1855 / 8 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ficherung geschieht in der Regel nur bei Prämien - Assekuranz- Anstalten. Allgeme ner is aber die Einrichtung, daß diejenigen, welche ibr Mobiliar, Waarenlager 2c. versichern wollen, bei der Actien - oder überhaupt der Versicherungs - Anstalt jährlich nach dem Werthe der ber- schiedenen Gegenstände einen jährlichen Beitrag ( Prämie ) eiu- ablen, und im Fall des Verlustes dur Brand nach Maßgabe desselben eine Entschädigung erhalten. Es liegt in der Natur der Sache, daß solche Anstalten bei der großen Verschiedenheit des Werths der ver- sicherten Sachen, insbesondere bei Waarenlagern, bei der außerordent- lichen Veränderlichkeit des Werths derselben, nicht wohl als wechselseitige Mobiliar-Versi erungs-Anstalten entstehen könnén. Es ist aber auch aus eben dem Gean leicht Mißbrauch bei diesen Versicherungen durch zu hohe Werthsangabe der versicherten Gegenstände möglich; fie können ver- mindert werden, und es kann nach einem Brande leicht eine höhere Summe als Ersaß in Anspruch genommen werden, als wtixklich zu ‘ersetzen ist, und dur diese Verbältnisse Veranlassung zu vorsäßlichen Brandstiftungen eben. Es zeigt sich hieraus, daß die Prämien-Versicherun s- Anstalten ür fahrende Habe der landespolizeilichen Aufsicht fih nit entzichen dürfen, und die Geseßzgebung volle Veranlassung hat, allgemeine Bestim- mungen zur Sicherung: des Publikums zu erlassen. B Ein folhes Gesey ist im preußischen Staate unterm 8. Mai 1837 mit der Bezeichnung: -,„Geseß über das Mobiliar « Feuer - Versicherungs- wesen“ gegeben. Dasselbe bestimmt wesentlih, daß kein Gegenstand des Mobiliar - Vermögens höher gegen Feuersgefahr versichert werden darf, als - nach dem gemeinen Werthe zur Zeit der Versicherungsnahme, daß Versicherungen eines und desselben Gegenstandes bei verschiedenen Gesell- schaften niht geschehen dürfen, mit Ausnahme größerer Waarenlager; in welchem Falle die Versicherungen den Gesammtwerth derselben nicht über- steigen dürfen. Es is unzuläsfig, Versicherungen obne Vermittelung eines bestätigten inländischen Agenten unmittelbar bei ausländischen Gesellschaften zu nehmen. Ausländische Versicherungs - Gesellschaften be- dürfen zu ihren Geschäften im preußischen Staate die Erlaubniß des Königlichen Ministerii des Jnnern und der Polizei, dem auch die Befug- niß zusteht, die ertheilte Erlaubniß wieder zurückzunehmen, wenn es dazu Veranlassung findet. Wer als Agent einer Gesellschaft Verficherungen für dieselbe besorgen will, muß bei der Negierung seines Wohnsißes die Bestätigung nachsuchen. Zu diesen Geschäften find nur Personen von utem ‘Ruf und Zuverlässigkeit, wenn sie dem Jnlande angehören, zuzu- assen. Mobiliar-Versicherungen müssen nach den einzelnen Stücken oder nach Gattungen der Gegenstände angegeben werden. Die Versicherten müssen über die lagernden Güter vollständige Bücher führen, welche ein- zusehen die Polizeibehörde zu jeder Zeit das Recht hat; kein Agent darf eine Police ohne Genehmigung der Polizei-Obrigfkeit des Wohnortes des Verficherungsfuchenden aushändigen, u. \. w. Unterm 17. Mai 1853 ist ein neues Geseß, den Geschäftsverkehr der Versicherungs-Anstalten be- treffend, erlassen, welches die Nachsuchung der Staatsgenchmigung für die Agenten mit Bezug auf das Strafgeseßbuch vom 14. April 1851

wiederholt. (Fortfezung folgt.)

enn“ e Gai

Handels- und Gewerbe-Nachrich ten.

