1854 / 220 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1662

Angekommen: Se. Durchlaucht der Prinz Heinrich VU,

Reuß, von Dresden, e : E A Der außerordentlihe Gejandte und bevollmächtigte Minister

am deutschen Bundestage, von Bismarck- Sckch{chönhausen, aus der Provinz Pommern.

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Abgereist: Se. Erlaucht der Graf Heinrich von Schön- burg-Glauchau, nah Gusow.

V eofanunntmaGun ge

Der dur die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 2. September c. einberufene Provinzial - Landtag der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Niederlausibß ist heute erössnet worden.

Nachdem die Stände dem Gottesdienste beigewohnt hatten, begaben sich dieselben nach dem Landschaftshause, woselbst ihnen der Unterzeichnete, als Königlicher Landtags Kommissarius, die Aller- échsten Propositions - Dekrete vom 2. September, 31. August und 9, September c., welche also lauten:

Wir Friedrich Wilhelm , von Preußen 2c. 2c.

Gottes Gnaden, Kömg von

entbieten Unsern zum Provinzial-Landtage einberufenen getreuen Ständen der Mark Brandenburg und des Markgrafthnms Niederlausiß Unsern landesväterlichen Gruß und lassen ihnen folgende Propositionen zur Be- rathung und Erledigung zugehen :

{) Fn Gemäßheit des §Y. 24 des Geseßes vom 1. Mai 1891, betreffend

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die Einführung einer Klassen- und kla| haben Unsere getreuen Stände Mitglieder und Stellvertreter zu den der Provinz angehörigen Bezirks - Kommissionen, nach den darüber von dem Finanz - Minister ertheilten Jnstructionen, welche Kommissarius mittheilen wird, neu zu wählen. Jngleichen haben Unfere getreuen Stände, mit denselben durch §§. 5 und 47 des Geseßes vom 2. März 1850 in den Angelegenheiten der Rentenbank zugewiesene Mitwirkung und Kontrole nach den näheren Mittheilungen, welche Unser Kommnissa-

rius machen wird, die Wahl von Abgeordneten und Stellvertretern vorzunehmen.

Von Unsern getreuen Ständen ist fernex die Wahl des zux noch nicht definitiv gebildeten Aus\chusses, in Gemäßheit des Nr. 2 des Geseßes wegen der Kriegsleistungen und deren VergÜ- tung vom 11. Mai 1851, unter angemessener Betheiligung der eîn- zelnen Stände, zu bewirken. Unsern getreuen Ständen lassen Wir den Entwurf eines zur Ergänzung des Gesetzes, betreffend die Zerstückelung von Grund- stücken und die Gründung neuer Ansiedelungen vom 3, Januar 1845 und des Ergänzungs-Geseßes vom 24, Mai 18953, nebs Mo- tiven, zur Begutachtung zugehen. Jn Betreff der laufenden ständischen Verwaltung wird Unfer Kom- missarius die nöthigen Mittheilungen an Unsere getreue Stände machen. Die Dauer des Provinzial-Landtages haben Wir bis zum 3. Okto bex. d. J, bestimmt. Wir bleiben Unsern getreuen Ständen in Gnaden gewogen.

Putbus, den 2. September 1854.

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(gez.) Friedrich Wilhelm.

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vou dtr QNCHDT, Graf Waldersee

001 MANTe Nf T.el, von Raumer.

(gegengez.)

Für den Minister des Junern von Manteuffel

An die zum Provinzial-Landtage der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Niederlausiß versammelten Stände.

Wir Friedrich Wilhelm , von Gottes Gnaden Preußen 2c. 2c. entbieten Unsern zum Provinzial-Landtage versammelten getreuen Ständen Unsern gnädigsten Gruß.

Mit Rücksicht auf ein anerkanntes Bedürfniß lassen Wir Unsern ge- treuen Ständen den Entwurf eines Gesetzes, betreffend das Verfahren bet Pfarrauseinandersezungen in den vormals Königlich sächsischen Landes- theilen, nebst den Motiven vorlegen und sehen Wix der gutachtlichen Aeußerung Unserer getreuen Stände über diesen Entwurf entgegen.

Wir verbleiben Unsern getreuen Ständen in Gnaden gewogen.

Gegeben Putbus, den 31. August 1854. :

(gez.) Friedrich Wilhelm.

