1883 / 120 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 May 1883 18:00:01 GMT) scan diff

T ank N. A

H E L L L ti Sd i deri e E R

i E n U E A A L E E E

den legiélativen Bestimmungen kcnnen zu lernen, um beurtheilen zu können, in wie weit die Gesichtspunkte des heimischen mit denen des fremden Rechtes übereinstimmen und in welhem Maße sie von dem- selben divergiren. Der Verfasser, welcher i bereits dur seine literarisden Erzeugnisse in der Sphäre des Wechselrehtes etnen Namen crworben, hat in gegenwärtiger, den Manen seines verstorbe- nen Vaters gewidmeten Zusammenstellung seiner Befähigung gerade auf diesem Gebiet von Neuem Ausdruck verliehen und mittelst der von der Verlagsbandlung mit sorgfältiger und sauberer Ausstattung be- daten Arbeit eine fühlbare Lücke in der Literatur beseitigt. Mit Glüd hat er unter Aufwendung jahrelanger Mühwaltung die fi der Bcwältigung eines so riesigen Unternehmens entgegenstellenden Klippen ¿zu umschifen und in der Wiedergabe der fremden Terte ia deutscher Sprahe die linguistishen Schwierig- feiten, welde namentlich die central- und südamerifkanischen Geseßbüber bei ihrem oft dun!len und verworrenen Inhalt darbieten, auszugleihen gewußt. Betrachtet man das Werk in seinen Cinzelheiten, so findet man zwei große Gruppen von Staaten, deren erstere eine Kodifikation der handelsrehtlihen Legalbestimmungen aufweist, während leßtere (zu ihr zählen: China, Dänemark, Großbritannien und Irland, Hawai, Liberia, Japan, die Vereinigten Staaten Nordamerikas, Schweden und Nor- wegen) eincr solen entbehrt. Verfasser hat das Werk mit den kodi- fizirten Handelégesetzbüchern und zwar na diplomatishem Brauch in alphabetisber Ordnung begonnen und jedem einzelnen ein Inhalts- verzeichniß beigegeben, um am Sluß feder der beiden Hauptabthei- lungen ein ausführlies, die leite Ucbersiht und Orientirung föôr- derndes Generalregister folgen zu lassen. Was die erste Gruppe be- trifft, so muß hervorgehoben werden, daß die Grundlage ihrer Doktrinen wehr oder weniger der Code de commerce mit seiner viertheiligen Glicderung: Handel im Allgemeinen: Litt. 1 bezw. Litt. 8, Wechsel: Scehandel Litt. 2, Konkurs Litt. 3, und Gerichtsbarkeit bezw. Verfahren in Handelssachen Litt, 4, bildet. Tritt man den Kodifikationen der cinzelnen Länder näher, fo findet man, daß sie je nah der gänzlichen oder partiellen Rezeption der Materie des code in act verschiedene Unterabtheilungen zerfallen, zu deren ezsterer, unter Aufnahme der wesentlichen Codebestimmungen, Belgien, Brasilien, Chile, Costa Rica, San Domingo, Ecuador, Haiti, Mexiko, Peru, Portugal, Rußland, San Salvador und Venezuela zählen, während die zweite das die Materie des Seehandels omittirende H. G. B. von Bolivia, die dritte die sid nit über das Gebiet der Geritsbarkeit und des prozessualishen Verfahrens ver- breitenden H. G. B. der Argentina, von Griechenland, Guatemala, Honduras, Italien, Monako, Nicaragua, der Niederlande (wofelbst eine Revision bevorsteht), Paraguay, von Rumänien, Spanien und Uruguay bilden, während vie vierte, insofern in ihren H. G. B. beide der eben gedacht:a Materien nit der Vehandlung unter- zogen worden sind, die Türkei, Egypten, Bulgarien und Kolumbien repräsentiren. Das die fünfte Stelle einneh- ene H G B, von S@wbien {ließt nur das erste Buch des Code in \ich, und in denjenigen von Deutschland und Liechtenstein, welche die 6. Unterabtheilung repräsentiren, fehlen die Bestimmungen über das Wecselreht, den Konkurs, die Gerichtsbar- feit und das Verfahren. Zu den Handelsgeseßbüchern, welche sich ledigli auf den Handel mit Ausschluß des Sechandels beschränken, zählen in 7. Reihe diejenigen von Oesterreich und Ungarn, während die 8. Untergruppe dasjenige der Schweiz, mit dem Titel „ODbliga- tionenreht“ bildet, das letzterem gemäß sih weder mit dem Konkurs, der Geritsbarfkeit, noch dem Verfahren beschäftigt, sondern nur eine Reibe handelsretliher Institute bebandelt. Wenn man diese Gruvypen betreffs der Einwohnerzahl und des Territorialbcstandes, über die sie Geltung aufweisen, überblickt, so findet man, daß die 1. infl, Frankrei 38 803 200 Q.-M. und 198 350 173 Einwohner und die nächst stärkste die 4. 10 053 950 Q.-M. mit 61613 400 Ein- wohner aufweist. Diese Andeutungen mögen genügen, um den Werth des, wo immer angezeigt, mit kurzen Erläuterungen v»ersehe- nen Werkes in saclicher Beziehung zu carakterisiren und seinem Er- scheinen eine volle Anerkennung zu zollen.

