1904 / 119 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 May 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Potsdam, 20. Mai. Seine Königlihe Hoheit der Prinz Leopold von Bayern ist heute abend auf der Wildparkstation eingetroffen und hat sich nah dem Neuen Palais begeben.

Baden.

Die Awelle Kammer hat gester Wle T meldet, den Geseßentwurf, betreffend die Revision der Ver- fassung, nah den Kommissionsbeschlüssen mit allen Stimmen gegen die der Sozialdemokraten in dritter Lesung angenommen.

Sachsen-Weimar-Eisenach.

Die Leiche der verwitweten Erbgroßherzogin ist gestern abend in Weimar eingetroffen. Am Bahnhofe waren, wie „W. T. B.“ berihtet, Seine Königliche Hoheit der Groß- herzog, Jhre Hoheiten die Prinzen Hermann und Ernst von Sachsen-Weimar und der Graf Crayenberg, ferner die Minister und die Spitzen der Militär- und Zivilbehörden sowie eine Ehrenkompagnie des 5. Thüringishen Jnfanterie- regiments Nr. 94 (Großherzog von Sachsen) anwesend. Vom Bahnhofe wurde die Leiche nah der Hoffkfirhe übergeführt, wo eine Andacht abgehalten wurde.

Hamburg.

Gestern abend gegen 6 Uhr sind, wie „W. T. B.“ be- rich!et, der Truppen- und der Pferdetransport für Deutsh-Südwestafrika unterFührungdes Generalleutnants von Trotha mit den Dampfern „Eleonore Wörmann“ und „Montevideo“ kurz nacheinander von Hamburg abge- gangen. Zur Verabschiedung hatten sich der kommandierende General des IX. Armeekorps von Bock und Polach, der Generalleutnant von Sluytermann -Langeweyde und der Generalmajor Schönherr eingefunden.

Oesterreich-Ungarn,

Der Heeresaus\chGuß der ungarishen Delegation beriet gestern das Armeebudget. Der Finanzminister von Lukacz legte, dem „W. T. B.* zufolge, dar, daß die im Budget enthaltenen 27 Millionen kein Mehrerfordernis bedeut:ten, sondern zur Verzinsung und Amortisiecung des 409 Millionenkredits dienen würden, sfodaß ei 4yrozentiger Verzinsung binnen 25 Jahren die Amortisation hei 6,9 Millionen Annuitäten vollständig erfolgt sein würde. Bes züglih der aufzunehmenden Anleihe könne er fich noch nicht äußern, Verhandlungen darüber hätten noch riht stattgefunden, da fich die Notwendigkeit, eine Anleihe aufzunehmen, erst im nächsten Iahre ergeben werde. Das Budget wurde hierauf in der Generaldebatte angenommen und die Spezialdebatte b-gonnen. Bezüglih der Er- seßung der deushen Aufschriften an Kasernen durch ungarische, erflärten der Miristerpräfident Graf Tisza und der Kriegs- minister von Pitreih, die gegebenen Versprehungen würden erfüllt werden Der Kriegsminister erklärte weiter unter Hinweis auf die friedlihe politishe Lage, es sei unmöglih, das Maß der Nüstungen zu fixieren, über das hinaus unter feinen Umständen gegangen werden fönne. Die Kriegêverwaltung müsse darauf achten, venn sie auch nicht gleihen Schritt mit einzelnen anderen Mächten halten könne, daß die Auêrüstung der eigenen Armee in günstigem Nerhältnis zu den Ausrüstungen dieser anderen Armeen stehe. Der Minister widerlegte die Anschauung, daß \sich die ungarische Industrie an den bevorstehenden Ausrüstungen niht gebührend be- teiligen könne, weil fie durch diese Forderungen überrascht worden sei, während die österreichishe Industrie {on ganz vor- bereitet sei, und bemerkte. daß dies den tatsählichen Verhältnissen nit entspre(e, da die Wahl der einzelnen Konstruktionsteile, z. B. der Lafette, noch nit erfolgt sci und die Fabriken Arbeitsmaschinen erst dann beschafen könnten, wenn die Kriegêverroaltung ihnen genaue Konstruktionszeihnungen werde übergeben haben. Der Arbeitsplan über den ganzen Bedarf werde den beiderseitigen Handelsministern zur Kenntnis gebraht werden, sodaß diese in der Lage sein roürden, rechtzeitig auf die Teilnahme der Industrie in den betreffenden Staaten Einfluß zu nehmen. Ob innerhalb der nächsten 25 Jahre die erhalienen Summen auslangen würden, könne unmöglih vorher- geschen werden, da in 25 Jahren unerwartete Verhältnisse eintreten

föanten. Schließlich erklärte der Kriegsminister, daß angesichts der Verhältnisse, in denen sih ganz Europa beute befinde, doch erwogen werten follte, daß dec Armee gegeben werden müsse, was zu threr

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Schlagfertigkeit notwendig set.

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Frankreich.

Die Delegierten der Gruppen der Majorität der Deputiertenktammer traten, wie „W. T. B.“ berichtet, vor der gestrigen Plenarsizung zusammen, um in der Angelegenheit der Protestnote des Papstes gegen die Neise des Präsidenten Loubet zu beraten. Die Delegierten waren davon verständigt worden, daß die Regierung noch) keine Antwort des Botschafters Nisard in diejer Angelegenheit erhalten habe. Die Delegierten erachteten cs deshalb für unnüg, in eine Erörterung darüber einzutreten, ob die Regierung Nisfard abberufen oder beurlauben folle.

Die Interpellation über die päpstlihe Protestnote ist auf Antrag des Ministerpräsidenten Combes auf nächsten Freitag anberaumt worden. Der Ministerpräsident erklärte, die Regierung werde sih wahrscheinlich bis nächsten Dienstag vollständigen Tatsachen gegenüber befinden.

Die Budgetkommission wählte Doumer wieder zutn Präsi- denten und Merclou wieder zum Berießterstatter.

Nufßland.

„W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet wird, Kaijerin-Mutter gestern in Gatschina den owie die Aerzte und Schwestern des morgen nah dem Kriegsshauplate abgehenden evangelischen dlazaretts. Die Kaiserin zeigie warmes Jnteresse für die Einrichtungen des Feldlazaretts, unterhielt sih längere Zeit

mit den Érschienenen und überreichte jedem ein Erlöserbild.

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empfing 1 i Gesamtvorstand sor

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talien. Die Deputiertenkammer hat gestern, wie ,W. T. B.“ er- fährt, das Budget des Auswärtigen in namentlicher Abstimmung mit 171 gegen 49 Stimmen genehmigt.

Niederlande.

