1883 / 131 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Jun 1883 18:00:01 GMT) scan diff

namentlich in den Staaten New-York, Michigan, Ohio und Illinois, ist die Schäßung jeßt bedeutend niedriger, als zu Anfang April; Aprilfröste haben der Pflanze vielfah ge- schadet und ebenso hat sich jeßt, nahdem Schnee und Eis ver- s{hwunden ist, in einigen nördlichen Distrikten herausgestellt, daß tie- frühere Kälte größeren Schaden angestellt hat, als angenommen war. Jn anderen Staaten, namentlih in Kali- fornien und Oregon, zeigt si dagegen eine merkliche Besserung in demStandeder Winterfrucßt und foist die Durbschnittsshäßgung

in einen Fehler verfallen, dessen Folgen ihm selbsi am ärtesten treffen. Jn verschiedenen, im vcrflosenen Jahre thatsählich vorgekommenen Fällen und es betrifft hier nicht nur die Manusfaktur- waarenbranche hat der deutshe Fabrikant zu dem Mittel gegriffen, sih junger, verhältnißmäßig unerfahrener Agenten ohne geeignetes Kapital zu bedienen. Dieselben konnten mit den großen Jmporthäusern nicht konkurriren, fie mußten deshalb den kleinsten Detaillisten aufsuhen, um Waare zu verkaufen,

der english-australishen und französishen Abtheilung. Die Stutt- garter Landesausftellung war jedenfalls Ledeutender als die hiesige deutsche Abtbeilung. Dies gilt besonders auch von der Gartenbay- Ausftellung, die für Holland überraschend geringfügig ift. Ein mäßig großes Gewächs8haus, vorwiegend mit Stecbpalmen gefüllt; dazwischen einige sehr bescheidene Gartenmöbel-Geräthe und -Verzierungen meist aus Rheinpreußen, das is für den Moment Alles (abgesehen vom Gewächshaus mit tropishen Pflanzen). Dagegen zeigt der nahe „Wandelpark“ gegenwärtig einen reihen Blumen- und speziell Tulpenflor.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischeu Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 7. Juni

M A131.

1883.

und ihm {hon von vornherein das größte Vertrauen entgegen- tragen müssen, daß man ferner auh aus den dortigen Ver- hältnissen ganz andere Konsequenzen ziehen müsse, als bei anderen Ausstellungen. Er bitte, den Antrag der Petenten abzulehnen. Ï

: e N der Direktor im Reichs-Scheßamt Aschenborn die Annahme des Kommissionsantrages als außerordentlich bedenklih bezeichnet hatte, bemerkte A

der Abg. Dr. Windthorst, er werde gegen die Tages- ordnung und für den Kommissionsantrag stimmen. Die Frage, wie weit der Staat für die Handlungen seiner Beamten

bezüglih der Beschaffenheit oerselben jeßt etwas höher, als sie | in manchen Fällen war es so gelungen, kleine Posten abzu- | Was hübses Arrangement betrifft, so zeichnet sich hiervon die, im April war (83/2 gegen 89). Dagegen hat die mit Winter- | segen. Jndeß nun wurden die großen Jmporthäuser, welhe | tine ganze Sbmalwand einnehmende Ausstellung von C. Faber in fruht beseßt gewesene Bodenflähe, da vielfah Land später | in vielen Fällen den Detaillisten gewissermaßen finanziell Fe vortheilhaft us E, dhe BESER P Hs mit anderer Frucht nahgepflanzt wurde, an Ausdehnung ver- | in Händen haben, auf diese nicht durh sie ge- | iung ki E NETReRE augen et, en wel horizontaler Rich- loren, und so werden jeßt. die Ernteaussichten bezüglih des | kaufte Waare aufmerksam, und die Folge ist, daß E M amt mogeeir ga va ree B ist theilideife unter fremde ——— l L Winterweizens im Ganzen niht höher veranschlagt, als im | sie ihren Einkäufern Auftrag“ geben, die vorgefundene | Aussteller placirt worden, an welcen sie Konkurrenten findet. An l Goldmünzen Wn April. Es is dies ein Ausfall von 20 Prozent im Veraleih | Marke nicht mehr zu kaufen. Jn anderen Fällen | Rohstoffen für diese Brance bietet die ostindishe Sonderausstellung 1) Im Monat Mai |_—__—— | Halbe [Hiervon auf| Fünf- | Zwei- Ein- ünfzig- Zwanzig- zum vorigen Jahre, oder eix Verlust von etwz 77 Millionen | haben sich hiesige Agenten deutsher Firmen gröbere Versehen | besonders viel Interessantes; au ift dort ein Glaskasten mit circa 1883 find geprägt wor- Doppel- Kronen Halbe eren cio Markstücte| Markstücke | Markstücke fennig- Pfennig- Bushels. zu Schulden kommen lassen, ein hiesiges Haus giebt einem Agenten | 75 Indigomustern aufgestellt. Medizinalweine bringt Frankrei in Gai ta: Kronen Kronen nung arlitude A e oe (4 None | vie |—

Deutsches Neich.

Uebersicht - , a der in den deutshen Münzstätten bis Ende Mai 1883 stattgehabten Ausprägungen von Reichs-Gold- und «Silbermünzen.