Das soeben erschienene zweite Vierteliahr8heft (3 bis 6) 33. Jahrgangs 1883 der „Zeitschrift für Bauwesen“ (heraus- gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten; Redacteur: L. von Tiedemann, Regierungs- und Baurath); Verlag von Ernst und Korn (Gropius'\@e Buch- und Kunsthandlung, Wilk elmstr. 90 hierselbst) bringt an der Spiße den Schluß der Beschreibung des prachtvollen Opernhauses z1 Frankfurt a. M., entworfen von Lucae, ausgeführt von I, A. BedlLker und E. Giesen- berg. Die Heizung und Ventilatioa, die Wasser- und Gas- leitungsanlagen sowie die Mauer- und Eisenkonstruktionen bilden hier den Gegenstand der Besprehung. Was die Baukosten betrifft, fo lautete der Anschlag auf Grund des allerdings skizzenhaft gehalie- nen Konkurrenzprojekts zuerst nur auf 1200000 A Der später nah Fertigstellung der genauen für die Bauausführung durgearbeiteten, vielfa abgeänderten uad erweiterten Pläne angefertigte, detaillirte Kostenansclag ergab jedcch die Summe von 4250 000 #, welche auf Wuns der städtischen Behörden indessen auf 4 000 000 Æ reduzirt wurde. Nach Vollendung des Baues aber erhöhten sich dicselben dennoch auf 4157 000 4, und wenn man die Ausgaben für das Pumpwerk, die Beleucbtungsgegenstände, das Mobilar und die Bühnencinrichtung hinzurechnct, die Gesammtkosten auf 4701203 A Für Berlin von ganz besonderem Interesse ist sodann die detaillirte Schilderung des Um- und Ausbaues der Neuen Kirche, ausgeführt von den Archi- tekten v. d. Hude und Hennicke. Der Artikel ist mit vielen Abbil- dungen im Text und auf besonderen Tafeln im Atlas illustrirt. Der Ausbau, der, von dem Skulpturenschmuck abgesehen, sih dem s{önen monumentalen Thur:nbau durchaus würdig anpaßt, O im Ganzen ca. 292 000 M, während ein von Grund auf neuerl,, zes Langhaus beinahe das On erfordert haben wurde, TÎn dem folgenden Beitrage beschreibt Geheimer Ober-Baurath F, W. Schwcd!er die Rekonstruktion des 1944 Fuß hohen Thurmes der bei dem grcßen Brande im Jahre 1342 eingeäscherten St. Petri- Kirche zu Hamburg. Für Wasserbau- Techniker sehr interessant iît sodann die Beschreibung der Regulirung des Tyne in Nord-England, seiner großartigen Verkehrécinrihtungen und technishen Anlagen (mit vielen Zeichnungen im Texi und im Atlas), verfaßt vom Regierungs- Baumeister und Privatdozenten an der hiesigen Technischen Hoch- schule, Havestadt. Nicht mindere Beachtung verdient die sich daran anscließende theoretische Üntersuhung von dem Regierungs-Bauführer Marx Möller: Studien über die Bewegung des Wassers in Flüssen mit Bezugnahme auf die Auébildung des Flußprofils. Von allge- meinerem, ästhetishem Interesse ist ferner der in dem Heft abgedrucktte Vortrag über das dcketsche Hans, den der Dozent an der hiesigen Technischen Hochschule, C. Schäfer beim dies- jährigen Scbinkelfest im Berliner Architektenverein gebalten hat. Mehr praktische Bedcviung hat der Ae wissenschaftliche Beiirag über die Fäulniß der Hölzer, vom Professor Sorókin in Kasan (mit Zeichnungen). Dea Schluß des Heftes bilden literarische Be- \prechungen sowie die Fortseßung der statistishen Nachweisungen, be- treffend die in den Jahren 1871 bis ein{l. 1880 vollendeten und ab- gerechneten preußischen Staatsbauten, im Auftrage des Ministers der öffentlichen Arbeiten aufgestellt von den Herren Regieru.ngs- und Baurcth Endell und Regierungs-Baumeister Frommann in Berlin. Der zu dem Heft gehörige Atlas enthält 4 weitere Blätter zu der Beschreibung des Frankfurter Opernhauses, darunter die Grund- risse in der Höhe des 3. und 4, Ranges und den Querschnitt durch das Treppenhaus. Die 3 noch fehlenden sollen im nächsten Hefte folgen. Vier weitere Blätter gehören zu der Beschreibung des Tunnels bei Remsfeld in dem ersten Bierteljahrsheft. Zu dem Artikel über den Umbau der Neuen Kirhe in Berlin gehören 3 Blätter (Grundriß, Durchschnitt und die interessante Konstrukticn der inneren und äußeren Kuppel), während 3 fehlende im näcbsten Heft versprochen werden. Von den 5 andern Tafeln stellen 3 die Details der kühn konstruirien Thurm-Pyramide der St. Petri-Kirhe in Hamburg dar, eine den Lauf des Tyne in Nord-England und eine die Tyne-Brüdken,

bahnmascinenbaues.“ Erster Theil : „Die Lokomotiven“, von Georg Meyer, Professor an der Königlichen tehnishen Hochschule in Berlin, Mitglied des Kaiserlichen Patentamtes; mit 473 Holzschnitten und 3 Kuyfertafeln. (Gr. 8. Broch. 9 50 4.)

Joseph Baer u. Co., Bucbhändler und Antiquare in

euer a. M, Paris und London, haben über ihr antiquarisches

üderlager Lagerfatalog 128 ausgegeben. Derselbe enthält dic Bibliothek des Embryologen Dr. Bruch, ehemal. Profefsors zu Basel und Gießen, und umfaßt ein Verzeichniß von 1569 Schriften über Zoologie, welche unter folgende Abtheilungen vertheilt find: Alge- meines, Geschichte der Zoologie, Zeitschriften; Vergleichende Ana- tomie und Physiologie, Entwiklunggeschichte, Morphologie, Anthro- pologie, Mikroskopie; Nachtrag. Paris, 25. Mai. (W. T. B.) Der Senator Laboulaye, Direktor des Collége de France, ist gestorben.

Land- und Forftwirthschaft.