Das Befinden der Königin hat sih, nah einer Mel- dung des „W. T. B.“ aus dem Haag, so gebessert, daß Aller- höchjtdieselbe binnen kurzem die übliche Tätigkeit wieder auf- nehmen zu können hofft. Auch das Befinden des Prinz- gemahls bessert sih anhaltend. Der Prinz macht bereits ange Spaziergänge, muß sih jedoch noch Schonung auferlegen.

Türkei,

Die Pfovte ‘hat: vorgestern, wie ,W., T. B“ Erfährt der bulgarishen diplomatishen Agentur mitgeteilt, daß jetzt den Flüchtlingen die Nückehr unter allen vereinbarten Erleichterungen freistehe und daß den Behörden in Mustafa- Pascha entsprehende Weisungen erteilt worden seien.

Amerika.

Es kann nunmehr, wie dem „W. T. B.“ aus Washington mitgeteilt wird, als ficher angeschen werden, daß Roosevelt die 742 Stimmen des republikanischen Nationalkonvents er- halten wird, die er brauht, um als republifkanischer Kandidat für die Präsidentschaft aufgestellt zu werden. 708 Delegierte sind unter der Bedingung gewählt worden, daß sie für Noosevelt stimmen, und die Mehrzahl der anderen bereits gewählten 218 Delegierten hat sich gleihfalls für Kandidatur Roosevelts ausgesprochen. Die Wahl von 62 De-

legierten steht noch aus. Asien.

Der General Kuropatkin berichtet dem Kaiser

Liaujang vom 19 d. M:.:

Cine Kosfakenabteilung begann am 18. Mai um 8 Uhr Morgens in einer bergigen Gegend nördlich von Föngwangtschöng ein Gefecht Le das bis 2x Uhr Nach- mittags dauerte. Der Gegner wurde auf einer Ausdehnung von 29 Werst nah und na aus vier Stellungen zurückgedrängt. Verfolgung der japanischen Abteilung wurde bei Dadiandfsi, etwa 18 Werst nörolich von Föngwangtshöng, aufgegeben. wurden verwundet. Im Tale des Zaohe bis zu dem nah dem T\changulinpaß, 25 Werst nördlih von Föngwangtschöng, führenden Wege und im Tale des Aiho auf der Straße Saimadfa- Kuandiansian bis Diendsialindsa ist der Gegner nicht gesehen worden. Eine japanische Eskadron, die am 17. Mai aus Kuandian- sian nah Saimadsa ausrückte, drängte eine russische Streifroache bei Chaoge, 15 Werst von Kuandianstan, zurück. Diese entfernte fich ohne Verluste. Am 15. Mai näherte \ich eine japanische, 2000 Mann starke Infantericabteilung Salidsaipudfsa, kehrte aber nah Föng- wangts{höng zurück. Am 16. Mai wurde das Dorf Sal idsaipudsa von etner japanishen Kavallerieabteilung geräumt.

Ein Telegramm des Statthalters Alexejew an den Kaiser vom 20. d. M. meldet über den Untergang der japanishen Schiffe „Hatsuse“ und „Joschino“:

In der Naht auf den 20. Mai sei mit der Post ein Bericht von Kontreadmiral Witthöfft eingetroffen, wonach am 15. Mai drei feindlihe Panzerschiffe und drei Kreuzer am Morgen von Osten kommend nis gezeigt hätten. Von Liautischan

Berge aus sei man deren Bewe dem die Schiffe den Meridian von Port sie sich nach Osten gewandt und scheinbar eine neue Schhlacht- ordnung einzunehmen begonnen, als unter C dritten, eines mit zwei Schornsteinen versehenen Panzerschiffs, Typ „Fuji“, cine Explosion bemerkt worden fei. Das Panzerschiff stoppte, neigte sih auf die rechte Seite und fuhr, aus dem Vorderteile große Dampfwolken ausstoßend, weiter. Zwei Kreuzer näherten sich ihm sofori, und auf dem Goldenen Berge bemerkte man, daß fie Kutter ausfegten. Gleichzeitig näherte sich ein anderes mit drei Schorn- steinen versehenes Panzerschiff, Typ „Schikishima“, dem Orte Havarie, und unter seinem mittleren Teile explodierte eine Mine. Hierauf fand eine zweite Explofion statt, die der d glih. Nach einer Minute sank das Panzerschiff. Panzershiff fuhr in die See hinaus, während die Kreuzer auf der Ünglüdsstätte verblieben. Der Admiral Witthofft sandte sechzehn Torpedoboote aus, um den Feind zu beunruhigen und im geeigneten Augenblick vie einzelnen Schiffe anzugreifen. verließ den Hafen, um nötigenfalls die Torpedoboote zu unterstützen, und die Kreuzer maten Dampf auf. Während dessen näherten ih vom Meere her fünf japanische Kreuzer, die aus allen Geschüßen ein Feuer auf die Torpedoboote eröffneten. Panzerschiff inzwislen am Horizont - mit den Kreuzern, d Verfolgung {üßten. Nachts wehte eine frische Brife. des 16. Mai näherten fi drei feindlihe Torpedoboote der Unglüds- stätte, gegen vie der Adniral den Kreuzer „Nowik“ aussandte, worauf sie sih ins Meer zurückzogen. Das fn der Kerr buccht gesunkene Schiff ist, nah den Schornfteinen und nach dem Moastkorb auf dem Fock- mast zu urteilen, die bei geringem Wasserstande sichtbar sind, an- \ceinend ein Kreuzer. Bei dem Versuch,

mit einec Abteilung der japanischen Vor

G oldenen

unbeshädigt zurück. Dgs" beschädigte

landen, haben, wie berichtet wird, drei

tillerie erlitten.

Der „Russischen Telegraphenagentur“ wird aus Mukden

vom 20. d. M. gemeldet:

Die Anzahl der mit den Schiffen „Hatsuse" und „Foschin o“ untergegangenen Mannschaften wird hier auf mehr als 700 ge|chätt. Ein Versuch der Japaner, am 14. Mai im Kerrgolfe zu landen, mißglüdckte. Die Vorposten des russishen Kwantungdeta- chements wurden am 16. Mai von den Japanern bei Sanschilipu angegriffen. Die Japaner hatten beträchtlihe Verluste und stellten ihren Vormarsch ein. Das russisGWe Detachement zog sich, nachdem es eine Rekognoëszierung ausgeführt haite, auf Kintshou zurück.

Der „Russishen Telegraphen - Agentur“

s

Wladiwostok gemeldet, dort sei alles ruhig; in der Peter der Große-Bucht zeigten sih von Zeit zu Zeit feindliche Schiffe,

näherten sich jedoch Wladiwostok ncht.

