1855 / 23 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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werden sie einen speziellen Antrag bei der Bundesversammlung

selbst einbringen, damit Diese sodann definitive Entscheidung fasse.

(Nach dem „Württemb. Staatsanz.““ erklärten sich die Gejandten Preußens, Sachsens und der beiden Mecklenburg in dieser vertrau- lichen Sibung entschieden gegen den Antrag De erreihs, Es ver- laute, die:baierishe Regierung werde si ebenfalls gegen den An- trag erklären. Man hoffe nun, es werde einigen nsqudien ge- lingen, eine vermittelnde Form zu finden, in welcher si die ent- gegeugeseßten Ansichten noh einigen können.) (N. C.)

Luxemburg, 99, Januar. Der Central-Aus\{uß unserer Ständekammer: “hat „bezüglich des Antrages des - Abgeordneten Simonis wegen Errichtung einer Spielbank in Mondorff das Gutachten der Geseßgebungs - Kommission insofern zur Richtschnur genommen, daß sie das Dekret von 1806 als rêéhtskräftig aner- fannte, wonach der Regierung die Befugniß zusteht, die Erlaub- niß zur Errichtung 1-v0n: Spielbanken in“ Badeorten zu erthei- len. Der Ausschuß hielt daher die Einmischung der Kammer für überflüssig und beantragte die Tagesordnung, welche mit 18 gegen 16 Stimmen angenómmen wurdez 20 Mitglieder waren abwesend.

Die leßte Nummer des „Courier bringt eine Uebersicht un- serer Finanzlage. Die Ausgaben betragen Fr. 3,219,999 84 Ctm., die Einnahmen Fr. 2,952,369 81 Ctm, ; das Defizit beläuft si also auf Fr. 267,630 3 Ctm, Die Ausgaben betragen in diesem Jahre Fr. 392,794 86 Ctm. mehr, als nah dem Budget von 1853, in welchem überdies eine außerordentliche Ausgabe von Fr. 185,000 für Anlegung neuer und Verbesserung alter Straßen, so wie ein Subsidium von Fr. 48,000 für die Gemeinden enthalten war. -Zur Deckung - dieses Defizits soll außer dem bereits befannten Steuerzuschlag von 20 pCt. zum Vortheil der Ge- meinden ein neuer Zuschlag von 38 pCt, erforderlich sein, was also für 1855 einé Steuererhöhung von zusammen 58 pCt. aus- macht. Unsere Kammer hat sich bis zum 5, Februar vertagt, an welchem Tage die diesjährige Session durch allerh. Verordnung für geschlossen erklärt wird. [Br. J) :

Württemberg. Stuttgart, 24. Januar. Der „W. S t. Anz.“ kann aus ganz siherer Quelle die Nachricht geben, Taß der Wiederzusamméntritt der Stände, anstatt am 30, dieses Monats, erst am 15. des kommenden Monats stattfinden wird.

Hesstterreich. Wien, 24, Januar. Se. Majestät der Kaiser hat angeordnet, daß bei E Cid f der Voranschläge für das Jahr 1855 unter allen Umständen und in allen Zweigen die mög=- lihste Sparsamkeit vor t qu behalten werde. Der K. K. Jnternuntius Baron von rudck dürfte mit dem Dampfboote, welhes in dieser Woche Konstantinopel verläßt, die Reise nah Wien antreten. Am 23sten d. M. sind mit dem Lloyddampfer Jhre Königlichen Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Bra- dant und Jhre “Königliche Hoheit die Großherzogin - Wittwe von

Mecktlenburg-Schwerin aus Venedig in Triest eingéêtroffen.

Großbritannien und IFrlaud. London, 23, Januar, General Sir de Lacy Evans, der sich zur Wiederherstellung seiner Gesundheit noch immer in Folkestone äufhält, empfing gestern von der Einwohnershaft dieses Oertchens und der nahegelegenen Burgflecken einen Chrensäbel im Werthe von 150 Guineen, be- gleitet von einer hmeicelhaften Adresse. Der tapfere Veteran dankte tief gerührt und bemerkte unter Anderem: j

