1855 / 30 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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(bereits bekannten) Conventionen mit, und begleitete diese Vorlage

mit folgender Rede i „Meine Herren! Der orientalische Krieg hat, indem ex neue Juter-

essen zum Kampf auf dem politischen Gebiet berufen, neue Allianzen un- umgänglih nöthig gemacht. Der Faden der alten diplomatischen Tradi- tionen ist durchsn tten worden, und in Rücksicht auf eine sehr ernste Gegenwart und eine Zukunft, deren Gefahren nur die äußerste Vor- sicht beschwören kann, is "es jeder Regierung klar geworden, daß im Angesicht so unerwarteter Verwickelungen auf der Weltbühne ein System gesucht werden muß, das Kraft und Stüßen wver- leiht und den modifizirten Verhältnissen sich anpaßt. England und Frankreich haben zuerst der Welt das Beispiel eines gänzlichen Verges- sens ihres langen Streites gegeben, und sind pisauvnen auf dem Boden aufgetreten, wo der Krieg der Gerechtigkeit und des gemeinsamen Rechts der Nationen gefochten wird. Die anderen Regierungen, die den raschen Gang der Begebenheiten mit offenem Auge dértoläen, bereiten fich alle

darauf vor, an dem Kampfe denjenigen Antheil zu nehmen, den ihre:

Politik mit Nothwendigkeit oder mit Recht fordert. ständen und inmitten so allgemeiner Verwickelungen hätte die Regierung des Königs ihre Pflichten gröblih bvernachl ssigt, wenn sie - nicht alles Ermes darüber berathen hätte, was zum Besten des Königs und des Staates zu thun sei, und wenn fie niht nach getroffener Wahl das Gewählte kräftig verwirklicht hätte. Es lagen zwei Wege vor: Neu- tralität, d. h. Jsolirung, und Bündniß mit den Westmächten. Die Neu- tralität ist zwar oft für Mäthte ersten Ranges, selten aber für solche zweiten Ranges möglich, außer wenn leßtere in ganz besonderen po- litischen und geographischen Verhältnissen stehen. Fedenfalls zeigt uns die Geschichte, daß die Neutralität selten glücklich ist ; von ihren Früchten ist die am wenigsten bittere oft die, daß fie dem Mißtrauen und der Ver- achtung beider E Nahrung giebt. Für Piemont, dem das er- habene Herz seiner Könige - stets eine entschlossene Politik flôßt hat, find Allianzen stets das Vortheilhafteste gewesen. Piemont is dahin gelangt, daß es in Europa mehr mitzählt, als sein bes{hränktes Gebiet erwarten läßt, weil es in den Tagen ge- meinsamer Gefahr stets in die gemeinsamen Geschicke handelnd eingegriffen hat, und weil in Tagen' der Ruhe die Fürsten von Sovoyen die seltene Weisheit gehabt Taae die politischen und bürgerlichen Gesehe allmälig den neuen Wünschen und den neuen Bedürfnissen, die die noth- wendigen Folgen der ununterbrochenen Eroberungen der Civilisation find, anzupassen. Piemont ist allerdings durch die Gewalt der Begeben- eiten oftmals auf die Probe gestellt worden, es hat aber niemals

as Band, durch welches es mit scinen Souverainen verknüpft ist, miß- achtet oder zerrissen, und es hat stets sein Heil in dem Zutrauen und der Achtung gefunden, die es einzuflößen wußte. Ein neues Feugniß dieses Zutrauens und dieser Achtung liegt darin, daß Zire