Dem „Reutershen Bureau“ wird aus Niutshwang vom 20, d. M. berichiet, die Nachricht von dem Rückzuge der Japaner werde amtlich bestätigt. daß die Japaner am Montag 60 Meilen westlih Föngwangtschöng auf 32000 Russen in sehr starker Stellung gestoßen seien und sih vorsichtigerweise sehr shnell, aber in guter Ordnung zurückgezogen hätten. Nach den leßten Nachrichten rücke die japanische Jaluarmee Divisionen vor, die eine auf Haitscheng, die andere auf Liaujang. Man glaube, daß die Russen, ihre Streitkräfte zusammenziehend, südlih von Ltiaujang auf die Japaner ge- stoßen seien, sie zurückgetrieben und ihnen s{hwere Verluste bei-

gebracht hätten.

Beim Untergange des Panzerschiffes „Hatsuse“ kamen, wie demselben Bureau aus Tokio gemeldet wird, 3 Fregatten- fapitäne und 33 andere Offiziere und Unteroffiziere um, auf dem Kreuzer „Foschino“ der Kommandant, ein Fregatten- kapitän und 30 Offiziere und Unteroffiziere. Die Zahl der umgekommenen Mannschaften ist unbekannt.

Der japanische Kontreadmiral Togo, der nicht derselbe ist, wie der die Flotte befehligende Vizeadmiral Togo, berichtet :

Er habe den Befehl gehabt, Kaiping auf der Liautung- halbinsel, südlih von Niutshwang, anzugreifen. Er sei bei Port Arthur angekommen, bald nachdem die „Hatsuse" aufgeflogen sei, und habe bei der Rettung der Mannschaften und beim Abschlagen des Angriffs der russis@en Torpedobootséflottille, als sie herausgeïommen sei, Hilfe geleistet. An demselben Abend sei er in den Petschili-Golf eingelaufen, habe am 16. Mai die Küste in der Nähe von Kintschou rekognosziert und den Feind von der Hügelkette bei Tongtschan zurückgetrieben. Nachdem er die See von Minen gesäubert, set er am 17. Mai in die Kintschoubucht eingelaufen.

Der Admiral Hosoya berichtet:

Mit dem dritten Geshwader hätten die Küstenpanzershiffe „Fuso“, „Hei-Jen“, „Tsukuschi", „Sei-Jen“ und andere an einem neuen P dessen Name nicht genannt is (wahrscheinliß Taku chan), Landung von Truppen gedeckt, am 19. d. M. die Küste beschossen und die Mannschaft an Land gesetzt, die den Plaß eingenommen und um 8 Uhr Morgens die japanische Flagge gehißt habe. Die Landung der

Truppen habe sih unmittelbar darauf fehr {nell vollzogen.

Sechs Kosaken

ungen gefolgt. N rthur passiert, hätten

Petrovawlowsf“

Der Kreuzer „Noroik“

verschwand

Am Morgen

in der Kerrbucht j Torpedoboote, Landung decken sollten, Beschädigungen durch die russishe leihte Ar-

Er beruhe darauf,

Amtlich ist in Tokio bekannt gegeben worden: Eine zu den japanischen Streitkräften auf der Halbinsel Liautung gehörige Abteilung Infanterie, die eine Rekognoszierung in der Richtung auf Schantsuchan machte, traf auf zwei Abteilungen russisher Infanterie, die nah halbstündigem Gefechte zurückgeworfen wurden. Auf russisher Seite fielen 1 Offizier und 40 bis 50 Mann; auf japanisher Seite fielen 1 Offizier und 1 Mann, 1 Offizier und 8 Mann wurden verwundet. Nach einer Meldung des „NReutershen Bureaus“ aus ene vom gestrigen Tage hatten die Tibetaner am 19. d. M. im Rücken des englishen Lagers einen Hinterhalt gelegt, um eine Abteilung E abe T die die Post überbrachte. ls man Gewehrfeuer gehört habe, sei vom Lager Verstärkung abgeshickt worden, und nah einstündigem Kampfe habe die Abteilung mit der Post das Lager erreiht. Ein Sepoy sei getötet worden, drei hätten shwere Verwundungen erlitten.

Afrika. Aus Pretoria meldet das „Reutershe Bureau“, daß das vom Geseßgebenden Rat am 3. Februar angenommene Gesetz, betreffend die Einführung von Arbeitern, mit dem gestrigen Tage in Kraft getreten sei.

Parlamentarische Nachrichten.

Der „Frankfurter Oderzeitung“ zufolge erhielt bei der gestern vorgenommenen Neichstagsstihwahl im 4. Frank- Fete Wahlkreise (Frankfurt-:Lebus) Bassermann (nl.) 14 385, Braun (Soz.) 11 880 Stimmen.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Matrikularbeiträge der deutschen Einzelstaaten für 1904.

tigten Anlage XIX zum Etat, wie folgt, berechnet :

| Einschließlich ¡der Anteileam| : | Fehlbetrage | Vas find Kopfzahl | Matriku- | des Reh- | für Es der orts- fb nung8jahres | 1m, Der- L | larmäßiger [1902 betragen| gleih mit Bundesstaaten anwelen- | Anteil an | die bar zu | den im Bas den Bevöl-| den Aus- | zahlenden _Etat ferung Voi aben (7 MRATET für 1903 1900| 8 | fular- | angeseßten | beiträge | weniger | für 1904 M. | A Á.

Kunft und Wissenschaft. IX. Kunstausstellung der Berliner Sezession.

L ten Male is in dem kleinen, dem Untergang geweihten aus in der Kantstraße die Sommerausstellung der Wie immer ist auch diesmal die nur der Nâume wegen, 243 Bilder zählt

