1904 / 115 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 May 1904 18:00:01 GMT) scan diff

willigen am Ausgange der Werkstätten erwarteten, zerstreute sie die Polizei. Bei derm darauf erfolgenden Zusammenstoße wurden mehrere Berk aftungen vorgenommen. Das spanise Ministerium de3 Innern macht bekannt, ‘daß in Villanueva de las Minas die Bergleute in den Ausstand getreten und durch Arbeitswillige erseßt sind.

Kunft und Wiffenschaft.

Große Berliner Kunstausstellung. II.

Außer Sorolla y Bastidas Lands§aften und Seestücken sind noch der hinterpommersche Bauernhof Röchlings zu erwähnen, der in fehr {weren bunten Farben gekalten ift, und eine Landschaft des Caffeler Louis Colig. Die rötlihen Wolken der Abendèämmerung spiegeln sih in dem Gewässer wider, das an dem Hügelrücken liegt, an dem fich weithin grüne Wiesen ziehen, auf die hier und dort helles Sonrnenlicht fällt.

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Ein Selbstporträt von Ludwig Kraus

zeigt das zeihnerishe Können des fünfundsiebcnzigjährigen Meisters. „Am See Tiberias*" ist der Titel eines religiösen ildet Grafen Harrah; die Gestalten Christi und

maden einen rech{cht {wählihen Eindru Von

den Gemälden historishen oder patriotishen Inhalts ift an erster Stelle das aus dem Besiß Seiner Majestät des Kaisers stammende Bild „Abschied der Armee von Friedrih dem Großen in Sanssouci“ von Georg Shöbel zu nennen. Die Generale ftehen vor dem auf einer Babre liegenden toten König, Die ungez¡wungene und doch sehr wirkungévolle Komposition, die gute Charakterisierung der Offi- i die treffliche Wiedergabe des Innenraums in seiner Rokokopracht i dies Bild zu einem der so selten wertvollen patriotishen Ge- lde, in denen fonst der Inhalt über das mangelnde künstlerische rmögen binwegzutäuschen versuGt. Zwei lebentvolle Bilder „Auf- zende Kürassiere“ und „beschossene Spiße“ zeigen, von welch frischem emperament die Kunst Theodor Nocholls ist, wenn er nit, wie en beiden im Staat2auftrag gemalten Bildern in der National-

ie „Der Einzug des Grafen Waldersee in Peking“ und „Die Begegnung des Grafen York von Wartenberg mit dem gtinesischen Vizekönig“, durch eine gegebene Marschroute gebunden ist. Der Zieten- husar Frtß Werners und der Offizier aus dem Regiment des lten Dessauer sind von einer s\sauberen, aber recht trodenen und

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unintereïanten Malweise. Aub Franz Skarbinas „Sißung | Cadzand und in Schouwen gut, bei Uitgeest ziemlich gut. Der der Shiffsbautechnischen Gesellschaft ist von einer et Stand der Hyazinthen ist in Haarlem und Umgegend, Noordwyk dicfem_ Meister ungewöhnlichen , Trockenbeit eund Flaußeit. und Sassenheim fehr gut, in den übrigen Landstrichen gut. Ae N L E 0A E E Die Narzissen stehen bei S nendeim und in Seeländisch Flandern Atm phâri hen „wird N a E ada f at E aas E j ebr gut, im Westland und bei Hillegom gut, bei Noordwyk mäßig. portrats machen etnen leblo!en Gindrud. Wirkungêvc e S ge } Der Stand der übrigen Blumen ist in Noordwyk sehr gut, be \hidckt componierle 110 „le F commen a I 10. Gi ch- Hilleacm und Safenbeim gut, bet Uitgeest mäßig.

städt, das die Wellington bet Bellealliance zu Vilfe elenden Preußen Die unter Glas gezogenen Erdbeeren haben sich in der Um- Jg „Unter ihnen den ea t aE FAEReE, der m Üngestüm cl} gegend von Leiden, Delft, Rotterdam und Zwyndre@t sebr gut, teil- _Lcar!ckterenden anseuert und zur File auffordert. QUE Herner | weise fogar auszgezeihnet entwidelt; im Westland, Aalsmeer, bei Schu ch2 Episode aus der Schlacht bei Dennewig: „Der Rittmeister | Rynsberg und in Friesland steben fe gut. Die Frübgurken sind U lng l Oberst le Glonet, den Adjutanten des Marschalls | infolge des Mangels an Sonne in der Entwickelung zurückzeblizben, Ile 1gen“, t lebendig und überzeugend, dargestellt. Namentlich sodaß viele Verluste zu verzeichnen sind. In den Anyflanzungen bei di des franzôsischen -Dersten, der mit dur{schlagener Zügel- Leiten und in Berkel wechselt der Stand der Gurken zwischen aus- fal ergebens des ungestüm berandrängenden Offiziers zu erwehren | gezeichnet und sebr gut; in Limburg und in den Anpflanzungen bei sud ungen. agegen mutet ein anderes Bild Shuds, | Delft stehen die Gurken gut, in Nozlofarendéveer ziemli® aut im Ne ¡ierung in dreißigjährigen Krieg, seltsam wie ein Spätling | Westland der Oberbetuwe und in Friesland möttia und n Von ph S E 2 Gtr Ae N e E S 9 Westland der Obkerbetuwe Und 1n Frie2land maBtg und in BZiwvyn- au! ener Miseldorser Historienmaterei an. Und auch „Zur | dret \{chlecht N ;

