1855 / 24 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Gewerberaths dieser selbst sich jener Ansicht anschließt, worauf sich denn auch die Versammlung damit völlig einverstanden erklärt.

(Danz. D.) i Boa 26. Januar. Gestern Morgen §85 Uhr erfolgte Dammert.

das Ableben des Bürgermeisters Johann Ludwig Der Verewigte, geboren zu Hoya im Königreih Hannover, wurde zu Rathe erwählt am 5. September 1817 und zum Bürger- meister am 27. November 1843. (H. B. H.) |

Sachsen. Dresden, 29. Januar. In der heutigen Sizung der Ersten Kammer wurde der Beschluß der Zweiten Kam- mer auf Vorlegung einer definitiven Landtags - Ordnung an die erste Deputation zur Begutachtung überwiesen, und sodann ein Bericht der Finanz - Deputation über das Königliche Dekret, den Entschädigungs - Aufwand der Präsidenten betreffend, erledigt. In lesterer Beziehung is die Kammer dem jenseitigen Beschlusse (die Entschädigung der Kammer = Präsidenten statt der im Königlichen Dekrete béantéägtón 300 Rthlr. per Monat auf den Betrag der doppelten Tagegelder festzuseßen) zwar beigetreten, hat jedoch zu- glei beschlossen, im Verein mit der Zweiten Kammer die Staats- regierung zu ersuchen, noch auf gegenwärtigem Landtage eine Ver= einbarung mit den Ständen dahin treffen zu wollen, daß künftighin jedem der beiden Präsidenten eine monatliche Aufwands-Entschädi- gung von 300 Rthlrn. ausgezahlt werde, ohne daß es jedesmal eines besonderen Königlichen Dekrets über . diesen Gegenstand be- dürfe. (Dr. J.)

Frankfurt, 26. Januar. Wie das hiesige Journal aus be-

währter Quelle vernimmt, hat der preußische Bundestags-Gesandte |

in der gestrigen Sißung des Bundestags eine auf die orien- talishe Angelegenheit bezügliche Erklärung abgegeben, welche im Wesentlichen mit dem Jnhalt der preußishen Note vom 5, Januar übereinstimmen soll. —- Die Stimme der 16ten Kurie ging in derselben Sißung auf Liechtenstein über, Von mehreren Ge- sandten wurden die militairis{hen Standeslisten ihrer resp. Länder, und von Baiern ein Rapport über das Geniewesen von Landau vorge- legt. Derselbe Staat erklärte auch nachträglich seine Zustimmung zu dem revidirten Entwurf der Bundes-Kriegsverfassung.—Dänemark A der dem ehemaligen holsteinishen General von Horst von em Bunde bewilligten Pension von 1000 Fl. nachträglich bei. Ueber den von dem Militair-Aus\{huß in einer der leßten Sißungen der Bundes - Versammlung eingebrachten Antrag, Anlegung von Telegraphen innerhalb des Rayons der Bundesfestuugen be- treffend, fand Abstimmung statt, die jedoch zu keinem Resultate führte. Die sehr abweichenden Voten werden vielmehr an den Ausschuß zur weiteren Berichterstattung zurückgegeben. —— Der furhessische Gesandte gab zwei Erklärungen ah, von denen sich die eine auf das Aufhören des Kriegszustandes in Kurhessen, die andere auf die bekannte Beshwerde des Landgrafen von Hessen- Philippsthal bezog.

Baiern. München, 25, Januar. Jn der heutigen Sipung der Kammer der Abgeordneten wurde die Berathung des Antrags des Hrn. Jos. Rabl, den Getreidehandel betreffend, zu Ende gebracht, und der Ausschuß-Antrag angenommen. Derselbe lautete :

„Se. Königliche Majestät wolle in hochherziger Fürsorge gegen Noth- D und Theurung geruhen: 1) die Verordnung vom 30. Januar 1813,

ie Freiheit des Getreidehandels betreffend, unter Beibehaltung des Grundsaßes der Freiheit des Getreide- und Viktualienhandels einer zeit- gemäßen Revifion zu unterstellen, dagegen alle übrigen Verordnungen in ähnlichem Betreff aufzuheben, für die Zukunft derartige auf dem Wege der Geseßgebung hervorzurufen; 2)-die bestehenden Schrannenordnungen zum Behufe der Abschaffung eingeschlichener Beschränkungen und Miß- 2 N mit Vermeidung des Schrannenzwangs allergnädigst revidiren zu lassen, daneben aber 3) hbuldvollst anzuordnen, daß jährlih genaue Erhebungen über Production und Nahrungsmittel überhaupt hergestellt und veröffentlicht werden.“

