1904 / 122 p. 24 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 26 May 1904 18:00:01 GMT) scan diff

ständnis voraus, daß ich ihm vor den übrigen Rednern das Wort erteile.

Universitätsprofessor, Geheimer Rat Dr. Wach- Leipzig: Meine hochgeehrten Herren! Sie können davon überzeugt sein und ih meine, was ich bisher in unseren Versammlungen gesprochen habe, muß Jhnen dafür schon eine gewisse Be- stätigung gewähren —, daß ih und ih darf das auch im Namen aller der von mir vertretenen Gelehrten, glaube ih, sagen —, also auch der Akademishe Schußverein, den dringenden Wunsch hege, eine Friedensbasis zu finden. Wir als Gelehrte wissen allerdings, daß man durch Kampf zum Licht kommt, und daß, wo sich Uebelstände herausstellen, ohne ein Opfer, ein Opfer an Frieden, an Nuhe, das gewünschte Resultat nicht erzielt wird. Das wird mir jeder bestätigen, der Erfahrungen in seinem Leben gesammelt hat. Es wird, glaube ih, als eine notorische Tatsache bezeichnet werden dürfen, daß Uebelstände im Buchhandel existieren. Das geben alle Herren zu, und wir sind dafür sehr dankbar; das ist ja auh feine Konzession, die irgend einen Herrn als eine Art Sündenbekenntnis trifft. Denn für diese Uebelstände ist keiner von all den Herren, die hier anwesend sind oder auch die da draußen sind, verantwortlih. Das find Sachen, die sih eben unter dem Druck der Verhältnisse entwickelt haben. Wenn nun von dem verehrten Herrn Vorredner der Wunsch aus3- gesprochen ist, man solle einen Waffenstillstand so will ih's mal bezeichnen hließen, man solle die Waffen ruhen lassen, ein paar Jahre warten und sehen, wie es dann aus- schaut, ob sich mwirklich jeßt will ich mal sagen: noch \{chwerere Uebelstände entwielt haben oder nicht, so ist doch diese Proposition, so gern ih für meine Person auf den Boden treten möchte um des lieben Friedens willen, für uns eine außerordentlih ungünstige. Sie ist etwa ähnlich der, die Rußland den Japanern hätte machen können, indem es ihnen sagte: Kinder, wartet nur noch zwei Jahre, dann wollen wir uns schlagen (Heiterkeit), wenn ihr nicht inzwischen euch mit den Zuständen genügend ausgesöhnt habt. Unsererseits jeßt die Waffen niederlegen bedeutet: unsere ganze Bewegung ertôten; es ist ja auch das Wort „begraben“ gebraucht worden. Wir würden ein anständiges Begräbnis erleben (Heiterkeit), wobei Sie nicht die Leidtragenden, sondern die Freudtragenden wären, die fröhlihen Erben, soweit von uns Armen etwas zu erben ist. (Erneute Heiterkeit.) Nun, meine lieben Herren, das wollen Sie doch auch nicht!

Aber ih bin der Meinung, daß, wenn beiderseitig der die Hochachtung

gute Wille da ist und man sih beiderseits

entgegenbringt, die die Stände verdienen, dann auch unter gemeinschaftliher Arbeit ein gutes Ziel erreicht werden wird. Der Kampf als Kampf der Meinungen ist etwas ganz anderes als der leiht in das Gehässige ausartende Kampf der Macht-

dem Gebiete des und dazu ist meine ih, tönnen günstigen Frieden Zustand. Es ist

mittel gegen einander, und wenn wir auf ton

Kampfes der Meinungen weiter arbeiten hier schon die Bahn eröffnet worden —, #0, wir sehr wohl in absehbarer Zeit zu einem

angen, zu einem allseitig befriedigenden

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ja von dem ersten Herrn Rorsteher des Börsenvereins be-

tont worden, daß man den Bibliotheken wohlwollend ent- i O S :

Das ist schon viel, das nehmen

gegentommen woll : : L L ; Ag 2 wir mit größtem Dank entgegen, und 1 alaube, wenn es g Jeg Juaude, N

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4 Ol At 07 R By c 41th * Tat t7 ? gebahnien Auseinanderseßungen fortzuführen viele indem p ee D, aaen tete (M0 E A Ny cine Art gemischter Kommijsion einge)eßt wird (Bravo)

r e N alla Tal x 1 [Amr ; dann würden wir vielleicht sehr bald den ]chöônen, von meinem

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verehrien Herrn Vorredner betonten Zustand erreichen. Bereit

