1883 / 127 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 Jun 1883 18:00:01 GMT) scan diff

E L i eid L E E L S E E É d R E 2

Ne Ne agi D p e E E 7 R O T IENEN

A

Systems der kurzen Dienstzeit in Abrede und erklärte, eine plößlihe Veränderung des Systems halte er für unrathsam, bis erwiesen sei, daß die mit demselben verknüpften Schwierig- keiten andauernd seien. Jnzwishen habe die Regierung be- \{lossen, den in Jndien und England stehenden Mannschaften eine erhöhte Prämie für Verlängerung ihrer Dienstzeit aus: zuseßen und Rek:uten auf zwölf FFahre, von denen drei bei der Fahne und neun in der Reserve abzulegen sind, zu enga- giren mit dem ihnen eingeräumten Rechte, ihre Dienstzeit zu verlängern.

2. Zuni. (W. T. B.) Dem „Reuterschen Bureau“ wird aus Tamatave von 18. Mai bestätigt, daß die Hafen- städte Amoronsangana und Passandava an der Nord- westfüste von Madagaskar, welh2 von Frankrei zurückge- fordert wurden, durhch französische Kriegs\hiffebombar- di rt worden seien. Die Beschießung habe großen Schaden an den dort lagernden fremden Waaren angerichtet und große Aufregung unter der eingeborenen Bevölkerung hervorgerufen. Der Admiral Pierre werde in nächster Zeit dort erwartet, aber man glaube nit, daß er ein Ultirnatum überbringe. Die Madagassen beschleunigten inzwishen ihre militärishen Vor- bereitungen, und die Regierung erkläre sich entschlossen, einem neuen französishen Angriff mit Gewalt der Waffen sih zu Ruge even. In Antananarivo herr‘che dagegen vollständige

uhe.

Frankreich. Paris, 1. Juni. (W. T. B.) Noah einer Meldung der „Agence Havas“ aus Hongkong, von gestern, ist der neue französishe Gesandte für China, Tricou, angekommen, aber sofort nah Shanghai weiter ge- reist, wo er mit dem Oberbefehlshaber in den südlihen chine- sischen Provinzen, Li-Hung-Chang, eine Zusammenkunft haben wird.

Der Gouverneur von Kaledonien erhielt Befehl, alle dort disponiblen Truppenmannschaften nah Tonkin abgehen zu lassen.

Gutem Vernehmen nah werden die drei englishen Ver- waltungsrathsmitglieder der Suezkanal - Gesellschaft morgen der Sißung des Verwaltungsraths beiwohnen, in welher der Bericht für die Generalversammlung am 4. Juni festgestellt werden foll. Man glaubt, daß die heute Abend hier erwarteten Mitglieder des Verwaltungs- raths, Stokes und Wilson, die Anschauungen der Re- gierung in Bezug auf ein gemeinsames Vorgehen hin- sichtlih der Anlage eines zweiten Kanals dur die gegen- wärtige Gesellschaft darlegen werden ; für eine solche Anlage habe si Lesseps bereits im Januar d. J. ausgesprochen, in- dem er England in Kenntniß seßte, daß er bei der egyptischen Regierung ohne die vorläufige Zustimmung und Unterstüßung Englands keine Schritte für die Erlangung einer neuen Kon- zesfion thun würde.

_ Marseille, 1. Juni. (W, T. B.) Das Transport- {iff „Mytho“ ist heute mit 1200 Mann Truppen von hier nah Tonkin abgegangen. Admiral Courbet be- giebt sih morgen von Toulon nah Algier, um von dort aus auf dem Dampfer „Bayard“ die Fahrt nah Tonkin anzutreten.

Nußland und Polen, S t, Petersburg, 2. Juni. (W. T. B.) Der „Regierungs- Anzeiger“ veröffent- licht ein durch den Kaiser sanktionirtes Gutachten des Reichsraths, wonah den Sektirern und Naskolniken mehrere bürgerliche und Kultusreqhte g?währt werden, so Freizügigkeit im Lande, freier Han- dels- und Gewerbebetrieb und die Ausübung öffent- licher Aemter (leßtere jedoch nur bedingungsweise), die Abhaltung öffentlihen Gottesdienstes und Verrichtung von Kultushandlungen nach eigenem Ritus mit Ausnahme von Kreuzfahrten und Prozessionen. Die Wiedereröffnung ber Bethäuser der Sekiirer wird mit besonderer Erlaubniß des Ministers des Jnnern gestattei, dieselbe hat aber ohne jegliche Feterlichkeit stattzufinden. i

__ Moskau, 1. Juni, Nachmittags 3 Uhr 30 Minuten (W. T, B.) Von Festlichkeiten finden heute außer dem Ballfest beim deutschen Botschafter, dem die Majestäten und die Mitglieder des Kaiserlichen Hauses beiwohnen werden, folgende statt: eine Festtafel im Kreml- palaste für die Gouvernements-Adelsmarschälle, für die Depu- tationen der Kosakenvölker und der asiatishen Völker, für die Bürgermeister, die Staatsdamen, Ehrendamen und Ehren- fräulein und für die Adjutanten und Kavaliere vom Dienst, ferner ein Diner, welches der italienishe Bot- schafter den Botschaftern und Gesandten giebt. Die RNegalien wurden heute. unter großer Feierlichkeit aus der Ma Palata definitiv nah dem Thronsaal zurück- gebracht.

Dem Herzog von Montpensier ist von dem Herzog von Chartres die telegraphishe Mittheilung zugegangen, daß er auf seiner Neise im Kaspischen Meere Schiffbruch er- litten und nur mit Mühe sein Leben gerettet habe.

1. Juni, Nahm. (W. T. B.) Die, Zeitungen publiziren die Adresse, welhe die ostrumelische Deputation dem Kaiser überreiht hat und in welcher für Ostrumelien die Bezeichnung „Südbulgarien“ ge- braucht wird. :

Die „Moskauer Zeitung“ gedenkt der allgemeinen Theilnahme, die sih bei der neulichen Verbreitung der, glücklicherweise niht begründeten , ungünstigen Nachrißten über das Befinden des Kaisers Wilhelm in allen Kreifen der Bevölkerung gezeigt und“ zu massenhaft eingehen- den Erkundigungen bei der deutschen Vertretung geführt habe. Das Blatt fügt hinzu: es habe dies wiederum den Beweis geliefert, wie das Volk in dem Deutschen Kaiser den wahren, guten, erprobten ¿Freund Nußlands erblicke.