In Folge eines Antrages des Auss{hußmitgliedes Fürsten v. Wallerstein wurde noch weiter beschlossen, der Ziffer 1 dieses Antrages weiter beizuseßen: „und dem betreffenden Entwurfe insbesondere auch angemessene Bestimmungen über die bürgerlichen und strafrehtlihen Folgen des Wucthers und der Scheinverträge einverleiben zu lassen.“ Auch diesen Zusaß nahm die Kammer an z abgelehnt wurde aber der weitere Antrag des Abg. Fürsten von Waller= stein, „daß die erbetene Vorlage noch im Laufe dieses Landtages an die Kammer gebraht werden möge.“ Jungleichen auch wurde der, die Gemeinde-Getreidemagazine betreffende Zusaß vom Abg. Sedlmair nicht angenommen. (N. M. Z.) E A

Großbritannien und Jrlaund. London, 24, Januar. Der hauptsächliche Inhalt der gestern stattgehabten Debatte im wieder eröffneten Unterhause is bereis telegraphisch mitgetheilt worden, Wir tragen noch Folgendes aus der Debatte nah:

_ Lahard fragte Lord John Russell, ob er etwas dagegen habe, dem Hause die Correspondenz mit den- fremden Mächten über den Vertrag vom 2. Dezember , so wie ein russishes Dokument, welches die Jnter- préêtation der vier Garantiepunke enthalte, vorzulegen. Lord J. Nussell erwiederte; Jch bin heute nicht im Stande, zu sagen, ob es möglich ist, diesem Wunsche zu willfahren. Jn Bezug auf die ganze Correspondenz würde es dem Herkommen zuwiderlaufen; allein wir könnten ein Dokumént bon hoher Withtigkeit vorlegen, welches ich prüfen

werde, ehe ih eine bestimmte Antwort ertheile. man mir erlauben, diese Gelegenheit zu benußen, um zu sa was sich in Bezug auf die vier Garantiepunkte zugetragen hat Ende November erklärte die öôsterreichishe Regierung, fie nehme die c Punkte an, und am 2. Dezember ward von den Gesandten Frankrei c Englands und Oesterreichs ein Vertrag unterzeihnet. Am 2 . Dezem O fand in Wien eine Zuma Bunt statt, welher jene Gesandten nt Fürst Gortschakoff im Namen des Kaisers von Nußland beitvohnten da bei welcher der französishe Gesandte im Namen der drei erst erwähnten Mächte auseinanderseßte , wie die vier Punkte als Grund. lage zu Unterhandlungen von ihnen interpretirt würden. Was bd dritten Punkt angeht, so wurde in der Jnterpretation gesagt f bezwecke, der russischen Herrschaft im Schwarzen Meere ein Ende zu machen, Fürst Gortschakoff erklärte, er könne dieser Auslegung nicht beipflihten, allein er werde von seiner Regierung neue Instructionen einholen. Später seßte er den Grafen Buol davón in Kenntniß, daß er diese Jn; s]structionen erhalten habe, und am Tten oder 8ten des gegenwärti en Monats fand+« auf dem Ministerium des Auswärtigen zu Wien eine ea Zusammenkunft statt, in welcher der Fürst Gorts akoff eine Denkschrift vorlegte, die seiner Aussage nach die Ansichten seiner Negierung enthielt Graf Buol jedoch erklärte, er habe keine Vollmacht, diese Denkschrift anzunehmen, und er müsse darauf bestehen, daß der usse Bevoll: mächtigte der if, bereits bekannten Juterpretation seine Zustimmun gebe. Der russische Bevollmächtigte nahm darauf die Denkschrift, welche er vorgelesen hatte, zurück und erklärte, er nehme im Namen seiner Re- gierung die Juterpretation der Garantiepunkte als Grundlage für die Unterhandlungen an. Mein ehrenwerther Freund wird mithin begreifen daß der russische Bevollmächtigte diese Jnterpretation annahm, indem er fich das Had vorbehielt, im Namen seiner Regierung Bemerkungen in Bezng darauf zu machen. Die Regierung Jhrer Majestät hat si bereit erklärt, auf diese Grundlagen- hin Unterhandlungen anzuknüpfen ; bis jeßt jedoch sind dieselben noch nicht eröffnet worden. Sir H. Willoughb fragte darauf: Hat die Regierung etwas dagegen, uns das Prototol der drei Mächte, welches die vier Garantiepunkte erklärt, zur Kenntniß zu bringen? und Layard: Steht es fest, daß noch keine Unterhand- lungen eröffnet worden sind ? Lord J. Russell entgegnete: Die erste Frage werde ih beantworten, wenn ich fie geprüft Babe: was die zweite betrifft, so wiederhole ih, daß die Unterhandlungen noch nit begonnen haben, und bemerkte weiterhin: Die Regierung ist bereit, auf Grund der vier Punkte hin zu unterhandeln; allein noch hat kein Gesandter die Vollmacht zu T empfangen.