ajestäten die Königin Victoria und der Kaiser der Franzosen der Regierung des g den Vorschlag einer Allianz gemacht haben. Die Beispiele der Geschichte, der Hinblick auf die Zukunft, die edlen Traditionen des Hauses Savoyen, kurz Alles traf bei dieser Gelegenheit zusammen, um das Ministerium von. einer furchtsamen Politik abzulenken und es auf den alten Weg hinzuführen,- dem unsere Väter folgten; unsere Väter, die wobl wußten, die wahre Klugheit bestehe darin, daß man an den Opfern und Gefahren im Dienste der Gerechtigkeit theilnehme, um später auch “den Ruhm oder den Nußen nah dem Siege zu theilen. Auf Befehl des Königs ,'" der - sich bei dieser“ Gelegenheit wie stets auf der Höhe der Begebenheiten und der Tugenden seines Hauses gezeigt hat, hat ein förmliher Beitritt zum Ver- trage vom 20. April 1854 stattgefunden, und find zwei Conven- tionen stipulirt, um die Art der Mitwirkung Sardiniens in Folge dieses Aktes zu regeln. Wir unterbreiten diese Conventionen JZhrer Billigung. Wir vertrauen darauf, daß dieser Vertrag, die Frucht einer Vorsicht, die zugleich muthig und entschieden zu handeln strebt, Jhre Zustimmung leichter erhalten wird, als ibm dieselbe zu Theil werden würde, wenn er bon banger und kurzfichtiger Klugheit eingegeben wäre. Sie find die Erwählten eines Volkes, das stets nux Ein Herz mit seinen Soubverainen bildete, wenn dieselben es auf den Weg der Opfer und der Ehre führten; Sie können in Jhrem Herzen keine andern Gefühle hegen. Der Weg des Orients ist uns kein unbekannter. Das Kreuz des Christen- thums und die Fahnen Genua's haben sih siegreich auf den Feldern ge- zeigt, welche fie heute mit unsern Nationalfarben in ein Banner ver- \hmolzen erblicken. Jn der Mitte zwischen den glorreihen Fahnen Frankreihs und Englands wird sich die unsrige mit dem Beistande Got- tes, der seit acht Jahrhunderten der Dynastie Savoyen Kraft und Glau- ben verliehen hat, so hoher Gefährten würdig zeigen.“

39. Januar. Eine namhafte Majorität \priht sich in der Kammer für den Allianzvertrag aus. Im Militair-Arscnal wird unermüdlih gearbeitet. Nathrichten aus Rom- vom 30. Januar zufolge, die in Wien

am 2. Februar eingetroffen sind, habe der Papst das Konsistorium in Piemont mit Kirchenstrafen bedroht.

. Túrkei. Nach, der „Pr. C.“ zugegangenen Nachrichten aus Varvya vom 27. Januar, mit welcher eine Mittheilung des pariser „„Moniteur’s“ vom 2, Februar übereinstimmt, waren die Mißver-= ständnisse belege welhe Omer Pascha bewogen hatten, seine Demission zu nehmen. Durch neuere. Berichte ‘aus Konstantinopel über seine Stellung beruhigt, hat Omer Pascha sich zur Fortfüh- rung des Ober-Kommando's bereit erklärt. Jsmail Pafcha wird ihm untergeordnet, i °

Nachrichten der „Tr. Z.“ aus Konstantinopel vom 18ten zufolge hat die türkishe Flotte am 15. und 16. d. M. den Bos=- porus verlassen und wird an der mit 1. Februar beginnenden Hafen-

Blokade im Pontus Theil nehmen, Die Berufung der Hospodare

In so ernsten Um- h

einge-

dèr Moldau und Walachei bestätigt sich ; sie steht aber einzig und ali,

mit der beabsichteten Mobilisirung der fürstlihen U2ruppen im Ra Berathungen, die die Regelung der Verhältnisse. t Fürstenthümern betreffen, werden niht in Konstantinopel , -soûder in Wien gehalten werden. Man will wissen, daß in Folge —_ Annahme der „vier Garantiepunkte durch Rußland der Div beshlossen habe, von Rußland, als dem Angreifer, den Ersay is vollen Kriegskosten und des Werthes der bei Sinope zerstörte, Schiffe zu arhatn: M Der französische Marine - Minister hat 2 Depeschen vom 2 und 23. Januar erhalten, in welchen der Vice - Admiral Brugj berichtet, daß die Witterung sih gebessert hat, Die Blokade war in Odessa, Caffa, Kertsh, Anapa und Sutcha - Kale angezeigt Ueberall arbeitete man an den Festungswerken, General N iel war am 24, Januar in Konstantinopel angekommen und an demselben Tage nah Sebastopol abgefahren, Die Alliirten wollen die großen Operationen in kurzer Zeit beginnen, und. es soll deshalb di

ägyptishe Division aus Konstantinopel nach der Krim geschid

werden.