S e E T E E Ae: Ie Er als , Die Keimkrast der Mobrrübenaussaat kat viel zu wünschen I _doch ie groie eule anyetmsazen wird, zu |} übrig gelassen, sodaß allgemein über den {leiten lufgang gtfÉlagt N Sdhladt dur Ieaftlosen ermg wird. Was den Stand der Mobrrüben in den einzelnen Bezirken A t, E E A E S M A anlangt, so steben sie in den Eärten um Rotterdam und in Limburg iere A E Die Reiber Ld Od \‘deyani Die gut, în der Dberbetuwe ziemlich gut, bei Delft und in Frieëland Eifer Let ; A Die leisen S Le; | mäßig, im Westlande und in Dverschte ziemlich [Wleckt und zu Berkel VaurSamrs vonNicard K nöôtel, steben troß manc er gut beobachteten E n Ee fcgene Dlumentoh! r Na je Einzelheiten als Ganzes binter dem mit großer Verve gemalten Aquarell | fen „e eit, eocn]o In a R des Wieners Ludwig Kob Mars, Mersd. Hureahle mh ur, | Westlande, in den Gärten um Amsterdam und im Sloter- es YBieners Ludwig Ko „Lar! Maric, Va nah. r polder, ebenso bei Rotterdam und in Overshie steht er gut. eT OEIGIS, CHI nt [eye Ee I Me UNS Doye Der Stand der einzelnen unter Glas gezogenen Salat}orten Reickékanzle eti Wiener Ferrari ließen die Reihe ce | war bis vor kurzem im allgemeinen fehr gut. Jm Westland und L N A i GSE ‘Mitte dés (pelt E s auch QUNEIWAS wird aver jeyt daruber geklagt, daß durch ungunttges S Meteor En e d r Vgg ph lebe volle Stat its | Zelter der Salat im Innern braun geworden und dadurch für den R L E e Ä E T Gs uene | Versand niht geeignet sei. Jn Berkel, Vverschie, bei Rotterdam, er piel E AE E E R "cinen fleinen Becenstaro | coen'o in der Dberbetuwe steht der Salat sehr gut, in den Gärten Me S brit E E E Al eeMciitet Ketradiet, um Amsterdam, 1m Sloterpolder und in Limburg gut, in Friesland wob Cine Antœrifft oder dergletden, mit großer zufmerlliamteit betraWtet, | zjemlih gut. Jm Westlande laßt er infolge der vorerwähnten Ursa&e dur die Frische und Ungezwungenheit auffällt. Der Deutsche Kunst- | zy wünschen übrig verein bat die Bro! fe P Raa ie nus erworben „die Badende*, | * s 7

eine äußerst geshickt auf Nüdckenarsiht komvonierte Figur. Eine 2.

Evaîstochter von Marx Valentin ist ncch zu erwäbnen, ein bübsches Theater und Mufik,

Persênchen, das si, ibres jugendlihen Neijes wobl bewußt, bebaglih Im Königlihen Overnbause findet morgen, Mittwoch, die reckt. Karl Kew alz z;cn sfi wird in seiner Dantefigur der Be- 300. Aufführung von G. Nossinis cmisher Oper „Der Barbie deutung tes groken Dichters wobl faum ganz gereWt. In sehr | von Sevilla“ in der bekannten Beseßung der Neueinstudierurg (Damen: eleganter Pose prâfentiert sih der Hermes von Ernst Herter dem | Herzog, Parbs, Herren: Sommer, Hoffmann, Nebe, Mödlinger) Betrachter; nur hade, daß ibm alles Persönliche fehbl1. unter Professor S{lars musikalischer Leitung statt. Das Werk wurde

In dem großen blauen Quersaal wird der Eingang an der | erstmalig am 18. Juni 1822 im Scausvielhause gegeben, di

NReiterstatue des Herzogs Wilhelm von Braunshweig von Professor | 200 Wrederbolung fand am 25. Mai 1880 statt. Aus der stattlien Manzel beberrs{cht. Vielleißt mag der Umstand, daß das Monument | Anzabl bervorragender Sängerinnen, die seit diesem Tage die Rolle in seiner vollständigen Größe zusammen mit den Sockelfiguren bier | der Rosine gastweise oder im Engagement gesungen baben, seien nickt aufgestellt werden fonrte, die Schuld tragen, daß es etwas genannt die Damen: Arnoldson, Artôt, Dietrich, Fohström, Haudck, fonventionell und nüchtern wirft. An den Seitenwänden nebmen | HDerzog, Leisinger, Lebmann, Mallinger, Monbelli, Orgény, Patti, einen gewaltigen Play eine Anzabl Kolofsalgemälde ein, u Prevosti, Röder, Sembrich, Tagliana.