Einer Mittheilung der „Pr. C.“ aus Windau zufolge ist we- gen der Blokade in den dortigen Häfen während des leßten Jahres kein einziges preußishes Schiff eingelaufen. Ueberhaupt war aus der näm- lichen Ursache der Seeverkehr des Plaßes ein äußerst geringer. Bis zum 11. “Mai kamen Schiffe-an, und zwar 1 belgisches, 9 dänische, 5 hanno- versche, 17 holländische, 1 mecklenburgisches, 2 norwegische und 2 olden- burgishe. Die Getreide - Aerndte in der Umgegend von Windau war sehr -verschiedenartig ausgefallen. Roggen im Ganzen \{chwach, Gerste, Hafer und Erbsen meist reihlich. Jn den Wintermonaten von 1853 bis 1854 galt der Scheffel Roggen 2- Nthlr. 14 Sgr. bis 2 Rtblr. 184 Sgr. ; der Scheffel Gerste zwishen 1 Nthlr. 15 Sgr. und 1 Nthlr. 24 Sgr. Zu diesen Preisen wurden die Vorräthe beinahe ganz aufgekauft. Jett wird Roggen wie Gerste im Durchschnitt mit 3 Ntblr. 17 Sgr. pro Scheffel bezahlt.

Petersburg, 3. Januar. Auf Befehl des Kaisers hat die RNe- gierung folgende Vorlage des Finanz-Ministers Brok in Betreff des Pelz- werkhandels im Hafen von Archangelsk zum maaßgebenden Geseß erho- ben: -1) Das Braken von Pelzwerken und allen anderen zu dieser Ka- tegorie gehörigen Waaren, welche unter dieser Bezeichnung im Hafen von Archangelsk gebraft werden, ist abgeschafft, und den Verk

Waaren festzustellen. 2) Die shiedsrihterlihe Entscheidung der Streitig- keiten bei Feststellung des Waarenwerthes soll zwei Vermittlern aus den Kaufleuten anheim gegeben werdea und im nah §. 2. 175 des Commerz-Codex verfahren. beamten für Pelzwerke im Hafen von Ar Der Kaiser hat dieses Gesetz bestätigt. Ferner hat die fkaiserl, Negie- rung befohlen: „den Transport von Graspottasche zu besteuern, indem in Zukunft derselbe nux mittelst

3) Das Amt des Brak- angelsf ist somit aufgehoben.

müssen.“ (H. B. H.)

. Leipzig, 9. Januar. Leipzig - Dresdener 188! G, Baiersche 719 Br. “Sächsisch - Schtesische 1902 G: - Löbau - Zittauer 37% Br. Magdeburg - Leipziger 292 Br. Berlia- Anbaltische 131 G. Berlin - Stettiner 136 G. Köln - Mindener 124 G. Thüringer 99 G. Altona - Kieler 1154 G. Anhalt - Dessauer Landesbank - Actien 136 Br.

Braunschweiger Bank- Actien 440 Q Waeaaikido Dinddvidear dn VViener Banknoten 80 Br., 793 G. eimarische Bankactien 97% G.

68 G. 1854er Loose 793 G.

Jächsisch-

Preussìische Prämien-Anleihe 101 G.

[1 [8E t es ufern wie den | Käufern ist überlassen, nach gegenseitiger Uebereinkunft, die Qualität der |

Falle der Nichteinigung wird |

gelöster Flößbillete stattfinden darf, | ; Ren e T p welche unter gleichen Bedingungen wie die A Holzflößen H werden | BVoltaire's Ferien, Lustspiel in 2 Afteu, nah dem Französischen von

| B, A, Herrmann.

1

| und Herrn Gasperini,

2

Hamburg, 9. Januar, Nachmittags 2 Uhr 50 Minuten. Actien sebr animirt und höher bez., Sardinier angeboten. Schluss - Course: Berlin-Hamburger 1054, Cöln-Mindener 1254. Kieler 117. 3proz, Spa- nier 307. L4proz, Spanier 174, Sardinier 79 Br. S5proz. ul 93, Mexikaner 144. Disconto 2% pCt.

London lang 13 Mk. 5 Sh. not., 13 Mk. 1% Sh, bez., Lond. kurz 13 Mk. 2% Sh. not., 13 Mk. 3 Sh, bez. Amsterdam 36, 00. Wien 93.

Getreidemarkt. Weizen, loco und auswärts flau und nominell. Roggen, loco dänischer 1 n'edriger veckault, ab auswärts flan. Vel, neminell loco 325, pro Mai 302, Zink, 1500 Ctr. loco März und Mai 14.