Ausstellungs Sezessionisten veranstaltet worden. Zahl der Gemälde und Skulpturen nit sondern mit Willen der Veranstalter beschr auf und nur siebzehn „Plastiken“, wie der abscheulihe He Ausdruck im Verzeichnis lautet. egen die einheimischen Künstler zurück, namentli die jüngeren Mit- ieder der Sezession sind eifri Den Vorraum nehmen ffandinavishe Künstler vor allem Dänen JIohansen ist mit vier Bildern erschienen, von denen die beiden Landschaften, namentlich „die Schafe am Meer“ mit den \{ön zusammengestimmten Farben, dem Blau des Wassers mit dem grau- lben Graësboden und dem wolligen Pelz der Tiere die reifsten sind. on den Porträtftücken ist die Studie „Zwishen Künstlern“ am frishesten angelegt, während der „Abendzirkel bei mir zu Hause“ die H gar zu steif und auf das Gemaltwerden w Unter den „fünf Porträts“ von WilhelmHammersho gute Köpfe, die auch an Wert nit verloren hätten, wenn zeinerise Rücksichtslosigkeiten, wie die überlebensgroßen Stiefel, die der behaglih dasigende Herr dem Beschauer entgegenstreckt, fehlten. Die Komposition mit dem {malen weißen Tisch und dem leeren Schnapsgläschen darauf ist bizarr, und man weiß nicht recht, ob die Feierlichkeit dieses Konvents vom Künstler beabsichtigt oder ungewollt ist. Ejna nennt die Frauengestalt, deren Körver sich in s{arfer Silbouette von dem dunklen Grund abhebt „In der Hoffnung“. urteilt“, wäre der richtigere Titel, solch trostlosen Eindruck mat der verunstaltete Körper, und so hoffnungëles sieht das knochige, von Adern durchzogene

Doch es wäre kolorisfierten diese sh namentlich in der Behantlung des Kleides zeigen. Malerisch uninteressanter, aber von einem gewi} Humor getragen is Julius Paulsens „in der Heimat des Künstlers“, eine Anzahl grauköpfiger Herren, die, nah den Genüssen der Mahlzeit s{waßend oder Wige erzählend und mit der Tochter des Hauses Bon Harriet Backers Bildern ist das „Bauerninterieur" koloristisch anziehender als das „Abendmahl in der Kirche“ mit den aufdringlich gelben Tönen. zeigt die ungemein plastis6 behandelte Gestalt eines das an der Tür einer Veranda lebnt. Schärfe der Zeichnung ist das Bild zart in den Farben, en Blüten bedeckten Bäumen grundes etwas mehr Körperlichkeit zu wünschen. des Umrisses zeigt Magnus Enckens Aktfigur „Erwahen“ ein aus junger "ann; eigentümlih ift, wie der Künstler harte oder eckíg zusammenstoßende Linien zu vermeiden und mit ge- {wungenen Konturen den Körper zu umgrenzen weiß. D heit der Bilder Kristian Zatßztmanns, des Königs Salomo und der Königin von Saba, des italienishen Mädchens und des Kirchendieners, virfte hier in der Sezessionsausftellung befremdend. Der Russe Maliawine, der im vorigen Jahr mit dem wie ein Feuerwerk gekleideten Bauernmädchen

der Katalo Das Ausland ist diesmal

an der Arbeit gewesen.

artend zeigt.

Personen doch i sind einige

eZum Tode ver-

lebenéfreudig _ über den abstoßenden Gegen- Qualitäten

en barmlsosen, \pezifisch dänischen

Die nach dem Reichshaushaltsetat für 1904 zur Deckung der shäkernd, beieinandersißen.

1868 023 515 A6 betragenden Gesamtausgabe des ordentlihen Etats von den Einzelstaaten aufzubringenden Matrikularbeiträge werden in der na den Beschlüssen des Neichstags in dritter Beratung berich-

Laurits Rings der Gartentür“ jungen Mädchens,

Dieselbe Schärfe

Bett steigender

wirkenden großen Bilde

tultivierter

Dielen. 04 ZIGUeL . «e ¿00 Salben... . 14 Württemberg . 2 169 480| 9 000 151 Baden Z

Den e ; j

Braunschweig . . | 464333) 1959139) 1959441 Sachsen- |

Zur Arbeiterbewegung.

im Deutschen Metallarbeiterver

15 9/5 erhöht werden.

esteht. Eine leßte Zusammenkunft zur Besch abend festgeseßt worden.

stundentag, baldmöglichst in Kraft geseßt werde.

Arbeiterinnen auêgedehnt. Da Unruhen

gegangen.

bei der westlihen Sektion vorzunehmen.

l „Nussischer [t Der in München lebende Wassily Kandinsky ist in der Staffage, seiner „\pazierenden Gesellshaft" wohl von Somof ab- hängig, er liebt die dunklen Töne, die ec geschmackvoll nebeneinander zu seßen weiß, in diesem Bild blaue und grüne, in der „Gewitter- hellg die sich von einem dunklen Blau abheben. Friesartig schließen die Hinterwand des Raums die Entwürfe A rel Gallóns zu den Fresfen für das Mausoleum in Björneborg ab. Sie sind äußerst kräftig und wirksam im Umris, Bezeichnungen: Eden,

immer sehr verständlich. Von den in den übrigen Sälen verteilten Bildern der Auslandes seien vor allen die beiden Porträts des verstorbenen J. Whistler „der Schriftsteller Duret“

Bildnis seiner Frau genannt, nit unter den gesamten Bildern der Ausstellung den Höhepunkt.

\ympathische den Zylinder in der Hand, einen seidenen Umhang über cher in der Hand, läßig wartend dasteht. das desto anziehender aber wird die unbe- Feinheit der Zusammenstimmung der Farben und die dazu hat der Künstler auf jede laute Wirkung 1 nur mit einer sehr geringen Zahl von Farben, urch \{chwächlich oder feminin zu werden, wie dies nur , Viel unmittelbarer spricht es ist eine ruhig dasißende Frau, Ausdruck, auf dem Schoß ruht ein rot ift ihr Kleid,

472 509/145 448 296} 145 470 932/201 354 933 Stimmungélandschaft 176 057| 24 829 338) 24806 973| 36 154 406 202 216| 17 723 660| 17 726 486| 24 559 773 1 8 999 985| 12 716 595 367 944| 7 881 290 7 882 518! 10 920 085 119 393) 4 729 114 4725 846) 69532418

t riß, ihr Inhalt ist troß der Zimmermann, Universum, Abendstern 2c.