2. Juni, Nahmittags 12 Uhr 20 Minulen. (W. T. B.) Der gestrige Ball bei dem deutshen Botschafter General-Lieutenant von Shweinit, is überaus glänzend ausgefallen. Das Kaiserpaar erschien um 11 Uhr. Der Kaiser hatte die Uniform seines preußishen Ulanen - Regi- ments “Nr. 1 (Westpreußisches) angelegt, die Groß- fürsten, sofern dieselben Jnhaber preußischer Negimenter ind, trugen die Uniformen derselben, dazu die preußi- s{en Orden. Die Kaiserin betrat an dem Arme des Bot- schafters den Saal, während der Kaiser, Frau von Schweiniß führend, folgte. Der Kaiser tanzte eine Quadrille mit der Königin von Grietenland, die Kaiserin mit dem Fürsten von Bulgarien. Nachdem die Majestäten eine Zeit lang dem lebhaften Tanz zugesehen hatten, geleiteten nah Mitter- naht der Botschafter und seine Gemahlin die Kaiserin und den Kaiser zu dem Souper, das an überraschend schnell herbeige- tragenen kleinen Tischer: eingenommen wurde. Der deutsche

Militärbevollmächtigte, General-Lieutenant von Werder, gelei- tete die hervorragendîten Gäste zu ihren Pläßen. Nach dem Souper, gegen 1 Uhr, verließ das Kaiserpaar den Ball, während die Mehrzahl der Großfürsten dem Feste bis zu Ende beiwohnte. Das Bild, welches die vornehm ausge- statteten, reich mit Blumen geshmückten Räume darboten, war ungemein glanzvoll.

Moskau erscheint heute wie menschenleer. Die gesammte Bevölkerung ist nah dem Petrowsky-Park geströmt, wo heute das große Volksfest stattfindet, welhes der Kaiser gegen 2 Uhr besuchen wird. ;

Der Herzog von Montpensier tritt übermorgen die Rückreise an.

Amerika. Washington, 1. Juni. (W, T. B.) Die Schuld der Vereinigten Staaten hat im vergangenen Monat um 4 890 000 Doll. abgenommen. 5m Staatsschaßze befanden sich ult. Mai 317 870 000 Doll.

Zeitun gsftimmen.

Jn der-„Hallishen Zeitung“ lesen wir:

Wie sehr im forstwirthschaftlichen Interesse die Ablehnung der Holzzölle zu beklagen ist, beweist die Thatsache, daß die Holzpreise im Regierungsbezirk Coktlenz seit dem Jahre 1875, in welchem im Ganzen die besten Preise erzielt wurden, fortwährend gesunken sind. Der Werth des Eichen-Bauholzes ging in diesem Zeitraum pro Festmeter von 29,56 M. auf 25,20 M. herunter, der des Eichen-Nutzholzes pro Raummeter von 16,59 K auf 11,11 4, Buchen-Stammholz sank pro Festmeter von 26,17 X auf 15,47 4, Buchen-Scheitholz pro Raummeter von 9,44 M auf 5,52 #4, Buchenreiser pro Raummeter von 1,23 M auf 0,79 4 und Nadel-Bauholz pro Festmeter von 18,42 A auf 11,58 Æ ... Zahlen beweisen! Was sie hier be- weisen, bedarf keiner näheren Ausführung, : i

Dem „Deutschen Tageblatt“ wird aus Chemniß geschrieben :

Bei dem Festmahle, zu welchem die Delegirten des Central- vereins deutsher Wollenwaarenfabrikantien, die in diesen Tagen hier versammelt waren, nach dem Schlusse ihrer Verhandlungen sich zu- sammenfanden, feierte nach den Toasten auf Kaiser Wilbelm und König Albert der Direktor der Sächsischen Maschinenfabrik (vormals Richard Hartmann), Herr Kretsbmar, in beredten Worten, die einen nachaltigen Anklang fanden, den Reichskanzler Fürsten Bismark, dessen Thaten auf wirtb\chaftlihem und sozialem Gebiete mit goldenen Buchstaben im Buche der Geschichte eingeschrieben stehen, und forderte die Fesltheilnehmer auf, treu und unverbrüclich zu ihm zu halten. Unter dem tiefen Eindruck, welchen diese Worte in den Herzen der anwesenden (ctwa 150) Vertreter eines wichtigen deutschen Industriezweiges hinterließen, beschloß man einstimmig, eir. Telegramm an unseren Neicbékanzler abzuscnden, dessen Wortlaut folgender ift: „Die hier in Chemnitz zahlrei versammelten Industriellen der Woll- und Maschinenfabrikation widmen dem Kanzler des Deutschen Reichs, dem cifrigen Mehrer deutscher Industrie, ein begeis:ertes Hoch und treuesce Wünsche für sein Wohl.“

Die „Deutsche volkz3wirthschaftlihe Corre- spondenz“ schreibt zur Frage des Tabackmonopols :

An diefe halbeingeslafene Frage wird man lebhaft beim Lesen nachstehender Notiz in der „F. Z.* erinnert:

„Mannheim, 27, Mai. Auf der Tagesordnung der gesirigen Strafkammer standen u. A. drei Anklagesachen, welche gegen drei der bedeutendsten Cigarrenfabrikanten Badens wegen Uebertretung der Gewerbeordnung gerichtet waren. J. Landfried in Heidelberg, Ge- brüder Marx in Heidelberg und Emil Meyer in Mannheim waren beschuldigt, ihre noch s\culpflichtigen Arbeitec über die gesetzlich zulässige Zeit hinaus beschäftigt zu haben und ebenso tie nicht mer {ulpflichtigen jugendlichen Arbeiter. Es scheint dieser Gebrauch in vielen Fabriken eingerissen zu sein und es dürfte die Kontrole Seitens ves Fabrikinspektors hon etwas s{härfer gehandhabt werden; denn wie die gestrigen Verhandlungen ergeben haben, ist in dieser Hinsichr die Beaufsichtigung eine Tußerft laxe, Nah dem Ergebniß der gestrigen Beweiserhebungen wurden die beiden ersten Angeklagten für \{uldig erkannt und Landfried zy einer Geld- strafe von 50 4, die Gebrüber Marr zu Geldstrafen von je 20 4 unter Kostenverfällung verurtheilt. Die Verhandlung gegen Mteeyer wurde behufs weiterer Zeugenvernehmung auf Montag Nachmittag vertagt. Bei den Beweis-Erhebungen wurde u. A. au die wirklich haarsträubende Thatsache konstatirt, daß in einer dieser Fabriten die \c{ulpflihtigen Arbeiter für täglih 6 Stunden Arbeit, welche Zeit indeß meist überschritten wurde, cinen Gefammt-Wochenlchn von —- sage und schreibe fünfzig Pfennigen erhalten.