E rankfurt a. F, Dienstag, 9. Januar, Nachmuttags 2 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Die Börse schloss etwas matter. Schluss-Course: Nordbahn 43. proz. Metalliques 674. 44proz. Metalliques 58%, Oesterreichische 4854er Loose 80%. Bankactien 982. 3proz. Spanier 325. proz. Spanier 184. Kurhessische Loose 347. Wien 95x. London 1164. Paris 925. Amsterdam 98%. Ludwigsbasen - Bexbach 1244. Frankfurt-Hanau 97. Bank-Antheile 6} pCt.

Wien, Dienstag, 9. Januar, Nachmittags 2 Uhr. C. B.) Näách Schluss der Börse Fonds und Actien bei grosser Kauf’ lust sehr beliebt. Silberanleihe 94. proz. Metallig. 841. 4zproz. Metallig. 745. Bankacuien 1015. Nordbahn 200. 4839er Loose 120. 1854er Loose 1024. National - Anlehen 873. London 12, 04. Augs- burg 1267. Hamburg 92. Paris 146. Go'd 29. Silber 26.

Amsterdam, Di-nstag, 9. Januar, Nachnuuttags 4 Ukr. Tel. Dep. 4 C, 2.) Günstige Stimmuaog, viel Kauftust. Schluss - Course; Iproz, Oesterr. National - Anleibe 68. Sproz. Metalliques Litt. B. T5. 9proz. Metailig, 65%. 2¿proz. Metalliques 337. 1proz. Spanier 185-, proz. Spanier 336. 4proz. Polen 69, Mexikaner 214. Londoner VVechsel, kurz 11, 75. Hamburger Wechsel, kurz 354, Holländische Integrale 60%,

Pawvis, Dienstag, 9. Januar, Nachmittags 3 Uhr. (Tel, Dep. d. C. B.) Consols von Mittags 12 Uhr waren 92% gemelde!. Mehrere aus Wien eingetroffene Depeschen, die bevorstehende Friedens- Unter- handlungen in Aussicht stellen, versetzten die Börse in günstige Stim- mung. Die 3proz. eröffnete zu 68, 15 und stieg- bald auf 68, 50. Nachdem ‘Consols von Mittags 1 Uhr 4 pCt. niedriger (92) eintrafen und mehrfache Gewinn - Realisirungen stattfanden, wich die Rente auf 67, 90, hob sich auf 68, 10 und schloss bei lebhastem Geschäst in etwas matterer Haltung zur Notiz. Schluss - Course : 3proz. Rente 67, 80. 4iproz. Rente 91, 45. 3proz. Spanier 33,

Londan , Dienstag, 9. Januar, Mittags 1 Uhr. d. C. B.) Consols 92. w

Dienstag, 9. Januar, Nachmitt. 5 Uhr30 Min. (Tel. Dep. „d. C. B.) Gonsots -eröflneten zu 924, und schlossen bci geringem Geschäst matt zur Notiz, Schluss-Course: Consols 91%. tproz. Spanier 181. Mezi- kaner 214. Sardinier 84, S5proz. Russen 99. 43proz. Russen 89.

Hamburg 3 Monat - Wechsel 13 Mk. 5% Sch. Wien 12 Fl 45 Kr.

: Liverpool, Dienstag, 9. Jannar. Baumwolle: 10,000 Ballen Umsatz.

(Tel, Dep. d.

(Tel. Dep.

(Tel. ‘Dep: ‘d: ‘C. B.)

Preise fest.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 14. Januar, Jm Schauspielhause. 9te Aboune= ments - Vorstellung: Das Lied von der Glocke, von Friedrich von Schiller. Girrauf: Der Damenkrieg, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von Scribe und Legouvé , bearbeitet von Laube. Kleine Preise.

AufAllerhöchsten Befehl: Vorstellung in Potsdam. Der Jude, Schauspiel in 4 Abtheilungen, nach dem Englischen des Richard Cumberland, Hierauf: Einer muß heirathen, Lust- spiel in 1 Aft, von Wilhelmi.

Billets zu dieser Vorstellung sind iu der Kastellans-Wohnung im Schauspielhause zu Potsdam zu folgenden Preisen zu haben: Erster Balkon und erste Rang - Loge 25 Sgr. Parquet und Parquet-Loge 20 Sgr. Zweite Rang - Loge 10 Sgr. Parterre 10 Sgr. Amphitheater 5 Sgr.