Simon Le

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von der Heydt Graf Waldersee. Für den Minister des JFnnern: yon Manteuffelc

(gégengez,) von Manteuffel,

hon Raumer.

An die zum Provinzial-Landtage versammelten Stände der Provinzen Brandenburg, Schlefien und Sachfen.

sifizirten Einkommen - Steuer, |

Unser | E. Dire n Ln A M. zu bestimmen geruht, daß der Provinzial- Nüdcksicht auf die |

| hufs Erledigung von Geschäften,

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Gesehes

König von |

| höchstdieselben den Herrn

von Gottes

Wir Friedrich Wilhelm, Preußen 2c. 2c. entbieten Unsern zum Provinzial-Landtage versammelten Ständen Unser gnädigsten Gruß. S

Mit Nücksicht auf ein anerkanntes Bedürfniß lassen Wir Unser getreuen Ständen den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Verbindlich keit der Mitbelehnten zur Anmeldung ihrer Rechte an denjenigen Lehne auf welche das vormals sächsische Lehnrecht ausschließlich oder \ubsidiarifa, Anwendung findet, nebst Motiven vorlegen, und sehen Wir der qua lichen Aeußerung Unserer getreuen Stände über diesen Entwurf entgeger

Wir verbleiben Unsern getreuen Ständen in Gnaden gewogen. E

Putbus, den 9, September 1854.

Gnaden, König von

(gez.) Friedrich Wilhelm.

der Hehdi Simons Graf Waldersee

VON

(gegengez.) von Manteuffel. Raumer

Von eaen Dn

Un die zum Provinzial-Landtage versammelten Stände der Provinzen Brandenburg, Schlesien und Sachsen. mittheilte und den Provinzial-Landtag für eröffnet erklärte. Berlin, den 17, September 1854, Der Ober-Präsident der Provinz Brandenburg, Staats-Ministei Flottwell,

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Bean Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchster Kabinets:

Landtag des Herzogthums Pommern und Fürstenthums Rügen, be: um 4 tober D, 3 a0

Stettin einberufen werde. Zum Landtags-Marschall haben Aller

| Carlsburg, zum Stellvertreter desselben den Herrn Geheimen Ober-

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Regierungs - Rath von Schöning auf Ueckerhof} und zum

Landtags-Kommissarius den Unterzeichneten Allergädigst ernannk, Die Erbffnung des Provinzial - Landtages wird am Sonntage

den 1. Oktober cr., Mittags 12 Uhr, im Ständehause zu Stettin,

nah beendigtem Gottesdienste in der Schloßkirche daselbst, erfolgen.

Berlin, den 16. September 1854,

Der Königliche Kommissarius für den Provinzial - Landtag des Herzogthu:ns Pommern und Fürstenthums Rügen, Ober =- Präsident Senfft von Pilsach.

E MEAA C BIEA E Ei A i

Ber euntmCGQUuUng

Des Königs Majestät haben durch Allerhöchsten Erlaß vom 13, d. M. die Einberufung des Landtags der Provinz Westfalen zum 4, Oktober d. J. zu befehlen und den Herrn Grafen von Landsberg-Gemen zum Landtags-Marschall, den Herrn Kam- merherrn Freiherrn Gisbert von Bodelschwingh=-Plettken berg zu dessen Stellvertreter, so wie den Unterzeichneten zum Landtags-Kommissarius zu ernennen geruht.

Die Eröffnung wird nach vorgängigem Gottesdienste in dem Dome und in der evangelischen Kirche, im Friedenssaale des hiesi- gen Rathhauses um 12 Uhr Mittags stattfinden,

Münster, den 16. September 1854,

Der Königliche Landtags - Kommissarius, Ober - Präsident von Westfalen, von Düesber g.

Bekanntma G U f 0

Auf Befehl Sr. Majestät des Königs wird der Provinzial- Landtag der Provinz Sachsen am 1sten Oktober d, J. um

Ständehause zu Merseburg eröffnet werden. J eh N dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß,

daß der Herr Kammerherr Graf von Zehch=-Burkersrode U]

Bündorf zum Landtags - Marschall und der Ie TIEMe N zum

Königlichen Landtags - Kommissarius ernannt worden isl, Magdeburg, den 16. September 1854,

Der Ober-Präsident der Provinz Sachsen, von Wtbleben.