Bekanntlich bestand einer der meistgebörten Einwände gegen das Tabackmonopol darin, daß damit die Privatindustrie vernibtet werben würde. Wean nun die Sache so steht, daß Vrivatindustrielle \Íul- pflichtigen Kindern eine mehr als sechsstündige tägliche Arbeit aufs erlegen, und thnen am Ende der Woche im Ganzen fünfzig Pfennige auszahlen, dann gewinnt die Sache doc eine andere Gestalt, und eine solze Privatindustrie ist nicht mehr werth, als sobald ass nur mögli in den Grund gebohrt zu werden.

Da wäre uns denn doch tausendmal lieber, daß die Grzeuçgung einec Waare, welche ausschließlich dem Luxus dient, und welche eigent- li Jedermann entbehren kann, in anherc Hände kâme, selbst um den Preis, daß sih die Cigarren um cinen oder etliche Pfennige ver- theuern. Denn vom Staate wäre doch wohl nun und nimmermehr anzunehmen, daß er in seinen Werkstätten Arbeiter, gleichviel Er- wachsene oder Kinder, zu einem Lohne besckäftigen würde, welcher allzulaurti an die „weiße Sklaverei“ erinnert und welcher weit unter dem Niveau stünde, wo noch eine halbwegs menshenwürdige Gristenz er;nöglit werden kann.

Wir wollen freilich keineswegs annehmen, daß in der Mehrzahl von Gigarrenfabriken eine derartige empöcende Ausnütßung jugend- lier Arbeitskräfte stattfindet. Es ist jedoch keineswegs unbekannt, das speziel Cigarren- und Tabackfabciken Löhne zahlen, welche kaum hinreichen, das tägliche Brot zu bestreiten. Wenn auf irgend einem anderen Gebiete der Industrie eine Konkurrenz z. B, mit dem Auslande fast unmöglich wird, und die Löhne der Acbeiter möglichst herabgedrüdt werden müssen, "m den Kalkulationsprcis der Waare niedriger zu stellen, widrigenfalls die Fabrik geschlossen werden würde und die Arbeiter hungern müßten, erscheint das Sachverhältniß in einem ganz anderen Rahmen. Wenn es sih aber am die Fabrikation einer puren Lurnêraare handelt, welche der Staat in die Hand nehmen möchte, um aus derselben gleihwie andere Staaten, bedeutende Einncrhmen zu erzielen, die er zu nothwendigen Steuercrleihterungen vers} wnden möbte, und wenn aus dem seitherigen Fabrikations- Betriebe dieser fast ganz entbehrlichen Luxuswaare erhellt, daß die Arbeiter nicht einmal cine sozusagen menschenwürdige Entlohnung er- hielten, ‘o entwickelt sich nach unserer Ansicht ebensowohl cine in- terne Staatsfrage, wie au cine Arbeiterfrage. Gewiß würden alle bei dieser Fabrikation seither beschäftigten Arbeiter den Tag segnen, wo thnen eine menshenwürdige Eristenz von Sciten des Staates ges boten werden würde.

Vorfälle, wie obige Geriht6verhandlung, sird geeignet, die Frage des Tabackmonopols nicht blos in Erinnerung ¿u |bringen, fondern ihr auch neue vortheilhaîtere Seiten abzugewinnen. Für heute möchten wir nur einstweilen betonen, daß wenn eine wesentliche Bertheuerung der betr. Luxuswaare uns bestimmen würde, unseren Konsum der- selben zu beschränken, dies höchst wahrscheinlich auch unserer Ge- sundheit zu Gute käme. Diejenigen unter uns, welche aber in der Lage sind, desfalls eine Beschränkung ihres Kon- fums noch feineêwegs eintreten lassen zu müssen, würden zum Rauchen ihrer Cigarre auch noch das angenehme Bewußtsein haben, daß dieser Luxus sowohl den Arbeitern zu Gute kommt, welbe diese Cigarre gewickelt haben, als auch iner großen Anzabl anderer Be-

völkerungs{chihten, welhe ihre Steuern nicht mehr aufbringen kön-

nen, unter der Last derselben seufzen und welchen daber Steuer-

erleihterungen unter allen Umständen geboten werden müsseu, widris

genfalls wir uns darauf gefaßt zu machen baben, die soziale Frage

in noch \{limmerer Gestalt als feither auftreten zu sehen. Gewerbe und Handel.

Danzig, 2. Juni. (W. T. B.) In der heutigen General- versammlung der Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn waren 1915 Aktien mit 185 Stimmen vertreten. Die Versammlung nahm die Vorlagen der Tagesordnung einstimmig an. In den Verwaltungs- rath wurden gewählt: Kommerzien-Rath Damme und B. Toeplitz (Danzig), Emil Hecker, Baurath Lent und Senator Teichen (Berlin).

London, 1. Juni. (W. T. B.) Bei der gestrigen Wol[- auk{#tion waren Preise unverändert.

Verkehrs-Anstalten.

Pünktlih, am 1. Juni, ist die Sommer- Ausgabe des Berliner A B C Eisenbahn-Kursbuchs: erschienen, wobei alle Berichti- gungen und Ergänzungen, welche nochþ während des Druckes vorge- nommen, in Nachträgen berücksictigt sind. Redaktion und Heraus- geber sind, wie der Augenschein lehrt, fortgeseßt bestrebt, das Kurs- buch auf der Höhe und ihm den wohblverdienten Ruf der Zuverlässig- keit und Brauchbarkeit zu erhalten. Das dem A B C auch diesmal gratis beigegebene Taschenfahrplanbu ist einer gänzlichen Umarbei- tung unterzogen und fo vervollständigt, daß es allen Ansprüchen, die man an ein solches stellen kann, genügen wird, Das Taschenfahr- planbuch enthält einen neuen Situationsplan der Berliner Stadt- und Ringbahn mit sämmtlichen Bahnhöfen Berlins, eine Beigabe, die einem wirklichen Bedürfniß abhilft. Der Preis des A B C ift zwar um 25 -Z gesteigert, aber auch mit 75 noch immer außer- ordentlich billig.

Berlin, 2. Juni 1883.