4E, Li G r Er ca E - - T de 25 1E B" 0 1 F E ck B M ck S O O i E

j Theater. berzogliGher Hoftheaterintendant a. D.) Mittwoch | (L’enfant du Miracle.) Königliche chauspiele Mitiwo:: Der (29. Vorstellung im Abonnement) : Gasparoue. Paul Gavault und R. Charey. ) l . o: k _ Vonnerêtag: Wokltätigkeitsvorstellung (28. Vor- | Halm.

baus. 101. Vorstellung. Zum 300. Male: Der | stellung im Abonr ement): Die Fledermaus. __| Donnerstag und folgende Tage: Die 200 Tage. Barbier von Sevilla. Komische Oper in 3 Auf- | Freitag (28. Vorstel ung im Abonnement): ¿ugen von Gicachimo Rossini. Dichtung na | Easparonuc.

: rbini, überseßt vo Sonnabend (legte Vorstellung im Abonnement): Bentraltheater. Mittwoch, Abends 74 Uhr:

ung: for | Don Juan. reije der Plätze: 10 4“, | shüß

a ß F ang Sigplay 2 M Montag, Nachmittags t H) A

vat Beethoven Axfang 2b Milo bends 8 Ubr: crttag: Dvernbaus, 109, Borftellurz Dex | Drama in 3 Aufzugen von Mar Halbe, inde | Sonntag und Montag, NaHmittags 3 Uhr : Zu chMnerêtag: pern 2aus. 2. Boritelung. S E T L zanz tleinen Preisen : i A Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von | _ Donnerêtag, Abents 8 Uhr: Der Geizige. Abends 8 ie De Dres Fon Vaonhelen. Richard Wagner. Zweiter Abend: Siegfried in | Hierauf: Der eingebildete Kranke. : : i 3 Aftten. Anfarg 7 Ubr. Freitag, Abends § Uhr: Pension Schöllcr. Neues Operntheater. 132. Vorftellung im Abonne- | A. (Friedri Wilhelmftädtif Tb j Neues Operntheater 2. Vorftellung in ine N. (Friedri llhelmitädtishes Theater.) r ee : 2 i H O ata C eorgenstra ment. 64. BVillettrefervesag. Die Journaiiften, | Mittwcch, Abends 8 Uhr: Penfion Schöller. atr, Ge) Os H: D Luftspiel in 4 Aufzügen von Gustav Freytag. | Posse in 3 Aufzügen von Carl Laufs. Na einer nd Sniveriaröliraye.) ewo): Das Anfang 7# Ubr dee von W. Jacoby : An Gebot. Hierauf : Der Po z ls b E P wi . A . i E : í aa ta 4 5 E E T Fe, Abents 8 Ubr: Penfiou Schöller. Ce S E E: Deutsches Theater. Mittwoch: Der Pfarrer | _ Freitag, Abends 8 Uhr: Der Geizige. Hierauf: | E : Der cingebildete Kranke.

von Kirchfeld. Anfang 7# Ubr. Donnerstag: Die versuukene Glocte, Freitag: Rosenmontag.

cTtag :

Berliner Theater. Nitiwc{: Der jüngste | Leutnant.

Donnertêtag :

Freitag: Maria Theresia.

Theater des Westens. Kaatîtr. 12. Bahnkbof Zoologischer Garten. (Direttion : A. Pras, Sroß-

Donnerstag:

M e eter E Pt . Feuern TuDIert :

König Seinrich.

Mittwoch,

Sonntag, Nachmittags Erster | Die Fledermaus. Abends 74 Uhr: Der Wild-

| Nigoletto. Abends 71

‘] Scillertheater. o.

Im Sarten tägli: Großes Militärkonzert.

Ueues Theater. Male: Eineu Jux will er fich machen. 2 - A nee us. evo,

reitag: Eiuen Jux will er fih machen. Sonnabend: Einen Jux will er sich machen.

Residenztheater. (Direktion: S. Abends 8 Uér:

künstlerisher Wert zumeist im umgekehrten Verhältnis zu ihrer räumliben Ausdehnung fteht. Vor allem gili das von den Darstellungen aus der Geschichte Ungarns. Was Benczur uns in seiner Zurücknahme Ofens, was Fesztig in der „Vermäßlung Zsoll“, was Alexander Bihari in dem „König Sigismund am Grabe Ladiélaus des Heiligen“ zeigt, das ift, was Komposition und Malweise anlangt, so akademish im s{lechten Sinn, von einer fo trivialen Farbengebung und so langweilig im Vortrag, daß ein Plafondgemälde Mun - kacsy8, eine Allegorie der Künste, die durGaus noch niht zu den besten Werken des Meisters gehört, als eine wahre Erholung wirkt, und auch Hans Bohrdts „Das erste deutsche Linienschif- geschwader 1903“, das nur allzuvi:l Mängel aufzuweisen hat, profitiert no von dieser talentlosen Nachbarschaft und wirkt troß seines leblosen Wassers ganz lebendig. Von einer erfreuliden Frische ist des Spaniers Viniegna „Weinlese“ C [

mit den kräftigen Sonnenreflexen auf den A ' ; a Weinstöcken und Körpern der Arbeiter. 2

SEZS-M. Land- und Forstwirtschaft. Saatenstand in den Niederlanden.