Jn der Nacht auf den 23sten haben die Russen nah einen Bericht des Vice-Admirals Bruat abetmals einen Ausfall gema der entschieden, zurückgeshlagen worden is, Die Russen hatten ihre Erdarbeiten wieder begonnen" und suchten die Bastion Malakoff mit der Stadt zu verbinden, Seit zwei Tagen unterhielten sie ein leh- haftes Feuer gegen die englishen Batterieen.

Die südöstlichen Theile der Halbinsel Krim erhielten nah der „Milit, Ztg.“ Eiuquartierungen an Truppen und Pferden z in Kaffa oder Feodosia wurde die zusammengeseßte E agner bis auf die Stärke einer Division gebraht ; Fürst Mentschikoff gab auch Befehl, so- wohl die Citadelle und das Fort, als auch die verfallene alte, mit star- ken Mauern und- Thürmen umgebene Tatarenstadt mit Schiffs fanouen und -den aus Genitschi - Arabat dahin transportirten Belagerungs - Geschüßen zu armiren, In Karasubasar und Alt # Krim ist das Kosakenheer bequartiert und das Lager bei Baktshi-Sarai wurde abgebrochen; es befindet sih dort nur ein Detachement, welches die Verbindung zwischen der Seefestung und Simp une aufrecht hält. Es geht aus diesen neuesten militairi hen Maßregeln hervor , daß die Russen an eine Wintercampagne nicht denken, Die Taurische E hat auf den verschiedenen strategishen Punkten- eine so starke Besazung, daß man sich {on jeßt wundern muß, wie es die Militair - Verwaltung mögli machen konnte?, diese Massen von Mannschaften und Pferden zu ernähren. Gleichzeitig mit der Nachriht von der neue- sten Verlegung dieser Truppen in bessere Winterquartiere wird auch berihtet, daß nur noch unbedeutende Mannschaft - und

Pferde- Transporte aus Süd-= Rußland nach der Krim dirigirt

werden. Die Civil - Bevölkerung von Taurien leidet, wie nit anders möglich ist , Mangel an Allem ,- was zur Ernährung nöthig ist. Und da mit . dem 41. Februar die R eends Blokade aller - russischen Häfen beginnt, so dürfte - diese

sren

Maßregel gerade die Krim am \{wersten treffen, denn viele

Schiffe welche in das Asow’she Meer einliefen, um in Taganrog und auf anderen Küstenpunkten Grtreide, Talg und Leinsamen zu laden, haben die Städte Kertsch und Fl- dosia mit sehr vielen Bedürfnissen versehen. Ja, es wird sogar versichert , daß einige Privat - Frachtschiffe , welhe nah VBala- flava einliefen, um ihre guten Waaren den- Alliirten zum Verkaufe anzubieten, deßhalb- wieder jene Militairstationen verließen und nad) Feodosia, dann Jenikale weiter segelten, weil die englische Juten- danz in Balaklava von ihrem Anerbieten keinen Gebrauch machen wollte, während sie von den russischen Kommunal- und Militair- behörden mit Freuden aufgenommen wurden.

«Da auch die Besaßung von Sebastopol neuestens ansehnlich verstärkt wurde, und zwar mit den Streitkräften, die an der Tschernaja aufgestellt waren, so häufen sich auch die Ausfälle der Garnison aus der Festung gegen die Position der Alliirten, Die Russen scheinen von dem Wehrufen, welhes aus dem Lage! vor Sebastopol durch englische Organe in ganz Europa wiederhall) auch Notiz genommen zu haben. Oefter als früher beunruhigen

‘sie jeßt die Trancheen-Kommando's der Alliirten, werden aber von

diesen jedesmal gebührend empfangen.

Ueberhaupt haben die Russen auf taurishem Boden seit der Eröffnung der Feindseligkeiten nur am 25, Oktober unter Anfüh- rung des General-Lieutenants Liprandi über die Alliirten, eigent- lih über das englis{ch=-türkische Corps, einen Vortheil davongetragenz was sie seittem offensiv unternommen haben , sind nur Harzelirun- gen gegen das Wach-Detachement in den Laufgräben, und die Kraft des einzelnen Mannes der alliirten Armee {eint troy aller allar- mirenden Berichte ungebrochen zu sein, weil jeder Posten mit Bra- vour vertheidigt wird und die Russen: ungeachtet sie si{ch in der Mehrzahl befinden, auch niht ein Haarbreit von dem Terrain zu- rück zu erobern vermochten, was sie bereits verloren. Bei einent Kriege, in deîn großartigen Maßstabe, wie er so eben auf def taurishen Halbinsel stattfindet, will dies viel sagen.