Er habe bemerkt, daß tagtäglih über die mangelhafte Kriegführung eklagt werde, daß man in England der Ansicht zu ein scheine, der Krieg babe nur langsame Fortschritte gemacht. Er selbst er aube fich, über diesen Punkt anderer Meinung zu sein. Die Fortschritte des. -Krieges seien,

die Verhältnisse -gebührend in Betracht gezogen , nichts weniger denn |

langsam gewesen, und er trage die Gewißheit in sih, daß die Nichtigkeit dieser seiner Ansicht in den Resultaten ihre Bekräftigung finden werden. England sei kein Militairstaat, habe nie ein großes stehendes Heer gehabt,

sei auf einen großen. Krieg nie vorbereitet gewesen, und habe deshalb |

mit seinen Heeren selten vor dem dritten Feldzuge entschiedene Erfolge erzielt, Die nah der Krim geschickte Armee habe, wenn gleih jung wie stark, die Ehre Englands tapfer verfohten. Sie habe ihre Pflicht ge- than. Man hatte keine zweite außer Landes zu s\chicken. Allerdings seien manche Detailfehler begangen worden, doch müsse man diese auf Rechnung der Unerfahrenheit seßen. So viel er zu beurtheilen ‘fähig sei, habe kein Offizier vom Stabe, dem er selbst anzugehören die Ehre hatte,

Mangel ‘an Urtheilskraft an den Tag gelegt. Die zahlreiche Deputation, welche mit der Adreß-Ueberreichung

beauftragt war, s{heint weitere Auseinanderseßungen erwartet zu haben, und ein Mitglied derselben erlaubte sich in zarter Weise die Frage, ob die Besorgnisse, welche das englishe Volk in Folge der neueren Zeitungsberihte über die Lage der Armee habe, in ihrem ganzen Umfange wohl begründet seien. Darauf erwiderte der General, daß er bei dieser Gelegenheit nicht tiefer in die Frage eingehen könne, doch wolle er gerne das. Eine versichern, daß die Armee zu jener Zeit, als er das Hauptquartier verließ, nicht in o E Lage war, als in einigen Berichten geschildert wurde. ehr könne er für jeyt niht sagen.

Lord Stratford de Revcliffe— so heißt es wird mit

Gemahlin und Töchtern am Anfang des kommenden Monats in

London eintreffen, unv Oberst Rose mittlerweile j M Se: E / f0.laine; Titels, n Nane as „Morning Chronicle “‘ sagt, es habe Grund zu daß die Angelegenheit des Kennedy A der C dle Mevbes, nicht (wie die „„Times“/ hehauptet haben) im Kabinette diskutirt worden sei und daß weder über diese Sache noch irgend x anderer wiespalt unter den Ministern herrshe, (Der Ui. telegraphisch gemeldete Rücktritt Lord Russells | widerlegt Ves Behiveon) i j

Der Admiralität i} folgende - Depesche des Sir Edmund Lyons zugegangen: „Die Admirale der englischen und französischen Escadren haben «Nachricht erhalten, daß beträchtlihe Consigna- tionen von Munition und anderer Kriegs - Contrebande in den neutralen Häfen des Mittelmeers nach Kertsh und Odessa ge- macht worden sind und ' haben daher ‘beschlossen, eine efffektive Blokade der hauptsächlihsten russishen Häfen im Schwarzen Meere einzurichten und «die; strenge Durchsührung dieser Blokade vom 1. Februar 1855 an, zu notifiziren, Es sind Maßregeln ge- troffen, daß von dem Tage- an eine effektive Streitmacht vor den zu blofirenden Häfen aufgestellt werde und mit den nöthigen Voll- S versehen f\ei, um im Namen der beiden Regierungen zu handeln.“ \

Frankrei. Paris, 24. Januar. Der heutige „Moni- teur“ enthält einen Artikel über die politishe Bedeutung des außerordentlichen Erfolges der National-Anleiße. Die darin mit- getheillen Thatsachen sind {hon früher zur öffentlichen Kenntniß gelangt. Volle 400 Millionen Franes , wird bemerkt, find sofort eingezahlt worden, Die Summe der fleinen Unter- zeihnungen beträgt 850 Millionen, 350. Millionen mehr als die Gesammtanleihe. Von 180,000 Unterzeihnungen gehen 170,000 nit über 500 Francs hinaus, und in dieser Zahl stellen diejeni- gen, welche niht 500 Francs ‘erreihen und das Produkt der Er- lparnis der arbeitenden Klassen sind, mehr als 300 Mill, Kapi- al dar.

Spanien. Madrid, 19. Januar, Der Generalkapitain von Granada is mit 2200 Mann Infanterie, 400 Mann Kavallerie und 8 Geschüßen nach Malaga gerückt und hat die dortige Na- tionalgarde entwaffnet, mit Ausnahme des ersten und zweiten Ba- taillons und einiger Artillerie - Abtheilungen. Derselbe wird von Malaga nah Motril, Alama. und mehreren anderen Städten An- dalusiens marschiren, um auch an diesen Orten die Nationalgarden zu entwaffnen. Die heutigen Blätter melden, daß das Gerücht, Estella habe sich für den Grafen von Montemolin erklärt, durchaus ungegründet sei.

talien. Turin, 20. Januar. Gestern präsidirte Se, Majestät der König einer Minister-Berathung.