Heute Vormittag um 91/, Uhr erschien in der Hygiene- Ausstellung die Hohe Protektorin derselben, Jhre Maje- stät die Kaiserin und Königin, in Begleitung der Palastdame Gräfin Oriolla und des Kabinets-Sekretärs von dem Knesebeck. Schon vor Zhrer Majestät waren Se. Kaiser- lihe Hoheit der Kronprinz und bald darauf Se. Majestät der Kaiser und König eingetroffen. Die Hohe Protek- torin wurde am Ausstellungsgebäude von den Mitgliedern des Ausschusses empfangen, und während der Wirkliche Ge- heime Nath Hobreht die Ehre hatte, Se. Majestät den Kaiser auf dem Rundgange durch das Hauptgebäude zu be- gleiten, fiel dem Civilingenieur Nietshel die Aufgabe zu, Zhrer Majestät der Kaiserin Erläuterungen geben zu dürfen. Der heutige Besuch der Ausstellung, den die Hohe Protektorin am Montag zu erneuern beabsichtigt, beshränkte sih auf die Besichtigung der Ausstellungsobjekte innerhalb des Hauptgebäudes, woselbst Jhre Majestät sämmt- liche Abtheilunger. in Augenschein nahm. Es war die Ein- rihtung getroffen, daß für jede Spezialität die einzelnen Mit- glieder des Ausschusses der Kaiserin die gewünschten Auf- 1chlüsse gaben ; es hatten die Herren Dörfel, Dr. P. Boerner, Henneberg, Kyllmann, von Welzien und Andere die Ehre, in unmittelbarer Nähe der Kaiserin zu sein. Der Besuch der Ausstellung währte zwei Stunden, und mit sichtlihem Jnter- esse verfolgte Jhre Majestät alle Einzelmomente, Sie ver- weilte lange vor den Modeilen der Kleinkinder-Bewahranstalt Linden bei Hannover wie bei den Modellen des Asyls für Ob- dachlose. Bei Besichtigung der Kollefktivausstellung von Kin- dernahrungsmitteln wurde der Monarchin Dr. Börner vor- gestellt, und freute Sich JFhre Majestät, ihm persönlich für Uebersendung des Hygieni|hen Führers durch Berlin Dank sagen zu können. Ein solches Werk habe lange Zeit gefchlt, und die Bedeutung desselben gehe weit über die Beit der Ausstellung hinaus. Die Kaiserin äußerte bei JFhrer Um- fahrt durch die Ausstellung wiederholt, zum zweiten Vor- sißenden des Ausschusses, Jugenieur Nietschel, gewandt: „Zch bin ganz entzückt von Allem, was 3h hier zu sehen bekomme.“ Das Hertelsche Gastein-Panorama fand alles Loh; de Kaiserin freute Sich der Treue und der Poesie der drei Bilder. Als die Hohe Protektorin das Ausstellungsgebäude verließ, geruhte Allerhöchstdieselbe den Herren des Aus- schusses etwa Folgendes zu sagen: „Es ist Mir VBe- dürsniß, noch einmal Jhnen zu danken, denn ohne Jhre Energie und Ausdauer wäre das s{chóne Werk nicht möglih gewesen. Danken wir Gott, daß wir so weit sind, in dem Gefühl, Etwas zum Wohle der Menschheit geschaffen zu haben.“ Zu dem Wirklichen Geheimen Rath Hobrecht Sich wendend, sagte die Kaiserin: „Für alle dicse Herren hier gebe Jh FJhnen die Hand. Nachmals danke Jh Fhnenk; es hat Mich Alles, was Jch gesehen, hoh erfreut.“ Se. Majestät der Kaiser hatten die Ausstellung s{on vorher verlassen, nachdem Allerhöchstderselbe bald von diesem, baid von jenem Aussteller Sih Erläuterungen hatte geben lassen. Gleich- zeitig mit der Kaiserin beendete auch Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz die Besichtigung der Ausstellung.

Das Sommermecting des hiesigen Vereins für Hinderniß- rennen nimmt am künftigen Sonntag auf der Rennbahn zu Hoppe garten seinen Anfang. Es werden an diesem Tage fünf Konkurrenzen abgehalten werden, zu denen die Nennungen sehr zahlreich eingetroffen jd. Zu dem Dahlwitzer Hürdenrennen um den Preis von (00 A auf der Distanz von 2400 m sind bis jeßt 5 Pferde ange- meldet. Jn dem Offizier-Jagdrennen, ein Herrenreiten um den Preis von 500 A auf eine Distanz von 3500 m, haben bis jeßt 8 Pferde angenommen. Das Siegespalmen- Hürdenrennen, cin Herrenrciten auf die Distanz von 2400 m um den Preis von 600 4, haben bis jeßt 10 Pferde ange- nommen, und das Handicap-IJagdrennen um den Preis von 900 M auf cine Distanz von 400) m hat 16 Unterschrifien aufzu- weisen. Es steht sona bei den fünf Hindernißrennen eine fehr leb- hafte Betheiligung in Ausficht, Auf der Stadtbahn werden zu diesem Rennen diesmal drei Ertrazüge (vom Bahnhof Charlottenburg) abgelassen, von denen dec erste vom Bahnhof Friedrichstraße um 1 Uhr 18 Min., dec zweite um 1 Uhr 44 Min., der dritte um 1 Uhr 59 Min. abfährt. Die Nükfahrt crfolgt von Hoppegarten um d Uhr 58 Min. resp. um 6 Uhr 11 Min. und 6 Uhr 23 Min.

Schwerin, 1. Juni. (W. T. B.) Die mecklenburgische Landes-Gewerbe- und Industricausstellung is heute dur den Minister des Innern, Staatsrath Weyell, feierlich eröffnet, worden. Der Vorsitzende des Ausftellungscomités, Hofrath Bade, hielt die Gröffnungsrede, die mit einem Hoh auf den Großherzag loß; alsdann crfolgte ein Rundgang dur die Ausstellung.

Triest, 2. Juni. (W. T. B.) Die Sängerin Hedwig Neicher-Kindermann ist heute früh 8 Uhr im hiesigen „Hotel de Ville“ nah unfäglichen Leiden gestorben.

Reacteur: Ried el. Verlag der (xpedition (Kes\sel). Druck: W.,. El3ner.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berkin:

zum Deutschen Reich A

Persoualveränderungen.

Königlih Preußische Armee. Beförderungen und Versetzungen.

Ecnennungen, 1 Les zczynski,

Im aktiven Heere. Gen. Lt. und Commandeur der 15. Div., von dem Verhältniß als Mitglied der Studienkommission der Kriegsakademie v. Schlichting, Gen. Major und Chef des Generalstabes des Gardecorps, zum Mitalied der Studienkommission der Kriegéakademie ernannt. v. Anker, Oberstlt. und Abth. Commandeur vom 1. Garde- Feld-Art. Regt. zum Commandeur des ; v. Saldern - Ablimb, Hauptm. und Battr. Chef vom , Garde-Feld-Art. Regt., Graf von Reventlo u, Hauptm. und Battr. Chef von dems. Regt., bisher unter Versey. in das 2. Garde- Feld-Art. Regt, zu Majors und etatsmäß. Stabsoffizn., vorläufig ohne Patent, Blanquet, Viebeg, Pr. Lts. vom 1. Garde-Feld- Art. Negt., zu Hauptleuten und Battr. Chefs, befördert. v. Koch, Pr. L von dems. Negt, (

Geldern-Crispendorf, int Vere. L183,

entbunden.