Von anderen Sriten wird dieser Verlust noch höher ver- | einen Auftrag, einen sogenannten indent, der auch expedirt | nambafter Auêwahl. Was die Weine überhaupt betrifft, so erschei- Â A p un Z

anschlagt, so von der landwirthschaftlien Behörde für Ohio | wird. Zugleih rekonmandirt derselbe Agent eine Konsig- | "en Zapan und Australien mit großer Probenfülle auf dem Markte. | O I S D, Ul E l i i 7 18: S 3120 E L aar auf 100 Millionen Bushels. nationssendung derselben Sorten, wie in der von seinem Die algerische Ausstellung, kleiner als die in Paris auf dem - Y “E 7E A _ ften solle, sei außerordentlih chwieria, und er wolle sie bei Trocadero vor 5 Jahren veranstaltete, zeigt auch Weine und Liqueure Hamburg . . . 8658 r a ini pr Gelegenheit nit entsheiden. Wenn er dem Antrage

Ueber den Stand der Sommerfrucht fehlt es noch an | Auftraggeber gemachten Spezifikation angegeben, ebenfalls | herv H Sis wir terfabri _— / orragender Qualität. Sie wird ferner von Papierfabrikanten, N alts Fel E z e : Es M L t 1 338 431 1804455 745 300/27 969 925/501 826 440/71 653 095/101 026 942/167 217 879| 71 486 552 —| 35 717 922 80 | ver Kommission beitrete, so thue er es nur, weil in diesem

festen Anhaltspunkten. abzufertigen und bei Ankunft der Waare des hiesigen Auf- | wie aud Tertilindustriellen wegen ibrer wichtigen Produktion an D Die Preise für Weizen sind troß des in Aussicht stehen- | traggebers findet leßterer, daß der Markt voll von den | Alfa und Rameh viel beadtet. Letzterer Rohstoff scheint namentli 9) Vorher waren geprägt*). ) E 94167 217 S S E B0 beitrete, so thue er es nur, weil in diesem

| l ebhaber s ä 346 01455 745 300/27 969 925/509 87 653 095|101 056 942/167 217 879] 71 486 552 | 35 717 922 besonderen Falle Billigkeitsrücksichten vorlägen. 3) Gesammt-Ausprägung . 11346 180 1801455 745 300/27 969 925/509 875 440/71 9 5 besonde m Aa A targäfiqten voulägen, Se binde A

den Ausfalles an Winterweizen in der leßten Zeit niht in | von ihm beorderten Sorten is, welhe der Agent en | bei belgischen Fabrikanten Liebhaber zu finden. l | die Höhe gegangen, da aus dem vorigen Jahre noch große | détail an Ladeninhaber verkauft. Die Folge ist, daß ,_ Die deutsche Textilindustrie ist auf der Ausftellung im Ganzen 4) Hiervon wieder einge- 6 595 L 3775 4192 9 994 1 537!—| 5 000 740/— I e Boe Reut (fIAdeiC es eit Dei foititn Vorräthe vorhanden sind und zur Zeit auch das Exportgeschäft | der erste Auftraggeber nunmehr die Waare eines engli- R Ea UeSE in dieser Hinsicht viel Pracht 2 S N 7T 619 3901101 022 7501167 214 8851 71 485 015 1 30 717 182 80 prinzip durhbrochen werde. Er hätte überhaupt gewünscht, nur mäßig ist. schen Fabrikanten bestellt, und durch seine Beziehungen und | !!? Ftannmg altigkeit entfaltet. Namentlich die Merinostoffe aus 5) Bleiben . 1839983930 K 113 089 157 50 A6 daß die ganze Angelegenheit nit zur öffentlichen Diskussion : gelangt wäre, indem es leiht scheinen könnte, als ob den

; E : e : : [ranzösis abriken finden Beachtung. In Seidenstoffen is die die Größe seines Geschäfts in der Lage ist, den deutschen | garzösisben Fabriken finden Boa: ; : : / e tige; L t wett arin, ; ; i Í l i x “s a E Q B00 S E RAN Hauptbuchhalterei des Reichs-Schatzamts. deutschen Ausstellungskommissar ein shweres Verschulden träfe, Biester. der doch die deutshen Jnteressen, wie allseitig anerkannt

Artie: Minzli® vom Plaße zu verdrängen. Das sind ein- so daß es der Mühe werth sein wird, dieser Branche cine eigene *) Vergl. den „Reihs-Anzeiger“ vom 8, Ma! evan ortueta werde, durhaus gut wahrgenommen habe, Man dürfe über

andelsberiht pro1882. Lage des Einfuhrmarktes | zelne Fälle, aber sie tragen mehr als alles Andere dazu bei, | Stunve zu widmen,

H in Sydney By Set erts Ri: A den der Einführuyg deutschen Gewerbefleißes hinderlih in den Was Wolle betrifft, so läßt si eine vielfältigere und massen- 10m1 l l ° ' die Angelegenheit kein Urtheil fällen, ehe man ihn nihi min- Nachwe' sung destens selbst gehört habe.