Jn der Oberhaus-Sißung von demselben Tage zeigte der Lord- Kanzler an, er habe einen T des Admirals Dundas aus Malta vom 7. Januar erhalten, welcher dem Hause für die der Marine votirte shmeichelhafte Resolution danke. Er s{lägt vor, den Brief in die Re- enr des Oberhauses Ee Der Antrag wird angenommen. Lord Ellenborough kündigt auf Donnerstag einen die Kriegführung betreffen- E efi an, und Earl Grey einen ähnlihen Antrag auf nächsten

ontag.

Die heutige kurze Nachmittags-Sißung des Unterhauses bot nihts Bemerkenswerthes dar. Der Sprecher verlas ein Schrei- ben Lord Raglan’s, und ein Schreiben des Generals Canrobert als Erwiderung auf die dem englishen und französischen Heere vom Parlament votirten Dankadressen.

Die „Gazette““ enthält einen Erlaß des Oberbefehlshabers der Armee, Lord Hardinge, demzufolge auf Befehl der Königin die Krim-Medaille auch dem nächsten Hinterbliebenen der gefallenen Offiziere und Soldaten überreiht werten soll.

Durch einen in der „Gazette“ veröffentlichten Tagesbefehl Lord Hardinge?s wird mitgetheilt, daß der mit dem Range eines Bri- gade-Generals im französischen Lager als englischer Militair-Com- missair angestellte Oberst Rose, wegen seiner ausgezeihneten Ver- dienste im Felde, zum General-Major befördert worden sei. Wie es heißt, wird General Rose den britischen Botschafter in Konstan- tinopel, Lord Stratford, während dessen bevorstehender Urlaubsreise vertreten. -— Den General - Majors Sir Colin Campbell und Pennefather ist während der Dauer ihres Dienstes im Orient der Rang von General-Lieutenants verliehen worden.

Die Flotte im Schwarzen Meere ist allmählig ganz in eine auss{ließlich aus Dampfschiffen bestehende Flotie umgewandelt wor- den. Von Segel-Linienschiffen befinden sich jeßt nur „Rodney“ und „Vengeance““ im Schwarzen Meere und auch diese sollen abge- lö} werden.

Wie Deveschen aus Bombay vom 2. Januar melden, traf an demselben Tage eine Abtheilung Husaren, welche nach der Krim bestimmt war, dort ein. Sie Pllte in der nächsten Woche nah Suez befördert werden. : S G brei, Paris, 24. Januar. Der „Moniteur““ ver- öffentliht in seinem amtlichen Theile das die Aushebung von 140,000 Maun betreffende Geseß, nachdem der geseßgebende Körper es am 16. Januar angenommen und der Senat am 22. Januar ihm zugestimmt hat.