&reitag, 12, Januar. Jm Opernhause. (9te Vorstellung): Die Nachtwandlerin, Oper in 3 Abtheilungen, nah dem Italieni- hen, von Fr. Elmenrei{. Musik von Bellini, (Fräul. Bury, vom Royal - Theater zu London: Amine, als Gastrolle.) Hierauf: Solotanz. 1) Pas de la couronne, ausgeführt von Frau Brue 2) Arlequin und Colombine. Neues Pas

de deux, vom Königl, Balletmeister Hoguet, ausgeführt von Fräul.

&Forti und Herrn Hoguet=-Vestris, Mittel-Preise. Im Schauspielhause, (10te Abonnements - Vorstellung ):

Hierauf: Lebende Bilder. j 1) Die Erziehung, nah Bildern von Holfeld, a) Éducation

| du monde, b) EÉducation religieuse, c) Education morale.

2) Die Ruhe, nach dem Bilde von F. Winterhalter. 3) Paul

5proz Vesterreich, Metalliques |

Veronese in Venedig, nah einem Bilde von Pignerolle.

Bor und zwischen den lebenden Bildern: Dialog von Friedrich Adami, Zum Schluß: Am Fenster, Schwank in 1 Aft, aus dem Französischen, von Stein. Kleine Preise.

Der Verkauf der Operuhaus-Billets findet im Kassenflur des

| Königlichen Opernhauses statt.

[56] Gde dckh.r.Ue f. Durch Erkenntniß vom 8. September d. J, ist 1stens der Handelsmann Michael Albert aus QriSerg in Nheinbaiern E Betrüge- reien zu zwe Mr Gefängniß und einer Geldbuße von 200 Thlr.; 2tens dessen Sohn R Albext von dort, 45 Fuß groß, 18 bis 20 Jahr alt, wegen gleicher Vergehen zu einem Jahre Gefängniß und einer Geldbuße von Einhundert Thaiern verurtheilt worden, deren Aufenthalt unbekannt ist, so werden alle Behörden ersucht, auf die genannten beiden Ver- urtheilten zu vigiliren, und dieselben im Betre- tungsfalle an die nächste Gerichtsbehörde zur Abbüßung dieser Strafen abliefern zu lassen. Landeshut in Schlesien, den 28, Dezember 1854.

Königliches Kreisgericht, 1. Abtheilung.

Signalement. 1) Familienname: Alber t,“ 2) Vorname: Michael. 3) und 4) Geburts- und Aufenthaltsort: C, 5) Religion : katholis, 6) Alter: 43 Jahr, 7) Größe: 5 Fuß 8 Zoll, 8) Haare: hellbraun, 9) Stirn: niedrig, bedeckt, 10) Augenbrauen: blond, 11) Augen: graublau, 12) Nase: gewöhnlich, 13) Mund: ewöhnlich, 14) Bart: röthlich starken Backen- bard 15) Zähne: vollständig, 16) Kinn: rund, 17) Gefichtsfarbe: gesund, 18) Gesichtsbildung: oval, 19) Gestalt: stark, 20) Sprache: Rhein- Dialekt, 21) besondere Kennzeichen: das rechte Auge blind; am rechten Zeigefinger fehlt ein Glied. i

Bekleidung: Ein blaues Staubhemde, eine braune Tuchjacke, cine braune Tuchweste, ein paar gemusterte Tuchhosen, einen shwarzwolle- nen Shawl, ein lilla Kattunhalstuch, ein paar Halbstiefeln, ein leinenes Hemde, einen weißen

Filzhut.

[59] Stre. brief

Der unten bezeichnete Arbeitsmann Johann Gottlieb Herrmann, gegen welchen wegen einfachen Diebstahls im zweiten Rükfall die Untersuchung eröffnet ift, hat seinen bisherigen Aufenthaltsort Dahme verlassen, ohne daß fein gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und dem unterzeichneten Gerichte zu überliefern.

JZüterbogk, den 5. Januar 1855. Königliches Kreisgericht, Abtheilung 1.

Personsbeschreibung.