I as unumgänglichen

| Oirigirende | au hrung des Vorstehenden zu treffen.

fehlöhaber der auf der

2iT

- Januar. Heute hat der FML, Graf von Co- Jas icelse nach Bukarest angetreten.

e d und Polen. St.Petersburg, 28. Januar # N n 1 “Ds ; hiesgen Blätt enthalten nachstehenden (gestern von uns

| Die hies ch und anderweitig erwähnten) allerhöchsten, an den Di=

telegraph

? nden Senat gerichteten Ukas vom 10, (22.) Januar 1855:

; noch so aufrichtigen und beharrlichen Wunsche, das es Unse ctien Krieges DeLREU Ren - in welchen Rußland Eich hineingezogen worden ist, um das Recht zu shüßen und seine ledig en zu vertheidigen, kann sich doch dieser Krieg noch verlängern Eri eutende Ausgaben erheischen, die mit den gewöhnlichen Mitteln und Reichsschaßes in keinem Verhältnisse stehen, L: ded - n Folge dessen und um, ohne Auflage neuer und Erhöhung bestehen- ium dem Reichsschaße die Möglichkeit zu gewähren, alle derma- der Bedürfnisse zu befriedigen, haben Wir es für gut erachtet, über- lige mend mit der im Reichsrathe geprüften Vorstellung des Finanz- einst ers, dem Reichs\chaßamt aufzugeben, die außerordentlichen Ausgaben h temporaire Emissionen von Neichs-Kredit-Billeten zu decken auf fol- RO Grundlagen: 1) Die Emission der BVillete ist nur für den Fall en Verstärkung des Reichsschaßes vorzunehmen nach ‘deémaliger Rücksprache mit dem Finanz-Minister und Unserer besonde- u Genehmigung. S # M E chste Theil des Betrages der emittirten Billete in klingender Münze f die Expedition der Neichs-Kreoit-Billete zu schaffen und zu dem da- felbst angehäuften ¡Fonds für die Umwechselung der Kreditbillete zu lagen. 3) Die Ergänzung dieses ¿zonds ist im erforderlichen Falle nau auf Grundlage Unseres Manifestes vom 1. Januar 1843 zu be- hafen. 4) Binnen drei Jahren nach Abschluß des Friedens und, wenn es sich thunlich zeigt, auch früher, ist zu der allmäligen Herausnahme der temporair emittirten Kreditbillete aus dem Verkehr zu schreiten. Der Senat wird nicht unterlassen, die nöthigen Verfügungen zur

Odessa, 20. Januar. Gestern ist den hiesigen Konsulaten neutraler Staaten nachstehende Kundmachung Seitens der Be- hiesigen Rhede kreuzenden englischen und

französischen Dampfschiffe zugegangen :

m Ramen der Regierungen Frankreihs und Großbritanniens. au M unterzeichneten ehlshaber der verbündeten Geschwader im Echwarzen Meere, verkünden hiermit fraft der von- unseren betreffenden Regierungen uns ertheilten Vorschriften, daß, vom 1. Februar 1855 an,

die Mündung des Dniester, die Häfen Akerman, Ovidiopol, Odessa, alle

gáfen zwischen der Landspiße von Oczakow und derjenigen von Kin- | gun die atn von MIE N und Cherson einbegriffen, -der Hafen von Sebastopol, die Häfen zwischen dem Vorgebirge Aja und dem Eingange