Das Kaiserliche Genecralkonsulat in Amsterdam berichtet unterm s. d. M.: Die Obstbäume versprechen durchgebends einen guten bis sehr guten Ertrag. Die Bäume habzn reihlich Blüten- fnospen und weisen infolge des günstigen Wetters einen guten Fruht- ansay auf. Der Stand der Baumschulanlagen ist infolge des milden Winters im allzemeinen günstig. Dies gilt sowohl von den Laub- bäumen und _Hedcken, als auch von den Koniferen und den Zier- sträuhern. In Boskoop, Opheusden und in der Umgebung von Utrecht ist der Stand der Baumschulen schr gut, in Aalsmeer, Nord- pdravant und Frieëland gut.

,_ Für die Entwickelung der Zwiebelgewächse ist der milde Winter sehr gürstig gewesen. Stellenweise werden jedoch Klagen

laut, daß die Narzifssen infolge nassen Herbstes gelitten haben. Die Zwiebelgewächse entwickelten si in diesem Frühjahr spätec als sonst, ein Umstand, der als besonders günstig angesehen wird. Was die Tulpen anbetrifft, so wird in dem eigentlichen Landstrich dieser Zierpflan1e verschiedentlih über das Auftreten einer Krankheit, „böse Sleden“ genannt, geklagt. In der G-gend von Sassenbeim steben die Tulpen ausgezeichnet, in der Umgegend Harlems sebr gut, bei

Hillegom, Noordwyk, Bexerwyk, Wyk aan Zee, Heilo, im Westland,

Im Neuen Königlichen Operntheater wird morgen „Egmont“ mit Herrn Matkowsky in der Titelrolle aufgeführt. Im übrigen lautet die Besetzung: Margaretbe: Fräulein von Arnauld; Oranien: Herr Ludwig; Alba: Herr Molenar; Ferdinand: Herr Funk; Macchiavell: Herr Arndt; Clärhen: Fräulein Wachner ; Se d au Schramm; Braenburg : Herr Christians; Vansen : Herr Pohl.

In der am Donzerstag im Theater des Westens statt- findenden Aufführung der Operette „Die Fledermaus*, die für einen wobltätigen Zweck in Szene geht, werden mir Genchmi ung der Generalintendartur der Königlihen Schauspiele folgende Mit- glieder des Königlichen Opernhauses mitwirken : Frau Helene Lieban- Globig (Rosalinde), Frau Marie Goetze (Prinz Orlofskv), die Herren Nobert Philipp (Eisenstein), Karl JIörn (Alfred), Nud i Berger (Dr. Falke); ferner werden die Köntglihen Solotänzerinnen, Fräulein Kierschner und Lucia den Walzer „An der \{önen blauen Donau“ tanzen. Frau Auguste Prash-Grevenberg hat ebenfalls ihre Mitwirkung zugesagt, desgleichen der Königliche Kammer- virtuos Emil Prill. \

In dem nächsten Orgelkonzert in der Kaiser Wilbelm - Gedächtniskirhe, am Donnerstag, Abends von 6 bis 7 Uhr, wird Frau Grna von Storch (Gesang) mitwirken. Die Orgel spielt Professor Dr. H. Neimann. Zur Rufführung gelangen Werke französisher Meifier des 16.—19. Jahrhunderts. Karten zu 50 4 ved bei Bote u. Bock und Abends am Haupteingang der Kirche zu aben.

Zu Ehren des Professors Dr. Josevh Joachim, der im Frühjahr 1844 zum ersten Male in London aufgetreten ist, fand, wie „W. T. B.“ meldet, gestern abend in der Queens Hall eine Festlichkeit statt. Der Premierminister Balfour, als Vor- sigender des Komitees, das im Namen von Verehrern Joachim eine Adresse und das von Sargent gemalte Porträt JFoachims überreihte, bielt eine Ansprache, in der er sagte, wenn die Musik aller anderen Nationen vernihtet würde, würden wir um manches Meisterwerk ärmer sein, aber wir könnten fortshreiten; würde aber die Musif Deutschlands vernichtet, so würden wir nicht fortsreiten können.

Mannigfaltiges. Berlin, den 17. Mai 1904.

_ Der Neubau der chirurgischen Klinik der Königlichen Heilanstalt der Charité wurde geftern vormittag in enw - V isb ovp a 5 (+7; A Ç noloxonkoatts L des Ministers der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. i

einen im großen Hörsaal veranstalteten Feitaft feierli t sprachen hielten der Direktor der Klinik, Geheime Medizinalra essor Dr. König und der Minister Dr. Studt. snungsfeler wurde die neue Anstalt eingehend besibtigt.

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Zu dem beutigen Wobltätigkeitsfest des Zweigvereins Berlin des Vaterländishen Frauenvereins im Landes- ausstellungspark ¡um Besten der Pflege der in Deutsch-Südwest- afrika verwundeten und erkrankten Krieger, sowie für den Penfsions- fonds der Shwestern vom Roten Kreuz, bat Ihre Majestät die

Kaiserin und Königin 100 Eintrittékarten entnehmen lassen.