Die „Gazz. di Verona“ läßt sich aus Turin vom {19ten te-

l egraphisch melden, daß man daselbst die Ratificationen des Allianz-

Vertrages zwischen Piemont und den Westmächten erwarte, unm

zu können.

Der in Genua erscheinende „Corr. Mercantile‘“ vom 19, Ja- nuar schreibt: „Wenn wir gut unterrichtet sind, \o wird unser für die Krim bestimmtes Expeditions - Heer aus zwanzig Linien- Bataillonen, die zusammen 5 Brigaden bilden und aus den ver- chiedenen Regimentern ausgewählt werden, bestehen z ferner

aus fünf Tirailleur - Bataillonen , fünf“ Batterieen Feld - Ar- tillerie, fünf Schwadronen leichter Kavallerie , fünf Géenie- Regimentern und aus Detachements von Carabinieren. Die Kriegsflotte genügt zum Transport von 5000 Mann. Jun 2 bis 3 Wochen kann unser Arsenal das Material liefern. Die engli- {hen Dampfer werden uns bei der Einschiffung behülflich sein, die in zwei Sendungen stattfinden soll, so jedo, daß jedeêmal eine

| ganze Division befördert wird,“

Die „Gazz. di Parma“ ‘vom 18. d. M. bringt einen Erlaß Zhrèr K. Hoheit der Regentin, in Folge dessen ein 42proz. Zuschlag zur “Grundsteuer angeordnet wird, dessen Ertrag zur Deckung der zahlreichen, in Folge von Feuershädeu. im Jahre 41854 von Staate gemachten Auslagen bestimmt ist,

Die römi {e Regierung verstärkt ihre Streitkräfte, nament“ lich das Carabinier-Corps ( endarmerie) und die Schwei er-Rt-

imenter. Der Papst hat ‘in diesem Jahre wiederum die taató- onsulta für die Finanzen einberufen. - Man glaubt, daß der E genwärtige Finanz - Minister , Mgr. Ferrari, sich besser mit diet! Körperschaft verständigen wird, als sein Zorg Snger Galli, römische Regierung hat von Neuem- die Erhebung der Gewerbe- steuer verfügt, gegen welche sich die Bevölkerung noch immer sträubt,

Die in Florenz: stehenden österreichischen Truppen werden jene Stadt im nächsten Mai verlassen.

_Túrkei. Das „Journal de Constantinople“ vom Lten |

d. M. schreibt: „Seit einigen Tagen spricht man in Konstantinopt!

den Kammern den Geseßentwurf über das neue Anlehen vorlegen F

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edeutenden Affaire, die an der Tschernaja zwischen

Es um großkn Nachtheil der Leßteren statt- |

ir glauben versichern zu können, daß diese

or atte! am. Ateñn oder 5ten d. M. mit einem Mor tlekischen Téuppencorps eine Rekognöszirung vor nommen. Er stieß q ein starkes russisches, aus

Kavallerie" fórmirtes etahement, dem er viele

è und auch zahlreiche Géfangene und Pferde abnahm. fammenstoß mag ohne Zweifel zu dem Gerüchte von einer