Nach dem letzten Berichte des k. k österreihiswen Ackerbau- Ministeriums über ten Stand der Saaten in Oesterrei ch um die Mitte Mai d. I. war der Anbau der Sommersaaten in den Getreide bauenden Ländern bcendet worden mit Ausnahme Galiziens, wo derselbe erst etwa zur Hälfte ausgeführt war. In den Nordwestländern (Böhmen, Mährey und Sclesien) sowie in der Bukowina, war der Anbau der Kartoffel und Rüben, in der mittleren und südlichen Zone der des Mais im Allgemeinen noch_im Zuge und nur in einzelnen Gegenden {on beendet. Die Sommersaaten sind zwar meistens gut aufgelaufen, do erscheint ihr Gedeihen großentheils chon von dem baldigen Eintreten warmer Regen abhängig. Der Stand der Wintersaaten hat sih zwar im Allgemeinen gehoben, die frühgebauten Saaten stehen größtentheils recht {ön und manche der spätgebauten haben si erholt, meistens aber find leßtere dünn ges blieben und ein beträdtliher Theil derselben muß als hoffnungslos umgeackert werden, und zwar mehr Roggen als Weizen. Winter- roggen fing Mitte Mai zu ossen an und ftand in den värmeren Lagen der mittleren Zone în Aehren. Die Ravypésaaten, deren Fläche durch zabhlreihe Umakerungen bedeutend reduzirt wurde, \tan- den in den wärmeren Lagen der nördliwen Zone in Blüthe, ver- sprechen aber nur wenig. Der Hopfen treibt kräftig aus und wird an die Stangen geführt. Saazer Hopfen lieferte massenhaft Seßz- linge zum Export. Der Stand des Klees wird größtentheils als dünn und zurückgeblieben bezeichnet. Grünfutter lieferte bis Mitte Mai nur die Luzerne, vom Rothklee ist in diesem Monate, wenigstens für die nördliche Zone, nur ein geringer Beitrag zur Grünfutterung zu erwarten. Die Klagen über Futternoth dauern daher noch fort. Der Wein hat keinen Frostschaden erlitten, treibt kräftig an, zeigt in Untersteiermark und Süßtirol reihlich Gescheine, beziehungsweise Traubenansatz und berechtigt allgemeir zu dea besten Hoffnungen, do ift seine Vegetction gegen normale Jahrgänge um ungefähr vierzehn Lage zurück. Die Obstbäume ftehen größtentheils im reihen Blüthenshmucke, in der nördlichen Zone blühen Kicschen und Birnen, in der mittleren die Aepfel, in der füdlichen find diese im Abblühben. Da kein Frostschaden zu beklagen uno wenigstens lis- ber von Raupen und Maikäfern nur schr wenig zu sehen ist, darf auf cinen reihlihen Obstsegen gehofft werden. Die Seidenraupen- zubt läßt fih gut an, da es Laub genug giebt. Die Raupen in Südtirol und Görz sind theils in der crsten Periode, theils haben sie die erste Häutung schon überstanden.

In Ungarn kann der Saatenstand im Allgemeinen als günstig bezeichnet werden. Die Winterfrüchte stehen mit Ausnahme des Rapses, welcher cinigermaßen gelitten ht, größtentheils gut und wer- den in vielen Bezirken sogar als schr s{chön bezeichnet. Dagegen werden (bis 7, Maîï) aus einzelnen Bezirken Klagen laut, daß die Herbstsaaten theils durch fortwährende Negengüsse, besonders in flachen Lagen, dünn geworden, theils in Folge der Fröste vernichtet seien. -— Die Frühjahrssaaten \cossen im Allgemeinen schön auf und entwickeln sich in befriedigender Weise. Die Kleesaaten litten namentlich in den nördlichen Komitaten in Folge der dort vorherrschend gewesenen kalten Witterung. Dagegen bieten die Obstbäume fast ausnahmslos Aussicht auf eine reie Ernte.

Gewerbe und Handel.

Laut amtliwer Bekanntmachung wird in Neu-Süd-Wales vom 1. März d. I. ab von Stearin ein Cingangszolkl von 1 Penny per Pfund erhoben.

Aus dem Abschlusse der Magdeburger Allgemeinen Ve!:sicherungs-Aktien-Gesellshaft pro 1882 werden fol- gende Ziffern (sämmtli abzüglich Rückversicherung) mitgetheilt : Prämieneinnaÿhme: Unfallversicherung 2002403 (1881 1 673 665 4), Transportversicherung 319 093 M (1881 365 964 M), Lebensversicberung 1016 608 A (1881 905 654 4), Feucr-Nückver- sicherung 663 650 M (1881 1 309 653 4). Prämienreserve-Üebertrag auf 1883: Unfallversicherung 937 722 #6 (1881 807 666 M.) Tranéportversiherung 12363 (1881 20644 M), Lebent - versicherung 2499 745 F (1881 1996944 46) Vezah!te Schäden inkl. Regulirungskoften und Renten. Unfallversihe- rung 1187291 A (1881 1126 393 e), Transportversicherung 957 555 M. (1881 321 058 A6), Lebensversicberung 236 406 M. (1881 158 196 MÆ), Fcuer-Rückversicberung 1034 789 A (1881 947 061 A6). Schader- und Invaliditäts - Rentenreserven; Unfallverfi herung 1 341021 M. (1881 1173954 4), Tran8portversiherung 45 979 4 (1881 72 840 6), Lebensversicherung 5052 4. (1881 10000 M), Feuer-Rückversicherung 291 846 4A (1881 198 3853 M), Gewinns antheilreserve in der Lebensversicherungstranche sür die mit Ansdruch auf Dividende Versicherten aus den Vorjahren 162 645 #, kierzu aus 1882 58465 M, zusammen 221 110 4, Bestand des Re'erve- fonds ult. 1882 386 683 M und des Sparfonds 3485 4 Die Di- vidende beträgt 5 %/) oder 15 M4 pro Aktie.

Die „New - Yor ker Hdls.-Ztg.* schreibt in ihrem Wochen- beriwt unter dem 11. Mai: In der Geschäftslage ist keine bernerken werthe Veränderung zu konstatiren. Der Verkehr in ein- beimishen wie importirten Waaren bleibr ill, doch *st dics der “rabreszcit angemessen, und würde darin cein Grund zur Beunruhi- gung liegen; wohl aber könnte sih der Horizont trüben, wenn die Suspensionen, deren sch seit unserem leßten Bericht wieder einige bedeutende ereignet haben, in dem biéherigen Maße foctfahren. Er- freulich if dagegen die Erportbewegung, welche sich r:cht rege erhält und mit der jeßt erfolgten Eréffnung der Kanal - Siff- fahrt noch größere Dimensionen anzunchmen verspriht. Das Geschäft am Waaren- und Produktenmarkt ift, wie vorstehend bemerkt, au in dieer Woche ill geblieben. Von Brod- stoffen begegnete Mais währent der leßten Tage etwas mehr Crport- frage, während Weizen und Weizenmehl nach dieser Richtung nur in beschränktem Unifang ge?auft sind. Am Frachtenmarkt dauerte die steigende Tendenz fort. Baumwolle an disponibler Waare hatte stillen Verkehr und konnte ebenso wie Termine die höchsten Notirun- gen der Weche nicht behaupten. Am Kaffeemarkt nahm das Geschäft einen \chlepvenden Verlauf, MRohzucker war lebhafter und Thee stil. Schmalz, Schweinefleish und Speck sind höher, begegneten aber zu tem Avanz nur mäßiger Frage Seitens des legitimen Handels; Talg war ruhig und hatte willigere Tendenz. Harz ist in Folge höherer Frachtraten etwas stiller, aber anhaltend fest und Tecpentinöl hat eine Kleinig- keit im Preise angezogen. Raff. Petroleum flau und niedriger. United Certificates waren bis gestern in überwiegend fester Tendenz, heute und am Schc{lusse aber flau und weichend. In Hopfen sind Abschlüsse zu niedrigeren Preisen berichtet worden. Kistentabacke haben mehr Beachtung gefunden, während in Fässertabacken das Ge- {chäft sehr flau gewesen. ist. Für einheimische und fremde Manu- fafturwaaren is die Saison als geschlossen zu betrahten. Der Import fremder Webstcffe für die heute beendete Woche be- trägt 1 706 637 Doll. gegen 2031 198 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahrs,.