Alter: 46 Jahr, Größe: 5 Fuß 3 Zoll, Haare: blond, Stirn? halbbedeckt, faltig, Augen- brauen: blond, Augen: blau, Nase und Mund: aal Zähne : unvollständig, Bart: blond,

inn: rund, Gesicht: länglih, Gesichtsfarbe : gesund, Gestalt: mittel. Besondere Kennzeichen : Die rechte Schulter höher als die linke, und trägt Herrmann den Kopf auffallend schief tas der linken Seite.

[58] Ste db rfe f.

Der Ee Friedrih Wilhelm (Wilhelm Otto) Hellwig, welcher im Laufe des Sommers 1854 hier in Arbeit gestanden und im September pr. seinen Wanderpaß von hier nach Berlin visiren lassen, hat sih des Diebstahls und resp. der Unterschlägung dringend berdächtig gemaht. Alle Civil- und Militair- Behörden werden daher ersuht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle dingfest zu machen und uns davon Nachricht zu geben.

Sein- Signalement folgt nachstehend :

Derselbe ist, rihtig genannt, zu Brandenburg

geboren, hat séinen Aufenthalt in Schievelbein

Außer den,

Da -

63 Oeffentlicher Anzeiger.

gehabt, ist 23 Jahre alt, evangelischer Konfession. Seine Größe beträgt 5 Fuß 2 Zoll. pen

Kop fhaare, so wie seine Augenbrauen sind bon '

blonder frei, die Nase, der Mund sind gewöhnlich, er ist bartlos, die Zähne find von s{lechter Be- shaffenheit, das Kinn oval und haarig, die Ge- sihtsbildung länglich, die Gesichtsfarbe gesund, die Gestalt stark, die Sprache deuts, und hat als besonderes Kennzeichen auf der linken Wange zwei rothe Flecken.

Königsberg, den 4, Zanuar 1855. Der Untersuchungsrichter des Königlichen Stadtgerichts. Roesfsel.

Farbe, die Augen find grau, die Stirn

[60] Tis Polizeiliche Bekanntmachung.

Der Wasserstand in der Ober-Spree -so wie in der Unter-Spree hat sich seit gestern nicht verändert.

Berlin, den 9. Januar 1855.

Königliches Polizei - Präsidium. Lüdemann.

[57] Ediktal-Citation.

Die verchelichte Kutscher Anna Kunze, geborne Meyer aus a aud bei Mewe, hat gegen ihren Ehemann, den Kutscher Heinrih Kunze, gebür-

tig aus Groß - Soellen bei Bartenstein, welcher

sie im Herbst 1847 böôslih verlassen haben soll, ohne daß dessen Wohnort bekannt geworden, auf Ehescheidung geklagt.

Zur Beantwortung der Klage wird der Hein- rich Kunze auf den 24. April c., Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Kreisgerichts-Rath Thiel unter der Verwarnung der Contumacial-Verhandlung vorgeladen.

Marienburg, den 4. Januar 1855. Königliches Kreisgericht, 1, Abtheilung.

[31] Ediktalladung.

Nachstehende ne e

1) der Anton Joseph Jakob ¿Faska, Sohn des Carl Faska und der Josepha geb. Kubigta, geboren am 25. Juli 1800 zu Schicroth, angeblich -als Gärtnerbursche im 18. Le- bensjahre nah Ungarn außgewandert und - m 3. August 1819 gänzlih ver- chollen ; N der Stanislaus Schidlo oder Schidelko aus Myslowiß, dessen Can Eya, Tochter des Bürger Albert Schließ und der Catharina geborne Tabock oder Tabak, geboren am 20. Dezember 1773 zu Myslowiß und die Tochter beider, Julianna, geboren den 23. Mai 1797, sämmtlich zuleßt in Tarnowiß und seit dem Jahre 1817 verschollen ; der Mathäus Mánka, Sohn des Jägers Georg Mánka und dessen Ebefrau Hedwig, geboren am 14. September 1781 zu-Miecho- wiß, angeblich zuleßt in Kempen,

so wie die von ihnen etwa zurückgelassenen Er- ben und Erbnehmer, werden hierdurch aufgefor- dert, sih bei uns vor oder in dem

auf den 19. September 1855, Vormit- Tags 11 Ubr, bor dem g Kreisrichter Moll an unserer Gerichtsftelle im Parteienzimmer Nr. 2. anbe- raumten Termine scchriftlich oder persönlich zu melden und daselbst weitere Anweisung zu er- warten, widrigenfalls die Provokaten Far todt erklärt, die vorgeladenen unbekannten Erben

aber mit ihren Ansprüchen an deren Nachlaß präkludirt werden sollen.