Frankfurt a. O., 16. Mai. (W. T. B.) Die Provinzial-

gruppe Berlin-Mark Brandenburg des Deutschen Flottenvereins hielt gestern hier ihre ordentlihe Delegierten- versammlung ab, die außerordentlih zablreih besubt war. Die

Verbandlungen leitete der geshäfteführende Vorsitzende, Landesdirektor E S tr E E M ; reiherr von Manteuffel. Nach einem begeistert aufgenommenen Hoh auf Seine Majestät den Kaiser begrüßte der Ober-

bürgermeister Richter - Frankfurt a. O. die Erschienenen im Namen der Stadt. Auf der Tagesordnung standen u. a. der Bericht über die Tagung in Dresden und die Neuwabl des Vorstandes, der sich ver- anlaßt gesehen batte, sein Amt in die Hände seiner Wähler zurüd- zulegen. Es wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: „Die

am 15 Mai in Frankfurt a. d. O. tagende ordentliche Delegiertenversamm- lung der Provinzialgruppe Berlin-Mark Brandenburg des Deutschen Flottenvereins \vriht ihrem Vorstande für die bisberige erfolgreide Leitung der Provinzialgruppe rüchaltlos ißren aufrichtigen Dank und ibr velles, uneingeshränktes Vertrauen aus. Die Deleziertenter- sammlung biitet die einzelnen Mitglieder des bisherigen Vorstands ebenso ehrerbietig wie dringend, sch bewegen zu lassen, die Geschäfte der Provinzialgrupve auch weiterhin zu führen und die Interessen der- selben au fernerhin wahrzunehmen.“ Hierauf erfolgte durch Zuruf einstimmig die Wiederwahl des bisherigen Vorsiands, und zwar der Herren : Staatsfekretär a. D., Admiral Hollmann, Landesdireftor Freiherr von Manteuffel, Präsident des Neilhébankdirektoeriums Dr. Koh, Bankier Ludwig Delbrück. Außerdem wurden als Beisißer einstimmig dur Zuruf bhinzugewäßlt: Oberstleutnant Brandenburg-Pottdam, Landes- bauinspektor Friedenreih-Neu-Ruppin, Kommerzienrat E. P. Lehmann- Brandenburg a. d. Havel. An Seine Majestät den Kaiser wurde ein Huldigungs8telegramm gesandt.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

(Bastspiel von Operette in Dkonkowsky.

3 Uhr: Zu halben Preisen:

Souneuvogel. Sonnabend, Madame Bonivard.

3 Uhr: Zu balben Preisen: è Vér: Gasparone.

(Wallnertbeater.) Emil Neumann

Mittwoch: Zum erften | Mittwoch und folgende Tage,

der Titelrolle.)

An de Lautenburg.) fangerk

Tie 300 Tage.

S{wank in 3 Akten von Deutih von Alfred

Paula Worm. Der Sonuenvogel.

3 Akten von Rudolf Schanzer und G:org Musik von Victor Hollaender.

Donnerêtag und Freitag, Abends

Abends 8 Uhr: Zu halben Preisen: 1 Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson und Antony Mars, deutsch von

Dieb. Anfang 8 Ubr. Das elfte Gebot.

Bellealliancetheater. (Unter der Direktion von Jean Kren und Alfred Schönfeld vom Thaliatheater.) Abends 7# Ubr: Kam'’rad Lehmaun. Große Ausstattungéposse mit Gesang und Tanz in 4 Akten. (Guido Thielscher in

Im Sarten von 6 Uhr Abends an: Großes Konzert der Marine-Jugeudkapelle. : Pfingstfeiertagen: Von 6 Uhr an: Früh-

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Margarete von Kote mit Hrn. Geheimen Hofkammerrat Dr. Georg Wühlisch { (Berlin). Frl. Elsa von Werner mit Hrn. | MAlerander Frhrn. von Bethmann (Frankfurt a. M.— Freiburg i. B.). Frl. Anna Rogal’'a von Bieber- stein mit Hra. Konsul Karl Walter (Schweidnitz— Rostow a. Don). Frl. Luise Brandt mit Hrn. Gewerbeassessor Gotthard Stöckel (Lingen). Frl. Charlotte Scharnhorst mit Hrn. Hofrat Marx Franczok (Berlin). Verebeliht: Hr. Albrecht Frhr. von Waldenfels mit Frl. Martha Lukczyúska (Schöneberg-Berlin). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Landrat Kreidel (Koniß). Hrn. Pastor Ernst Ray (Berlin- Betbanien). Hrn. Pastor Schönwald (Leubus). Gestorben: Hr. Konsul August Bothe (Genf). Verw. Fr. Rechnungsrat Clementine Gaertner, geb. Engel (Berlin). Clotilde Reitéfreiin von Serltenlera (Caffel). Hrn. Rittmeister Grafen von Hardenbergs Sohn Harald (Hannover). Hrn. Hauptmann Hans Shulzes Sohn Erich (Charlottenburg).

Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Neun Beilagen

(eins{ließlich Börsen-Beilage), sowie die Juhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent- lichen Anzeigers (einschließlich der uuter Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen), betreffend Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktieu- gesellschaften, für die Woche vom 9, bis 14, Mai 1904,

(F Uhr: Der

zwischen

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Min Cöln sei, eine Filiale.

N änderung durch Modifizierung der Ausführungsanweisungen gesa

B oro g E werden. F

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Staatsanzeiger.

M 115.

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 17. Mai

1904.