: der Straße von Kertsh, namentli die Häfen von Yalta, Aluschka, Su-

dal, Kaffa und Theodofia, der Hafen von Kertsch, die Straße von Kertsch, der Eingang in diese Straße und alle Häfen des Asowschen Meeres, die Häfen von Berdiansk, Taganrog und Arabat namentlich einbegriffen, die | Mündung des Don, die Häfen Anapa und Sudschuk Kaleh, dur hin- lánglihe Abtheilungen der verbündeten Geschwader Frankreichs und Englands in engen Blokadezustand verseßt werden. Die Häfen Eupatoria Kamiesh, Rangash und Balaklava sind bis auf weitere Kundmachung nicht in diese Blokade einbegriffen. Es wird ferner hiermit kundgege- ben, daß alle Maßregeln, zu denen das Völkerrecht und die beziehungs§- weise zwischen dem Kaiser der Franzosen, Jhrer Majestät der Königin | bon England uud den verschiedenen neutralen Mächten bestehenden Ver- n berehtigen, gegen jedes Schiff, welches die erwähnte Blokade zu verleßen versuchen sollte, ergriffen und zur Anwendung werden gebracht werden. Im Hafen von Kamiesch, den 15. Januar 1855. Der | Contre-Admiral, Oberbefehlshaber der britischen Geshwader im Schwarzen | Meere, (gez.) L. C. Ly on s. Der Vice-Admiral, Oberbefehlshaber des

französischen Geschwaders im Schwarzen Meere, (gez.) Bruat.“ Aus Odessa reichen die Nachrichten bis zum 23, Januar. Der Olaube an die Sicherung des Friedens trieb den Weizen in die - Höhe, Jndessen nehmen die Truppenmärsche aus dem Innern nach Odessa und von da nah der Krim nicht ab. Die 6. Division des O, L Billegarde steht bei Tiraspol und rückt nach Cherson, da man eine Landung der Verbündeten auf der Jnsel Tendra um so mehr | vorausseßt, als ein nahdrülihes Vorgehen gegen Perekop so | lange unmöglich erscheint, so lange es nicht den Alliirten gelingt von dieser Seite festen Fuß zu fassen. Die- leßten Na- rihten aus Sebastopol reichen bis zum 19ten Abends, Die Lage der- Belagerten war unverändert. Der Spitalbrand war bösartig aufgetreten und richtete große Verheerungen unter dem ärztlichen ersonale an, General Osten-Sacken war noch immer in Sebasto- pol und leitete die Vertheidigungsarbeiten, welche fortbetrieben wur- den, Ein kurzer Regenguß hatte vorübergehend die Besorgnisse iner erneuerten Sündfluth erregt, doch war bald wieder Frost ein=- setreten, Fürst Mentschikoff leidet an einer vor Varna im Jahre R erhaltenen Wunde nicht ohne Besorgniß erregende Anzeichen. E Eupatoria dieselbe Unthätigkeit der kriegführenden Theile. Der cu des Stabes, General - Lieutenant Seminkine, war 1m Lager ti Sak angekommen und visitirte die Cernirungslinie der Russen.

b General-Lieutenant Berg ist mit Depeschen aus St. Peters - vis zu Kischenef angekommen, . deren Inhalt geheim gehalten R Das nah Chiwa (später wie es {eint Persien) bestimmte orps war zur Armee des General - Lieutenants Bebutoff gestoßen nd hatte im Erivan’\{hen Gouvernement Winterquartiere bezo= Jen, (Milit, Ztg.)

2) Bei jeder Enission ist aus dem Reichs\schazamte der

Dánemark. Kopenhagen, 1. Februar. Der Büreau-Chef Springer ist zum Chef des Finanz-Departements im holsteinischen Ministerium ernannt worden. Der Antrag des Kultusministers auf Errichtung einer Ober - Behörde für das Volksshulwesen ward heute im Volksthing mit 50 gegen 45 Stimmen angenommen. a i dfe bri « ist Eises wegen gesperrt. (Tel, Dep. der „Hamb.

ahr.“

Amerika. Die „Asia“ ist mit Nachrihten aus Boston vom 17, und Halifax vom 20. Januar in Liverpool angekommen, Die bis zum 15ten reichenden Berichte aus Washington melden, daß Soulé seine Entlassung als Gesandter am madrider Hofe ein- gereiht habe und durch Hrn. John Brackenbridge aus Kentucy erseßt werden solle. Man erwartet einen Wechsel in der Be= seßung der Aemter des Staatssecretairs für die auswärtigen An- gelegenheiten und des Schahßsecretairs. Im Kongreß ist der Antrag wegen Aussendung einer Expedition zur Aufsfuchung des Dr. Kane und seiner Genossen in den arkftishen Meeren definitiv angenommen worden.