Grafen von Bismarck-Bohlen aus

1663

BelauntmaGUn,

Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchsten Erlasses vom (3ten d. M. die von dem Herrn Minister des Innern bereits an- eordnete Einberufung des Provinzial - Landtages für die Provinz Schlesien und das Markgrasthum Oher =Lausiß zum 24sten d, M, zu genehmigen und den Hexrn Fürsten von Pleß zum Landtags=- Marschall, den Königlichen Geheimen Regierungs-Rath und Kredit- Jnstituts-Direktor Herrn Freiherrn von Gaffron zum Stellver- treter desselben, mich aber zum Kommissarius des Landtages zu ernennen geruht, was ih mit Bezug auf die Bekanntmachung vom ten d. M. (Staats-Anzeiger Nr. 214, S, 1619) hierdurch zur fentlichen Kenntniß bringe, j Breslau, den 16, September 1854,

Der Ober-Präsident der Provinz Schlesien, von Schleiniß,

Erneuerter Hülferuf!

Was wir in unserem Aufrufe vom 24sten v. M, als bange Befürchtungen ausgesprochen, ist zur gräßlichen Wahrheit geworden, Die Größe des Unglüds, das Schlejien getroffen, übersteigi weii alle Berehnungen. Das Stromgebict des rechten Over=Users in «iner Länge von vierzig, in einer Breite von einer bis zwei Meilen ist verwüstet, Die fruchtbarsten Niederungen sind öde Steppen. Zwei Hundert Ortschaften standen und stehen theil- weise noch unter Wasser. :

Häuser aus der Fluth z

Nur mit den Dächern ragten die ; viele einge= stürzt, vielen droht noch der Einsturz.

viele siad fortgeri|sen , | Eine Menge Vieh fan® iu

den Wogen den Untergang und das aus dem Wassertode gerettete /

also

wird kaum dem Hungertode entgehen, denn alle Futterbestände, alle Aerndtefrüchte in Scheuern und auf Feldern sind total vernichtet, alle Triften und Weiden vershlämmt, versandet, erun, Menschenleben sind, Gott sei Dank! nur wenige, so viel bis jeßi vefannt, zu beklagen, aber die unglüdilichen Bewohner jener Gegen- den! ohne Nahrungsmittel, ohne Obdach, oder genöthigt, in Den falten, durchnäßten, A) Ma sie trostlos in den kommenden Winter nicht nur, jondern in Die fommende Zeit denn für viele dieser heimgesuchten Ortschasten i auch die nächste Aerndtehoffnung untergegangen, E Die Trostlosigkeit steigert sich durch die Aug]: das nachste Frühjahr könne eine ähnliche Gefahr bringen, Denn mit wenigen Ausnahmen sind alle Oderdämme zerstört, Die \chon fortgerüdte Jahreszeit gestattet nux eine theilweise und nothdürstige Herstellung, velhe dem Eisgange und dem Hochwasser Des lfommenden Grüh=- iahrs kaum wird Widerstand leisten können. Der Schaden an durh- brochenen Deichen, fortgerissenen Brücden, durchwühlten Straßen, zerstörten Gebäuden, untergegangenem Bieh, weggeschwemmten Bor- räthen, vernichteter Aerndte und verwüstetem Grund und Doden berechnet sich nach Millionen! E Und um das Mah diejer Bedrängniß voll zu machen, }o0 tom= men noch die bereits überall ausbrechenden Krantheiten, welche Vei den ungesunden Wohnungen, bei dem Mangel an Nahrungsmitlein und gusreichender Pflege, troß aller Fürsorge dexr vffentlichen De- hörden, leiht in Epidemieen O od, Unser Hülferuf vom 24, 9, M, Vat, Me. wix Mil Dettauen gehofft, in Deutschland hereits warme Theilnahme, edie L erzen und offene Hände gefunden, und wir sprechen gern unsern Dank daslx Rb a r E M Ey uneigennüßigjten VDerelt- willigkeit nicht blos das Organ unsers Hülseruss ;¿ JonDern qu die Vermittlerin der geleisteten Hülse durch Annahm: der Beiträge und Absendung derselben an unsern Kassirer, Banquier L. Salice, geworden, und wi dürfen au/ diese anerkennenswerthe Unterstüßung auch ferner renen, Nun aber, wo das ganze furchtbare Bild des Elends angefangen hat si v1 un- sern Augen aufzurollen, nun, wo es klar geworden , daß. dem Umfange diefer Noth nur dur die U m sangr eich ste Use Milderung geschaft werden könne, nun wiederholen wir an Deutsch= lands Bewohner, und , weld Va O feiern dürfen, und an Alle, die ein Herz haben für die Noth der Brüder, mit erhöhter Dringlichkeit den Rus: DEfet, belfet bali und helfet nach Kräften! Breslau, den 9, Septembei 1854, Das Comité zur Unterstüßung der durch die Wassersluth Verunglückten in Schlesien. F, Fischer, Rechts-Anwalt, Neukirch, Dom-Kapitulgr, Baron von Gaffron, Direk- Fürst von Meß tor des Königlichen Kredit-Jn- Rother, Pastor prim-. stituts für Schlesien, Saliice, Banquier, Haake, Regierungs-Rath. Schmei dler, Senior. ; Korn, Buchhändler. S ohr, Ober-Regierungs-Rath, Landsberger, Banquier, von Struensee, Ober-Regte- Latussek, Weihbischof. rungs=-Rath. von Löbbe Fe, Geh. Kommer- Ts\chode, Maurer-Meister, zien-Rath, Graf v, Zedliß-Trüßschler, M völ in axi, Präsident: der Hans Regierungs-Präsident,