Verichte von deutschen Fruchtmärkten,

13,20

Qualität Am voria Außerdem wurden as i j Durch(\chnitts- e gen am Markttage 1904 gering | mittel ; gut Verkaufte | 9,taufs- Sen Markttage «E : D j Menge für ah überschlägliher Mai Marktort Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner g viaot 1 Doppel- Guittso | i bit ett 2ER | V4 E d - entner ; en niedrigster | höchster | niedrigster | höchster niedrigster | höchster |Doppelzentner 8p preis e SLAS dgie «E M « 1A t M E Weizen. ; 2 . . , . «‘ - . . 16.00 16,90 î 17,00 17,40 h 17,50 18,00 . F s 0 fo E Streben Le 14,00 14,00 | 15,90 15,90 | 17,80 17,80 100 1 700 17,00 16,50 9. 5 S O a a C 16600- | 1680 | 17,20 1740 | 17,80 | 18,00 ; : : Ine Le o oie _— —_ | 16,50 16,50 | Ti i: z GOWenbera L O E ee e e 0 1680 | 1680 | 17,30 17,30 : L 12/50 A i A - On E E U 16/20 | 1720 17: 300 5 010 16.70 1675 | 168 10 : N if ¿ Ï é ä Í 0 0 . 0 o ° . ° | j Die D, 6 1 | Ä S 7 - Z S L o E —_— j 17,60 17,00 4 68 17,00 17,49 20 Kernen (enthülfter Spelz, Dinkel, Fesen). : ris ai g e 16. S e r a S =—| 120 e 36 j : 9. 5, 7 Illertissen fo s a eo e 16,90 16,90 17, 17,00 j Ra 18/35 ü a A Es T é Aalen E ad s 9 16,00 16,00 1600 | 17,74 155 17/20 36 690 17/07 17/18 E e e E 2 E 1680 | 1800 272 4 691 17,25 17,02 9. 5. e —- P 1650 | 1650 1 El 1000 25 415 16,60 | 1700 | 10.5. Nogat N 16 Posen 12,20 12,30 —- e O 40 493 12,33 2,33 13. 5 N A ns '7 Q 990 | U 1 4A l U, 10,80 | 1170 } 11,80 22 1 A O 130 1 560 12,00 0 6s Gn L «o o o / 11,50 11,50 f 12,00 12,00 f 12,50 | 2,9 o) 2 S J, 5. E eh 11,70 11,90 12,10 12,3 1250 | 12,70 i i i Grie l: C e e eee 11,75 11.75 J jUD L O : j j , E E s D P Q E 12 1275 | 1300 | 1300 55 701 12,75 12,80 2.5. E E 4 E 1260 1260 | 1360 | 13/60 120 1 580 13,17 150 | 145 5 5 A e s o o d S0 O e L H 5 | 943 3.683 13,9 9. D. id wi O 14/20 5 70 13:90 1388 | 9.5. ' T S : v vol Ee 2 30 5,00 282 | 25. i 5 Mt e eo oe _—— j 15,09 15. l | 2 30 15,00 128 5 Gerke n ß 8 l 10,70 1130 1 119 1260 Y 1320 | 50 : / L : 16. S E i S 11/50 11,50 12,25 12,25 : 13,00 | 13,00 100 1250 12,50 12 50 95 ! Z Strieg ; i Le 200 | 125 00 | , s e - V 6:00: :%] 2% | 20] 5% | 12% | 50 G l m0 Se «A oh E A A 1 ERROE 4 54 13,40 13,31 g. 5. ; E e 4 Sl 100 12,€0 1280 | 1300 f L 50 640 12 §0 12/98 9. 5. Daf Er 16. [ Posen i d F Be | 13,00 5 65 13,00 12,80 13. 5. . E a E 00D 100 |* 1110 1150 j 1180 | 12,10 : e 4 ‘- ' : L Steeblen S 11,40 | 11,40 11,50 11,50 | 11,60 | 11,60 60 690 11,50 11,50 9. 5. L, E 1ILO | 11,80 11,50 11,70 | 11,90 | 12,10 i i / i E... l O O E i i i ; i « 1 Ewenderg L E. - ««+ «T O 1200 |: Tes | 290 f E 300 3 660 12,20 A 2% : Í geOEs E s 11/40 11,40 | 1240 | 12,40 80 960 12 00 12,00 | 14.5. 10 A A In c 7 D D'ch 9 c 215 9 38 2 5E 9. 5. E E E r e E! | 13,00 I L. 17 224 13,18 13,25 9. 5. j

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Bemerkungen. ir t ) Ein liegenter Strich (—) in den Spalten für Preise hat die

i f Nona ; f Poppolztentne Nerfkfaufén Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufêw hol el mi , Dur Qulieprel E Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den sechs leßten

aufêwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. Y

a Spalten, daß entsprehender Bericht fehlt.

Preußischer Landtag. Herrenhaus.