Havre, 24. Mai. (W. T. B.) Wollau?êtion. 2080 B. angeboten, 996 B. verkauft. Söne Wollen um 5 steigerd, andere unverändert.

erhöht sch damit auf drei und eine halbe Million Francs in Gold, wovon der Julicoupon mit ca. 1 700000 Fr. bezahlt wird. St. Petersburg, 25. Mai. (W. T. B.) Wie der „Regie- rungsanzeiger*“ mittheilt, hat der Finanz-Minister die Emission vierprozentiger Reihsschaßbonds, im Betrage von 209 Millionen Rubel, angeordnet, deren Tilgung mit dem 22. November 1883 beginnen soll. St. Petersburg, 25. Mai. (W. T. B.) Die Reihs- bank hat die 20 Millionen Schatzbonds der neuen Emission für eigene Rechnung behalten.

Verkehrs-Anstalten. Bromberg, 24. Mai. Verkehrsverbältnisse auf den Eisenbahnen in Rußland. In Folge der Kaiserkrönung in Moskau werden auf der Warschau -Terespoler und Moskau- Brester Eisenbahn am 27., 28. und 29, d. Mts. nur Eilgüter und Lebensmittel befördert. Bremen, 25. Mai. (W. T. B.) Die Dampfer des Nord- deutsben Lloyd „Nürnberg“ und „Elbe“ sind in Southampton eingetroffen, ersterer gestern Abend 11 Uhr, leßterer heute füh 7 Uhr.

Berlín, 25. Mai 1883.

Der Akt der Eröffnung der 2. internationalen Hunde- ausstellung vollzog sh heute Morgen um 9 Uhr im Saale des Tivoli-Etablissements durch den Direktor Dr. Bodinus. Zu der im Saale untergebrachten Jagdausftellung haben 56 Aus- steller cine reihe Fülle interessanter Sachen zusammengebracht. Allen voran steht die Landwirthschaftlibe Hochschule, die neben einer überaus lehrreihen Kollektion von Hundescbädeln ver- schiedener Heute lebender Rassen, auch einige Hundecschädel aus dec Vorzeit, cinige Hundemumien aus einem Inka- Grabe, soroie das Sfkelett der deutshen Dogge „Mars“ aus- gestellt hat. Neben den Gemälden, die Heinrih Sperling, Rudolf von Hövell, Fr. Rückart, A. Weinberger, Rosa Wagner und Wenkel vorführen, verdienen vor Allem au die plastishen Hunde Erwäh- nung, die von Max Wiese modellirt und vom Hosjuwelier I. H. Werner funstvoll in Silber und Bronze gegossen find. Derselbe Aus- steller hat auch in geradezu ingeniöser Weise gezetgt, welche reizenden Berloques und Brocbes sich aus fleinen Iagdtrophäen her- stellen lassen. Recht originell ist sicerlih die Idee, Hermelin- und Marz dergebisse derartig bewegli& în Silber montiren zu lassen, daß sie als Berloques Verwendung finden können, Als Unikum gedenken wir einer gleichfalls von I. H. Werner ausgesteüten Perle, die mit fraprirender Deutlichkeit einen Eberkopf darfielt und geschickt als Nadel gefaßt is. Was sch Alles aus Hirschhorn herstellen läßt, zeig: die Ausstellung, die Aug. Heinemann arrangirt hat.

Naumburg, 22. Mai. (Nat. Zta.) Gestern fand zu Schul- pforta die Hauptfeiec des 340 jährigen Sck-ulfestes mit der Ein- weihung der neuen gothisben Bauten in Gegenwart von Vertretern der Regierung und Behörden sowie zahlreicher alter Pförtner statt. Der Rektor Vo!kmann hielt die Festrede. Der Geheime Ober - Regierungs - Rath Dr. Boniy überreihte Namens Sr. Majestät des Kaisers dem Rektor den Rothen Adler-Orden unv richtete herzliche Worte an die alten Pförtner-Kollegen über den alten klassischen Geist der Pforta. Hierauf erfolgte die Preisverthcilung durch den Rektor. Schließlich wurde dur die Primi an die Schulfahne das Fahnenband befestigt, welches der Kaiser zur heutigen Weihefeier und in Erinnerung an die Zeit, als Se. Majestät vor dreißig Jahren bei Gelegenheit eines Königëmanövers hier verweilte, geschenkt hat. Der Rektor hielt cinc Ansprache über die Liebe zu Kaiser und Vaterland, worauf ein begeistertes dreifaches Hoch auf den Kaiser ausgebracht wurde. Die gestern von den Schülern ins Werk gesetzte Aufführung der „Antigone“ im Urtext war überaus gelungen.