Feld-Art. Regts. Nr. 4 er-

seiner Charge verliehen. . Dettingen,

v. Sluyterman Langeweyde, Hauptm. à la suite des 2. Garde-Feld-Art, Negts., kommandirt zur Dienstleist. bei diesem Regt., bisher Adjut. des Hochseligen Chefs der Art., Prinzen Carl von Preußen Königl. Hoheit, unter Entbind. von diesem Verhältniß, als Battr. Chef in das Feld-Art. Regt. Nr. Zedler, Hauptm. vom Feld-Art. Regt. Nr. 5, inte: jeinem Kommando als Adjut. der 1. Feld-Art. Insp., als Battr. Jhef in das Feld-Art. Regt. Nr. 31, versetzt bach, Obeist-Lt. und Abtheil. Commandeur vom Feld-Art. Regt. Nr. 14, kommandirt zur Vertretung des Commandeurs des Feld-Art. Regts. Nr. 22, zum Cowmandeur dieses Regts. ernannt. ; chenau, Hauptm. und Battr. Chef vom Feld-Art. Regt. Nr. 14, r. Lt. von dems. Negt., zum Hauptm. und Battr. Chef, Ferber, Sec. Lt. v. dem]. Regt., z. Pr. Lt., befördert. Beer, Hauptm, und Battr. Chef vom Feld-Art. Regt. Nr. 22 unter Beförderung zum Müájor, als etatémäß. Stabsoffiz. in das Traitiner, Pr. Lt. vom Feld-Art. . Nr. 22, unter Beförderung zum Hauptm. und Steüuug à la des Regts., als Lehrer zur Kriegsschule in Anklam versett; der- verbleibt jedoch bis zum Schluß des laufenden Unterrichtskursus Regt. zur Dienstleist. kommandirt. ( S . Regt., zum Hauptm. und Battr. Chef, Bothe, Sec, Lt. von . Regt., zum Pr. Lt., befördert.

ein Patent

unter Entbind. von

Richter v. Stein-

zum Major,

Feld-Art. Regt. Nr. 8 verseßt,

Sch eller, Pr. Lt. von

v. Bentheim, Sec. Lt, à la Beförderung Dicyststellung bei Stwießscbule, in das Regiment einrangirt, 3, unter Steliung

Entbindung der Lehrbattr. der Art Klußmann, Sec. Lt. vom Feld-Art. Regt. Nr. 23, Feld-Art. Regts. Nr. 24, zur Lehrbattr. Scießschule verseßt. v. Schell, Oberst und Commandeur des Feld- Art. Regts. Nr. 27, unter Stellung à la suite (Tommandeur der 11. Feld-Art. Brig. ernannt. und Battr. Chef vom Feld-Art. Regt. Nr. 27, als Adjut. der 1. Feld- Art, Insp. ko:nmandirt.

zum Hauptm. und Battr. ( | 1 Negt., zum Pr. Lt., befördert, Knaack, Oberst-Lt. und Abtheil. TSommandeur

à la suite

cs Negts., zum Preußer, Hauptm.

von dems. Regt. von dems.

Scneider, Schwandt,

Feld-Artill. Regiments Nr. 27 ernannt, mermann, Hauptmann Regt. Nr. 31, zum Major befördert. | Com. Chef vom Garde-Fuß Art. Regt.,, als Adjut. der Oa, Pr L, von deln), Jrcat, ¡um Sec Lt. von dems. NRegt.,

HKremser, Hauptm. und Insp. kommandirt. Hauptm. und Comp. Chef, Conrad I, ( i zum Pr. L., Kortmann, Hauptm. und Comp. Chef vom Fuß-Art. Regt. Nr. 1, zum Major, befördert. 1 dems. Negt., unter Entbindung von seinem Kommando als Adjut. der 2. Fuß-Art. Insp. und unter Beförder. zum Major, das Fuß-Art. Regt. Nr.

Hauptm. und Comp. Chef vom Fuß-Art. Stellung à la suite des Regts,

Kaufmann, Hauptm. von

:18 etatsmäß. Stabsoffiz. Werg, Di j Regt. Nr. als Lehrer zur Kriegsschule

des laufenden Unterrichtskursus beim Regt. zur Dienfstleist. komman- Orlowski, Hauptm. vom Fuß-Art. Negt. Nr. 1, unter Ent- dindung vom seinem Kommando als Adjut. der 2. Fuß-Art. Brig., Rosenthal, Major à la suite des Fuß-Art. Regts. Nr. 2, unter Eatbind. von feinem Dienstverhältniß als Direktor der Oberfeuerwo. Schule, als Bats. Com mandeur in das Fuß-Art. Nr. 6, Jourdan, Hauptm. und Comp. Chef vom Fuß- i in das Fuß-Art. Negt Nr. 9 versetzt. im Hauptm. und Comp. Chef, von dems. Bat., zum Pr. Lt. Kraufe, Oberst-Lt. und Bats. Commandeur vom Fuß-Art. Regt. Nr. 5, Commandeur des Fuß-Artillerice-Negiments Nr. 11 ecnannt. Welter, Hauptm. vom Fuß-Art. Regt. Nr, 5 und Art. Offiz. vom Platz in Neu-Breisa, unter Beförder. zum Major, als etatsmäß. Stabsoffiz. in das Fuß-Art. Reat. Nr. 10 verseßt. Schulz, Hauptm, u. Comp. Chef vom Fuß-Art. Regt. Nr. 5, zum Art. Offiz. vom Platz in Neu-Breisach ernannt. Windeck, Pr. Lt. von dems. Regt., i Bücking, Pr. Lt. von demi. Regt., in das Garde-Fuß- Art. Regt. verseßt. Luß, Kähler, Sec. Lts. vom Fuß-Art. Regt. Nr. 5, tent, Oberst-Lt. und Bats. Commandeur vom Fuß-Art. Regt. Nr. 6, unter Stellung à la suite des Negts. zum Inspecteur der 2. Art. Depot-Insp,, Meter, Major u. etatsmäß. Srtabsoffiz. vom Fuß-Art. Regt. Nr. 7, unter Stellung à la suite des Negts., zum 1, Art. Offiz. com Play in Cöln ernannt. Pr . von demf. Regt., unter Beförder. zum Hauptm. und Comp. Chef, in das Fuß-Art. Regt, Nr. 8 versetzt. Fuß-Art. Regt. Nr. 7,

zum Comp. Chef ernannt.