deutshen Jmport n gr L e Eng, e die id aa San, nicht i L leistungéfähige deutsche Fabrikanten eigene Reisende | wodl denfen. Zu otographien der australischen Schafracen ver- y oh i [l- Sydney, den 30. März 1883. herausschicken, sheint unter Wia Umständen “fich fehr zu | dienen bemerkt zu werden. Unter den zablreih ausgestellten austra- der in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Mai 1883 innerhalv des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Zoll Hierauf nahm der Bevollmähtigte zum Bundesrath, Im lettjährigen Berichte wurde darauf hingewiesen, daß at e die industriellen Kreise zeigen sich indeß hierin sehr Pa i eti S En die konservirten Schafszungen cine be- oder Steuervergütung abgefertigten Zukermen zen. D Es | Staatz: Minister von Boetticher das Mort: s die Höhe des Jmports im Allgemeinen das richtige Verhältniß | zurückhaltend, doch sollten dieselben nicht so sehr auf das ge- Nuf de ; Gd on ati S E e E f î Meine Herren! Gestatten Sie mir noch ein paar Worte gegen" \ d G Sa Ú E / 2 ; tp A E f dem Gebiet der Silberwaaren- und Broncenfabrikation sind Menge des abgefertigten Zudckers. E : 5 M: iy Df. zu der Zahl der Bevölkerung wohl überschritten habe, und, | genwärtig beschränkte Absaßgebiet, als auf die zukünftige | die Berliner die entshiedensten, aber niht sehr zu fürchtenden Kon- : en E p Ori P ean in Attes Ble

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troß weniger Kasualitäien in kaufmännischen Kreisen, muß dieje Befürchtung dennoch au für das soeben verflossene Jahr aufrecht gehalten wcrden. Für die Fabrikantenkreise zu Hause ist es demnach ein günstiges gewesen, da von Australien ver- mehrte Austräge eingetroffen und für dieseben (nah hier ge- bräuchliher Weise) auch bezahlt worden scin muß; ob für den hiesigen Jmporteur das Resultat ein cbenso günstiges gewesen ist, muß dahin gestellt werden. Von dem hiesigen «mport im verflossenen Jahre hat Deutschland einen guten heil geliefert. Die statistishen Zahlen lassen dieses freilich nah der jeßigen Art und Weise der Zujammenstellung niemalè vollauf erkennen, da der direkte Bezug von Deutschland nicht annähernd den total deut- hen Handel repräsentirt. Hauptsählih läßt sich dieses von der Manufakturwaarenbranche sagen. Bei den großen Entfernungen von Europa nach hier muß behufs Ab- s{chlüsse in diesen der Mode und Jahreszeit so unter- worfenen Artikeln eine Zwischenperson bestehen, sei sie nun in England oder Frankreih oder in Deutschland ansässig, bit die Einkäufe besorgt und die Verschiffungen sofort ezahlt.

Das hiesige Geschäfi in diesen Branchen liegt fast aus- \{ließlich in englishen Händen, und daher ist es erklärlich, daß der Einkäufer fraglicher Häuser in London residirt und von dort aus den ganzen Einkauf leitei 1nd alle Waaren verscnde!, Ein Besuch der hiesigen- Waarenlager solcher Firmen, welhe sich beständig in einer Wertbhöhe von 2 000 000 M bis 5000 000 6 bewegen, wird beim Fah- kenner Erstaunen hervorrufen über die großen Massen Waaren deutschen Ursprungs, welche sich durch ihre Qualität einen ersten Play in diesen Räumen erworben haben. Doch au shon dem Laien, dem Nichtfachkenner verrathen die Etiquetten die Namen der Fabrikanten und die Wahl der Shußmarken mit deutschen Sprüchen das Erzeugungsland der Güter. Es kann deutshen Fabrikanten dieser Branche nur empfohlen werden, sih mit London in Verbindung zu seßen, um Käufer für ihre Waaren zu finden, auch bietet der australishe Markt noch den besonderen Vortheil, daß die Jahreszeiten hierselbst sich in umgekehrtem Verhältniß zu dem europäischen " vorhalten, also Gelegenheit bieten, das alte Lag:r aus vorhergehenden Saisons zu verwerthen. Der Zwischenhandel in dieser Branche hat den ferneren Vortheil, daß der Fabrikant gleih am Verschiffungsplaß2 für s)seine Waare Zahlung erhält, wohingegen bei direktem Einkaufe von hier der Besteler nicht immer gewillt ist, gänzlih dem Fabrikanten zu vertrauen und sür kommende Güter zu bezahlen, wenn ersterer nicht weiß, ob der Gegenwerth in Waaren in der dveorderten Weise und überhaupt expedirt worden ist. Es ist viel für und gegen Konsignationssendungen gesagt und geschrieben worden, indeß mit Bezug auf gustralishe Handelsverhältnisse mit großer Unkenntniß dex Sachlage. Es lassen sih die den australishen Markt betreffenden Stapelartikel niht mit Be- merkungen über das Prinzip in Konsignationssendungen abfertigen, wie viele Schreiber von in kaufmännischen Fach- zeitungen erschienenen Artikeln anzunehmen belicben; in einigen Artikeln und sehr bedeutenden werden nur Konsig- nationssendungen gemacht, in anderen hingegen werden solche direkt zurückgewiesen und zu diesen gehören u. A. auch Manu- fafturwaaren. Es kommen hier felbstoerstänblich nur lei- stungsfähige und gero!\enhaste Firmen in Betracht, denn man findet im andéren Falle stets noch sogenannte Geschästs- leute, welche Konsignationen unter allen Umständen an- nehmen, ob zum Vor1hbeile der Sender? mögen die vielen an das Konsulat gerihteten Schreiben über Einziehung von Geldern sür solche gentahten Sendungen oder über Entziehung leßterer von dem Empfänger beantworten. Auf Ver- B oon Agenturen in der Manufakturwaarenbranche ezieht sich das eben Gesagte gleihfalls. Große Häuser weisen solche Agenturen ab, schon aus dem Grunde, daß ihnen der Unterschied der europäishen und australischen Jahreszeit in London odec sonstwo gestattet, die Artikel der leßten Saisons mit Diskonto-Abzügen von 60 bis 80 Proz. von den Originalpreisen zu kaufen, wo würde man indeß einen Fabrikanten finden, der derartige Anerbietungen nach hier zu einer Zeit machen würde, wo er nicht wissen kann, wie viel altes Lager ihm ükrig bleiben wird, und ferner, wo würde man den deutshen Fabrikanten finden, der in dieser unbestimmten,. indeß sich innerhalb * gewisser Grenzen der Geshmacksrihtung bewegenden Branche wissen wü1de, welhe Sachen er in vorgedachter Weise anbieten könnte.