Der Park des Krollschen Theaters prangt jezt im \{önsten Frühlingsflor. Die alten prächtigen Bsume und Bosquets haben ihr volles Laub entwickelt, und Beete und Blumenanlagen, in Ver- bindung mit ven reizenden Wasserkünsten, bieten namentli in der glänzenden Äbendbeleuchtung zahlloser Gaskronen wieder jenes Bild dar, welches dem Etablissement weit und breit Ruf ver\chafft hat. Mit den günstigeren Verhältnissen der Temperatur entfaltet fich denn auch allabendlich vas bewegteste Treiben in den Promenaden- gängen, zumal die Fahrbachscen Concerte und die unserer Militär- fapellen den Genuß niht wenig erhöhen. Am Sonntag tritt, wie bereits angefündigt, Hr. Emil Scaria zum ersten Male als Bertram in „Nobert der Teufel" auf. Morgen stehen „Die lustigen Weiber“ von Nicolai auf dem Repertoire.

Literarische Neuigkeiten und periodisheSriften.

Das Unfallsgeseß. Vorschläge zur Aenderung der jeßigen Mens. Von Dr. S. Beschüß. Berlin. Puttkammer & Mühlbredckt, Buchhandlung für Staats- und Rechtswissenschaft.

Preußiscbes Verwaltungs-Blatt. Nr. 33. Inkhalt: Aufnahme von Gewerbsgenossen bezw. Bedingungen der Aufnahme in eine Innung. Erwerb der Mitgliedschaft der Innung. Zeit- punkt für den Umfang der dem Eintretenden obliegenden Leistungen, so bei einer Statutenänderung. Erwerb und Verlust des Unter- stützungswehnsizes durch Aufenthalt bezw. Abwesenheit, Ruhen des Fristenlaufs. Beginn der Abwesenheit. Abschiebung von Hülfsbedürftigen. Hülfsbevdürftigkeit im armenrechtlihen Sinne. Kur und Pflege Hasftentlassener, so lange sie noch in polizeilicher Obhut, kein Aft der Armenpflege. Nothwendigkeit und Ängemessenheit von Armeuunterstüßungen. Zu- legung eines Theils des verpflichteten Gutsarmenverbandes zu einer Gexrmeinde. Klage gegen eine Gesammtheit von Armenverbänden als Rechtsnachfolger des Gutsarmenverbandes. —- Entschädigungs®- anspruch der Adjazenten einer städtishen Straße für Veränderungen der Straße. Entschädigungspflicht der Eisenbahnen für die die an- liegenden Grundstücke benahtheiligenden Grdershütterungen. Ent- eignungsrecht. Nothwehr. Begriff des „Gestatiens“ von Glü spielen. Widerrechtliche Freiheitsberaubung durch Amtsvergehen. Entwendung von Nahrungsmitteln zu alsbaldigem Gebrauch. Ent- wendung von Blumen auf Grabstätten. Organisation ftädtischer Verwaltung.

Rassegns di scienze sociali e politiche, Anno I. Volume I. Pascicolo VI, 15 Maggio 1883. Firenze. (Si pubblica due volte al mese). Sommario delle Materie: La triplice alleanzä e la stampa francese (Carlo Cadorna). L'insegnamento dell’eco- nomia politica (Carlo Fontanelli). La difesa del lavoro nazionale e le sue conseguenze (À. J. de Johannis). Sulla perequazione dell’imposta fondiaria (T. de Cambray Digny). Cronaca Poli- tica (X). Bibliografia : Statistica e finanze, prolusions del Prof. (G. 8. del Vecchio (Roberto Rospigliosi), Prolegomeni ailo studio del diritto repressivo, per l'Avv. F. Puglia (Guido Rossì). Précis de droit international privé et pénal, par A. Bard (C. R.). Philosophie de l’écouomie politique. Des rapports de l’éco- an politique et de la morale, par H. Baudrillart (G. F. R.). Notizie.

Redacteur: Ried el. Verlag der Expedition (Kessel), Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage),

Berlin:

Belgrad, 24, Mai. (W, T. B.) Der Finanz-Minister zahlte

-Schleusen 2. Im Verlage von Ernst & Korn (Berlin W., Wil- helmstraße 90) sind ferner soeben ershienea: „Grundzüge des Eisen-

an die Xisenbahnkasfe eine Million Francs; der Kassenbestand

außerdem eiu Fahrplan der Königlichen Eisenbahu-Direktiou (rechtsrheiuische) zu Cölu,

zum Deutschen Reich

J 220.

Erste Beilage

\

-Anzeiger und Königlich Preußif

S 2

heu

Berlin, Freitag, den 25. Mai

Slaats-Anzeiger. _ 183,

S [ Inserate für den Deutshen Reichs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels-

register nimmt an: die Königlihe Expedition 1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

des Dentshen Reihs-Anzeigers und Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nx. 32. 8

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen n. dergl.

Deffentlicher Anzeiger. 7 E É ESd f EV etger. Inserate nehuien an: die Annoncen-Expeditionen des „JZuvalidendank“, Rudolf Mosse, Haa!enstein

& Voglez, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größerea

| 5, Inänstrielle Etablissements, Fabriken | und Grosshandel. | 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

. Verkänte, Verpachtungen, Submissioncn ete. | 7. Literarisehe Anzeigen.

3 4, Verloosung , Amortisation K u s. w. von öfentlichen Papieren.

Steckbriefe und UVutersuchungs - Sachen.

Steckbrief. Gegen die unten beschriebene unver- ehe!ichte Martha Magdalene Helm, am 17. April 1863 zu Stettin geboren, zuletzt in Berlin, Wein- bergêweg 14, wohnhaft gewesen, welche sich verborgen Hält, ist die Untersuchungshaft in den Aften J. 11B. 32, 83 wegen Diebstahls nach mehrmaliger Vorbe- ftrafung wegen Diebstahls verhängt. Es wird er- sucbt, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungs- gefängniß zu Berlin, Alt-Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin, den 19. Mai 1883. Königlide Staats- anwaltschaft bei dem Landgericht T. Beschreibung : Alter 20 Jahre, Größe 1,56 ecm, Statur kräftig, Haare dunkelblond, Stirn gerade, Augenbrauen blond, Augen braungrau, Nase breit, Mund mittel, vorge- \chobene Oberlippe, Zähne defekt, Kinn rund, Ge- siht rund, oval, Gesichtsfarbe gemischt, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: Auf dem reten Schulterblatt ein linsengroßer Leberflecck.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Uhrmacher Gustav Albert Max Kindermann, welcher flüchtig ist, ist die Untersuhungshaft wegen Urfkundenfälshung , wiederholten Diebstahls und Unterschlagung in den Akten U. R. I, 365, 83 verhängï. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Üntersucbungsgefängniß zu Alt - Moabit 11/12 abzulicfern. Berlin, Ait-Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 22. Mai 1883. Der Untersucbungs- ritter bei dem Königlichen Landgericht I. Johl. © -shreivbung: Alter 35 Jahre, geboren 30./1. 48 „u Woldegk i. Meklenb., Größe 1,68 m, Statur ichlank, Haare dunkel, Augenbrauen dunkel, Augen blau, Nase laag, {mal, Mund klein, Zähne defekt, Kinn \{mal, Gesicht oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: Unter dem linken Ohrzipfel 1 kleiner Leberfleck; im linken Oberkiefer 1 Zahnlüke.