Art. Regt. Nr. Pay}en, Pr. Lt. vom Fuß-Art. Regt. Nr.

Scelmann,

zum Hauptm. u. Comp. Chef befördert.

zu Pr. Lts. befördert. Bro -

Schuenemann, Pr.

i Wolff IL, Sec. Lt. vom zum Pr. Lt. befördert. Engelhardt, Hauptm. und Comp. Chcf vom Fuß-Art. Regt. Nr. 8, zum Major befördert. Kaiser, Hauptm. à la suits des Fuß-Art. Regts. Nr. 8, unter Entbindung von seinem Dienstverhältniy als Lehrer an der Kriegsschule in Anklam, als Comp. Chef in das Fuß-Art. Regt. Nr. 5 verseßt; derselbe verleibt jedo bis zuin Schluß des laufenden Unterrichtsfursus bei dieser Schule kommandirt. Lt. vom Fuß-Art. Regt. Nr. 8, als / v. Lahrbusch, Sec, Lt, von dems Pulkowski, Hauvtm. und Comp. i zum Major, als etatsmäß. Stabs- Meinardus, Major Fuß-Art. Regt. Nr. 10, unter Stel- R°gts.,, zum Direktor der Ober- Feuerwerker- Oberst-Lt. und (ommandeur des Fuß-Art. Negts. tellung à la suite des Regts., zum Inspecteur der Schuster, Hauptm. à la suite Bats. Nr. 14, unter Entbindung von seinem Dienst- Lebrer an der Kriegsschule in Neisse, als Comp. Chef egt Nr. 1 verseßt; derselbe verbleibt jedoch bis laufenden Unterrichtskursus bei dieser Schule Ascheberg, Major à la suite des Garde: Fuß-

Adjut. der 2. Fuß-Art. Brig, Regt., zum Pr. Chef vom Fuß-

lommandirt. Lt. befördert, Art. Bat. Nr. 9, unter Beförder.

offiz. in das Fuß-Art. Regt. Nr. 7 und etatsmäß. Stabs3offiz. vom lung à la suite des \chule, Linker, Nr. 11, unter S Depot-Inspekt., ernannt,

verhäliniß als in das Fuß- Schluß: des kommandirt. Artilleric-Regimen unter Entbindung von dieser Stellung al n das Fuß-Art. Regt. Nr. 5 verse wang, Königl. württemberg. Ober Regts. Nr, 126, behufs Verwendung

s etatsmäßiger Stabsnffizier 29, Mai. t und Commandeur des als Brigade-Commandeur, nach

v. Halden-

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend den 2. Juni

Preußen koinmandirt und ihm gleichzeitig das Kommando der 24. Inf. Brig. übertragen.

Abscbiedsbewilligungen. Jm aktiven Heere. Ber- lin, 26. Mai. v. Fragftein-Nicmsdorff, Oberst à la suite des Feld-Art. Negts. Nr. 4 und Commandeur der 11, Feld-Art.- Brig., in Genehm. seines Abschied3gesucbes als Gen. Major mit Pens. zur Disp. gesteli. Gnügge, Oberst-Lt. und Commandeur cs Feld-Art. Regts. Nr. 4, als Oberst mit Pens. und seiner bisher. Unif. der Abschied bewilligt. Bleckert, Oberst-Lt. und Comman- deur des Feld-Art. Regts. Nr. 22, in Genehm. seines Abscieds- gesuches, als Oberst mit Pens. und feiner bisberigen Uniform zur Diép. gestellt. v. Po dewils, Oberst-Lt. und Abth. Commandeur vom 2. Garde-Feld- Art. Regt., mit Pens. und sciner bisher. Unif., Ursin v. Baer, Hauptm. und Battr. Chef vom Feld-Art. Regt. Nr. 27, mit Pens. nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und seiner bisher. Unif. der Abschied bewilligt. Lanucell e, Oberst-Lt. à la suite des Fuß-Act. Regts. Nr. 2 und Inspecteur der 2. Art. Depot-Insp., in Genehm. seines Abschiedsgesuhes, als Oberst mit Penf. und feiner bisher. Unif., v. Schw 2der, Oberst-Lt. à la suite des Fuß-Art. Regts. Nr. 3 und Inspecteur der 4. Art. Depot-Insp., in Genehm. seines Abschiedsgesuches, als Oberst mit Pens. und der Untform des Feld-Artillerie-Regiments Nr. 7, zur Disposition ges stelt. Morgenrotb, Oberst-Lieutenant und Bats. Commandeur vom Fuß-Art. Regt. Nr. 1, mit Pens. nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und seiner - bisher. Unif. der Abschied bewilligt. Giesccke, Major und Bats. Commandeur vom Fuß-Art. Regt. Nr. 3, mit Pens. auszeschieden. laß, Hauptm. und Comp. Chef vom Fuß-Art. Regt. Nr. 5, mit Pens. nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und sciner bisher. Unif, Brunner, Major und ctalsmäß. Stabsoffiz. vom Fuß - Art. Reat. Nr. 8, mit Pens. nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und seiner bisher. Uns. Stükßing, FXeuerw. Hauptm. vom

Art. Depot zu Magd?burg, mit Pens. und seiner bisber. Unit, | v. Weiber, Rittm. à la suite des Drag. Regts. Nr. 7 und milit. |

Vorstand der Milit. Lehrscmiede zu Breslau, als Major mit Pens.

nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und feiner biéber. Unif. |

der Abschied bewilligt.

Im Beurlaubtenstande. Berlin, 26. Mai. Schreiber, Sec. Lt. a. D., zuleßt von der Landiv. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 87, der Charakter als Pr. Lt. verlieben.

Im Sanitäts-Corps. Berlin, 24. Mai. Dr. Claudit, Vber-Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt vom Inf. Regt. Nr. 79, Dr. Herzfeld, Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Ar;t vom Feld- Art. Regt, Nr. 26, Dr. Beyer, Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt vom Inf. Regt. Nr. 48, zu Ober-Stabsärzten 1. Kl. Dr. Scherwinzky, Stabs- und Abtheil. Arzt von der 1. Abtheil. des Feld-Art. Regts. Nr. 20, zum Obec-Stabëar;t 2. Kl. und Regts, Arzt des Inf. Regts. Nr. 99, Dr. Graf, Stabs- und Bats. Arzt vom Füs. Bat. Inf. Regts3.,„ Nr. 95, zum Ober-Stabsarzt 2. Kl und Regiments - Arzt des Infanterie - Regiments Nr. 117, Dr. Scencck, Stabs- und Bats. Arzt vom Füsilier-Bataillon Inf. Regts, Nr. 61, zum Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt

des Feld-Art. Regts. Nr. 2, Dr. Demuth, Assist. Arzt 1. Kl. in |

der etat3mäß. Stelle bei dem Gen. und Corpsarzt des X1V. Armee- S (Zck g N É Ti Q mo p GReS A s My orps, zum Stabs3- und Vats, Arzt des Füs. Bats. Inf. Regts. Nr.