jest habe ih das Gefühl, daß bei dieser kurzen Begegnung ein großer Gewinn herausgekommen ist, nämlich der, daß m sieht, wie wirklih so gar kein Grund zu gegenseitiger Feind- seligkeit und Gehässigkeit bei uns vorhanden ist. (Bravo!) Jch kann Sie für meine Person versichern, daß ih mit meinen sämtlihen Herren Verlegern in dem allervortrefflihsten Verhältnis lebe, und daß auch diese Angelegenheit unser Ver- hältnis in keiner Weise getrübt hat. Jch bringe Jhnen also für meine Person das volle Herz entgegen. (Bravo!) Wollen Sie auf diesen Boden treten, wollen Sie ver- suchen, mit uns zusammen cine Berührung zu finden und die . Beratungen in einer praktischen, verständigen Weise fortzu- seßen, so, glaube ih, meine Herren, ist das schon ein Ergebnis dieser Beratungen, welches allen Wünschen genügen soll. Denn davon ist ja do keine Rede, daß bei einer derartigen kontra- diktorischen Verhandlung die verschiedenen Meinungen end- gültig geklärt werden und man sozusagen zu einem gemein- schaftlihen Resultate, einem Konsensus gelangt; das kann unmöglich sein. Dieser Hoffnung hat sich au zweifellos das hohe Amt nicht hingegeben, als Seine Exzellenz der Herr Staatssekretär die kontradiktorischen Verhandlungen anbahnte. Also dieses, meine Herren, würde meines Erachtens der richtige Weg sein. Jch enthalte mich jeder weiteren Aeußerung darüber, wie dann bei einer solhen Behandlung spezielle prak- tishe Wünsche erwogen werden sollen ‘usw.; das fände sih dann von selbst. (Bravo!) Verlagsbuchhändler Albert Brockhaus- Leipzig: Meine hochgeehrten Herren! Jch glaube, zu der großen Schuld der Dankbarkeit, die der deutsche Buchhandel gegenüber unserm Vorkämpfer, Herrn Geheimrat Kröner, bisher hat, fommt ein neuer Schuldtitel hinzu nah den Worten, die er vorhin an die Gesellschaft und vor allen Dingen an die Herren vom Schugverein gerichtet hat; sie sind mir und, wie ih überzeugt bin, den Herren Vorstandskollegen, und vielleiht auch den übrigen anwesenden Herren Buchhändlern aus dem Herzen gesprohen. Mit ganz besonderer Freude darf ih die Er- widerung akzeptieren, die wir aus dem beredten Munde des verehrten Herrn - Geheimen Rats Dr. Wach gehört haben. Meine Herren, wenn bald nah dem Ende Juli 1903, als die Schrift erschien, die uns soviel Herzeleid gemacht hat, in einer Weise, daß wir hätten darauf eingehen können, der Vorschlag gemacht worden wäre, uns ijeber nit vor der Oeffentlichkeit, sondern privatim zu verständigen über dasjenige, was uns tatsächlich nicht trennt, aber zu trennen schien,

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glaubenSie mir, meine Herren, daß niemand froher und dankbarer gewesen wäre, als der Vorstand des Börsenvereins. Es mögen unselige Zufälligkeiten gewesen sein, die die eine oder die andere Seite, oder beide daran verhindert haben. Wenn nun die fontradiftorishen Verhandlungen das Resultat zeitigen sollten, daß von beiden Seiten mit gutem Willen und, wie Herr Geheimer Rat Dr. Wach in rührender Weise gesagt hat, mit offenem Herzen an eine Schlichtung dieser Frage gegangen werden soll, meine Herren, dann erkläre ih, daß das das schönste Resultat ist, was für mich denkbar aus diesen Ver- handlungen hervorgehen kann. (Bravo!) Jch darf wohl namens des Buchhandels erklären, daß wir uns freudig und gern bereit finden lassen, in einer ge- mischten Kommission alle diejenigen Fragen zu prüfen, aus welchen Differenzen zwischen Wissenschaft und Buchhandel ent- standen sind, und praktishe Vorschläge zu erwägen, mit dem dringenden Wunsche, die Differenzen auszugleichen. Jch habe den Auftrag vom Vorstande des Börsenvereins, Jhnen bei dem Punkte über Autoren- und Verlegerverhältnisse den Vor- schlag zu machen, daß wir erwägen, ob sih nicht ein Schieds- gericht einsegen lassen sollte, um Schwierigkeiten, die aus der Auslegung des Verlagsvertrages, die aus den Vorberatungen vor Abschluß eines Verlagsvertrages entstehen können, zu be- seitigen. Wir denken allerdings nicht an ein Schiedsgericht, zusammengeseßt aus Mitgliedern des Akademischen Schußz- vereins und des Börsenvereins, sondern wir denken an ein Schiedsgericht, zusammengeseßt aus Mitgliedern des Buch- handels und der Gesamtheit der Autoren, wie sie verkörpert find in den vielen Schriftsteller- und akademischen Vereinen. Das ist ein Gebiet. Jh könnte noch eine Reihe anderer Gebiete nennen, auf denen es uns ganz klar ist, daß- wir zu einer Verständigung gelangen können bei gegenseitig vorhan- denem guten Willen. Von unserer Seite spreche ih wieder- holt den größten Dank für das Entgegenkommen aus, welches sich in den Worten des Herrn Geheimen Rat Wach gezeigt hat, für die Bereitwilligkeit, in eine sahliche genaue Prüfung der Wünsche und eine Prüfung der Möglichkeiten des wiederher- zustellenden Friedens einzutreten, der uns allen so dringend erwünscht ist. (Bravo!) Vorsizender: Meine Herren! Durch die legten Er- klärungen haben unsere Verhandlungen ja eine etwas andere Wendung genommen, als es im Anfang der heutigen Debatte zu erwarten war, und es ist für einen Teil der Herren jeßt das Bedürfnis niht mehr vorhanden, noch über die Einzel- heiten zu sprechen, die gestern zur Sprache gekommen find. Ohne irgendwie einen Dru auf den einen oder anderen aus- zuüben, möchte ih nur jedem Herrn die Bitte vorlegen, fich ¿u prüfen, ob es unbedingt nötig ist, daß er jezt nohmal in die Verhandlung eingreift, und ih nöôhte zu dem Zee nohmal verlesen, wer fih zum Worte gemeldet hat; vielleicht haben die Herren die Möglichkeit, schon bei Aufruf ihres Namens zu sagen, ob sie auf das Wort verzichten oder es be- halten wollen.