[23179]

Ladung. Die unverebelichte Veronica Siebert 31 Jahre alt, zu Tornow geboren, deren Aufenthalt unbekannt ist und roelcher zur Laît gelegt wird, am 2. Februcr cr. in Plögensee das Topfbindergewerbe betrieben ¿u haben, ohne im Besize des zu diesem Gewerbebetriebe erforderlihen Gewerbesbeins ge- wesen zu scin Uebertretung gegen die 88. 1, 6, 9 u. 18 des Gesetzes vom 3, Juli 1876 wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts 11. zierselbst auf den 25. Juli 1883, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht in Alt-Moabit, Portal 11], Zimmer 33, zur Hauptverhandlung ge- laden. Auch bei unentscbuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Berlin, den 21, Mai 1883. Drabner, Gerichtsschreiber deé Königlichen Amtsgerichts I1I.

Steckbrief. Gegen den Zei{wner Ewald Bruno Karl Winkler aus Cassel, geboren zu Langensalza am 13. Januar 1863, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Urkundenfälscbung verhängt. Cs wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Landgericht8gefängniß zu Cassel abzuliefern, bei Neachriht Hierher zu den Akten I, T. 50/83. Cassel, den 22, Mai 1883. Der Königliche Erste Staats- anwalt. Ja Auftrage: Stinting.

[23177]

Der Mechanikus Johann Georg Hermann Winkler, z. Z. unbekannten Aufenthaltsorts, am 23. April 1852 zu Potsdam geboren, evangelisch, Soldat gewesen, und nicht bestraft, wird beschuldig!, als beurlaubter Webcmann der Landwehr ohne Er- Iaubniß ausgewandert zu sein, und ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen S. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbus. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hier- felbst auf den 17. September 1883, Vor- mittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffen- gericht hier, Lindenstr. 54, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Auskleiben wird derselbe auf Grund der nah § 472 der Straf- Prozeßordnunç: von dem Königlichen Landroehr-Bezirks- Kommando zu Potsdam ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Potsdam, den 22. Mai 1883. Berger, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts, Abtheilung V.

[23178] __ Bekauntmachung. _ Die von mir unterm 27, November 1882 hinter den _Tischlergesellen Stichx aus Guben und Genossen erlassene osfene Strafvollstreckungs-Requisition wird hiermit bezüglich des p, Petersen zurückgenominen. Guben, den 19, Mai 1883. Königliche Staatsanwaltschaft.

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- : ladungen u. dergl, 23222] Oecffeutliche Zustellung.

Die Frau Liwowsky, Bert Bib ine Juliane geb. Schul; hier, vertreten dur den Rechtëanwalt NRausniy hier, klagt gegen ihren Ehemann, den Tischler Theodor Liwowsky, dessen gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt ist, wegen bötlicher Verlassung mit dem Antrage auf Ehescheidung: x

die Che der Parteien zu trennen, den Beklagten für den allein {huldigen Theil zu erklären und ihn zu verurtheilen, den vierten Theil feines

des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin auf

den 20. Oktober 1883, Nachmittags 1 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Anszug der Klage bekannt gemacht.

Berlin, den 19. Mai 1883.

e Buchwald, Gerichts\{chreiber des Königlichen Landgerichts T. Civilkammer 13.

[23225]

32 A Oeffentliche Zustellung. Vie verdel. Feilenhauer Dehme, Bertha, geb. Hirche, zu Görliß, vertreten dur den Rechtsanwalt Mittrup in Görlitz, klagt gegen ihren Ehemann, zu- leßt in Görliß, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen Chetrennung, mit dem Antrage:

das zwischen den Parteien bestebende Band der

Che zu trennen und den Verklagten für den

allein s{uldigen Theil zu erklären, und ladet de: Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor die T1. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Görlitz auf den 16. Oftober 1883, Vormittags 9 Uhr, mit der Auffcrderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dfeser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Görliß, den 24, Mai 1883, Klose, Gerichtzschrciber des Königlichen Landgerichts.

[23220] Oeffentliche Zustellung.

Die Ehefrau des S(blossers Sewekow, Johanna, geborne Koch, zu Stettin, vertreten durch den Nehts- anwalt Beermann daselbst, klagt gegen ihren Ehe- mann, den Schlosser Martin Friedrich Sewekow, zuleßt in Stettin, jeßt unbekanrten Aufenthalts, wegen Eheschciduug, mit dem Antrage, das Band der zwischen den Parteien bestehenden Che zu trennen und den Beklagten für den schuldigen Theil zu er- flären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Civil- kammer des Königlichen Landgerichts zu Stettin, Zimmer 23, auf j den 19, September 1883, Vormittags 109? Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. |

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird tiefer Auszug der Klage bekannt gemacht.

Stettin, den 19, Mai 1883.

: . Moldenhauer,

Gerichtssc@reiber des Königlichen Landgerichts,

[23224] Oeffentliche Zustellung.

Die verehelichte Schneider Pauline Heiaric, geb. Bahrke, zu Lanken, vertreten durch den Justi;rath Fleck zu Konitz, klagt gegen ihren Ehemann, den Schneider Gustav Heinrich, unbekannten Aufent zalts in Amerika, wegen Ehescheidung, mit dem Antrage auf Trennung des zwischen der Klägerin uad dem. Beklagten bestehenden Bandes der Ehe nud auf Erklärung des Beklagten für den allein {uldigen Theil, sowie auf Verurtheilung in die Kosten und ladet den Beklagten zur mündliwen Verhantlung des Recblsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Konitz auf den 15. Oktober 1883, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieter Auszug der Klage bekannt gemacht. Konitz, den 19, Mai 188. Til3ner Gerichts\{hreiber des Königlichen Landgerichts.