(0, Dr, v. Kobyleckti, Ai Arzt 1, Kl. vom Drag. Regt, Nr. 4 | zum Stabs- und Bats. Arzt des 3, Bats. Füs. Regts. Nr. 37, | D Con, E M 1 N vom Dag Nat | Nr. 11, zum Stabs- und Abtheil. Arzt der 1. Abtheil. des |

bt V U D Gee M Att i. Kl. vom Kür. Regt. Nr. 5, zum Stabs- und Abtheil. Arzt der 1. Abtheil. des Feld-Art. Regts. Nr. 20 befördert. Die Assist. Ie 2 l D M Dr Vacuiing, vom L Bat. Landw. Regts. Nr, 45, Dr. Kröger, tom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 16, D e n O E O Dr Conder vom L Ba Giro Ras Ne 116; D Colon on L M Qo Nus N D, Dr Joëwer vom 1 Bat Lino Nets NL 68, Dr. Dertmann, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 67, Dr. Nie- mann, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 79, Dr. Weber, vom Res. Landw. Bat. Nr. 73, Dr. Cohn, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 67, Dr. Merling, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 30, Dr. Kohn I, vom Res. Landw. Regt. Nr. 38, Dr. Herrnfstadt, vem

Res. Landw, Bat. Nr. 37, Dr. Boh ynek, Dr. Gerloff, vom !

1, Bat. Lando. Regts. Nr. 42, Dr, Mylius, vom ?2. Bat. Landw, Regi.nents Nr. 77, Dr. Vangehr, vom 1. Bataillon Landw. Regts. Nr. 1, Dr. Marcuse, vom Res. Landw. Regt. Nr. 35, Dr, Weidemann, vom Res. Landw. Regt. Nr. 40, Dr. Winther, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 118, Dr. Forner, vom Ref. Landw. Bat. Nr. 34, De, Quellhorst, vom 1. Bat. Landw. Negts, Nr. 77, Dr. Vogel, vom 2. Bat. Landw. Negts, Nr. 57, zu Assist. Aerzten 1. Kl, der Res. befördert. Die Assist. Aerzte 2, Kl. der Landw.: Dr. Ne hel, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 6, Ratfisch, von 1. Bat. Landwehr-Regiments Nr. 4, zu Assist. Aerzten 1. Kl. der Landwehr befördert. Dr. Wendt, Stabsarzt oon der Marine, cin Patent seiner Charge verliehen. Dr. Kutter, Ober-Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom Hus. Regt. Nr. 6. zum Inf. Regt. Nr. 83, Dr. Köhnhorn, Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt vom Feld-Art. Mea Me, C, zum Inf. Regt. Nr. 53, Dr. Büttner, Ober-Stabsarzt 2 Kl. und Regts. Arzi vom Feld-Art. Regt. Nr. 2, zum Inf. Regt. Nr. 75, Dr, Luk, Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Regts, Arzt vom Inf. Negt. Nr. 19, zum Feld-Art. Regt. Nr. 7, Dr. Loew, Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt vom Inf. Regt. Nr. 99, zum Grenadier- Regiment Nr. 2, Dr. Schmidt, Stabs- und Bataillon8-Arzt vom 3. Bataillon Füsilier-Regiments Nr. 37, zum Füsilier-Bataillon Inf. Regts. Nr. 61, Dr, Hachner, Stabs- und Bats. Arzt vom Füs. Bat. Jnf. Regts. Nr. 75, zum Fuß-Art. Regt. Nr. 7, Dr. Schmolling, Stabs- und Abtheil. Arzt von der 1. Abtheil. des Feld-Art. Regts. Nr. 17, als Bats, Arzt zum 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 54, Dr. Hensoldt, Asfist. Arzt 1. Kl. vom Füs. Regt. Nr. 86, zum Drag. Regt. Nr. 11, Dr. Hawerkamp, Assist. Arzt 1. Kl. vom Feld-Art. Regt. Nr. 7, zum Drag. Regt. Nr. 4, Dr.

Behring, Asfist. Arzt 1. Kl. vom Hus. Regt. Nr. 2, zum Kür, |

Regt. Nr. 4, Dr. Riedel, Assist. Arzt 1. Kl. vom Feld-Art. Regt. Nr. 14, in die etatsmäß. Stelle bei dem Gen. und Corpsarzt des

X1V. Armeccorps , versckt. Dr. Lin dner, Ober - Stabsarzt |

1. K und WMegts, Arzt vom Jus. Negt. Nr. 658 ¡dis Gen. Arzt 2. Kl. mit Pens. und seiner bisher, Uniform, Dr. Heisier- bagen, Ober-Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom Inf. Regt. Nr. 83, mit Pens. und seiner bisher. Unif., der Abschied bewilligt. Den Stabsärzten der Landwehr: Dr. Michelsen, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 18, Dr. Schmeidler, vom N-\, Landw. Regt. Nr. 38, diesen beiden mit ihrer bisher. Unif., Dr, Bensberg, vom 1. Bat, Landw. Regis. Nr. 2, Dr. Hasse, vom 2. Bat, Landw. Regts. Nr. 49, Dr. Zipper, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 60, Dr, Boettcher, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 31, Dr. v. Broekere, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 19, Dr. Peters, vom 2, Bat. Landw. Regts. Nr. 10, Dr. Fuchs, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 28 Dr. Loße, Dr. Orth, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 79, Dr. Zedelius, Assist. Arzt 1. Kl. der Res. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 85, der Abschied bewilligt. Den Assist. Aerzten 1. Kl. der Landw. Dr. Gentzen, vom Res. Landw. Bat. Nr. 33,

| auszunehmen.

s-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

13.

Kroeger, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 67, Dr. Mewtymacher, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 57, Dr. Graeve, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 56, Dr. Kret, vom Res. Landw. Regt. Nr. 40, Dr. Eisenlohr, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 76. Dr. Gerften- berg, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 79 Dr. Bauma nn, vom 1, Bat. Landw. Regts. Nr. 111, der Abschied bewilligt. Den Assist. Aerzten 2. Kl. der Landw.: Dr. Steinbrück, vom Ref. Landw. Bat. Nr. 34, Dr. Ramdohr, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 67. Dr. Scheen, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 25, der Abschied bewilligt. Königlich Bayerische Armce.