Mecklenburg- | | | Smet. . 607 770| 2 564 336! 2 564 709| 3 547 550 Sachsen-Weimar . 362873| 1531 054 1531 289| 2 127091 Mecklenburg- | | | G 102 602| 432 904 432968) 598 724 DLdenbura. 399 180} 1 684 242| 1 684 501 337 789

1 Anders Zorns sie bedeuten unter den Porträts, wenn künstlerischen

92 92 | Meiningen . . | 250731| 1057898) 1058062| 14864326 11 1 niht über-

dem linken Arm und einen Je öfter man das Bild sieht,

Noblesse de verzihtet und nicht aber ohne dad zu oft seinen

s Vortrags;

l deutshen Kollegen begegnet. zu dem Besucher das Bildnis Zorns, mit etwas nervösem und leidendem in der Rechten hält sie ein Buch ; : Aber alles das sprüht förmlich von at niht so den Eindruck des sorgsam Ueberlegten wie bei ist vielleiht noch raffinierter der 8 Augenblicklichen hingefezten Pinselsirihen deut-

Sawßfen-Altenburg 194 914/ 822 392| 822 9519| 44 824 Sachsen - Coburg | | |

und Gotha . . 229 550 968 530! 968 677 339 970 S e 316 085| 13383 643 1333 849| 1845 986 Schwarzburg- | |

Ugen é 80898) 341 329 341 382 474 653 Schwarzburg- | |

VTUDOLTIAOI . 93 059| 392 640) 392 699 547 607 Waldeck . . . .| 57918) 244371| 244405 838188 Neuß älterer Linie 68 396! 288 9580| 288 621L| 400 475 Neuß jüngerer Linie 139 210 587 362| 587 450) 815 060 Schaumburg- Lippe 43132) 181985] 182 012| 251 813 Le S 138 952! 586 274! 586 362) 808 153 i 96 775) 408 318) 408 3386| 964 996 Bremen . ¿. [ 224882: 948834! 948 989| 1314 898

fleiner Hund, ihr Jakett un Leben, man h Wbhistler, sondern und das Eindruck des und kommt lih ¡um Ausdru. Studienkopf Paul Be'snards zu nennen, in dem das ohne etwas Neues zu sagen, wieder ünstlers ist, dann Jacques d der Familie Langweill, das nglosen Beietrander zeigt und : nfälle steckt, und Carriòres ._ Wieder sind die Gestalten wie dur einen etwas rätselhaft ist die Gebärde der Mutter, die wohl m Kopf der Tochter eine andere,

Hamburg . . .| 768349| 3241860 383242385| 4485787 d ihre Müge.

Elsaß-Lothringen . | 1719 470| 7253573) 7254 667| 10 060 683

Summe . . [56 367 178/236 437 113| 236 437 113/329419121. Sinne óblficin.

cktangerot domintert und der,

In Solingen haben nach der „Rh.-Westf. Ztg." die in den : ein Beweis des

Mesferschlägereien gten Arbeiter, von denen etwa ‘/;

and organisiert find, den Arbeit- gebern eine Reihe von Forderungen unterbreitet, die dur einen Tarifvertrag festgelegt werden sollen. Die Arbeiter haben beschlossen, am 28. Mai in den Ausstand zu treten, wenn bis dahin eine Antwort der Arbeitgeber niht vorliegt. Sie verlangen u. a. eine zehnstündige Arbeitszeit, die Bezahlung der Ueberstunden an Wochentagen mit 15 9/6 und an Sonn- tagen mit 259/69 Aufschlag. Der Wochenlohn foll für Arbeiter von 18 bis 21 Jahren mindestens 24 # und für ältere Acbeiter mindestens 27 M betragen; für Akkordarbeiten sollen die Löhne um

el : großen Könnens des K Vlancks äußerst reizvolles Gruppenbil eine Mutter mit ihren Töchtern im zwa bon amüsanter und aeistreiher Ei (utter und Tochter“. Nebel gesehen, anscheinend de für das Portrâätiecren verhüllenden

g

W. Bon dys spanis Slilleben von allerlei guten Sa Slevogt behandelten Thema do Espagnat ift diesmal sowohl in dem „Korb mit Nofen“ wie in - l sehr anmutig, sein ganzer Charme zeigt

„jungen Mädchen mit Mohn“, das eine überaus Zusammenstellung Symphonie red Maurer in seiner „Brotrinde", in dem Bilde ist. in nichts über das Uebliche hinaus und ] s spielende Kaßen weisen außer einigen arben nichts besonders Anziehendes auf. Lucien Simon feinen „Bretonen in der Messe" eine Anzahl Charakter- Charles Cottet bringt außer einigen „Die Fischer", mit ihren auf schwarz und gelb- eiñe Anzahl Bâuerinnen, um ihre Mahlzeit sißen, die

erträglih mat. e Sängerin mit dem plastischen üßen Tann mit dem

ähnlichen von nit konkurrieren.

In Essen nahmen demselben Blatte zufolge die ausständigen Schaffner und Wagenführer der Straßenbahn (vgl. Nr. 117 d. Bl.) am Donnerstag in einer Versammlung die Antwort der Direktion auf die ihr unterbreiteten Wünsche der Betrieb3beamten entgegen. Diese Antwort soll zur Zufriedenheit der Beamten aus- efallen sein, sodaß an einer endgültigen Pa keinerlei Zweifel b ußfafsung ift für heute

Aus Douai wird dem „W. T. B.“ telegraphiert : Der nationale Bergarbeiterkongreß (vgl. Nr. 117 d. Bl.) nahm einen Antrag an, der sich für eine Aufbesserung der Bergarbeiter- pensionen aus\priht, und beschloß, darauf hinzuwirken, daß das von der Deputiertenkammer angenommene Gesetz, betreffend den Acht-

„Festzug in Tanger“

verschiedenen und Schwarz die das einzig Ménards

zartempfu ndene

unwahrscheinlih Gemalte Portrât seiner Mutter geht ch Maria Slavona

n wuchtigem Ernst. Bildern wie grau abgestimmten T die auf der Wiese vor dem Dorf m weißen Tuch aufaestellt en geben das Bild, dem es weder an Tiefe noch Feine, helle Tône zeigt das Kostum der e Ullmann, deren Kopf wir nicht sehen, fich von dem dunklen Hintergrund der Und zum Schluß sei das ganz köstlihe Bild n Strikstrumpf*“ genannt.

Der Ausstand der Baumwollweberinnen in Legnano (vgl. öônen, den „Festtag“,

Nr. 118 d. Bl.) hat \sih, wie die e Ztg.“ erfährt, auf 2500

efürhtet werden, find zwei

Kompagnien Infanterie und eine Shwadron Kavallerie dorthin ab- e

an Körperlichk

nähenden Dame“ von Eugèn aber deren elegante Figur taunen Möbel abbebt.

delir Vallotons“,di

: eit mangelt.

Nach einem Telegramm des „W. T. B." aus New York hat die Pennsylvania-Eisenbahngesellshaft infolge Nückgangs des Geschäfts beschlossen, 11000 Mann der Sektion östlich von

Pittsburg zu entlassen und eine entsprechende Verminderung auch Dame mit der

Beardsley oft gering einges{chäßt worden. Hier ist die essigsaitre Stimmung, die in seinen olzschnitten berrscht, verschwunden und hat einer harmlosen, ungetrübten Heiterkeit Plaß gemacht. In der flächen- haften Behandlung des Farbigen - verleugnet sih auch dier der Holjzs shneider nicht, aber wie prächtig steht das Schwarz der Haare und des Beiwerks zu dem weißen Kleid und dem gelben Nücken des Stuhls. S.-M.