Zum Wort. sind noch gemeldet: Herr Dr. Ganghofer,

Herr Dr. Schwenke, Herr Dr. Egelhaaf (verzichtet), Herr Seippel, Herr Hartmann - Elberfeld (verzihtet), Herr Dr. von Hase (Dr. von Hase-Lipzig: Ich verzichte auf das Detail und möchte nur eine fleine Sache bei dieser Gelegenheit anbringen!) Herr Robert Voigtländer (verzichtet), Herr Argchivrat Dr. Krauß (verz tet), Herr Behrend

(Professor Krüger:

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Jch würde naturli@) auc verzichten, aber ih habe den Ein- L V S Q E C? Ff :

druck, daß die Verhandlung —) Sie haben noch nit & T e rel 4. fY t 4 4 ; !

das Wort zur Erläuterung, aljo Die verzichten nicht:

nger (verzichtet). * Meine Herren, dann ist die Rednerliste jeßt verkürzt. 23 Wort hat zunächst Herr Dr. Ganghofer. Schriftsteller Dr. Gang hofer-München: Meine Herren! Unter den vorliegenden Verhältnissen, für deren günstige ich Herrn Geheimrat Kröner auch von meinem Standpunkte als S&hriftsteller aus ganz außerordentlichen Dank sagen muß, kann ich auf die ziemli ausführlichen Erörterungen, mit denen i überfallen wollie, vollständig ver- zihten unter eine Schiedsgericht, JInteressensphäre zu 1 herigen Verhandlungen fast glaube, das ist au ein gewesen; es war bisher immer nur

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Voraussezung allerdings: daß bei dem

aufblüßen sehen, auch eine dritte

wird, von der im Laufe der bis- gar nit die Rede war. Jh

Unrecht von seiten der Verleger

die Rede von dem Ver-

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hältnis zwischen de hat aber so shreckliche daß ih ihm auä i hältnisse zu besizen. (Heiterkeit. Buchhandels scheint mi l er scheint mit seiner Sultc gekrönten Sultanin, Jch will zwar die Bel Sklavin bezeichnen, denn steller unter der gehabt; aber ih g ih hier handelt, au die hier als ihr Meinung aussprechen gegeben wird, ihr Interesse zu wahren. sezung also, daß dieser Fragen ernannt 1 auch die belletristisce Sehriftstellerei (Natürlich!), verzichte ih für heute auf jede weitere

Jch bin nicht bewandert in if rme Jch möchte gern einen Antrag stellen und erlaube mir, d Frage an den Herrn Vorfizenden zu rihten, ob ich

Dinge übe tät zutraue, noch andere Ver- Der männliche Geist des

d r den Buchhandel gehört,

4 schaft, allein nicht auszukommen. if nicht

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Neortreter zu Worte kommen solle!

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dem Buchhandel und der Wissenschaft. Man sondern nur die Bitte aussprechen, daß wir uns

veranlagt zu sein, und seiner hoheitsvollen und

als seine Odaliske und d ih habe als belletristisher Schrift- Stlaverei des Buchhandels nie zu leiden ube, daß bei diesem Kampf, um den es Belletriftik und zwar hätte ih ; ihre muß, und daß ihr die Möglichkeit nter der Voraus- bei dem Schiedsgericht, das zur Lösung erden soll, als dritie Jnteressensphäre hinzugezogen werden soll

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damit dieser häßliche Streit denn er hat

werden möchte, möglichst rasch aus der Welt

auch seine häßlihe Seite geschafft werde.

Jch glaube, daß ih dem Verdacht vollständig fern stehe, als ob ih den Vertretern der Wissenschaft irgendwie nicht mit der gebührenden Achtung entgegen fomme. Jch selbst, meine Herren, bin als Schriftsteller aus der Wissenschaft hervorgegangen, zwar aus sehr bescheidenen Anfängen, und ich bin der Meinung, daß das wissenschaftlihe Buch, das ih seinerzeit verbrohen hatte, besser gar niht gedruckt worden wäre. (Heiterkeit.) Aber auch ih habe damals einen um den Ausdruck des Herrn Geheimrat Kröner zu wiederholen einen Jdealisten gefunden, der das Buch gedruckt und dabei ungefähr 700 H verloren hat. (Heiterkeit.)

Aber zur Erleichterung der späteren Arbeit möchte ich, nicht nur als Schriftsteller, sondern als Mitglied dieser Versammlung und als Bücher kfaufender Privatmann, an die Vertreter der Wissenschaft,