éctimiianiJamiimidti ei

[23223] Oeffentlicze Zustellung.

Nr, 6348, Der Bijoutier Gustav Schüle in Pforzheim (untere Au 5), vertreten durch NRecbts8- anwalt Dr. Horn in Karlsruhe, lagt gegen seine Ghefrau Fanny Sofie, geb. Siegele, von da, zur Zeit an unbekannten Orten abwesend, wegen Ehe- bruchs und grober Verunglimpfung, insbesondere durch bösliche Verlassung, mit dem Antrage auf Ausspruch der Ehescheidung, und ladet die Beklagte zur mündlichen Vechandlung des Rechtsstreits vor die I1. Cirilkammer des Großherzoglichen Landgerichts zu Karlsruhe auf

Montag, den 1. Oktober 1883, Vormittags 85 Uhr,

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bckannt gemacht.

Karlsruhe, den 22. Mai 1883.

5 Amann,

Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.

[23219] Oeffentliche Zustellung.

Der Tischlergeselle Oito Preuß zu Stettin, ver- treten durch den Rectéanwalt Dr, Treptow daselbst, klagt gegen seine Ghefrau, Balbine, geborene Goeß, früher zu Freiburg i. Baden, jeßt unbekannten Auf- enthalts, wegen Cheschcidung, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Che zu trennen und die Beïlagte für den allein {huldigen Theil zu erklären, und ladet die Beklagte zur münd- lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I. Civil- kammer des Königlichen Landgerichts zu Stettin, Zimmer 23,

i Vermögens an die Klägerin herauszugeben, Vnd ladet den Beklagten zur mündlihen Verhand-

Zinszahlung

#8

Annouxeen - Bureaux. |

| 8. Theater-Angzeigen. Tn der Börsen- l A Piaaiios-Kactiiedten.! bilega. f

2 A é R, s +74 ott8 E E 7 i Trat 9 E E E Z a upp E lung des Rechtsflreits vor die 13. Civilkammer | mit der Auforderung, einen bei tem gedachten Ge-

richte zugelaïfenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Stettin, den 19. Mai 1883, 2 Molbenbauer, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichte.

[23229] Aufgebot.

Die Hand!ung C. A. Radicke zu Spandau, ver- treten durch den Rechtsanwalt Ofterroth in Spandau hat das Aufgebot einer notariell beglaubigten Cession vom 18. Dezember 1881, in welcher der Mealer- meister A. E. Lescbke, damals zu Gr. Lichterfelde wohnhaft, der Handlung C. A. Radicke zu Spandau eine ihm gegen die Direktion der Königl. Geschütz- Gießerei zu Spandau zustel)ende Forderung von 102 A zum Eigenthum abgetreten hat, beantragt. __Der Inhaber dieser Urkunde wird, aufgefordert spätestens in dem i am 20, Dezember 1883, Vormittags 117 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmerstr. 25, Zimmec Nr. 1, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, Mans die Kraftloserklärung derselben erfolgen ird.

* Berlin, den 18. Mai 1883. Königliches Amtsgericht 11. Abtheilung IX.

[23230] Nusgebot,

Folgende auf den Namen der Christiane Spilke zu Swosnitz lautende Quittungsbücher der hiesigen Kreissparkasse

a N 9097 bér 869 6 55 M b, N, 78 ber 155 6 werden aufgeboten und werden die zeitigen Inhaber dieser Sparbücher, beziehungsweise Alle, welche Rechte hierauf geltend machen wollen, aufgefordert die Bücher în dem / am 20. Dezember 1883, Vormittags 11 Uhr, : beim hiesigen Königlichen Amtsgericht, Terminszimmer Nr. 11]. anstehenden Termine vorzu- legen, beziehungsweise ihre Ansvrüche an dieselben geltend zu machen, widrigenfalls die Sparbüczer werden für kraftlos erklärt werden. i Neumarkt, den 12, Mai 1883. Königliches Amtsgericht. Büchner. [23226] Auszug. _Victorine Burger, Wittwe erster Ehe von Jofeph Koeberle und Chefrau zweirxer Che des Schusters Jacob Schneider, Beide zu Acbenheim, vertreten durd Rechtsanwalt Kauffmann, klagt gegen thren Ehemann den genannten Jacob Schneider auf Güter- trennung, mit dem Antrage: die Gütertrennung zwischen den Parteien aus- zusprechen, dieselben zur Auseinandcrsetzung ihrer VBermögensrehte vor Notar Amann in Dber- \chäffolsheim zu verweisen und dem Beklagten die Kosten zur Last zu legen. Termin zur mündlichen Verhandlung ist bestimmt in die Sitzung der I1. Civilkammer dcs Kaiserlichen Landgerichts hierselbst vom 12. Juli 1888, Vor- mittags 9 Uhr. Straßburg, den 23. Mai 1883. Gerichts]\{reiberei der II. Civilkammer. Weber.

[23221] Gütertrennungsfsage.

Die Wilhelmine, geb. Schneider, Ehefrau des Maurers Wilhelm Sterzenbah, Carls Schn, zu Hahn, vertreten durch Rechtsanwalt Justiz - Nath Hellekessel zu Bonn, klagt gegen ihren genannten Ehemann Wilhelm Sterzenbah, Carls Sohn, Maurer zu Hahn, wegen Gütertrenrung, mit dem Antrag-2 auf Auflösung der zwischen ihnea bestehen- den chelihen Gütergemeinschaft. Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor der I. Civil- kammer des Königlichen Landgericht3 zu Bonn ist T auf den 10, Juli 1883, Vormittags 10 1nße, bestimmt. :