16. Sißung vom 16. Mai 1904, 12 Uhr. Die Spezialberatung des Staatshaushaltsetats für Idas Rechnungsjahr 1904 wird beim Etat der Handels- Fund Gewerbeverwaltung fortge}eßt. 2 i Herr Funck-Elberfeld bemerkt, daß das Oberverwaltungs- M gericht dem Warenhaussteuergesez neuerdings eine Auslegung ge- geben habe, die geeignet sei, die Absicht des Geseßgebers in das Gegen- teil zu verkehren. In Elberfeld beige die Firma Tietz, deren Haupt Der Gesamtumsay in sämtlihen 11 Ge- meinden, in denen die Firma Niederlassungen habe, betrage 11 Millionen, wovon 11 % in Elberfeld auffämen. Elberfeld erhalte aber auf E Grund der neuen Auslegung nicht 11, sondern nur 43 °/9 des Steuer- ÿ betrages. Dies könne der Tendenz des Gesetzes nit entspre{en, und N Abhilfe sei notwendig. Es könne eine solhe hon ohne Geseßzeê-

afen

S 5 des Gesezes wolle ja nur nah unten den Betrag der M Steuer festlegen, niht aber an Stelle einer Umsaßsteuer eine Ertrags-

4 Minister für Handel und Gewerbe Möller:

L Ich bedauere, dem Herrn Vorredner einen Bescheid niht geben M zu fönnen. Er hat sich mit seiner Frage an die falsche Adresse N gewendet. Die Veranlagung zur Warenhaussteuer ist Sache des

M Finanzministers, und wenn er die Güte gehabt hätte, mir vorher M zu sagen, daß er über diese Angelegenheit zu sprechen wünschte, fo

X

N würde ih Anlaß genommen haben, mich mit dem Herrn Finanz-

N an, die Tiefbohrungen in Ostpreußen wieder aufzunehmen.

F

M minister in Verbindung zu seßen. So is mir das Erkenntnis, von

Ih werde mich sehr

in diesem

dem er gesprochen hat, niht einmal bekannt. gern mit dem Herrn Finanzminister in Verbindung feßen,

E Augenblick bin ich aber niht in der Lage, eine weitere Auskunft zu S erteilen.

Graf von Mirbach: Ich regte vor einigen Jahren die Frage eh _Wenn Salz, Kali u. dergl. aufgefunden würden, so würde dieser Erfolg für die Landesteile bedeutsam jein. Der Minister solle sich nicht durch den Mißerfolg bei Heilsberg entmutigen lassen. Auch die Gegend um Willenberg herum werde si für diesen Zweck empfehlen.

Ein Regierungskommisfsar erklärt, daß die Regierung das lebhafteste Interesse an der Tiefbohrung nehme. Heilsberg sei seiner Zeit als die auésichtsvollste Stelle bezeihnet worden, aber es würden Sa nos andere Stellen untersucht werden. Aufgegeben fei die

ache nit. Herr Funck: Ich hatte mich bei der Beratung des Etats des Finanzministeriums zum Worte gemeldet, um über den von mir er- wähnten Gegenstand zu sprechen ; aber auf Wuns des Präsidiums nabm ih meine Meldung zurück, um sie bei Beratung des Etats des inisteriums für Siovel und Gewerbe zu wiederholen. Damit schließt die Debatte.

Der Etat der Berg-, Hütten- und Salinen= verwaltung wird ohne Diskussion erledigt.

Bei den Ausgaben für das Bureau ministeriums weist : N

Graf von Hutten -Czapsfki auf den Mangel an Homogenität in der Sprache unserer Geseye hin. Die einzelnen Ministerien be- dienten sih bei der Einleitung wie im Texte der Geseße abweichender Formeln, ohne daß man den Grund dafür einsehen könne. Auch für ie Formel, mit der entgegenstehende Bestimmungen aufgehoben werden, seien verschiedene Fafsungen gewählt worden, die dann in der Rechtsprehung zu Schwierigkeiten und weiteren Abweihungen führten. In Frankreich bestehe die Einrichtung, daß alle Gesetze auf ihre formelle Nedaktion hin durch den Staatsrat vor ihrer Emanation geprüft würden. Da ein folches Institut bei uns nicht bestehe, solle sh der Ministerpräsident der Sache annehmen und allgemeine formelle Be- stimmungen erlassen. Wunderbar fei, warum die „Geseßsammlung“ in ihrem Titel noch die Worte enthalte: „für die Königlich preußischen Staaten“. Es gebe doch nur einen

»reußishen Staat. Man solle diesen Titel entsprechend ändern.

des Staats-

Im Staatshandbuh für den Königlich preußischen Hof und Staat werde ein Königlich preußisches Oberkommando der Kaiserlihen Schußtruppen aufgeführt. Die Ge- shäâfte des preußischen Ministers für die auëwärtigen Angelegenheiten würden doch gegen Zahlung einer Pauschalsumwe vom Auswärtigen Amt besorgt; ebensowenig habe das preußishe Ministerium der aus- wärtigen Angelegenheiten eine Kolonialabteilung. E :

Ünterstaatssefretär Freiherr von Seckendorff: erste dankens8werte Anregung wird weiter verfolgt werden. Eine Aenderung des Titels der Geseßsammlung ift erwogen worden, aber man hat an dem dur die Tradition gewissermaßen gebeiligten Titel nihts ändern wollen. Auch die Berücksichtigung der legten Anregung werden die zuständigen Nefsorts in Erwägung ziehn.