delstkammer,

| zur Tafel die fremden hohen Gäste, | Allerhöchstsich direkt vom Exerziren per Eisenbahn nach Potsdam

| Provinzial =- Landtages Des Markgrafthums Niederlausib gehalten worden ist, thei= | len wir diejenige Stelle mit, welche auf die durch die a

an_ die, welche ein fröbliches Aerndtefest |

Nicotamtiiches.

Preußen. Potsdam, 16, September, Se. Majestät der König begaben Allerhöchstsich heute früh von Charlottenburg nach Tempelhof, stiegen dort zu Pferde und ließen, umgeben von den Prinzen des Königlichen Hauses, von 8 bis gegen 11 Uhr das Garde-Corps mit markirtem Feinde exerciren, wobei auch der Prinz=

M»; : : ; d C ; | Regent von Baden und Prinz Friedrich der Niederlaude, fo wie | die Prinzessin Griedrih der Niederlande, Prinzessin Karl und Erh-=

prinzessin von Meiningen Königliche Hoheiten zugegen waren.

p rge Pn ( ; Ihre A, Q ; , h , , % p Majestät die Königin sind leider dur ein leihtes Unwohlsein bis- her in Sanssouci zurückgehalten worden, empfingen aber daselbst Se, Majestät der König haben

begeben und die Vorträge schon unterweges beginnen lassen. Berlin, 18, September, Aus der Rede, welche von dem

| Königlichen Landtags = Kommissarius, Staats - Minisier und Vber-

Prâjideuten Flottwell Excellenz, bei der gestrigen Eröffnung des der Mark Brandenburg und ejen 1 ttgefunde- nen Uebersluthungen entstandenen Beschädigungen Bezug hat, und daher, insofern sie von den obwaltenden Zuständen in der Provinz

Dra nde n h u rg ein anschauliches Bild liefert, das allgemeine Jn=

teresse in Anspruch nimmt. Dieselbe lautet folgendermaßen :

i Oer ich die Eröffnung des Provinzial-Landtages ausspreche, halte ih mich verpflichtet, der hohen Versammlung noch einige Mittheilungen über die Nothstände zu machen, welche in Folge der Ueberfluthungen der diese Provinz durchstrómenden Flüsse, wenn auch nicht in gleichem Maß und Umfange als die beklagens8werthe Nachbar-Provinz Schlesien, so immerhin in einex sehx empfindlichen und erheblichen ise betroffen haben,

Weise Zunächst war es der zwischen der Elbe und dem Loeckniz-Fluß bele: gene, sehx fruchtbare, unter dem Namen der Lenzerwische bekannte Landes-

doch

E N S E A I, | theil, welcher schon in der Mitte des Juli durch das Anschwellen des ungesunden Wohnungen Schuß zu suchen, jehen | 0 18 ite des Juli. durck das Answellen det