Größe desselben sehen.

Es sind im vergangenen Jahre sehr viele Anfragen von

Weinhandlungen um Aufgabe von Adressen hiesiger Häuser in diesem Fache eingegangen, doch isi es wohl kaum anzunehmen, daß die Anführung solcher zu irgend welhen Gechäftsverbindungen geführt haben. Durch Tran®êport und die ')ohe Steuer werden deutsche Weine zu theuer für den hiesigen Konsumenten ; auth ist die Geshmacksrihtung dec wohlhabenden gesellschaftlichen Elemente mit wenigen Ausnahmen eine derartige- daß Rothweine unv Champagner dem Rheinwein und den moussirenden deutshen Sorten vorgezogen wer- den. Für die mittleren Klassen sind Bier und der in der Kolonie gebaute Wein die bezüglihen Genußmittel und es muß zugestanden werden, daß sih die Güte des letzte- ren wit jedem Jahre bessert. Die Bordeaux- Ausstellung wird in ihren nach Deutschland gedrungenen Berichten auch die Aufmerksamkeit der Fachleute daselbst auf die Neu-Süd- Wales:-:Weine gelenkt haben, welche sich vorzüglich zum Ver- schnitt mit deutshen Weinen eignen folten. Jn einigen Exportzeitungen, d. h. in Blättern, welche sih hauptsächlih die Jnteressen des deutshen Exparthandels angelegen sein lassen, erscheinen dann und wann: Berichte von ausländischen Korrespondenten, deren garzen Ah- fassung man es ansieht, daß der betreffende Schreiber sich noch nicht lange in den hiesigen Gegenten auf- gehalten haben muß. Diese für den Nichtkenner zu Hause anscheinend mit Verständniß geschriebenen Aufsäße über hiesige faufmännishe Verhältnisse sind geeignet, vollständig falsche Ansichten zu verbreiten und Fabriken zu veranlassen, Sachen zu senden, die in manchen Fällen schon daselöst eingeführt und versuht worden sind, sih indeß nit bewährt haben, oder aus anderen Grüden nit verkäuflich sind.

Im Ethnologischen Museum is vor ciniger Tagen die erste Sendung eingetroffen, welche von der deutschen Station am Tanganjika-See in Afriîa hierher gesandt worden ist. Ss waren 18 Kolli verschiedener Größe mit ethnologishen, zoologis®en und bota- vischen Gegenständen gefüllt; die beiden leßteren Gruppen wurden den betreffenden Sammlungen dèr Universität Überwiesen Diese Sendung ersbeint al3 das erste sichtbare und greifbare Resultat, welches die deutsche afrikanishe Expedition, die bekanntlich nur ein Glied der unter dem Protektorat des Königs der Belgier stehenden internatio- nalen ift, aufzuweisen hat, und darf de8halb auf ein allseitiges Interesse rechnen. Die ethnolozischen Gegenstände gehcren sänmtlich dem Stamme der Uniamuesi an. Zahlreich find zunäcz#st die Waffen vertreten ; neben Wurfspeeren und Bogen liegen Pfeile mit eisernen und mit hölzernen Spitzen. Pfeile mit sumpfen Spiten werden nur auf der Vogeljagd verwandt, um das Thier zu betäuben, aher den Balg zv \chonen. Köcher zeigen zum Theil reich ornanzentirte Arbeit; die Streitärte haben einen hölzernen Griff mit eisernen Klingen; die hölzernen Keulen sind mit Draht um- flohten. Die Dolchmesser mit geschnitzter Holzscheide roerden an der Schulter und am Arme getrc.gen ; die Kriegssignale werden dur angebohrte Antilopenhörner gegeben. Der Kopfshmuc? dieser Schwarzen ist primitiver Ari. Die Mähne eines Zebra umziebt das Haupt der Männer wie ein Heiligenschein; sie tient als Kopf- ring für den Kampf, Straußfedern, Binsen und die Schwanzhaare der Giraffen bilden das Material für den weiblichen Kopfput, für Schnüre und Ringe, An einzelnen Holzringen, welchen die Negerinnen um den Hals tragen, hängen dreieckige Elfenbeinplatten, welche als Amulet dienen. Die Armbänder werden aus Eisen, Messing oder Kupfer gefertigt; dagegen sind die Kämme sehr zierlich in Holz geschnitt und zeigen zum Theil eingebrannte Verzierungen. Ganz eigenthümlich ist das Musikinstrument, das bei festliden Gelegenhciten in Anwen- dung kommt; es besteht aus einem Bogen, dessen Resonnanzboden eine halbe Kürbiss{chale bildet, welche vermittelst einer Schnur, die in zwei ungleiche Theile getheilt ift, befestigt ist. Die Kürbis\chale wird gegen die nackte Vrust geseßt und dann spielt der Musikant mit beiden Händen. Einzelne Amulette, die mit Draht umwunden find, machen den Neger kugel- und stichfes. Seine Tabackspfeife ist komplizicter Art; den meist hübsch verzierten Thonpfeifen- kopf stedt er ect in die Schale eines Flaschenkürbisses, der dann auch d«&8 Rohr und Mundstück trägt. Die Kochtöpfe und die Speisenäpfe, die zur Bereitung des ärmlichen Males dienen, find aus Thon und zeiçen eingedrückte Verzierungen. Der durch den Orient verbreitete niedrige dreibeinige Sessel fehlt au hiec nicht. Gewebe, Bastzeug und Thierfele werden zu Klei- dern verarbeitet; mit feinen Wedeln halten sih die Schwarzen die Fliegen fern, und ein Spielbrett mit 32 Läufern von Palmenkernen als Steinen deutet auf eines der wenigen Vergnügen, denen dieses \chwarze Völkchen huldigt.