Herr von Buch: Wie stellt sih die Regierung zu der Ueber- nahme von Aufsihtsratsstellen und dergleichen seitens der mittelbaren Staatsbeamten? Die unmittelbaren Beamten dürfen ohne Geneh- migung des vorgeseßten Ministers solche Stellen als Aufsichts- und Verwaltungsräte oder dergleihen nit befleiden, und ihre Ueber- nahme ist ihnen direkt verboten, wenn es sih dabei um den Bezug einer Remuneration handelt. Man hat gemeint, der Minister des Innern könne auf Grund des Aufsichtêrehts gegen Kommunal» beamte einschreiten. Die Frage is aber zweifelhaft. Viele Kom- mnnalverwaltungen baben sih dur statutarishe Bestimmungen zu belfen gesucht. Es sind mir einzelne Fälle bekannt, in denen Koms- munalbehörden an ihre Genehmigung die Uebernahme folher Stellen durch ihre Beamten geknüpft haben. Die Sathe ist heutzutage von ganz besonderer Wichtigkeit. Jch verkenne keineswegs die Bedeutung der Aktiengesellshaften, und es ist nur gerecht, wenn die Betreffenden eine Entschädigung für ihre Mühewaltung beziehen. Aber die große Gefahr liegt in der vielfah unverhältnißmäßigen Höhe der Ent- schädigungen. Bei der Auswahl der Aufsichtsratsmitglieder wird nicht immer an den Tüchtigsten gedaht, sondern manchmal tritt wenigstens anscheinend das Bestreben hervor, Persönlichkeiten zu ge- winnen, die über den Rahmen der Gefellshaft hinaus einen Einfluß auf die Oeffentlichkeit besien. Diese Frage mag früher von geringerer

1 le

Wichtigkeit gewesen sein, ihre Bedeutung ist aber mit der der Aktien-

gesellschaften gewahsen. Stdtutarische Bestimmungen genügen na meiner Meinung niht mehr. Dies zeigt der Fall des Vorstehers einer der größten Kommunen Deutschlands, der in der Preffe erörtert worden ift. Man kann niht zwei Herren dienen. In der Preffe ift noh ein anderer Fall zur Sprache gekommen, in dem ein Bürger- meister diese Stelle nur erhalten sollte, wenn er keine Nebenämter an- nehme. Die Sache ist für den Staat von der größten Wichtigkeit. Es fann fehr leiht der Eindruck der Unparteilichkeit in Polizeisachen verloren geben, wenn es beißt: aba, der ift Aufsichtsratsmitglied. Es wird darauf Nücksiht zu nehmen scin, daß ganz dieselben Gründe, die azu geführt haben, das Geseß für die unmittelbaren Staatsbeamten zu erlassen, au für die mittelbaren Beamten zu gelten haben. Die Inlegrität aller Beamten muß gesichert sein. Meine heutigen Aus- führungen werden vielleiht a1 ine Feindschaft gegen die Aktien- hrt werde

gesellshaften zurücktgefü en. Von einer solhen kann aber keine Nede sein. Ich will nur jeden Schein vermeiden, als ob die Aktiens gesellshaften auf die Obrigkeit irgend einen Einfluß bätten. Gekeimer Oberregierungsrat von Rheinbaben: Es wird dem Minister des Innern vorbehalten bleiben müssen, eine Antwort zu erteilen. Sofort kann die Sache niht beantwortet werden. i Anregungen werden aber in Erwägung gezogen werden. Graf von Mirbach: Aus dem Finanzbericht über die Einko!

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steuer ergibt si, daß das Einkommen in den Städten

ist wie das auf dem platten Lande. Diese Annabme illufi

Genüge die sogenannte agrarishe Begehrlihkeit. Ein preußi| g bezeichnete sib als den roi des gueux. T ck dem 0 präsidenten dafür, daß er neulich obne Rüthalt 2 und wirtshafilide Bedeutung der ländlihen Bevs i hat. Im Osten handelt es sihch aber nit um n Lage jeßt so günstig ist wie vorher niemals; der leidend - mehr der kleine Landwirt und der kleine Gewer Î sind in der Tat die gueux. Diese kleinen Arbeitge er Unterstüßung, an diese sollte der Ministerpräsider at mi etwas peinlih und s{merzlich berührt, von dem F z er, der die ländlihen Verhältnisse im Osten wohlwollend bebandelt, eine Rechnunasaufstellung zu hören, die zu falschen Schlußfolgerungen

Gon d

hat die Staatsregierung ein von der Natur jo reih bedahtes Land wie Ostpreußen so herunterkommen laffen ? Die Regierung wird immer in der Lage sein, ihr Wohlwollen durch Zahlen zu begründen. Ich will mih auch nit gegen die leitenden Staat8männer wenden. Was aber früher versäumt ist, kann heute sehr shwer nacgeholt werden. Die Fürsorge der Regierung kommt leider niht dem Viten, sondern der westlihen Industrie zu gute, in- sofern sind die von dem Minister angeführten Zahlen für uns be- deutungslos. Die Abwanderung aus meiner engeren Heimat ist fo stark, und sie betrifft so sehr die jugendlihen Arbeiter, daß sie zu den größten Bedenken Anlaß gibt. Ich frage Sie, ob ein von der Natur reih gesegnetes, aber im übrigen armes Land ole Verluste auf die Dauer ertragen kann. Auch die Zahlen der Landeëversicherung2anstalt beweisen die starke Abwanderung der ländlihen und namentlich der jugendlichen Arbeiter. In anderen Provinzen liegen die Verhältnisse insofern günstiger, als sie auf Arbeiter aus dem Osten zurückgreifen können. Dies ijt bei uns im Often natürlich nicht “der Fall. Ich bedauere, daß ih nah dem Ab-

führen muß. Warum