In seinem nichtamtlihen Theile enthält dasselbe Blatt einen ausführlichen Bericht aus dem Lager des Belagerungs-=Corps vor Sebastopol vom 2. Januar, der sich über die topographischen Verhältnisse -der Festung und ihrer Umgebung, so wie über die fortifikatorishen Werke des Plaßes Und die bisherigen Arbeiten der Belagerer, \{chließlich anch über die Witte- rungs =- Verhältnisse (im Anschluß an einen früheren Bericht) seit dem 30. Dezember bis zum 6. Januar sahgemäß aussprih!.

Vielleicht wird

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; (irten Armee wird in dem Berichte nichts

Ueber die La F M vor keinem Hinderniß, keiner Schwierig=

weiter ee ihr Angriff wird jeden Tag auf umfassendere

dwe zaedehnt, der Ersels ers(hetit nicht zweifel-

f: ickelung der franz sischen Trancheen er-

eíne Ausdehnung von 26 Kilometern ;

er Armee bewacht, welche keine Mühe, feine

entmuthigt. Seit mehreren Tagen is Frostwetter

Die Leiden der Landtruppen sind durch die zahlrei=

d chtsmaßregeln , *welhe die Regierung in Bezug auf sie

fi dert. Sie haben jeyt treffliche Hütten, warme

so wie s{ügende Kopfbedeckung. Den me-

schen Bemerkungen entnehmen wir nachstehende Daten: Am

Dezember war die Kälte um Mittag 5 C,, 9 Uhr Abends

M E am 4. Januar um Mittag 10°, um 8 Uhr Abends

e da 3, Januar Mittags 4°; Abends 8 Uhr iy 2°, und

À 6, Januar Morgens 8 Uhr 2* und Mittags 1. Wäh-

“e ‘dieser - ganzen Zeit war das Wetter ziemlich stürmisch und

e A dadur stark bewegt; doch waren die Vorkehrungen für

aa der Bai von Kamiesch befindlichen Schiffe so getroffen, daß

N feinen Unglücksfall zu beklagen oder selbst zu befürchten hatte,

E Der Herzog von Cambridge und Admiral Dundas sind

in Marseille am 25. Januar angekommen, wie die frankfurter \ raphish melden. :

Bu l era ‘und südlichen Frankrei hat ein außerordentlich

starker Schneefall stattgefunden, wodur die Ankunft der Posten

außerordentlich verzögert wird. Zwischen Tours und SEUEIs sind

zwei tausend Arbeiter beschäftigt, den Verkehr auf der Cijenbahn

frei zu erhalten. Selbst in Marseille, wo Schnee eine seltene

Erscheinung ist, lag derselbe am 21sten Morgens ziemli hoch, y

Nach einer telegraphischen Mittheilung des „Constitutionnel“

teorologi

qus Wien, den 24. Januar, sollten die Konferenzen daselbst am“

bruar eróffnet werden. | J S em, Aus Madrid, 24, Januar, wird den franf-

rter Blättern telegraphisch gemeldet; Madoz ist an die Stelle B bisherigen Finanz - Ministers Sevillano getreten. 4 Türkei. Der „Constitutionnel“’ meldet in einem Briefe aus Constantinopel vom 11, Januar, die Belagerungs-Arbeiten vor Sebastopol würden o tilrig Fortgesed! daß die französischen Bat- terieen jeyt bis unter die Mauern von Sebastopol vorgerüdckt seien, Auch die Engländer fangen an, mehr Eile zu entwickdeln. Jm Heere glaubt man fst an den nahe bevorstehenden Sturm seßt der Be-

rihterstatter hinzu, da die Soldaten die lange Unthätigkeit nicht mehr ertragen wollten und könnten, seit die Kälte wieder eine Vermehrung der Krankheiten gebracht habe. An Schnee fehlt es nit, desto mehr an Holz. Der Fund des Holz-Depots in einem Dorfe, das unter dem Qua- rantaine-Fort liegt, betrug zwar 500 Steren, doch was ist das für