denen ih in ehrliher und über-

zeugter Ehrfurcht gegenüberstehe, die Bitte richten, in aller Interesse mit jeder weiteren Polemik in dieser Frage sehr vorsichtig zu sein. Denn ich habe in den leßten Wochen ganz merkwürdige Erfahrungen gemacht, wie diese Polemik auf das Rublikum wirkt. Jch habe vorgestern vor meiner Abreise von München einen sehr gebildeten, sogar wissenschaftlich gebildeten Mann gesprochen, der zu mir gesagt hat: Du bist ja auch dabei, jeßt reißt man endlich mal diesen Wucherern von Verlegern den Kopf herunter! Jh war danz perplex über diese Aeußerung eines gebildeten Mannes und habe mich verpflichtet gefühlt, dem Manne die ganzen Verhältnisse aus- cinanderzusezen. Also Sie sehen hier an einem einzelnen Fall, wie gefährlich diese Polemik wirkt. Mit der Bitte also, daß von jeßt an jede Polemik vor der Oeffentlichkeit vermieden wird, stelle ih den Antrag, daß die fontradiftorishen Verhandlungen, zu denen wir uns hier ein- gefunden haben, sofort beendigt werden und ein aus allen Parteien zusammengestelltes Komitee eingeseßt wird, um möglichst bald das Schiedsgericht zu bilden. Reichsgerichtsrat Dr. Spahn- Leipzig, M. d. R. (zur Geschäftsordnung): Meine Herren! Jch würde mich dem An- rage anschließen, wenn ih Aussicht hätte, daß er sofort Erfolg hätte. Jch würde glauben, es wäre richtiger, man ließe die Debatte zu Ende gehen; ih wollte, ehe wir zum Frühstük gehen, mir gestatten, einen Vorschlag zu machen, der sich in der Richtung des Antrages des Herrn Dr. Ganghofer bewegt. Jch bin auch mit dem Antrag ein- verstanden; denn ih glaube, das praktishe Ergebnis der heutigen Sißzung muß sich jeßt fristallisiceren. Wenn die Herren auseinander gehen, ohne daß es si fkristallisiert hat, so fürhte ih eine Verschleppung, und die Sache ist so eilend, daß wir wünschen müssen, daß fie mit frischer Hand erledigt wird. Aber dazu gehört nicht allein, daß man sich darüber hlüssig mat, ein Schiedsgericht oder eine Vereinigung zu bilden, sondern man muß sich darüber klar sein, wieviel Personen jeder Richtung, wie stark im ganzen die ver- schiedenen Richtungen und von welchen Orten, dafür in Betracht zu ziehen wären. Alle diese Punkte müssen be- ihlosen sein. Jch nahm an, die Herren würden während der Frühstückspause die günstigste Gelegenheit haben, sih darüber zu verständigen und wir würden um 2 Uhr die Sache er- ledigen können, um dann mit einem praktishen Ergebnis auseinander zu gehen. Jh glaube, wir können auch den Herren, die den Wunsch hatten, zu dieser Frage noch zu sprehen ih weiß nicht, ob es außer Herrn Professor Dr. Krüger noh jemand gewesen ist das nicht versagen, und es kommt jeßt auch auf ein Stündchen mehr oder weniger nicht an. Deshalb möchte ih bitten, wir lassen die Herren zunächst reden und verständigen uns nachher über den Vorschlag. Vorsizender: Jh möchte noch eine Bemerkung machen. Nach der Wendung, die die Verhandlungen genommen haben, ist ja anzunehmen, daß wir wesentlich schneller vorwärts fommen werden als bisher, und daß auch das, was vielleicht sonst an verschärfenden Momenten hätte noch in die Debatte geworfen werden können, so gut wie ganz beseitigt ist. Andererseits liegt ein Jnteresse vor, noh gewisse tatsächliche Verhältnisse zu klären. (Sehr rihtig!)) Jh glaube, meine Herren, das liegt im Interesse der Richtung, die Sie selbit jeßt beiderseits eingeschlagen haben, und ich möchte deshalb die Bitte nicht unterstüzen, die Verhandlungen abzubrechen, beschränken auf eine kurze Erörterung der tatsählichen Verhältnisse, damit etwaige Mißverständnisse oder Unrichtigkeiten, die sih ein- geschlichen haben, festgestellt werden können. Jch glaube, das entspricht dem beiderseitigen Interesse und auch dem Wert der künftigen fommissarishen Arbeit. Außerdem wird es noch nôtig sein, wie Herr Reichsgerichtsrat Dr. Spahn ausdrüdli hervorhob, daß die Versammlung sich über die äußere Form in dieser Beziehung gleich mit verständigt.

Zur Geschäftsordnung hat Herr Luchardt das Wort.

Buchhändler Luchardt- Leipzig: Jh kann verzichten, aus dem einfachen Grunde, weil ih dasselbe sagen wollte, was Sie gesagt haben. Jh glaube, vor allen Dingen noŸ das eine hervorheben zu müssen, daß ebenso, wie Herr Dr. Ganghofer für seine Schriftstellerkceise das Recht in Anspruch nimmt, daß sie hinzugezogen werben, meiner Anfichi nach nunmehr auh die anderen Kreise, die ebenso bedrängt find, und die wir hier mit in allererster Linie zu vertreten haben, nämlich die Sortimenter zu orte fommen. Renn wir cine Kommission einsegen, müßten unter allen Umständen diese mitberücksihtigt werden und würde für mi

eine glüdlihe Lösung darin bestehen, daß fi in der Haup!-

0D L L allein berehtigt bin, irgend einen Anirag zu stellen? (Vo sache Wissenschaft und Buchhandel wieder zu vertragen sigender: Gewiß!) Dann stelle ih also den Antrag, daß w anfangen. E die kontradiktorishen Verhandlungen, zu denen wir hier ver- Schriftsteller Dr, Ganghofer-München (zur Geschästs- sammelt sind, ohne jede weitere Debatte abbrehen und nur | ordnung): Wenn eine weitere Grörtecung ber einzelnen Fragen darauf noch hinwirken bei unserem heutigen Zusammensein, | gewünscht wird, ziehe ich selbstoerständlih meinen Antrag ¿oli | zurü. Aber ich glaube, wir werben bann bald auf einer