Die dänische wissenshaftlichßeGrönlandexpedition ist, nah einer Meldung des „W. T. B.* aus Kopenhagen, in den Kolonien in Westgrönland angekommen. Sie meldet, daß die Gjsa- erpedition sich am 15 August v. J. bei Dalrymple-Nock be- fand. Beide Erpeditionen sind wohlbehalten.

Land- und Forftwirtschaft.

Saatenstand in Preußen um die Mitte des Monats Mai 1904.

Nach den im Königlichen Statistis&en Bureau zusammengeftellten Ergebnissen der Erhebungen über den Stand der Saaten beredtigte dieser um die Mitte des Monats Mai in Preußen zu folgenden Erwartungen (Begutachtungsziffer 1 bedeutet: sehr gute, 2: gute, 3: mittlere [durchschnittliche], 4: aeringe, 5: sehr gering Ernte): Winterweizen 2,4 (im April 2,5), Sommerweizen 2,5, Winterspelz 2,3 (im April 2,2), Winterrogaen 2,5 (wie im April), Sommerroggen 2,7, Sommergerste 2,5, Hafer 2,5, Kartoffeln 2,8, Klee 2,5 (im Avril 2,8), Luzerne 2,6 (2,7), Wiesen: 2,6 (2,9). i

Wegen Auswinterung, Mäuseshadens. Schnecken-

fraßes u. dgl. umgepflügt sind bis Mitte Mai im ganzen 8925 ha oder 0,93% der mit Winterweizen bestellten Fläche (gegen 209 500 ha oder 20,79% im Vorjahre, 1772 ha oder

0,27 %/0 im Jabre 1902 und 531693 ha oder 46,90% im Jahre 1901), 109 ha oder 0,72 0/9 der mit Winterspelz bebauten Fläche (gegen 7 ha oder 0,05% im Vorjabre), 20711 ha oder 0,46 9/9 der mit Winterroggen bestelten Fläche (gegen 126 947 ha oder 2,87 9/9 im Vorjahre, 7383 ha oder 0,17 9/5 i. F. 1902 und 505 279 ha oder 11,30% i. J. 1901), 28 640 ha oder 2,449 der Kle efläde (gegen 17 081 ha oder 1,39% im Vorjahre, 11 840 ha oder 1,05 9/5 i. I. 1902 und 153 003 ha oder 13,20% i. F. 1901) und 741 ha oder 0,85 9/9 der mit Luzerne bebauten Fläche (gegen 1821 ha oder 2,07% im Vorjahre, 625 ha oder 0,73 9% i. F. 1902 und 5792 ha oder 6,40 9/9 i. J. 1901).

Zur Erläuterung dieser Zahlen wird in der „Stat. Korr.“ folgendes

bemerft: E

Der Berichtsmonat (Mitte April bis dabin Mai) fette, naGdem das Aprilwetter um die Mitte des Vormonats ausgetobt hatte, mit einer für die Jahreszeit ungewöbnlih hoben Temperatur ein, welche auf dem Flahlande zwishen 19,9 (Putbus) und 290° C (Erfurt)

\{hwankte. Dann wurde es kühler, sodaß das OQuecksilber Nachts stellenweise etwas unter Null fank, und am Monats\&{luß trat wieder bei südwestlihen Winden milde Witterung cin. Im ersten Drittel des Mai waren die Niedershläge sowobl nah Menae wie nah Häufigkeit im größten Teil des Landes, besonders im ganzen Küstengebiet, überreihlid. Weniger, strihweise fast Mang?! an Be- feuchtung hatten nur Teile der Provinz Sacsen sowie der Negierungs- bezirke Hildesheim, Minden, Arnsberg, Cassel, Düsseldorf und Aachen. Ueberall jedoch war es falt, mitunter rauh bei ziemli heftigem Winde: auch foll in einigen Nächten wieder leiter Frost eingetreten sein. Vielfah werden Gewitter mit Hagel gemeldet. Letzterer hat zumeist einen nahweisbaren Schaden nit gebracht: nur über das am 1. Mai in den Kreisen Sieg und Bonn (Stadt und Land) niedergegargene Hagelwetter liegen Klagen von einer Anzabl von Vertrauensmännern vor; danach sind die Feldfrüchte \trihweise völlig vernichtet wo den, während Versiberungen um diese Jahreszeit noch nicht abaef{lofen gewesen fein sollen. E _ Dógleih die Nactfröste wohl keinen Schaden verursa®t haben, so ließ doch die ungünstige Witterung in manchen Gegenden eine gedeiblihe Weiterentwickelung der Winterhalmfrühte und teils au der Futtergewähse noch nit zu. Dagegen kommt cs aber ver- einzelt vor, daß Winterroggen, infolge der warmen Apriltage zu kräftig bestodt, zum Lagern neigt und ebenso vereinzelt, daß er bereits Aehren hat. Früh eingesäete Sommerhalmfrüte werden hier und da gelh und |piß; auch beginnen fie zu faulen. Weiter soll Wurzelbrand, aller- dings in auch nur ganz geringem Umfange vorkommen: ein Ner- trauenêmann im Regierungsbezirk Hannover berichtet, daß diese Krank- heit in seinem Bezirk mehrfach beobahtet wurde und deshalb einige Haferfelder umgepflügt werden mußten. :

In den meisten Berichten wird über starke Verunkrautung dur

Hederich geklagt und einmal, im Regierungsbezirk Frankfurt, über Nost- bildung im Winterweizen. An tierischen Schädlingen sind in allen Landesteilen Drahtwürmer, in manchen Gegenden au Maden und Swnecken, weniger Mäuse aufgetreten. Letztere sollen sehr ab- genommen haben, vereinzelt sogar fast vers{wunden sein. Mehr be- merkbar sind sie in den Provinzen Posen und Sachsen sowie in den NReaierungébezirken Breslau, Schleswig und Hannover geblieben ; in der Provinz Sachsen und im Regierungsbezirke Breslau zeigen sich außerdem die {on früher vorhandenen Hamfter. , :