eine Armee von 70,000 Mann? „Seit drei Tagen“’ heißt es in einem Briefe des „Constitutionnel“ aus dem Lager vom 7, Januar „haben wir vollständigen Winter mit 6 bis 8 Grad Kälte, Bei Tage thaut zum Glück die Oberfläche des Schnees, so daß wir wenigstens vor der Gefahr der Schneewehen gesichert sind, Nichtsdestoweniger ist unsere Lage bei 3 Fuß hohem Schnee, 8 Orad Kälte des Nachts und bei dem täglih zunehmenden Holz- mangel hö} peinlich.“ : Omer Pascha blieb nur einen Tag im Hauptquartier und eilte donn nah Varna zurück, um den Truppen-Transport zu beschleu- nigen, Das Kanonenfeuer von Sebastopol wird seit Osten-Sacken’s Ankunft \sparsamer betrieben und von den Verbündeten noch spar- samer erwiedert, Mehre Deserteurs, die, um zu entkommen, troß der Kälte durch die Tschernaja geschwommen waren, antworteten

auf Befragen, wie es in der Festung aussche: „Wenn es dort gut

gewesen wäre, würden wir niht zu Euch gekommen sein.“

. Aus Bukarest, vom 20. Januar, wird telegraphisch gemel- det, daß die Türken in mehreren Pläßen der Walachei, als in Plo- jeshti, Rimnik und Rußwede, Werbe-Bureaux errichtet haben, um éine walachishe Legion im Dienste des Sultans zu errichten. Fürst Stirbey bereitet sich vor, nach Konstantinopel abzureisen. Ein Theil der türkischen Truppen bei Reni wurde am 16ten nach Kilia dirigirt. U Nachrichten zufolge, die aus Alexandria in Triest am

. Januar eingetroffen sind, wurden neue Sendungen von Kriegs- material durch Said Pascha nah der Krim befördert. Zu Kon- antinopel+ war das Gerücht verbreitet, die türkishe Regierung hâtte die Nachricht vom Tode Schamy1s erhalten,

London, Freitag, 26. Januar, Nachts 14 Uhr 30 Minuten. |

Aa Dep. d. C. B.) Jn der Sihung des Unterhauses motivixt ord John Ruf\\ell seinen Austritt aus dem Ministerium. Er habe Aberdeen Mitte November vorigen: Jahres bereits und er-

S am leßtverflossenen Sonnabend vorgeschlagen, das Kriegs- inisterium unter Palmerston? s Leitung zu konsolidiren, Doch

y z _—. L % G , , : e Wene Somit konnte er Ro ebuck’s Motion, die einen Son- êr = Ausschuß zur Untersuchung der Zustände im Lager vor Sê-

| Course: Berlin - HamBurger 41067.

| pro Mai 295,

bastopol und’. des Verhaltens der verschiedenen Kriegs - Departe= ments beantragt, # gewissenhaft nicht} bekämpfen, da er weder begangene Mißgriffe z* ableugnen, nochZtBesserung versprechen könne, Seitdem habe er gerühtweise Palmerston? s Ernennung zum Kriegs-Minister gehört. Palmerston beklagt Russell?s überraschenden Austritt, ohne das angeführte Gerücht zu bestätigen Roebudck bringt seine Motion ein. Der Kriegs-Minister tritt derselben entgegen, und verspriht Reorganisation. Er gesteht ge= \{hehene Mißgriffe zu, und theilt mit, daß Raglan jezt Vollmacht habe, Unfähige zu entfernen. Sir George Grey weiß nichts von Palmerston’s Ernennung zum Kriegs - Minister. Die Debatte dauert bei Abgang der Depesche fort. i

Jn der Sizung des Oberhauses nichts von Bedeutung. Der Herzog von Newcastle theilt mit, daß Raglan Vollmacht habe, die Korrespondenten für die 'Zeitungen aus dem Lager zu ent- fernen.

Landwirth schaf i.

Das Landes-Oekonomie-Kollegium hat jüngst, auf höhere Veran- lassung, über die Brauchbarkeit des Chili-Salpeters für land- wirthshaftlihe Zwecke ein Gutachten abgegeben, welches die Ver- L dieses Düngungsmittels angelegentlih befürwortet. Schon im Jahre 1853 hat das Kollegium spezielle Düngungs-Versuche mit Salpeter anstellen lassen, welche außerordentlich befriedigende Ergebnisse lieferten. Auch im jüngst abgelaufenen Jahre toaren die landwirthschaftlichen Vereine zu umfassenderen Versuchen mit Chili - Salpeter auf Grund eines genauen Schema's angeregt worden; doch läßt fich zur Zeit ein Urtheil über das Gesammt-Nesultat noch nit abgeben, weil die betreffenden Berichte noch nicht vollständig eingegangen. sind. Jm Allgemeinen spriht sih das Landes-Oekonomie-Kollegium dahin aus, daß der Stickstoff, welcher in dem Chili-Salpeter enthalten if, den gleichen Stoff, welhen der Guano im Ammoniac bietet, volllommen E fann. Die chemishe Analhse beider Düngungsmittel ergiebt sogar für den Chili-Salpeter einen Stick- stoff-Reichthum von 16,7 pCt., während fi im besten Guano nur ein Gehalt