daß eine baldige Einsezung

Punkt kommen, wo wir diese Angelegenheit noh viel mehr verwirren, als wenn wir uns jegt bei dieser günstigen C a A positiven Resultat einverstanden erklären. orsigender: Meine Herren! Sie dürfen di fontradiktorischen Verhandlungen doch nicht lediglich A (a Gesichtspunkt auffassen, daß es hier zu einer Verständigung kommen soll, sondern es soll auch eine Aufklärung erfolgen, eine Aufklärung niht nur für die beiderseitigen Jnteressen- gruppen, sondern auch nachher für die Oeffentlichkeit. _Des- halb ist es meines Ermessens nicht richtig, auf den ganzen weiteren Rest der Debatte zu verzichten. Jch hatte über- haupt angenommen, daß Herr Dr. Ganghofer ganz etwas anderes beantragen wollte; ih dachte, er wollte Schluß der Diskussion über 3a beantragen. Jh wollte aber keine An- regung nach dieser Richtung hin geben. Also Sie ziehen Jhren Antrag zurück? (Dr. Ganghofer: Ja!) Dann können wir in der sachlichen Debatte fortfahren. | Abteilungsdirektor Dr. Schwenke-Berlin: J t mir gestern das Wort erbeten, um eine uteune Qa des Bibliotheksrabatts, die gestern erfolgt war, zu berichtigen Jch darf aber wohl annehmen, daß noch bei einem späteren Punkte Gelegenheit sein wird, das zu tun. Da ich einmal das Wort habe, möchte ich nur ei ine Bemerkung machen in bezug auf ei La Geschichte uns Herr Geheimrat Kröner so schön erzählt hat, und über dessen Absaßfähigkeit er fih so gründlich ge- täuscht hat. Wenn dieses Werk in England erschienen wäre so würde nah Erzielung dieses kolossalen Absatzes ein Jahr später ganz sicher eine billige Ausgabe erschienen sein. (Sehr richtig!) Bei uns erscheinen billige Ausgaben nur, wenn ein Buch nicht geht und man auf diese Weise versuhen muß, es gangbar zu machen. Aber Jrrtümer in der Berehnung nach E Seite werden aufrechterhalten, auch wenn das Buchhändler Seippel- Hamburg: Meine hochgeehrten Herren! Jch hätte auh gern verzichtet; aber gerade das was wir soeben gehört haben von beiden Seiten, von Herrn Geheimrat Kröner einerseits und Herrn Geheimen Rat Wach anderseits, das bestärkt mich doch in der Ueberzeugung, daß ih ein paar Worte zu Jhnen reden muß. Jch stehe nämlich unter dem Eindruck, daß die Herren nach den gestrigen Ver- handlungen nicht gerade eine günstige Meinung vom Sortiment erhalten haben; denn als Wortführer des Sortiments ist nur ein Herr aufgetreten, Herr Dr. Lehmann, und in einer Weise die ih muß das zu meinem Bedauern konstatieren = der Ueberzeugung, die sonst im Buchhandel, speziell im Sor- timent herrscht, nicht entspricht. Wenn ich das hier ganz ofen ausspreche, so liegt mir nichts ferner, als einem Kollegen entgegenzutreten in unfreundliher Absicht. Aber höher als jede persönlihe Rückfiht, meine geehrten Herren, steht mir die Rücksicht auf die Sahe. Wir sind zusammen- getommen, um uns zu verständigen. Jch erinnere an die Worte, die Herr Geheimrat Bücher sowohl wie Herr Geheimer Rat Wach ausgesprochen hat, die ungefähr so lauteten: Was eben Herr Dr. Lehmann uns mitgeteilt hat, kann uns doch wahrlih nicht veranlassen, auch noch den Wunsch zu haben daß das so daniederliegende Sortiment, welches ja eigentlich rettungslos verloren ist, erhalten bleibe. Nun, meine ver- ehrten Herren, es würde mir s{hleht anstehen, jeßt in Beweise eintreten zu wollen für die Existenzberehtigung des Sorti- ments, nachdem wir so hohe und schöne Worte vom Verlage gehört haben. Denn das gebe ih Jhnen unumwunden zu: wir Sortimenter würden ohne die solidarishe Verbundenheit mit dem deutschen Verlagsbuchhandel nicht zu existieren ver- mögen, jedenfalls aus dem augenblicklichen Dilemma nur mit shweren Wunden bedeckt den Schauplay verlassen können, und es würde dann wohl eintreten, was in der Denkschrift des Akademischen Schußvereins dem Sortiment nah verschiedenen Richtungen hin in Aussicht gestellt worden ist. Wir wünschen feine Konzentration, meine hochgeehrten Herren, sondern wir wünschen eine Fortexistenz wohlverstanden: nicht für zahl- lose Tausende von Sortimentern, wohl aber für diejenigen, die in ihrem Berufe ich darf das von mir aussprechen, meine Herren, nehmen Sie es mir niht übel grau ge- worden sind, die seit Jahrzehnten für die Jdeale gearbeitet haben, die sie aus treuer Liebe zu ihrem Berufe erstreben zu fönnen hofften, und die es schmerzlih berührt hat, nun sich vor der Oeffentlichkeit das Zeugnis ausstellen zu lassen: ja, du hast vergeblich gearbeitet, lieber Sortimenter, du bist rüdck- ständig geworden von Stallupönen bis Friedrichshafen —. Jh sage das nicht, Herr Geheimrat Bücher, um jeßt in eine Polemik Jhnen gegenüber noch einzutreten; ih sage das nur, weil mir daran liegt, daß die versammelten Herren einiger- maßen die Ueberzeugung erhalten von der Lebensberechtigung des Sortiments, und ih meine und daher bedaure ich die Worte des Herrn Dr. Lehmann —, daß das Sortiment seine Daseinsberehtigung in diesem Kreise nur dann oder damit hat uf Vie a is die E die es zu bringen at, öhere Gesichtspunkte stellt, als wir sie ges - hie Ke 4 chtsp stellt, als wir sie gestern ge J Verlagsbuchhändler Dr. v. Hase- Leipzig: Meine Herren! d werde die Details, die ih mir von gestern vorbehalten l e, vollständig beiseite lassen, weil ih ja der Hoffnung usdruck geben kann, daß, nachdem die Klärung hier noch fortgeschritten sein wird, do daran festgehalten werden kann, O aus den Anregungen, die vorhin erfolgt sind, im weiteren e Verständigungen hervorgehen werden. Dabei wird 4 Detail noch eingehend besprochen werden, sodaß man hier le Sache nicht unbedingt zu“ ershöpfen braucht. Es Jh fühle mich aber verpflichtet, einem Verstorbenen eine prenrettung zuteil werden zu lassen. Jn der Denkschrift des Herrn Professors Bücher ist bei den geschichtlichen Voraus- ebungen, bei der Besprehung der Büchertaxe behauptet e E Geschichtsschreiber des Buchhandels, Friedrih Kapp, D die Sache ausführlih, aber nicht unbefangen dargestellt. eine Herren, wer Friedrich Kapp gekannt hat als einen