__ Sind die Auswinterungen einesteils infolge der vielen ?5euhtigkeit, dann aber mit Nachhilfe von Kunstdünger und weiter durch Cindrillen von Sommerfrucht aus8geheilt worden, so werden andernteils, na der Meinung einer kleinen Anzabl von Vertrauen8- männern, hier und da doch allzu lüdige Kleeshläge, deren Kablstellen ein Zuwathsen nidt mehr erwarten lassen, ncch umgevflügt werden müssen. Im allgemeinen baben die Umpflügungen geaen den Vormonat keine bedeutende Zunahme erfahren. An der sh für den Staat beim Winterweizen ergebenden umgepflügten Flâhe von 0,93 Hundertteilen des gesamten Anbaues oder §925 ha ist der Ne- gierungsbezirk Aurich hervorragend, und zwar mit 27,90 Hundert- teilen seines Anbaues oder 1064 ha, beteiligt Den nä@st größten Anteil haben Stade (4,10 v. H.), Minden (2,85), Münster (2,63) und Sigmaringen (2,01); die geringsten Anteile, nämli weniger als 0,1 Hundertteile, ergaben sch für Gumbinnen, Schleswig, Marienwerder, Königsberg, Köslin und Cöln. Beim Winterroggen betragen die Umpflügungen im Staate 0,46 Hunderts- teile oder 20711 ha, wovon zumeist die Regierungsbezirke Aachen (4,29 Hundertteile), Hildesheim (3,01) und Aurich (2,44) betroffen find. Am bedeutendsten sind die Ziffern beim Klee. Im Staate wurden 2,44 Hundertteile oder 28 640 ha ermittelt, wovon die größten Anteile auf die Regierungsbezirke Breslau (11,69 Hundertteile) und Merseburg (10,44) entfielen; es folgen Liegniß (8,26), Posen (6,50), Aurich (5,57) und Potsdam (5,00). Die wenigsten Umadckerungen find bei der Luzerne vorgenommen worden.

_ Der Stand der Winterfrüchte entspri{ht jeßt zwar noch nicht den nach der günstigen Durhwinterung gehegten Erwartungen, ist im allgemeinen aber doch befriedigend, was am deutlihsten aus den Begutachtung8ziffern der Vertrauensmänner zu entnehmen ist. Nach ihnen berechnete sich beim Winterweizen der Staats- durchschnitt auf 2,4 gegen 25 im Vormonat. Die beste Ziffer mit 2,3 erhielten die Regierungsbezirke Danzig, Marienwecder, Frankfurt, Stettin, Liegniy, Oppeln, Magdeburg, Merseburg und Wiesbaden, die weitaus schlechteste mit 3,3 Aurih. Eine gegen den Vormonat ungünstigere Beurteilung ergab sih für die Negierungs- bezirke Aurich (um 0,3), Wiesbaden und Cöln (um 0,2) sowie für Merseburg, Cafsel und Sigmaringen (um 0,1). Beim Winter- roggen fand sich als Note für den Staat wieder wie im Vor- monate 2,9. Auch hier wird der Stand im Regierungsbezirk Aurich bedeutend ungünstiger beurteilt als in den anderen Landesteilen, nämlich mit 3,1; ihm zunächst steht Cassel mit 2,8. Die beste Ziffer erhielt Siegmaringen mit 2,1, demnähst Merseburg mit 2,29. Gegen den Vormonat stellte sh die Berechnung ungünstiger beraus für Aurich (um 0,4), Caffel und Cöln {um 0,3) sowie für Breslau,

allotons Kunst ift in legterer Zeit dur ungerehte Vergleiche mit

(um 0,1).

Merseburg, Erfurt, Stade, Osnabrück, Düsseldorf und Aaden |

, -

, Bei den Futterpflanjen, besonders bei dem Klee und tert Wiesen, zeigt sih ein größerer Fortschritt als bei den Halmfrüchten, nâmlich im Staatsdurhshnitt um je 0,3 gegen den Vormonzst, bei der Luzerne um 0,1. Die Ziffern berehneten sich also im Berichts- monat bei ersteren beiten auf 2,5 bezw. 26 und bei legerer auf 2,6. Beim Klee bekam Breslau mit 3,1 die ungünstigste Note; es folgen Posen und Liegniß mit 3,0 (mittel). Die beste Ziffer mit 2,2 ergab si für Stralsund und Wiesbaden. Troß der nicht unerbeblihen Besserung im allgemeinen zeigt sch do in einzelnen NRegterungsbezirken eine ungünstigere Beurteilung gegen den Bormonat, und zwar beim Klee in den Regierungébezirken Münster und Düsseldorf (um 0,1), bei der Luzerne in den Regteruncsbezirken Zurich (um 0,5), in Lüneburg und Osnabrück (um 0,2) sowie in Merseburg und Münster (um 0,1). Die Wiesen sind mit alleiniger Ausnahme des Negterungsbezirks Merseburg, in weldem h der Stand um 0,1 verringert hat, im Berictsmonat besser befunden worden.

E Infolge der ungünstigen Witterung konnte die Bestellung zur Sommeretinsaat vielerorien noch nicht zu Ende gefübrt werden. Angaben darüber, daß sie abgéshloslen. find- in den Berichten ver- s{windend; vorwiegend wird erwähnt, daß es noch nicht mögli gewe]en jet, alles in die Erde zu bringen. Namentli® foll 1 noch viele Ackerstücke der Bestellung mit Kartoffeln harren, nit f sten aber

au der Einsaat von Gerste und Hafer. Da von den junaen Saaten

d E E des D Ai 4 : bei Abgabe der bis zum 18. Mai hier cingegangenen 4885 Berite

Dg z ] i | I gegangenen 4 erte umettit n ntt nto 18 Do rde m it 7h N 5 zumeist noch nicht viel aus der Erde war, ift ibrer Begutachtung, E) Ao 30 a e - - 2. noc) wentger aver der der Kartoffeln. welHe erft vereinzelt auf- gegangen find, allzu ¡zulegen

g ule

Das Aut A Tol l : nas Aust zwar, }oweit die Berichte der VBertrauensmänne atvalten, in man@en Gezenden stattgefunden ; jedo \@e reinzelt zu lein.