| vonetwa 12,5 nachweisen läßt. Doch kann nur eine längere (xrfahrung darüber

entscheiden, in welchem Verhältniß die Düngungskraft beider Substanzen den einzelnen Pflanzen zu Gute kommt. Beachtenswerth bleibt auch, daß der Salpeter außer dem Stickstoff kein anderes Düngungsmittel enthält, wäh- rend der Guano durch seine komplizirte En (bei welcher auch die Phosphorsäure eine wichtige Rolle spielt) dem gewöhnlichen Misfte näher kommt. Jedenfalls ist aber schon nah den bisherigen Ver- suchen als feststehend zu betrachten, daß der Chili-Salpeter als Düngungs- mittel für den Cerealienbau von großer Wichtigkeit is und daf alle Maßregeln, welche geeignet sein könnten, dasselbe billiger und zugäng- licher zu machen, der Production des Landes wesentlich Vorschub leisten würden. (Pr. C.)

Fartutpreiäe.

Berlin, den 27. Januar.

Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf, auch 3 Rthlr 2 Sgr. 6 Pf. Roggen “- Kthlr 20 Sgr, auch 2 Rihlr. 10 Sgr. Grosse Gerste 1 Rthlr. 25 Sgr., kleine Gerste 1 Rihlr. 23 Sgr. 9 Pf, auch 1 Rthlr. 20 Sgr. Hafer 1 Rthle. 10 Sgr. 8 Pt., auch 1 Rthlr. 6 Sgr. 2 Pf. Erbsen 2 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rihlr. 13 Sgr. 9 Pf,

Leipzig, 26. Januar. Leipzig - Dresdener 191 Br S ichs1sch- Bajersche 79 Br. Sichsisch - Schiesische 1005 G. Höban - Zittaner 372 Br. Magdeburg Leipziger 292 Br. Berlin - Anhastische 13412 Br., 130! G. Thüringer 98; Br., 97% G. Altona- Kieier 115% Br. Anhalt- Dessauer Landesbank - Actien 135% Br. Braunschweiger Bank - Actien 1102 Br., 1095 G. Weimarische Bankacticn 972 Br., 97; G. VViener Banknoten 785 Br., 785 G. S5proz. Oesterreichische Metalliques 6b Br. 1854ér Loose 804 Br., 80 G. Preussische Prämien - Aulethe 1012 Drs 1007 G.

N M . T TY O 7 d HMamburg;. 27 Januar, Nachmittags 2 Uhr 42 Minuten. (Tel. Dep. d. Staats - Anzeigers.) Stimmung matt und geschäftslos. Schluss-

Kieler 116%.

Iproz. Rus-

Cöln-Minden-r 125: Sardinier T9X:

3proz. Spanier 29. 1pro- Spanier 165.

sen 932, Mexikaner 14. :

Getreidemarkt. Flau und geschästslos. Vel fester, loco 30, Kassee stille. Zink 500 Ctr. loco März 155%-

Wien, Sonnabénd, 27. Januar, Nachmittags 4 Uhr. (Tel. Dep d. C. B) Feste Stimmung. Kussell’s Kes1gnatton blieb auf die Börse ohne Eindruck. Schinss - Course: Silberanleihe 94, S5proz. Me- 4: proz. Metalliques 72%. Bankactiéèn 1020. Nordbahn 1854er Loose 402%. National- Anlehen 865.

Hamburg 94%, Paris 149, Gold 323.

talliques 835. ; 198%. 1839er TLoose 120. London 12,22. Augsburg 128.

Silber 272. Silber 277