Elbstromes und den dadurch herbeigeführten Rükstau der Lökniß fast seiner ganzen Aerndte beraubt ist; demnächst trat in Folge anhaltende und heftiger Regengüsse im Spreewalde und im oberen Spreegebiet, in den Kreisen Calau, Lübben und Beeskow eine sehr bedeutende leberschwemmung ein, welhe außer den Spreewalds - Ortschaften, die: Fluren dex, Städte Lübbenau. ugd Yühveu “Und sieben

Doxfgemeinden des Kreises Beeskow erreichte und nicht blos die sonst

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| sehx ergiebige Heu - Aerndte großentheils vernichtete, sondern auch einen | großen Theil der Getreide-Aerndte, der Gartensrüchte und besonders der

Kartoffeln gänzlich zerstörte, so daß sowohl die bäuerlichen Grundbesißer

| als auch die Büdner, Häusler und Tagelöhner einen Verlust erlitten

haben, den die größeren Grundbesißer sehr schmerzlich empfinden, und welcher insbesondere die sogenannten kleinen Leute um ihr Hauptnahrungs

| mittel gebracht hat.

u emnächst seßten die aus Schlesien sich in den Oderstrom ergießen Den ¿Fluthen DIC angränzenden Deiche in große Gefahr, welche von der Gränze des Regierungs - Bezirks Liegniß bis zur Stadt Frankfurt, den Kreisen Züllichau, Crossen und Guben leider zahlreiche Dammbrüche (siebzehn an dex Zahl) herbeiführten, wodurch zwar nicht sehr umfana veiche Ländereien, aber zUmM Großen Sell ebr arme GUnemden Vari getroffen sind. Die Deiche im Mittel- Oderbruch sind nur durch umsichtigen und energischen Anordnungen der Deich-Beamten, untex denen sich ganz besonders der Deichhauptmann und Regierungs - Baurath Nau mann rühmlih ausgezeichnet, so wie der Herren Landräthe des Ober- barnimschen und Königsbergschen Kreises und durch die angestrengteste Thätigkeit der Grundbesizer, welche vermittelst mehr als tausend Erd fuhren die gefahrdrohenden Stellen des in seiner Länge gespaltenen und zum Theil eingestürzten Dammes wieder befestigten, unter dem Beistande Gottes erhalten und ist dadurch einem unberechenbaren Nothstande glüdck lic) vorgebeugt worden. Auch die Meliorationswerke am untern Ode Strom von Hohensaathen bis gegen Stolpe, bis wohin die neue Ein deichung vorgeschritten ist, sind vermöge der angewendeten Schußmaßregeln Gott lob ungefährdet geblieben, so daß die durch die hohen Wasserständ e unterbrochenen Erdarbeiten, welche die Kräfte von beinahe Dreitausend Arbeitern in Anspruch nahmen, schon wieder haben begonnen werden tónnen.

Ferner hat der unerhört hohe und fortdauernde Wasserstand im Havel strom die Heu- und Grummet - Aerndte in den angränzenden Wiesenlän dereien erheblich beschädigt, ja theilweise vernichtet, und es ist leider zu befürchten, daß die beispiellos lange andauernde Ueberschwemmung bei dex warmen Witterung auch die Gras-Narben theilweise zerstört haben ind daß dadurch auch die Hoffnung einer Heuärndte im nächsten Jahr nindestens sehr verkümmert werden dürfte. q P

ußerdem sind an allen kleineren fließenden Gewässern, die nich in Flüsse und Strôme exgiezen und an denen diese Provinz so reich 1st, Neberfluthungen eingetreten, ‘welche mehr oder minder besonders an der Heu-NAexndte erhebliche Verluste herbeigeführt haben.

Es sind überall die nöthigen Vorkehrungen getroffen worden, um Schadenstände näher zu ermitteln und durch Unterstüßungen bon Seiten dex Kreisstände und Eingesessenen der Noth möglichst abzuhelfen, den Ar- veitlosen aber andern Erwerb zu verschaffen ; auch ist mit Rückficht auf den reichen Aerndtesegen, dessen sich die höher gelegenen Landstriche in diesem Jahre zu erfreuen haben, mit Recht: zu. exwarten, daß Jeder etnen Theil: seines Ueberflusses den nothleidenden Mitbrüdern abzutreten geneigt sein werde; aber: dennoch dürfte. voraussichtlich in einzelnen Gegenden, namentlich, an den, Ufern. der Oder und. dec Sbpree allen De-

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