nationalen Mann, der seiner Ueberzeugung wegen das - land hat meiden müssen, dann, als 8 Ta ae ein verdientes Mitglied des Reichstags gewesen ist, dem wir zu Danke verpflichtet sind, der wird es hart finden, daß ein derartiges Urteil ausgesprochen wird; um so mehr, als es doch nôtig gewesen wäre, dann das Vorwort, das seinem Buche vorangeht, einzusehen, aus dem sich ergibt, daß dieses Buch ein Torso war und hat ergänzt werden müssen. Jch stelle fest s riedrich Kapp diese Darstellung gar nicht in der vor- iegenden Form verfaßt hat, sondern daß diese einèm anderen zu- A und dieser andere ist Albrecht Kirchhoff, derselbe

lbreht Kirchhoff, der kurz darauf von Herrn Professor Bücher als ein greiser Vertreter des Buchhandels geehrt wird, der sich besondere Verdienste um die Freiheit des Buchhandels er- worben hat. Aber auch den muß ih natürlih dagegen in Schuß nehmen, daß irgend eine Befangenheit bestanden hätte. Ich sage das jezt niht zum Vorwurf, sondern weil es fest- gestellt werden muß und es besser ist, daß das hier in diesem A OAN: Ein weiteres knüpfe ih nicht an.