Veber die Colonial- und Exrport-Ausfstellung in Amsterdam wird dem Verein für Handel3geogravhie in Stuttgart geschrieben :

Der Gesammtcharakter der deutshen Abtheilung ist, von der

Der deutshe Fabrikant ist durch diesen Umstand

furrenten unserer Landêlevte aus Stuttgart und Gmünd. In Schnitze- reien zeigt die indische Abtheilung nnübertrefflih Schönes in Gestalt einer größeren Zahl Elephantenzähne, die von der Wurzel bis zur Spitze auf's Zierlichste und Erfindungsreichste mit Figuren und Land- chaften geshmüdckt sind, Schnitzereien, die in ihrem Zusammenhange ganze Legenden oder Romane darzustellen \heinen. Curopäische Kon- kurrenten für Geislingen habe ih nicht viele bemerkt.

Ganz universell ift die Keraraik- und die Korbwaaren-Industcie vertreten. Chinesische und ostindishe Töpfe spielen eine große Rolle, und selbt die in voller Figur aufgestellten australishen Wilden präsentiren gut geflohtene Körbe. Die chinesischen Tischlerwaaren, meist mit eingelegter Arbeit, sind sehr sehenswerth. Der chinesische Ge- danke, daz zu einem runden Tisch auch ein System runder Stuhl gehöre (Segmente eines, der Tischrundung entsprechenden Kreises) erscheint logisch und dürste sih Bahn hrechen. Auch die chinesischen Ctagèren, welche nit die langweilige Einförmigkeit der europäischen, sondern unregel- mäßige kurze und lange, hohe und niedere Gefache aufweisen, erobecn sih ohne Zweifel da und dort eine Anzabl Liebhaber.

Eine deutsche Firma, Hellmann in Nürnberg, hat im Möbelfach den indischen Geshmack zur Geltung gebracht. Sie stellt ein \chwarzes Rundtischhen aus, dessen Plaite von 3 Elephantenksöpfen getragen wird. Die verlängerten und gebogenen Rüssel bilden die 3 Tisch- füße, zwischen welchen weiße Stoßzähne en miniature hervorragen.

Im Uebrigen ist die Möbel- und Parquetbranche der deutschen Abtheilung no weit mit ihrem Arrangement zurück. Aus Ravens- burg sind recht s{chöne, an klassishe Muster streifende Holzmosaik- proben für Parquets von der Firma Sterkel zu cinem wirksamen Tableau vereinigt zu schen. Gatermann in Duisburg hat ein Re- naifsance-Buffet mit Bronze-Relief-Füllungen und Distelhorst in Karlsruhe ¿zwci Buffets mit Intarsien von vorzüglicher Arbeit aus- gestellt. Von den anderen Nationen sah ih bisher keine Zimmer- etrictungen, ausgenommen bei den Nicderländern, die überhaupt in jeder Branche, wenn auch natürlich nicht immer gleich bedeutend, vertreten find. Ungeheuer ift der Reichthum an Liqueuren, welchen die Nieder- lande zur Anschauung bringt. Auch Exportbiere, nab englischer Art gebraut, gesellen sich dazu. Viele niederländische Butterfässer werden als, mit ihrem Inhalt, von Ostindien zurückgekehrt bezeichnet. Be- sonders sorgfältig für den Export verpackt sind die rothen Edamer Käskugeln, in ihren Kisten diht mit Reishülsen umgeben. Eine Utrebter Anlage zum Schälen von Reis mit Dampfbetrieb stellt NReisftärke aus; doh war dieser Artikel auf der Stuttgarter Aus- stellung s{höner und mannigfaltiger vertreten. Die amerikanische Maizena-Fabrikation wird ebenfalls in Utrecht imitirt,