Ernennungen, Beförderungen und Versegzungen. Im aktiven Heere. 24. Mai. Beyschlag, Hauptm. und Comp. Chef vom 4. Jäger-Bat., Kürscner, Hauptm. und Comp. Chef vom 16. Inf. Regt. gegenseitig verseßt. Gerl, Sec. Lt. vom 11. Inf. Regt. zum 8. Inf. Regt.,, Schröder, Sec. Lt. vom 1. Pion. Bat. zum 16. Inf. Regt. versetzt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 24. Mai. v. Winckbler, Hauptm. a. D., auf Nacchsuchen in die Kategorie der ohne Erlaubniß zum Tragen der Unif. verabschiedeten Offiziere eingereiht.

Sm Beurlaubtenstande. 24. Mai. reiberr Gbner v. Eschenbach, Sec. Lt. des Beurlaubtenstandes des 14, Inf. Regts, Haupt, Sec. Lt. des Beurlaubtenstandes des 2, Train-Bats, der erbetene Abschied bewilligt.

om Santitäts-Corys 24 Mat Dry. Stammler, Dr. Molitor, Dr. Pöschel, Assist. Aerzte 1. Kl. des Beur- laubtenstandes, Dr. Großmann, Assist. Arzt 2. Kl. des Beur- laubtenstandes, der erbetene Abschied bewilligt.

Zichtamtlißes.

Preußen. Berlin, 2. Juni. Jm weiteren Ver- laufe der gestrigen (93.) Sizung des Reichstags wurde die dritte Berathung des Entwurfs eines Geseßes, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung, auf Grund der in zweiter Berathung über denselben gefaßten Beschlüsse mii Art. 7 fortgeseßt.

Art. 7 8. 44 lautet nach den Beschlüssen in zweiter Lesung:

Arlitel 7.

An die Stelle des H. 44 der Gewerbeorduung treten folgende Bestimmungen:

8, 44.

Wer ein stehendes Gewerbe betreibt, ist befugt, auh außetr- halb des Gemeindebezirks seiner gewerblichen Niederlassung persön- lib oder dur in seinem Dienste stehende Reisende Waaren aufzu- faufen und Bestellungen auf Waaren zu suchen.

Die aufgekauften Waaren dürfen nur behufs deren Befördes rung nach dem Bestimmungsorte mitgeführt werden, von den Waaren, auf welche Bestellungen gesucht werden, dürfen nur Proben und Muster mitgeführt werden, soweit nicht der Bundes- rath für bestimmte Waaren, welche im Verbältnisse zu ihrem Um-

fange einen hohen Werth haben und übungsgemäß an die Wieder- veräufer im Stück abgeseßt werden, zum Zweck des Absatzes au Personen, welche damit Handel treiben, Ausnahmen zuläßt.

Hierzu beantragten die Abgg. Ackermann und Gen, :

Der Reichstag wolle bescblieten ;

Artikel T 8, 44‘

I. im Absatze 1 nach dem Worte „Reisende* einzuschalten :

„für die Zwecke seines Gewerbebetriebes“

IT, als dritten Absatz hinzufügen :

„Das Aufkaufen von Waaren darf ferner nur bei Kaufleuten oder bei folhen Personen, welche die Waaren produziren, oder in offenen Verkaufsstellen, das Aufsucben von Bestellungen auf Waaren darf nur bei Kaufleuten oder Gewerbetreibenden, in deren Gewerbebetrieb Waaren der angebotenen Art Verwendung finden, erfolgen. Diese Beschränkung findet keine Anwendung auf den Gewerbebetrieb der Wein- und Tabackhändler“.

Der Abg. Richter (Hagen) beantragte, für den Fall der Annahme des Antrages Ackermann darin den auf das Auf- suchen von Waarenbestellungen bezüglichen Passus zu streichen.

Der Abg. Dr, Baumbach beantragte, für den Fall der Annahme des Antrages Ackermann, außer den Wein: und Tabackshändlern, auc den Vertrieb von Druckschriften, anderen Schriften und Bildwe*rken von den Beschränkungen derselben

Der Abg. Frhr. von Gagern befürwortete den Antrag Aermann. Bei Prüfung der in der zweiten Lesung des Ent- wurfs vorgeschlagenen Aenderungen habe die Majorität der Gewerbekommission erkennen müssen, daß dieselben in der vor- liegenden Form nicht bestehen bleiben könnten, Man sei sich darüber einig geworden, daß festgehalten werden müsse an dem Sage, daß der Gewerbchetrieb der Handlungsreisenden a!s Ausfluß stehender Gewerbe nicht vermischt werden könne mit dem (Zewerbebetrieb im Umherziehen. Die Bestimmungen, die nach dieser Nichtung hin getroffen seien, seien angeregt, und eninommen worden der großen Zahl von Petitionen und Beschwerden, welche in den leßten Jahren dem Reichstage zu- gegangen seien. Es müsse dem Hause in erster Linie darum zu thun sein, Bestimmungen im Hinblick auf den _Ge- werbebetrieb im Umherziehen zu treffen, welche geeignet sein könnten, dem seßhaften Gewerbe zu helfen, und die Anträge Ackermann und Genossen seien dazu angethan.

| Durch Annahme des vorliegenden Antrages werde es den

Hausirern unmöglich gemacht werden, unter der Firma des Handlungsreisenden sih im Lande umherzutreiben, und fo den Stand der Handlungs- und Geschäftsreisenden herunterzu- drücken. Die Ausnahmebestimmungen, welche der Antraç in Bezug auf einzelne Branchen der Handlungsreisenden getroffen habe, kfónne man jeßt niht gut aujheden, und daß für die Wein- und Tabacksreisenden einzelne b:sondere Bestimmungen getroffen werden sollten, halte er für vollständig gerehtfertigt. Durch die Annahme des Antrages Baumbah würde die Kolportage wieder in den Paragraphen mit hineingebraht werden; er bitte, denselben abzulehnen, und dafür den Antrag Ackermann

anzunehmen, durch den das seßhafte Gewerbe gestärkt werden,

und Auswüchfen, die sih hier gezeigt hätten, entgegengetreten

werden solle.

Der Abg. Dr. Bamberger erklärte sih g2gen den Antrag

Ackermann. Es komme nicht auf den Unterschied zwischen den Hausireru und den Handlungsreisenden an, sondern es frage sih, was das große Jnteresse der Produktion verlange, die

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