Beuthen O S., den 25. Dezember 1854.

Das Königliche Kreisgericht. Erste Abtheilung.

[55] Ediktal-Citation.

Nachdem über das Vermögen des am 27ften September 1854 hierselbst verstorbenen Spinneret- befißers Gottlieb Emanuel Kittel unterm heuti- gen Tage der Konkurs eröffnet und der Rechts- antvalt Hagen der Masse zum Interims-Kurator bestellt worden ist, haben wir zur Angabe und Nachweisung der Ansprühe an den Gemein- shuldner einen Termin

auf den 18. April d. J., Vormittags

10 Ubr, an Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 4, hierselb| vor dem Kreisgerichtsrath Passow anberaumt.

Alle unbekannten Gläubiger des Gemein-

, shuldners werden vorgeladen, in diesem Termine

persönlich oder durch einen der hiesigen Rechts- anwalte Knobloch, Behm oder Kobligk zu er- scheinen, ihre Ansprüche an die Masse, unter Vorlegung der darüber sprechenden Dokumente, anzumelden und“ nachzuweisen, auch sich über Beibehaltung des bisherigen Kurators oder die Wabl eines andern zu erklären.

Wer in dem angeseßten Termine ausbleibt, hat zu gewärtigen, daß er mit allen Ansprüchen an die Masse äusges{hlossen und ihm dieserhalb ein ewiges Stillschweigen gegen die übrigen Gläubiger auferlegt werden wird.

gele Aktiv-Masse beträgt über Zehn Tausend Thaler. Cottbus, den 3. Januar 1855.

Königl. Kreisgeriht. Erste Abtheilung. Hartmann.

[1742] Bekanntmachung.

Für die Königliche Steinkohlen-Grube Heinißz bei Neunkirchen, im Berg - Amts - Bezirk Saar- brücken, sollen: eine 2Wzöllige Hochdruck- Balanzier - Maschine zur Förderung und eine 18zöllige einfach und direkt wirkende Maschine zur Wasserhaltung angeliefert werden.

Die Beschreibung dieser Maschinen nebst Kon- traft - Entwurf , enthaltend die weiteren Bedin- gungen der Anlieferung, liegen beim Unter- zeichneten zur Ansicht offen, und sind daselbst Kopien gegen Nachnahme der Abschreibege- bühren durch Postvorschuß zu erhalten.

Lieferungslustige wollen ihre Offerten ver- fiegelt , mit der Aufschrift: „Submission für Anlieferung von Dampfmaschinen für die Königliche Grube Heinißg“ bis zum 25. Januar 1855 dem Unterzeichneten portofrei einreichen.

Die Submittenten bleiben bis Ende Februar 1855 an ihre Gebote gebunden und wird bis dahin Zuschlag und Ausfertigung der Kontrakte erfolgen.

Neunkirchen, den 9. Dezember 1854.

Der Königliche Schichtmeister Müller.

1818 : Bei, dem Magistrat hiesiger Stadt is in Folge einer Vacanz die Stelle des jüngsten Stadtrath mit einem jährlihen Gehalt von 800 Tblr. zu beseßen und soll die Wahl Ende Januar k. J. erfolgen, daher bis dahin Anmeldungen geeig- neter Bewerber von dem Unterzeichneten entge- gengenommen werden. «

Halle, den 21. Dezember 1854.

Der Stadtverordneten - Vorsteher Rechtsanwalt Gödecke.

dem Königlich Preußischen Staats-Anzeiger kostenfrei beigefügten halbjährlihen chronologischen

ebersichten wird îm Laufe des Monats Januar c. ein S a chregister zu den im Staats-Anzeiger vom 1sten Januar bis Ende Dezember 1854 enthaltenen Geseßen, Verordnungen und Bekanntmachungen herausgegeben werden.

Der Preis desselben is auf ® Sgr. festgestellt,

Bestellungen auf

dieses Sachregister sowohl als auf die der früheren Jahrgänge nehmen für Berlin die Expedition -det

Staats =- Anzeigers, Mauerstraße Nr, 54,, außerhalb jedoch nur die Post-Aemter (ohne Preiserhéhung) entgegen.