Die Lage der Dinge in Central - Amerika ist unverändert. Ds Is Juan de Nicaragua lag die britische Kriegsbrigg „Rapid““, i

Telegraphische Depeschen,

Hamm, 1. Februar. Vormittags, Durch Schneetreiben ist die Bahn gesperrt. Der Personenzug liegt im Schnee; die Reisenden sind zurückgebracht ; 400 Mann arbeiten an der Räumung.

Nachmittags. Die Räumungs-Arbeiten haben den Erfolg gehabt, daß die Bahn Nachmittags 4 Uhr wieder fahrbar ge- worden ist,

Cöln, 2. Februar, Abends. 1. Februar is ausgeblieben.

Die Post aus England vom

London, Freitag, 2. Februar, Abends 9 Uhr, (Tel. Dep. d. C. B.) Nachdem Lord Lansdowne mit Gladstone, Her= bert, Russell, Palmerston konferirt hatte, wurde Lord Cla-= rendon zur Königin beschieden. Ein Gerücht sagt, zur Bildung des Ministeriums.

Handels- und Gewerbe-Nachrichten,

Berlin,*2. Februar. Jn dem Reglement vom 6. September 1853- betreffend die Geschäftsführung der zur Beförderung von Auswanderern fkonzessionirten Personen, war nicht die Selb stbeköstigung der Passagiere während der Seereise überhaupt, sondern nur die Selbstbeköstigung derselben mit Lebensmitteln , welche sie aus der Heimath mitgebracht hätten, untersagt. Die diesseitige Negie- rungsbehörde war bei Feststellung der betreffenden Vorschrift des dbengesagten Reglements von der Vorausseßung ausgegangen, daß da, wo die Selbstbekösti- gung der Passagiere an Ort und Stelle der gewöhnliche Brauch ist, eine Kontrole über das Vorhandensein des erforderlichen Proviants nach Qualität und Quantität gehandhabt würde. Da es fih nun aber herausgestellt hat, daß jene Vorausseßung nicht zutrifft, so hat, wie wir bôren, das König- liche Handels-Ministerium es für angemessen befunden, die Stipulationen der Selbstbeköstigung in den Verträgen über die Beförderung von Aus- wanderern für: die Zukunft durch einen Nachtrag zu dem Reglement vom 6. September 1853 allgemein zu untersagen. Auch ist , dem Vernehmen nach, in diesem Nachtrag noch eine zweite Bestimmung enthalten, welche den Zweck hat, Beeinträchtigungen der Auswanderer seitens der Kapitaine entgegenzuwirken. (Pr. C.)

Amtlichen Berichten über die Mecklenburgische Eisen - bahn entnehmen wir folgende Angaben: Die Bahn hat bekanntlich eine Länge von 19,3 Meilen. Das zur Verwendung gekommene Anlage- Kapital beträgt im Ganzen 6,124,600 Thaler, wovon 4,350,000 Thaler dur Stamm - Actien beschafft sind. An Transportmitteln sind vorhan- den: 19 Lokomotiven, 31 Personenwagen und 194 Lastwagen mit 5495 Achsen. Jm Betriebsjahre 1853 sind befördert worden 277,190 Personen und 1,403,877 Centner Güter. Die Einnahmen“ ha- ben betragen: a) aus dem Personen - Verkehr , einschließlich _der Gepäck-Mitfracht: 185,081 Rthlr. 5 Sgr. 1 Pf.; b) aus dem Güter- Verkehr nebst dem Vieh - und Equipagen - Transport 116,599 Riblr. 20 Sgr. ; c) aus sonstigen Einnahmequellen 3364 Rthlr. 15 Sgr. 6 Pf., also im Ganzen: 305,041 Rthlr. 10 T 7 Pf. Die Ausgaben haben zusammen 184,184 Rthlr. 18 Sgr. 3 Pf. betragen, d. h. 59,691 pCt. der Brutto-Einnahme. Der Ueberschuß betrug daher 120,856 Rthlr. 22 Sar. 4 Pf. oder 1,92 pCt. des Anlage - Kapitals. Der Reserve - Fonds am Schlusse des Jahres 1853 war auf 32,629 Rthlr. gebracht, und es wurde den Jnhabern der Stamm - Actien eine Dividende von F pCt.

t. (Pr. C.) Í N K ae amtlicben Mittheilungen der portugiesischen Regierung über den Handel Portugals im Jahre 1851 hätte während des genannten