a ß gegeben haben.“ : i

Aus Eupatoria (3, d, M.) meldet dasselbe Blatt: „10,000

Mann tüchtiger türkischer Truppen sind hier ; am 31, v. M. ist

s von Varna fommende 600 * Männ starke Scharfschüßen- Bataillon ausges{ifft worden. Artillerie und “intge Kavallerie i au hier. Französische und englishe Jngenieure haben den Play o befestigt, daß er sich gegen 400,000 Russen alten ftann. Unter den französischen, englischen und tür=- fischen Truppen herrscht das beste Einvernehmen. Der franzósis{e Militair - Gouverneur, Herr von Osmond, thut ir Aufrehthaltung der Ordnung sehr viel und hat eine tatarishe Polizei organisirt. Die Tataren verlangeu Waffen, um sch gegen die Kosaken zu schlagen, deren Vedetten und Vorposten von der Stadt aus wahrgenommen wer- den, Außer einigen Scharmüyeln ist es jedoh noch zu nichts ge- fommen, da die Congreve’shen Raketen den Feind - in Respekt halten und er sich der Stadt nicht allzusehr zu nähern wagt, die jeyt von einem Graben umgeben is , den türkishe Truppen unter französischer Leitung gezogen häben. An Próvisionen- féhlt es nit; Händler würden jedoch noch immer Geschäfte madhen fönnen. Das ägygtishe, in der Nähe des „Henri 1V.“ vor Anker liegende Linienshiff}- ist am 24sten v. M. bis auf den Wasser- spiegel abgebrannt. Kanonen und die im Schiffsraume befindlichen Gegenstände werden gerettet werden. Die tatarische S tio aus der Umgebung hat \ih in die Stadt geflüchtet , wird daselb bei den Festungsarbeiten verwendet und dafür mit Nahrungsmitteln versehen. 7 Mann russischer Kavallerie hindern die Zufuhr an Lebensmitteln von der Landseite her; es muß alles zur See herbei- eschaft werden. Die Rhede ist aber gefährlih und die Ausschiffung owohl wegen der beständig hoh gehenden See als wegen Mangels an geeigneten Barken \ wierig. Den in Eupatoria befindlichen Tataren fehlt es so sehr an Brennholz, daß sie streng überwacht werden müssen, da E sich sonst der Dächer und am Strande lie- enden Barken bemächtigen und sie verbrennen würden. Fn den fahige Straßen der Stadt stößt man bei „jedem Schritte auf Aeserz wäre es: niht so kalt, die Pest hätte längst ausbrechen müssenz die Mortalität ist übrigens unter der Bevölkerung ziemlich stark; die herrschende Krankheit ist. der Typhus. Man hat tata- rishe Arbeiter und Pferde von hier nach Balaklava geschickt.“

Dér am 25, Januar aus der Levante eingetroffene Dampfer bringt Nahrichten aus Kon stantinopel bis zum 15ten d. M. Nach dènselben würden die neunte französische Division und die Avrianopeler Husaren und Dragoner in Konstantinopel überwintern. Die Linien-

: sfe „Jupiter“, „„Türenne“/ und der Schraubendampfer „Napo-

eon“ werden nach Fränkreih zurückgehen. Halil Pascha be- findet s{ in ver Besserung. Die griechishe Flagge wurde ohne jedwede Beanstandung in den türkishen Gewässern zugelassen.

Aus der Krinr- in Konstantinopel - eingetroffene Nachrichten reihen bis zum 12. Januar. Nach densclben wären troß Frost und Schnee die Belagerungsarbeiten bis 45 Meter vorgeschoben, und fänden täglich Scharmüßel statt. Noch fehlten die erwarketen Baracken, (Tel, Dep.)

Nach Privatmittheilungen der „Pr.C.‘/ aus Bukarest vom 14, Januar würde auch Jsmail Pascha, dem jeßt der Oberbefehl über das in der Walachei zurüdckgelassene türkische Corps übertragen is, binnen Kurzem nach der Krä abgehen. Zu seinem Nachfolger in dem Kommando über die türkischen Truppen in der Walathei soll Mahmud Pasha bestimmt sein, Omer Pascha wurde in Varna zurück erwartet, wo er die Einschiffung der nach der Krim bestimmten Armee persönlich leiten wollte. In den Donau- Jürstenthümern war von Konstantinopel der Befehl angelangt, alle russischerscits während der Occupation dort “verliehenen Rang- Erhöhungen im Militair wie im Civil niht anzuerkennen. Die vereinigten Zölle für die Moldau und Walächei sind für einen Zeitraum von fünf Jahren mit 200,000 Dukaten yerpachtet wor= en, Von dieser Summe kommen zwei Drittel auf die Walachei und ein Drittel auf die Moldau, :

Die lehten in Marseille aus der Krim eingetroffenen Nach- L enthalten nich1s Neuesz der größte Theil der russischen D hat \sich unter die Mauern von Simpheropol zurückgezogen.

le Truppen der Alliirten richten sich in ihren Winterlagern ein ; Un hatte für die erwartete 9te französische Division einen Lager- play ausgewählt. Endlich bestätigt sch die Nachricht, daß keine neuen Truppenusendungen nah der Krim verlangt werden. Ment-

\chikoff scheint entschlossen zu sein, sh auf keine bedeutende Un- ternehmung einzulassen, weil, wie es heißt, er auf die nachtheili- pr Einflüsse der Witterung, unter welchen die Alliirten zu eiden hätten, rechnet. Jn dieser Beziehung erzählt man sich von ihm folgende Aeußerung: „Unsere Soldaten mögen ruhen, die Gene- _ Januar, Februar und März werden unsere Geschäfte besser besorgen, als alle möglichen Angriffe.“ Die alliirten Armeen aber, so wird aus ihren Lagern gemeldet, haben sih bereits an die Bitter upgseiusssige gewöhnt, und es wird bezweifelt, ob sich die Russen selbst in jo guter Lage, wie sie befinden. Acht Tage gut Wetter könnten, unter den gegenwärtigen Umständen, die Lage der Dinge bedeutend verändern. .

