und den ganzen Bazar (700 Kaufläden), mehrere Mos\cheen und 800 Wohnhäuser verzehren. Es gingen an 30,000 Kilvs „orn und 10,000 Kilos Gerste zu Grunde, Der sonstige Verlust wird auf 6 Millionen Piaster veranschlagt.

Die Nachrichten aus Damaskus reichen bis zum 20. Juli. Am lOten ist die gewöhnliche Pilgerkaravane unter Führung Arif Pascha? s nach Mekka abgegangenz wie zu erwarten stand, war sie diesmal sehr geringzählig.

Außland und Polen. St. Petersburg, 8. August,

r „Russische Invalide“ veröffentlicht folgende Nachrichten vom

hwarzen Meere: Um 14, (26.) Juli, bei Tagesanbruch, zeigte sich Sicht von Sebastopol eine feindliche Flotte, in der Zahl von

Dreidecker-Linienschisfen, 11 Zweideckern und 7 Dampfern z davon waren 5 Schraubenschiffe, unter denen 1 Dreidecker, wahrscheinlich das französische Linienschiff „Montebello.“ Die Dampf-Linienschiffe und Dampfer bugsirten die Segelschiffe, und die ganze Flotte be wegte sich in der Richtung nach dem Cap Lukull, mit Ausnahme von 3 Dampfern, Diese 3 Dampfer näherten sich den Batterieen des Nordufers, als einer derselben aber eine Kanonenkugel in den Spiegel erhielt, welche vom Bolochow-Thurme abgefeuert war, ent= sernten sie sich nach Norden und beschäftigten sich mit Sondirungen beim Cap Lukull, wo auch die ganze Flotte anhielt. Bei Sonnen-= untergang vereinigten sich alle feindlichen Schiffe und legten 12 bis 14 Meilen von Sebastopol bei. .

Schweden und Norwegen. Stocckholm, 11. August. Französische und englische Truppen sind im Besiß der ganzen Alands= Insel. Die Russeu haben sich in die Festung Bomarsund zurüdckge-

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zogen, welche seit dem 8ten d. ununterbrochen beschossen wird.

Í ' r c V D s N (X C S EE N as Paris, Sonntag, 13: August, (Tele Dep 0G D) Dex , p c ' { ! N! XE ly F Dai Coy - J heutige „Moniteur“/ meldet, daß die Rückehr des Kaisers nach Paris erst zu Ende des Monats stattfinden werde. Der „Moni=

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Pascha gesandt worden sei, um mit demselben das Einxücken de1

Oesterreicher in die Donausürstenthümer zu ordnen. In Der Passage erdffnète die I3pr06z. Rente 4U 73, 30 und

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Statistishe Mittheilungen.

Die Entwickelung amerikanischen Union, oft f geht keinesweges mit gleicher Raschheit von Statten Tel 1 uns vorliegenden Berichten, der Staat Jllinois mit ansehnlicher Schnelligkeit vorwärts, während das anstoßende Missouri zurüdckbleibt. Zllinois hat zur Zeit schon 15 Haupt - Eisenbahnen mit einer Länge bon 2123 englischen Meilen, die sich Ende dieses Jahres bis auf 3200 aus dehnen dürften, Die Hauptstadt Chicago, «welche vor 15 Jahren noch nicht vorhanden war, hatte im Mai d. J. bereits 75,000 Einwohner. Ver

S einen und des anderen Staates der nord elbst unmittelbar si begränzender Staaten, So schreitet, nach