: ersitätsprofessor Dr. Krüger-Gießen: Meine Herren! Meine Persönlichkeit scheidet hier ja aus. Jch vei E meiner vollfommenen Hochachtung nah allen Seiten hin (Heiterkeit) und behaupte, daß die allgemeinen Reden, die heute früh gehalten worden sind, wirklich nicht allzu fördernd sind, wenn wir auf die Sachen kommen wollen, die uns wirklich interessieren. Jch: bin hierher gekommen, auch von meinen Kollegen deputiert, um nah Möglichkeit Klarheit über die ganz bestimmten Wünsche zu schaffen, die wir haben. Die mögen ja im einzelnen in der Kommission erörtert werden. Aber hier ift der Ort, sie jedenfalls im allgemeinen vor- zubringen. ZU diesen Wünschen der Lehrerschaft gehört, um es ganz kraß zu sagen, daß wir Akademiker für die Zwecke unjeres Studiums, wenn es irgend möglich ist, Ausnahme- bedingungen haben wollen auf Kosten irgend welcher Ver- mittelungsinstanz, und wenn das ganze Sortiment darüber zu Grunde geht. (Bravo! und Heiterkeit.) Meine Herren ih kann nicht anders, es ist wirklich so, wir müssen das, wir können es gar nicht anders (Widerspruch). Aber ich behaupte daß das Sortiment darunter im allgemeinen nicht leiden wird, wenn die paar wissenschaftlichen Menschen das berühmte Buch von Robert Holßmann billiger kriegen; Sie können ja die Preise für die anderen Menschen so stellen, wie Sie wollen. (Zuruf. ) Herr Geheimrat, doch von Jhrem Standpunkt aus! Aber bitte, geben Sie uns die Bücher billiger (Heiterkeit) L nur der Wissenschaft, ih bin doch deutlich, nicht wahr? (Heiterkeit) und nur die, die wir für unser Handwerkszeug brauchen, und den Studenten auh. Der Buchhandel wird dadurch ganz sicher nicht geshädigt werden. Jch kann keinen ite: sehen, wodurch der Buchhandel geschädigt werden würde. Wohl aber sehe ih ganz deutlih, daß-wissenschaftlihe Unter- nehmungen durch die hohen Preise, die durch die Vermittler- spesen ins Unerschwingliche gesteigert werden, gefährdet er- scheinen. Jh will Jhnen ein Beispiel sagen. Jch redigiere den Theologen Jahresbericht, der in wissenschaftlichen Kreisen gutes Ansehen hat. Der hat einen festen Abnehmerkreis von Bibliotheken und einzelnen Gelehrten, die ihn halten müssen. Der Ladenpreis stellt sih zur Zeit auf etwa 60 # Davon erhält das Sortiment eigentlih 25 °/,, auf meinen persönlichen Wunsch, dessen Erfüllung meinem Verleger schon Unannehmlich- Ten gebracht hat, zur Zeit nur 209/,. Nehmen wir eine Auflage von 200 Exemplaren, so würden an das Sortiment für die Vermittelung, für die es keinen Finger rührt denn eine Erhöhung der Abnehmerzahl durch Bemühung des Sortimenters ist ausgeschlossen —, 2000 M, fallen. Jch, der leitende Redakteur, bekomme für meine Arbeit nichts. ‘Das ist natürlich etwas, was mich persönlich angeht, es ist meine Sache. Jh würde aber zur Zeit auch keine Vergütung nehmen, wenn der Verleger fie geben wollte; er kann’s eben nicht, denn er verdient niht nur nichts, sondern kommt kaum auf seine Kosten. Der Verlag ist für ihn Ehrensache. (Zuruf.) Warum können nun aber die 150 oder etwas mehr Abnehmer, die den Bericht halten müssen, ihn nicht so billig kriegen, wie er irgend zu beschaffen ist? Warum muß er durch das Sortiment gehen? Es tut ja nichts dafür. So geht’s ja bei manchen ‘anderen rein wissenschaftlichen Zeitschriften auch. Sehen Sie, das sind doch ganz bescheidene konkrete Wünsche. Ebenso sind die Wünsche ganz bescheiden, wenn wir für unsere Studenten, für unsere ‘Uebungen Aehnliches haben wollen. Das haben wir gestern hon angedeutet, es geht aber niemand darauf ein, weil immer allgemeine Reden gehalten werden. Geben Sie uns diese Bücher, die wir haben müssen für gewisse Untersuchungen, billiger, auf die Gefahr hin, daß Sie an dem Exemplar tatsählih nichts verdienen! Die schädigen Sie nicht; sie gehen nicht in die Antiquariate, denn sie sind durch Bleistiftstriche usw. ruiniert. Also das schadet Jhnen nicht (Widerspruch). Wenn Sie auf dem Standpunkt stehen daß Sie einerseits die Unternehmer, zweitens das deutsche Volk im allgemeinen und drittens die Wissenschaft fördern wollen, so vermag ih nicht einzusehen, warum Sie diese Wünsche nicht erfüllen wollen. Verschiedene Herren, die hier sind, kommen dabei gar niht in Frage; die haben einen Spezialverlag in diesen Dingen niht. Jch kann nur sagen: bei der Theologie ist, was ih verlange, höchst wünschenswert. Nehmen Sie meinetwegen in Jhre statutarischen Bestimmungen den Saß Ma aaia und Studenten bekommen die Bücher zu

3 isen. urs: W

vollen Preise?) (Zuruf: Wer kauft sie denn dann zum Was Herr Seippel gesagt hat, gehört nach mei

Begriff zu den P Tad lüngen über “dit SlAdea des Sortiments, die haben wir jeßt niht zu bereden. Zu diesem Thema habe kch von unserem Standpunkte aus Verschiedenes und nicht ganz Weniges zu sagen. Aber über den Punkt: „Buchhandel und Wissenschaft“, soweit die Kosten in Frage kommen, möchte ih seitens der Buchhändler noch mehr hören, insbesondere, ob es- gar keine Mittel gibt, die Sachen für den wissenschaftlichen Bedarf zu verbilligen, ganz gleichgültig, wie; geben Sie es, woher Sie wollen! ,

___ Saffen Sie doh das ist wohl zu erwä di übermäßig vielen Rezensionsexemplare an schaffen Sie, 7 geht, die Geschenkexemplare ab, wenigstens bei Werken die aller Voraussicht nach niht gut gehen und bei denen die Geschenk- und Rezensionsexemplare den Absaß geradezu hindern (Zurufe: Das wollen die Autoren nicht!) So zwingen Sie doch die Autoren! Es geht alles; wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, es geht ganz gut. Jch bin in der glücklichen Lage sehr viel zugeschickt zu bekommen, was in mein Fach fällt, sodaß mein Bücheretat leiht um ein paar hundert Mark gesteigert werden würde, wenn die Sitte wegfiele oder ein- geschränkt würde. Jch bin aber gern dazu bereit, das zu bezahlen und die Bücher zu kaufen. Also es muß son gehen, und mit den Rezensionsexemplaren muß es auch gehen; damit wird unsagbare Schleuderei getrieben. Bei wissenschaft- lichen Sachen ist es gar nicht nötig, daß fie in ungezählten Zeitschriften mit ein paar Zeilen besprochen werden. Also damit kann man sehr viel erreichen. - (Zuruf: -Jahresberichte.) Gewiß, die sind auch mit daran Schuld, aber auch diese Unternehmungen müßten dann auf einen anderen Boden gestellt werden. (Zuruf.) Wie, das kann ih im Augenblick nicht De L E ja nit alles wegfallen. Aber Z iel rezensiert und z i {ch ird, is ine E E g zu viel verschenkt wird, ist meines e Verlagsbuchhändler Geheimer Kommerzienrat óner- Stuttgart: Jh möchte nur auf eine Aende A