Rußland und Polen. Einer Privatmittheilung aus Odessa, 7. Januar, entnimmt die ¿Wiener Ztg.“ zu dem schon gegebenen Auszuge noch Folgendes: Aus der Krim noch immer nichts Neues. Se. Majestät der Kaiser hat den Truppen, welche unmittelbar zur Garnison von Sebastopol gehören, bedeutende Geldgeschenke verabfolgen lässen und überdies besondere Privile- gien verliehen. Ueberdies zählt der Dienst in Sebastopol, als wáre er im Auslande, und die Garnison bekommt doppelte Gage.

Von St. Petersburg fam der Befehl, das von den \frem- den Unterthanen übernommene Korn und den Mais mit gewissen als Maximalpreis festgeseßten Beträgen zu bezahlen. Diese Vere fügung steht im Widerspruch mit der gemachten Zusicherung, sämmt= lihes den Unterthanen neutraler Staaten gehöriges Getreide um den ursprünglichen Ankaufspreis zu übernehmen. Gegenwärtig wurde nicht nur ein Maximalpreis festgeseßt, welcher unter dem niedrigsten Marktpreise, wie er zur Zeit des Getreide - Ankaufes war , steht, sondern diese Begünstigung wurde nur auf die bereits übernommenen bezeichneten Getreidegattungen beschränkt und von dem Weizen gar keine Erwähnung gemacht. - Diese unerwartete Maßregel erspart übrigens dem Staate uur unbedeutende Beträge und hat ihren Grund wahrscheinlih in der beschränkten Auffassung der Verhält- nisse durch die Provinzial - Beamten, so daß von neuen Reclama- tionen in St. Petersburg Erfolg gewärtigt wird.

Die Preise der Lebensmittel entsprechen, obgleich wegen der \{lechten Wege geseinree; der Jahreszeit, das Holz dagegen ist per Klafter auf 45 Silberrubel gestiegen, was bei dem gegenwär- tigen Course an 100 Fl. C. M. “beträgt. Das Ausbleiben der Zufuhr. und der große Bedarf von Brennholz in den hierorts zahl- reich errihteten Spitälern Feigerten die Preise so beträchtlich. Steinkohlen wurden sons mit 12, 15, 20 Kopeken Silber per Pud

gezablt gegenwärtig fosten sie bereits 50 Kopeken Silber

ntrazith 65 Kopeken Silber per Pud.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 19, Januar, Prinz Oskar Fredrik, Herzog von Ostgothland, ist “zum Comman-= deur ‘in der Königl. Flotte und zum Obersten im 1. Leibgrenadier= Regiment ernannt worden.

Der Beschluß des Königs in Betreff der Anlegung einer neuen Telegraphenlinie ist vom 12ten d. M. datirt. Die Linie wird über Södertelje, Nyköping, Norrköping, Linköping, Westervik, Kalmar, Carlskrona, Carlshamn, Kristianstad und Ystad uach Malms gsohen.

Der gestern nach dem „H. C,“ gegebenen Nachricht von der zum Ausgang März bevorstehenden Mobilmachung der \{chwedishen Armee und von einer Verabschiedung vieler Offiziere wird in der „Svenska Tidning“/ widersprochen, wie eine tel. Dep. der „H. N.“ meldet.

Amerika. Lima, 10, Dezember. Die politischen Zustände Peru's \ceinen- sich endlich einer Entscheidung zu nahen z die Regierúng wird sich nur noch einige Tage halten können, indem das ganze Land, bis auf Lima und die nächste Umgebung si in den Händen der Insurgenten befindet, deren Gros mit Castilla und Elias an der Spiße, wir ohne, Zweifel im Laufe dieses Monats. hier {hon sehen werden. Diese plöblihe Umgestaltung der Dinge is die Folge eines in Arequipa vorgefallenen Straßen- fampfes, in welchem die Süd = Division unter Moran von circa 4600 Mann, welche sich etwas voreilig hineingewagt hatte, gänz=- lih vernichtet wurde. Der General Moran ist kurz nach dem Kampfe vom Volke füsilirt, für andere hohe Offiziere wurden enorme Lösegelder gefordert. Die leßte Stüße der Regierung (Moran war der fähigse und tapferste General) ist somit gebro= chen und es wird die Beendigung der Katastrophe nicht länge auf

si{ch warten lassen. (H,, B. H.)