Klein,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

Proclam. Nachdem der Königliche Forstfisus unter glaubhafter Nachweisung eines mindestens 10jährigen ununterbrochenen Eigenthumsbesitzes be- antragt hat, daß er als Eigenthümer des in der Gemarkung Obecförsterei Obernkirchen gelegenen, noch nicht katastrirt gewesenen Grundstüks 2 Nr. 5 im Grundbuch eingetragen werde, so werden alle Diejenigen, welche ein Ret an diesem Grundstück zu baben vermeinen, aufgefordert, solches svätestens im Termin am 26. Juli d. I., Vormittags 9 Uhr, dahier anzumelden, widrigenfaüs der Besißer als Eigenthümer in dem Grundbuch eingetragen werden wird und der die ihm obliegende Anmeldung Unter lassende sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben ana die Richtigkeit des Grund- buchs das obige Grundftück erworken hat, nicht mehr geltend macen kann und fein Vorzugsrecht gegenüber Denjenigen, deren Rechte innerboid der Aus\clußfrist angemeldet und demnähst «uh cin- getragen sind, verliert. Oberukirchen, den 11. Mai 1883. Königliches Amtsgericht. gez. Stöber. Veröffentlicht: Kr oll, Gerichts\chrei®er des König-

auf den 19. September 1883, Vormittags 1035 Uhr.

liden Amtsgerichts.

———— e —————-

[23076] Bekanntmachung

Durch Axss\chlußurtheil vom 21. Mai 1883 ift das Sparkasfenbuh der ftädtisbhen Sparkasse zu Berlin Nr. 112 390 über 44,53 i, lautend auf den Namen Minna Wolff für kraftlos erklärt. Berlin den 21, Maï 1883. Sarofchefski, Gerichts- schreiber des Königlichen Amtsgerichts L, Abthei- lung 48. :

[23077] Bekanntmachung.

Durch Aus\{{ußurtheil vom 21. Mai 1883 ift das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Berlin Nr. 161,667 über 318 ausgestellt auf Wagner, Wilhelm, Stationsasfistent, Friedrihsfelder- straße 13, für kraftlos erklärt.

Berlin, den 21. Mai 1883.

C,

Gerichtsschreiber ckes Königlichen Amtsgerichts T.

Abtheilung 48.

[23078] Bekanntmachuug.

Durch Aus\ch{lußurtheil vom 21. Mai 1883 ift der von der Direktion der Berliner Lebensversicherungs- gesellschaft unter dem 11. Juli 1861 ausgestellte Versicherungs\hein Nr. 18 623 über 1000 Thaler, welche na dem Tode des Königlichen Baumeisters Ludwig Roch. Sydow zu Ostrowo von der genannten Gesellshaft an den Inhaber dieses Scheins gezaßlt werden, für kraftlos erklärt.

Berlin, den 21. Mai 1883.

i: Saroschefski,

Gerichtsschreiber des Königlichen Amt8gerichts I,

Abtheilung 48. i

[23079] __ Befkanutmachung,

_ Dur Auss{lußurtheil vom 21. Mai 1883 it das Sparkassenbub der städtischen Spar- Ie ju Den Ne 121860 uber 12099 e. lautend auf den Namen des Arbeiters Carl Schaetzer sr fTrastlos erklärt. Berlin, den 21. Mai 1883. Saroschef ski, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts I., Abtheilung 48. E

[23097]

_In der Neumannschen Spezialmassen-Aufgebots8- jawe F, 5/82 hat das Königliche Amtsgericht zu Marklifsa am 18, Mai 1883 dur den Amtsrichter Klose erkannt :

Alle unbekannten Interessenten werden mit ihren Ansprüchen auf die Neumannsche Sypezialmasse von 307 7 F baftend in Abtheilung I. sub Nr. 1 auf Bl. Nr. 106 Ober-Dertmanns8dorf ausge- {chlossen und die Koften des Aufgebots-Verfahren3 der gedachten Masse auferlegt.

Bon Rechts Wegen. Königliches Amtsgericht. [23095] __ Bekanntmachung.

Durch Aus8s{lußurtheil des hiesigen Gerichts vom 30. April 1883 ist das über die in Abtheilung Ik. Nummer 3 des Grundbuhs vvn Neuhaferwiese Nr. 9 für die Chefrau des August Wilhelm Krüger, Hanne Louise Friederike, geb. Hein, zu Neuhafer- wiese eingetragenen Refstkaufgelder von 100 Thalern - 300 Mark gebildete Dokument für kraftlos er- klärt worden.

Friedeverg N./M,, den 18. Mai 18833.

Königliches Amtsgericht. 23100]

Nr. 8266. Konrad Lang von Leustetten, geboren den 25, November 1834, Maurer von Profession, ist seit 1878 vermißt. Derselbe wird hiecmit auf=

ge?ordert, binnen Jahresfrist

von seinem derzeitigen Aufenrhaltsorie Nachricht an- ber gelangen zu lassen, ansonst er für verschollen erklärt und fein Vermögen den muthmaßlichen Erben gegen Sicherhei:sleistung in fürforglihen Besiß ges geben würde.

Ueberlingen, den 19. Mai 1883,

Gr. Amtsgericht. Der Gerichts\chreiber: Fromhersz.

[23082] |

l In der Sache, betreFend die Todeserklärung der

Louise Friederike Krüger aus Langenhagen F. 6. 82

—- erkennt das Königliche Amtsgericht zu Nören-

berg durch den Amtsrichter Nicheff auf Antxag des

Arbeiters August Fricdrih Krüger aus Steinhoefel

für Recht :

1) Die Louise Friederike Krüger aus Lauzgenhagen roird für todt exklärt,

2) die Kosten des Aufgebotsverfahrens. sind aus dem Nachlasse derseiben zu entnehmzn.

Königliches Amtsgericht.

(92674]

Durch Urthe:l der 2. Civilkamraer des K. Land» gerihts zu Düsseldorf vom 26. April 1883 ist ¿wischen den Eheleuten Leopold Kramer, Handel mana, und Johanna, geb. Spier, ohne Geschäst, zu Nerdingen, die Gütertrennung mit rechtlihec Winkung vom 14. März 1883 an ausgesprochen worden.

Düsseldorf, den 24, Mai 1883.

E Gerichtsschreiber des K. Landgerichts. [23080] Bekanutmachung.

In unserer Bekanntmachung vom 8. Januar 1883 In Nr. 13 vom 15, Januar 1883 muß es nicht „Petrick“ sondecn „Petriäckl;“ heißen.

Belocru, 10, Mai 18823,

Königliches Amtsgeriþt.

É Li E L R