Neben dem altberühmten holländishen Tabak fehlen natürlich die Thonpfeifen und Pfeifchen nicht. Sie sind sogar in sehr koftbarer und Tünstlerisher Ausführung, mit Reliefs, orientalishen Orna- menten und Raceköpfen vertreten, so daß es für deutsche Thonpfeifen- Fabrikanten hier viel zu sehen und zu lernen giebt. In die Branche der Erxport- bezw. Transportgeräthe gehören auch die eben so schönen als soliden Korbflaschen, oder geflohtenen Flaschen- UVeberzüge von zum Theil recht impofanten Dimensionen, welhe für überseeishen Transport von Flüssigkeiten o wihtig sind. Um starke überseeishe oder südlihe Weine in nicdlihen Gläsern auszuschenken, kann man si nicht leicht eines künstlerischen und nfedlicher gestalteten Services (verzierte Flasche mik 6 Miniatur-Nömern auf einer Platte) bedienen, als das von Luz in Wien ausgestellte. Mil Recht steht dieses kleine Meisterwerk der Luxus-Glaëproduktion in der galérie d'honneur. Dieselbe Firma stellt au so hübsche und gut modellirte Nippsachen aus cuivre poli und Silber aus, daß man in den Berliner Konkurrenzschränken kaum etwas gleich Erfreuliches finden wird. Die Anmuth, welche Wiener Künstler ihren Erzeugnissen zu geben wissen, ahmt man eben nicht so leiht nah! ODesterreih-Üngarn ist nicht stark an Zahl, aber sehr ge“ diegen vertreten. Das Pilsener Bierbüffet im Park bildet mit seinem frishen Getränk? à 15 Cent das Glas einen beliebten Sammel“ punkt für Deutsche.

Stolze’ {her Stenographen-Verein. Hauptver sammlung Freitag, den 8 Juni 1883, Abends 8 Uhr, in der Alten Post, Burgstr. 7 1. Tagesordnung: 1) Vortrag des Hrn. M. Bäler über die neue internatioale Stcnographie von Hasemann. 2) Ver- einsangelegenheiten. Jeden Freitag, Abends 8 Uhr, im Vereins- lokale Leseabend. Ca. 80 s\tenographishe Zeitungen verschiedener Sprachen und Svsteme, sowie die neuesten stenographischen Litteratur- erzeugnisse liegen zur freien Benußung für Stenographen aller Systeme aus.

Nedacteur: Ried el.

Berlin: : Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

imposanten Krupp-äusstellung abgesehen, kein so großartiger wie in

Aller übrige Pfe pre ; fowie alle weißen trockenen __ Kandiszucker und Zuer Zucker in Krystall-, Krümel- in weißen vollen harten Broden, } ynd Mehlform von mindestens Staaten, (Nr. 479 des statistischen 98 9/6 Polarisation bezw Waarenverzeichni}es) (Nr. 471 des statistischen ci Waarenverzetchni}es) Verwaltungs, | ! | E | | Bezirke. M f n Wi der Zeit | der Zei! | der Zeit | der Zeit | von vom 1s vom | vom 1, San. bis| 16, bis | G 1, Jan, bis) 16, is 15, Mai | 31. Mai | 15, Mai | 31. Mai | | j | î 1 e kg kg | kg

Preußen.

Provinz Ostpreußen Westpreußen . Brandenburg Pommern . E S inf bleBli@ ‘ber E S asen einschließlich de E J i S Man Unterherrschaft 6 007 178 880 097) 6 88 Schleswig-Holstein. . . | 1638 703 335 274) Hannover . S 62

Rheinland A 5078 317| 600 981) Sa. Preußen [15 080 041| 2643 831/ 1

j 63808| 117000 79000 | A | 9975 8926| 815 680| 3091506 065) 312

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Braunschroeig Anhalt

. E | | ; ena ——————Zos| OGIERE5 —TRSETCO O im deutschen Zollgebiet |20 204213 3 254 679 23 458 892 9 923 812 395460 1 S 214384406 ?)1 421 2152) 15 805 621] 4 629 170 4 z Kaiserliches Statistisches Amt. Beer.

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und dadur dem inländishen Markte entzogen worden sind, nicht also 2) Die Abweichungen gegen tigungen bezw. Ergänzungen.

Nichtamtliczes.

der gestrigen (97.) Sißung des Ne das r der Berathung von Petitionen zu. S

Der Abg. Dr. Gutfleisch erstattete hierauf Nawens der Petitionskommission Bericht über die Petition der Firma Dit und Conradi zu Kempten um

ini iese i i ir di der deuts von cinigen Tausend Mark. Diese Verluste seien für die | ordnung Firma e ad dadur entstanden, daß der NReichskommissar

Geheime Nath Reuleaux eine Firma Moldenhauer zur Ver- ausnehme.

ein in Folge seiner Kürze anscheinend mißverständlih auf-

e Telegramm des Reichskommissars. Die Petitions-

rommission beant mig U

an den Reichskanzler zur Berücksihtigung, : Dagegen stellte der Abg. Frhr. von Minnigerode einen

Antrag auf Uebergang über vie Petition zur Tagesordnung.

fommissionn aus der Mitte

fürwortete die einfache Tagesordnung. Die Regierung müsse | der Petenten schon aus