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__ Schließlich ( ] az aus mehreren Landes tos 2 v T4, s P ck J 2 “Ex N 7 teilen, besonders den westlichen, über gute Aussichten auf die Obst

: L i L 1 U A AUVii en M I 119 ernte berihtet wird. Z wan È 7 - Saaten siand in Ungarn. n o 1nAaAvr »ckn M - c ; z-

._ Der von dem ungarischen Ackerbauministerium am 15. d. M. auf Grund der eingetroffenen Melkzungen abges{lesene Saatenf bericht besagt, wie der . Wiener 2tg vird: S 97 4 A Tro aas T 0 [55 April waren nur in einem kleinen T Niedershläçe zu verzeichne In S C D „297 G 65 S G; daß Hegen notwendig sei. Einzelr tan nnatinr Nor + 4 -

Stagnation der Ware 0A on Q s e zeichnen find Auénahn denen die Nied e Ir

Z A dur sih die Saaten eri c 7 4 Li - {l Vor, «die Ted i en

L toll» otto 0rd Bon vielen Seiten werden Klagen Aus8genommen sind die Komit nr t "iron T, m nur in eimnzelnen ¡Faüen uber

Z ici Same A2 S D . 30H ; E1nteaussichten gegen den vorigen

unt Witterungêverbältnifsen üble und win? halten die Entwickelung d A1 vielen adere in fandigen Fe!dern, beginnt die u gilben. Î ird das Eintreten warmer Witterung ger s) Der Roggen fteht in Aehren, in einzelnen Gegenden ist die

in der Blüte. In der Theiß-Maros-Gegend ist die Saat sozar be verblüht. Wiewokbl auch diese Saat eine warme )

so scheint die Widerstandsfäbigkeit ge i t n siverem Maße vorh n als b en stebt Noaaen am rechts- und linksfeitigen Dorauufer und im Theiß-Maros-Eck. Ver- hältnismäßig schwäter steht die Roagensaat auf den sandiaen Feldern und in den Komitaten jenseits des Königtsteiges. Gerste steht be- fricdigend, mit Auênahme jener Gegenden, wo fübles und troFenes Wetter die Entwickelung behinderte. Wintergerste beginnt in die

- e - es [ Aehren zu ießen, während Sommergerste infolge der Troeenbeit s 2 L

\hlecht kcimte und im Theiß-Maros-Eck fogar umaeack@ert werden mußte. Vaser stedt nur sporadish befriediger die Pflanze bedarf dringend des Regens. Raps, der in diesem Iabre autgiebiger gerflanzt wurde, steht verhältnismäßig günstiz und verspricht utes Crträgnis, wiewobkl Winterraps in einzelnen Gegenden um- geackert werden mußte. Die Pflanze blüht bereits ü

, y et 1 Ao +1 Di AY d + wurde tn etnzeinen egenden,

P Draa 20 d , e e L des Konlg8|telges, wie auch in einzelnen Gegenden

Dana fori n Ad ar nth ho C4 2 e Doro (A Vonauusers noch gar nicht verpflanzt, in anderen Gegen M F ita 9 E e L Berpflanzung im Zuge. Der allgemeine Stand der

2 f Pai 4 CE 45 5 a A C S nicht befriedigend, fie bedarf dringend des MNegens8 und

2 ing Dio Nui "F A ï E E F Witterung. Die Zuckerrüben keimen nur langsam infolge der arcfen T "f t 1 1 «ck71 t, Tf R T ; Trodcenheit und auch weil viele Insekten auftraten, wodur

manckecn Gegenden eine Ausackecung nötig wurde. Die Futterrüben

stehen teils |chwach, teils befriedigend.

Verkehrsanfstalten.

Bedeutung des Seeswhiffahrtsverkebrs in Hamburg, Antwerpen und anderen nordwesteuroväischen Häfen.

Bei Erörterung der lebhaft interessierenden Streitfraze Antwerven bei dem ungemein {nellen Wachstum feines shiffsverkehrs Aussicht habe, den Verkehr Hamburgs in nâhsten Jahren zu überflügeln oder nicht, ist von sahkundiger

(Toi _ F ¿F + s Ç; : l F Seite darauf aufmerksam gemacht worden, daß die belgische Schiffsvermessung die in Antwerven verkehrenden Schiffe nicht

unwesentliß arößer ersheinen lasse als die deutsche Vermessung die hamburgishen Schiffe, daß ferner der belgische Hafen in der Hauptsache Auêëgangshafen und Zwischenstation für fremde, nament- li auh deutshe (1903: 2,4 Mill. Tons) Schiffe in großer Fahrt jet, woraus sich für diesen Hafen bei allen Schiffen, die auf der Auss- reise und Rückreise Antwerpen berühren, eine dopvelte Zählung solher Schiffe ergibt, die in ihrem Ausgangs- und Endbafen Ham- burg, Bremen oder Liverpool nur einmal mit ihrer Tonnage an- geschrieben werden. Es ist ferner auch mit Ret darauf hingerviesen worden, daß die ganze Verkehrs\tatistik nach Zahl und Tonnaze ein- und ausgehender Sciffe für eine zutrefende Shätzung der kommerziellen Bedeutung eines Hafens keinen auss{hlagge"enden Wert habe, wenn ihr nit die wirklihen Import- und Erportziffern zur Seite steben. Die zweimal gezählte Tonnage eines Hamburger Damvfers bedeutet für Antwerpen vielleiht nur die Möglichkeit, eine kleine Beiladv:ig zu befördern oder zu beziehen, während die gleihe Tonnage bei nur einmaliger Zählung für Hamburg der Ausdruck für namhafte H-,ndels- und VMeedereiunternehmungen, von Arbeiterbeschäftigung, » n Ge- winnen in Schiffbau, Proviantlieferung 2c. ist.

__ Wie fehr dieser Hinweis zutrifft, zzigt eine Statisti? die neuer- dings von der Äntwerpener Handelskammer veröffentli” zt worden tit und die außer dem Schiffsverkehr die Ein- und Ausf yhrufern Ant- werpens, Amsterdams, Notterdams, Bremens, Haw"zurgsa, Bordeaur, Dünkirchens, Havres, Marseilles, Liverpools und L »ndon3. soweit diese Zahlen ermittelt worden sind, in vergleihbarer We* jp his 1902 zusammen- stellt. Nach dieser Quelle, die gewiß keiner Vor“ ingenomrmendheit für die Hansestädte verdächtig ist, wurden im Jahr» 1992 5718 einkommende Schiffe mit 8,4 Millionen Netto-Regi? ertons i Antwerpen und 13 297 Schiffe mit 8,7 Millionen Tons "in Hamburz dét, Die ns kommende Schiffstonnage ist alfo \{0", im Jahre 1902 zwisGen beiden Häfen nicht mehr sehr verschieden. “Bie steht es aber mit den Güter- mengen, die aus diefen nahezu l iden Shiffsräum:n in jedem der beiden Puten gelöscht oder gel’ oen wurden? In Antwerpen betrug die Jahreseinfuhr von 1902 * asgesamt 8,58 Millionen Tonnen im Werte von rund 1778 Mill) onen Franks, in Hamburg 14,96 Millionen Toguen im Werte von 4/09 Millionen Franks; die Ausfuhr aus Antweryen, belief h auf 6,3 Millionen Tonnen im Werte von 1642 Millionen Franïs, die Ausfubr aus Hamburg auf 8,4 Millionen Tonnen im Werle pon 4139 Millionen Franks, Hier