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E Dr. Schwenke, die vorhin gemacht wurde, furz erwidern. S wurde von dem. Hern g6qagt, in England sei es Sitte, daß, wenn der Erfolg fest-

steht, nah einem Jahre eine billige Ausgabe von einem so interessant geschriebenen Werke erscheine. Nachdem die Cottasche Buchhandlung sich überzeugt hatte, daß sie sich in ihrer Kalkulation getäuscht, sollte es ihr auch möglich gewesen sein, eine billige Ausgabe jenes Werkes zu ver- anstalten. Meine Herren, ich bin anderer Meinung. Erstens wäre es meiner Ansicht nach ein großes Unrecht gegen die zahlreihen Sortimenter gewesen, die zu einem höheren Preise das Werk sih auf ihr Lager gelegt hatten, wenn schon nach einem Jahre eine billige Ausgabe gekommen wäre, die vielleicht nur den 4. oder 5. Teil gekostet hätte. Jn zweiter Linie bin ih der Ansicht: es ist ein Unrecht gegen die Käufer der teueren Ausgabe, wenn in kürzester Zeit eine wesentlich billigere Ausgabe gebracht wird. Jst eine Reihe von Jahren vorüber gegangen, so daß der Käufer der ersten Ausgabe doch ein gewisses prae hatte, indem er seine Ausgabe jahrelang vorher besaß, so liegt die Sache anders; dann kann meiner Ansicht nach eine billigere Ausgabe gebracht werden. Unter den vorwaltenden Umständen war es meiner Ansicht nah unmöglich.

2 Buchhändler Dr. Lehmann- Danzig: Meine Herren! Jch will nur ein paar ganz kurze Worte sagen, zu denen ich provoziert bin durh die Ausführungen des Herrn Kollegen Seippel. Der Herr Kollege Seippel hat sich schon im vorigen Jahre einmal in einer Diskussion zwishen uns zeirrt, und ih bin fest überzeugt, nach einiger Zeit wird er wieder ebenso sehen, daß er sich au hierin geirrt hat. Er sagt, er wolle im Namen derjenigen Sortimenter sprehen und es schien so, als wenn er meinte, ih sei da eine Eintagsfliege oder ein Einzelner —, welche dagegen seien, wenn ih die Daseinsberechtigung des Sortiments beweisen wolle, indem ich diese Daseinsberechtigung auf höhere Gesichtspunkte zu stellen wünsche, als wir sie gestern gehört haben. Nun, meine Herren, vorweg nehme ih, daß die Bemerkungen, die ich hier vorgetragen habe, durhaus nit etwa allein persönliche Meinungen sind. Jch habe Jhnen schon neulich gesagt: troß vorhergehender unerhörter körperlicher Ueberanstrengung hat unser Danziger Vorstand eine Nacht dazu geopfert, um die ganze Frage noch einmal durchzusprechen, und was hier von mir vorgebracht ist, beruht vollständig auf der Uebereinstimmung der Kollegen, die in ehrlichher und gerader Aufrichtigkeit ihre Meinung ausgesprochen haben. Wir Sortimenter stehen in so großer Konkurrenz gegeneinander, daß es selten vorkommt, daß in einer Stadt die Sortimenter zufällig derart gestellt sind, daß sie wirklich ehrlich und offen ihre Ueberzeugungen gegeneinander aussprechen können. j Meine Herren, der höhere Standpunkt, auf den ih eigentlih bloß habe hinweisen wollen, ist etwa der Stand- punkt, der dem Standpunkt des Herrn Dr. Krüger vollständig entgegensteht, und dieser Standpunkt heißt so: es schadet dem Volke im ganzen noch nit viel, wenn der Städter für den Scheffel Kartoffeln 10 „F mehr bezahlt, wohl aber muß es dem ganzen Volke schaden, wenn der Bauer genau die 10 FZ an dem Scheffel Kartoffeln verliert, die zu seiner Existenz- E E sind. Das ist der höhere Standpunkt, auf den ih hinweisen wollte in der uns beschäfti

e ) \ 1 der uns beschäftigenden Jm übrigen werde ih mir nachher erlauben, auf den ganzen fraglichen Zusammenhang zurückzukommen, wenn wir über die Reformvorschläge sprechen werden; da werde ich dann auch dem Wunsche folgen und so reht zeigen, wie wir eigentlich nur friedlihe und auf friedlihes Leben berechnete Propositionen Jhnen hier und der Staatsregierung vorschlagen, und wie es nah unserer Ueberzeugung möglich ist, die Schäden zu beseitigen, über die sich auch die Herren Professoren hier deutlich genug ausgesprochen haben. Stellvertretender Vorsißender Geheimer Oberregierungs- rat Wendelstadt: Jch habe den Eindruck, als ob troß dem entgegengeseßten Vorsaße, der vorhin ausgesprochen wurde, immer noh manches gesagt würde, was eigentlich nicht un- mittelbar zum Thema unserer Besprechung gehört. Jch ge statte mir deshalb, nohmals daran zu erinnern, daß wir augenblicklih mit Frage 3a beschäftigt sind.

Zu dieser Frage sind noch einige Herren Redner ge- meldet. O i Es wird soeben Schluß der Debatte zu diesem Punkte beantragt. Meine Herren, wir haben es im allgemeinen bei diesen Verhandlungen vermieden, das Ende einer Besprechung