: : Jas i; 1: F ädi lehnt, so würden im vorliegenden Fall an dem nüchternen Rechtsstandpunkt | Entschädigung oa

nehmen. Es wäre in hohem Maße undank- Mann, dem die deutsche Jndustrie es seien noch gar nicht zu | bei dieser Ausstellung und früher viel zu verdanken habe,

dienste um die deutsche | wenn man ihm jeßt diefe Angele i E T vorliegenden Fall | wollte. Habe die Reichsregierung

j . Der Antrag der Kommission präjudizire der Frage nach ihnen Gib des Reiches für Schädigungen, die dur Ver- Reuleaux gts M sehen der Reichsbeamten entstanden seien. Die Folgen einer | bar gehandelt gegen Annahme des Kommissionsantrag übersehen. Hr. Reuleaux, dessen Industrie sonst unbestreitbar seien,

tragen habe, lediglih dem Richter überlassen. andere Ansprüche

Der Abg. Sonnemann bemerkte, die Erklärung des

sein, die in dem Geh. Rath Reuleaux den Bevollmächtigten

roßer Theil der Schuld treffe jedenfalls die Reichsregierung, | ortes bedinge es, e Lire, ai ee Vittreter Geh. Nath Reuleaux in ! anderen Ausstellungen an

| ¿zusammen } 1 Fan. bis | 16. bis

15. Mat |31., Mat)

24 854 612 749

9 874316) 66695) 2941011 3255 249| 132434) 838387 683 2953638) 56035, 83009673

N 12 963 9 360 850 303223) 9 664079

46 471 909 2) 45 401 445

2)135 204 393

1971639| 205071! 92176710] 179 605 179 605

09 332 60 532

die letztveröfentlichte bezw. die vorjährige Nachweisung beruhen auf nachträglich eingegangenen

Känstler gewählt habe, aber fein solchen hätie man jenem minde Zei der eben stattfindenden Au

Ersaß der ihr auf der Welt- | man wieder in den n gegeene en

ragte einstimmig Ueberweisung der Petition | welche bestimmte Normen

man ja im Einzelnen prüfen werde, bitte er,

i i für di n nicht verständlich | der Kommission beizutreten.

Bundeskommissars werde für die Petente ch Der Abg. Frhr. von fette auplatt eben : : ; c i . 1 C

der Regierung in allen Angelegenheiten gesehen hätten. Ein | trag der de ge man weit höhere Anforderungen als bei

den Regierungskommissar habe stellen,

Rohzucker von mindestens 88 9/9 Polarisation (Nr. 472 des statistischen Waarenverzeichnif\e8)

der Zeit ? "zusammen

| 801 204 267 700/25 122 312

307 254" 3 833 511 | 46700

690 598/13 297 940 6 030 374/52 502 283 345 046 45 746 491 140 450) 1 635 374 7781 422142985815

67 500| 279 341 49 750! 9279400

——- 479 562

480 740! 5 346 034 I

21141221957] 8 379 412 149

2) 65 441 216 24 946 530 270

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} D Ü

i i i iej enger ¿ur Export oder zu einer öffentlichen Niederlage abgefertigt ) Die Nai E Ee Su ran ie mene E ie Ausfuhr über vie Zollgrenze gelangten M

Berlin, dem betreffenden Aussteller nit kurz und bündig er- klärt habe, die M habe S d e Ag E : in i t if its zu thun. er Hauptfehler liege 1 / :

Prenßen. Berlin, 7. Juni. Jm weiteren Verla ife | ni E u

Reichstags wandte si | dein Geh. Rath Reuleaux z d N ewalt N Einen stens zur Seite stellen müssen. 1sstelung in Amsterdam werde seßten Fehler verfallen,

‘stungen der Industrie gegenüber anderen Ländern ärmlich p LS Maa eines festen Systems bei allen diesen tretung der deutschen Aussteller in Melbourne empfohlen habe, L L n S N A die 00 E R O Us «dfe Beltutta und Boston, so wäre es rathsam, eine Spezial- der Reichsbehörden niederzuseßen, r die Betheiligung des Reiches an derartigen Unternehmungen feststellen müßte. Seiner Mei- nung nach sollte man entweder die beshicken, oder für eine

i t : S hor:-Nogie : F deutschen Jnodujtrie sorgen. Der Bundeskommissar Geheime Ober-Regierungs Rath der d N ands Mus Vor, Weymann wandte sih gegen den Kommissionsantrag, und be- | betreffe, so lägen Billigkeit ali anoieblen.

Ausstellungen gar nicht Gefsammtvertretung Was den vorliegenden Fall um eine Entschädigung

genheit auf den Hals laden dem Hause S nicht; s ; j ì il | i Kommission zu erscheinen und f U i ollmacten hinausgegangen. Man müsse | Gelegenheit gegeben, in der Kom a “1 dic E, L den ned entstandenen Schaden zu | zu v erantworten. Selbst auf die Gefahr hin, daß noch einige S an das Haus herantreten Es die em Antrage

fetten empfahl ebenfalls den An- Ausstellungs

kommen wir aber in die Lage, zum Ersatz dies Ad ansprüche ausdrüclicy mit einer Budgetforderung vor Sie zu treten, und Sie können gar nicht umbin, alle diese Anträge speziell zu prüfen und naczusehen, ob auch wirklich gegen das Neich, sei es aus Rechts8- sei es aus Billigkeitsgründen cine Verpflichtung zum Grsaßze hergeleitet werden kann. Die Sache ist, wie gesagt, sehr sorgfältig bei uns err wogen; ich hätte gerne der Petition Rechbnung getragen, ih, hase es aber nit thun können, vermöge der Pflicht, die mir obliegt, dic Recbtélage bei Prüfung der an uns gelangenden Anträge in Betracht zuy nehmen und zu wahren.

01369

ng, absolut

Dort. i i s i liegend achrichten jede künstlerishe An- ausstellung zu Melbourne erwachsenen Verluste im Betrage | fehle nah ihm vor gge! Mute ins, wie Ad tros guter

Werde die die Petenten und Andere Geheimen

nz unerörtert lassen, und er lasse für sein Votum blos den Umstand entscheiden, daß die Petenten in der That in eine üble Lage gekom- men seien, und daß Billigkeit8gründe dafür sprechen, ihnen den Scha- den, den sie erlitten haben, zu erjeßen.

Als die Petition zuerst bei dem Herrn Reichskanzler angebracht wourde,

da baben wir, die wir mit der Prüfung der Frage, ob ihrem Enl- \châdigungsanspruche stattzugeben sei, befaßt waren, die BVilligkeits- gründe voll und ganz erwogen, und ich dar versichern, daß mir faum jemals ein ablehnender Bescheid so shchwer geworden ist, als es bet demjenigen der Fall war, welchen ih den Petenten habe ertheilen müssen. Allein, meine Herren, diese Billigkeitsgründe konnten nach der Necbtslage und nah der Position, in der wir uns gegenüber den Kontrolbehör den der Verwaltung befinden, für uns nicht entscheidend sein, Der Herr Direktor im NReichs\chavamte _hat Ihnen be» reits auêgeinander gesetzt, daß wir gar nicht dispensirt sind von der Prüfung, ob das Reich die Verpflichtung hat, für einen Saden, der durch eine Handlung oder etnc Unterlassung eines Reichsbeamten geschehen ist, aufzukommen; wir mühen diese Frage prüfen und Jür diese Prüfung konnte nichts anderes entscheidend sein, als die dem Reichskommifsar ertheilte Instruktion und dle Erwägung, daß die Handlungen, aus denen die Petenten ihren Schaden ableiten, alle außerhalb der inftruktion8mäßigen Funktion des Kommissars liegen.

Meine Herren! Sie und der Rechnungshof und Alle, die fich

mi: der Kritik der Verwaltung befaßt hätten, hätten uns mit Recht einen Vorwurf daraus machen können, wenn wir gegenüber dieser Rechtélage dazu übergegangen wären, diese erbetene Entschädigung aus der Reichskaffe zu leisten.

Es kommt aber auch noch ein anterer Grund hinzu. Wir sind

gar niht im Besige der Mittel, die Gntschädiguag zu leisten, und weun es sich auch hier nur um einen kleinen, Betrag handelt, 9 darf W Sie versihern, daß ähnlihe An- träge, bereits in größerer Anzahl bei den Reichsamt des Innern

fi und daß, wenn Sie heute dahin votiren, daß

eingegangen sind, | Sie t : Schadenersaßtz geleistet werden soll, die Schadentersaßzansprüche einen weitaus größeren Umfang annehmen werden. Meine Herren, dann

er Schaden8ersohz»

Ih made die Herren nochmals darauf aufmerksain, daß,

ïo unshheinbar die Sache L U 0 geringfügig der „Betrag t U Den S handelt, die Konseguenzen, die aus einem gewährenden Votum enlstehen, fehr bedeutende leit können. Sie geben damit der vielleicht in den verschiedenea MNechts=- gebieten nicht übereir stimmend zu beantwortenden Srage, ob der Staat für die Handlungen seiner Beamten haftet, eine bestimmte Entscheidung, und Sie können fich den Konsequenzen dieser Cat- scheidung für die Zukunft {wer entschlagen. Wenn auch der Q U D Windthorst sagt: ih votire heutc blos zu Gunsten der petitionirenden Firma und halte _ mi nit gebunden, morgen ebenso zu votiren, so wird er diesen Stand- punkt nicht aufrecht erhalien können, wenn es sich morgen um einen ähnlichen Fall handelt, die, wie ih Ihnen heute noch aus den Akten unsch{wer nachweisen könnte, in nicht unerheblicher Anzzhl zur Kenntniß der Reichsregierung gelangt sind, in denen ganz a18 dem- selben Hrunde oder aus ähnlichen Gründen, welche in der außeramtlicen Thätiakeit des Herrn Reichskommissars liegen, Ansprüche hergeleitet G ro den. Der Hr. Äbg. Windthorst wird sih vielmehr \ckchwerlich ter Kon-

e X

fequenz entziehen können, daß er aud? diesen Petitionen gerec»t wird. bitte Sie 3, Über Ste diese Folgen und votiren Die Ih bitte Sie ncchmals, überlegen Ste dieje Foigen und

für den Uebergang zur Tagesordnung,

Der Abg. Frhr. von Minnigerode besürwortet2 feinen Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung wesentlih aus denselben Gesichtspunkten wie der Bundesl'ommissar , und matte insbesondere darauf aufmerkfam, ein wie bedenklices Präjudiz man durh Annahme des Kommisstonsantrages

affen würde. E : E Mad einigen weiteren Erörterungen wurde der Antrag von Minnigerode auf Uebergang zur Tagesordnung abgelehnt, der Antrag der Kommission angenommen. L :

Es folgte die N ie 28 gegen das Schußÿ=-

ockengeseh eingegangenen Petitionen. L | t Die Kommission beantragte durch ihren Referenten Abg. Dr. Thilenius : L “Ae Petitionen dem Herrn Reichskanzler zur Kenntnißnahme zu überreichen und vamit das Ersuchen zu verbinden, der Retchs- kanzler wolle: ; e S : 1) thunlichst bald eine Kommission von Sachverständigen Des rufen, welche unter Oberleitung des Reics-Gesundheitsamtes den gegenwärtigen physiologishen und pathologischen Skand der A frage, insbesondere in Bezug auf die Kautelen prüft, die gceigne